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Walk through the Fire

von

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Heiwa? (Frieden?)

Kapitel 14: Heiwa? (Frieden?)
 

Lange saßen sie so zusammen und frühstückten und erzählten miteinander. Sie schmiedeten Pläne und überlegten sich gerade, dass sie eigentlich einmal zusammen das Gebiet ihrer Banden vergessen konnten.

Auch Sayaka würde es gut tun, wenn sie einmal etwas anderes sah. Irgendwann aber musste der Dunkelhaarige dringend auf die Toilette, also war er es, der diese lustige Runde auflöste.

Sayaka flitzte in der Zeit in ihr Zimmer und so entschloss auch Yuki sich aufzustehen. Schnell suchte er sich aus einer seiner Reisetaschen das passende zum anziehen heraus und wanderte dann durch die Wohnung. Sayaka wäre sicherlich in der Lage sich selbst anzuziehen, oder?

Wie war es eigentlich als allein erziehender Vater... durfte er Sayaka nackt sehen? Japanische Behörden waren immerhin oftmals ziemlich streng.

Er sollte Miki bei Zeiten mal fragen. Als er allerdings die Küche betrat glaubte er für einen Moment, ihn würde der Schlag treffen.

Wie lange hatte er geschlafen, dass Miki und Sayaka geschafft haben die Küche so dermaßen zu verwüsten?

Er sah sich um, Teigreste tropften von der Anrichte, der Mixer lag inklusive Kabel in der feuchten Spüle, von der Kaffeemaschine gar nicht erst zu sprechen.

„Was zum Teufel...“, er wusste ja, dass Miki nicht sonderlich gut kochen konnte, aber das er für die wirklich gewöhnungsbedürftigen Pfannkuchen die halbe Küche verwüstet hatte, war schon eine harte Erkenntnis.

Angewidert griff er sich einen Lappen und begann die Teig – und Eiermatsche von der Anrichte zu wischen.

Draußen im Flur konnte er Schritte hören, die sich leise davon schlichen. Zu dumm nur, dass seine Dielen quietschten.

„MIKI?“, rief er laut und in einem Tonfall, der absolut keine Wiederworte duldete. Tatsächlich verstummten die leisen Schritte und Yuki konnte förmlich spüren, wie Miki's Gehirnwindungen ratterten.

„Ehm... ja?“

„Komm mal bitte hierher.“

„Eh ich wollte gerade...“

„SOFORT!“, es konnte doch wohl nicht angehen, dass der Dunkelhaarige sich aus der Affäre zog und ihn hier alleine putzen ließ.

Immer noch leicht angeekelt wusch er den Abwaschlappen aus und blickte Miki vorwurfsvoll an, der um die Ecke geschlichen kam.

„Sag mal was hast du hier getan?“

„Frühstück gemacht....“

„Das war unschwer zu übersehen.“, seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und er warf Miki den Spüllappen zu.

„Dann wirst du das jetzt auch schön sauber machen!“

„Ich?“

„Ja hab ich das hier verdreckt?“, der Schwarzhaarige schob seine Lippe vor, sagte aber nichts mehr und begann das herunter gefallene Ei vom Fußboden aufzuwischen, wobei er leise vor sich hin meckerte.

„Eigentlich müsste Sayaka ja auch mit aufwischen.“

„Sie ist ein Kind.“

„Na und ich räum auch immer ihr Zimmer auf.“, motzte Miki weiter und griff sich schnell nen Handfeger um den Zucker und das auf dem Boden verteilte Mehl aufzukehren. Dabei seufzte er theatralisch aus, während Yuki ihr Frühstücksgeschirr in die Spülmaschine stellte.

Er zog eine aufgeräumte Wohnung vor. Irgendwann allerdings waren schnelle Schritte im Flur zu hören und Sayaka stürmte auf ihn zu, ein glitzerndes Haarband in der Hand. „Yuki? Machst du mir einen Zopf?“, er konnte sehen, dass sie etwas in den Haaren hatte, was wie ein schlecht geflochtenes Zöpfchen aussah und schmunzelte.

„Soll ich es denn auch flechten?“

Sie nickte eifrig und lächelte selig vor sich hin. „Guck mal Papa, was Yuki alles kann.“, der Devil brummte nur leise, er wusste, dass er zu blöd war einen Zopf zu flechten verdammt, dass musste sie ihm nicht auch noch vorhalten.
 

Yuki entschloss sich hingegen, dass er dem Streit nicht folgen wollte und hockte sich hinter dem kleinen Mädchen hin.

Mit geschickten Fingern flocht er aus ihrem dichten schwarzen Haar einen schönen und mehr oder weniger gleichmäßigen Zopf. „So fertig meine Süße, jetzt bist du ausgehfein! Und sieh an dein Papa beweist doch noch Qualitäten als Hausmann... alles ist sauber.“, er grinste frech und fing sich von Miki dafür nur einen erhobenen Mittelfinger.

Sayaka presste schleunigst ihre Hände auf die Augen und drehte sich weg.

„Papa das darf man nicht.“

„Ach der verträgt das...“, knurrte Miki nur leise und boxte Yuki beim vorbeigehen sanft in den Bauch. „Warte drauf, bis wir alleine sind.“, murmelte er anzüglich und erntete vom Blonden nur ein freches Grinsen.

„Kanns nicht erwarten!“

Sie blickten sich einen Moment tief in die Augen und Miki wollte sich gerade an den Tag in seinem Büro zurück erinnern, als sein Handy gnadenlos zu klingeln begann.

Seufzend zog er es aus der Hosentasche und fragte sich innerlich wirklich, ob er jemals wieder mit dem Blonden alleine sein würde.

„Ja? Mhhhh... ja... ja okay... jaaaaha“, Miki rollte leicht mit den Augen. „Ich brauche echt Urlaub von euch. Okay nun gib Ruhe verdammt ich komme ja schon ins Büro.“, er knallte sein Handy in die Ecke des Sofa's, von dem es abprallte und mit voller Wucht gegen den Tisch knallte. Miki sah ihm nach und runzelte mit der Stirn... deshalb wohl gingen seine Handys ziemlich oft kaputt. Er hätte als Kind einfach mehr Sport treiben sollen, dann hätte er jetzt bei weitem nicht solche Probleme, mit der Zielpeilung.

Leise seufzte er noch einmal und wanderte dann zurück in die Küche, wo Yuki gerade von Sayaka ein Kinderlied beigebracht bekam.

„Ich muss ins Büro...“, murmelte er leise und fühlte sich augenblicklich schlecht, als ihm 2 Paar vorwurfsvolle Augen entgegen blickten.

„Es tut mir ja leid, ich wusste, dass wir einkaufen wollten. Aber die Läden haben doch lange auf. Kommt doch einfach mit und dann gehen wir danach?“, er biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe. Yuki wirkte unzufrieden...und er war daran schuld. Und es war komisch, denn irgendwie belastete ihn genau dieser Fakt.

„Komm schon bitte...“, murmelte er leise und schob seine Unterlippe vor, bis Yuki wirklich begann zu lächeln und ihn näher an sich zog.

„Natürlich kommen wir mit...“, sie waren sich so nahe und doch wussten sie, dass sie sich vor Sayaka besser nicht küssen sollten.

Es fiel Miki so schwer, eine kleine Familie zu haben und sie doch nicht richtig ausleben zu dürfen, doch ignorierte er sein Gefühl und lächelte Yuki tapfer entgegen. „Dankeschön.“
 

Kurze Zeit später wanderten sie durch die Gefilde der Devilgang und Yuki fühlte sich wie immer ein wenig unwohl. Es war noch immer, als würde er sich ungeschützt im Feindgebiet aufhalten und die Blicke, die ihnen entgegen gesandt wurden, drückten genau das aus. Hass, Verachtung aber auch Furcht und Stolz. Yuki konnte es ihnen nicht verübeln, schließlich hatten auch sie viele Schläge durch die Angels erhalten und wer sollte ihm glauben, wenn er sagte, dass er das Ufer gewechselt hatte?

Nun war er immerhin Miki's Schoßhündchen und nicht mehr das von Aki. Er schmunzelte bei dem Gedanken und blickte Miki beinahe schon liebevoll an. Nein... er war anders... er versuchte alles, damit es ihm gut ging und er beschützte ihn so sehr.

