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Kyouseitekina Ai

Gezwungene Liebe
von

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Dein neues Zuhause...

„Shibata... Nakagawa... Aoki...“
 

Die Ausgabe der Tests verlief zögernd. Man hörte viele murrende Geräusche – enttäuschte sowie zufriedene. Bei dem Erklang seines Namens begab sich Misaki zu seinem Lehrer und nahm das Schriftstück entgegen. Er wagte es nicht, einen Blick darauf zu werfen, geschweige denn seinen Lehrer bei der Entgegennahme anzusehen.
 

Er wollte nicht an den vergangenen Nachmittag erinnert werden. Es war ihm einfach zu peinlich und er wollte nicht wissen, mit welchem herablassenden Blick er von Izuki betrachtet werden würde.
 

„Na, was hast du?“ Satoshi, welcher vor ihm seinen Test zurück bekommen hatte, wurde neugierig. Misaki zögerte einen Moment, blickte dann aber auf das Blatt Papier und stellte fest, dass er tatsächlich ein B erreicht hatte.
 


 

Mit verschränkten Armen baute sich Isoka vor dem Violetthaarigen auf. „Wie konntest du ihr das antun?!“ Ihre Stimme hatte einen bissigen Ton. Sie war durch und durch nicht gut auf ihren eigentlichen Kumpel zu sprechen.
 

„Wenn du das mit Miyuki meinst...?“ Grob erfasste die Zwanzigjährige den Kragen des Jungen und zog ihn zu sich. „Die Kleine hat sich gestern die ganze Nacht in ihren Tränen gewälzt – war das denn wirklich nötig?!“ Beschämt senkte Misaki den Blick. Tatsächlich wusste er nicht, wie viel Miyuki erzählt hatte, aber so oder so wäre er der Buhmann.
 

„Du bist nicht mehr mit ihr zusammen...?“ Satoshi schaute verwirrt zwischen dem Mädchen und seinem besten Freund hin und her, woraufhin beide leicht den Kopf schüttelten. „Kannst du mir mal bitte verraten, was du angestellt hast? Ich dachte, ihr wärt glücklich miteinander gewesen.“ Langsam löste die Schwarzhaarige ihren Griff und ließ Misaki schließlich los.
 

„Es ging ja nicht von mit aus... Ich wäre ja gerne weiterhin mit ihr zusammen.“ Das war gelogen. Klar wäre er rein theoretisch gerne mit ihr zusammen, aber wie war das jetzt noch möglich. Er hatte sich gestern einem Mann hingegeben – da konnte er doch unmöglich einfach wieder zu seiner Freundin zurück und so tun, als wäre nichts gewesen.
 

„Ich hatte gestern...“ Seine Stimme schwand. „Eigentlich hat es euch nichts anzugehen!“, beendete er schließlich die Unterhaltung, ging zurück in das Schulgebäude und ließ die anderen im Hinterhof alleine stehen.
 


 

„Kann es passieren, dass ich... durch dieses eine Mal...“ Misaki stotterte zögerlich diese Worte vor sich hin. Es ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Die Art, wie Izuki ihn angefasst hatte, war so angenehm gewesen. Er hatte sich einfach entspannen und verwöhnen lassen. Musste von sich aus nichts machen.
 

„Dass du was?“, hakte Satoru nach. Noch konnte er noch nicht so ganz nachvollziehen, worauf sein kleiner Bruder hinaus wollte. Er bemerkte, wie sich auf den Wangen des Achtzehnjährigen ein sehr deutlicher Rotschimmer legte, so ließ er ihm alle Zeit der Welt, seine Frage zu formulieren. Währenddessen nutzte er die Zeit, um sein Abendessen zu verzehren.
 

„Dass ich... mich in Männer verlieben könnte...“ Es war mehr ein Murmeln und Satoru hatte Mühe, ihn zu verstehen. Die Art, wie Misaki so vor ihm saß, in seinem Essen stochernd, erinnerte ihn sehr stark an den Tag, an dem er ihm von Miyuki erzählt hatte. Moment, Miyuki? Was war mit ihr? Hatte sie nicht noch einen Platz in dieser Geschichte?
 

