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Ich bleib (nicht) bei dir.?

von

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Es war ein warmer, jedoch bewölkter Tag. Die Sonne strahle nur ab und zu durch die dicken Wolkenmassen hindurch, wenn sich einmal ein Loch aufzeigte. Ein leichter Wind wehte Taichi Yagami die braunen Haare ums Gesicht. Taichi war ein Junge von siebzehn Jahren.

Er saß auf einem großen, runden Stein mitten am Meer. Das Meerwasser schwappte über seine nackten Füße. Es war ein idyllischer Morgen für Taichi. Idyllischer als jemals zuvor.

Er schloss seine Augen und sog die wärmenden Sonnenstrahlen, die ab und zu an ihm vorbeikamen, in sich auf. „Taichi!“, hörte er eine weibliche Stimme rufen. Ihm liefen Tränen über die Wangen und er musste sich tierisch zusammenreißen um nicht laut loszuheulen und in tiefen schluchzen zu versinken.

Er öffnete die Augen und drehte sich langsam in die Richtung aus der sein Name gerufen wurde. Er brauchte das Mädchen nicht zu sehen um zu erkennen wer ihn gerufen hatte. Ihr Name lautete Sora. Ihr lockiges Haar lugte unter ihrer Mütze hervor. Jene Mütze die Taichi ihr vor Jahren einmal geschenkt hatte.

„Du trägst das Ding ja immer noch.“, sagte er witzelnd und zeigte auf Soras Mütze.

„Und?“, fragte Sora daraufhin ein geschnappt und drehte sich mit verschränkten Armen um. Als Taichi nichts zu erwidern wusste drehte sie sich wieder zu ihm.

„Mach mal Platz. Ich will mit drauf.“

„Zuerst bist du hier ein geschnappt und jetzt willst du noch mit auf meinen Stein?“, fragte Taichi lächelnd, während er Platz für Sora machte.

„Hey! Wer hat hier den gerade meine Mütze beleidigt!?“, rief sie Taichi zu, der sich jedoch die Ohren zuhielt, weil er direkt neben ihr saß und Sora ziemlich laut werden konnte.

„Außerdem wer sagt das das dein Stein ist?“

„Ich weiß nicht. Vielleicht der Stein selbst?“

„Wie soll man das den verstehen?“, jammerte Sora genervt.

„Ich sitze hier schon die ganze Zeit. Und bis jetzt hat mich der Stein noch nicht runter gestoßen oder sonst irgendetwas getan das mich vertrieben hat.“

Sora seufzte. Kümmerte sich jedoch nicht weiter darum, da Taichi freiwillig Platz gemacht hatte und der Stein groß genug für zwei war.

„Du hast wieder an Yamato gedacht, oder?“, fragte sie vorsichtig mit dem Blick aufs Meer gerichtet. Auch Sora hielt ihr Füße ins kalte Wasser des Meeres.

„Ja.“, gab Taichi, ohne Wiederworte, zu.

„Er fehlt nicht nur dir, Tai.“, erklärte ihm Sora.

„Das weiß ich doch Sora. Es ist nur so das ...“, begann er. Er suchte nach den passenden Worten um es ihr zu erklären. Es waren inzwischen nämlich sechs Jahre vergangen seit Yamato verstorben war.

„Sora. Yamato und ich haben es Euch nie erzählt.“

„Was?“, fragte Sora verblüfft.

„Was meinst du? Ihr habt uns immer alles erzählt!“

„Nein, nicht alles. Es geht um die Beziehung zwischen Yamato und mir.“

„Ach, du meinst das ihr beide ineinander verliebt wart?“, fragte Sora mit einem unschuldigen Kinderlächeln.

„Woher … ?“, fragte Taichi mit großen Augen.

