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Was hast du nur getan?

*~YuKa~*
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Danke an meine Kommantarschreiber :3 Komplett anzeigen

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Veränderung

Yuriy saß in der Küche und trommelte nervös mit den Fingern auf den Tisch. //Hoffentlich tut er sich nicht wieder was// Der Grund für seine Nervosität war, dass er Kai ein Bad eingelassen hatte, dieser nun in der Wanne saß und er ihn nicht beaufsichtigen konnte. Nach dem, was diesen Mittag passiert war, hatte er Angst, Kai alleine zu lassen. //Ich muss es aus ihm herausbekommen. Egal, was es auch kostet. Ihm geht es schlecht ich kann nichts machen!//

Er schlug mit der Faust auf den Tisch. //Verdammt!// Er verzog wütend über seine Ohnmacht das Gesicht und war so mit sich selbst beschäftigt, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass Kai in der Tür stand und ihn mit einem besorgtem, fragendem Blick ansah.
 

Kai kaute sich nervös auf seiner Unterlippe herum. //Warum ist Yuriy so wütend? Hab ich was falsch gemacht?// Er setzte nun doch einen Fuß vor den anderen und betrat die Küche. „Yuriy...“, sagte er leise, während er sich auf diesen zu bewegte. „Danke, dass du mir das Bad eingelassen hast. Es hat gut getan.“

Der Angesprochene hob nun den Kopf und blickte erstaunt in das unsichere Gesicht Kais. „Kein Problem. Schön, wenn es dir gut getan hat“, rang er sich zu einem Lächeln durch. Kai nickte und zupfte an seinem langärmligem Shirt herum, das er nach dem Bad angezogen hatte, um die blutigen Schrammen zu verbergen. „Warum bist du so wütend?“, fragte Kai schließlich. „Ist es wegen mir?“ – „Nein...ja, also“, fing Yuriy seine Antwort an zu formulieren. „Es ist, weil ich nicht weiß, was ich machen soll. Ich weiß ja noch nicht mal, was dich bedrückt...“

Kai schwieg. Er sah noch immer zu Boden und zog sein Shirt nach unten, obwohl es bei weitem lang genug und auch nicht hoch gerutscht war. „Du willst es mir nicht erzählen, oder?“, stellte Yuriy fest. „Nein! ...es ist nicht so, dass ich es nicht will. Ich kann nur nicht...“, erwiderte Kai nun leise. „Warum kannst du nicht? Was hindert dich daran?“, wollte Yuriy einmal mehr wissen. „Ich...ich kann einfach nicht“, Kais Stimme wurde immer leiser.

Yuriy stand auf. Er schritt auf Kai zu und packte ihn an den Schultern. „Warum kannst du nicht? Sag es mir doch endlich!“, fragte Yuriy mit aufgebrachter Stimme. Kai war bei der Berührung zusammengezuckt und hatte den Kopf hochgerissen. „Weil...“, er blinzelte ein paar mal. „Weil?“, harkte Yuriy weiter nach. „Weil ich Angst habe“, sagte Kai mit zittriger Stimme und bemerkte, wie sich sein Augen mit Tränen füllten. //Scheiße! Ich will nicht schon wieder weinen!//

„Vor was hast du Angst?“ Yuriys Stimme war inzwischen wieder ruhiger geworden, da er sah, wie sehr es Kai mitnahm, aber trotzdem wollte er es endlich wissen. „Weil ich Angst vor ihm habe und davor, was passieren wird, wenn du es weißt!“, schrie ihm Kai verzweifelt entgegen. „Weil-“, seine Stimme brach ab und er begann zu schluchzen.

//Jetzt bin ich fast genau so weit wie vorher und Kai weint...// Yuriy ließ Kais Schultern los und stand ratlos vor ihm. „Sag mir doch, was ich tun soll...“, bat er ihn nun. Kai, der versuchte, sich die Tränen wegzuwischen, schüttelte nur den Kopf und meinte: „Du kannst nichts machen...“ Er beruhigte sich erstaunlich schnell und sah wieder kurz zu Yuriy hoch, der ihn einfach nur noch besorgt aus seinen eisblauen Augen ansah. In diesem Moment wurde Kai mit einem Schlag bewusst, was Yuriy ihm eigentlich bedeutete. Yuriy war immer für ihn da, er sorgte sich um ihn. Ja, er machte eigentlich nichts anderes, als sich um ihn zu kümmern. Da war es doch klar, dass er wenigstens wissen wollte, was los war. //Eigentlich ist es sein gutes Recht, es zu erfahren....aber ich kann es ihm einfach nicht sagen. Warum tut er das alles für mich? Ihm geht es doch nur schlecht, wenn er in meiner Nähe ist und ich ihm so viele Sorgen mache... Warum bleibt er dann hier? Er könnte mich doch auch einfach alleine lassen, das wäre bestimmt einfacher für ihn...// Kai versank für eine kleine Ewigkeit in den wunderschöne Augen seines Freundes, ehe er sich ruckartig von diesem abwandte.

