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Watashi wa dare ka?

von

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Dunkelheit!

Dunkelheit war alles was ihn umgab.

Dunkelheit und diese Kälte die sich in seinen Knochen festgesetzt hatte. Er traute sich nicht sich zu bewegen, hatte er doch Angst wenn er nur einen Knochen bewegen würde, dass er die Schmerzen nicht aushalten würde. Und doch war ihm klar, dass er hier nicht liegen bleiben konnte.

Wo war er eigentlich?

War es wirklich so kalt wie er es gerade empfand? War der Boden wirklich so hart wie er es im ersten Moment geglaubt hatte?

Noch immer lag er auf dem Rücken mit geschlossen Augen doch wollte er diese nicht öffnen. Er wollte nicht sehen was ihn umgab, noch nicht.

Vorsichtig öffnete er seine Hand die auf seiner Brust gelegen hatte und zu einer Faust geballt gewesen war. Es tat so unglaublich weh, so wie wenn man eben eine geschundene Hand öffnete die man lange ruhig gehalten hatte um den Schmerz zu entgehen. Leise stöhnte er auf und verzog seine schön geschwungen Lippen die viel zu rot für einen jungen Mann waren und sich deutlich von dem weißen Gesicht abzeichneten.

Langsam legte er seine Hand auf den Boden auf dem er lag. Er hatte erwartet etwas hartes zu spüren aber dem war nicht so. Etwas weiches umspielte seine Finger als er sanft darüber fuhr.

Gras?

Überrascht über diese Erkenntnis vergaß er für einen Moment den Schmerz der die Bewegung mit sich brachte.

Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen denn ein unglaublich schönes Gefühl durchflutete seinen Körper. Das Gefühl einer schönen Erinnerung die er aber nicht fassen konnte. Er konnte sich nicht mehr erinnern warum er das Gras so mochte. Einen kurzen Moment machte ihn das traurig doch schob er diesen Gedanken schnell zur Seite. Jetzt war nicht die Zeit an seine Vergangenheit zu denken, sich an etwas zu erinnern. Zuerst musste er wissen wo er war.

So beschloss er seine Augen zu öffnen um seine Umgebung zu erkunden.

Vorsichtig hob er seine Augenlider, die er aber sofort wieder schließen musste. Die Sonne hatte ihn geblendet und jetzt erst erschien das Leuchten des Himmelskörpers auch hinter seinen geschlossen Augen.

Die Dunkelheit die ihn wie ein Kette festgehalten hatte konnten ihn nicht mehr in diese Finsternis zurück ziehen.

Auch die Kälte die sich in seinem Körper eingenistet hatte wie ein Dämon der das Blut in seinen Adern gefrieren wollte musste der Sonne weichen.

Der junge Mann konzentriere sich erneut auf seinen Körper, spürte wie sein roter Lebenssaft erneut durch seine Blutgefäße lief und so die Wärme zurück brachte die dieser so schmerzlich hatte entbehren müssen. Sein Körper begann zu zittern und zu kribbeln und doch hatte er nicht das Gefühl dass er ein Teil dieser sterblichen Hülle war. Etwas in ihm wehrte sich dagegen dies zu akzeptieren. Er fühlte sich gefangen in der Kreatur die er einfach nicht sein konnte. Aber wer oder was er wirklich war konnte er auch nicht sagen.

Sein Kopf begann zu schmerzen und zu pochen so als ob ein Hammer immer wieder auf einen Amboss nieder sausen würde. Dieser Schmerz war kaum auszuhalten. Alles tat ihm weh. Jeder Knochen, jede Ader und jeder Muskel. Es erschien ihm so als müsste dieser Körper erst zu leben lernen.

Was für ein Unsinn, ging es ihm durch den Sinn, aber der Gedanke und das Gefühl dass dies die Wahrheit war konnte er nicht ab schütteln.

Er sollte sich jetzt erst einmal auf das gegenwärtige Problem konzentrieren.

Wo war er und wie kam er wieder nach Hause, wo auch immer dieses war?

Erneut öffnete er seine Lider und dieses mal tat das Sonnenlicht nicht mehr so weh. Einige male musste er zwar blinzeln doch dann hatten seine blauen Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt.

Jetzt konnte er sich umsehen und wie er es vermutet hatte lag er auf einer Wiese.

Diese war übersät mit einem kobaltblauen Teppich aus niedrig wachsenden Blumen die winzige Blüten hatten.