„Das hat man gesehen. Nun ja, zumindest ich. Wie es mit den anderen ist weiß ich nicht. Aber ich habe es in Euren Augen gesehen. Die Art wie ihr einander angesehen habt und wie ihr miteinander umgegangen seit. Und außerdem diese ständigen Streitereien. Irgendwie sagte mir mein Gefühl das da etwas Faul dran war.“

„Du wusstest es also die ganze Zeit über?“

„Nun ja, nicht die ganze Zeit. Es hat eine Weile gedauert bis ich dahinter gekommen bin.“

In ihren Augen spiegelte sich Traurigkeit wieder. Sie wendete ihr Gesicht von Taichi ab und blickte erneut in das kalte Wasser zu ihren Füßen.

„Jetzt, wo ich so darüber nachdenke scheine ich es schon immer gewusst zu haben.“ Sora wendete sich wieder Taichi zu und lächelte zaghaft.

„Schon verrückt was einem erst nach Jahren auffällt, was?“

„Ja. Wirklich verrückt.“, sagte Taichi lächelnd.

„Übrigens“, begann er.

„Mm?“, fragte Sora.

„Diese Locken stehen dir wirklich gut. Nur mit der Mütze passt es so gar nicht zusammen.“

„Tai!“, rief Sora ein geschnappt und nahm ihre Mütze ab um ihn zu schlagen.

„Du bist fies!“, rief sie, während sie ihn weiterhin schlug.

„Hey. Was kann ich dafür das du absolut keinen Modebewusstsein hast.“

Taichi hielt die Schläge mit seinem rechten Arm ab, indem er ihn schützend über seinen Kopf warf. Obwohl er hätte weglaufen können, tat er es nicht und blieb einfach auf diesen Stein gemeinsam mit Sora sitzen.

Sora beruhigte sich nach einiger Zeit und ließ ihre Mütze auf den Stein neben ihr fallen.

„Was meinst du, ob Matt wohl irgendwo da draußen ist und die Welt erkundet?“

„Ich weiß es nicht. Aber ich wünsche es mir für ihn.“

„Sag, Tai“, begann Sora zögerlich.

Taichi wendete sich ihr zu und schaute sie mit einem ruhigen Blick an.

„Ich weiß das wird komisch klingen, aber irgendwie geht mir der Gedanke einfach nicht mehr aus dem Kopf.“, erklärte sie.

„Nun komm schon auf den Punkt!“

„Liebst du mich wirklich?“

„Was soll den diese Frage auf einmal?“

„Na ja, du und Matt ihr habt Euch damals eben geliebt. Und heute bist du mit mir zusammen. Ich frage mich eben nur ...“

Taichi unterbrach sie: „Sicher. Ich habe Yamato geliebt. Aber er ist seit sechs Jahren tot. Findest du nicht das ich da genug Zeit hatte um herauszufinden das es nicht nur Yamato gab?“

„Verstorben.“

„Was?“, fragte Taichi verwirrt.

„Du hast gesagt das Matt seit sechs Jahren tot sei. Aber tot hört sich so Gefühllos an. Verstorben hört sich freundlicher an.“

Taichi starrte Sora nur verwundert an.

„Du kennst Fremdwörter?“, fragte er überrascht.

„Hey!“, rief Sora. Und wollte nach ihrer Mütze greifen.

Doch ehe sie sich versah hatte Taichi sie an sich herangezogen und seine Lippen senkten sich auf ihre. Seine Finger durchkreuzten Soras neue Locken. Sie spürte seine Begierde. Sie spürte seine Liebe. Sora konnte alles spüren wenn sie sich nur stark genug auf ihren Freund konzentrierte. Langsam versuchte sie den Kuss zu lösen.

„Ta ...“, setzte sie an. „ … ich …“, versuchte sie weiter. „ ...i.“

Doch Taichi hörte sie nicht. Seine Aufmerksamkeit galt ganz allein ihren Lippen.

Plötzlich wurde sie wütend und schubste ihn zurück. „Taichi!“, rief sie, beinahe schreiend.

Taichi, der pitschnass im Wasser vor ihr saß, schaute sie nur verschreckt an.

„Wie kannst du nur in so einem Moment deine Freundin küssen?“, fragte Sora aufgebracht.

„Was meinst du damit?“, fragte Taichi extrem verwirrt und sauer.

