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Summer Midnightdream

Sweet Wind
von

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The last Breath

„Geh nicht.“ Ihre Stimme klang flehend. Der Mond tauchte ihn in ein bizarres Licht. Reglos blieb er an ihrer Seite. Die Nacht war warm und dennoch war ihr kalt. Verzweifelt versuchte er sie zu wärmen, doch es war bereits zu spät. Der Wind gewann an Stärke. Es war ein kaum hörbar, sehr stiller Ruf. Behutsam hob er den Kopf. In seinem Blick lag tiefe Verzweiflung. Bald zerrte der Wind an ihren Kleidern. Ihre leisen Tränen fielen auf sein Hemd. Er legte zwei Finger unter ihr Kinn und drückte es hoch. So vorsichtig, als könnte sie zerbrechen küsste er sie. Das Mädchen konnte seine Lippen kaum noch fühlen. Der Wind trug ihn fort.
 

Reglos verharrte Nyoko in ihrer Position. Der Sand war weich unter ihren nackten Füßen. Das leichte, weiße Kleid umspielte ihren Körper auf eindrucksvolle Weise. Ihr Blick war in die Ferne gerichtet, die vielleicht nicht einmal sie überschauen konnte.
 

Sie hing einem Traum hinterher. Vielleicht wünschte sie sich der Schmetterling zu sein, der immer noch in ihrer Erinnerung war. Doch träumte Nyoko wirklich der Schmetterling zu sein oder träumte der Schmetterling Nyoko zu sein.
 