O-Inu No Fuguri, ging es ihm durch den Kopf und erneut musste er lächeln. Aber dieses erstarb so schnell wie es gekommen war. War dies der Name der kleinen wunderschönen Blumen?

Die Vorboten des Frühlings, denn sie blühen vor den Kirschbäumen. Also musste es Anfang März sein.

Erneut erstarrte der junge Mann. Woher wusste er das? Warum bedeuteten ihm diese Blumen etwas? Denn dessen war er sich sicher, sonst hätte er sich das alles wohl kaum gemerkt. Oder doch?

Verwirrt sah er sich um. Doch so weit sein Augen reichten konnte er nur das Grün und das liebliche Blau der vielen Blumen erkennen.

Seine Verstörtheit wurde nicht kleiner. Wo war er und vor allem wer war er? An nichts konnte er sich erinnern. Nur an ein Gefühl dass er weder benennen konnte noch wusste er warum es ihm mehr als alles andere zu bedeuten schien.

Vielleicht hatte er irgendetwas bei sich, dass ihm sagen konnte wer er war.

Sein Blick ging zu seinen Füßen die in schwarze Schuhe steckten und sich seltsam eingekerkert anfühlten. Fast schien es so als habe er früher nie Schuhe getragen. Aber warum trug er sie dann jetzt?

Seine Beine wurden von schwarzen Stoffhosen verborgen und doch spürte er jede Sehne, jeden Muskel und als er diese anspannte war dieses Gefühl so fremd wie alles andere um ihn herum. Seine Beine waren unglaublich lang für einen Mann, aber nicht weniger muskulös. Mit diesen Beinen konnte er laufen. Weiter, länger und schneller als es üblich für Menschen war, dessen war er sich sicher auch wenn er nicht wusste woher er diese Gewissheit hatte.

Sein Oberkörper wurde von einem weißen Hemd bedeckt, dass aber bis zu seiner Brust aufgeknöpft war. Vorsichtig ertastete er seinen flachen Bauch und schließlich seine leicht muskulöse Brust. Die Bizeps seiner Arme waren nicht stark ausgebildet und alles im allen war sein Körper grazil und er schien nicht besonders stark zu sein. Eine innere Stimme in ihm sagte aber das dies nicht so wahr. Er war sich bewusst dass man seine wirklich Kraft ihm nicht ansah und vielleicht war dies sogar ein Vorteil. Dies würde sich in der Zukunft zeigen.

Seine Taschen waren leer, stellte er enttäuscht fest. Entmutigt senkte er den Kopf, hatte er sich doch aufgesetzt als er seine Taschen untersucht hatte. Die Schmerzen die er dabei gespürt hatte, hatte er unterdrückt wusste er dass er schon viel schlimmeres durchgestanden hatte, auch wenn ihm diese Situationen entfallen waren.

Etwas wippte gegen seine Brust dass er bis jetzt nicht bemerkt hatte.

Es war eine silberne Kette mit sehr feinen Gliedern die um seinen Hals hing. An ihr war eine kleine Glaskapsel befestigt mit einem Inhalt den er nicht erkennen konnte. Vorsichtig nahm er die Kapsel zwischen seine Finger um sie genauer untersuchen zu können. Vielleicht gab sie ihm Auskunft über sich.

Seine Augen weiteten sich als er erkannte was es war. Der Inhalt weckte nur noch mehr offene Fragen, denn in der Kapsel befand sich

ein einziges braunes Haar eines Menschen.

Warum trug er ein Haar mit sich herum? Von wem stammte es?

Unwillkürlich griff er nach einer seiner eigene Haarsträhnen und zog sie so dass er sie genauer betrachten konnte. Es war schulterlang und...weiß.

Weißes Haar?

War er so alt?

Er hatte nicht das Gefühl gehabt, dass er zu der älteren Generation gehören würde, aber sein Haar schien eine andere Sprache zu sprechen als sein Körper.

Hastig ließ er die Strähne los und sah sich um, ob er etwas finden konnte worin er sein Gesicht spiegeln konnte, damit er hoffentlich mehr Aufschluss bekam.

Einige Schritte von ihm entfernt blitze es auf und dieses Schimmern schien ihn zu rufen.

Eine Glasscherbe. Bestimmt nur eine Scherbe, sagte ihm sein Verstand aber sein Körper tat was er wollte.

So stand er auf und ging mit wackligen Beinen auf das Glitzern zu.

Warum fiel es ihm nur so schwer zu laufen?