„Wir reden gerade schließlich von Matt. Wie kannst du nur mich da nur küssen?“

„Ich habe absolut keine Ahnung wovon du sprichst, Sora!“, schrei Taichi sie an und stand auf. Er ging auf sie zu, doch Sora war schneller verschwunden als er kommen konnte.

„Du kannst mich mal. Ich werde nicht eher wieder mit dir reden bis du selbst erkennst was ich meine. Und die.“ Sora deutete auf ihre Mütze die sie in der Hand hielt. „Die kannst du zurück haben!“, schrei sie und warf sie ihm direkt vor die Füße. Dann rannte sie davon.

„Verdammt!“, schrie Taichi und ließ sich wieder zurück ins Wasser fallen.

„Was mache ich eigentlich immer falsch, Yamato?“, stellte Taichi die Frage an den Himmel über sich.
 

„Wohin du auch gehst

Was du auch tust

Du bist nicht allein

Ich werd' immer bei dir sein

Ich kenne den Weg

Ich kenne das Ziel

Ich werd' immer bei dir sein.“
 

„Sagtest du nicht mal so etwas zu mir Yamato?“, murmelte Taichi vor sich hin. Es war Mittag und er lag noch immer im kalten, salzigen Meerwasser.

„Warum bist du damals gegangen, Yamato? Warum hast du mich mit meinen Gefühlen allein zurück gelassen?“, fragte er sich selbst und wendete sich auf den Rücken. Sein Blick traf den einer extrem großen Muschel mit Gesicht. Es war ein Shellnumemon. Das Shellnumemon wirkte verängstigt. Sein Schnecken ähnliches aussehen sorgte dafür das Taichi es sofort anfassen wollte. Der Panzer des Shellnumemon war rosa mit violetten streifen. „Kennen wir uns nicht?“, fragte Taichi, mit dem Shellnumemon spielend.

Doch es antwortete nicht. War klar, dachte Taichi. Es kann ja auch nicht reden. Es konnte noch nie reden. Dennoch fragte er einfach aus Spaß weiter. „Wie bist du eigentlich hier her gekommen? Die Digiwelt wurde doch schon vor Jahren wieder verschlossen.“, stellte er unnötiger Weise fest. Das Shellnumemon versuchte seine Finger anzubeißen, doch Taichi war immer schneller und zog sie zurück. „Also was machst du hier?“, fragte er das Shellnumemon, jedoch eher an sich selbst gerichtet. Er beschäftigte sich noch einige Zeit mit Shellnumemon bis er schließlich zu müde war und sein Kopf zu schwer wurde um ihn weiter aufrecht zu halten. Seine Augen fielen zu und sein Kopf viel schwer in den nassen Sand, des Strandes.
 

Taichi öffnete die Augen und füllte wie leichtes, im Wind wehendes, Gras ihn kitzelte. Er spürte die Wärme auf seiner nackten Haut. Langsam öffnete er die Augen. Vor ihm schwebte ein kleiner Schmetterling auf die Blume herab. Er konnte seine Konturen gerade erkennen, als sich die Unschärfe in seinen Augen zurück zog. Als er wieder klar sehen konnte spürte er auf einmal große Kopfschmerzen. Wie lang hatte er wohl im Wasser gelegen? Moment!

Gras?! Wasser?! Was ging hier vor?!

Hatte er nicht gerade noch im kalten Salzwasser des Meeres gelegen und nicht auf Gras?!

„Wo bin ich hier?“, fragte sich Taichi, während er aufstand und sein Kopf höllisch anfing zu schmerzen. „Was zum Henker …?“ Doch als er sich an die Stirn fasste erhielt er die Antwortet. Er blutete. Und das nicht gerade wenig. Unter ihm lag eine gewaltige Blutlache.

Der Boden – Blutgetränkt.

Das Gras – Blutgetränkt.

Die Blätter der Bäume – Blutgetränk.
 

Dann viel es ihm schlagartig wieder ein und sein Kopf begann beinahe zu explodieren. Ihm wurde schlecht und er hatte das Gefühl, dass er sich jeden Moment übergeben müsste, würde er noch eine Sekunde länger hier bleiben.

