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Walk through the Fire

von

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Kataki ni houfuku suru (Abrechnung mit einem Feind)

Kapitel 12: Kataki ni houfuku suru

(Abrechnung mit einem Feind)
 

Drei Wochen waren seit diesem Tag vergangen, wo er sich von Miki und Sayaka verabschiedet hatte und seinen eigenen Weg gegangen war.

Er hatte sich sehr zurück gezogen und lebte mehr für sich alleine. Seine Wohnung bot ihm da einen schönen Unterschlupf, denn er wusste, das die anderen Angels auf ihn losgehen würden, würden sie ihn sehen.

Deswegen war Yuki die letzten Wochen immer sehr sehr vorsichtig in dem Gebiet seiner ehemaligen Gang, unterwegs gewesen und hatte versucht, ein halbwegs normales Leben zu führen.

Aber irgendwie wollte es ihm nicht so recht gelingen.

Nicht selten schweiften seine Gedanken ab und trugen ihn in seine kleine Zelle zurück, wo er lange Wochen verbracht hatte.

Eigentlich sollte er froh sein, endlich wieder sein eigenes Leben führen zu können, aber irgendwie.. war er es nicht. Es fehlte ihm etwas entscheidendes. Und dieses Entscheidende, war nicht hier zu finden.

Sowieso fragte er sich, wie es nun weiter gehen sollte.

Er wollte nicht sein Leben lang auf der Flucht sein oder befürchten, das ihn jemand entdecken würde.

Er wollte einfach ein ganz normales Leben führen, so wie viele andere Menschen es ebenfalls taten.

Aber wie sollte er das anstellen? Er müsste weggehen von hier, sich etwas neues aufbauen.. würde er es schaffen?

Er war sich unsicher. Aber immerhin hatte er die letzten Jahre auch leben können, sogar halbwegs normal, wenn man von den Kriegen absah, die er immer wieder bestritten hatte.

Aber ihm lag auch garnicht mehr der Wunsch danach, einfach wieder zu kämpfen.

Irgendwas hatte sich an seiner Einstellung verändert.

Leise seufzte der Blonde aus, während er sein letztes Shirt aus seinem Schrank in seine Tasche packte und diese verschloss.

Er hatte alle seine Habseligkeiten zusammen gepackt und sie passten sogar in zwei Taschen. Es war irgendwie schon erbärmlich, wenn er so darüber nachdachte, aber mehr hatte er zum Leben nie gebraucht. Er war auch immer draußen unterwegs gewesen. Essen hatte er sich meist Fastfood gekauft oder war beim Bäcker gewesen, sein Bett war ebenfalls schon sehr abgenutzt und sonst hatte er nur einen Schrank und einen Schreibtisch gehabt. Aber sonst?

Draußen hatte bisher immer das Leben für ihn gespielt, er war hier meist nur drinnen um zu schlafen, oder eben etwas abzuschalten, gegebenenfalls auch um vor Aki zu flüchten.

…. Aki..

Yukis Blick verfinsterte sich etwas.

Dieser Mann hatte ihm so viel Leid zugetragen, das er es selber kaum glauben konnte.

Und er hatte das alles einfach mit sich machen lassen. Wie konnte er so unsagbar dumm sein?

Wieso musste er erst an seinen Erzfeind geraten, um zu begreifen, wie scheiße sein Leben eigentlich bisher war?

Und wie gut er es eigentlich haben konnte, würde er nur über seinen Schatten springen.

Aber sein Schatten schien so unüberwindbar gross, das er es einfach nicht schaffte, ihn zu überspringen.

Yuki seufzte leise und wollte gerade wieder aufstehen, da fiel ihm eine kleine Kiste ins Auge, die gut versteckt unterm Bett stand und schon ziemlich eingestaubt war.

Der Blonde schluckte einen Moment, ehe er die Kiste heraus holte und sie öffnete.

Darin befand sich das wohl einzigste Erinnerungsstück an Kira.

Ihr Nunchaku.

Er hatte es ihr damals abgenommen, als ihre Leichte weggebracht wurde.

Er hatte es immer aufbewahrt und wollte es nicht hergeben, einfach damit er eine Erinnerung an sie hatte. Zwar keine, mit der er wirklich etwas anfangen konnte, wie zum Beispiel mit einem Foto, aber er hatte immer gut darauf aufgepasst.

Anders, als bei seinem eigenen Nunchaku, welches sich jedoch noch immer in Mikis Besitz befand, waren diese Griffe mit kleinen Schnörkeln versehen, die Kira einst hinein geritzt hatte. Einmal, um besseren Grip zu haben und auf der anderen Seite, weil es einfach besser aussah, wie sie meinte.

Yuki musste grinsen und schüttelte etwas den Kopf.

Weiber..

Vielleicht sollte er es einfach mitnehmen.

Denn hier würde es sowieso irgendwann wegkommen und ganz ohne Waffe wollte er draußen auch nicht herum rennen, auch wenn er sich seine Schnelligkeit wieder angeeignet hatte. Dieses ganze Fastfood von Sayaka und zu wenig Bewegung hatten ihn fett gemacht! Und zwar um ganze 5 kg!!

Aber die waren schneller wieder runter gewesen, als sie ihren Weg auf Yukis Hüften gefunden hatten.
 

Nun aber hatte er wirklich alles, was er brauchte, um von hier weg zu gehen.

Sein Nunchaku hatte er an seinem Gürtel befestigt, seine Taschen geschultert und einen weiten Mantel mit großer Kapuze aufgesetzt.

Er hoffte einfach mal, da viele so herum rannten, das keiner ihn erkennen würde.

Also machte er sich normal auf den Weg von seiner Wohnung aus, auf die Straße, wo nicht wirklich viel los zu seinen schien. Vielleicht waren sie wieder auf irgendwelchen Straßenkämpfen unterwegs. Umso besser für Yuki, so konnte er sich klammheimlich und durch irgendwelche Schlupfwinkel durch das Gebiet schleichen, ohne das ihn jemand entdeckte und auf die normale Straße zurück kehren, auf welcher eben auch wieder das normale Leben tobte.

Menschen rannten gestresst hin und her, andere waren am telefonieren und wieder andere rannten von A nach B.

