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Die Sache mit der Magie

von

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Etwas neben der Spur

Leise klopfte es an die Tür. Sie vollzog eine wegwischende Geste und die Tür öffnete sich wie von Geisterhand.

Fragend sah sie in die Richtung, aus dein ein heller Lichtstrahl in den Raum fiel.

„Möchtest du mit uns kommen?“

„Wohin denn, Hawkins?“

„Auf dem Archipel wird der Krieg am Marineford übertragen.“

„Ein Krieg also. Klingt interessant. Ich komme mit.“ Sie schlug ihr Buch zu und blies die schwarze Kerze aus, die neben ihr in der Luft schwebte. Dann verlies sie den Raum und ging mit den Käpt’n an Deck des Schiffes.

„Ich gehe mir jetzt mit einigen an Land. Die andern sorgen bitte dafür, dass unser Schiff bereit zum Ablegen ist. Wenn wir zurück kommen, legen wir ab!“

„Aye, Aye, Käpt’n Hawkins!“, brüllte die gesamte Mannschaft ihm zu und salutierte. Alle, die sich den Krieg anschauen wollten, gingen die Planke herunter.

Hawkins ging vor der Magierin herunter, die eine Scheibe unter ihren Füßen bildete und bis zum Ende der Planke, auf den sicheren Boden schwebte. Fragend zog er eine Augenbraue hoch. „Ich vertraue Planken nicht“, flüsterte sie ihm zu.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Platz, wo das Spektakel übertragen werden sollte. Sie lief stetig neben Hawkins an der Spitze. Niemals hinter ihm. Sie war schließlich sein Gast und nicht seine Untergebene.

Seinen Vize und ersten Kommandanten hatte Hawkins auf dem Schiff gelassen. Jemand, der aussah wie eine Katze war einfach zu auffällig. Auch wenn die Gruppe sowieso schon abstrakt wirkte.

Ein bekannter Supernovae, neben dem eine schwarz gewande Gestalt herlief, deren Gesicht man durch die Kapuze nicht erkennen konnte, und der von einer Reihe in lila Roben gekleideten Männer verfolgt wurde, konnte ja nur ein komisches und vor allem finsteres Bild für normale Zivilisten abgeben.

„Wie ich es hasse von dummen Menschen, die nicht einmal in der Lage sind sich selbst zu schützen, beachtet zu werden“, maulte sie leise zu sich und zog sich ihre Kapuze noch tiefer ins Gesicht. Man konnte ihr ansehen, dass ihr diese Aufmerksamkeit unangenehm war. Sie achtete nicht mehr darauf, wo sie hinlief. Also ging sie die nächste Kreuzung gerade aus, wo die anderen abbogen. Sie bemerkte, dass die Menge um sie herum dichter wurde. Dann atmete sie auf. Gut, niemand war mehr an ihr interessiert.

Unauffällig wollte sie zwischen den Leuten hindurch huschen, doch ein paar Fäden, die sich um ihre Hüfte schlangen, zogen sie zurück zu den Piraten. „Wolltest du weglaufen? Oder warum gehst du in die falsche Richtung?“ Der leicht amüsierte Unterton in der Stimme des Piratenkapitäns war herauszuhören, auch wenn der leise sprach.

Sie hatte gerade keine Antwort parat also schwieg sie und blickte demonstrativ in eine andere Richtung. Die Strohfäden lösten sich nicht von ihrer Hüfte, sondern zogen sie stattdessen immer neben Hawkins her. Es nervte sie, dass er sie führte wie einen Hund an der Leine. Dennoch sagte sie nichts, weil sie wusste, dass er ihr irgendetwas zu seiner Rechtfertigung vorwerfen würde, und darauf hatte sie keine Lust. Letztendlich ertrug sie es bis er sich an einen Tisch setzte und ihre Fesseln, wenn man die Strohfäden so nennen konnte, löste. „Na toll hier sieht man ja gar nichts!“, maulte sie leise.

Im nächsten Moment blickte sie die Mangrove neben sich an. Sie konzentrierte sich und bildete eine blau schimmernde Scheibe unter ihren Füßen, die sie anhob und bis oben auf den Ast des Baumes trug, wo sie es sich an den dicken Stamm gelehnt gemütlich machte.

Gleichzeitig bemerkte sie erneut einen von Hawkins Strohfäden um ihr Handgelenk. Als ob er auf sie aufpassen müsste. Wer von ihnen hatte hier das höhere Kopfgeld??? Dennoch blieb sie still und blickte auf die Leinwand. Sie bekam mit wie die Piraten gegen die Marine kämpfen, sowie bestimmte familiäre Verbindungen. Als verkündet wurde, dass Portgas D. Ace, Gol D. Rogers Sohn ist, zog sie eine Augenbraue hoch.

Sie hatte von Roger gehört, hatte aber nie verstanden was er manchen zu bedeuten schien. Das war wohl das Schicksal, was einen ereilt, wenn man auf einer Insel, in einem Staat aufgewachsen war, der sich selbst vom Rest der Welt großteilig isolierte. Sie seufzte leise. Es war sinnlos jetzt über ihre Heimat zu sinnieren. Sie würde nie wieder dorthin zurückkehren. Fertig. Ende. Aus.

Eine andere Information drang an ihr Ohr, die sie nicht ignorieren konnte.

Monkey D. Ruffy war der Sohn von Dragon. Verwirrt legte sie den Kopf schief. Sie sah nur eine Ähnlichkeit zwischen den beiden und das waren die schwarzen wuscheligen Haare. Ob sie sich wohl charakterlich ähnlich waren. Eine ganze Weile dachte sie darüber nach. In ihr begann es langsam zu brodeln.

