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Duett

von

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05

Kotaro war sich nicht sicher, ob er sich danach am liebsten übergeben hätte, oder ob er Hijikata bis auf sein Lebensende auslachen würde. Nicht, dass er das davor nicht auch schon gemacht hätte. Das Auslachen, nicht das Kotzen.

Er musste zugeben, dass er diese Person hier absolut nicht vermutet hätte. Und wahrscheinlich hatte man das an seiner ersten Reaktion auch gut ablesen können. Für einen Moment hatte sein Herz aufgehört zu schlagen und er hatte geglaubt, dass nun alles vorbei war. Aber dann hatte sein Aufzug wohl besser gewirkt, als er gedacht hätte.

Der Grund wieso er hier, in diesem Aufzug, gewesen war, lag einfach daran, dass sich hier zur Zeit eine wichtige Person der Regierung befand und eigentlich hatte er vorgehabt, selbige ein wenig auszuspionieren. Hatte dummerweise nicht halb so gut geklappt, wie er gehofft hatte – das lag nicht an ihm, sondern eher an der Tatsache, dass er nicht wirklich so weit gekommen war, um persönlich mit dieser Person zu reden und selbige auch noch abzufüllen, damit sie ein wenig plauderte.

Aber stattdessen war ihm Hijikata Toushirou in die Arme gelaufen.

Er hatte schnell gehandelt und als er weiter gehen wollte, hatte Kotaro ihm einfach den Geldbeutel aus der Tasche gezogen. Es gab zwei Gründe dafür. Erstens, hatte er sicher gehen wollen, ob er es hier wirklich mit dem Shinsengumi Vizekommandeur zu tun hatte und natürlich, um ihn in ein Gespräch zu verwickeln.

Er hatte angebissen.

Der Tag verlief also doch besser, als er gedacht hatte. Dummerweise hatte er sich selbst einen Strich durch die Rechnung gemacht, in dem er den Namen eines falschen Clubs gesagt hatte. Kotaro wusste immer noch nicht, wieso er diese Okamabar gewählt hatte, aber letztendlich war es wohl auch nicht weiterhin tragisch, denn Toushirou hatte letztendlich doch recht gefasst gewirkt. Ein Glück für Katsura, denn er hatte schon fast gedacht, dass er sofort empört aufstehen würde. War aber nicht der Fall gewesen.

Und da sein eigentlicher Plan nicht geklappt hatte und er nun wusste, dass der Vize der Shinsengumi hier Urlaub machte, war eben ein zweiter Plan in seinem Kopf erschienen. Er würde einfach ein paar wichtige Informationen aus ihm herausprügeln. Mehr oder weniger prügeln. Irgendwie würde er ihn schon um den Finger wickeln können; auch wenn das nun wohl etwas schwerer werden würde, da Toushirou nun sehr gut wusste, dass er ein Mann war. Aber das wäre früher oder später eh aufgeflogen, also war es es gut, dass das schon über die Bühne war.

Und ja, Katsura würde die ganze Sache nur für die Joui machen. Natürlich, war ja nicht so, als hätte er Gefallen daran, als Frau herumzulaufen. Was für ein absurder Gedanke...

Für das Wohl der Joui. Für ihren Erfolg und für ein paar wichtige Informationen, die ihm Toushirou hoffentlich geben würde. Und es war ja nicht so, als würde er ihn irgendwie anmachen (allein bei dem Gedanken wurde ihm übel), er zog ja einfach nur einen Kimono an, machte sich eine hübsche Frisur und schmin... wie auch immer. War ja kein großes Thema!

Er würde morgen also ganz zufällig wieder Hijikata über den Weg laufen (Kotaro hoffte zumindest, dass er das Hotel verlassen würde – Ja, er wusste bereits bestens Bescheid) und würde dann einfach wieder ein Gespräch anfangen. Und ihn abends vielleicht zum Dank in eine Bar einladen. Und da dann abfüllen, oder so. Irgendwie musste er ja reden und Kotaro ging davon aus, dass es nicht so einfach werden würde. Zumindest, wenn der Idiot nüchtern war.

Kotaro würde das schon schaffen. Wäre ja gelacht. Heute war er ja auch schon auf seinen Charme hereingefallen.
 

Elizabeth würde auf standby bleiben. Würde irgendetwas schief gehen, könnte sie im Notfall eingreifen, oder Hilfe holen. Immerhin hatten sie einen kleinen, jedoch wichtigen Stützpunkt in der Nähe des Ortes.

Kotaro ging zwar nicht davon aus, dass irgendetwas schief laufen würde, aber für den Notfall war es eben doch praktisch. Und er sorgte lieber vor. Das tat er immer. Diese Bakufu-Hunde würden ihn nicht bekommen und Hijikata erst recht nicht.

Hätte er gewusst, wie falsch er mit dieser Ansage lag, hätte er diese Sache wohl von vornherein verschoben.

Aber so wartete er in Deckung und voller Montur darauf, dass Toushirou seinen bequemen Hintern aus dem Hotel bewegen würde. Irgendwann, als er schon das Gefühl hatte, das würde heute gar nicht mehr passieren, trat das Unerwartete ein und der Mann zeigte sich tatsächlich. Er zündete sich eine Zigarette an, blieb einige Augenblicke sinnlos stehen und setzte sich dann endlich in Bewegung. Und Katsura folgte ihm unauffällig.