Es war, wie als wäre die Zeit hinter den Latten von der Angelgang, einfach stehen geblieben und ging hier weiter.

Es war wirklich verwunderlich und keiner schien auch nur Notiz davon zu nehmen, was da wirklich abging.

Keiner wollte etwas mit dem anderen Leben, auf der anderen Seite dieser Palisaden zu tun haben.

Bloß nicht aus der perfekten Rolle fallen.. genau das war es, was die Japaner tunlichst versuchten zu vermeiden.

Und genau das, hatte er immer so sehr an dieser Gesellschaft verachtet. Dieses 'perfekt sein'. Er war nie perfekt gewesen und wollte es auch garnicht sein. Er wollte lieber einfach so sein, wie er es gern wollte.

Er hatte sich nie anderen angepasst oder so gelebt, wie sie es gern gehabt hätten, er war immer sein eigener Herr.. okay, außer wenn es darum ging, Aki's kleines Bückstück zu spielen.

Aber das war nun auch vorbei.. so hoffte er wenigstens. Er wollte nicht wieder schwach sein und zu Aki zurück kehren, nur weil er merkte, dass das andere Leben nichts für ihn war.

Das wäre einfach peinlich und weiß Gott nicht in seinem Interesse.
 

Er schnaufte leise und hob seine Taschen etwas mehr auf seine Schultern und dachte nach, wohin er jetzt gehen sollte.

Ihm stand alles offen. Aber er wollte eigentlich nur zu einem Ort zurück.. an den Ort, wo es ihm bisher wohl am besten gegangen war.

Der Blonde seufzte leise und schloss einen Moment die Augen.

Aber es gab da noch einen anderen Ort, den er immer schon besuchen wollte und es nie getan hatte.

Einen Ort, den er immer gemieden hatte, egal wie dreckig es ihm ging und wie sehr er sich sehnte.

Einen Moment schloss er einfach die Augen und ließ den Wind um seine Nase ziehen, bevor er sich, wie von selbst, in Bewegung setzte und sich auf den Weg machte, zu dem Ort, den er eigentlich nie betreten wollte.
 

Groß prangte das Schild „Friedhof“ über der grauen Atmosphäre des Platzes, auf welchem sich tausende und über tausende Gräber befanden.

Die grauen Wolken am Himmel und der modrige Geruch nach feuchter Erde, spendete diesem Ort noch etwas mehr Unbehagen. Wie als solle man diesen Ort garnicht erst betreten, sondern ihn einfach ruhen lassen.

Dennoch wagte er den Schritt durch das Tor und schob dieses quietschend auf.

Es krachte laut wieder ins Schloss zurück, während Yuki einfach weiter ging, auf der Suche, nach dem Namen, welcher ihm im Kopfe hing.

Es würde schwer werden, ein Grab auszumachen, in welchem gerade sie lag, aber er wollte es wenigstens versuchen.

Immer wieder las er die Namen auf den Grabsteinen, ging Reihe um Reihe weiter und weiter.

Es schien, als wolle es gar kein Ende nehmen und noch immer lagen so viele Gräber vor ihm.

„Kira.. wo bist du..“, fragte er ganz leise und schloss einen kurzen Moment seine Augen, hörte im gleichen Moment jedoch leise etwas rascheln und knistern.

Sofort öffnete Yuki seine Augen wieder und sah sich erschrocken um, auf der Suche nach Personen, die sich vielleicht irgendwo versteckte, aber da war niemand. Er war nach wie vor allein.

Erleichtert lächelte der Blonde, bevor er jedoch wieder erschrocken zusammen fuhr, als sich hinter ihm, Vögel in die Luft erhoben und kreischend und schnatternd davon flogen.

Irgendwie war das alles zu gruselig. Wieso war so ein Ort die letzte Ruhestätte eines Menschen? Wieso konnte dieser Ort nicht etwas Wärme zeigen?

Yuki verzog das Gesicht und sah sich wieder missmutig auf dem Platz um.

So viele hatte er nun schon hinter sich gelassen, aber noch viel mehr lagen vor ihm.

Leise seufzte er und ging weiter, las wieder jeden Grabstein, welcher sich auftat und musste immer wieder feststellen, das es doch der falsche war.
 

Er wollte eigentlich schon lange aufgegeben haben, denn irgendwie erschien ihm das alles sehr sinnlos. Vor allem, wer garantierte ihm denn, das sie überhaupt ein Grab bekommen hatte? Er hatte zwar erfahren, das sie hier irgendwo beigesetzt wurde, aber ob sich jemand um einen Grabstein oder derartiges bemüht hatte, wusste er nicht.

Einen Moment blieb er auf dem Weg stehen und seufzte leise aus.

„Wo bist du nur.. früher wussten wir immer, wo sich der jeweils andere befand und nun..? Gib mir doch ein Zeichen, wenn du hier irgendwo bist..“, murmelte Yuki leise zu sich selber und schloss einen Moment die Augen, als wieder ein Windhauch an ihm vorbei zog, keine zwei Sekunden später jedoch etwas festes auf den Kopf bekam und leise aufmiepste.

„Auaaa..“, murmelte er beklommen und rieb sich den Kopf, sah nach oben. Er stand direkt unter einem Kastanienbaum, welcher langsam begann seine Früchte zu verlieren. Gnadenlos hatte sie eine ihrer harten und spitzen Früchte auf Yukis Kopf fallen lassen, welcher noch immer leise in sich hinein fluchte und die braune Frucht des Baumes aufhob und betrachtete.

„Kannst du deine Knollen nicht wo anders verlieren?“, moserte er leise weiter und wollte den Baum schon bewerfen, da kam ihn wieder in den Sinn, dass das vielleicht das Zeichen sein könnte, um welches er gebeten hatte.

Einen Moment stockte er in seiner Bewegung und betrachtete den Baum verstört, musste dann aber lächeln und leise kichern.

„Verrückt.. wieso mach ich das eigentlich alles?“, fragte er leise und ließ seine Hand wieder sinken, steckte die Kastanie in seine Tasche und marschierte weiter seines Weges.

Und wehe der Baum hatte ihn nun in die Irre gelockt und lachte sich jetzt über Yuki kaputt!

