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Die Geflügelte Schlange - Schatten

* * make love, not war * * - Teil 2
von

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1. Unterwerfung (jugendfrei)

Der Osheyprinz zögerte, roch an dem dunkelroten Getränk in dem Becher und nippte daran. Dann lächelte er verführerisch. "Wollt ihrr damit meine Lust errwecken, Majestät?"
 

Barida lächelte zurück. Anscheinend verstanden sie sich. "Legt euren Mantel ab", befahl sie weiter.
 

Der Birh-Melack trank noch einen Schluck, stellte dann den Becher auf den Tisch vor dem Fenster und ließ den Mantel über die Schultern zu Boden gleiten. Der breite Gürtel um seine Mitte betonte seine schlanke Figur. Und die sorgfältigen Falten, in die der untere Teil des weiten Untergewandes gelegt worden war, wurden durch seine offensichtliche Erregung in Unordnung gebracht. Er reagierte sehr schnell für einen Eunuchen.
 

Barida mußte sich regelrecht zwingen, ihn nicht zu berühren, jetzt, wo er nur eine knappe Armlänge entfernt von ihr stand. Ihr Mund war plötzlich ganz trocken, sie nahm einen großen Schluck und fühlte die angenehme Wärme ihre Kehle hinabrinnen. "Legt euren Gürtel ab."
 

Und der Birh-Melack wickelte mit flinken Bewegungen den Gürtel ab, die Falten lösten sich und ein leichter Luftzug, der durch das Fenster wehte, schmiegte den Stoff des Untergewandes an seinen Unterleib.
 

Barida nahm noch einen Schluck des Ostlergetränkes. "Entkleidet euch."
 

Und der Birh-Melack begann, sein Untergewand aufzuknöpfen. Es würde ewig dauern, bis er tatsächlich nackt vor ihr stand. Also öffnete sie mit einem Handgriff ihr Gewand, bot sich dem Birh-Melack dar.
 

Er raffte flink sein Untergewand, hob sie, als wäre sie ein Püppchen, ...
 

"Kann ich euch noch weiterr zu Diensten sein, Majestät?" fragte er flüsternd.
 

Barida konnte es kaum glauben, tatsächlich erlebt zu haben, was gerade geschehen war. "Bringt mich zu meinem Bett, bitte", flüsterte sie zurück. Der Birh-Melack ging die paar Schritt zu Baridas Bett und legte sie auf die Decken. Das Untergewand, das zwischen ihnen völlig zerknautscht worden war, bedeckte seinen Schoß nun wieder, aber er war noch immer erregt. Barida wollte ihn sehen. "Nun entkleidet euch", bat sie also, drehte sich auf die Seite, um ihm beim Öffnen der Knöpfe zuzusehen.
 

Diesmal waren seine Finger schnell und endlich streifte er das Gewand von den Schultern, ließ es an seinem Körper nach unten gleiten. Er war mager aber muskulös und trotz der kleinen Brüste, die er wohl der Verweiblichung durch die Kastration verdankte, sehr ansehnlich. Das Untergewand blieb schließlich am Rest seiner Erregung hängen.
 

Barida griff nach dem weißen Stoff, ... Barida stockte der Atem. Wie war sie nur auf die Idee gekommen, dieser junge Osheyprinz wäre, gegen jede Wahrscheinlichkeit, ein Eunuch? Was, wenn sie nun von diesem Jüngling empfangen hatte? Es war nicht auszudenken, wie der Rat des Königs darauf reagieren würde. Aber wie sehr ihr die Vereinigung mit diesem wahrhaften Mann gefallen hatte! Viel mehr, als gut für sie oder Tetraos war.
 

Sie hatte gar nicht gemerkt, daß der junge Mann ihre Finger ergriffen hatte, nachdem sie ihn entblößt hatte. Und nun führte er ihre Hand ... Offensichtlich war der Birh-Melack Darashy nicht weniger sondern eher mehr als ein Mann. Und trotz ihrer Befürchtungen erregte diese Tatsache Barida über alle Maßen. Sie zog den jungen Darashy auf ihr Bett.
 

Barida empfing ausschließlich bei den Zweisamkeiten mit einem ihrer Eunuchen. Sie waren ihr Besitz, sie waren nicht mehr als Werkzeuge, ihre Lust anzufachen und zu befriedigen. Doch ihrem König gegenüber war auch sie gelegentlich die Gebende gewesen. Sie erinnerte sich noch gut daran, was ihm gefallen hatte und es mochte auch diesem jungen Mann gefallen, ...
 

Der junge Osheyprinz entspannte sich und begann dann plötzlich, wieder zu zittern, bis Barida merkte, daß er leise schluchzte. Er stieß etwas in der Südlersprache hervor und weinte schließlich herzzerreißend. Barida schloß ihn in ihre Arme, zog seinen Kopf an ihren Busen, wie sie es mit ihrem Sohn zu tun pflegte, wenn er des Nachts zu ihr kam. "Ich danke euch, Majestät", hörte Barida schließlich aus den leiser werdenden Schluchzern heraus.
 

