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Living On A Prayer

von

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Haunted

Lange verlorene Worte werden mir langsam zu geflüstert.
 

Ich habe immer noch nicht gefunden was mich hier hält.
 

Die ganze Zeit war ich innen hohl.
 

Ich weiß, du bist immer noch da...
 

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'Du hast deine Mutter getötet.'
 

Von all den Anschuldigungen meiner Tante, die sie mir an den Kopf warf, tat diese immer am meisten weh.
 

'Wenn dein idiotischer Vater sie nicht geschwängert hätte, wäre sie noch am Leben.'
 

Nun, ich denke das ist wahr.
 

In der Nacht schaut die Stadt hübsch aus, mit Schnee bedeckt. Kleine Backsteingebäude säumen den Bürgersteig, ihre Fenster quellen mit Valentinstag Waren über. Es ist schon Frühling, dennoch liegt eine unzeitgemäße Menge Schnee auf dem Boden. Nakatsu wird sich über ein verschneites Fußballfeld beschweren wenn ich nach Hause komme.
 

Was wenn ich nicht nach Hause gehe? Was wenn ich einfach aus der Stadt gehe, oder mich irgendein Typ mit seinem Auto verschleppt? Was wenn ich mich einfach in den Schnee lege und schlafe? Würden sich meine Freunde um mich sorgen? Würden sie die Polizei rufen, wenn ich zum Sonnenaufgang nicht wieder auftauche? Würden sie -
 

Nein.
 

Richtig. Es wäre ihnen wahrscheinlich eh egal.
 

Ich laufe weiter. Der Wind hatte aufgehört, aber der Schnee fällt noch so dick, dass ich kaum 2 Meter vor mir sehen kann.
 

Ich mag den Schnee. Er ist kalt. Leise. Wenn ich meine Augen schließe, brauche ich das ganze Weiße nicht sehen.
 

Ich halte meine Augen offen.
 

Ich nähere mich dem Friedhof. Ich möchte nicht wirklich dorthin gehen, die Geister sehen, die mit ihren Ketten rasseln. In der Schule habe ich die Reize um sie von mir fernzuhalten, außer ich möchte das sie da sind. Ich möchte keinen alten Mann der mir im Nacken sitzt. Tadelnd über meine Hausaufgaben, dass ich anstatt etwas männliches wie Holzhacken oder kleine Mädchen vergewaltigen oder was zum Teufel sie in meinem Alter sonst noch so getan haben machen sollte. Ich möchte die jungen Frauen, die sich nach ihren Ehemännern oder Freunde sehnen,nicht trösten.
 

Und ich möchte echt nicht in die Augen der kleinen Kinder schauen, die viel zu jung gestorben sind und ihre Spiele unterbrechen um mich anzustarren wenn ich vorbeigehe.
 

In der Schule halten sie sich fern von mir. Aber manchmal muss ich mich ihnen stellen. Außerdem habe ich mich schon immer viel wohler mit den toten Menschen als den Lebenden gefühlt.
 

Das Friedhofstor knarrt als ich es öffne und trete ein. Diejenigen, die bereits noch nicht schauten, heben nun ihren Blick und starren. Sie kommen zu mir. Kleben wie Motten im Licht an mir. Sie wissen, dass ich sie sehen kann.
 

Der Wind setzt wieder ein, wirbeln schwarzen Schnee und Knochenstaub um mich herum. Ein paar Meter noch und die Trauerweide schützt mich vor dem Wind. Grabsteine ragen aus der dicken Schneedecke, wie graue Geburtstagskerzen in weißem Zuckerguss. Das Mausoleum steht in der Mitte des kleinen Friedhofs, wie eine Kirche.
 

Ich bin der einzigste hier. Ich bin der einzigste von vielen.
 

Ich steige die Steinstufen zum Mausoleum hinauf und trete ein. Sofort wird die Luft 20 Grad kälter, als ob die verwesenden Leichen in den Wänden ihre eigene Kälte abgeben. Die Geister schreien mich an und sagen mir sie würden nur versuchen zu schlafen. Ich lasse mich auf die Bank fallen und sage ihnen das gleiche.
 

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Bevor ich Taiki 'Ghost Boy' Kayashima war, bevor alle wussten, dass ich ein Freak bin, war ich nur Taiki. Als ich nur Taiki war, hat mein Vater mich geliebt und nahm mich auf den Schoß um mir die Geschichte von meinen Eltern zu erzählen.
 