Nein, er war kein Opfer, er hatte endlich das Leben begonnen, das ihm zustand und nach dem er sich immer gesehnt hatte. Selbst wenn der Krieg wie eine dunkle Wolke noch immer über ihnen schwebte.

Sayaka hüpfte ihren Teddy in der Hand voraus, immer unter den wachsamen Augen des Devils, dem nichts zu entgehen schien.

Auch als er Yuki's Hand nahm, wirkte er noch immer sehr konzentriert. Yuki freute sich unheimlich, dass Miki auch in der Öffentlichkeit zu ihm stand. Sie waren nicht zusammen, jedenfalls hatten sie dies noch nicht abgesprochen...doch konnte Yuki sich nicht vorstellen lieber mit einem Menschen zusammen zu sein, als mit dem Dunkelhaarigen.

Allerdings sollte ihre traute Zweisamkeit abrupt enden, als Miki stehen blieb und ein angespanntes „Sayaka!“, murmelte. Die Kleine reagierte sofort und Yuki musste wieder einmal feststellen, dass sie wirklich perfekt in diese Welt passte. So unbeschwert sie auch war, sie erkannte sofort, wenn Gefahr drohte.

Schnell kam sie zu ihnen herüber gelaufen, als schwere Schritte von mit Ketten besetzten Stiefeln zu hören waren und kuschelte sich zwischen die beiden Männer.

„Was ist los, Miki?“

„Sssssh...“, hauchte der Andere leise und starrte Wachsam über die Straße. Irgendjemand kam auf sie zu, er konnte es spüren.

Und wirklich, die Schritte wurden lauter. Doch rückten 4 Devil's um die Ecke. Miki wollte schon ausatmen, als sie sich vor ihnen aufbauten und hämisch grinsten.

Instinktiv zog er Yuki näher an sich, und sie schlangen beide ihren Arm um das kleine Mädchen, welches die Fremden ehrfürchtig anstarrte.

„Was gibt’s?“, fragte Miki und der Blonde konnte den herrischen Tonfall aus seiner Stimme deutlich heraus hören. Also konnte sein liebster Devil doch hin und wieder den Boss raushängen lassen.

„So so Miki... es ist also wahr. Du bist jetzt die kleine Schlampe eines Angels geworden ja?“, fragte der mittlere der Devils in rauem Tonfall und betrachtete Yuki mit ausgehungertem Blick. Da selbst Miki nicht jedes Bandenmitglied persönlich kannte, schrillten bei ihm sofort alle Alarmglocken auf und er stellte sich ein wenig vor den Blonden.

„Ich verbitte mir diesen Ton, immerhin bin ich euer Vorgesetzter.“, die jungen Devil's lachten und aus ihrer Mitte trat auf einmal die Frau, die er wohl am wenigsten sehen wollte.

„Minako!“, fauchte er und wäre auf sie los gegangen, wäre Sayaka nicht dabei gewesen.

„Das du es noch wagst mir unter die Augen zu treten.“, seine Augen sprühten giftige Funken, doch sie lachte nur.

„Glaubst du etwa ich habe Angst vor dir?“

„Ich dachte du wärst klug genug welche zu haben. Merkst du nichts mehr? Du hast dein eigenes Kind aufs Spiel gesetzt, für deinen beschissenen Machttrip!“,schrie er sie an und er merkte, wie das kleine Mädchen sich entsetzt mit dem Gesicht an Yuki's Seite drückte.

Sie verstand nicht, warum er jetzt so schreien musste. Sie verstand nicht, warum ihre Mama böse sein sollte.

Miki legte der Kleinen sanft den Kopf auf das weiche Haar und strich leicht darüber.

„Du meinst doch viel mehr DEINE Tochter, oder Miki? Sie war kaum geboren, als du sie mir schon genommen hast und meinen Mann gleich dazu. Und jetzt besudelst du sein Vermächtnis, indem du die kleine Schlampe des Mannes fickst, der ihn auf dem Gewissen hat?“, ihre Stimme klang merkwürdig hoch, verzerrt und er wollte sich nicht vorstellen, auf was für einen Trip sie wieder war.

Neben ihm regte sich Yuki, doch er hielt ihn mit einer Hand zurück und ließ die Beiden dann los, um auf Minako zuzugehen.

„Du wagst es, meine Liebe zu Kaede in Frage zu stellen? Was weißt du schon? Wie oft hat er bei mir gesessen, weil du ihn terrorisiert hast, weil du ihn nicht hast leben lassen, ihn mit seiner Liebe zu dir erpresst hast. Er ist geflohen, fast jede Nacht hat er bei mir verbracht, wenn du deinen Rausch ausschlafen musstest. Und Sayaka... sieh sie dir an, wann hast du dich jemals um sie gekümmert?“, rief er heftig aus und wurde von den Kumpanen seiner Rivalin hart nach hinten gestoßen.

Sofort hob Miki beide Hände, er würde nicht zulassen, dass es in Streit ausartete. „Ach wie süß, du beschützt die kleine Hure auch noch?“

Sie lachte wieder höhnisch, doch Miki lächelte nur. „Du hast noch nie etwas von Liebe verstanden, deshalb reduzierst du auch ihn nur auf seinen Körper.“, er lächelte und verschränkte dann seine Arme vor der Brust.

Er konnte nicht sehen, dass Yuki sich gerade mit stark geröteten Wangen gegen seine kleine neue Freundin drückte.

Miki sprach von Liebe, wenn er über ihn redete? Oder bezog er sich nach wie vor auf Kaede?

Woher sollte er wissen, was der Devil für ihn fühlte? Fragen konnte er schließlich auch nicht danach.

„Verschwindet von hier und lasst euch nie wieder blicken. Ich werde euch aus der Bande verbannen und den Angels zum Fraß vorwerfen, wenn ihr meine Familie und mich nicht in Ruhe lasst. Du weißt genau, was sie mit euch anstellen werden, Minako. Aki wird nicht erfreut sein, denn durch deine Inkompetenz ist sein Plan fehlgeschlagen und Yuki hat er auch noch verloren. Doch auch er ist verwundet und wird sich so schnell nicht blicken lassen können.“

Wie sehr Miki sich in dieser Sekunde täuschte, konnte er noch nicht ahnen, doch war es ihm auch egal. Er schätzte diese Menschen nicht als clever genug ein, als dass sie ihm wirklich folgen konnten.

Die intelligenteren Devil's hielten sich im Hintergrund und stärkten ihm schweigend den Rücken. Das hatte er am Tag von Sayaka's Entführung gemerkt.

Auch an dem Tag waren sie skeptisch gewesen und doch hatten sie sich geschlossen hinter ihn gestellt.

„Verschwindet... ich sage es euch ein letztes Mal.“, er spürte, wie Yuki und seine Kleine näher kamen und nahm die Hand des Mädchens liebevoll in seine. „Kommt ihr Süßen, wir gehen!“, er grinste wieder überheblich und machte eine verscheuchende Handbewegung, die seine Widersacher wirklich dazu bewegten sich zu trollen.

„Schrecklich... Yuki, nachdem wir die Angels zerschlagen haben, werde ich mit Sayaka von hier fort gehen... ich würde mich freuen, wenn du uns begleitest!“, die Kleine blickte wieder ratlos an ihm herauf, doch der Schwarzhaarige starrte sturr auf die Straße.

Yuki lächelte... war das etwa ein Angebot, für immer bei ihm zu bleiben? Was sollte er tun? Schreiend im Kreis rennen und sich freuen?

Nein das konnte er nicht bringen, schließlich war doch er der menschenscheue und reservierte Typ. Also räusperte er sich nur leise und murmelte ein kleines. „Ich denk drüber nach okay?“, er wagte nicht weit genug in die Zukunft zu blicken. Wer wusste schon, ob ihnen bei ihrer Aktion gegen die Angels nichts passierte.

Würde er denn immer bei Miki bleiben können, selbst wenn er sich nichts sehnlicher wünschte?

Die Hand in seiner eigenen fühlte sich so anders an, als Kira's... so fremd und doch so vertraut. Sie war nicht viel größer, als seine eigene, aber irgendwie kräftiger und sehniger.

Miki drückte nicht fest zu und doch fühlte er die beschützende Wirkung dieser Geste.