Warum zu Hölle hatte er ihr es nicht vorher erzählt??? Hatte er sich nichts selbst immer als ihr Vater bezeichnet??? Leicht wurde an ihrem Handgelenk gezogen. Sie ignorierte es.

Mit einem Ruck verlor sie ihr Gleichgewicht und fiel. Aber anstatt auf den erwarteten Boden landete sie in zwei Armen. Sie blinzelte einmal verwundert. Einen Moment später realisierte sie, WER sie gerade im Brautstil hielt.

„Lass mich runter!“, zischte sie leise, aber so, dass er es hören konnte. „Ich denke nicht, dass das Schicksal das wollte.“ „Und ich denke, dass du dir dein bescheuertes Schicksal sonst wo hinstecken kannst!“ „Ich hätte dich auch auf den Boden fallen lassen können“, sagte er als sei es das normalste der Welt. „Hast du aber nicht.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

„Richtig. Es wäre unhöflich einem Gast gegenüber das zu tun. Außerdem ist das ein schlechter Tag, um Streit anzufangen.“ Darauf wusste sie nichts zu erwidern.

Sie war auch nicht mehr wütend. Warum eigentlich nicht? Sie zermarterte sich das Hirn darüber. Nachdenklich kaute sie sich auf der Unterlippe herum. Mittlerweile sinnierte sie über so ziemlich alles was bis jetzt passiert war. Warum Dragon sie aufgenommen, ihr aber nie von seiner Familie erzählt hatte. Warum sie auf die seltsame Idee gekommen war bei Hawkins mitzureisen. Ja, weil sie noch einen Wunsch offen hatte. Zumindest versuchte sie sich das einzureden, dass sie deswegen so gehandelt hatte. Allerdings fragte sie sich selber, welche Beweggründe sie bei dieser Entscheidung hatte.

Eine Stimme drang durch ihre Gedanken, doch sie achtete nicht darauf. Kurz darauf verlor sie zum zweiten Mal an diesem Tag den Boden unter den Füßen, doch diesmal landete wirklich sie auf einem harten Boden, der sich aber leicht Gelee-artig anfühlte.

„Aua!“, murrte sie und blickte hoch. „Ich habe dir dreimal angeboten dich runterzulassen, aber du hast mich nicht gehört.“ Irgendwie sollte es wohl ein Tadel sein, aber Hawkins hatte seinen neutralen Wahrsager-Ton nicht abgelegt, sodass sich der Satz ziemlich komisch anhörte.

Leicht verwirrt blickte sie sich um. Sie waren zurück auf dem Schiff. Schnell stand sie auf, unter anderem um ihrer Würde keinen Abbruch zu tun.
 

Viele Befehle übers wurden Deck hinweg gebrüllt. Schon kurz darauf nahm das Schiff Fahrt auf. Das Sabaody Archipel wurde kleiner und kleiner. Ihre schwarz-weißen Haare flogen ihr durchs Gesicht, die sie immer wieder zurückstrich. Jetzt ging es also los. Ein Lächeln bildete sie sich in ihrem Gesicht. Zurück in die Neue Welt. In der Ferne beobachtete sie wie der Krieg sich austobte. Dragon plante ebenfalls einen Krieg. Sie würde alles für ihn tun, um helfen diesen zu gewinnen. „Du siehst glücklich aus, woran denkst du gerade?“ Der katzenhafte Vize schaute sie aus seinen grün-gelben Augen an. Sie mochte ihn irgendwie.

„An zu Hause.“ Das Lächeln blieb und sie wandte ihr Gesicht dem Wind zu, der sanft mit ihren Haaren spielte. „Weißt du wie es ist, wenn deine Heimat nicht dein zu Hause ist?“ Der Vize nickte. „Meine Heimat ist im North Blue, aber mein zu Hause ist das Meer.“ „Bei mir ist es ähnlich. Ich habe nicht mehr die Möglichkeit auf meine Heimatinsel zurückzukehren, deswegen ist mein zu Hause bei den Revolutionären.“ „Warum kannst du nicht mehr zurück?“ „Wenn ich zurückkehre, werde ich sterben und das möchte ich noch nicht.“

Ein Ruck ging durch das Schiff als es abtauchte. Die Beschichtung hob sich an und bildete eine Blase um das Schiff. Fische in allen Regenbogenfarben schwammen in großen Schwärmen vorbei, was insbesondere dem katzenhaften Vize gefiel.
 

Leise begab sich die Magierin Unterdeck. Sie hatte es schon so oft gesehen, da kam es auf das eine Mal auch nicht an. Sie dachte nicht, dass sie jemandem auf ihrem Weg zu ihrer Kajüte begegnen würde. Aber sie stellte fest, dass sie sich irrte, als ihr der Käpt’n entgegen kam.

„Du verpasste etwas, wenn du nicht an Deck bist, Hawkins. Es ist wirklich schön und einmalig.“ „Und warum bist du dann nicht dort?“, kam dann direkt die Gegenfrage, auf die sie nicht wirklich eine Antwort wusste. Ja, sie hatte es schon sehr oft gesehen, aber war das wirklich ihr Beweggrund.

„Ich will es einfach nicht sehen“, sagte sie etwas lauter als gewollt und rauschte an ihm vorbei. Die Tür zu ihrer Kajüte schmiss sie zu und lehnte sich dagegen.

Warum hatte sie so reagiert? Das war nicht ihre Art. Und warum regte sie sich deswegen so auf. Es war nur eine verdammte Aussicht und er war nur ein verdammter Pirat! Sie raufte sich die Haare und verstrickte sich immer weiter in ihre Gedanken, bis ein lautes Klopfen sie unterbrach.



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