"Nenn mich Barida, wenn wir allein sind", sagte Barida daraufhin. Ob niemals zuvor seine beiden Naturen zugleich befriedigt worden waren? Barida war selbst zum Weinen zumute. Siebzehn Jahre hatte sie keinen wahrhaften Mann in sich gehabt. Wie hatte sie nur so lange auf diese ungebändigte Kraft und Geilheit, die damals ihr König und nun auch der junge Birh-Melack gezeigt hatten, verzichten können? Der junge Mann schniefte nur noch leise. "Es ist alles in Ordnung", beschwichtigte sie ihn, strich ihm durch das seidenweiche Haupthaar, erinnerte sich plötzlich an seinen Rufnamen, "Amemna", hauchte sie in sein Haar. So lange es möglich war, wollte sie seine Gegenwart genießen.
 

Er lag in ihren Armen und endlich ging sein Atem so ruhig, als schliefe er, doch plötzlich seufzte Amemna tief, legte seinen Arm um ihre Mitte und küßte ihre Brust. "Barrida", sagte er leise, "nichts ist in Orrdnung."
 

Wohlige Schauder liefen Barida über den Rücken, als er ihren Namen regelrecht schnurrte. Erst dann wurde ihr bewußt, was er gesagt hatte. Sie nahm sein Gesicht in die Hände, hob es an, damit er sie ansah. "Wovon sprichst du?" wollte sie wissen.
 

Aber Amemna wirkte nur etwas traurig, vielleicht auch müde, aber nicht beunruhigt. Und Barida vermutete, daß sein Seufzer nur der Wehmut darüber entsprungen war, nicht zugleich eine wahrhafte zweifache Erfüllung erhalten zu können, obwohl er doch von zweifacher Natur war. Aber das ließ sich ja arrangieren. Ob ihr rothaariger Eunuch dafür der Richtige war? Bei den Ostlern war die Verbindung zwischen Männern nicht unüblich, also würde er wohl weniger Vorbehalte haben, als ihre anderen Eunuchen. Der Gedanke, mit ihrem Lieblingseunuchen und Amemna gemeinsam das Bett zu teilen, erregte Barida über alle Maßen.
 

Amemna lächelte sie an, ließ seine Hand zärtlich über ihren Körper wandern, dann war sein Gesicht plötzlich wieder direkt vor ihr, seine Hände spreizten ihre Beine. "Barrida", flüsterte er kurz vor ihren Lippen, und sie seufzte zufrieden, bevor er ihr mit einem langen Kuß den Mund verschloß.
 

*
 

Barida schmiegte sich in Amemnas Arm, ruhte mit ihrer Wange an seinem weichen Busen. Es war ein angenehmes Ruhekissen. Um seinen flachen Bauchnabel sah man nun nichts von den Muskeln unter der glatten Haut. Sein Glied war endlich erschlafft, er war völlig entspannt, sein Herzschlag schien sich sogar verlangsamt zu haben. Jetzt war er wohl wirklich eingeschlafen. "Wieso hast du dafürr gesorrgt, daß ich perrsönlich vorr deinen Berraterrn sprrechen durrfte, Barrida?" Die tiefe Stimme Amemnas hallte in seinem Brustkorb nach.
 

Er war sagenhafte drei Mal über sie gekommen und schlief nicht einfach ein. Barida konnte sich nicht erinnern, mit ihrem König ähnliches erlebt zu haben, und die Eunuchen schafften es ohnehin höchstens ein Mal pro Nacht. "Ich war neugierig auf dich", gestand sie ihm.
 

"Und ist deine Neugierrde jetzt befrriedigt?"
 

Barida lachte leise über das Wortspiel. "Ich bin befriedigt, meine Neugierde ist es noch nicht ganz."
 

"Dann frrag mich, was du wissen möchtest, Barrida. Fürr das Errlebnis dieserr Nacht bin ich dirr wohl eine Antworrt schuldig." Amemna strich ihr sanft über die Wange, den Hals entlang, ließ die Hand dann ruhig auf Baridas Brust liegen.
 

"Und was bekomme ich, wenn ich dir zu vollkommener Befriedigung als Mann und als Frau verhelfe?" fragte Barida halb scherzend und halb im Ernst.
 

"Das bleibt abzuwarrten. Wirr sprrechen darrüberr, wenn es dirr gelungen ist", antwortete er langsam.
 

Barida sah nach oben und versuchte, einen Blick auf Amemnas hübsches Gesicht zu erhaschen. Sie glaubte zu sehen, daß er lächelte. "Das ist es, nach dem du hungerst, nicht wahr, Amemna?" vergewisserte Barida sich.
 

Jetzt lachte er. "Ja, vielleicht ist es das, wonach ich hungerre, Barrida. Aberr vielleicht will ich auch nurr aus diesem chelemverrfluchten Krrieg entkommen, um endlich weiterr nach meinen Elterrn suchen zu können."
 

"Was ist mit deinen Eltern", fragte Barida nach.
 

Amemna seufzte. "Ich kenne sie nicht. Ich wurrde auf dem Westmeerr ausgesetzt, in einem Kasten aus Bambus."
 