Er konnte es nicht beschreiben, Miki schien einfach seinen ganz einfachen Zauber zu haben und insgeheim beneidete er Kaede schon darum, dass dieser seine große Liebe gewesen war.

Doch durfte er das? War es nicht ein Verrat an Kira, so zu fühlen? Doch schien sie immer weiter entfernt zu sein, je mehr auch er sein Dasein als Angel hinter sich ließ.
 

Sie brauchten nicht mehr lange, um Miki's Büro zu erreichen. Kazuya kam ihnen schon aufgeregt entgegen.

„Miki... endlich!“

„Sorry.. wurden aufgehalten, aber was ist eigentlich los?“, Kazuya seufzte leise. „Die Angels.. sie haben einen Angriff angedroht und wir wissen nicht wann!“

„Was? Aber Aki ist doch verletzt!“, rief Yuki dazwischen. Verdammt er war doch selbst noch nicht auf dem Damm... Wie sollte er denn kämpfen?

„Woher weißt du das?“

„Sie haben ne Nachricht gesendet... oder eher nen Stein mit nem Zettel durch das Fenster des Pausenraumes geschmissen.“ großartig, also schon wieder Kosten. Von denen hatte doch sicher keiner ne Versicherung.

„Na toll...“, murmelte er leise und blickte dann seinen kleinen Freund an, welcher genauso skeptisch drein blickte.

„Was will DER eigentlich hier?“

„Ich spioniere, damit Aki weiß, wann es Miki terminlich am besten passt.“, konterte Yuki sofort sarkastisch und der Dunkelhaarige musste leise kichern. „Idiot...“, flüsterte er und nahm Sayaka bei der Hand.

„So wir werden uns das ansehen. Die Devil's halten die Füße still, aber sie sollen sich für einen möglichen Angriff rüsten. Es wird nichts riskiert und ihr provoziert sie nicht, verstanden?“

Kazuya nickte nur und sie trennten sich, um in verschiedenen Richtungen zu verschwinden. Miki und Yuki liefen mit Sayaka schnell in das Büro, des Devilbosses, um die Nachricht von Aki zu lesen, welche erneut nur so vor Rechtschreibfehlern strotzte.

„Von Rechtschreibung halten die Angels nicht viel oder?“

„Bildung ist was für Langweiler, mein Schatz.“, die süffisante Stimme, so dicht an seinem Ohr, da Yuki hinter ihm stand, ließ Miki leicht erschaudern.

„Also jemand wie du?“, er bekam einen unsanften Knuff in den Rücken und der Blonde angelte sich den Brief. „Seine Hand ist verletzt... sein Schriftbild ist anders.“

„Sowas kannst du sehen?“

„Natürlich... das gehört zur Ausbildung der Angels.“, Yuki lächelte leicht und Miki schüttelte nur ungläubig den Kopf.

„Ist ja wie bei der Mafia.“

„Aki's Methoden sind ähnlich glaub mir... aber was nun erstmal wichtiger ist....“, sein Blick glitt herüber zu Sayaka, welche gerade ihre Barbie-Anziehsachen, die sie ganz dringend zu Hause benötigte, zusammen suchte.

„Was machen wir mit ihr?“

Miki zuckte mit den Schultern. „Sie muss hier raus... sie darf nicht in der Nähe sein.“, der Blonde nickte und legte plötzlich den Arm um Miki's Hüfte.

„Hast du eine Idee?“

Als der Dunkelhaarige den Kopf schüttelte, seufzte er leise. Wie unselbstständig er doch war.

„Sie muss raus aus dem Bandengebiet... kennst du da jemanden?“, wieder wollte der Devil den Kopf schütteln, doch hielt er inne. „Die Großmutter von Kaede lebt in Yokohama...“, murmelte er leise und blickte dann Yuki an, als hätte dieser ihm persönlich die Erleuchtung gebracht.

„Das wäre die Lösung... sie würde sich unheimlich freuen, Sayaka wieder zu sehen. Sie war noch so klein, als wir das letzte Mal da waren. Nach Kaede's Tod habe ich mich nicht mehr gewagt ihr unter die Augen zu treten. Ich fühlte mich so schuldig!“, Yuki überlegte einen Moment und blickte dann besorgt wieder zu Sayaka.

„Ist es dort sicher?“

Miki nickte. „Ja. Sie hatte nie etwas mit irgendwelchen Bandengeschäften zu tun. Sie hat sich aus den Angelegenheiten der Familie immer heraus gehalten. Im Grunde war sie sein einziger Rückhalt.“

„Okay... wie bekommen wir sie dahin? Wir können nicht gehen, wir dürfen die Devil's nicht allein lassen. Sie haben im Kampf nicht viel drauf.“, murmelte er leicht gehässig und ignorierte das frustrierte Gesicht seines Kameraden.

Langsam ging er auf das kleine Mädchen zu, welches ihnen nicht zugehört hatte.

„Saya?“, er kniete sich zu ihr und nahm ihre Hand. „Hast du Lust mal wieder Urlaub zu machen?“

„Au ja, mit dir und Papa?“, sie war so Feuer und Flamme von der Idee, dass es Yuki einen Stich versetzte.

„Nein... erstmal allein. Zu deiner Uroma...nur für eine Weile.“

„Aber warum?“

„Du weißt doch das dein Papa und ich Streit mit einem Mann haben?“

„Aki?“

„Genau...und den Streit wollen wir beenden und das geht sicherlich nicht ohne... naja das wir uns hauen und damit du in Sicherheit bist....“, schoben sie die Kleine ab. Sehr schön.

„Also gehe ich zu meiner TickTack – Oma und ihr holt mich dann ab?“

Yuki nickte und lächelte so gewinnbringend wie möglich. Sayaka schien nicht überzeugt, doch sie nickte ergeben.

„Okay... aber nicht zu lange okay? Ich...will nicht alleine sein!“, ein süßes Schmollen zierte ihre Lippen und Yuki hätte nur zu gerne etwas erwidert, als es an der Tür klopfte.

Miki hatte in der Zwischenzeit Kazuya angerufen, welcher nicht gern kämpfte und dem er am Meisten vertraute.

Er sollte Sayaka wegbringen, noch in dieser Nacht. Schnell erklärte Miki ihm den Plan und drehte sich dann wieder um, denn seine Kleine war inzwischen näher gekommen

Schnell zog er sie an sich und drückte sie beinahe schon verzweifelt an sich. „Es tut mir leid Sayaka, ich verspreche dir, es wird das letzte Mal sein, dass wir uns trennen. Danach werden wir für immer zusammen sein.“, hauchte er leise und sie nickte verständig. Sie weinte nicht, nie weinte sie, denn sie hatte gelernt, dass ihr Leben einfach anders war, als das anderer Kinder.

Sie konnte damit umgehen, auch wenn ihr jeder Abschied schwer fiel.

„Kazuya... sag ihr Miki schickt dich, sie soll eine Weile auf Saya aufpassen, denn ich werde das beenden, was Kaede begonnen hat. Sie wird wissen worum es geht. Haltet unterwegs nicht an, lasst euch auf keine Gespräche ein! Ich vertraue dir!“

Kazuya nickte und nahm Sayaka nun selbst auf den Arm. „Wir werden viel Spaß zusammen haben, nicht wahr?“, sie zog eine kleine, nicht überzeugte Schnute. „Mal sehen.“

Es musste schnell gehen, für große Abschiede war keine Zeit und doch nahmen sie sich die Zeit die Spielsachen von Sayaka zusammen zu packen. Miki hatte immer Ersatzklamotten und eine Tasche in seinem Büro, in dem sie oft mehr wohnten, als in ihrem kleinen Haus.

Also musste Sayaka auch nicht nackt gehen. Es war, als würden die Sachen schon immer nur auf diesen Tag warten.

Als sie soweit waren, drückten sich Miki und auch Yuki noch einmal an ihre Kleine. Yuki fühlte sich beinahe schon selbst wie ihr Vater und es tat gut so viel Verantwortung zu tragen.

„Ich liebe dich, Sayaka!“, flüsterte Miki leise und lächelte traurig. „Ich liebe dich auch Papa. Und dich auch Yuki-Papa.“, murmelte sie leise zurück und kuschelte sich zutraulich an sie. Miki grinste und der Blonde wurde wieder rot. „Ich... dich auch meine Kleine!“

Und dann mussten sie sich trennen. Für Yuki hatte es etwas unheimlich erdrückendes an sich. Ohne Sayaka schien die Welt viel grauer zu sein.

