Zum Inhalt der Seite

Highschool Never Ends

When Worst Comes To Worst
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 14 (by Riotori)

Ichigo ging zum Kühlschrank und holte vier Dosen Limo raus, von denen er eine Renji zuwarf und die Restlichen selbst mit zurück ins Wohnzimmer nahm.

„Naja, ich musste sie ja aufklären, schließlich spaziert ihr durch mein Fenster rein und raus, wie es euch passt. Und auf normale Menschen wirkt es nun mal komisch, wenn irgendwelche Freaks in schwarzen Kimonos durch die Wohnung rennen!"

Jetzt wurden die beiden erst recht hellhörig.

„Die beiden können uns sehen?! Außerhalb unseres Gigais?!" Der Karottenkopf übergab die übrigen Dosen an Ikkaku und machte sich daran, seine Spielkonsole an den Fernseher anzuschließen, möglichst ohne auf Yumichikas Schminkutensilien zu treten, die die Tunte im halben Zimmer verteilt hatte.

„Karin sieht euch fast genauso deutlich wie ich, Yuzu spürt aber nur ungefähr, wo ihr seid. Und ihr gebt euch ja auch nicht gerade viel Mühe, nicht aufzufallen, selbst wenn ihr in eurem Gigai seid!" Dabei warf er Renji einen vielsagenden Blick zu. Dieser sah beschämt zu Boden.

„Irgendwie musste ich dich ja unauffällig hier abholen."

- „Unauffällig?! Mit schwarzer Sonnenbrille, Sheriffstern und Knarre? Yuzu hat immer noch Angst vor Cowboyfilmen und wenn Dad einen Polizisten sieht, rennt er schreiend weg!"

"Ach, komm schon, so schlimm ist das jetzt auch wieder nicht…"

- „Doch, denn die Polizisten denken dann jedes Mal, er hätte was ausgefressen und nehmen ihn vorsichtshalber fest. Nachdem sie ihn durch die halbe Stadt gejagt haben!"

Renji verdrehte die Augen. „Und? Wie oft kann so was denn schon passieren?"

- „Das findest du bald raus, die nächsten Kautionen bezahlst nämlich du!"

„Was?! Tickst du noch? Mit welchem Geld denn?"

- „Dann such dir doch nen Job."

„Als was soll ich denn schon arbeiten?"

Ichigo grinste verschlagen.

„Keine Ahnung, die Leute im Kostümverleih kennen dich ja schon. Kannst da ja mal fragen. Vielleicht brauchen die ja noch ‘ne Witzfigur!"

- „WITZFIGUR?! Du Penner, sucht du Streit?!"

Mittlerweile hingen sich die beiden fast gegenseitig an der Kehle.

„Wenn du dich traust!" Und mit einem süffisanten Grinsen setzte Ichigo hinterher: „Das letzte Mal, als du es versucht hast, hingst du danach ziemlich in Fetzen."

Renji sah aus, als hätte man ihn getreten. „Man, musst du immer darauf herumhacken?"

Die Bemerkung schien ihn tatsächlich kurz gebremst zu haben, doch fast augenblicklich war sein Stolz wieder da. „Wenn wir jetzt kämpfen würden, würde ich dich nen Kopf kürzer machen!"

- „Na schön, dann klären wir das jetzt halt wie echte Männer!"
 

Die Jungs hatte es sich im Wohnzimmer vor dem Fernseher gemütlich gemacht, Ikkaku und Yumichika auf dem Sofa und Ichigo und Renji, weil durch das viele Makeup kein Platz mehr blieb, unten auf dem Boden. Ichigo hatte die Controller ausgeteilt und versucht, ihnen grob die Steuerung zu erklären, doch die Berufsshinigami schafften es nicht einmal, sie richtigherum zu halten.

„‘Super Smash Bros Brawl‘? Was zur Hölle soll das denn bitte für ein Kampfspiel sein? Die Hälfte der Typen ist ja pink!"

Während Ikkaku und Yumichika immer noch auf ihre Controller starrten, als wären sie das achte Weltwunder, fand Renji schon wieder die Zeit, um sich zu beschweren. Ichigo, der gerade die Spielkonsole einstellte, antwortete genervt: „Meine Schwestern sind halt noch halbe Babys, zumindest, wenn es nach meinem Totaldepp von Vater geht. Und deshalb sind die einzigen Videospiele, die wir haben, mit höchstens Altersfreigabe zwölf. Und außerdem ist das gar nicht so anders als bei euch." Die sarkastische Antwort kam sofort.