Es war eine warme Sommernacht in der Karibik. Hinter ihr wiegten sich die Palmen, sanft ohne groß aufzufallen. Ihr silbriges Haar ergoss sich wie eine sanfte Woge über ihren Rücken. Die amethystfarbenen Augen glänzten wild und erwartungsvoll. Aber in ihnen war noch etwas: Verzweiflung und Sehnsucht. Es war gerade Vollmond. Bald würde er genug Kraft haben um zu ihr zu kommen. Tränen liefen über ihre Wangen, ungesehen von jedem. Hinter ihr stand die Terrassentür offen, doch es störte sie nicht im Mindesten. Zärtlich streckte sie eine Hand aus. Der Wind schien sie zu liebkosen, als begrüßte er eine Geliebte. „Warum bist du nicht bei mir?“ Ihre Stimme durchbrach die Nacht. Sie war hell und weich, aber am Ende des Satzes brach diese und wurde von ihrem Zittern durchbrochen. Nyoko bedeckte das Gesicht mit ihren Händen. Du bist mein Edelstein hatte er gesagt. Es war so lange her, dass sie es kaum fassen konnte. Vielleicht stimmte das auch. Es musste keine Lüge sein, aber sie wusste nicht einmal ob er wirklich existierte. Wenn er an ihrer Seite war schien es vielmehr als ein bloßer Traum. Sie war von Japan in die Karibik gekommen um Urlaub zu machen. Das Mädchen hätte nicht sagen können wie lange sie ihn kannte. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. „In dieser Nacht falle ich. Ich brauche deine Liebe. Fängst du mich auf?“ Es mochte seltsam aussehen wie sie mit sich selbst sprach. Doch eigentlich tat sie das nicht. Irgendwo war er, ohne Gestalt und vielleicht ohne Existenz. Dennoch wartet sie jeden Vollmond auf ihn. Jetzt konnte sie nur in den Himmel sehen. Die Sterne, die vielleicht auch er sah. Eine Nacht blieb ihr immer mit ihm. Eine Nacht, in der sie sich nahe sein konnten. Es war nicht so das er andere Frauen neben ihr liebte. Ihm blieb einfach nicht mehr Zeit. Kouhei, dieser Name passte zu ihm. Denn er war der ruhige Friede, getragen vom Wind. Manchmal zerfraß sie die Sehnsucht, doch dann saß sie da und wartete schweigend. Aber auf was wartete sie? Vielleicht das sie mit ihm gehen konnte. Doch das konnte sie nicht. Stattdessen war Nyoko gefesselt an die Erde. Jede Nacht, die ihr gestattet wurde mit ihm zu verbringen kam ihr vor wie ein Traum. Er würde zu ihr kommen in dieser Nacht, deshalb saß sie da und wartete. Der Sommer war die wichtigste Zeit für sie beide. Das Paar genoss diese Phase. Der Wind nahm an Stärke zu, was ihr bereits zeigte, dass er bald kommen würde. Kouhei liebte den Vollmond. Er kam dann immer und hüllte sie in einen sanften Schleier des Vergessens. Er ließ sie die Zeit vergessen, die sie auf ihn wartete. „In dieser Nacht lässt du dir aber Zeit.“ Sie lachte. Es war kein glückliches Lachen, eher eins mit dem man sich zufrieden machen wollte. Plötzlich stand er vor ihr. Wie aus einem Traum entstiegen. Seine Füße standen im Wasser. Das Meer umschlang sie sanft. Seine Oberfläche war glatt und undurchdringlich. Doch er konnte es berühren. Hart geschnitten Gesichtszüge und markante Wangenknochen zeichneten sich an ihm ab. Er war muskulös aber schlank. Das Haar von einem Weiß, vielleicht aber auch ein sehr helles Blau. Seine Augen waren grün und funkelten wie Smaragde. Einen Augenblick stand er einfach nur da. Keiner der beiden rührte sich. Sie hätte ihm gerne so viele Fragen gestellt, aber sie tat es nicht. Worte hätten diesen Zustand nur zerstört. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Elegant trat er an Nyoko heran. „Mein Edelstein.“ Es klang nicht kitschig, wenn er es sagte. Er meinte es vollkommen ehrlich und darum wusste sie. Er sah schön aus, sodass er ihr den Atem nahm. Er wirkte unwirklich, als gehörte er nicht in diese Welt und das tat er auch nicht. Lächelnd setzte sich der Mann in den Sand. Er streckte sofort die Arme nach ihr aus. Erschöpft ließ Nyoko sich fallen. Sehr sanft fing Kouhei sie auf. „Hattest du eine schöne Zeit?“ Vielleicht wirkte es merkwürdig. Doch gerade jetzt sahen sie aus wie ein ganz normales Paar, doch eben das waren sie nicht. Sie würden auch nie eines sein, egal wie viel Zeit verstrich. Das Haar fiel ihr ins Gesicht. Bedächtig strich er ihr eine Strähne ihres silberfarbenen Haares aus dem Gesicht. Sein Blick ruhte nur auf ihr. Das Rauschen des Meeres war kaum noch zu hören. Es entfernte sich immer mehr, bis es in ihrer Welt nicht mehr existierte. Aber vielleicht war eben diese Welt auch ein Gefängnis. „Kouhei…“ Das Mädchen drehte sich zu ihm um und öffnete sein schwarzes Hemd. Es ließ seine Haut noch blasser wirken. Obwohl diese jetzt vielmehr durchsichtig aussah. „Ich habe dich vermisst.“ In seinem Blick lag Schmerz als diese Worte ihn erreichten. Ihr Verstand schaltete sich ab. „Es tut weh.“ Er nickte verstehend und hielt sie nur fester. Ihr Herz schlug schneller, bis sie glaubte das es zerspringen müsste. Der Grauhaarige legte eine Hand auf ihre Brust. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. „Wie sehr liebe ich das. Wie sehr sehne ich mich nach diesem Gefühl.“ Seine Stimme verlor sich im Wind. Das Hemd fiel neben ihn. Vorsichtig kuschelte sie sich an ihn, bis ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Leicht stupste er mit seinen Lippen gegen ihren Hals, bis sie ihn entblößte. Es lag nicht an der Nacht, weshalb ihr heiß wurde. Eigentlich war sein Körper kühl, aber die Berührung pulsierte durch ihren Körper. „Lass mich nie wieder allein.