Miki ging es anscheinend ähnlich, denn auch er starrte seinem schwarzen Zweitwagen traurig nach.

„Wir werden es schnell hinter uns bringen Miki... dann fängt ein neues Leben an!“, murmelte er leise und nahm vorsichtig wieder die Hand des Devils. Er wollte nicht, dass dieser traurig war.

„Sie hat dich Papa genannt...“, schlagartig wurde er wieder rot und kicherte beschämt.

„Das hat sie neulich Nacht im Schlaf schon.“

„Sie liebt dich wirklich sehr.“, ein kurzer Seitenblick und Yuki wusste nicht, was er davon halten sollte.

„Ich sie auch...“

„Bleib bei uns...“, er nickte leicht und gemeinsam machten sie sich schweigend auf den Heimweg.
 

Auch Miki's Haus schien stiller und trister zu sein, jetzt wo das kleine quirlige Mädchen nicht mehr um sie herum schwirrte.

Leise seufzend hatte Yuki sich auf den Weg ins Schlafzimmer gemacht und wollte sich eigentlich etwas bequemeres anziehen. Doch Miki war schneller und umschlang seinen zierlichen Körper sanft mit seinen Armen.

Lange sahen sie sich an, nur vom Licht des Mondes erhellt, wirkte Miki so unendlich blass und geheimnisvoll. Jetzt konnte Yuki auch die tiefen Schatten unter dessen Augen sehen, welche er sonst überschminkte.

Er war in Sorge... er konnte seine Gefühle nur schlecht verstecken.

„Der Zeitpunkt ist vielleicht nich der Beste, aber dies ist vielleicht unser letzter Abend.“, Yuki verstand sofort. Miki fürchtete einer von ihnen könnte sterben.

„Vor langer Zeit habe ich Kaede ein Versprechen geben müssen... und jetzt möchte ich dich bitten und hoffe natürlich, das du es niemals einlösen musst. Wenn mir etwas passiert, bitte kümmere dich um Sayaka. Sie liebt dich wie einen Vater und nur dir vertraue ich genug, um zu wissen, dass sie es gut haben wird. Nimm sie mit dir und verlasst die Bandenwelt... am besten sogar die ganze Stadt... werdet glücklich!“, das hatte der Blick von vorher also zu bedeuten gehabt. Miki suchte sich einen Ersatzvater für den Fall, dass auch er die Attacke der Angels nicht überlebte.

„Du wirst nicht sterben Miki. Sayaka wird nicht noch einmal einen neuen Vater brauchen... wir werden gemeinsam überleben!“, seine Worte waren fest, doch auch Yuki zweifelte stark daran, dass sie unbeschadet aus der ganzen Sache heraus kamen.

„Versprich es dennoch...“

Der Blonde schluckte leicht, nickte dann aber. „Ich verspreche es dir. Aber ich verspreche dir auch, dass ich dich beschützen werde.“, sie sahen sich wieder an und ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Dunkelhaarigen.

„Ich werde dich auch mit meinem Leben schützen.“

„Sag das nichts, du bist schneller tot, als ich zwinkere... du hast im Kampf nichts drauf, außer wegzulaufen.“, nicht das es stimmen würde, doch er liebte es einfach Miki zu ärgern.

Aber anstatt einen gemeinen Konter zu kriegen, spürte er auf einmal weiche Lippen so rau und doch leidenschaftlich auf seinen eigenen.

Es war ein Abschiedskuss und doch war es wie ein Versprechen, das Versprechen auf eine neue Zukunft!

Nur zu gerne erwiderte er diesen Kuss, ließ seine Lippen und seine Zunge leidenschaftlich einen Kampf starten und drängte Miki gleichzeitig auf das große Bett, welches komplett im Mondlicht lag.

Was auch immer nun geschah, er wusste das er es wollte. In jede Berührung, vor kurzem noch aus Hass geteilt, steckte er nun die ganze Liebe, welche in seinem Herzen ruhte und von der Miki keine Ahnung hatte.

Wieder und wieder trafen ihre Lippen aufeinander, klammerten sich kalte Hände halt suchend aneinander fest, nur um dem jeweils anderen danach wieder sanfte Streicheleinheiten zukommen zu lassen.

Als sie sich lösten, lag Miki halb auf ihm und lächelte zu ihm herab. Sie wussten, dass sie sich vielleicht bald nie mehr wieder sehen würden und doch zählte gerade nur dieser Augenblick.

„Nie hätte ich gedacht, dass ich dich einmal finde. Du bist ihm nicht ähnlich, aber du bist mir genauso wichtig!“, hauchte Miki leise und rieb seine Nase spielerisch an der des Blonden.

Dieser lachte nur leise. „Und ich hätte niemals gedacht, dass ich meinen verhassten Feind jemals so lie.... lieb haben könnte!“, das Lächeln, was er Miki schenkte war zuckersüß und ehrlicher, als alles was er ihm in diesem Moment geben konnte.

Er brachte es einfach nicht fertig, ihm zu sagen, dass er ihn liebte. Das würde ihren Kampf beeinträchtigen.

Irgendwann vielleicht, wenn alles vorüber war, hätten sie eine Chance... aber diese Zeit lag noch so fern.

Er durfte Miki nicht mit seinen Gefühlen behelligen, denn er hatte so viel zu verlieren. Seine Tochter brauchte ihren Vater und auch wenn sie Yuki liebte, war Miki essentiell wichtig für ihr Leben. Er musste ihn beschützen und selbst wenn er bei diesem Versuch scheiterte... dann würde er es wenigstens einmal schaffen, einen geliebten Menschen zu retten.
 

Weder Miki noch Yuki hatten in dieser Nacht das Bedürfnis gehabt, sich irgendwie körperlich näher zu kommen, weswegen sie die Nacht einfach nur redend nebeneinander verbracht hatten.

Sie hatten sich viel geküsst, gestreichelt und sich ansonsten einfach nur lieb gehabt, bis sie irgendwann müde nebeneinander eingeschlafen waren, nicht aber ohne noch einmal an Sayaka zu denken.

Als am nächsten Morgen Mikis Handy klingelte, schlug dieser murrend die Augen auf und angelte sich das dudelnde Ding.

„Ja?..“, raunte er müde und schloss wieder die Augen, da er der Meinung war, das es sowieso noch viel zu früh war, um aufzustehen.

»Miki, hier ist..... nyah..... PAPAAAA~ Wir sind gut angekommen, es ist total schön hier bei Oma. Ich soll dich ganz lieb grüßen und dir ganz ganz viel Glück wünschen!«

Sayakas überschwänglich gut gelaunte Stimme, ließ sogar den Devilboss grinsen.

„Guten Morgen mein Schatz. Ich freu mich, das ihr gut angekommen seit und grüß die Oma bitte lieb zurück ja.“

»Mach ich, sie will mir nachher ihre Kois zeigen. Sie meinte, sie sind gaaaaanz gross!«

„Ja, das glaub ich dir. Aber nicht, das du auf die Idee kommst, und sie essen willst.“

Sayaka kicherte.

»Das meinte Oma auch. Aber nein, ich guck sie mir nur an und fütter sie. Oooh wir wollen los, ich geb dir nochmal Kazuya. Tschüss Papa! Sag Yuki das ich ihn lieb hab!«

„Mach ich.. Tschüss meine Süße..“, murmelte Miki leise und kuschelte sich an Yukis Rücken, welcher ihm zugedreht war.

»Morgen Miki.. ja also das wichtigste wurde gesagt, wir sind gut angekommen und ja. Ich werde sofort wieder zurück kommen und euch helfen, sollten die Angels einen Angriff durchführen wollen.«

„Das ist gut. Aber bisher ist alles ruhig denk ich. Zumindest lebe ich noch und wurde nicht im Schlaf umgebracht. Aber ich denke auch, es wird das beste sein, wenn du schnell zurück kommst.“

Kazuya nickte am anderen Ende.

»Du weißt, ich steh immer hinter dir Miki.. du hast der Bande einen Sinn gegeben und dafür Danke ich dir.«

„Wirst du etwa gefühlsduselig?“

Kazuya lachte am anderen Ende und schüttelte den Kopf.