Mal davon ab, das Bäume vermutlich garnicht lachen konnten, aber man sollte die Natur nicht unterschätzen, so sah es zumindest Yuki.
 

Also ging er seines Weges weiter, immer weiter und weiter, Reihe um Reihe und Stein um Stein. Irgendwo musste hier doch verdammt nochmal ein Grab sein, wo seine Freundin lag, davon war er mehr als überzeugt.

Wenn es doch nicht so verdammt viele Gräber wären. Wieso starben denn bitte so viele Menschen und wieso um alles in der Welt brauchte jeder Mensch ein Grab? Reichte es nicht, wenn sie alle in ein Loch gesteckt wurden mit nur einem Stein drauf? Dann war die Suche auch nicht so mühsam!

Leise schnaufte Yuki und rückte seine verrutschten Taschen wieder zurecht, welche ihm immer wieder von den Schultern glitten.

Es wäre alles so schön einfach ohne sie... Herrgott, irgendwie war er nur am maulen! Aber er hatte ja auch Zeit zum meckern, während er hier auf der Suche war.

Yuki schüttelte über sich selbst den Kopf und ging weiter.

Der Weg, die Steine und auch seine Gedanken schienen sich im Kreis zu drehen, denn er hatte das Gefühl schon zum 10. mal an ein und der selben Stelle vorbei zu kommen.

Doch dem war nicht so.

Sein Weg führte ihn geradewegs zu einer großen Weide, welche auf einem kleinen Hügel zu stehen schien, worum ebenfalls kleinere Gräber angefertigt waren.

Er ging einmal um den Baum herum und wollte schon wieder den Weg zurück gehen, da stockte er.

Mochte es wirklich die Möglichkeit sein?

Er stand direkt vor einem kleinen Grab, auf dessen Grabstein – ein Kreuz - der Name „Kira Nagami“ eingraviert war. Darunter war ein Engelsflügen eingraviert. Es sah schön aus, wirklich sehr sehr schön, wenn er darüber nachdachte.

„Hab ich dich.. endlich gefunden..“, murmelte er leise und lächelte etwas, ließ seine Taschen neben sich ins Gras sinken und trat selber noch einen Schritt näher, um seine Hand auf das kalte Stein zu legen und einen Moment die Augen zu schließen.

Er fühlte sich wieder so nahe bei ihr, auch wenn das Schwachsinn war, denn immerhin war sie so weit weg.

Aber dennoch.. es tat so wahnsinnig gut, hier zu stehen.

„Ich hab dich wahnsinnig vermisst.“, hauchte er leise und hockte sich vor den Stein, wie als könnte dieser ihn verstehen.

„Es ist so viel passiert, sodass ich es alles garnicht in Worte fassen kann. Aber ich bin mir sicher, du weißt sowieso schon über alles Bescheid.“

Natürlich, sie passte doch immerhin auf ihn auf! Davon war er fest überzeugt.
 

Vorsichtig setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden und lächelte.

„Aber ein bisschen was, möchte ich dir gern erzählen und auch erklären.. ich hab mein Leben wieder..“, murmelte er leise und schloss wieder die Augen, begann kurz darauf einfach zu erzählen, wie als würde er sich mit jemand realen unterhalten.

Er erzählte von seiner Gefangenschaft, die wohl schönste, die er je erlebt hatte, erzählte von dem kleinen Mädchen, welches er so unwahrscheinlich lieb gewonnen hatte und welches ihn schon wie ein festes Familienmitglied behandelte und natürlich von Miki.

Er begann förmlich zu strahlen, als er von Miki erzählte und seine merkwürdigen Eigenarten, die er manchmal an den Tag legte, aber welche er wirklich zu lieben begonnen hatte.

Miki war so eine merkwürdig und auch interessante Person. Er konnte es garnicht selber in Worte fassen, weswegen es ihm auch wirklich schwer fiel hier irgendwas konkretes zu sagen, aber er wollte es Kira gern erklären.

Er bemerkte bei seinem Geschwärme und Erzählungen garnicht, wie schnell die Zeit verflog und eher er sich versah, brach die Dämmerung schon wieder herein.
 

„Hmmm.. oh man Kira, ich wünschte wirklich, du wärst hier um mir zu helfen. Was soll ich nur machen? Ich würde ihn.. so gern wiedersehen. Ich würde so gern ein anderes Leben leben, aber ich weiß, Aki würde mich nicht einfach in Ruhe lassen. Wie gern würde ich einfach zu ihm gehen und ihm einfach die Meinung geigen.“, murmelte er leise und zog eine Schnute, sah dann in den Himmel.

Und was war, wenn er das einfach machte?

Einfach damit Aki bemerkte, das er nicht mehr zu ihm gehen wollte, einfach damit alle wussten, das er endlich frei sein wollte?

Aber war er denn wirklich frei? Also bei Miki? Immerhin hatte dieser ihn auch eingesperrt.. aber auf der anderen Seite.. er war irgendwo auch frei gewesen. Zuletzt hatte er sich einfach so wohl gefühlt und eigentlich wollte er garnicht wieder weg. Aber es war auch kein Zustand auf ewig in diesem kleinen Keller zu hausen.

„Verdammt nochmal..“, knurrte Yuki leise und stand auf.

„Ich muss irgendwas unternehmen.“, murmelte er leise und ballte seine Hände zu Fäusten.

Er musste etwas unternehmen, das war klar!

Und bei Miki eingesperrt sein, war um Längen besser, als bei Aki gequält und gefoltert zu werden.

„Ich muss los.. ich muss.. mein leben in den Griff kriegen. Es war schön, mal wieder bei dir zu sein. Ich hoffe, ich kann dich öfters besuchen kommen jetzt. Das nächste mal bring ich dir auch Blumen mit, versprochen. Und ich werde dich besuchen kommen und dich wissen lassen, wie es gelaufen ist. Mach dir keine Sorgen, du kennst mich.. so schnell geh ich nicht drauf, da muss schon mehr passieren, als ein Aki..“, lachte er leise und schulterte seine Taschen wieder.

„Machs gut.. my Love..“, flüsterte er leise und lächelte nochmal, bevor er den Weg, weg vom Grab, entlang ging.

