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Aftermath

Wenn die Folgen dein Leben entscheiden
von

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Die Kälte des Sommers

21. Juni
 

Sie hat nun begonnen.
 

Die Zeit, in der die Sonne der Erde die meiste Wärme schenkt, so dass es schon fast unerträglich ist. Wie eine schwere Platte prallt sie auf uns nieder und erfüllt jeden kleinsten Winkel mit ihrem mächtigen Licht.

Jedes kleine und jedes große Lebewesen spürt es, wenn diese einflussreiche Jahreszeit sich über das Land gelegt hat.

Zuletzt der Mensch, der es höchstwahrscheinlich an der erdrückenden Hitze feststellt.

Doch die Menschen scheint diese Hitze nur gering zu stören; sie erfreuen sich lieber an der erheiternden Atmosphäre, die meist zu dieser Zeit herrscht.

Ja, sie lieben den Sommer.
 

Doch ich, der diese verdammte Jahreszeit mit dem Tod meiner Familie verbindet, teile diese Euphorie nicht.

Für mich ist der Sommer wie die bittere Kälte im Winter.

Seine glühende Hand hat mich gewaltsam gepackt und in den schwarzen Abgrund der Einsamkeit und des Leidens geworfen. Das hat er seitdem schon viermal vollbracht, ohne dabei meinen Schmerz zu lindern.

Ich hasse denjenigen, der meine geliebte Frau und meinen Sohn grausam in den Tod geschickt hat. Und ich hasse mich, weil ich meine Pflicht als Ehemann und als Vater nicht erfüllen konnte.

Letzten Endes hasse ich alle Menschen dafür, dass sie solche erbarmungslosen Bestien sind.

Meine Frau hat sehr schnell erkannt, dass ich dem Leben hauptsächlich mit Wut begegne und wenn ich kurz davor war, meine Grenze zu erreichen, hat sie mir immer zärtlich über den Kopf gestrichen und mit ihrer sanften Stimme gesagt:
 

„Versuche dich einmal an Gott zu wenden. Sag ihm, was dich beschäftigt und er wird dir helfen. Da bin ich mir ganz sicher.“
 

Danach hat sie lächelnd auf das Kreuz ihrer Kette getippt. Ich bin daraufhin immer ruhiger geworden, doch es waren nicht ihre Worte, die den Frieden in mein Herz zurückbrachten. Sondern der Klang ihrer lieblichen Stimme und ihr wunderschönes Lächeln, welches mich an meine Liebe zu ihr erinnert hat.

Denn sie ist die einzige Person auf dieser Welt gewesen, die mein dunkles Ich besänftigen konnte.

Und jetzt ist sie nicht mehr da.

Ihre damaligen Worte habe ich bis heute nicht beherzigt, auch wenn ich es ihr zuliebe versucht habe.

Denn wenn ich seiner Existenz Glauben schenke, mache ich ihn automatisch für diesen Mord verantwortlich. Somit sehe ich nicht den geringsten Grund, ausgerechnet ihn um Hilfe zu bitten. Es gibt höchstens zwei Fragen, die ich ihm stellen würde:
 

‚Meine Frau hat so viel von dir gehalten, hat dich geliebt und niemals deine Existenz angezweifelt. Warum also hast du sie sterben lassen?! Und wenn du schon Leid auf dieser Welt zulässt, warum verdammt nochmal hast du ihn so ungerecht verteilt?! ‘
 

Allein der Gedanke, dass es Menschen gibt, die unbeschwert vor sich hin leben, macht mich rasend. Zwar gibt es kein Leid auf dieser Welt, welches die Geschehnisse meiner Familie entschädigen könnte doch ich werde nicht tatenlos dabei zusehen, wie dieser sogenannte liebe Gott ihn weiterhin so ungerecht in diese Welt setzt.
 

Ich will, dass alle Menschen spüren, was meine Familie erlitten hat.
 