Doch Taichi konnte sich nicht bewegen. Er konnte diesen Ort nicht verlassen. Genaugenommen wollte er es gar nicht. Sein Herz hielt ihn an diesen Ort gefesselt und sorgte dafür das er ihn nicht verlassen wollte. Es war der Ort an dem Yamato ums Leben gekommen ist. Taichi liefen Tränen über die Wangen und bald war sein ganzes Gesicht durch nächst mit Tränen. Er erinnerte sich an Yamatos letzten Worte an ihn.
 

"Wirst du mich vermissen?

Sag es mir, ich muss es wissen

Bevor du heute gehst

Ich kann deine Nähe spür'n

Ich hab Angst dich zu verlier'n

Wenn du jetzt gehst.“
 

„Ich denke oft daran

Wie es damals war

Wie alles mal begann

Wie es wirklich war.“, rief Taichi sich in Gedächtnis zurück.
 

Das war das was er zuletzt an Yamato gerichtet hatte. Bis auf den letzten Satz. Den hatte er sich gerade dazu ausgedacht. Nur ich weiß wie es wirklich wahr, aber du hast mich dazu verpflichtet nichts zu sagen, dachte Taichi im stillen verbittert.

„Ja, ich werde dich vermissen. Vermissen wie sonst niemanden auf dieser Welt, Yamato.“, murmelte Taichi leise vor sich hin.
 

„Wohin du auch gehst

Was du auch tust

Du bist nicht allein

Ich werd' immer bei dir sein

Ich kenne den Weg

Ich kenne das Ziel

Ich werd' immer bei dir sein.“
 

„Du hast gelogen als du das zu mir sagtest, Yamato.“,weinte Taichi. „Von wegen ich bin nicht allein. Ich bin allein. Ganz allein.“
 

„Hey, Tai! Jetzt komm doch mal raus!“, rief ihm seine Mutter durch die Tür zu. Doch Taichi hörte es nicht, vielmehr er wollte es nicht hören. Er hatte sich in seinem Zimmer unter seinen Schreibtisch vergraben. Decke, Kissen. Alles war da. Auch das Bild von Yamato und Taichi allein im Sommercamp. Er fing erneut an zu weinen. Er weinte. Unaufhörlich. Dennoch waren es keine hörbaren schluchze. Denn er hatte gelernt sein weinen zu verbergen, seit er sich in Yamato verliebt hatte. Immer wenn er sich Sorgen um Yamato machte fing er beinahe an zu weinen. Nun war Yamato nicht mehr da. Er war tot.

Schon komisch, dachte Taichi. Nach allem was wir zusammen erlebt haben ist er durch einen Autounfall ums Leben gekommen. Nicht von einem Digimon, sondern von einem dummen Auto das von einem dummen Autofahrer gefahren wurde.

„Taichi!“, rief seine Mutter erneut durch Die Zimmertür. „Jetzt mach schon auf!“

„Sora ist hier.Sie will mit dir reden.“

„Ach,lasst mich doch alle in Ruhe!“, reif Taichi und warf ein kleines Kissen an seine Zimmertür. „Lasst mich einfach zufrieden, klar?“

„Tai!“, sagte Sora besorgt durch die Tür. „Ich will doch nur mit dir reden.“

„Vergiss es, Sora! In bin nicht in der Stimmung zu reden.“

„Taichi Yagami!“, schrei Sora. „Ob du es willst oder nicht, ich will das wir jetzt reden!“

„Du hast dich jetzt seit fast einer Woche in deinem Zimmer eingeschlossen. Meinst du nicht auch das es langsam mal Zeit wird da herauszukommen?“, fragte Taichis Mutter besorgt. „Du hast seit einer Woche nichts mehr gegessen und auch nichts mehr getrunken. Zumindest haben wir nichts davon mitbekommen.“ Sie senkte den Kopf und starrte den kahlen Holzfußboden an.