//Was hat er denn auf einmal wieder?// Yuriy wurde aus dem Verhalten seines Gegenübers mal wieder nicht schlau. „Kai? Alles okay?“, sprach Yuriy ihn an und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. „Es tut mir Leid, ich hätte das eben nicht tun sollen...“

Kai schüttelte den Kopf und schaute Yuriy nun mit leicht geröteten Wangen an. Ihm war in dieser kurzen Zeit, die sie hier standen, mit einem Mal bewusst geworden, warum es ihm so peinlich gewesen war, halb nackt neben Yuriy im Bett gelegen zu haben, warum er auf dessen Berührungen so seltsam reagierte und weswegen Yuriy bei ihm blieb. Das alles war so verwirrend für ihn und überforderte ihn beinah. Nie zuvor hatte er sich darüber Gedanken gemacht, wie es wohl wäre, mit jemandem zusammen zu sein oder jemanden an sich heranzulassen. Yuriy stand ihm so nah wie kein anderer und bedeutet ihm wirklich alles. Außer ihm hatte er niemanden. Sein Herz schlug schon seit er die Küche betreten hatte unglaublich schnell und drohte aus seiner Brust zu springen, denn ihm war klar geworden, dass sich etwas an ihrer Beziehung zueinander geändert hatte. Und das nicht erst seit gestern.

„Kai?“ Yuriy verstand nicht ganz, warum Kai ihn nun auf diese Weise ansah. „Yuriy...“, flüsterte Kai leise, wurde eine Nuance röter und trat einen Schritt näher an Yuriy heran, sodass sie nur noch einige Zentimeter auseinander standen. „Ich...“, setzte er an, kam aber nicht weiter, da ihm plötzlich schwindelig wurde und er nach vorne kippte. „Kai!“, war das letzte, das er vernahm, ehe ihn die Dunkelheit übermannte.
 

Als er erwachte, fand er sich in einem weichen Bett wieder. Er konnte einen roten Haarschopf ausmachen, der neben ihm, auf die Arme gebettet, lag und zu schlafen schien. //Hat er etwa die ganze Zeit hier bei mir gesessen?// Kai wurde schlagartig wieder rot und starrte auf Yuriy, dessen Gesicht einen friedlichen Ausdruck angenommen hatte. //Yuriy...// Er strich ihm vorsichtig über die roten Haare und betrachtete dann sein schlafendes Gesicht eine Weile. //Er sieht wirklich gut aus...// schoss es Kai auf einmal durch den Kopf und er war ein bisschen über sich selbst verwundert. Warum war ihm nie aufgefallen, wie schön Yuriy war oder wie lieb er doch sein konnte? //Wahrscheinlich hat mich diese ganze Sache mit den Albträumen so sehr abgelenkt, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte und Yuriy gar nicht beachtet habe...// Er ließ den Kopf geknickt auf seine Brust sinken. //Ich hoffe nur, ich kann es irgendwann wieder gut machen. Habe ich ihm eigentlich jemals wirklich dafür gedankt, was er alles für mich getan hat?// Er zog die Beine an seine Körper heran und umschlang sie mit den Armen. //Warum bin ich nur so dumm?// Leise begann er zu weinen.

„Kai?“, vernahm er bald eine Stimme neben sich und spürte eine Hand ihn berühren. Kai drehte den Kopf langsam zu Yuriy und hatte völlig vergessen, dass er eben noch geweint hatte, was noch deutlich zu sehen war. „Hast du geweint?“, wollte Yuriy besorgt wissen. Kai lächelte ihn noch etwas verbitterte an. „Ja, hab ich. Aber wegen etwas anderem...“ „Hm?“, nun war Yuriys Interesse geweckt. Er sah ihn mit fragendem Blick an. „Und wegen was hast du geweint?“

„Wegen...dir. Weil ich die ganze Zeit so dumm war“, antwortete Kai und lächelte immer noch. Yuriy verstand noch nicht ganz und ließ Kai weiterreden. „Ich habe dir nie wirklich für alles gedankt, was du für mich getan hast. Dass du bei mir geblieben bist, obwohl es sicher auch nicht leicht für dich ist, das alles auszuhalten.“ – „Aber das ist doch selbstverständlich, Kai“, antwortete Yuriy perplex, doch Kai schüttelte den Kopf. „Das ist nicht selbstverständlich, du Durak.“

Kai drehte sich auf den Bauch und legte seine Hände an Yuriys Wangen. Yuriy sah ihn nur mit leicht geöffnetem Mund und großen Augen an.

