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Herbstgeflüster

Slytherins und andere Katastrophen - Draco/OC
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
18.08.2016: Ich habe das erste Kapitel ein wenig abgeändert, da mir ein paar Dinge aufgefallen sind, die ich noch hätte einbauen können. Ich hoffe, es gefällt euch, wie es jetzt ist. :) Komplett anzeigen

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Die Ravenclaw nimmt Notiz

Fettnäpfchen. Allison hasste sie wie die Pest, denn sie wurde von ihnen auf Schritt und Tritt verfolgt. Zumindest war sie sich sicher, dass es ziemlich unklug von ihr gewe­sen war, Hannah in der stillsten Minute des Astronomieunterrichts auf ihr Intermezzo mit diesem Hufflepuff Fünftklässler anzusprechen. Hätte sie doch wenigstens die Stimme gesenkt. Jetzt wusste natürlich die ganze Klasse, dass Hannah scheinbar auf jüngere Typen stand. Nicht, dass das ein Problem gewesen wäre, doch da neben ihr auf der Bank Hannahs Freund saß und gerade sein maßstabgetreues Modell der Milchstraße studierte, hätte sie doch besser die Klappe halten sollen. Für die Zukunft wollte sie sich diese Themen einfach verkneifen.
 

Mit schlechtem Gewissen begab sich Allison nun in die Kerker. Für heute stand Zauber­trankunterricht auf dem Plan und bei näherer Betrachtung ihrer Lage war sie sich schon gar nicht mehr so sicher, was ihr nun mehr Unbehagen verursachte – ihr schlechtes Gewissen wegen Hannah, oder die Aussicht auf eine Doppelstunde Zaubertränke mit den Slytherins. Immerhin hatte sie ihre Hausaufgaben vollständig. Nachdem sie den Abend zuvor darüber eingeschlafen war, hatte sie beim Frühstück alle Mühe gehabt, sie noch bis zur ersten Stun­de fertigzustellen. Der Weg vom Astronomieturm zu den Kerkern zog sich wie üblich endlos in die Länge und als sie gerade die Treppe zu den Kerkern hinunterstieg, begegneten ihr auch schon die ersten unnatürlich vergnügt schauenden Slytherins. Gut gelaunte Slytherins waren generell ein Grund zur Beunruhigung, was die Ravenclaw dazu bewegte sich langsa­mer dem Klassenraum für Zaubertränke zu nähern und dabei die Umgebung genauer in Au­genschein zu nehmen. War etwa Peeves in der Nähe? Oder hielt irgendjemand Stinkbomben hinter dem Rücken versteckt?
 

„Liz, stopp!“ Allison blieb stehen und sah zurück. Ihre Freundin Leah stand japsend am Treppenabsatz und winkte sie zu sich. Mit einem letzten Blick auf die Slytherins stieg sie die Treppen wieder hinauf. „Was ist?“, fragte sie irritiert. Leah jedoch setzte wieder einen ihrer strengen Blicke auf und deutete auf die Decke des Korri­dors. „Da oben. Sieh doch, du Blindfisch!“, wurde sie von ihr ermahnt. „Oh...“, stockte Alli­son und grinste verlegen. Die Wassereimer, die in einiger Entfernung von den Slytherins unter der Decke des Korridors schwebten, hatte sie ganz offensichtlich nicht bemerkt. Oh ja, das erklärte natür­lich einiges. „Gib's zu! Du wärst ihnen wieder, ohne was zu merken, in die Arme gelaufen!“ Die Ravenclaw zuckte nur leicht mit den Schultern. „Früher oder später hätte ich schon was gemerkt“, antwortete sie grinsend und dachte dabei an die peinliche Situation, in die sie da beinahe geraten wäre. „Ist ja auch egal. Snape wartet sicher schon und ich habe wirklich keine Lust auf Punkteabzug, nur weil die Idioten dort meinen, sie müssten den Gang blockieren.“ Sie überlegte einen Augenblick, wie sie aus der Sache am besten herauskamen. „Locomotor“, murmelte sie und richtete ihren Zauberstab möglichst unauffällig auf die schwebenden Wassereimer. Als sie diese unmittelbar über den Köpfen der Slytherins zum Stillstand gebracht hatte, fügte sie flüsternd „Finite Incantatem“ hinzu. Die Eimer, vom Zauber befreit und somit nur noch gewöhnliche Putzeimer, stürzten mit lautem Gepolter auf die Horde Slytherins hinab. Kichernd gingen die beiden Ravenclaws in Deckung. Natürlich würde der Lärm Snape auf den Plan rufen. Die Freundinnen taten jetzt also gut daran, sich möglichst aus der Schussrichtung zu bewegen. Und das taten sie auch, indem sie sich in einem anderen Korridor versteckten bis das Theater zu Ende war. Zu ihrer Ver­wunderung brachte der Professor für Zaubertränke die beiden auch später nicht in Verbin­dung mit dem Zwischenfall, aber Schüler ihres Hauses waren auch eher bekannt dafür, Aus­einandersetzungen und Streichen aus dem Weg zu gehen. Genau genommen benahmen sie sich eher unauffällig und hielten sich an die Regeln. Nur Allison tanzte da ein wenig aus der Reihe. Sie war unruhig, tollpatschig und stand generell immer im Konflikt mit den Schulre­geln. Doch sie hatte Leah, die immer ein oder zwei Augen auf ihr Benehmen warf und so war sie nur selten eine Gefahr für die Anzahl der Hauspunkte, die es bis zum Ende des Schuljahres zu sammeln galt.
 