„Jetzt ist aber mal genug! Wenn du so weiter machst musst du das ganze Schuljahr wiederholen! Und das dann zum zweiten Mal!“, sagte Sora leicht schreiend.

Ihre Stimme zitterte vor Angst oder vielleicht sogar vor Wut.

„Sora.“, sagte Taichis Mutter vorsichtig. „Sei vorsichtig. Er ist Gefühlsmäßig ein wenig eingeschlossen.“

„Ich weiß. Deswegen heult er ja auch die ganze Zeit herum. Anstatt mal aufzustehen so wie er es damals immer getan hat.“, versuchte Sora ihm klar zu machen.

„Damals ist er immer wieder aufgestanden und hat weiter gekämpft. Weiter um diese Welt, die Digiwelt und uns zu retten. Du hast immer weiter gekämpft bis du es geschafft hast. Egal was wir gesagt haben, das du es nicht schaffen würdest. Du hast einfach weiter gemacht und nicht auf uns gehört. Was ist mit diesem Tai passiert?“

Stille. Für einige Minuten. Dann fing Taichi zögerlich an: „Dieser Taichi ist gemeinsam mit Yamato gestorben.“

„Das ist nicht wahr. Er ist immer noch da drinnen. Das weiß ich. Ich bin mir sicher. Nur wird diese Tai wohl gerade von einem anderen Tai überdeckt.“, sagte Sora mit den Kopf an der Tür. „Tai. Matt wird nicht wieder zurück kommen. Auch nicht wenn du dich Jahre in deinem Zimmer einsperrst. Und vor allem nicht wenn du nichts isst und nichts trinkst. Dann wirst du bald auch nicht mehr da sein. Und das würde uns alle nur noch trauriger machen. Also jetzt komm doch mal da raus. Zeig uns wenigstens das du noch lebst und es dir gut geht. Vor allem deiner Mom.“

„Taichi?“, fragte seine Mutter besorgt.

„Hey,“, begann Sora. „Lass uns doch mal wieder ein paar Digimon vertreiben. Ich glaube die anderen würden auch mal wieder gerne unsere Freunde sehen.“

„Und wie sollen wir Gaomon erklären was passiert ist?“

„Indem wir ihm die Wahrheit sagen.“

Keine Antwort. „Ich bin mir ziemlich sicher das Gaomon es besser verkraften wird als du!“, rief Sora und rannte vom Flur in das Wohnzimmer der Yagamis.

„Du warst noch nie jemand der die Frauen verstand, Taichi. Aber bei Sora dachte ich, es wäre anders. Scheinbar jedoch nicht.“, erklärte ihm seine Mutter traurig.

„Pass auf dich auf, Taichi. Du gehst nicht mehr auf unseren Wegen. Sondern bist auf andere Wege gekommen, die niemand von uns hier kennt.“, flüsterte seine Mutter, unhörbar durch die Tür für, Taichi und ging zu Sora.
 

„Du wirst neue Freunde finden

Willst ganz von vorn beginnen

Hast du mir erzählt

Du kannst immer auf mich bau'n

Du kannst mir vertrau'n

Wenn dir etwas fehlt.“
 

„Hey, Tai!“, rief eine Stimme. Es war Koshiro.

„Izzy! Was gibt’s?“

„Hast du gehört was mit Matt passiert ist?“

„Was meinst du?“, fragte Taichi leicht verwundert.

„Du hast es also noch nicht gehört?“

„Nein. Scheinbar ja nicht. Was meinst du den?“

„Matt ist von einem Auto angefahren worden.“

„Was?“, rief Taichi.

„Er liegt im Makrus Hostpital.“

Taichi achtete gar nicht auf Koshiro und rannte los. Er rannte so schnell er nur konnte.

„Warte doch!“, rief Koshiro. „Er ist gerade im OP.“, sagte er, eigentlich für Taichi bestimmt.

Als Taichi am Krankenhaus ankam war er vollkommen außer Atem. Seine Hände stütze er auf seine Knie und atmete hastig ein uns aus. Als er wieder richtig atmete ging er zur Tür herein. Die freundliche Frau am Schalter sagte ihm das ein Yamato Ishida momentan im OP läge, doch er könne ruhig vor dem OP Saal warten. Taichi bedankte sich hastig und machte sich schleunigst auf die Suche nach den OP Sälen.
 