„Danke....Yu-chan“, flüsterte Kai leise und wurde rot. „Danke für alles“ Er kam Yuriys Gesicht noch ein Stückchen näher, hielt kurz inne und spürte sein eigenes Herz wie wild schlagen. Er schloss die Augen und hauchte Yuriy einen Kuss auf die Wange, der die ganze Zeit über nur, überfordert mit dem plötzlichen Wandel, nach vorne gestarrt hatte. Als er realisierte, dass Kai ihn soeben geküsst hatte, wurde er auch kaum merklich rot auf den Wangen und fasste er sich perplex an die Stelle, die Kais Lippen vor ein paar Sekunden berührt hatten.

Kai saß unterdessen wieder auf dem Bett, schaute verlegen auf seine Füße und fragte sich, ob er das richtige getan hatte. //Was, wenn ich das alles falsch interpretiert habe und er eigentlich gar nicht so für mich empfindet?//

Ein paar Sekunden später nur, die Kai wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, griff Yuriy nach seiner Hand und flüsterte: „Ich mache das gerne für dich“ Als Kai aufsah, blickte er in zwei liebevolle Augen, die ganz alleine ihn ansahen. „Kai...? Was wolltest du mir vorhin eigentlich in der Küche sagen?“, platze es nun aus Yuriy heraus. „Nun, ich...“, stammelte Kai verlegen und sah auf Yuriys Hand, die seine eigene hielt. „Wenn es das ist, was ich denke dass es ist, dann: Ja, ich liebe dich auch“, flüsterte Yuriy nun. „Yu-Yuriy...“ Kai biss sich wieder nervös auf seiner Unterlippe herum. „Ist es etwa nicht das, was du sagen wolltest?”, fragte Yuriy unsicher und zog seine Hand zurück. „Nein! Also doch! Ich...“, platze es nun aus Kai heraus, dessen Herz wie wild in seiner Brust hämmerte. „Ich bin nur so unsicher, weiß du...ich war doch vorher noch nie verliebt und...“ Er war nun feuerrot und wich Yuriys Blick aus „Aber das ist doch nicht schlimm“, bestärkte Yuriy ihn. „Du bist auch der erste und einzige Mensch, den ich liebe“, lächelte er ihn an. „Wirklich?“, Kais Mine hellte sich auf und er strahlte Yuriy nun förmlich an. „Aber ja doch“, erwiderte dieser und gab das Lächeln zurück.

Kai war in diesem Moment unbeschreiblich glücklich und wusste nicht recht, wo er mit der ganzen Freude hin sollte. Das Ganze überforderte ihn doch ein wenig und so saß er einfach nur auf dem Bett und wartete, dass Yuriy irgendwas sagen oder machen würde. Dieser schien seine Gedanken gelesen zu haben und setzte sich nun neben ihn aufs Bett. Kai lehnte sich an Yuriys Schulter und dieser legte einen Arm um Kai. „Ich habe Jahre auf diesen Augenblick gewartet, dass ich dir endlich meine Liebe gestehen kann“, sagte Yuriy. „Jahre?“, fragte Kai ungläubig und rang sich zu einer weiteren Frage durch: „Wie lange...liebst du mich schon?“

“Hm, schwer zu sagen, aber es sind schon drei oder vier Jahre“, erwiderte Yuriy. „Und ich war immer so abweisend zu dir...“ Kais Mine trübte sich. //Die ganze Zeit hat er auf mich gewartet...// „Aber du hattest eben andere Dinge im Kopf. Dich beschäftigt diese Sache schon länger, oder?“ – „Ja...schon sehr lange, aber erst vor kurzem ist es so...extrem geworden“, sagte Kai zaghaft. //Genaugenommen erst, seit dem wir zusammengezogen und uns näher gekommen sind//
 

TBC
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LellaTheDarkAngel
2013-07-11T12:26:42+00:00 11.07.2013 14:26
Wuhu!
Endlich haben sies hinbekommen!
Mein Gott Walter! :D
Das Kapitel war wie immer voll toll *o*

LG Lella
Von:  kikoxd
2013-03-18T21:41:51+00:00 18.03.2013 22:41
Hey . schönes Kapi, mich störrt zwar noch das Kai so oft weint, aber das klärt sich bestimmt dann auf wenn wir wissen, warum er so ist wie er ist ;) (nämlich einmalig)
Super!! Endlich haben sie sich ihre Liebe gestanden. Find ich klasse.

Bis zum nächsten
Kiko


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