Es war einmal.....ein Mann trifft eine Frau. Mann verliebt sich auf an hieb, aber die Frau hat einen festen Freund. Der Mann kämpft um sie und entführt sie auf einem weißen Pferd. Beide heiraten und leben glücklich bis an ihr Lebensende.
 

Bis die Frau ein Kind bekommt, welches sie tötet.
 

Die wahre Geschichte ist nicht so poetisch. Mom hat einen Freund, der sie täglich schlägt. Mom hat Dad in einer Bar getroffen, sie betranken sich und Dad schwängerte sie. Als sie herausfand, dass sie schwanger war, hat sie das Arschloch verlassen und Dad geheiratet. Sie konnten einander nicht leiden, als ich geboren wurde schien es nur recht, dass sie nach der Geburt einen Herzinfarkt erlitt und starb, bevor die Ärzte etwas machen konnten.
 

Ich sehe meine Mutter oft. Ich habe nichts dagegen sie in der Schule um mich zu haben, weil sie in meinem Leben noch nie mit mir gesprochen hat. Sie sitzt gerade und beobachtet mich, lächelt manchmal, aber meistens hat sie einen traurigen Ausdruck auf ihrem Gesicht.
 

Ich habe sie enttäuscht.
 

Natürlich, wenn du stirbst um deinem Kind Leben zu geben, dürfen sie dann keine hohen Erwartungen an dieses Kind haben?
 

Meine Mutter schüttelt einfach ihren Kopf wenn meine Tante mich anschreit. Lachte wenn mein Vater Geschichten über Liebe aus Zucker und zerbrochenen Träumen zusammen sponn, um meine Fragen zu beantworten und mich müde genug zu machen, um ins Bett zu gehen. Und weinte wenn ich von den Jungs in meiner Klasse, die mich wegen nichts anderem als dem Sehen von Dingen die sie nicht sehen konnten schlugen, in die Ecke getrieben wurde.
 

Ich kann mit Geistern sprechen. Ich kann hören was sie zu sagen haben. Ich kann meine Mutter hören, wenn sie sich entscheidet zu sprechen.
 

Aber sie möchte nicht zu mir sprechen.
 

Mein Vater versuchte sein Bestes, um mich aufzuziehen. Aber er war ein Geschäftsmann, gerade oft genug zu Hause um zu schlafen. Keine Zeit sich um seinen Sohn zu kümmern, der tote Menschen sah und seine eigene Haut aufschnitt.
 

Er engagierte ein Kindermädchen. Eine 19 jährige Abiturientin, die in unserem Block lebte und eine kleine Auszeit und Geld sparen wollte, bevor sie aufs College ging.
 

Ich erzählte ihr von meiner Mutter. Über meine Großeltern und den anderen Geistern, welche entschlossen hatten sich mir zu zeigen.
 

Sie machte das gleiche wie mein Vater. Sie redete sich ein, dass ich nur ein Kind war und alle Kinder denken sich Dinge aus.
 

Sie blieb bis ich 4 war, dann rannte sie weg.
 

Nach der dritten Nanny, als ich sechs war, war mein Vater dazu gezwungen zuzugeben, dass ich nicht das normale helle kleine Kind war, das er wollte.
 

Nun, das ist schade. Leider kann ich nicht perfekt sein.
 

Meine Tante bestand weiterhin darauf, dass ich besessen war. Sie sagte, dass der Tod meiner Mutter ihr sofort gesagt hätte, dass ich den Teufel in mir habe. Ebenso erzählte sie meinem Vater, dass ich niemals sein Kind sein könnte. Meine Augen wären viel zu dunkel und meine Hautfarbe zu hell und das seine Chance sie zu schwängern, mit einem Mal während sie mit ihrem Freund jede Nacht schlief?
 

Mein Vater sagte ihr, dass wenn sie so denken würde, wäre sie willkommen unserem Haus fernzubleiben.
 

Ihre Versuche haben nie aufgehört. Sie wusste, dass so lange wie mein Vater das Sorgerecht für mich hat, würde er mich diese Dinge sehen lassen und nicht versuchen einen gewissen Sinn in mich zu treiben. Sie wollte sich Gummihandschuhe anziehen um mich den professionellen Ärzten zu übergeben und erklärte ihnen sie sollten sich ihre Hände mit antibakterieller Seife schrubben bevor sie an mir experimentieren.
 