Es war als müsste sein Körper jede seiner Bewegungen erneut lernen, auch wenn er wusste dass er mehr konnte als er jetzt ahnte.

Nur was, das wusste er nicht. Wieder etwas das die Zukunft ihm zeigen musste, seufzte er leise.

Je näher er der Lichtspiegelung kam, desto leichter fiel ihm das Gehen und als er den Gegenstand erreicht hatte war er dabei so sicher wie jeder andere erwachsener Mann.

Erleichtert atmete er aus, bis er erkannte was auf dem Boden lag.

Ein Spiegel.

Ein Handspiegel wie man früher einmal hatte. Die reflektierende Glasfläche war in einem goldenen Gebilde eingebunden dass mit vielen Schnörkel und Blumen verziert war.

Sicher hat es ein Mädchen liegen lassen, dass zu gerne Prinzessin spielte lächelte der Mann als er sich danach bückte und ihn aufhob.

Doch kaum hatte er den Spiegel in der Hand veränderte er sich. Der Spiegel steckte nun in einem schwarzen Kunststoffgehäuse und schien billig und wertlos zu sein. Seine Form war jetzt nicht mehr rund mit einem Griff daran sondern viereckig.

Verständnislos sah er sich den Spiegel an, bis ihm gewahr wurde dass es seiner war.

Ein neues Rätsel dass er nicht lösen konnte.

Einen Moment zögerte er bevor er auf die spiegelnde Fläche sah, da er nicht wusste was auf ihn zu kam und sich deshalb die Angst einen Weg nach oben in ihm bannen wollte.

Reiß dich zusammen. Du willst doch wissen wer du bist? Versuchte er sich selbst Mut zu machen. Entschlossen sah er auf den Spiegel und was er sah erstaunte ihn nur noch mehr. Sein langes weißes Haar umrandete ein Gesicht eines Mannes der nicht älter als 25 Jahre sein konnte. Seine Haut war glatt, makellos, weich und so hell dass es fast strahlte. Seine roten vollen Lippen und seine blauen, leuchtenden Augen gaben einen wundervollen Kontrast die ihn nur noch schöner wirken ließen. Seine Nase war gerade und seine Ohren liefen etwas spitz zu was ihn elfich erschienen ließ. Er wusste dass es keine Elfen gab und trotzdem umgab ihm diese Aura die man einem dieser Geschöpfe zusprechen würde. Zumindest empfand er es so.

Er konnte es nicht glauben. So sah er also aus....er war das was man als einen schönen Mann bezeichnen würde. Sein Aussehen passte einfach nicht zu dem wie er sich selbst empfand, stellte er erstaunt fest.

Langsam hob er seine Hand um sein Gesicht im Spiegel mit seinem Finger nachzufahren, als sich das Bild darin veränderte. Als sich das Haar schwarz verfärbte ließ er erschrocken den Spiegel fallen.

Was war das?

Noch mehr Fragen? Zauber? War er ein Zauberer?

Nein das konnte nicht sein, denn solche Wesen gab es nicht.

Wer war er?

Angestrengt dachte er nach. Er musste sich doch an etwas erinnern. An irgendetwas, ging ihm dabei verzweifelt durch den Kopf.

Jedoch legte sich ein immer größer werden Schleier auf seine Gedanken um so mehr er versuchte sich zu erinnern. Nichts fiel ihm ein. Alles schien kurz bevor er es ergreifen konnte lachend davon zu laufen. Dieses Gefühl machte ihn wahnsinnig ließ seinen Körper sich verkrampfen. Er spürte wie etwas von ihm nach außen wollte. Der Druck wurde immer größer bis der Schmerz in seinem Rücken ihn veranlasste von seinen Gedanken, seine Versuche in die Vergangenheit vor zu dringen abzulassen.

Der Schmerz zerriss ihn fast. Trotzdem kam kein Laut über seine Lippen. Selbst wenn er gewollt hätte konnte er nicht schreien. Er war verstummt, jedenfalls wenn es darum ging diesen Schmerz heraus zu lassen.

Sein Hemd zerriss am Rücken wo sich etwas aus seinen Körper bohrte.

Blut tropfte auf den Boden und der junge Mann fiel auf die Knie konnte er sich doch nicht mehr aufrecht halten. Schon wollte er ohnmächtig werden da er diese Pein nicht länger ertragen konnte als dieser plötzlich aufhörte.

Das was sich aus seinen Rücken gedrängt hatte entfaltete sich und ein kühlender Windhauch umspielt seinen geschundenen Körper der in einer Blutlache lag.