»Ich wollte es nur gesagt haben. Also Miki, bis später dann.«

„Okay, bis dann..“, murmelte Miki leise und legte sein Handy wieder beiseite, schmuste sich einfach noch mehr an den Blonden vor sich.

„Hmmmh du bist schön kuschelig..“

„Halt die Klappe, ich schlaf noch..“

Miki kicherte leise.

„Tust du garnicht..“

„Nee stimmt, gleich nicht mehr.“

„Ach komm schon, wir sollten sowieso aufstehen. Wie wäre es mit duschen hm?“

„Geh schon mal vor, ich komm dann nach..“

Miki grinste breit und strich mit seinem Finger nur ganz vorsichtig über Yukis freien Oberarm, sodass sich darauf eine Gänsehaut breit machte.

„Ich dachte ja daran, wir gehen einfach zusammen, hmm?“

Okay, Schlaf hin oder her, Yuki war spätestens bei diesem Satz hellwach!

Zusammen duschen? Das war doch ein Fake!

„Pff, geh halt allein duschen..“

Miki schmunzelte noch mehr und setzte sich etwas auf.

„Schade.. ich glaub das wäre sehr schön mit dir geworden..“, murmelte er leise und hauchte einen kleinen Kuss auf die Gänsehaut besetzte Haut des Blonden.

„Ich hab doch gestern schon geduscht.. erinnerst du dich? Die Tüte?“

Okay, da hatte er Recht.. verdammt.. dabei hätte er so gern mal.. egal..

„Okay, du hast Recht, schade eigentlich, aber ich geh allein..“, murmelte der Dunkelhaarige geschlagen und schwang sich aus dem Bett.

„Und nicht weglaufen..“

Miki grinste und verschwand dann einfach, ohne noch etwas zu sagen, im Bad gegenüber vom Schlafzimmer.

Yuki hingegen lag noch immer knallrot im Bett und starrte an die Gegenüberliegende Wand.

Wieso hatte er das dumpfe Gefühl, dass das gerade eine Einladung zu etwas war, was sie gestern Abend nicht getan hatten?

Oder dachte er hier gerade einfach zu pervers?

„Der macht mich fertig..“, hauchte er leise und schloss wieder die Augen.

Er wollte einfach noch etwas schlafen, einfach seine Ruhe haben.. aber mit Miki duschen, wäre auch mal schön gewesen. Aber nein, er blieb lieber liegen.

Außerdem tat sein Arm weh!

Der Morgen fing schon scheiße an, außerdem wurde ihm langsam aber sicher kalt, wo Miki nicht mehr hinter ihm lag!

Er bemerkte gerade wirklich, das es Vorteile hatte, jemanden nahe zu sein und dessen Körperwärme zu spüren.

Naja okay, vielleicht sollte er sich auch einfach langsam einmal aus dem Bett bequemen und schon mal etwas zu Essen raus suchen, das war doch ein Plan!
 

Yuki seufzte leise aus. Aber diesen Plan erstmal in die Tat umsetzen.. Also setzte er sich erstmal auf, rieb sich vorsichtig über seinen geschundenen Arm, bevor er ganz aufstand und sich einfach eine Hose, ein Shirt und Socken anzog und dann in die Küche stolzierte.

Diese sah, dank seiner Putzaktion am gestrigen Nachmittag, ja wieder sehr ansehnlich aus.

Vielleicht würde das ja auch so bleiben.. jedenfalls hatte er keine Lust heute wieder zu putzen!

Also nahm er sich einfach die Milch aus dem Kühlschrank, eine Tasse aus einem der Schränke, Sayakas Kakaopulver von der Anrichte und setzte sich mit allem auf einen der Stühle am Tisch, rührte sich einen Kakao an und begann langsam zu trinken.

Immerhin das klappte ohne das ihm die Küche entgegen kam.

Es dauerte eine Weile, bis Miki auf dem Bad wieder heraus kam, aber erstmal in seinem Schlafzimmer verschwand, vermutlich um sich erstmal etwas anzuziehen.

Yuki hörte schon ein paar Minuten darauf leise tapsige Schritte auf dem Laminat.

„Na, hast dich ja doch nicht ersoffen?“

„Pff um dir damit noch einen Gefallen tun?“

Yuki grinste und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab, während er Miki beobachtete, wie dieser sich ein Shirt von irgendeiner Band über den Kopf zog.

Er hatte einen schönen, schmalen und nicht ganz so muskulösen Körper, wie er selber einen hatte. Das lag aber wohl eher daran, dass Yuki sich sehr sportlich betätigte und das es Miki einfach daran fehlte. Aber das machte ihm nichts aus, er mochte Mikis Körper so, wie er war.

„Naja Gefallen.. früher vielleicht, aber inzwischen auch nicht mehr.“

„Was machst du da eigentlich?“

„Ich hab mir einen Kakao gemacht, da kann ich mir sicher sein, das er mir nicht um die Ohren fliegt.“

Miki lachte und nickte.

„Okay, das ist klug.. aber ohne meinen Kaffee bin ich einfach ein nichts.. ich brauche ihn!“

„Dann solltest du dir vielleicht einfach einen machen.. oder eher, es versuchen.“

„Hmmh.. räumst du danach wieder auf? Nein nein, das war ein Scherz, stell die Tasse wieder hin.“

Yuki grinste und stellte seine erhobene Kakaotasse wieder auf den Tisch, da er vor hatte, Miki für diese Dreistheit abzuwerfen, aber dieser hatte sich schnell genug eines besseren besonnen, wie ihm schien.

„Brav.. Hast du denn keine Anleitung mehr für die Maschine? Da sollte doch eigentlich drinnen stehen, wie viel man da braucht.“

In Mikis Hirn schien es gerade zu rattern. Verdammt, wo hatte er noch gleich die Anleitung hin gepackt, nachdem er die Maschine gekauft hatte?

Er dachte einen Moment nach, zuckte dann jedoch mit den Schultern.

„Keine Ahnung..“

Yuki seufzte leise aus und schüttelte den Kopf.

„Dann musst du wohl weiterhin mit diesem Gebräu leben, so einfach ist das..“

„Ich schau nachher mal auf dem Dachboden nach, irgendwo müsste der Karton noch sein.“
 

Die beiden verbrachten den gesamten Morgen damit, zu frühstücken, sich zu unterhalten

und irgendwelche Zukunftspläne zu schmieden. Es war merkwürdig für Yuki über die Zukunft mit anderen Menschen nachzudenken und einen Urlaub zu planen. Aber er konnte nicht abstreiten, das es ihm nicht schon irgendwie gefiel, vor allem wenn er daran dachte, das es mit Miki und Sayaka zusammen war.

„Also ist es abgemacht, das wir irgendwann mal ins Disneyland zusammen fahren, ja?“

Yuki musste schmunzeln, als er Mikis glückliches Gesicht sah, wenn er über diesen Urlaub sprach.

„Ja, ich denke das ist abgemacht. Nun müssen wir nurnoch auf das Beste hoffen und die Schlacht gegen Aki gewinnen.“

Mikis Mimik wurde wieder ernst.

„Wir schaffen das..“

Yuki schloss die Augen und lächelte. „Sicher schaffen wir das, wir haben keine andere Wahl.“

Wieder lag diese gedrückte Stimmung über ihnen, immer wieder kehrte sie zu ihnen zurück, wie ein Bumerang.

„Wir sollten aufhören so negativ zu denken Yuki.. das senkt immer nur die Stimmung..“

„Ja sicher sollten wir das, aber wie schafft man es denn am besten?“

Miki seufzte aus und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß auch nicht, ich versuche einfach nicht drüber nachzudenken und hoffe, dass das alles nur ein dummer Scherz war und nichts passieren wird..“

„Genau das hoffe ich ja auch, aber..“

In dem Moment begann Mikis Telefon zu klingeln.

„Ich bin gleich wieder da, mach dir nicht so viele Gedanken, es wird nichts passieren, bestimmt nicht..“

Yuki nickte und sah Miki missmutig hinterher. Und wieso hatte er eine böse Vorahnung, dass sich jede Minute alles verändern würde?

Und genau diese Vorahnung sollte sich schneller bestätigen, als ihm eigentlich lieb war.
 