Nach einigen Metern blieb er stehen und wollte sich schon wieder umdrehen, doch zog ein starker Wind an ihm vorbei, welcher ihn lächeln ließ.

„Ich weiß schon... schau nicht zurück.. danke Kira.“, hauchte er leise und ging seines Weges.

Es war schwer ein zweites mal Lebewohl zu sagen und doch spürte er, das er endlich mit diesem Teil seines Lebens abschließen konnte.. endlich.. nach all den Jahren!
 

Sein Weg führte ihn Schnurstracks zurück zu den Angels und diesmal war es ihm scheiß egal, ob ihn jemand sehen konnte, oder nicht.

Er wollte Rache, er wollte abschließen.. er wollte Aki zeigen, das er auch anders konnte. Immerhin wusste dieser um seine Fähigkeiten, weswegen er ihn immer wieder gern zu Kämpfen schickte, aber was würde sein, wenn sich diese Kraft gegen ihn stellen würde?

Das wollte Yuki heraus finden.

Die Angels staunten nicht schlecht, als Yuki vollgepackt bis oben hin durch ihr Gebiet marschierte und direkt auf das Büro von Aki drauf zu, in welchem er die meiste Zeit des Tages verbrachte.

Auch heute saß der Boss der Angels auf seinem Stuhl und ließ es sich gut gehen. Arbeit? Von wegen. Wozu hatte man Angestellte?

Doch hatte er schon von einem Überbringer mitbekommen, das Kaze auf dem weg zu ihm war. Er war gespannt, was dieser bei ihm zu suchen hatte. Wollte er um Verzeihung winseln? Wollte er wieder zurück in ihre Bande? Aki grinste bei diesen Gedanken, welche ihm keinesfalls unrecht kamen.

Er wollte Kaze zurück! Als Betthäschen sowie auch als Kämpfer.

Er war gespannt, was dieser nun von ihm wollte.

Grinsend wartete der schwarzhaarige Japaner ab, bis die Tür zu seinem Büro geöffnet wurde und Kaze wirklich herein kam.

„Kaze.. was führt dich hier her?“, fragte Aki grinsend und stützte sich selbstsicher auf seinen Händen auf dem Schreibtisch ab.

Vier Wachen kamen nach Kaze ebenfalls ins Zimmer, denn sicher war sicher. Doch Kaze kratzte das nicht wirklich, ihm war egal, wie viele Angels sich in diesem Raum befanden. Sie waren alle kein Hindernis für ihn.

Seine Taschen stellte er irgendwo am Rand ab, bevor er sich wieder vor den Schreibtisch von Aki stellte und etwas grinste.

„Aki.. was glaubst du denn, was mich hierher führt?“

Der Boss der Angels zuckte etwas mit den Schultern.

„Ich weiß nicht.. willst du Vergebung? Wieder zu uns gehören, nachdem du dich zum Verräter gemacht hast?!“, murmelte er leise und etwas Wut schwankte in seiner Stimme mit sich.

Yuki grinste.

„Aha, das ist ja interessant.. aber lass mich dir eine Frage stellen.. ich war immer dein bester Mann gewesen, wieso in drei Gottes Namen hat das so ewig gedauert, bis du etwas unternommen hast?“

„Nun.. du warst schon immer jemand, der einfach verschwand und eine Weile nicht wiedergekommen ist. Ich hab mir wegen deines Verschwindens keine Sorgen gemacht. Erst als ein Spitzel mir die Nachricht überbracht hat, das du bei den Devils bist, wusste ich Bescheid und habe etwas unternommen, oder nicht?“

„Ja.. nach Wochen..!“, murmelte er leise und zischelte etwas.

„Wo ist dein Problem? Er hat dir kein Haar gekrümmt, oder täusch ich mich da etwa?“

„Nein Aki.. denn Miki ist nicht so ein Arschloch wie du.“

Akis Braue wanderte nach oben.

„Bitte?“

„Du hast mich schon verstanden.“

„Du wagst es..“

„Aber lass mich dir noch eine Frage stellen Aki.. Wo hast du den Teufel gefunden, dem du deine Seele verkauft hast?“, flüsterte Yuki leise und stützte sich ebenfalls auf dem Schreibtisch ab, sodass er Aki direkt ansehen konnte, welcher Yuki noch immer verhasst anstarrte.

„Was laberst du da für einen Müll?“

„Wie schafft man es, so ein Arschloch zu werden wie du? Sags mir... wie? Ich habs versucht, aber ich bin gescheitert. Wann hast du begonnen deine Seele auszutauschen und vor allem gegen was?“

„WAS ZUM TEUFEL WILLST DU??“

„Genau das ist es, ich will den Teufel, der Seelen nimmt, damit ich ihn töten kann!“

Aki knurrte leise und sah Yuki noch immer hasserfüllt an, stand irgendwann sauer auf, doch Yuki kümmerte es nicht, denn er wandte sich den Wachen zu, welche sich langsam an ihn heranpirschten.

„Und ihr.. wann habt ihr verlernt zu lachen? Ehrlich zu lachen und Spaß zu haben? Wann habt ihr begonnen euren Alltag von Gewalt abhängig zu machen?“

„Gegenfrage, wann hast du damit angefangen?“

„Ganz einfach, als ich die wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren habe. Nun du... wann?!“

Der Angel schwieg, denn er hatte nicht damit gerechnet eine Antwort von Kaze zu bekommen und auch noch eine so ehrliche.

„Was ist auf einmal mit dir los Kaze?“

„Das kann ich dir sagen Aki..“, murmelte Yuki leise und drehte sich zu dem Angelboss um, welcher ihm schon gegenüber stand, seine Waffe entsichert hatte.

„Ich habe mir meine Seele zurück geholt..“, murmelte er leise und zog seine eigene Waffe, denn Aki hatte seine Blitzschnell aus der Halterung gegriffen und sie auf Yuki zu geschleudert, welcher den Angriff jedoch abwehrte.

Ketten rasselten und Metall schlug aneinander.

„Was willst du dann noch hier Kaze?? Wieso bist du nicht bei diesem Weichei geblieben, wenn er dir so viel bedeutet.“

„Das habe ich nie behauptet.. aber ich gebe dir dennoch eine Antwort.. weil ich dich leiden sehen will Aki... nur deswegen.. weil ich ein einziges mal DICH leiden sehen möchte..“, murmelte er leise und grinste wieder bösartig.
 