Sie versuchte einen DNA Test von mir zu machen. Ein Mann kann unmöglich einen kranken Sohn betreuen wollen, der seine Haut bis zu den Knochen aufschnitt. Und wenn der kleine Freak das Kind eines anderen war, musste er das nicht tun.
 

Mein Vater weigerte sich. Es hätte meine Tante abgeschaltet, wenn mein Blut dasselbe wie seines war, aber die Wahrscheinlichkeit dass ich es nicht bin war hoch. Und ich konnte sagen er wollte es wirklich nicht wissen.
 

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Ich weiß nicht wie lange ich auf der Bank gelegen habe. Schließlich schlagen die Geister gegen die Wand und sagen mir, es gibt keinen Platz für Taiki im Clubhaus, nein Sir. Nur für Knochen und verwestes Fleisch, lebende Menschen sind nicht Willkommen.
 

Ich bin nicht einmal bei den Lebenden Willkommen. Ist das nicht lustig? Sie wollen mich nicht akzeptieren, bis ich nicht mehr atme und mein Herz aufhört zu schlagen und sie mich hierher bringen, bleich und tot. Dann ist es kein Problem. Aber auch wenn ich lebe, wollen mich lebende Menschen nicht.
 

Darum ist der Tod ein besserer Deal. Du musst nur sterben um in den Club zu kommen. Leben ist ein ganzes Stück schwerer.
 

Die Geister wollen nicht, dass ich bei ihnen schlafe. Also ist nach Hause gehen und dort schlafen die einzigste Wahl. Der Wind ist wieder in Schwung gekommen, als ich über den Friedhof gehe. Die Geister winken mir zum Abschied zu.
 

Meine Mutter ist hier nicht begraben, aber sie steht vor dem Tor und wartet.
 

Als ich den Schutz des Friedhofs verlasse, sehe ich ein Auto über die Straße rasen. Scheinwerfer scheinen in meine Richtung.
 

Bring es hinter dich. Nur einen Schritt auf die Straße. Sie werden dich in dieser Zeit niemals sehen können. Es wird vorbei sein, bevor sie es wissen.
 

Auf meiner Schulter ruht die Hand meiner Mutter. Sie möchte nicht das ich so ende.
 

Das Auto saust vorbei, dank dieser Tatsache bewahre ich ihnen vor einem Notruf. Mein Fenster der Gelegenheit ist geschlossen.
 

Verdammt.
 

Ich wünschte sie würde mit mir sprechen. Mir sagen wie ich es machen soll. Denn das einzigste Mal, wo sie ihre Nase nicht hineinsteckte um mich aufzuhalten, fand mein Vater mich noch bevor alles vorbei war.
 

Ich laufe weiter Richtung Schule. Einige der Geister des Friedhofs folgen mir bis ihnen zu langweilig wird und nach Hause, zurück zu ihren Gräbern, gehen.
 

Ich lande bei einem Lebensmittelgeschäft. Ich habe absolut keine Ahnung wie ich hier her gekommen bin. Eine Minute stand ich bis zu meinem Schienbein im Schnee. Als nächstes stand ich vor dem Regal mit den Schmerzmitteln in Gang 4. Der Schnee von meinen Stiefeln schmilzt. Mein nasser Pullover klebt an meinem Körper.
 

Die Hitze im Gebäude tut nichts um meine Knochen zu wärmen, Stangen aus Eis geschnitzt und verpackt mit Glasscherben und Stacheldraht. Der Schnitt an meinem Arm ist wieder offen. Ich spüre das warme Blut meinen Arm hinunter rinnen, wie kochendes Wasser auf meiner Haut.
 

Ich nehme mir eine Dose Aspirin und lese den Warnhinweis. Maximale Dosis: 2 Tabletten. Nehmen sie nicht mehr als 4 Tabletten in einem Zeitraum von 8 Stunden. Wie viele Pillen sind in einer Dose? 50. Also kann man sicher 12 Pillen an einem Tag nehmen, so dass man in 4 Tagen 48 genommen haben könnte. Eine Dosis für den Beginn des 5. Tages. Oder man nimmt alle auf einmal. Bring wir es hinter uns.
 