„Ja?..“

»Miki.. du musst sofort zu uns kommen, wir brauchen Hilfe!«, kreischte jemand am anderen Ende in den Hörer.

Im Hintergrund konnte Miki schemenhaft irgendwelches Geschrei und Getobe hören.

„Was ist denn los, sprich schon!“

»Die Angels.. die Angels sind da!!«

Miki stockte der Atmen. Wieso jetzt? Wieso so schnell?

»Bitte Miki..«

„Ich bin sofort da.“, murmelte er nur leise und legte wieder auf, sah einen Moment geschockt auf den Hörer, welchen er mit seiner Hand noch immer berührte.

Verdammte scheiße...

„Was ist passiert?“

Miki zuckte stark zusammen und drehte sich zur Tür um, in welcher Yuki am Rahmen lag und den Dunkelhaarigen musternd anblickte.

„Es... geht los..“, murmelte er nur leise und Yuki wusste eigentlich schon, was los war. Er hatte sich sowas irgendwie schon gedacht, sein Magen ließ ihn in dieser Beziehung niemals im Stich.

„Dann sollten wir aufbrechen. Lass uns keine Zeit verlieren.“

„Aber...“

Yuki blieb stehen und sah Miki nochmal fragend an, welcher gerade total ratlos aussah.

„Das geht alles so schnell.. Ich hab spätestens in ein paar Tagen damit gerechnet, aber doch noch nicht heute verdammt.“

Yuki seufzte leise aus und trat wieder an Miki heran, schlang einfach einen Arm um dessen Nacken und zog ihn etwas an ihn heran.

„Ich weiß.. aber so ist das Leben manchmal. Und um ehrlich zu sein, ist es mir lieber, es geht schnell, als das wir ewig dafür warten müssen. So ist es auf jeden Fall besser. Und daran ändern können wir nun auch nichts mehr. Also komm, lass uns gehen, ja?“

Yuki drückte Miki etwas von sich und lächelte diesen zuversichtlich an.

„Du hast ja Recht.. aber es geht mir dennoch zu schnell.“

Yuki schmunzelte und nickte.

„Aber je schneller desto eher siehst du deine Tochter wieder..“

„Unsere.. Tochter.. sie liebt dich genau so sehr.“

Yuki lächelte und zuckte mit den Schultern.

„Okay, dann eben so.“

Das sein Herz bei Mikis Worten um einiges schneller begonnen hatte zu schlagen, erwähnte er nun nicht, denn das würde ihn nur beeinflussen. Er achtete darauf, was er nun sagte oder tat, denn alles, was sie nun taten, könnte das letzte mal sein.
 

Zusammen mit Miki machte sich der Blonde startklar. Er zog sich noch eine Jacke über sein T-Shirt, nahm noch eine Schmerztablette ein, nicht das sie helfen würde, aber er wollte einfach sicher gehen.

„Ach Yuki.. das wollte ich.. dir gern wiedergeben. Danke fürs ausleihen, aber ich denke ich brauche sie nicht mehr.“, murmelte Miki lieb und hielt Yuki sein Nunchaku entgegen, welches Miki noch immer in seinem Besitz hatte.

Yuki sah seine Waffe einen Moment an, sah dann aber wieder zu Miki und schüttelte etwas den Kopf.

„Behalt sie.. sie wird dir Glück bringen.“

„Aber du..“

„Ich hab mein eigenes.. ich habe den von Kira wiedergefunden und hoffe.. das sie mir einfach beisteht und mir Glück bringt, so wie sie es bisher auch immer getan hat. Und mein Nunchaku soll dir nun Glück bringen.“

Miki sah Yuki einen Moment abschätzend an, sah dann jedoch den verzierten Nunchaku an Yukis Gürtel und nickte.

„Okay, ich danke dir.. ich werd ihn hoffentlich nicht kaputt machen.“

„Ach, so schnell gehen die eigentlich nicht kaputt, mach dir keine Gedanken. Und selbst wenn, dann kauft man eben einen neuen. Aber wir sollten jetzt wirklich los.“

Yuki lächelte schief und ging schon mal vor, sich seine Schuhe anziehen, während Miki alles andere als bereit war, aufzubrechen. Aber er konnte seine Jungs ja schlecht im Stich lassen.

Also folgte Miki Yuki irgendwann, zog sich ebenfalls seine Schuhe an und machte sich mit dem Blonden dann zusammen auf den Weg zu dem Gebiet der Devils.
 

Schon von weiter weg konnte man dicke, dunkle Rauchschwaden erkennen, welche über den Gebieten lag.

Die Schlacht schien schon im vollen Gange zu sein. Wann hatten die Angels mit dem Angriff begonnen?

Miki parkte sein Auto, wie gewohnt vor seinem Büro und sah sich einen Moment um. Wo konnte er jetzt jemanden finden, der ihm sagte, was Sache war?

Doch er brauchte garnicht lange suchen, da kam einer der Devils aus dem Büro gestürmt.

„Miki, um Gottes Willen, da bist du ja endlich, wir haben schon gewartet. Komm mit rein, wir warten schon!“

Miki wie auch Yuki folgten dem Devil nach drinnen, wo wirklich schon eine Menge der Devils auf ihren Boss warteten.

Alle redeten durcheinander, als Miki endlich eintraf und jeder wollte wissen, was sie tun sollten.

Der Dunkelhaarige musste selber erstmal wissen, was denn nun Sache war, bevor er irgendwelche Befehle aufgab.

Er erkämpfte sich den Weg durch die Massen und stellte sich auf einen der Tische um einen Überblick zu haben. Viele waren dabei, die er kannte und denen er sehr vertraute und auch die, die Aufsicht hatten und Bericht geben sollten, falls etwas anfiel, deswegen hob Miki einfach die Hand, worauf der Rest verstummte.

„Ich weiß nicht, was hier Sache ist, deswegen möchte ich gern die Wächter hören, in wie fern sie schon vorgedrungen sind und wie sie die Lage einschätzen!“

Einer der Wächter trat nach vorn und stellte sich zu Miki auf den Tisch.

„Die Angels haben heute Morgen gegen 9 Uhr den Angriff gestartet. Sie haben die Mauer zwischen unseren Gebieten nieder gerissen und gehen ihren Weg geradewegs durch unsere Bande, metzeln alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Ein paar wurden schon verletzt, aber es ist noch übersichtlich. Im Moment sind sie in Sektor 3, wo sie schon von einigen Kämpfern abgehalten wurden. Jedoch ist uns der Anführer von den Angels noch nicht unter die Augen getreten. Bisher sind es nur die Kämpfer, die in unser Gebiet gekommen sind und die wir bekämpfen.“

Yuki runzelte die Stirn. Das war ungewöhnlich für Aki. Normalerweise rannte er doch immer vorweg. Aber vielleicht steckte Yukis Angriff ihm noch in den Knochen.

Er tauschte mit Miki einen kurzen Blick aus, bevor er sich dem Devil zuwandte.

„Also sind sie noch nicht sehr weit vorgedrungen.“

„Nein noch nicht.. die Männer kämpfen gut, aber du kennst die Angels so gut wie ich.“

Miki nickte und seufzte aus.

„Okay, dann gilt es, die Angels aufzuhalten, egal wie. Ich hoffe, das nicht zu viele Männer fallen oder verletzt werden. Dennoch, gebt einfach euer bestes! Ihr wisst, wie ihr euch zu verteilen habt.. und auch, was ihr zu tun habt!“

Die Devils grölten los, als Zeichen, das sie es sehr genau wussten. Kurz nach der Rede ihres Bosses machten sie sich auch schon auf den Weg in die unterschiedlichsten Richtungen des Gebiets um alles genaustens zu überwachen und abzusichern.
 

Miki stieg vom Tisch herab und seufzte leise aus.

„Sektor 3 ist etwas entfernt von hier. Wir haben noch Zeit.“

„Sei dir da nicht so sicher.“

Miki sah seinen blonden Freund einen Moment an und runzelte die Stirn.

„Wieso?“

„Das ist eigentlich nicht Aki's Art seine Leute vor zuschicken und nach zu kommen, normaler weise ist er immer ganz vorn mit dabei.“

„Meinst du?“

„Ich kenne doch Aki. Wenn der wirklich etwas vor hat, dann bleibt der nicht hinten dran, der will an vorderster Front mit dabei sein und am liebsten alles alleine machen.“

„Vielleicht ist er auch einfach noch zu angeschlagen, als das er es selber ausführen könnte und war nur zu ungeduldig.“

„Kann auch sein.. aber komisch kommt es mir dennoch vor. Wir müssen aufpassen, hörst du?“

Miki nickte und sah sich im nun leeren Gebäude um.