Aki sah Yuki einen Moment verstört an, begann dann aber laut zu lachen und schüttelte den Kopf.

„Ja genau, du willst mich leiden sehen. Wir können es gern umgekehrt machen, gegen mich hast du doch keine Chance.“

Yuki grinste, denn auf sowas hatte er nur gewartet.

„Lass es uns heraus finden.“, murmelte er leise und spannte seine Waffe zwischen den Händen und betrachtete Aki einen Moment, welcher Kaze nun mehr geschockt ansah. Der Kerl würde es doch wohl nicht ernst meinen!

Doch bevor er wirklich noch etwas erwidern konnte, war Yuki schon auf ihn zu gesprintet.

„LOS MACHT IHN FERTIG!“, schrie Aki entsetzt und wehrte Yukis Angriff mit seiner Waffe ab.

„Worauf wartet ihr???“

Die anderen Wachen konnten garnicht so schnell reagieren, wie Yuki wieder mit seiner Waffe ausgeholt hatte und sie wieder gegen Aki schleuderte. Dieser hatte wirklich allerhand damit zu schaffen, den Angriffen immer wieder auszuweichen, kam garnicht selber zum angreifen.

Doch als die anderen Angels sich ebenfalls endlich mal in Bewegung setzten, musste Yuki von Aki ablassen und sich erstmal mit denen beschäftigen.

Immer wieder knallte das Metall der Waffen aneinander und sprangen auseinander.

Immer wieder raschelten die Ketten während der Angriffe und den Verteidigungsmanövern.

Yuki schlug sich wirklich gut gegen fünf seiner eigenen, ehemaligen Bande.

Irgendwann sprang er einfach zur Seite, sodass sich die Ketten und Waffen der Angels verkeilten und ineinander stecken blieben.

„So genug gespielt..“, schnurrte Yuki leise und holte mit seiner Waffe wieder aus. Die Angels hatten keine Chance sich noch irgendwie zu wehren. Sie hatten keine Waffen mehr und so wurden sie, einer nach dem anderen von Yuki fertig gemacht.

Dieser war einen Moment wie im Rausch. Immerhin hatten diese Leute ihm nichts geschenkt, also wieso sollte er sie verschonen?

Knochen brachen und Blut spritzte, doch das war Yuki egal. Er wollte endlich sein Leben zurück.
 

Als die vier Wachen am Boden lagen und nurnoch Aki ihm gegenüber stand, musste er wieder grinsen.

„So Aki.. du und ich.. wie damals immer nur dieses mal umgekehrt.. diesmal füge ich dir die Schmerzen zu.“

„Das hättest du wohl gern.. Verräter!“

„Oh ja.. sehr gern sogar.“, murmelte Yuki wieder und grinste frech, setzte immer wieder einen Fuß vor den anderen, während er mit Aki langsam im Kreis lief.

„Lass es uns zu ende bringen.“, hauchte er wieder leise und setzte einen Schritt nach vorn, worauf Aki seine Waffe wieder hob.

Er schien wirklich Respekt vor Yuki zu haben, das kam auch dem Blonden in den Sinn. Dieser grinste wieder und trat wieder einen Schritt auf Aki zu, bevor er wieder begann schneller zu werden und seine Waffe wieder kreisen ließ.

Aki schluckte und wich den Angriffen immer wieder aus oder konterte diese ab. Er war schon immer ein Loser gewesen, wenn es ums Kämpfen ging und das wusste auch Yuki, welcher dies schamlos ausnutzte.
 

Immer wieder feuerte er seine Waffe gegen Aki, welcher immer weiter zurück wich. Was Yuki jedoch nicht wusste war, das dieser es beabsichtigte.

In einem Moment, wo Yuki seine Waffe wieder auf Aki schleudern wollte, warf dieser sich hinter seinen Schreibtisch und holte etwas unter diesem hervor.

Erst als es leise klickte, wusste Yuki, was es war, was Aki da hatte.

Blitzartig sprang er zur Seite und konnte nurnoch spüren, wie eine Kugel haarscharf an seiner Wange vorbei zischte und einen kleinen Kratzer hinterließ, aus welchem Blut floss.

„Versager..“, knurrte Yuki leise und sah sich nun wieder Aug in Aug mit Aki wieder, welcher jedoch eine Waffe auf Yuki gerichtet hielt.

„Wie du mir... ich kann so nicht gut kämpfen, aber so am besten.“, murmelte er grinsend und fühlte sich schon wieder auf der sicheren Seite.

„So wirst du niemals gewinnen, das schwöre ich dir.“, murmelte Yuki leise und wartete nur darauf, das Aki wieder schoss.

„Das sehen wir dann ja. Na.. wie ist es, dem Tod ins Auge zu blicken?“

„Nicht weiter spannend.. ich habe keine Angst vorm sterben und hatte es noch nie. Damit beeindruckst du mich nicht. Ich würde es nur schade finden, würde ich es nicht wenigstens einmal schaffen, dich zu treffen.“

Aki schnaufte leise und Yuki wich schon aus Instinkt zur Seite und das nicht zu spät, denn da schoss Aki auch schon wieder auf den Blonden, welcher nun aber auf den Boss zu gerannt kam, sich jedoch vor dem Schreibtisch auf den Boden legte und unter der mehr oder minder großen Lücke drunter durch rollte.

Aki – abgelenkt von Yukis Manöver - schaute nur über den Schreibtisch hinweg, welcher jedoch viel zu gross war, als das man etwas auf dem Boden hätte erkennen können.

So sah er also nicht, wie Yuki praktisch vor seinen Füßen lag, mit seiner Waffe ausholte und sie gegen Akis Schienenbein feuerte.

Er knackte laut und Aki schrie schmerzerfüllt auf, sah vor sich auf den Boden, wo Yuki grinste und sich wieder weg rollte.

„Du kleine SCHLAMPE!!“, kreischte Aki laut und feuerte immer wieder auf den Schreibtisch, unter welchem Yuki noch immer lag und die Augen zusammen kniff, irgendwann leise aufschrie, als ihn wirklich ein Schuss am Arm erwischte.