 

„Neuling!“

Kouhei wurde von einer kalten Stimme unsanft aus seinen Gedanken gerissen. Etwas verwirrt über den plötzlichen Situationswechsel, vergaß er für einen Moment seine Wut, die in ihm aufgestiegen war und drehte dem kleinen Fenster, aus welchem er bis vor kurzem hinaus in die schwarze Nacht gestarrt hatte, den Rücken zu. Sein Blick fiel auf das Antlitz eines Mannes, durch dessen Erscheinung in Kouhei instinktiv ein Gefühl der Angst aufstieg. Mit seinen eiskalten Augen, die im Schatten seines Hutes lagen und momentan auf ihn gerichtet waren, und seinen zusätzlich dunklen Klamotten könnte man meinen, er wäre die rabenschwarze Nacht in Person. Seine fast schon unnatürlich langen blonden Haare verstärkten Kouheis Ansicht nur.

Gin – wie er hier in dieser Organisation genannt wurde – trat einen Schritt nach vorne und brachte somit eine weitere Person in Kouheis Blickfeld.

„Du hast Arbeit.“

Unsanft zog er die zweite Person – ein Mädchen – in den Raum. Kouhei sah sie sich genauer an. Neben Gin war sie eine zarte und zerbrechliche Erscheinung. Ihre langen dunklen Haare umrahmten ihr scheinbar ausdrucksloses Gesicht, die blauen Augen schauten ins Leere und ihre Lippen schienen so sehr verschlossen, so als hätte sie sich innerlich vorgenommen, in den nächsten Stunden kein Wort mehr zu sprechen.

Doch Kouhei sah deutlich die Angst in ihren Augen, wenn nicht sogar Todesangst. Das Zittern ihres gesamten Körpers war der eindeutige Beweis.

Ein wahrlich kläglicher Versuch, seine Furcht zu verstecken.

„Bring sie dazu dir zu sagen, wo sich Shinichi Kudo befindet. Sie ist wohl oder übel die einzige Person, die es weiß.“, befahl Gin und stieß das Mädchen in die Mitte des Raumes.

Kouhei versuchte seine Furcht vor ihm zu ersticken und blickte ihm ins Gesicht.

„Wieso machst du das nicht selbst? Ich kenne diesen Typen nicht.“, wiedersprach er und wusste sofort, dass das ein Fehler war.

„Vorsicht, Freundchen … du hast gefälligst das zu tun, was man dir befiehlt und sonst gar nichts!“ Gins Miene wurde noch kälter, so dass Kouhei den Blick senken musste.

„Natürlich.“, sagte er kleinlaut. Ihm fiel wieder ein, dass er in seinem neuen Umfeld nicht die geringste Macht hatte und die unterste Schicht war.

„Also, bring sie endlich zum Reden!“, hörte er ihn noch mit seiner eisigen Stimme sagen, als die Tür ins Schloss fiel.

Nun war Kouhei mit dem dunkelhaarigen Mädchen alleine.

Er musterte es erneut und musste feststellen, dass ihre Haltung sich nicht geändert hatte. Aber Gefühle wie Mitleid kannte er schon lange nicht mehr.

Da Gin und seine dunkle Aura, die er versprühte, nicht mehr in diesem Raum waren, erfüllte die Wut von vorhin wieder sein Herz.

Und je länger Kouhei dieses Mädchen betrachtete, desto stärker und besitzergreifender wurde sie.
 

Sie mussten auch Schmerzen erdulden …

… jeder Mensch soll genauso leiden, wie sie es getan haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-09-06T14:41:47+00:00 06.09.2011 16:41
Ui, sehr sehr spannend. Bitte schreib schnell weiter. =)
Ran in den Fängen der Org, deine FF wird sicherlich wieder toll werden. Ich freue mich gerade so. Wieder eine super FF von dir, die schon anspruchsvoll beginnt. =)
Mach weiter so! =)
Warum stellst du deine Geschichten denn nicht auch bei fanfiction.de hoch? In der Regel erhält man dort mehr Reviews als hier. ;D
LG <3
Von: abgemeldet
2011-09-04T10:52:20+00:00 04.09.2011 12:52
Ole! Dann stelle ich hier mal das erste Kommi hoch ;D
Mal wieder einfach nur granate! :D War von dir aber auch nicht anders zu erwarten^^ Ich hatte echt eine Gänsehaut als der Kerl da aus seiner Sicht aus gedacht hatte...*SCHAUDER* Oho! RAn ist in den Fängen der Org.!!! Kann shinichi sie retten?! Bitte lass sie nicht sterben! :(
Mach schnell weiter ;D

LG schulu <3


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