Niedrige Mathematik hält mich in der Regel davon ab wirklich zu denken.
 

Ich zähle die Dosen mit den Tabletten, die diese bestimmte Marke haben. Und die anderen. Dann bewege ich mich zu den Antidepressiva, Heftpflastern und der Zahnpasta. Alles was mich vom eigentlichen Denken abhält.
 

„Hey, wirst du etwas kaufen?“ Ich blicke auf. Der Apotheker, ein 20- jähriger Kerl mit einem Spitzbart starrt mich an. Meine Augen huschen von seinen weg. Er fährt fort mich fragend anzuschauen.
 

„Entschuldigung.“ Es gelang mir zu murmeln, packte die Zahnpastatube und verlasse den Gang. Ich schnappe mir einen Schokoriegel und ein paar billige Boulevardblätter im Kassenbereich. Ich schüttle den Kopf bei der Frage nach einer Tüte. Ich stopfe die Zahnpasta in die Tasche und schob die Zeitschrift in den Bund meiner Jeans. Ich packe den Schokoriegel aus und knabbere an ihm während ich mich entferne. Der Geschmack explodiert auf meiner Zunge, die süße Schokolade und das klebrige Karamell. Ich lese die Zeitschrift, wenn ich zu Hause bin. Sie sind immer für einen Lacher gut.
 

Ich werfe die Verpackung in einen Mülleimer als ich nach draußen trete. Der Wind hat wieder abgenommen und die Schneeflocken sind klein und glitzern.
 

Eigentlich möchte ich nicht zurück nach Hause. Aber ich habe meinen Einkauf schon getätigt.(Ich brauchte wirklich neue Zahnpasta) wurde schon von den Geistern auf dem Friedhof angeschrien, es gibt keinen anderen Ort zu den ich noch gehen könnte.
 

Ich gehe einfach. Ich denke nicht darüber nach wohin ich gehe. Ich schalte meinen Kopf ab und gehe. Ich rezitiere Bücher und zähle Rückwärts von tausend um alle Gedanken an irgendetwas zu verjagen.
 

Ich weiß nicht wo ich bin als ein Polizeiauto an der Straßenseite anhält und ein uniformierter Polizist aussteigt. Das Geschäft vor dem ich stehe ist noch geöffnet, das Fenster ist mit Teddybären und roten Herzen geschmückt. Dahinter reihenweise Valentinskarten und ausgestopfte Kuscheliere im Inneren des hell erleuchteten Laden.
 

„Hey, du. Wie ist dein Name?“
 

Ich sehe keinen Grund zu Lügen. „Taiki Kayashima.“
 

„Gehst du auf die Osaka High?“
 

„Ja.“
 

Er starrt mich für einen Augenblick an. Mein Herz pumpt Hat Nakatsu mich als vermisst gemeldet?“
 

„Das ist sehr weit zu laufen. Besonders ohne Jacke.“
 

Ich fühlte mich nicht danach meine Jacke anzuziehen. Sie würde mich sowieso nicht warm halten.
 

„Es tut mir Leid, Sir.“ Ich verbeugte mich. „Es wird nicht wieder vorkommen. Ich sollte wirklich zurück zur Schule gehen.“
 

Ich drehe mich weg, aber die Stimme des Polizisten holt mich zurück.
 

„Hey, warte. Ich kann einen Highschool Schüler während eines Blizzards keine drei Meilen zurück zur Schule laufen lassen.“
 

Drei Meilen? Wow.
 

„Steig ins Auto. Ich werde dich hinfahren.“
 

„Das brauchen Sie nicht.“
 

Es ist nicht so das ich ihm nicht vertraue. Seine Aura ist ein tiefes Rot, also weiß ich das er keine Gefahr für mich sein wird.
 

„Eigentlich wohl. Du könntest hier draußen erfrieren. Entgegen meiner Richtlinien darf ich einen minderjährigen in einer potenziell tödlichen Situation nicht gehen lassen. Steig ins Auto.“
 

Ich hätte es eigentlich vorgezogen zu laufen, sein Auto würde mich nicht wärmen, egal wie hoch die Heizung aufgedreht ist. Aber ich vermutete das es spät ist und wenn ich nicht bald zurück kommen würde, würde Nakatsu eine große Nummer daraus machen.
 