Als Aki den Schrei vernahm, lachte er leise auf und humpelte um den Schreibtisch drum herum, wo Yuki auf dem Boden saß und sich den blutenden Arm hielt.

„Siehst du, das kommt davon du dummer Junge!“, knurrte Aki wieder und hielt die Waffe wieder gegen Yuki.

„Sprich dein letztes Gebet Kaze!“, knurrte er laut und drückte ab. Yuki kniff die Augen zusammen.

Sollte es das nun gewesen sein? Diesmal würde bestimmt kein Miki kommen und ihn retten..

Doch nichts passierte.. es klickte nur.. und wieder.. und wieder..

Verblüfft öffnete Yuki seine Augen wieder und sah nach oben, wo Aki wutentbrannt immer wieder auf den Abzug drückte.

„Verdammte kacke nochmal!!!“

Yuki lachte auf.

„Das ist der Nachteil bei solchen Waffen, sie sind irgendwann alle..“

„Das macht mir nichts, denn ich kann mich immer noch SO WEHREN!!“, schrie Aki laut und knallte Yuki die Waffe hart gegen dessen Schläfe, welchem einen Moment wirklich schwarz vor Augen wurde.

Das er bei Bewusstsein blieb, war auch wirklich Zufall und Glück, denn sonst wäre es jetzt wohl zu ende.

Aki wollte nochmals mit seiner Waffe auf Yuki eindreschen, doch hielt er einen Moment inne.

„Du bist so schön, wenn du so gequält vor mir sitzt..“, murmelte Aki grinsend und trat einfach nach dem Blonden, welcher ächzend zu Boden ging und auf diesem liegen blieb.

Ihm war schlecht und alles schien sich zu drehen.

„Es ist schade, das du mich verraten hast, du hättest wieder bei uns mitmachen können.“

„Fick dich.. Arschloch..“, knurrte Yuki leise und stöhnte wieder auf, als Aki ihm nochmals in den Magen trat.

Der Blonde rollte sich zusammen und hielt sich den Bauch.

Verdammte scheiße..

Er konnte jetzt nicht sterben, er hatte Miki doch ein Versprechen gegeben.. und Sayaka auch..

Miki...

Yuki blinzelte etwas und beobachtete Aki dabei, wie dieser zum Schreibtisch zurück humpelte und seine Schublade öffnete.

„Naja.. ich werde es kurz und schmerzlos für dich machen.. einfach auch, weil ich gerade viel zu große Schmerzen habe, als das ich dich leiden lassen wollen würde.. dann bin ich dich los und alles ist gut.“, murmelte er leise, während er seine Waffe nachlud.

Yuki schloss nochmals die Augen, bevor er sich wieder seine Waffe griff und diese fest umfasste.

Er brauchte seine Kraft jetzt.. bitte.. nurnoch einmal.. dann war vielleicht alles vorbei.

Leise raffte er sich also auf und schlich sich von hinten an Aki heran, welcher jedoch mitbekommen hatte, das Yuki sich aufgerafft hatte und grinste.

„Glaubst du wirklich, das es so einfach wird?“, fragte er grinsend und drehte sich um, hielt Yukis Angriff einfach auf, indem er ihm wieder die Waffe vors Gesicht hielt.

„Sieh dich an.. wie jämmerlich du aussiehst.. Und sowas war mal der beste Kämpfer dieser Gang.. ich kanns nicht begreifen. Aber naja.. das ist ja nun auch vorbei.. lebe wohl.. Kaze..“

Yuki sah Aki die ganze Zeit ausdruckslos an und musste dann, bei dessen letzten Worten grinsen.

„Machs gut … Aki..“, schnurrte er leise und holte mit beiden Armen aus, denn in einem Unachtsamen Moment hatte er sich auch Akis Waffe genommen und schleuderte diese nun beide auf Aki zu.

Dieser war viel zu erschrocken und überrascht, als das er den Abzug betätigen konnte, zum Glück für Yuki, denn so bekam Aki von beiden Seiten die Stöcke gegen den Kopf und sackte bewusstlos zu Boden.

Wie oft war Yuki dem Tod nun in den letzten Wochen von der Schippe gesprungen?
 

Als Aki am Boden lag, nahm Yuki die Waffe an sich und setzte sich erstmal auf einen der Bürostühle.

Er brauchte gerade einen Moment um sich zu fangen.

Aki lag blutüberströmt auf dem Boden, irgendwo im Raum die anderen vier Wachen und er selber.. Streifschuss an der Wange, Armschuss, Gehirnerschütterung.. Schläfe im Arsch.. er war selber nen Wrack, aber er lebte... verdammte scheiße, er lebte wirklich!

Als Yuki dies wirklich richtig verinnerlicht hatte, musste er grinsen und stand schwankend wieder auf, ging zu Aki rüber und hockte sich diesem Gegenüber, zog ihn am Kragen in eine sitzende Position und grinste.

„Ey alter.. machst du schon schlapp? Wie langweilig... aber hey, hör zu... hallo, nicht ohnmächtig werden.. zuhören.. ich steige aus, kapiert.. ihr werdet mich und die Devils in Zukunft in Ruhe lassen, sonst komme ich zurück, und dann wird das nicht mehr so fein ausgehen für dich.. verstanden.. hey... ob du das verstanden hast?“

Aki sabberte sich gerade das Shirt voll und gab irgendein Gebrabbel von sich, was Yuki grinsen ließ.

„Ich nehme das mal als ja.. Oh und.. du hast da einen Zahn verloren, das solltest du richten lassen.“, murmelte Yuki zuckersüß, bevor er ausholte und Aki wieder ohnmächtig schlug, was diesmal viel einfacher war, da dieser ja mehr benommen als klar bei Verstand war.

Yuki stieß Aki wieder zu Boden und stand auf. Aus einer seiner Taschen holte er einen Verband und wickelte sich diesen erstmal um seinen blutenden Arm, wo vermutlich noch immer die Kugel drinne steckte. Er war schon nen Kriegsheld!

Aber er konnte sie sich ja nun nicht einfach raus nehmen.