„Du meinst, weil wir so gerne in komischen Outfits rumlaufen und irgendwelchen unnützen bunten Kram tragen?"

Wie auf Kommando sahen alle zu Yumichika, der den Controller beiseitegelegt hatte und sich wieder in seinem Taschenspiegel betrachtete und seine knallbunten Federn ordnete. Als er merkte, dass ihn alle anstarrten, sah er endlich auf.

„Ist was?"

- „…Nichts für ungut!"

Die ‚Männer‘ wandten sich wieder dem Spiel zu.

„So, jetzt müsst ihr euch alle eine Figur aussuchen."

Zum ersten Mal seit dem Überfall auf seine ... Privatsphäre meldete sich Ikkaku zu Wort. Seine aggressive Stimmung hatte er zwar wiedergewonnen, doch er klang irgendwie immer noch etwas quietschig und seine Stimme war einfach nochmal zwei Oktaven höher als sonst.

Der würde jetzt erstmal keine tiefen Töne mehr singen.

- "Woran sieht man denn, welcher von denen der Stärkste ist."

Ichigo war immer noch damit beschäftigt, die Controller ordnungsgemäß anzuschließen und ließ es sich nicht nehmen seinen eigenen, der sich aufs Heftigste wehrte und einfach nicht funktionieren wollte, kräftig gegen die Tischkante zu schlagen...

... Woraufhin er komischerweise auch gleich wieder funktionierte. Technik eben.

Immerhin war er nun endlich in der Lage zu antworten während er die Spieleinstellungen anpasste.

"Eigentlich können die alle irgendwas, ist also im Grunde egal, wen du nimmst."

- "Moment mal!" Renji wurde hellhörig. "Wenn du das Spiel kennst weißt du ja genau, was die können und hast voll den Vorteil!"

"Keine Sorge, ich hab das selber noch nie gespielt. Ich guck immer nur zu, wenn Karin und Yuzu Bartfratze abziehen. Ich hab also keinen Vorteil."

Renji schnaufte verächtlich.

"Als wenn ich mir deswegen Sorgen machen müsste. Ich dachte nur an die anderen. Ich könnte dich blind schlagen. Mit den Händen hinterm Rücken. Und zwar in allem!"

"Ach ja? Das werden wir ja gleich sehen."

Renji grinste. Er mochte Herausforderungen.

"Also schön, wenn es egal ist, wen man nimmt, dann nehme ich... Den!"

Renji zeigte auf eine blaue Figur, die anscheinend wie ein blauer... Igel aussehen sollte, zumindest wenn man nach dem unten eingeblendeten "Sonic The Hedgehog" gehen wollte. Sie sah eher aus wie ein Rasierblatt auf Beinen mit gigantischen Turnschuhen, was vor allem an seinen in alle Richtungen abstehenden Haaren lag.

"Was ist das denn?" Ikkaku beugte sich näher zum Bildschirm vor. Yumichika, der von seinem Spiegel aufgesehen hatte um nach seinem Rouge zu suchen, hatte da natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden.

- "Stimmt, der ist aber gar nicht so hübsch."

"Das ist Sonic. Er ist eigentlich ganz cool. Aber wieso nimmst du ausgerechnet den?"

Ichigo sah den Rotschopf erwartungsvoll an.

"Keine Ahnung, ich mag einfach seine Frisur."

Ichigos Blick blieb an den roten Strähnen hängen, die wie Palmwedel in alle Richtungen von Renjis Zopf abstanden.

"... Das kann ich mir denken."

Renji fing den spöttischen Blick auf und wollte gerade fragen, was das denn bitte bedeuten sollte, als Ikkaku dazwischenrief.

"Ich nehm den da! Der sieht wenigstens noch aus wie ein echter Kerl!"

Ikkakus Wahlkandidat war ein schon etwas in die Jahre gekommener Kerl mit einem grünen Band um den Kopf und einem blauen Kampfanzug mit verschiedenen Panzerungen, der an besonders einer Stelle etwas eng saß.

… An einer Stelle, die bei einer Frau nicht so gut ausgefüllt wäre.

Ichigo fragte sich kurz, ob der Glatzkopf damit unbewusst irgendetwas kompensieren wollte, war jedoch schlau genug, das nicht weiter zu kommentieren und ging stattdessen zum nächsten über.

