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Unverwechselbar...

...bescheuert & haltlos
von

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cell phone


 

Ich muss zugeben, ich habe schon lange nicht mehr in diesem Genre geschrieben. Trotzdem werde ich mich nach Kräften bemühen eine gute FF daraus zu machen. :)
 


 

...
 

Scheißkalt. Das konnte man wohl sagen. Dass es verdammt scheißkalt war, in Alaska. Man sollte meinen, dass ich dieses subpolare Klima hier gewöhnt sein sollte. Aber ich war es nicht, denn aus Deutschland, welches bekanntlich in Mitteleuropa liegt, kennt man keine derartigen Temperaturen. Damn it. Eigentor.

Ein Blick nach hinten.

Jaja, Ironie des Schicksals, dass ich ausgerechnet heute so geistig umnachtet war mein Handy zu vergessen. In der Sporthalle. Mein allerheiligstes Mittel zur zwischenmenschlichen Kommunikation auf Distanz. Siehste, Schule macht dumm! Man lernt nur unnötige Fremdwörter! Schlotternd zog ich meine, für dieses Wetter, einfach zu dünne Kapuzenjacke enger um mich.
 

Ein Blick hinter mich, dann noch einer nach links und rechts… Dam dadam! In lauterer Ausführung meines leicht paranoiden Knackses hatte ich fast das rasch näherkommende Auto übersehen. Vor Schreck taumelte ich ein paar Schritte zurück und verfluchte mich selbst dafür. Was wenn das jetzt irgend so ein psychopathischer Serienkiller war, der Freude daran fand seine Opfer zu überfahren? Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter und ich musste hart schlucken. Nein. Nein, krieg dich wieder ein, Marian! Das war ein gaaaanz normaler Autofahrer, basta!

Fast hätte ich mich auf die Fresse gelegt, doch es war gerade noch so zu verhindern. Wäre ja noch schöner. Das würde dann hier bald jeder wissen, dass dieser Emojunge voll auf die Schnauze gefallen war. Die Meisten würden sich dann ins Fäustchen lachen, aber hey! Es scherte mich einen Dreck was sie von mir und meinem Stil hielten. Zumindest so lange wie die Schläger, Angesagten oder Sportler einen Grund fanden mich nieder zumachen. Beziehungsweise mich körperlich zu belästigen. Mit Schlägen.

Heulboje, das sagten sie am liebsten zu mir.

Aber in letzter Zeit hatte ich Glück. Sie schienen ein besseres Opfer in Steven gefunden zu haben. Whatever, ich war glücklich solange mich diese Hopper zufrieden ließen.
 

Ich war fast an der Sporthalle angekommen. Mein Atem verwandelte sich in weißen Dunst und ich hätte schwören können, dass meine Finger schon dunkelblau waren. Auch wenn ich sie tief in die Jackentaschen vergraben hatte.

Ein erleichtertes Seufzen verließ meine Lippen, als ich bemerkte, dass noch nicht abgeschlossen war. Halleluja, ich glaub ich würde noch religiös werden, wenn ich hier ohne irgendwelche peinlichen Zwischenfälle wieder rauskam.

Rein, Handy schnappen, raus.

Das zumindest war mein glorreicher Plan in der Theorie gewesen. In der Praxis allerdings machte mir der dumpfe Knall einen Strich durch die Rechnung. Ich war kurz vor dem Herzkasper. Shit!

Nun war ich zwar dem autofahrenden Serienkiller entkommen aber wer weiß? Vielleicht fiel ich jetzt der Mafia bei einem Waffendeal in die Hände? Nicht hyperventilieren, ermahnte ich mich und bezwang meine flache Atmung. Ich drücke mich CSI-like gegen die Wand. Yeah! Fehlte nur noch die typische Neunmillimeter.

Nicht wundern, dass ist normal. Zumindest bei mir. Ich war ein Serienjunkie der Extraklasse und hatte eindeutig zu viel Criminal Minds und NCIS geschaut. Zögernd schlich ich mich an der Wand entlang, meine Umhängetasche als Schild und Waffe vor mich. Ich würde die Mafia vertreiben! Für diesen Gedanken hätte ich mir am liebsten den Kopf gegen die Wand gehaut. Unnötig! Das war so unnötig! Mir war auf den letzten fünf Metern nachhause aufgefallen, dass ich das Handy in der Sporthalle vergessen hatte. Mit meiner nichtvorhandenen Ausdauer war ich den ganzen Weg wieder zurückgesprintet, wie ein hinkender Esel mit fortgeschrittener Osteoporose. Musste so ausgesehen haben.
 