Der Zaubertrankunterricht verlief im Vergleich zu dem Zwischenfall vor dem Klassen­raum eher ruhig, auch wenn Professor Snape die ganze Stunde seine volle Aufmerksamkeit auf sie alle gerichtet hatte. Offenbar befürchtete er ein weiteres Fehlverhalten seiner Schüler. Dennoch, die Slytherins mussten nur selten für den Ärger, den sie anrichteten, büßen. Zumindest wenn Snape den Unterricht gab und Zaubertränke gab er ja immer. Krankheit war für ihn ein Fremdwort.
 

Nach dem Unterricht verließen Leah und Allison rasch den Kerker. Sie hatten keine Lust darauf doch noch ins Visier genommen zu werden. „Da haben wir aber ganz schön Schwein gehabt. Du bist noch mein Ruin!“, zischte Leah Allison zu. „Gar nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Snape dich erwischt hätte. Hätte am Ende noch gedacht, dass ich Mittäterin bin!“ Liz hörte ihre Freundin schon gar nicht, denn eben streifte etwas ihre Schulter, das ihre Nackenhärchen aufstellte. Es war Malfoy. Im Gegensatz zu seinen Kollegen war er nicht kletschnass. Offenbar hatte er ihre Unterhaltung mitbekommen. Im Gehen wandte er sich kurz Liz zu und grinste leicht. Sie blieb stehen und lief hochrot an. Was war das denn jetzt? Doch noch ehe sie sich darüber Gedanken machen konnte, war er auch schon wieder weg. Leah packte sie am Arm und zog sie mit sich. Offenbar hatte sie in ihrer Schimpftirade nicht mitbekommen, was gerade passiert war.
 

Erst beim Mittagessen beruhigte sich ihre Freundin wie­der ein wenig, was aber vor allem daran lag, dass sie ihren Freund Henry, einem Siebtkläss­ler aus Gryffindor, in der Menge erspähte und sich von da an von ihr verabschiedete. Allison sah ihr hinterher. Manchmal beneidete sie ihre Freundin darum, einen Freund zu haben, der nach dem Unterricht auf sie wartete und mit ihr die freien Nachmittage verbrachte. Doch dass sie ihn hatte empfand Liz nicht unbedingt als ein Wunder, denn Leah war wirklich außerordentlich hübsch. Ihr hellblondes, schulterlanges Haar fiel ihr in seichten Wellen über die Schultern und hellblaue Augen ruhten immer mit einem besorgten Blick auf Allison. Ihre Freundin war wirklich einfach nur wunderschön und manchmal fragte sie sich wirklich, ob nicht vielleicht eine Veela in Leah's Stammbaum wiederzufinden wäre. Aber vermutlich war das Unsinn. Vermutlich hatte die junge Ravenclaw einfach nur so wenig für sich selbst übrig, dass für sie alle anderen wie gemalt aussahen. Wenn sie dagegen in den Spiegel sah, fand sie nur wirres rotbraunes Haar, das eigentlich glatt sein sollte, aber ihr einfach nie ge­horchte und ein eher blasses Gesicht mit leichten Sommersprossen. Das einzige was sie an sich wirklich mochte, waren ihre Augen - blaugrün, wie das Meer – doch gebracht hatte ihr das bisher noch nichts. Denn so weit sie sich erinnern konnte, war sie immer Single gewe­sen und befürchtete, es wohl auch immer zu bleiben. Wenngleich sie auch in letzter Zeit das Gefühl hatte, vom Slytherintisch her ungewohnte Aufmerksamkeit zu bekommen – was ihr großes Unbehagen bereitete und sie zugleich ziemlich kribbelig machte. Natürlich konnte sie sich auch irren. Sie wollte sich irren. Als Reinblüterin hatte sie vor ihnen zwar nichts zu befürchten, aber wer wollte schon mit einem Slytherin Hand in Hand durch das Schloss spazieren? Nein, das kam ihr überhaupt nicht in die Tüte.
 

Und doch... Sie hob den Blick von ihrem Mittagessen und sah vorsichtig zum Slytherintisch hinüber. Da war er wieder, der blonde Typ mit dem kühlen Blick. Ihre Nackenhärchen meldeten sich wieder. War das wirklich Interesse, wie sie annahm, oder führte er vielleicht doch eher was im Schilde? Vielleicht aus Rache für den verpatzten Streich in den Kerkern? Was es auch war, er wurde ihr damit unheimlich. Sie ließ ihren Blick wieder sinken, aß rasch auf und verließ die Große Halle danach, um in der Bücherei ihre Hausaufgaben zu erledigen. Dieses Mal wollte sie nicht wieder erst am Abend damit beginnen. Und vielleicht würde sie das ja auch von dem Knoten in ihrem Bauch ablenken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wolkenfee
2011-08-15T19:35:27+00:00 15.08.2011 21:35
Hallo!
Also, ich mag die Geschichte. Vor allem der Anfang gefällt mir, diese kleine Gescichte über Hannah.
Allison scheint ein interessanter Charakter zu sein und ein Fan von Ravenclaw bin ich sowieso.
Interessiert ich jedenfalls, wie es weitergeht.
LG, Fee


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