Er steuerte den Supermarkt an und Kotaro hob die Augenbrauen langsam. Wieso ging er in einen Superma... oh.

Oh!

Natürlich. Er wusste ja Bescheid. Aber es war auch kein großes Geheimnis, dass der Vizekommandeur der Shinsengumi eine ewige Liebe für Mayonnaise empfand. Und da kam ihm schon der nächste Plan. Er folgte ihm also in das Gebäude und verschwand dann hinter irgendeiner Reihe, spitzelte hin und wieder in Toushirours Richtung und schließlich schien sein Plan tatsächlich aufzugehen. Natürlich, seine Pläne klappten immer.

Und so wie es aussah, war irgendeine höhere Macht auf seiner Seite. Denn er sah tatsächlich nur noch eine Mayonnaiseflasche im Regal stehen. Ärgerlich für Toushirou, perfekt für ihn.

Er bemerkte ihn nicht und er tat so, als würde er ihn nicht bemerken. Und dann griffen sie synchron zu der einzigen Flasche von Mayonnaise.

Ihre Blicke trafen sich und Katsura konnte gut erkennen, wie sein wütendes Gesicht plötzlich etwas verwunderter wirkte.

»Oh«, sagte Hijikata und klang nicht besonders begeistert.

Zurako schenkte ihm ein Lächeln. »So ein Zufall.« Ja, ein wirklich zufälliger Zufall! Sein Blick wanderte wieder gespielt zu der Mayonnaiseflasche und schließlich zog er die Hand zurück. »Du magst Mayonnaise?«

»Ja«, brummte er und zog die Augenbrauen hoch und sah sie mit einem Blick an, als würde er nicht verstehen, dass es eine Person auf der Welt gab, die keine Mayonnaise mochte.

»Dann nimm sie.« Oh, wie gütig er doch war. Und sein gespieltes Lächeln war noch viel perfekter.

Und Toushirou schien das für einen Moment doch etwas aus der Bahn zu werfen, aber daran war Zurako inzwischen ja gewohnt. Schaffte er ja ständig. Er war eben ein Genie.

»...danke«, sagte er zögerlich und es klang viel mehr wie ein undeutliches Brummen. Die Mayoflasche wurde aus dem Regel genommen und kurz darauf hielt er sie so fest, dass man denken könnte, dass sein Leben daran hängen würde.

»Hm«, machte Kotaro nachdenklich und betrachtete das leere Regal, als würde sein Leben irgendwie davon abhängen. Und Hijikata schien das zu bemerken, vermutlich rang er sogar einen Augenblick damit, ihm die Flasche einfach zu geben, aber dann schien ihm wieder einzufallen, dass Mayonnaise das einzige auf der Welt war, das ihn nicht umbringen wollen würde. Und so etwas konnte er wohl nicht hergeben.

»Na, muss ich halt morgen gucken, ob wieder was da ist. Vielleicht ist mein Verbrauch einfach zu hoch.« Zurako kratzte sich am Nacken und zuckte dann leicht mit den Schultern.

Hijikata betrachtete ihn skeptisch. »Wieso hast du einen hohen Verbrauch an Mayonnaise?«, wollte er dann sachlich wissen.

»Eh«, machte er. Okay, okay, eine Idee musste her. Und die fiel ihm dann auch schneller ein, als er gedacht hatte. »Ich benutz Mayonnaise oft als Shampoo.«

»WAS?«, war seine laute, völlig aus der Fassung gebrachte Antwort und Kotaro war zusammen gezuckt.

»Eh, na ja, das ist gesund für die Haare. Wegen dem Ei.«

»...wirklich?«

»Ja.« Das hatte er mal irgendwo gelesen.

Und dann nahm er plötzlich eine Bewegung in seinen Augenwinkeln war und ehe er sich wegducken konnte, hatte Toushirou in seinen Zopf gegriffen, ihn etwas angehoben und mit einem Gesichtsausdruck, als wäre er sich nicht sicher, ob er einfach nur angewidert oder verwirrt war, blickte er dabei zu, wie der Vizekommandeur der Shinsengumi an seinen Haaren roch.

»Ehm«, machte er und dann hob Toushirou seinen Blick.

»Die riechen nicht nach Mayonnaise.«

Verdammt. »Ich eh.. hab ja auch keine mehr. Deswegen musste ich auf normales Shampoo umsteigen.«

»Verstehe«, sagte er und ließ seine Haare los und Kotaro entspannte sich wieder.

Wow, das war gruselig gewesen.

»Und was fängst du heute mit deinem Urlaub an?«

Toushirou, der inzwischen wieder etwas Abstand genommen hatte, blickte seine Mayonnaiseflasche an und zuckte dann schließlich mit den Schultern. »Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Liegt mir irgendwie nicht, dieses Nichtstun.«

»Wie wäre es, wenn ich mich heute für das Essen revanchiere?«

Hijikata runzelte die Stirn, schien zu überlegen, musterte ihn und gab schließlich ein genervtes Seufzen von sich. »Meinetwegen. Hab ja sonst nichts zu tun.«

Das war fast schon zu leicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LittleTreeflower
2011-12-08T18:56:22+00:00 08.12.2011 19:56
*lach* Katsura ist einfach nur herrlich! Mayo-Shampoo! XDD
Und er ist so von sich selbst überzeugt. ^////^
Tolles Kapi! ^_^b


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