Jetzt nur noch ums Eck und ich fand die einen Spalt geöffnete Tür der Jungenumkleide vor. Mir schlug der beißende Geruch von kaltem Rauch entgegen. Ich hatte mir den dumpfen Knall also doch nicht eingebildet! Verdammt! Vorsichtig stieß ich die Tür auf und erstarrte.

Da lag doch tatsächlich Cas. Der Cas, der sich in letzter Zeit glücklicherweise Steven zugewendet hatte und nicht mir. Aber die kleine rote Pfütze unter seinem Schädel sagte mir etwas anderes, seitlich am Kopf prangte der Ursprung der Blutquelle. Ich riss mich aus meiner Starre und ging rüber zu Cas. Er war bewusstlos. Einfach so liegen lassen konnte ich ihn nicht. Das wäre unterlassene Hilfeleistung, auch wenn ich ihm sonst wohl kaum geholfen hätte wenn er mir mit einem seiner Sprüche gekommen wäre. Gut dass er bewusstlos war, also im Sinne der Verschonung meiner Nerven. Also zog ich meine Kapuzenjacke aus, faltete sie zusammen und schob sie vorsichtig unter seinen Kopf. Ohne meine Jacke fror ich noch mehr, auch wenn ich mich im Inneren des Gebäudes befand. Er brauchte ärztliche Hilfe.

Ich rannte zurück zum Ausgang und krachte in meinem Eifer voll gegen die Glastür. Verdammt! Probeweise rüttelte ich noch einmal am Griff aber nichts. Es war, zu meinem allergrößten Übel, abgeschlossen. Das konnte nicht sein! Wütend hieb ich ein paar Mal gegen die kühle, transparente Scheibe, doch vergeblich. Es blieb verschlossen.
 

Meine Hände zitterten und mein Atem beschleunigte sich. Ich bekam keine Luft mehr. Ich schloss die Augen und zwang mich dazu kontrollierte Atemzüge zu machen. Eins. Zwei. Gut so. Drei. Vier. Langsam gewann ich die Beherrschung über meinem Körper zurück. Fünf. Sechs.

So führte mich mein Weg zurück zu Cas. Während ich ihn sicherheitshalber in diese Lage brachte, überlegte ich. Seitige Stabillage, Lage der stabilen Seite oder wie auch immer. Jedenfalls fragte ich mich was dieser Idiot hier machte. Hatte er die Mafia etwa überrascht und wurde dann niedergeschlagen oder war er Zeuge eines Verbrechens geworden und man hatte versucht ihn aus dem Weg zu räumen? Shit! Ich musste eindeutig aufhören so viele Krimiserien zu schauen. Ich wurde ja schon ganz plemplem in der Birne. Okay ich geb´s zu, das war ich eh schon. Trotzdem. War ja nicht auszuhalten.
 

„Mein Handy…!“, fiel mir mit bahnbrechender Intelligenz wieder ein und ich hatte das Teil auch schnell gefunden. Euphorisch starrte ich auf mein Display, nur um festzustellen, das mein Akku leerer als leer war. So schnell würde ich also doch nicht die Bibel schmökern.
 

Fassen wir zusammen: Ich war 18, schwul, leicht paranoid, ein Serienjunkie, hatte eine Insektenstichallergie und einen Schafplüschie namens Spiderman und saß mit Cas, ja dem Cas, zusammen in der Sporthalle fest. Und dies am letzten Schultag vor den langersehnten Weihnachtsferien. Muy bien! Ein klarer Fall fürs Irrenhaus, soviel stand fest.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Marzipanherz
2011-09-06T19:46:05+00:00 06.09.2011 21:46
Ich kann nicht mehr. xD
Okay, der Typ ist mehr als sympathisch - schade, dass es keine Relation zu realen Charakteren gibt, sonst würde ich mich jetzt mit ihm anfreunden. :D

Der Anfang gefällt mir schon mal sehr gut.
Ein bisschen gestört haben mich persönlich jetzt die ganzen Ausrufe zwischendrin.
Das gibt dem Ganzen zwar etwas sehr Persönliches, Jugendliches, aber an manchen Stellen fand ich es etwas unpassend.

Und warum zur Hölle (Ich stehe so darauf, dass du viel kursiv schreibst!) ist die Tür denn jetzt abgeschlossen? D8
Das ist bestimmt Absicht. Eine Falle oder so. D:


Ich bleib dran, wenn's dir nichts ausmacht! ;)

Liebe Grüße. <3


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