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Duett

von

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09

Yamazaki war nicht in der Nähe gewesen.

Also hatte er zuerst sein Zimmer fast komplett auseinander genommen, ehe er in ihrem Trainingsraum verschwunden war und dort ein wenig sinnlos mit dem Bokken in der Luft herumgefuchtelt hatte. Das sah zwar vermutlich dämlich aus, aber es hatte tatsächlich dazu geführt, dass er ein paar Minuten auf andere Gedanken gekommen war.

Den Rest des Tages hatte er mit absolut schlechter Laune und verwirrenden Gedanken verbracht und war früher als üblich ins Bett gegangen.

Als er aufwachte, konnte er sich nicht mehr an seinen Traum erinnern und das Aufschlagen seiner Augenlider verriet ihm schließlich, dass es noch früh sein musste. Mit einem tiefen Seufzen stand er auf, betätigte den Lichtschalter und wenig später war er erst einmal im Bad unter der Dusche verschwunden. Das Gute am Morgen war, dass er meist nicht viel nachdachte. Höchstens über den Job. Und heute stand nichts Besonderes an; bis auf die übliche Patrouille – zu seinem Glück ohne Sougo.

Schlecht konnte dieser Tag also eigentlich gar nicht werden. Nicht, dass er optimistisch gewesen wäre...

Frisch geduscht und fertig angezogen trat er aus dem Badezimmer und erst jetzt zog er eine der Türen auf und spürte die frische, kalte Luft in seinem Gesicht. Der Himmel war noch dunkel, aber das Licht, das von seinem Zimmer in den Garten fiel, war genug um zu erkennen, dass es schneite.

Einige Augenblicke stand Toushirou einfach nur auf der Schwelle und starrte in den Himmel, betrachtete die weißen, feinen Flocken.

Schnee blieb bei ihnen im Dezember selten lange liegen. Vielleicht mal ein paar Tage, aber das war es dann schon. Also war alles, was vom Himmel kam, nur eine Vorstufe von dem Matsch auf den Wegen und Straßen.

Er zog seine Zigarettenpackung aus der Hosentasche, holte eine Zigarette heraus und steckte sie sich schließlich zwischen die schmalen Lippen. Er seufzte lautlos, bevor er sie anzündete, und hob dann schließlich den Blick wieder.

Es war nicht so, dass er Schnee nicht mochte. Also, eigentlich schon. Vermutlich war er ihm mehr so neutral gegenüber. Nein, das war falsch. Eigentlich konnte er ihn nicht leiden, weil Schnee meist mehr sinnlose Arbeit für sie bedeutete. Er war vielleicht schön zum Ansehen, aber das war es dann auch schon.

Er stieß den Rauch in die Luft, seufzte und drückte die Kippe dann irgendwann aus. Sie landete in einem kleinen Aschenbecher und dann betrachtete er den Himmel, der inzwischen schon etwas heller geworden war.

Wenige Stunden später, als er schließlich mit der Arbeit begann, schneite es noch immer. Inzwischen etwas stärker, aber wirklich viel Schnee blieb nicht auf der Erde liegen. Die Stadt war zu warm und so gab es nur eine leichte, löchrige weiße Decke.

Der Tag verlief recht ereignislos. Er rauchte viel und versuchte generell wenig nachzudenken.

Dummerweise kam das nervende Thema immer wieder zurück. Es war fast so, als würde ein kleiner Sougo auf seiner Schulter sitzen und ihm die ganze Zeit zuflüstern, dass er Katsura Kotaro gevögelt hatte. Der einzige Trost, den er hatte, war lediglich, dass Sougo das gar nicht wissen konnte. Und Toushirou hoffte, dass er das auch niemals erfahren würde.

Der Tag verlief also recht schön und alles, was er tun musste, war, durch diesen dämlichen Markt zu gehen, den sich wohl irgendjemand aus dem Westen abgeschaut hatte.

»Oi«, konnte er plötzlich hören.

Okay, er hätte den Tag nicht vor dem Abend loben sollen. Mit einem genervten Gesichtsausdruck drehte er sich um und betrachtete den Weißhaarigen, der ihn mit seinen toten Fischaugen ansah.

»Hm?«, begrüßte er ihn und wollte somit wohl auch gleich wissen, was er von ihm wollte.

Sakata trug einen roten Schal und erst jetzt bemerkte Hijikata, dass er seine Anhängsel sogar dabei hatte. Die beiden Kinder standen ein paar Meter weiter entfernt an einem Stand und er konnte Kagura nur laut lachen hören und wollte eigentlich gar nicht wissen, was sie und die Brille da taten.

»Du bist in herzlichster Weihnachtsstimmung, wie ich sehe«, bemerkte er trocken und Toushirou runzelte die Stirn.

Weihnachten. Richtig. Das hatte er beinahe vergessen. Ja, ja, die Sache mit Katsura hatte alles andere irgendwie unwichtig gemacht.

Scheiße, er konnte es immer noch nicht glauben.

Er zuckte mit dem Mundwinkel. »Bis eben hatte ich es erfolgreich verdrängt.«

Gintoki zog die Augenbrauen nach oben und schenkte ihm dann ein spöttisches Grinsen. »Wie kannst du nur das Fest der Liebe verdrängen, Mayonnaise? Schlechte Erfahrungen, hm?«

Toshi, Mayonnaise. Konnten die Leute ihn nicht einfach bei seinem richtigen Namen nennen? Er schenkte Gintoki einen angepissten Blick. »Ich wüsste nicht, wieso ich mit dir über so ein Thema reden sollte.«

Sakata zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Na ja, vielleicht weil du mit sonst niemandem über irgendetwas reden kannst.«

Oh, er hasste ihn. »Nicht dein Problem, oder?«

»Nein, tatsächlich nicht.«

Toushirou hasste dieses selbstgefällige Grinsen, das er ihm schenkte. Zum Glück rauchte er gerade nicht, denn sonst hätte er seine Zigarette wohl in Sakatas Gesicht ausgedrückt. »Wenn du mich entschuldigst... im Gegensatz zu dir muss ich sehr wohl arbeiten.« Und mit diesen Worten lief er dann genervt weiter.

Er überquerte den Weihnachtsmarkt oft genug und versuchte, Gintoki und seinen beiden Kleinkindern möglichst aus dem Weg zu gehen, was auch erstaunlich gut klappte. Ansonsten war es auch ruhig und eigentlich hatte er nicht wirklich etwas tun müssen. Er war einfach nur umhergelaufen und hatte dafür gesorgt, dass alles ordentlich blieb. Manchmal mochte er seinen Job wirklich...

Er war gerade auf dem Nachhauseweg, als er plötzlich wieder auf eine kleine Gruppe aufmerksam wurde. Es dauerte nicht lange, bis er Kaguras laute Stimme identifizieren konnte. Und gerade, als er zu einem Augendrehen ansetzte, fiel sein Blick auf etwas Großes, Weißes mit einer Weihnachtsmütze. Und die Person mit den langen, schwarzen Haaren neben Gintoki bemerkte er auch ziemlich schnell.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LittleTreeflower
2011-12-11T20:20:57+00:00 11.12.2011 21:20
Gin chaaaaan! *freu* Da ist er ja! XDD
Oh ja, Sougo hätte sicherlich seine Freude daran, wenn er davon erfahren würde. ^////^
Und jetzt an dieser Stelle ein Cliffhanger! >____<
*mal ein kurzes Lese-Päuschen mach* ^^


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