„Bist du nicht mit einem Mädchen namens Miyuki zusammen?“, fragte der Student nach. „Miyuki...“, wiederholte er den Namen leicht flüsternd. „Ja... das war ich... bis eben...“ Die Augen des Junge wurden feucht. „Weißt du, ich wollte es ja eigentlich gar nicht. Ich mein, er hat mich einfach angemacht und mir ein Angebot gemacht, das ich fast nicht ablehnen konnte und dann...“ Seine Tränen liefen die Wangen hinunter. Sein Schluchzen ließ seinen Körper erbeben. „Sie hat uns gesehen und... als ich ihn deswegen... da habe ich... mich ihm einfach hingegeben. Ich kann es einfach nicht leugnen, es hat mir gefallen, aber... um den Preis hätte ich meine Mathenoten auch nicht haben wollen...“
 

Die Halbsätze, die Misaki von sich gab, ergaben nach einer Weile in Satorus Kopf einen Sinn. Doch gerade in dem Moment, als er aufstehen und seinen Bruder trösten wollte, wischte sich selbiger mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und machte mit einem unverständlichen Lächeln klar, dass er darüber nun nicht weiter reden wollte. So beließ es der Ältere auch dabei und widmete sich nun gänzlich seinem Abendessen.
 


 

Unauffällig ließ er seinen Blick durch die Umkleide schweifen. Misaki saß auf der Bank, seine Sportkleidung in der Hand, doch zögerte er noch, sich wirklich umzuziehen. Das Gespräch mit Satoru war ihm wieder eingefallen – kann es sein, dass ich mich in Männer verliebe könnte...?
 

Hier in der Umkleide waren einige Jungs in seinem Alter. Ungeniert zogen sie sich in der Anwesenheit vieler weiterer einfach aus und wieder an. Seine Blicke verfolgten die Tätigkeiten der Jungs, deren Körper, deren Kleidung... Er war komplett in seine Gedanken abgedriftet, als er von Satoshi angestoßen wurde.
 

„Worauf wartest du noch? Die Stunde beginnt gleich.“ Misaki nickte hektisch und realisierte, dass die Schüler, die er soeben noch beobachtet hatte, nach und nach die Umkleide verließen. „Ja, geh du schon einmal vor, ich komm gleich nach.“ Der Neunzehnjährige nickte und folgte dem Schwarm auf den Hartplatz.
 

Seufzend erhob sich der Violetthaarige und begann mit dem Umkleiden. „Verdammt!“ Sein Fluch hallte durch den ganzen Raum. „Wieso zum Henker bin ich...“ Ungläubig betrachtete er seine Boxers auf dem sich klar und deutlich eine Beule abzeichnete. „Das kann doch nicht wahr sein, ich hab doch keineswegs an solche Dinge...“
 

Mit prüfenden Augen schaute er sich in der Umkleide nach anderen Mitschülern um, während seine Hand in den Schritt gleiten ließ. So kann ich unmöglich am Sportunterricht teilnehmen..., rechtfertigte er sich vor sich selbst, als er damit begann, sich selbst zu befriedigen.
 


 

„Das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?“
 

Misaki stand mal wieder in dem Zimmer seines Mathematiklehrers, nachdem er ihn zu sich gerufen hatte. „Es war nie von mehreren Malen die Rede!“ Izuki lachte auf diese Aussage hin. „Dir wird doch wohl bewusst sein, dass ein Mal nicht reicht, um alle versauten Noten von dir auszugleichen?“
 

Er schüttelte den Kopf. „Gut, dann lebe ich eben mit meinen schlechten Noten, aber noch einmal werde ich garantiert nicht...“ Izuki stand von seinem Schreibtischstuhl auf und begab sich zu dem Jungen, welcher noch an der Tür stand. „Sag bloß, es hat dir nicht gefallen – das würde ich dir nicht glauben.“
 

„Es hat mir nicht...!“, versuchte er entgegen besseren Wissens seinem Lehrer zu widersprechen, doch im selben Moment hielt ihm der Mann eine ausgedruckte Fotografie unter die Nase, auf dem er bei genanntem Akt eindeutig zu erkennen war.
 