"Yumichika, wen nimmst du?"

Mit einem leicht angewiderten Ausdruck auf seinem 'wunderschönen Gesicht' suchte Yumichika den Bildschirm ab.

"Ach, ich weiß nicht, die sind alle nicht so hübsch."

Plötzlich hellte sich sein Gesicht auf und er zeigte enthusiastisch auf den Fernseher

"Der da! Der ist ganz entzückend!"

Alle gingen näher an den Bildschirm heran und sahen dann ungläubig zu Yumichika zurück. Ikkaku lachte prustend los.

"Alter, ist das dein Ernst? Er hat Engelsflügel mit weißen Plüschefedern und seine Klamotten sehen aus wie vom altrömischen Barbiestrich! Ich meine, wie schwul ist das denn?! Hast du gesehen, wie kurz seine Shorts sind?"

Yumichika zog sein Halstuch zurecht und zupfte an seinen pinken, SEHR KURZEN Shorts herum, um die Lipglossflecken rauszubekommen.

- "Wie meinst du das denn?

"... Nichts für ungut."

Ichigo stellte für die Anderen ihre Charaktere ein und gab ihnen ihre Controller wieder.

"Gut, dann nehme ich Link."

Auf dem Bildschirm erschien ein blonder Typ mit grünen Klamotten und ziemlich spitzen Ohren.

"Was soll das denn darstellen? ‘nen Zwerg?"

"Nein, er ist ein Mensch."

Selbst Renji schaltete sich jetzt mit ein. Blöderweise auf Ikkakus Seite.

- "Warte mal, trägt der etwa Strumpfhosen?! Der trägt ja Strumpfhosen!"

"Genau, kein normaler Mann trägt Strumpfhosen!"

Wieder einmal mischte sich Yumichika genau im falschen Moment ein.

- "Hey! Ich hab letzten Halloween eine getragen. Die sind echt verdammt bequem!"

Ichigo wusste, es war falsch, doch er musste trotzdem einfach nachfragen.

"Als was hast du dich verkleidet?"

- "Als Cowboy! Willst du ein Foto sehen?" Sofort fing er an, in seiner kleinen Handtasche zu kramen. Ichigo sah zu den anderen Beiden rüber, die sich offensichtlich gerade zum letzten Halloween zurückversetzt hatten. Sie sahen irgendwie verstört aus.

Renji schaffte es zuerst, die Gedanken wieder beiseite zu schieben.

"Wie auch immer. Warum nimmst du den Typ in Strumpfhosen?"

- "Man, die sind doch scheißegal! Hast du sein Schwert gesehen? Es ist riesig!"

Renji zog eine Augenbraue hoch und grinste Ichigo ziemlich zweideutig an.

"Du bist ja wirklich ganz schön größenfixiert, hm?"

- "Könntest du bitte diesen anzüglichen Blick lassen? Das macht mich irgendwie ziemlich nervös."

In dem Moment betraten Karin und Yuzu das Zimmer und blieben neben dem Fernseher stehen.

"Was spielt ihr?" fragte Yuzu neugierig.

"Wir wollen..."

- "HAB ES!!" Und Yumichika streckte ihm ein Foto entgegen, auf dem er in einem pinken Cowboyoutfit (mit besagter weißer Strumpfhose) mit schwarzen Lackstiefeln versuchte, Ikkaku einen bunten Federkranz auf die Glatze zu setzen.

Unvermittelt fing Yuzu neben ihnen an zu kreischen und zeigte mit panischem Ausdruck auf das Bild.

"Die bösen Männer sind wieder da! Sie werden uns alle töten!"

Dann wirbelte sie herum und lief weinend in ihr Zimmer.

Ichigo schickte einen vernichtenden Blick in Renjis Richtung.

"Herrgott nochmal, es tut mir ja leid!"

Yumichika betrachtete indes eingängig das Foto und fragte sich, wieso jemand bei so einem wunderschönen Anblick davonlaufen sollte.

Karin zuckte nur desinteressiert mit den Schultern und setzte sich zu Ichigo und Renji auf den Boden.

"Hey, kann ich mitspielen?"

Ikkaku lachte.

- "Wenn du dich traust, kleines Mädchen!" Karin ignorierte die Bemerkung einfach. Darin war sie insgesamt um einiges besser als ihr Bruder.