"Und wo willst du dann nach deinen Eltern suchen?" fragte Barida nach. Vielleicht enthüllte sich auf diese Weise, wie er es geschafft hatte, die Söldner ruhig zu halten.
 

Amemna entzog Barida seinen Arm und richtete sich zum Sitzen auf. Er griff nach der Wasserkanne neben dem Bett, wohl um seine Kehle für seine Geschichte zu befeuchten.
 

Barida sah ihre Chance und sagte schnell: "Ich habe etwas Besseres als Wasser." Sie klingelte nicht nach ihrer Zwergin, sondern stand selbst auf und holte die beiden noch gut gefüllten Becher mit dem Ostlergetränk von dem Tisch neben dem Fenster. Wenn Amemna sich daran berauschte, verriet er vielleicht mehr über sich, als er eigentlich vorhatte.
 

Amemna nahm einen der Becher entgegen und trank einen Schluck. "Was ist das fürr ein Elixierr, Barrida?" fragte er lächelnd.
 

Barida setzte sich auf die Bettkannte, nippte an ihrem eigenen Becher, schmiegte sich dann an ihn, und Amemna legte bereitwillig seinen Arm um sie. Nach ihren schweißtreibenden Vergnügungen roch er noch immer vor allem nach jenem angenehmen Duft, den Barida nicht zuordnen konnte. Ein Salböl schien es nicht zu sein, dessen Geruch wäre inzwischen wohl verflogen gewesen. In seiner Achsel, an seinem Hals und in den Haaren schien der Duft zu haften, wie der Wohlgeruch der Götter.
 

"Barrida", schnurrte ihr Birh-Melack. "Was ist das fürr ein Liebestrrank, den du mich trrinken läßt?"
 

Über Amemnas Wohlgeruch hatte sie wohl die Beantwortung seiner Frage vergessen. "Es ist ein Ostlergetränk, aus gegorenen Trauben. Sie benutzen es für ihre heiligen Feste." Das jedenfalls war, was Barida von anderen gehört hatte. Welcher Art diese mysteriösen Feste waren, hatte ihr rothaariger Eunuch auch nach mehrfachem Nachfragen nie erklärt.
 

Doch Amemna war mit der Antwort zufrieden. "Es schmeckt ein bißchen wie derr Dattelwein, den man in Ma'ouwat sum Festtag des Helden trrinkt", sagte er leise, wie in Gedanken.
 

"Du wolltest mir mehr über deine Eltern erzählen", erinnerte Barida ihren Liebhaber. "Hast du irgend einen Anhaltspunkt? Vielleicht ein Medaillon, das dir mitgegeben wurde, oder ein Schreiben?"
 

"Nein, nicht mehrr als die Errinnerrung an ein Oshey-Wiegenlied, kesungen von einerr Frrau mit so weißen Haarren, wie ich sie habe. Ich denke, sie muß meine Mutterr sein. Nach dem, was ich inzwischen herrauskefunden habe, wohnte sie vor einigen Jahrren in Hannai. Ich hoffte, in dieserr Stadt mehrr überr sie su errfahrren, aberr leiderr kam mirr einiges daswischen." Amemnas Akzent hatte sich verstärkt, vermutlich entfaltete das Ostlergetränk schon seine berauschende Wirkung.
 

"Fällt es dir dann nicht schwer, Hannai im Auftrag unseres Königs mit Krieg zu überziehen?" fragte Barida lauernd nach.
 

Amemna schüttelte den Kopf, danach verdrehte er die Augen, als sei ihm schwindelig. Den Becher hatte er bereits völlig geleert. "Ich habe fürr meine unirrdische Mutterr nichts su fürrchten. Die Köttin wirrd sie beschützen."
 

Unirdische, so nannten die Oshey und die Menschen aus den Städten am Rande der Wüste die Boten der Götter. Glaubte Amemna wirklich, von einem dieser Engel abzustammen? Im Bett zumindest hatte er göttliche Energien bewiesen, und auch seine Zweigeschlechtlichkeit war sicherlich außergewöhnlich. Baridas Spion hatte erzählt, der neue Birh-Melack habe vorgegeben, den Jungen selbst zu opfern, mit einem Trick Blut spritzen lassen und ihn dann angeblich geheilt. Die Söldner hatten offenbar geglaubt, Zeugen eines göttlichen Wunders zu werden. Was, wenn es kein Trick gewesen war? "Woher weißt du, daß du eine unirdische Mutter hast?" fragte Barida also nach.
 

"Weil ich überr einen Teil derr Krräfte derr Unirrdischen verrfüge", antwortete Amemna sehr langsam, als müsse er sich auf das Sprechen konzentrieren.
 

"Was für Kräfte?" fragte Barida beharrlich nach.
 

Amemna küßte sie auf den Scheitel, dann löste er sich von ihr und stand auf. "Ich habe dirr kenug fürr diese Nacht ersählt, Barrida." Er streifte sich sein Untergewand wieder über, Gürtel und Mantel nahm er in die Hand. "Ich wünsche dirr ankenehme Trräume." Und leicht schwankend verließ er die Gemächer der Regentin.
 

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