Ich danke dem Beamten und setzte mich auf den Beifahrersitz. Er öffnet die Tür der Fahrerseite und setzt sich bevor er mich anschaut.
 

„ Ummm....vielleicht sollte ich dich in ein Krankenhaus fahren. Deine Lippen sind ganz lila.“
 

„Mir geht’s gut.“ Höre ich mich selbst sagen.
 

Er zuckt mit den Schultern und dreht den Schlüssel im Zündschloss.
 

„Wie du willst.“
 

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Mein Vater heiratete Miyako wegen mir.
 

Einige Jahre nachdem meine Mutter starb, begann die Familie meines Vaters ihn über das Finden einer „anständigen“ Frau und einer „geeigneten“ Mutter für mich zu tadeln.
 

Das Problem? Ich. Es war das Gleiche wie mit den Kindermädchen. Sie dachten ich wäre nett, auf der Außenseite, der arme kleine Taiki, die Mutter starb jung. In der Regel war das nennen, der Farbe ihrer Auren das erste was ich tat.
 

Eine Frau schlug mir ins Gesicht und ging direkt durch die Haustür als ich ihr sagte ihre Aura habe ein beängstigtes Pink. Zum Glück lachten die meisten Frauen nur nervös und sagten meinem Vater ich sei bezaubernd. Sie hatten sich immer einen Grund überlegt um ihn nicht mehr sehen zu müssen, wenn er sie angerufen hat.
 

Miyako besuchte Teilzeit-Collegekurse und arbeitete in einem kleinen seelischen Geschäft in Tokio. Als mein Vater sie das erste Mal mit nach Hause brachte trug sie ein schwarzes Kopftuch in denen lila Perlen eingenäht waren. Sie schlugen zusammen, wann immer sie sich bewegte, so das es wie ein Perlenvorhang klang. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum sie ein Kopftuch trug, sie war kein Muslim aber sie schien eine Vorliebe für sie zu haben.
 

Sie war die erste Person, die mir nicht das Gefühl gab ein Freak zu sein. Sie sagte mir es wäre eine Gabe.
 

Ha. Ich weiß, sie würde gerne in der Lage sein, mit dem Paranormalen zu sprechen. Sie würde gerne die Auren der Menschen sehen und mit toten Freunden, Eltern oder Liebhabern sprechen. Ihr Geschäft würde Boomen.
 

Sie wurde nicht seit ihrer Geburt mit diesen Fähigkeiten verflucht. Sie wusste nicht, wie die Geister mich als Kind verriegelten und mich daran hinderten normal zu sein.
 

Sie war in ihren frühen Zwanzigern, ziemlich attraktiv und neben ihrer Art sich zu kleiden, konnte sie auf Abruf zu einem normalen Menschen verwandeln. Sie behandelte mich gut und sie hatte einen schönen Blauton in ihrer Aura, so das ich ihr vertraute.
 

Als ich 11 war hat mein Vater sie geheiratet.
 

Miyako ist nicht die böse Stiefmutter aus meinem Leben. Eigentlich das komplette Gegenteil. Miyako hat nicht versucht, die 11 Jahre Mutterlosigkeit die ich erlebt habe nachzuholen. Aber sie hat auch nicht versucht den Außenseiter Sohn seiner ersten Ehe zu verdrängen.
 

Miyako wird niemals meine wahre Mutter sein. Sie versteht das. Aber sie ist mir nahe.
 

Mein Vater kümmert sich um Miyako und er begann sie zu lieben. Aber er wollte lieber den Luxus des Wartens und erst dann heiraten wenn er wollte. Er sagte nie etwas, aber ich wusste, dass ich Schuld war.
 

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Ich danke dem Beamten als er mich am Schultor absetzt und entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten. Er sagt mir nur ich solle ein heißes Bad nehmen, weil meine Lippen immer noch blau sind und mein Blut wie Eis.
 

Ashiya und Noe sind im Aufenthaltsraum und spielen Hearts, als ich hereinkomme.Sie blicken auf und Ashiya springt auf als sie mich sieht.
 

„Kayashima! Wo warst du? Nakatsu ist schon ausgeflippt!“ Ich schaue auf die Uhr an der Wand. Es ist fast 11. Mist. Ich war lange weg.
 