Also ließ er sie drinne und nahm seine Sachen wieder, bevor er das Büro irgendwie verließ. Immerhin war das nicht mal eben so, wenn man das Gefühl hatte, jeden Moment ohnmächtig zu werden.

Aber er schaffte es dennoch irgendwie!

Wieder starrten die Angels nicht schlecht, als nun ein total zugerichteter Kaze aus dem Büro des Chefs kam. Alle nahmen an, das Aki es ihm sehr wohl gezeigt hatte, doch das grinsen auf Kazes Gesicht, ließ sie wieder unsicher werden.

Was war vorgefallen?
 

Yuki hingegen war das alles sowas von egal. Er wollte gerade nur zu einem Ort und dieser lag auf der anderen Seite dieser Mauern.

Also machte er sich mit seinem Gepäck einfach auf dem Weg dahin.

Er kannte sich einigermaßen auf dieser Seite aus, nicht selten war er hier unterwegs gewesen und hatte versucht die Devils auszuspionieren, als er noch darauf aus war, den Boss dieser Gang umzubringen. Und nun.. nun kam er als Freund.. als jemand, der dieser Gang und vor allem dieser einen Person, nichts mehr antun wollte.

Er lächelte über sich selber, als er sich wieder dabei erwischte, wie er an Miki dachte und daran, wie sie sich geküsst hatten. Es steckte so vieles darin.. so vieles, was er schon jetzt unheimlich vermisste.

Ob Miki ihn auch vermisste? Vielleicht sonen kleines bisschen?

Oder wünschte er sich da einfach zu viel?

Naja, er würde es ja sehen, ob er aus dem Büro geworfen wurde, oder eben nicht, denn genau auf dieses lief er nun schnurstracks drauf zu, denn das war der einzigste Ort, wo er wusste, das sich Miki oft dort aufhielt.

Doch bevor er das Gebäude betreten konnte, kamen ihm schon ein paar Devils entgegen.

„Was willst du hier Kaze? Hast du nicht schon genug angerichtet?“

„Wieso ich?“

„Wegen dir ist schließlich die Tochter vom Boss entführt worden.“

„Ich kann mich nicht daran erinnern, das ich darum gebeten habe, das mich Miki gefangen nimmt. Das war seine eigene Entscheidung..“

Okay, da hatte Kaze sogar recht.

„Aber..“

„Ach, besprich das mit der Wand, ich geh jetzt hoch..“

„Aber Miki ist nicht da..“

„Der wird schon irgendwann wiederkommen..“

„Aber wäre es nicht ratsam zu einem Arzt zu gehen? Du siehst verdammt scheiße aus.“

Yuki lachte hohl auf und zeigte dem Devil den Mittelfinger.

„Danke..“, lachte er weiter und betrat nun einfach das Gebäude und machte sich auf den Weg zu Mikis Büro.

Als er dieses betrat kam ihm gähnende Leere entgegen. Miki schien wirklich nicht da zu sein, das war ungewöhnlich. Ob ihm was passiert war? Hoffentlich nicht.. oder vielleicht war er auch nur etwas mit Sayaka essen.. immerhin kannte er das Temperament des kleinen Mädchens, wenn es darum ging, ihren Willen durchzusetzen.

Die Uhrzeit ließ er gerade total außer acht und auch, das es draußen schon Stock dunkel war, interessierte ihn nicht, viel zu gross war die Vorfreude. Gott, er war so kindisch!!

Yuki schmunzelte über sich selber und ließ sich auf einen der Sessel sinken, welche so viel toller waren, als die bei Aki. Diese waren weich und man konnte praktisch darin versinken. Herrjeh, er begann zu lamentieren, wie peinlich...
 

Das unten, vor dem Büro, gerade einer der Wachen, die Yuki aufhalten wollten, wild auf seinem Handy herum tippte und die Nummer von seinem Boss wählte, konnte Yuki nicht ahnen. Woher auch?

Für ihn war der Bandenboss einfach mal was Essen und würde gleich wiederkommen.

„Ja?“

„Miki? Kazuya hier.. du wirst nicht glauben, wer in deinem Büro sitzt und wartet..“

Miki schwieg einen Moment am anderen Ende und linste auf die Uhr.

„Es ist 11 Uhr Abends.. wer sollte da denn bitte auf mich warten?“, fragte er verpennt, da er auf dem Sofa vor seinem Fernseher eingepennt war.

„Drei mal darfst du raten..“, murmelte Kazuya grinsend, was auch Miki stutzen ließ.

„Ich hab keinen Bock auf Ratespiele verdammt, es ist mitten in der Nacht..“

„Ja dann komm halt her und schau selber nach. Ich sag nur, er wartet..“, murmelte er grinsend und legte einfach auf.

Miki grunzte am anderen Ende und klappte sein Handy wieder zu.

„Was ist denn Papa?“, fragte Sayaka leise, welche in seinen Armen lag, da sie zusammen ein paar Disney-Filme gesehen hatten, wobei er grundsätzlich einpennte.

Aber auch Sayaka schien geschlafen zu haben, so müde wie sie klang.

„Ach nichts mein Schatz, aber wir müssen nochmal kurz zum Büro. Kazuya meinte, da sei jemand, der mich sprechen will..“

„Mitten in der Nacht?“

Miki grinste.

„Ja genau.. keine Ahnung wieso, aber wir sollten nachsehen.“

„Kann der jemand nicht morgen wiederkommen?“

Miki zuckte mit den Schultern.

„Na komm, ich lass dich hier nicht wieder alleine.“, murmelte er leise und nahm seine Tochter auf den Arm, welche sich gleich mehr an ihn schmiegte und wieder die Augen schloss.

Es tat ihm schon leid, das er sie nun mitnehmen musste, aber seit dem Vorfall vor 3 Wochen, ließ er sie auf keinen Fall nochmal alleine zu Hause.
 

Also fuhren sie beiden zum Büro und stiegen vor diesem aus.

Sayaka war im Auto wieder eingepennt, also beauftragte er einen der Devils sie nicht aus den Augen zu lassen und ging selber ins Büro. Er wollte seiner Tochter nicht auch noch antun müssen, mit rein zu kommen und seinen Leuten vertraute er einfach.