"Du kannst glaub ich Yumichikas Controller nehmen, der ist mal wieder damit beschäftigt 'gut auszusehen'."

- "Bereitet er sich gerade noch mental vor oder wann fängt er endlich damit an?"

Den schockstarren Shinigami beachtete sie nicht weiter als sie ihm den Controller aus der Hand schnappte und sich wieder vor den Fernseher setzte.

Beim Anblick von Yumichika in dem Augenblick, in dem seine ganze Welt zusammenbrach, musste Ikkaku einfach losbellen vor Lachen.

Bei dem Geräusch ging Leo in Karins Zimmer die Wände hoch und Ikkaku wurde schlagartig etwas leiser, verlor aber nicht seine gute Laune.

"Haha, ich liebe die Kleine! Man, Ichigo, warum bist du nicht so cool?"

- "Weil er zu viel mit Vollidioten wie euch rumhängt."

Ikkakus Gelächter erstarb abrupt und er durchbohrte Karins Hinterkopf mit todbringenden Blicken. Doch auch das ignorierte sie gekonnt, und das, obwohl nur einer dieser Blicke sonst sogar gestandene Mitglieder der elften Einheit dazu brachte, nach ihrer Mama zu schreien.

Das machte es für Ichigo allerdings nur noch lustiger.

"Okay, willst du Yumichikas Figur nehmen oder lieber 'ne andere?"

- "Mal sehen... Ich nehme Peach!"

Als sie die Spielfigur auswählte erschien auf dem Bildschirm ein blondes Mädchen in einem wallenden pinken Kleid, das sie kokett angrinste. Das lieferte Ikkaku natürlich wieder eine perfekte Vorlage.

"Och wie süß, das pinke Prinzesschen. War ja klar, wenn man mit ‘nem kleinen Kind spielt."

- "Also, ich finde die Farbe ganz entzückend!" Yumichika klang immer noch leicht angeschlagen von Karins Bemerkung, hatte sich aber schon wieder genug beruhigt um seine Lieblingsfarbe zu verteidigen. Ikkaku beachtete ihn gar nicht und machte lieber weiter dumme Kommentare.
 

Doch Renji traute der Sache nicht.
 

So wie er Karin kennengelernt hatte, war sie keine von diesen zickigen, pinken Kicherschnepfen, von denen in ihrem Alter so viele rumliefen. Sie spielte besser Fußball als jeder andere den er kannte (sich selbst mit eingeschlossen), und selbst wenn sie auf dem Feldrasen lag und blutete wie bescheuert stand sie einfach wieder auf und polierte dem blöden Kerl die Fresse, der so dämlich gewesen war, sie zu foulen. Das hatte er am eigenen Leib erfahren; die blauen Flecken hatte er noch wochenlang gespürt.

Er riskierte einen Seitenblick auf das Mädchen neben sich. Sie beachtete Ikkaku nicht, der hinter ihnen immer noch rumfrotzelte, und guckte auf dem Fernseher zu, wie Ichigo eine Spielumgebung auswählte. Doch irgendwas machte ihn nervös. Vielleicht war es die Coolness, mit dem sie zwischen den erwachsenen Berufskriegern saß. Oder die Ruhe, mit der sie den Controller hielt. Aber am ehesten war es das nahezu diabolische Grinsen in ihrem Gesicht.

Angst wallte in Renjis Magengrube auf und er versuchte, sie wieder hinunterzuschlucken.

Ikkaku hatte Recht, sie war nur ein kleines Mädchen. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen.

Karin bemerkte den Blick, mit dem Renji sie musterte und sah ihn an, das böse Grinsen im Gesicht und ein mörderisches Funkeln in den Augen.

Was versuchte er sich eigentlich einzureden? Ikkaku hatte nie Recht!

Sie würde sie vernichten.
 

Ichigo startete das Spiel.

Und dann war es auch schon beinahe wieder vorbei.
 

Bevor die Jungs auch nur kapiert hatten, wo ihre Figuren standen, hatte Karin Ikkaku auch schon mit einer Art Roundhousekick aus dem Bildschirm befördert. Der Glatzkopf starrte entsetzt auf den Fernseher.

"HEY! Was zum...! Darf die das?!?"

- "Warum denn nicht?" Grinsend drehte sie sich zu ihm um.

"... Das ist ein Mädchen!"

