Verbündete
Hab das in der Nacht geschrieben, als ich nich schlafen konnte ^^'
War zwar voll übermüdet, hoffe aber das es trotzdem ein gutes Kapi geworden ist! xD
und jetzt gehts los!
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In dem Speisesaal befindet sich nur ein langer Tisch, an dem 24 Stühle stehen, immer gegenüber. An der Durchreiche an einer Wand kann sich jeder sein Mittag holen. Florian und ich nehmen uns ein Tablett und stellen uns mit in die Reihe.
„Hast du schon Bekanntschaften gemacht“, fragt er mich beiläufig. „Das kann in der Arena immer von Vorteil sein!“
„Nicht wirklich. Ich hab zwar mit einigen anderen die Stationen besucht, aber bin mit niemandem ins Gespräch gekommen. Wie steht's mit dir?“
„Gespräche hatte ich auch keine, aber ich beobachte sie. Versuche herauszufinden, von wem man sich lieber fern halten sollte und wer ein guter Partner wäre.“
„Und zu welchem Schluss bist du gekommen?“
„Die Karrieros bekommen ein fettes Nein, aber die Jungen aus 5, 8 und 9 würde zu mir passen, denk ich.“
„5? Er ist höchstens 14! Was willst du mit ihm als Partner!?“ Ich sehe zu dem Jungen, der ganz allein am äußersten Rand des Tisches sitzt. Er hat blonde, lockige Haare und ist höchstens 1, 50 m groß. Natürlich trägt er die gleichen Sachen wie wir. „Er wirkt irgendwie geknickt, findest du nicht? Komm setzen wir uns zu ihm!“
„Wie jetzt? So war das eigentlich nicht gemeint!“
Wir holen uns unser Essen ab und laufen an den Karrieros vorbei, die sich lautstark durch den ganzen Saal unterhalten und direkt am entgegengesetzten Ende des Jungen aus D5 sitzen.
„Hey, ist der Platz noch frei“, frage ich und setzte mich auf den Platz neben ihn, bevor der Junge eine Antwort geben kann. Erschrocken sieht er auf als ich mein Metalltablett klirrend auf den Tisch stelle.
„Ähm, ja klar. Ich kann auch...“, er möchte gerade aufstehen um sich woanders hinzusetzen, da legte Florian eine Hand auf die Schulter des anderen und lächelt ihn beschwichtigend an.
„Keine Bange! Ihre Art ist vielleicht etwas grob, aber sonst ist sie ganz in Ordnung!“ Er setzt sich mir gegenüber.
„Strom...“, sage ich gedankenverloren, während ich die wohltuende Brühe in mich rein löffele.
Der Junge schluckt hörbar und schaut mich aus dem Augenwinkel heraus an.
„Wir sind Pat und Florian aus D3, Technologie“, stellt Flo uns vor, immer noch lächelnd.
„Ich heiße Giran“, sagte der Junge kaum hörbar.
„Ihr ward die, die bei der Parade die leuchtenden Blitze auf der Kleidung hatten, oder“, will mein Mittribut wissen.
Ich versuche mich daran zu erinnern. Strom. War also gleich nach Fischerei dran. Seltsamerweise konnte ich mich an die Karrieros genau erinnern, aber kaum an die anderen Distrikte. Wahrscheinlich weil ich die Karrieretribute beängstigender fand als alle anderen hier!
Doch dann taucht das Bild in meinem Kopf auf. Giran, in einem schwarzen Seidenanzug, mit goldenen Blitzen, die dank winzigen Lämpchen auf blinken und wieder verlöschen. Er trug einen Zylinder, auf dem ebenfalls die Blitze waren. Und neben ihm stand ein Mädchen. Sie muss ein paar Jahre älter als er sein. Ein Ballonkleid, passend zu dem Anzug ihres Mittributs, zierte ihren Körper. Ihre pechschwarzen Haare waren zu einem langen, markelosen Zopf geflochten und etwas düsters umgab sie.
„Ja, das waren wir“, stammelt der Junge verlegen.
„Gekonnter Auftritt“, sagt Flo bewundernd.
„Wie alt bist du“, frage ich. Er sieht mich misstrauisch an.
„Wir sind 18 und 15 Jahre alt“, meint mein männlicher Part, um Giran die Sicherheit zu geben, dass wir ihn nicht aushorchen wollen.
„Ich bin 13...“
„Und das Mädchen“, hake ich nach.
„Wieso willst du das wissen? Ich redet nicht gern über sie, wenn sie nicht dabei ist!“
Ja, natürlich, dass würde dann wirklich an aushorchen grenzen. Ich würde in Bezug auf Florian bestimmt ähnlich antworten, nur pampiger.