Im Fahrstuhl überlegte er wieder, wer da auf ihn warten konnte, denn ihm fiel so auf die Schnelle niemand ein.

Klar hatte er jemand, auf den er sehr hoffte, das er endlich wieder zu ihm zurück kam, aber dieser jemand hatte sich immerhin die ganzen letzten Wochen nicht gemeldet gehabt und deswegen glaubte Miki auch nicht, das es zwingend Yuki war, welcher da auf ihn wartete.

Er wollte sich keine falschen Hoffnungen machen, die sich dann eh wieder zerschlugen. Deswegen.. er rechnete damit, das es irgendjemand aus der Gang war, welcher Probleme hatte oder ein Neuzugang oder derartiges.

Vor seiner Bürotür hielt er noch einen Moment inne, bevor er den Knopf herum drehte und die Tür aufdrückte.

Einen Moment konnte er garnichts erkennen, doch da.. da saß jemand auf einem der Stühle.

„Wurd auch mal Zeit, das du hier auftauchst..“, murmelte eine leise Stimme, welche ihm bald die Tränen in die Augen trieb.. nein, das konnte nicht wahr sein..

Konnte es denn sein, dass...

Doch als sich die Person auf dem Stuhl auch noch herum drehte und zu Miki rüber sah, sammelten sich wirklich Tränen in seinen Augen.

„Yuki..“, hauchte er ganz leise, als er den zierlichen und doch so fertigen Jungen ansehen konnte, welcher ihn mit eher muffeligen Blick betrachtete.

„Jetzt fang nicht noch an zu heulen. Du hast mich hier ganz schön warten lassen.. Mindestens eine halbe Stunde.“

„Tut mir leid.. ich war zu Hause..“, murmelte Miki leise und zwang sich zu einem Lächeln.

„Ich weiß leider nicht, wo das ist.. deswegen musste ich hier her kommen.“

Miki grinste etwas und nickte.

„Und was läufst du hier eigentlich mitten in der Nacht auf ey...hättest du dir nicht eine gescheite Zeit aussuchen können? Und sowieso, wie siehst du wieder aus, saust hier alles ein.“, murmelte nun auch Miki muffelnd zurück und versuchte die Tränen irgendwie zurück zu halten. Er konnte es immer noch nicht fassen. Er war es wirklich.

Yuki stand von seinem Stuhl auf und hob etwas die Braue.

„Pff.. ich kann auch wieder gehen..“, murmelte Yuki schnutend und wollte schon an Miki vorbei, welcher aber nun wirklich nicht mehr an sich halten konnte und Yuki an seinem Arm einfach in seine Arme zog.

„Idiot..“, hauchte er leise und schluchzte leise auf.

Yuki musste leise kichern und schloss ebenfalls die Augen, legte seine Arme um den bebenden Körper vor sich.

„Jetzt heult er schon wieder..“, hauchte er leise und ignorierte die kleinen Tränen, welche auch über seine Wangen rollten.

„Lass mich.. halt auch mal schwach sein..“

Yuki schmunzelte und hätte gern irgendwas gemeines erwidert, doch nickte er einfach und drückte Miki mehr an sich heran.

„Ich hab so lange auf den Tag gewartet.. und endlich bist du wieder da..“, hauchte Miki wieder leise, nachdem er sich beruhigt hatte, drückte Yuki sanft etwas von sich.

„Aha, du heulst ja selber..“

„Pff, das Theater kann sich ja keiner mit ansehen..“

„Aber sag mal, was ist eigentlich mit dir passiert? Du siehst ja schrecklich aus.“

„Danke, sowas will man beim ersten wiedersehen hören..“

Miki lachte und schüttelte etwas den Kopf.

„Tut mir leid.. aber mal ehrlich, was hast du gemacht?“

„Das ist... naja okay, so lang ist die Geschichte garnicht, ich hab Aki verdroschen. Und er mich.. sonen bisschen..“, murmelte er leise und kratzte sich an der Nase.

„Ja.. das glaub ich auch..“, murmelte Miki leise und drehte Yukis Gesicht etwas, da er selbst an der Schläfe einen ziemlich dicken, blauen Fleck hatte.

„Und was hast du da?“

„Da hat er mich angeschossen.. ich glaub die Kugel steckt noch, tut ziemlich weh.“

Am liebsten wäre Miki gerade in Ohnmacht gefallen.

„Das muss doch raus gemacht werden verdammt, das du vor Schmerzen nicht umkommst ist mir ein Rätsel. Komm, ich fahr dich ins Krankenhaus.“

„Kann ich nicht vorher was essen? Können wir bei Meckes anhalten?“

„Vergiss es, erst wirst du versorgt..“

„Mit Essen..“

„Nein mit Medizin und einem Arzt, los komm..“, murmelte Miki besorgt und nahm Yuki bei der Hand, welcher sich einfach mal mitziehen ließ und einfach nur lächeln konnte.

Schüchtern umklammerte er Mikis Hand etwas mehr und wollte sie am liebsten garnicht mehr loslassen.

„Ich hab dich vermisst..“, hauchte er ganz leise, sodass Miki es gerade verstehen konnte und stehen blieb.

Verwundert sah er Yuki an, welcher noch immer so am lächeln war, das Miki es einfach nur erwidern konnte.

Kurz entschlossen trat er wieder auf Yuki zu und zog diesen näher an sich, hob dessen Kinn etwas an und legte seine Lippen zart auf die, des Kleineren.

„Ich dich auch.. und wie.. und jetzt lass ich dich nicht mehr weg.“, hauchte er leise und lächelte, strich Yuki sanft über die Wange, welche nicht verletzt war.

Dieser nickte nur und zog dann wieder eine Schnute.

„Wenn du mich gern hast... dann halten wir erst bei Meckes..“

Miki seufzte.

„Vergiss es..“, lachte er leise und verfrachtete den maulenden Blonden ins Auto und fuhr mit diesem gnadenlos ins nächste Krankenhaus.

Yuki hatte sich kein Stück verändert... oder doch.. etwas hatte sich verändert.. er ließ Gefühle zu.. und diese standen ihm verdammt nochmal wirklich gut!

Miki schmunzelte.

Hoffentlich würde das auch so bleiben.



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