- "Ja, und?"

"... Sie trägt ein Kleid!"

- "Und?"

"... Man sieht doch ihr Höschen, wenn sie sowas macht! … Nicht, dass ich was dagegen hätte, … aber in einem Kinderspiel? Das geht doch nicht!"

- "... Ist doch egal, du bist doch eh tot."

Dann wand sie sich wieder dem Fernseher zu und ließ Ikkaku weiter erst geschockte, dann wütende Blicke und Gesten in ihre Richtung machen.

"Also, seid ihr jetzt bereit?"

Renji drückte verzweifelt auf den Knöpfchen herum.

"Wie läuft man mit dem Ding?"

- "Du musst einfach das Steuerkreuz..."

"MOMENT MAL! Ikkaku sprang vom Sofa auf und schaffte es dabei fast Yumichikas Nagellack umzustoßen, wofür er von diesem einen bösen Blick erntete.

"Warum wartest du bei denen, bis sie bereit sind, und bringst mich dafür einfach um?!"

Wieder wand sie sich zu ihm um und sah ihn vom Boden aus ganz ruhig an.

"Weil ich die beiden leiden kann."

Ein warmes Gefühl breitete sich in Renjis Brust aus und er musste unwillkürlich lächeln.

Ichigo sah ihn genervt an.

"Hör auf zu grinsen. Sie hat gesagt, dass sie dich leiden kann, nicht, dass sie dich in die Familie aufnehmen will. Und, wo wir gerade bei Familie sind," Ichigo sah an Renji vorbei zu seiner Schwester.

"Was soll das bitte heißen, du kannst mich 'leiden'? Ich bin schließlich dein Bruder! Kann ich da nicht etwas mehr erwarten?"

- "Nerv mich nicht." Als Ichigo sich wieder dem Bildschirm zuwandte sah er gerade noch, wie die Füße seines Hyrule'schen Helden waagerecht aus dem Bild flogen.

"Karin! Was soll das?!" Überrascht sprang er auf.

- "Du hast mich genervt."

Mit offenem Mund sah er auf seine kleine Schwester herunter, die trotz ihrem Akt des familiären Verrates ganz cool dasaß und ihn gelassen anschaute.

"Renji. Du musst es tun."

Renji, der immer noch auf Wolke sieben schwebte, schaute erschrocken auf.

- "Was bitte?"

"Du musst sie besiegen."

Ikkaku stimmte ihm begeistert zu.

"Genau! Du musst unsere Ehre verteidigen! Unsere und die der gesamten Seireitei!"

Seine Freude von vorher wurde durch ein Gefühl der absoluten Panik ersetzt und wurde noch verstärkt, als er das bösartige Grinsen in Karins Gesicht sah.

Wie konnte so ein kleines Mädchen nur so böse aussehen? Sie war der Teufel in Person!

Und anscheinend konnte sie seine Angst riechen.

"Was ist, Cowboy? Hast du Schiss?“

Yumichika sah verwirrt von seiner Lidschattenpalette auf. "Was bitte?"

"Du warst nicht gemeint, du Clown."

Das darauf folgende Gebrabbel wurde zum Hintergrundgeräusch als Karin den Vizekommandanten weiterhin herausfordernd ansah. Die Spannung im Raum war schon beinahe greifbar.

Noch einmal schaute Renji zu seinen Kameraden, die beide aufmunternd nickten und schluckte.

"Na gut, dann los."

Plötzlich mutierte Ichigo neben ihm zum Schiedsrichter.

"Okay ihr beiden, auf drei geht's los! Eins, zwei..."

- "Scheiß drauf, los geht's!"

Karins pinke Puderprinzessin rannte auf Renjis blauen Haargeligel zu und er schaffte es gerade nochmal aus der Schussbahn zu springen, als sie nach ihm treten wollte. Er lief schnell auf die andere Seite des Bildschirms und drückte wild auf den Knöpfen herum. Die ohnmächtige Verzweiflung war zurück und blockierte sämtliche Denkprozesse.

"Verdammt! Wie kämpft man?!"

Ichigo war mindestens genauso aufgeregt wie er selbst.

"Drück 1 oder 2!"

Als Karin wieder auf ihn zugeschossen kam, sprang er gerade noch rechtzeitig zur Seite.