„Ja, er sagte wenn du gegen Mitternacht nicht zurück wärst, würde er Nanba wecken.“ fügte Noe hinzu und nimmt einen Schluck Erdbeersaft. Ich nehme die Zahnpastatube aus aus meiner Tasche.
 

„Entschuldigung. Ich bin in die Stadt gegangen um etwas hiervon zu kaufen, wurde aber abgelenkt und habe das Zeitgefühl verloren. Ich hatte nicht vor, jemandem Angst zu machen.“ Mizukis Gesicht entspannt sich.
 

„Es ist okay. Aber du solltest dein Handy mitnehmen. Du weißt es ist Nakatsu.“ Sie rollt mit ihren Augen. „Er sorgt sich um jeden.“
 

Ich entschuldige mich erneut, dann kommt Sekime aus dem Badezimmer und ich werde es nochmal erklären müssen, warum ich für 4 oder 5 Stunden weg war.
 

Nachdem Sekime sich gesetzt hatte und sie sich wieder ihrem Spiel widmeten, gehe ich auf mein Zimmer. Meine nasse Kleidung war mir egal, aber ich würde mich erkälten, wenn ich mir nichts trockenes anziehe.
 

Ich werfe die Tür auf. Nakao sitzt auf dem Treppenaufgang zu meiner Ebene, als ich in der Tür stehe. Nakatsu sitzt an seinem Tisch, spielt Solitäre und Sano faulenzt auf Nakatsus Bett. Sie drehen sich zu mir als ich den Raum betrete.
 

„Kayashima! Da bist du! Wir sind grade dabei einen Suchtrupp aufzustellen. Nakatsu steht mit einem albernem Grinsen auf.
 

„Wo warst du?“ Sano starrt mich fragend an. „Wir haben Nakatsu gesagt er solle sich keine Sorgen machen, aber du warst lange weg und hattest dein Telefon nicht dabei.“
 

„Ich musste nur zum Lebensmittelgeschäft und habe die Zeit vergessen.“ Ich nehme die Tabletten aus meiner Jeans und stelle sie auf Nakatsus Kartenspiel. „Entschuldige. Ich habe mein Handy vergessen.“
 

Sie wissen, dass ich lüge. Ich kann das von der Art, wie sie mich an sehen erkennen. Und warum sollten sie? Ich bin ein schrecklicher Lügner.
 

„Hier, komm aus den nassen Sachen raus. Mein Gott, Kayashima, deine Haut ist ganz blau...“ Nakao steht auf und kommt zu mir und versucht die Knöpfe meines Hemdes aufzuknöpfen.
 

„Nakao! Ich kann mich selber ausziehen.“ Schnappe ich bösartig. Ich schiebe seine Hände weg und ignoriere dabei den verletzten Ausdruck auf seinem Gesicht. Ich greife nach oben und versuche, den Rest des Hemdes aufzuknöpfen.
 

Ich darf mich nicht ohne Shirt vor ihnen sehen lassen. Es würde alles ruinieren.
 

Meine Finger sind steif von der Kälte, die Haut ist blau gefärbt und sie würden nicht funktionieren. Ich fummele eine Minute lang an dem Knopf bevor Nakao meine Hände entfernt.....
 

„Du kannst nicht. Lass mich dir nur helfen. Du musst dich aufwärmen....“
 

„Geh weg!“ panisch stoße ich Nakao von mir weg. Geschockt fasst er einen Ärmel des jetzt aufgeknöpften Shirt und zieht es zur Hälfte weg.
 

Nakao stoppt als er die Narben sieht. Das Shirt fällt aus seiner Hand. Ich stehe still, vielleicht könnte ich diesem entfliehen und der Rest des Shirts fällt zu Boden.

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Sie wollen mich.
 

Ich kann fühlen wie sie mich nieder ziehen.
 

Sie sichern mir zu,
 

mich zu vergewaltigen.
 

Beobachten mich.
 

Ich lasse mich von dir nicht runter ziehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Futuhiro
2012-07-06T20:17:00+00:00 06.07.2012 22:17
Uaha, es geht genau so großartig weiter wie im 1. Kapitel. Obwohl die Handlung irgendwie nur recht schleppend voran kommt, lässt es sich doch super lesen. Die Einschübe aus der Vergangenheit finde ich immer klasse, da fiebert man fast mit, ob es jetzt mal gut wird oder ob er weiterhin nur Grütze durchmachen muss.


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