"Ich denke oft daran

Wie es damals war

Wie alles mal begann

Wie es wirklich war"
 

„Tai.“, hörte Taichi eine Stimme sagen. Er drehte sich um und fand Herrn Ishida vor.

„Herr Ishida?“, fragte Taichi.

„Was machst du hier Tai?“

Taichi gab keine Antwort. Er starrte Herr Ishida geradewegs in die Augen und erkannte Angst und Kummer. „Also ist Yamato wirklich hier ...“, stellte Taichi fest.

„Ja.“, antwortete sein Gegenüber, auch wenn er zu wissen schien das es keine Frage gewesen war. Taichis Blick flog hinüber zu den Türen des OPs.

„Ja. Er wurde von einem Auto angefahren und dann in den Wald geschleudert. Wie er dies solange durchhalten konnte ist den Ärzten und Beamten schleierhaft. Den man hat ihn erst sechs Stunden nach dem Unfall gefunden.“, sagte Herr Ishida. Es schien als konnte er Gedanken lesen. Den er hatte Taichi gerade die Antwort auf eine seiner Fragen gegeben.

„Sechs Stunden später?“, fragte Taichi sehr überrascht und wendete seinen Blick wieder Herrn Ishida zu.

„Ja. Sechs Stunden später.“

Das kann nicht sein!, dachte Taichi. Diese Rütteln das ich zuvor gespürt habe. Das war vor ca. sechs bis sieben Stunden gewesen. Konnte es etwa sein das … ?!

Nein, das glaube er selber nicht. Taichi schüttelte den Kopf. Aber wenn es nun doch stimmte?

Sein Kopf fing an zu vibrieren, denn es gingen ihm gerade zu viele Gedanken durch den Kopf. Erst einmal muss Yamato wieder gesund werden, dachte Taichi. Und dann sehen wir weiter.
 

"Wohin du auch gehst

Was du auch tust

Du bist nicht allein

Ich werd' immer bei dir sein

Ich kenne den Weg

Ich kenne das Ziel

Ich werd' immer bei dir sein"
 

"Sag mir, was es ist

Ich weiß nicht, was du vermisst

Pass auf, es bricht dir das Herz

Wann wirst du versteh'n

Du musst deinen Weg alleine geh'n

Du wirst schon seh'n

Doch glaube mir

Ich bin bei dir."
 

Inzwischen waren zwei Stunden vergangen seit Taichi vor den OP Sälen auf Herrn ishida gestoßen ist. Langsam fielen seine Augen zu, doch er wollte nicht einschlafen. Er wollte auf keinen Fall die Nachricht der Ärzte verpassen, wenn sie Yamatos Vater sagten das er wieder auf die Beine kommen wird und nur etwas Ruhe zur Genesung benötigte.

Als Taichi schon fast aufgab seine Augen offen halten zu können, kam ein Arzt aus dem Saal und irgendetwas schien Taichi an seinem Gesicht, sogar an seiner ganzen Körperhaltung, zu stören. Herr Ishida stand auf und eilte auf den Arzt zu.

Taichi hörte wie er fragte: „Und? Wie geht es ihm?“

Doch der Arzt schüttelte nur den Kopf und machte ein trauriges Gesicht, als er erklärte: „Es tut uns wirklich Leid. Aber er hatte bereits zu viel Blut verloren. Wir haben alles uns mögliche, in den letzten zwei Stunden, versucht. Aber wir konnten ihn nicht retten.“

Taichi stand auf vor Schreck. Er hatte alles mitangehört dennoch hatte er nur aus reiner Intuition gehandelt. Sein Verstand hatte nichts von all dem begriffen, denn er war zu müde und brach mitten im Flur zusammen. Er hörte die Stimme von Herrn Ishida, der seinen Namen rief.
 