“ Kouhei zuckte zusammen. Er wollte es nicht und doch wusste er, dass er ihr diesen Wunsch nicht erfüllen konnte. Er war älter als sie und fühlte sich deshalb immer so als hätte er die Verantwortung für sie, weshalb sie nur lachen konnte. Obwohl es nicht zu leugnen war, dass ihr das gefiel. Er war nicht perfekt. Er hatte auch seine Makel, doch dafür liebte sie ihn. Der Ältere schob das Mädchen auf seinen Schoß und drehte ihren Körper zu sich um. Eine Hand legte sich hinter ihren Nacken. Der Blick war intensiv und voll glühender Leidenschaft, die beinahe Funken sprühte. Sie hatte ihn noch nie so gesehen. Dennoch war es nicht schön, wobei es nicht daran lag das es nicht perfekt war, aber etwas stimmte nicht. An ihnen war etwas sehr falsch. Der Grauhaarige schien ihre Gefühle spüren zu wollen, deshalb drang er tief in ihre Augen ein. Ein verstehendes Nicken folgte. Ihre Beine verhakten sich ineinander, während er sie so drehte das Nyoko unter ihm lag. Die andere Hand legte der Mann an ihre Hüfte. Ihre Lippen berührten sich sehr sanft. Die knisternde Spannung, die sich immer mehr steigerte war förmlich zu fühlen. Einladend öffneten sich ihre Lippen und seine Zunge stupste sofort leicht gegen ihre. „Ich liebe dich“, hauchte Nyoko in sein Ohr. Sein Lächeln zeigte ihr das es ihm gefiel. Leicht wand die Silberhaarige sich unter ihm. Stöhnend zog er ihr Kleid hoch und strich mit einer Hand über ihren Oberschenkel. Vor Erwartung keuchte sie. „Wie habe ich mich nach dir gesehnt.“ Seine Stimme klang mehr animalisch als menschlich, was aber auch vielleicht daher rührte das er ziemlich aufgeregt war. Obwohl es einfach umwerfend wirkte war es auch das nicht. Man konnte es nicht einmal schön nennen und dennoch war es für die beiden das kostbarste Geschenk, das sie hätten bekommen können. Was für ein anderes Paar selbstverständlich war, kam ihnen wie ein Traum vor. Sie waren es nicht gewöhnt Zeit miteinander verbringen zu dürfen. Sanft bedeckte er ihren Körper mit Küssen. Doch sie weinte. Verzweiflung machte sich in seinem Blick breit. „Ist es so schlimm für dich?“ Obwohl er sie so behutsam küsste, konnte sie die Tränen nicht zurückhalten. „Du wirst bald wieder weg sein und ich werde wieder allein sein in dieser Welt, die mir nichts zu bieten hat.“ Selbst ihr erstes Treffen hätte nicht unbedingt als romantisch gezählt werden können, es war einfach passiert. Sie war von ihm angezogen worden. Egal ob sie wollten oder nicht sie gehörten doch zusammen. Gierig leckte er über ihre Brust und dann nach unten. „Wie fühlt es sich für dich an?“ Einen Augenblick zögerte sie. Es war schön, nichts besonderes aber für sie einzigartig. Es würde das letzte Mal, für lange Zeit sein, das Nyoko ihn so nah spüren könnte. Er schärfte ihr immer wieder ein, dass er auch bei ihr war wenn er nicht an ihrer Seite verweilte, jedoch konnte sie ihm das nicht glauben, es war einfach zu abwegig. Seine Zunge war längst sehr tief. Ein leises Wimmern verließ ihren Mund. „Oh Kouhei.“ Sie errötete. „Bitte sieh mich nicht an. Ich will nicht das du mich so siehst.“ Er gehorchte ihrem Befehl nicht. Dennoch sah er sie an. Sein Blick war nicht sanft, sondern gefüllt mit Angst. Angst vor dem Verlust. Seine Hände erkundeten weiter ihren Körper und setzen ihren Weg immer weiter fort. Nyoko bäumte sich auf. Der Mann saugte an ihr, bis es beinahe schmerzte. Doch es fühlte sich angenehm an. Es stört sie nicht. Kouhei stöhnte erregt. Somit zeigte er ihr wieder wie sehr er sie liebte. Er ließ seine Hände panisch über ihren Körper gleiten, als könnte er sie jede Sekunde verlieren. Plötzlich tauchte er in sie ein. Das Mädchen stieß einen überraschten Laut aus. Er nahm sie vollkommen in Besitz, bis er sie ausfüllte. Nur er kannte jeden Winkeln in ihr. „Nein… Nein!“ Er hob den Kopf und sah sie zögerlich an. „Gefällt es dir nicht?“ Doch mehr als das. Sie wusste nur, dass sie ihn bald wieder verlieren würde. Der Grauhaarige verstand sofort. Behutsam machte er weiter. Gelangte an Stellen, die nie jemand anderes spüren würde. Seine Hände glitten an ihr entlang und er füllte sie immer noch aus. Keuchend löste er sich von ihr. Glücklich legte Nyoko sich auf seine Brust. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit das sie so da lagen. „Bist du wirklich da?“ Er sah sie fragend an. „Vielleicht bin ich nur eine Illusion. Doch vielleicht bist auch du nur eine. Illusion und Wahrheit ist nicht immer zu trennen.“ Sie hakte nicht nach. „Ich muss wieder gehen.“ Den Schmerz, den sie bei diesen Worten empfand, war nicht zu beschreiben. Doch als ihre Augen den seinen begegneten, wusste sie, dass es ihm nicht besser erging. „Willst du mitkommen?“ Nyoko empfand Panik. Sie wusste nicht ob sie das wirklich wollte. Plötzlich sah sie tief in seine Augen. Eine seltsame Gelassenheit erfasste sie. Ihr Atem ging regelmäßig. Ihr Herz schlug wieder normal. Behutsam hielt er sie fest. „Ich bin bei dir. Ich werde dich immer auffangen. Bist du dir sicher?“ Nyoko nickte. Sie war tatsächlich entschlossen. Es war keine Entscheidung, die sie rückgängig machen konnte. Doch vielleicht hatte sie die ganze Zeit darauf gewartet. „Es ist Zeit. Lass uns gehen.“ Das Mädchen sah in den Himmel. Der Mond fesselte ihren Blick. Dann sah sie Kouhei an. Es kam ihr so vor, als würde sie weiße Flügel erkennen. Doch dann konnte sie es auch schon nicht mehr sagen. Seine starken Arme hielten sie fest umschlossen. Er würde sie nicht loslassen. Es war ihr als würde sie träumen.
 

Manchmal wünschte sie sich, dass sein Herz sich dem ihren anpasste, doch das würde nie geschehen. Sein Herz hatte vor zwei Monaten aufgehört zu schlagen. Jetzt war er an ihrer Seite. Seine Augen ruhten liebevoll auf ihr. In seiner Umarmung schlief sie ein. „Gute Nacht“, flüsterte er leise. Sie hauchte ihren letzten Atem aus. Ihr Herz machte einen letzten sanften Schlag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Moon-Cat
2011-09-11T07:11:37+00:00 11.09.2011 09:11
hey, die geschichte is echt cool
das ende is allerdings etwas traurig ;)
Alles in allem ist sie schön geschrieben
ab und zu hast du ein paar Rechtschreib- und Kommafehler drinnen
trotzdem schön :)


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