„Was würdest du an Akis Stelle tun?“

Yuki seufzte leise und zuckte mit den Schultern.

„Mir einen Weg suchen, welcher nicht so bewacht wird.. von hinten angreifen. Wenn er wirklich noch angeschlagen ist, was er eigentlich sein sollte, dann muss er einen Weg suchen, wo er nicht so sehr in Schussrichtung steht. Er wird wissen, wo nur schwach Wachen eingesetzt werden.. und das wird er nutzen.“

„Fällt dir spontan etwas ein?“

„Wie siehts mit den Dächern aus?“

„Die sind gut bewacht. Seit ich dich kenne, hab ich Leute dafür ausgesucht, die auf den Dächern unterwegs sind.“

Yuki grinste etwas und nickte.

„Am Boden sind auch immer welche unterwegs.. und wie sieht es mit.. unter der Erde aus?“

„Du meinst die Kanalisationen?“

„Genau die..“

Miki dachte einen Moment nach.

„Ich bin mir gerade garnicht so sicher.. aber.. das könnte vielleicht ein Weg sein.. Aber wo sollen wir dann hingehen, die Kanalisation hat viele Aus- und Eingänge.. er könnte überall heraus kommen.“

„Genau das ist es, was er ausnutzt.. wenn er wirklich unter der Erde unterwegs ist, müssen wir aufpassen und wachsam sein. Er könnte überall auftauchen und du weißt genau so gut wie ich, wie grausam er sein kann, wenn er etwas erreichen will.“

Miki nickte und verzog etwas den Mund.

Oh ja, das wusste er nur zu gut.

„Aber jetzt sollten wir vielleicht einfach deinen Leuten etwas unter die Arme greifen, oder wie hast du dir das vorgestellt?“

„Ja, ich denke, das sollten wir wirklich tun.. aber.. wir bleiben zusammen dieses mal, okay?“

Yuki runzelte die Stirn, nickte dann aber.

„Sicher, wenn du das willst.. und wenn du mit mir mithalten kannst.“

„Was soll das denn heißen, soll das bedeuten ich sei zu langsam?“

Yuki lachte leise und nickte.

„Klar..“

Miki schnaufte leise und zeigte Yuki nen Vogel und rannte einfach schon mal vor.

„Dir werd ichs zeigen..“, murrte er kleinlich. Tze, da wurde ihm unterstellt, er wäre zu langsam. Okay, Yuki war schnell, das sah man auch daran, das er gerade, ohne große Anstrengung, wieder neben Miki herlief. Aber er war verdammt nochmal NICHT langsam!
 

Zusammen rannten sie die Straßen entlang und halfen da, wo ihre Kameraden Hilfe brauchten.

Immer wenn sie sahen, das einer ihrer Leute in Schwierigkeiten war, trat einer von ihnen für diese Person ein und half.

Grundsätzlich, wenn Yuki für einen der Devils einsprang, erntete dieser erstmal einen dummen Blick vom Devil, was den ehemaligen Angel langsam aber sicher doch sehr nervte.

Verdammt nochmal, er hatte nun mal gewechselt, na und?

Miki hingegen musste sich wirklich schon ein Lachen verkneifen, wenn er Yukis Gesicht so sah, wie er immer unzufriedener wurde, weil er immer die dummen Blicke abbekam.

„Ey ich lass deine Männer gleich einfach verrecken..“

„Nimm es ihnen nicht übel, sie kennen dich noch nicht so gut.. das wird schon.“

Yuki schnaufte leise und sah sich auf der Straße um.

„Hey.. sie sind dir bestimmt dankbar.. aber wie würdest du reagieren, wenn dein Feind dir auf einmal helfen würde?“

Yuki sah einen Moment noch die Straße entlang, bevor er seinen Blick Miki zuwandte und nickte.

„Du hast recht.. egal, ich bin froh, wenn ich wenigstens etwas helfen kann. Ich hoffe nur, das die Schlacht .. nicht zu lange dauern wird.“

„Ich auch, ich will das meinen Männern nicht unnötig antun.“

Yuki nickte und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ja, das glaub ich .. ich frag mich, wann Aki sein Gesicht zeigen wird.. damit ich ihm seine Nase nochmal brechen kann.“

„Du hast ihm die Nase gebrochen?“

„So wie das geknackt hat, auf jeden Fall.. und wenn nicht, dann tu ichs heute, das schwöre ich.“

Miki lachte leise und pattete Yuki auf die Schulter.

„Wenn das deine einzigste Sorge ist.“

Dieser zog nur eine Schnute und schwieg einfach darüber.

Natürlich war es das nicht, aber er wäre schon gekränkt, hätte er ihm gestern nicht MINDESTENS die Nase gebrochen!

„Okay komm, lass uns weiter gehen.“, murmelte Miki nach einer Weile leise und ging schon mal voraus, gefolgt von seinem blonden Begleiter.
 

Dieser folgte Miki auch schon sehr schnell, horchte jedoch auf, als er ein Geräusch vernahm. Nicht das es nicht unüblich war, Geräusche zu vernehmen und das gerade auf einer Straße, garnicht weit entfernt von einer Schlacht.

„Miki, Miki warte..!“, rief er diesem nach, welcher auch gleich stehen blieb.

„Was ist denn?“

„Hörst du das?“

Der Dunkelhaarige trat näher an Yuki heran und sah diesen fragend an.

„Was hören?“

„Na hör doch mal hin.. ist das Musik?“

„Häää?“

„Halt die Klappe jetzt und hör hin verdammt.“, schnautzte Yuki den wirklich verwirrten Miki an, welcher nun aber doch ruhig war und angestrengt lauschte.

Und wirklich, irgendwo in der Ferne konnte man leise Musik hören.

„Was ist das??“, fragte Miki leise und horchte weiter, aus welcher Richtung es kommen könnte.

„Ich weiß nicht..“

„Hört sich ein bisschen an, wie eine Mundharmonika, oder?“

Yuki durchzuckte es wie ein Blitz.

„Aki.. der spielt sowas sehr oft.. zumindest hab ich ihn damals sehr oft spielen gehört.“, murmelte Yuki aufgeregt und sah sich wieder auf der Straße um und auch Miki ließ seinen Blick schweifen.

„Hier lang!“, rief Yuki auf einmal und rannte eine Straße entlang. Miki hatte große Mühe, ihm zu folgen und doch schaffte er es. Immer wieder bog Yuki in irgendwelche Straßen ein und rannte diese entlang, bis er vor einem Haus stehen blieb und nach oben sah.

„Hier... hier müsste es sein.. hier ist die Musik am lautesten.“

„Bist du dir sicher?“

„Ziemlich.. lass uns nach oben gehen.“

Miki nickte etwas und war sich noch unsicherer in seinem Tun, als sowieso schon. Aber er vertraute Yuki.

Zusammen rannten sie also in das leerstehende Gebäude und in diesem die Treppen nach oben. Es waren schon einige Stufen, die sie überwinden mussten und Miki gaben langsam aber sicher die Beine nach. Er war es einfach nicht gewohnt so viel zu laufen und schon garnicht die Treppe nach oben, da taten ihm einfach irgendwann die Beine zu sehr weh.

Und Yuki.. der rannte noch immer weiter und weiter, den würde wohl nichts mehr aufhalten können.

„Oah ich kann nicht mehr..“

„Jetzt komm schon, oder soll ich dich tragen?“

„Jaaaa..“

Yuki gab nur ein leises zischelndes Schnaufen von sich, bevor er sich wieder in Bewegung setzte und weiter nach oben rannte, Miki einfach mal zurück ließ.

„Hey warte, ich dachte wir wollten zusammen gehen!! Yuki warte..“, jammerte Miki kleinlich und nahm all seine Kraft zusammen und rannte dem Kleineren hinterher, rauf aufs Dach.

Nach weiteren gefühlt tausend Stufen war er auch endlich oben angekommen und lief durch die Tür, welche Yuki schon aufgebrochen hatte.