Und damit begann die Hetzjagd, bei der Renji immer von einer Seite auf die andere rannte und Karin ihm nachsetzte, wobei es ihr erstaunlicherweise nur zweimal gelang, einen Treffer zu landen.

Nach einigen Minuten wurde sie langsam sauer.

"Jetzt kämpf doch endlich mal richtig, du Hasenfuß!"

Ausnahmsweise war Ikkaku mal genau ihrer Meinung.

"Aber echt, Renji! Jetzt sei ausnahmsweise einmal in deinem Leben ein Mann und kämpf!"

Wie von Ganjus Wildschwein gestochen wirbelte Renji herum und fauchte zurück:

" 'Ausnahmsweise einmal in meinem Leben'?! Sag mal, hast du sie noch alle?! Ich bin der pure Inbegriff von Männlichkeit! Der männlichste Vizekommandant, den es je gegeben hat!"

- "Ach komm, selbst Yumichika ist männlicher als du!"

"WIE BITTE?!" Das kam sowohl von Renji als auch von Yumichika, der beinahe angewidert zu ihm herübersah. Doch das ignorierte Renji.

"Ikkaku, willst du Schläge?!"

Doch der Glatzkopf grinste nur breit und zeigte in Richtung Fernseher.

"Keine Ahnung, aber du kriegst gerade genug für uns beide/zwei."

Renji verstand erst nicht was er meinte und glotzte ihn nur dumm an. Doch als der Controller, den er völlig vergessen hatte aber immer noch in der Hand hielt, anfing zu vibrieren um zu zeigen, dass er K.O. gegangen war, drehte er sich langsam um.

Karin grinste ihn an.

"Was sollte das denn? Ich war doch gerade abgelenkt!"

Doch sie schnaubte nur.

- "Ist doch nicht mein Problem, wenn du nicht aufpasst. Ich kenne keine Gnade für meine Feinde. Wenn du was dagegen hast kannst du ja mit Yuzu 'My Little Pony' spielen."

Daraufhin stand sie auf und streckte sich ausgiebig.

"Sorry, Jungs. Aber ihr seid keine Gegner für mich. Kommt wieder, wenn ihr gelernt habt, gleichzeitig zu laufen und zu springen."

Und damit verließ sie das Zimmer.

Im ersten Moment wusste keiner, was er sagen sollte. Doch dann prustete Ichigo plötzlich los.

"Man Renji, wie peinlich war das denn?"

- "Hä? Wieso?"

"Sie hat dich eiskalt fertiggemacht!"

Das war Zuviel.

- "Dich hat sie doch auch fertiggemacht! Sogar noch früher als mich!"

"Aber wie du vor ihr weggerannt bist! Wie ein kleines verängstigtes Mädchen!"

Mittlerweile kugelte er sich regelrecht auf dem Boden vor Lachen.

"Seid ihr sicher, dass ihr das beruflich macht?"

Bevor Renji ihm an die Gurgel gehen konnte, sprang Ikkaku plötzlich in sein Blickfeld.

"Leute, er hat Recht! Das können wir nicht auf uns sitzen lassen! Wir fordern eine Revo... Revau..." Suchend blickte er im Raum umher als würden ihm die Worte gleich zufliegen.

- "Revanche?", half Ichigo ihm aus.

"Genau das! Und diesmal bereiten wir uns vor!"

Renji sah ihn hoffnungsvoll an.

"Indem wir die Tasten bis zum nächsten Mal draufhaben?"

- "FALSCH!"

Die Männer (und Yumichika) sahen ihn irritiert an.

"WIR TANZEN DEN 'LUCKY DANCE'!"

Und mit diesen Worten riss er sich das T-Shirt vom Leib, schnappte sich die Gardinenstange vom Fenster (inklusive Gardinen) und begann auf Zehenspitzen durchs Zimmer zu tänzeln und zu hüpfen während Ichigo sich auf dem Boden gar nicht mehr einkriegte vor Lachen, Renji ihn wüst dafür beschimpfte und Yumichika das tat, was er immer tat:

Gut aussehen.
 

“Man, that escalated quickly!”

Hi Leute! :D Sorry, ich weiß, es ist ein bisschen arg lang geworden!

Das hat aber auch echt gedauert diesmal…

Naja, ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen und kommentiert fleißig :D



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Die3llie
2014-06-30T19:08:45+00:00 30.06.2014 21:08
Am Ende konnte ich nicht mehr vor lachen


Zurück