Erschrocken wich Misaki einige Schritte zurück, bis er die Tür im Rücken hatte. Mit geweiteten Augen starrte er auf das Bild. Dieser Kerl hatte Fotos von ihnen in dieser Situation gemacht? Und so hatte er ausgesehen, als Izuki ihn mit seiner Zunge verwöhnt hatte? „Willst du noch einmal behaupten, es hätte dir nicht gefallen?“
 

Hastig griff der Junge nach der Türklinge und wollte den Raum so schnell es ging wieder verlassen. „Einmal ist keinmal, sagt mein Bruder. Und dabei will ich es auch belassen!“
 


 

Was war danach geschehen...? Misaki war in Gedanken versunken und versuchte angestrengt dahinter zu kommen, was nach dem Streit mit Izuki passiert war.
 

Er hatte seine Augen geschlossen und fühlte sich matt. Seine Glieder waren steif und es war ihm, als hätte er tagelang nicht geschlafen. Dennoch war sein Geist so aufgewühlt, sodass er, nachdem er geistig wachgeworden war, nicht in der Lage war, wieder einzuschlafen, andererseits war es ihm auch nicht möglich körperlich aufzuwachen.
 

Es kam ihm vor, als würde er aus weiter Entfernung ein Radio hören. Er lauschte der Musik, die sanft in sein Ohr drang, während er sich in seinem Bett umdrehte. Ein schmerzhaftes Ziehen in seinen Armen hinderte ihn allerdings daran.
 

„Was zum...?!“ Mit einem entsetzten Ausruf riss er seine Augen auf, um herauszufinden, was los war. Sein Blick fiel auf eine graue Decke aus Stein, von der aus grelle Lichter auf ihn zurück fielen und ihn blendeten. Links und rechts von ihm war nichts in seinem Blickfeld, nur die Raum begrenzenden Wände, an ihnen hohe Fenster, welche noch ein wenig von dem abendlichen Licht spendeten.
 

„Na, Dornröschen, wieder wach?“ Ein leises Kichern erfüllte den Raum. „Vielleicht hatte ich dir ein wenig zu viel gegeben...“ Diese Stimme! Misaki kannte diese Stimme. In vielen Variationen hatte er sie schon zu hören bekommen. Vermutlich kannte er mehr von ihr als die meisten an der Schule. Izuki Miyamoto!
 

„Was haben Sie mit mir gemacht...?“ Izukis Finger streichelten über die nackte Haut des Schülers. „Du warst nicht willig.“, fasste er seine Handlung zusammen. „Also musste ich etwas dafür tun.“
 

Verschwommen erkannte Misaki die Umrisse seines Lehrers. Seine Lider wurden wieder schwer und am liebsten würde er wieder einschlafen, aber wie könnte er – an ein Bett gefesselt, vermutlich splitternackt – er selbst konnte es nicht mit Gewissheit sagen.
 

„Sie machen sich strafbar, Miyamoto-sensei! Ist Ihnen das überhaupt klar?!“ Eigentlich wollte er ihn anbrüllen, doch verließ lediglich ein Flüstern seine Lippen. „Hör zu, Kleiner, dies wird für die nächste Zeit dein Zuhause sein. Dieses Zimmer plus ein kleines Badezimmer.“ Der Mann löste die Fesseln des Violetthaarigen und tauschte sie an seiner rechten Hand gegen eine lange, am Bett befestigte Kette aus. „In den Kühlschrank in der Ecke findest du genug zum Essen.“
 

Ein weiteres Mal strich er mit seiner Hand über die Schenke Misakis, bevor er sich vom Bett erhob und den Jungen in dem Raum alleine zurück ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mor
2012-06-28T21:34:12+00:00 28.06.2012 23:34
Ich weis nicht was du hast. Das Kappie ist doch gut geworden, umschreiben brauchst du es nun wirklich nicht.


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