Nun standen sie hier auf dem Dach dieses Hauses und sahen sich um. Oder eher, Miki sah sich um, denn Yuki hatte sein Augenmerk schon auf eine ganz bestimmte Person gerichtet.

„Aki...“, hauchte er leise, als er die Gestalt am Sims sitzen sehen konnte, wie er auf seiner Mundharmonika spielte.

Er hatte sich also wirklich nicht getäuscht.

„AKI!“

Der bunthaarige Junge mit dem Instrument, verstummte und hob seinen Kopf etwas.

„Kaze.. wie schön dich wieder zu sehen..“

„Hast du immer noch nicht genug, sodass du wirklich schon wieder einen Angriff starten musst?“

Aki lachte nur höhnisch auf.

„Nachdem, was du dir gestern geleistet hast? Du bist doch mindestens genau so angeschlagen, wie ich. Also bleibt es sich doch gleich..“

Yuki schnaufte.

„Red keinen Scheiß, ich hab dich mehr verletzt, als du mich! Also, was willst du hier?“

„Ich will es ein für allemal zu ende bringen mit uns beiden. Denn es kann nur einer überleben, und das bin ich. Ich lasse nicht zu, dass Verräter wie du einer bist einfach weiter leben und so tun, als wäre nie etwas gewesen!“

Aki war aufgestanden und hatte sich zu den beiden umgedreht. Sein Gesicht war ganz blau und dick und auch die Nase hing irgendwie etwas schief, was Yuki darin bestätigte, das er sie wirklich gebrochen hatte.

„Dann lass es uns ein für allemal zu ende bringen Aki..“, knurrte Yuki leise und entsicherte seine Waffe an seinem Gürtel und wollte schon näher auf Aki zugehen, doch wurde er von jemanden zurück gehalten.

„Nein, geh nicht..“

„Ich muss, sonst hat das niemals ein Ende..“

„Aber wir können ihn doch einfach ignorieren und wieder gehen.“

„Und dann riskieren, das er sich Sayaka vielleicht wieder schnappt? Miki, wenn er am leben ist, dann werden wir niemals unsere Ruhe finden. Deswegen lass es uns bitte einfach zu ende bringen.“

Miki sah Yuki zweifelnd an, welcher aber sehr entschlossen wirkte.

„Aber wir.. wir gehen zusammen hier wieder weg, ja? Keine waghalsigen Aktionen..“

Yuki lächelte und nickte etwas.

„Ich geb mein bestes.. versprochen.“, murmelte er lieb und sah dann wieder zu Aki, welcher mehr ungeduldig darauf wartete, das die beiden Turteltäubchen bald mal fertig waren.

„Okay, lass es uns zu ende bringen.“

„Dieses mal aber richtig..“, hauchte Aki leise und grinste wieder, nahm ebenfalls sein Nunchaku zur Hand und begann damit zu wedeln.

„Und keine miesen Tricks..“

„Wer wird denn hier miese Tricks anwenden.“

Aki grinste etwas und Yuki wusste eigentlich schon, das Aki wieder irgendwas geplant hatte. Nur musste er höllisch aufpassen, das er es schnell genug bemerkte.

Mit einem lauten Aufschrei, stürzte sich Aki auf den Blonden, welcher dem Angriff geschickt auswich und zur Seite sprang, seine Waffe gegen die von Aki schleuderte und somit den nächsten Angriff abblockte.

Immer wieder wichen sie beiden den Angriffen des anderen aus, ließen ihre Ketten rasseln und die Stöcke hart aneinander knallen.

Keiner der beiden wollte dem jeweils anderen etwas schenken, niemals würde Yuki zulassen, das Aki die Oberhand gewann und ihn niederstreckte.

Er wollte endlich ein ruhiges Leben genießen. Er wollte ein neues Leben beginnen und das war nur möglich, wenn er Aki ein für allemal ausschaltete.

Noch einmal.. er musste vermutlich nur noch einmal morden, damit er endlich glücklich sein konnte.

Es klang so abwegig und absurd.. wieso musste er morden, damit er glücklich sein konnte? Wieso konnte er es nicht einfach so? Wieso holte ihn seine Vergangenheit immer wieder ein? Es war doch zum aus der Haut fahren.
 

Yuki wich wieder Akis Waffe aus und machte eine graziöse Drehung in der Luft und kam auf seinen Beinen wieder zum stehen, warf dem Angelboss einen vernichtenden Blick zu.

„Gib auf Kaze, du hast eh keine Chance gegen mich..“

„Achso... so wie gestern ja? Als ich dir auf deinem Gesicht herum getrampelt bin.“

Aki knurrte leise.

„Und deswegen werde ich jetzt für immer entstellt sein!!“

Yuki lachte laut auf.

„Das warst du auch vorher.“

Aki knurrte wieder und ging wieder auf Yuki los, feuerte diesem mit schnellen Bewegungen seine Waffe entgegen, welche Yuki eben so schnell abwehrte.

Doch was er nicht bemerkte war, das hinter ihm auf einmal ein paar Männer zum Vorschein kamen, welche Yuki, in einem unachtsamen Moment, einfach überwältigten und ihm die Waffe aus der Hand schlugen und den Jungen brutal zu Boden brachten.

Keuchend kniete der Blonde nun auf den Knien, eine Hand auf den Rücken gedreht und eine Hand der Männer in seinem Nacken, welche seinen Kopf etwas nach unten drückte.

„Was zum..“, knurrte er leise und versuchte sich frei zu bekommen.

„Du solltest besser aufpassen Kaze..“

„Du bist schon wieder unfair Aki!!“

„Ach was unfair.. was ist schon fair.. aber soll ich dir mal was sagen? Es ist mir scheiß egal, wie es dir geht oder ob du schmerzen hast oder sonstiges, ich will dich endlich loswerden und mit dir, diese Bazille von einem Devilboss gleich mit.“, knurrte Aki leise und zog Yukis Kopf an den Haaren etwas nach oben.

„Und nun schau gut zu, wie ich deinem Versager-Freund alle Knochen einzeln brechen werde.“

„Fass ihn an und ich schwöre dir bei Gott, ich werde DIR jeden Knochen einzeln brechen.“

„Ooooh, soll das eine Drohung sein? In deiner Situation? Schlechte Idee..“, hauchte Aki leise und rammte dem Blonden fest seine Faust in den Magen, worauf diesem einen Moment schwarz vor Augen wurde.

Aki grinste, als er Yuki mehr zusammen sacken sah und stand dann auf.

„Du Arschloch..“, knurrte Miki leise und hatte seines oder eher Yukis Nunchaku schon in der Hand bereit.

Er konnte nicht gut kämpfen, das war ihm bewusst und schon garnicht so gut, wie Yuki es konnte, aber er wollte sein möglichst Bestes geben.

Er wollte doch ein neues Leben mit Yuki und nicht hier oben sterben.

„So... Miki... dann zeig mir, was du kannst..“, hauchte Aki grinsend, worauf Miki die Brauen zusammen zog.

„Pass auf Miki... bitte.. sei vorsichtig..“, hörte er Yuki weiter hinten murmeln, sah noch einmal, hinter Aki, zu diesem und nickte.

„Werd ich..“, hauchte er leise zurück und würde gerade so gern einfach verschwinden, aber er konnte Yuki nicht im Stich lassen, nicht jetzt..

Er würde Aki schon zeigen, was er konnte und dann würden sie hier einfach, als Gewinner natürlich, vom Dach stolzieren.

„Komm schon Aki, zeig was du kannst. Ich werd dir schon zeigen, wozu ich fähig bin!“

Aki grinste wieder.

„Ich kann es kaum erwarten.. Miki..“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-03-11T22:04:20+00:00 11.03.2012 23:04
So, die ganze FF in 2 1/2 Tagen gelesen xD
Ich muss sagen, ihr könnt wirklich toll schreiben!
Und die Story ist auch der Hammer, die FF gehört auf jeden Fall zu meinen Top 3 Lieblingsffs!
Und ich kann gar nicht verstehen, warum ihr so wenige Kommentare bekommt, richtig schade .___.
Ich bin grad zu müde um noch etwas kreatives zu schreiben [außerdem brauch ich ne gute Ausrede, warum ich meine Hausaufgaben nicht hab]
Ich bin schon gespannt wie es weitergeht ^__^



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