Der junge Mann lag schwer atmend auf den Bauch als eine einsame weiße Feder vor seine Augen nieder schwebte.

Verwundert nahm er diese in seine Hand und betrachtete diese kurz.

Wo kam sie nur her? Nirgendwo hatte er einen Vogel gesehen, als ihm bewusst wurde von wem die Feder stammte.

Unwillkürlich griff er nach dem Gebilde auf seinem Rücken.

Flügel.

Flügel mit weißen Federn.

Er hatte Recht gehabt.

Aber warum?

Tausende von Fragen schwirrten in seinem Kopf, als die Feder in seiner Hand sich schwarz verfärbte.

Genauso wie die Federn seiner Flügel.

Das strahlendes Weiß verwandelten sich Pechschwarz auch wenn sie dadurch ihren Glanz und ihren Zauber nicht verloren.

Die schwarze Flügel ließen ihn nur noch vollkommener, noch schöner und noch begehrenswerter erscheinen. Er war wundervoll anzusehen. Alles an ihm leuchtete und strahlte. Güte, Verlässlichkeit und Liebe strahlte er aus auch wenn etwas nicht zu stimmen schien. Es war so als wäre er unvollkommen. So als ob ein Teil von ihm fehlte.

Tränen stiegen in ihm auf. Er spürte die Angst die an ihm nagte wie ein räudiger Hund an einem Knochen kauen würde.

Er war allein mit alle seinen Fragen und niemand würde ihm helfen.

Nichts gab es was ihn mit seiner Vergangenheit verband, das ihm erklärte wer und was er war.

Der Spiegel, das schwarze Haar. Was...? Er musste mehr wissen. Deshalb griff er erneut zu dem kleinen Gegenstand dass seine einzige Habe war. Seine ganze Hoffnungen hing an diesem Spiegel. Vielleicht würde er ihm Jemanden zeigen der wusste was hier passierte. Oder der zumindest bereit war ihm zu helfen.

Langsam und zögerlich nahm er den Spiegel erneut zur Hand.

Kurz blitzte das Wort Aser auf. Allerdings verschwand der Name so schnell wie er gekommen war.

War das sein Name?

Aser?

Glückseligkeit?

Der Name schien überhaupt nicht zu ihm zu passen. Aber er war besser als gar keinen zu haben. Deshalb beschloss er sich so zu nennen, denn der Name schien so vertraut zu sein. So lieb gewonnen und gleichzeitig so weit weg und unangebracht.

Aser...wer bist du?

Erneut ging sein Blick zum Spiegel als eine neue Schmerzwelle durch seinen Körper ging. Dieses mal ausgehend von seinem rechten Oberarm.

Blut färbte das Hemd an dieser Stelle rot.

Aser streifte sich den Fetzen der einmal ein Bekleidungsstück dargestellt hatte von seinem Oberkörper und besah sich die Stelle die unaufhörlich blutete.

Angelus lapsus, stand in schwarzen aber blutverschmierten, verschnörkelte Lettern darauf. Der junge Mann konnte die Buchstaben zwar lesen, aber er verstand nicht deren Bedeutung.

Warum trug er diesen Titel?

Würde er es jemals verstehen?

Erneut griff er nach dem Spiegel und hielt diesen krampfhaft fest. Seine Knochen standen schon weiß hervor und trotzdem lockerte er nicht seine Hände. Dieser Spiegel musste ihm Antworten geben. Verzweifelt sah er in diesen hinein als sein Spiegelbild sich erneut veränderte.

Sein Haar wurde schwarz und sein Gesicht nahm eine andere Form an, bis er einen anderen jungen Mann erkennen konnte.

Er kam ihm so vertraut vor und eine Welle des Glücks schwappte in seinem Herzen über.

Unwillkürlich musste er lächeln. Wusste er doch dass er diesen Mann kannte, auch wenn es nur ein Gefühl war dass ihm das sagte.

Sanft strich er über die glatte Spiegelfläche als könne er so die Person berühren die der Spiegel wiedergab.

„Ich muss dich finden. Du kannst mir die Antworten geben nach denen ich suche“, flüsterte Aser dessen Flügel sich wieder in seinen Körper zurück zogen und sein Oberarm zu bluten aufhörte. Nichts zeigte mehr von dem was Aser gerade erlebt hatte auch wenn den Name wie eine Tätowierung weiterhin zu sehen war.



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