„Sorry, vergiss es einfach. Eigentlich sind wir hier, weil mein Freund da drüben“, ich zeige auf Flo, „sich gerne mit dir verbünden würde. Und ich wollte sehen, was ich für ihn tun kann!“
„Warum tust du das? Willst du dich denn nicht mit uns verbünden?“
„Nein, ich mach mein Ding lieber alleine. Glaube mir, es ist besser für alle beteiligten. Ich möchte mit meiner großen Klappe niemanden in Gefahr bringen...!“ Mit diesen Worte stehe ich auf, räume meine leere Schale weg und gehe wieder in die Trainingshalle, wo sich auch andere Tribute wieder eingefunden haben.
Während ich mich um sah, welche Station ich als nächstes besuchen könnte, blieb ich bei „essbare Pflanzen“ stehen. Dort hat sich der Trainer, der dafür zuständig ist, noch nicht wieder hingesellt, also habe ich genug Zeit, um mir die Pflanzen die dort liegen ungestört zu betrachten. Ich nehme eine Esskastanie in die Hand und drehe sie zwischen den Fingern.
Ich muss an zu Hause denken. An Liz und Ned. An einen Herbstspaziergang, den wir einst zusammen gemacht haben. Unter einem Baum fand ich, ich war damals 7 Jahre alt, eine Kastanie, wie die, die ich gerade in der Hand hatte. Fröhlich rannte ich zu Liz und zeigte ihr, was ich gefunden habe. Sie hatte mich gefragt ob ich weiß was das ist und als ich den Kopf schüttelte, hatte sie gesagt es sei eine Esskastanie und das sie sehr gut schmeckt, wenn man sie röstet.
Abrupt werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich vor irgendjemandem angerämplet werde. Überrascht schaue ich der Person hinterher, die es gewesen sein muss und sehe in das breit grinsende Gesicht von dem Jungen aus Distrikt 1. Ein Junge mit breiten Schulter, der einen Kopf größer ist als ich, aber auf jeden Fall jünger sein muss.
„Hey, 3! Steh mir gefälligst nicht im Weg, verstanden“, donnert er durch die Halle und bricht in schallendes Gelächter aus. Wütend balle ich die Faust, da fällt mir die Kastanie wieder ein. Zornig hole ich aus und will sie im gerade hinterher werfen, als jemand meine Wurfhand festhält.
„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun!“ Wieder drehe ich mich überrascht um. Sie verschränkt die Arme vor der Brust. „Glaube mir, es würde dich nur auf seine Abschussliste setzen. Wenn du nicht schon drauf stehst...“ Das Mädchen hat schwarze Haare, doch ihr Deckhaar ist teilweise mit roten Strähnen eingefärbt. Sie ist so groß wie ich, also 1,70 m, und hat rehbraune Augen, die mich sofort faszinieren. „Ich bin Jun Hunt. Ironie, oder? Hunt? Jagd? Und jetzt bin ich hier“, sie lacht selbstkritisch.
„Ich bin Pat“, sage ich und weiß nicht ob ich sauer oder dankbar sein soll, also bleibe ich gleichgültig.
„Ich weiß! Ich hab deine Ernte gesehen!“
Das überrascht mich. Ich hab zwar auch die Zusammenfassung der Ernten gesehen, kann mich aber nur schlecht an die Gesichter und noch weniger an die Namen erinnern. Ich weiß aber mit Sicherheit, das kein Mädchen mit roten Haaren dabei war!
„Da hattest du aber noch keine roten Strähnen“, merke ich an.
„Daran ist mein Stylist schuld... Schrecklich, oder“, Jun schüttelt den Kopf.
„Vielen Dank auch“, sage ich, halte ihr meine rote Strähne unter die Nase und wende mich beleidigt von ihr ab. Nach wenigen Schritten ruft sie mir hinterher: „So war das nicht gemeint! Ich meine... Nun bleib doch mal stehen!“
In erwartungsvoller Haltung drehe ich mich zu ihr um. „Ich höre!“
Sie kam die Schritte eilig auf mich zu. „Ich meine, dass es mir nicht steht! Bei dir finde ich es... passend! Keine Ahnung wieso, aber es passt zu dir!“
Der Trainer der „essbare Pflanzen“-Station stellt sich wieder auf seinen Posten. „Wollen wir dort gleich weitermachen“, fragt Jun und zieht mich leicht an der Hand zu dem jungen Mann, der hinter dem Tisch mit den Pflanzen steht. Verwundert blicke ich auf ihre Hand an meiner, da lässt sie mich auch schon wieder los. Der erster, bleibender Eindruck von Jun Hunt! Ein aufgeschlossenes, selbstironisches Mädchen mit einem Sinn für Gerechtigkeit?