"Wohin du auch gehst

Was du auch tust

Du bist nicht allein

Ich werd' immer bei dir sein

Ich kenne den Weg

Ich kenne das Ziel

Ich werd' immer bei dir sein"
 

Ein weißer Raum, ohne viel Mobiljahr. Ein hölzernes Bett und ein hölzerner Stuhl in der Ecke. Als Taichi die Augen öffnete starrte er auf eine weiße Decke. Nichts als eine weiße Decke. Er blinzelte mehrmals. Seine Augen wollten sich nicht öffnen, also beschloss er liegen zu bleiben und wieder einzuschlafen. Er drehte sich auf die Seite und schlief kurz darauf wieder ein.
 

Erneut öffneten sich Taichis Augen und erblickten ein weißes Zimmer. Doch diesmal fehlte jede Spur des Mobiljahrs. Taichi setzte sich auf. Was war passiert? Wo war er?

Er fühlte sich vollkommen durchgeweicht. Es klopfte an der Tür und kurz darauf machte ein Mädchen mit langen braunen Haaren die Tür auf. „Du bist also endlich aufgewacht. Das freut mich. Ich dachte schon du würdest nie mehr aufwachen.“ Das Mädchen lächelte, dabei fiel ihr eine Haarstrände ins Gesicht. Sie versuchte sie weg zu pusten. „Entschuldige.“, sagte sie und strich sich die Haarsträhne hinters Ohr.

Als sie merkte das Taichi sie, mit einem verwirrten Blick, anstarrte musste sie wieder lächeln. „Verzeih“, begann sie und kam langsam auf ihn zu und setzte sich auf die untere kannte des Bettes. „Mein Name ist Jasmin. Jasmin Rosa um genau zu sein.“

Eine Pause entstand und Taichi blickte sie weiter an.

„Und darf ich fragen wer du bist?“, fragte Jasmin.

„Mein Name ist Taichi Yagami.“, erklärte Taichi noch immer leicht benebelt und verwirrt.

„Freut mich, Taichi.“ Erneut lächelte sie.

„Wo bin ich?“, fragte er Jasmin.

„Du bist in einem Zimmer in meiner Strand-Villa. Ich ziehe hier gerade neu ein und habe mich draußen umgesehen, als ich dich im Wasser liegen sah. Ich dachte erst du wärst tot und hatte mich total erschrocken. Doch als ich näher an dich heran kam habe ich gesehen das du noch geatmet hast. Es schien als würdest du schon eine längere Zeit dort liegen, du sahst ziemlich durchgeweicht aus. Wie lange hast du den dort im Wasser gelegen?“

„Ich weiß nicht.“, gab Taichi zu.

„Ich hatte Streit mit meiner Freundin. Und dann habe ich mich ins Wasser gelegt und mit einem Shellnumemon gespielt bis ich schließlich einschlief.“

Jasmin unterbrach: „Ein Shellnumemon? Was ist das?“

„Mm? Oh, entschuldige. Das kannst du natürlich nicht wissen. Es ist ein Digimon.“

„Also du scheinst mir ein wenig zu alt zu sein für Digimon. Hätte ich echt nicht gedacht, dass du auf Digimon stehst.“, kicherte Jasmin.

„Es gibt sie wirklich.“

„Sicher.“

Taichi seufzte.

„Hey, wenn du sagst das es sie wirklich gibt, dann glaube ich dir. Aber ich glaube eigentlich nur das was ich mit eigenen Augen selbst gesehen habe.“

„Verstehe. Ich kann dir ja mal ein Foto zeigen auf dem du jede Menge Digimon sehen kannst.“ Taichi musste lächeln. Seit sechs Jahren hatte er mal wieder Spaß über Digimon zu reden. Dieses Mädchen war eigenartig. Dennoch schien er ihr zu vertrauen und sie ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sandy
2012-02-12T16:54:27+00:00 12.02.2012 17:54
hi ich habe grad das Kapitekl gelesen und fande es schon schön ich finde du soltest ein richtiges ende schreiben wie es weiter gehen wird und wer die jasmin rosa wirklich ist ! also bis dann mfg sandy


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