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Die Chroniken von Khad-Arza - Das Imperium der schwarzen Sonne

Zweites Buch
von

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Die Einheit des Clans

Sie brauchten jedes bisschen Holz, das noch übrig war, daher konnten sie Saidah nur ohne Scheiterhaufen mit Hilfe von magischem Feuer bestatten. Die Bestattung war ein Jammer. Zoras hatte all diese Leute, die er früher immer geringschätzig betrachtet hatte, die er inzwischen respektierte und die so viel Macht besaßen, noch nie dermaßen in sich gekehrt erlebt. Am schlimmsten war Karanas Vater, der machte den Eindruck, als wägte er innerlich ab, ob er einfach zu Saidah ins Feuer springen und mit sterben sollte. Was immer es genau gewesen war, das ihn und Saidah verbunden hatte, es musste sehr viel tiefer gewesen sein als bloß eine Beziehung zwischen Kollegen. Vermutlich hatte es damit zu tun, dass Saidah die Tochter seines verstorbenen Mentors gewesen war und er sich für sie verantwortlich gefühlt hatte. Zoras würde den Herrn der Geister um jeden Preis davon abhalten, sich selbstlos das Leben zu nehmen vor Trauer, wenn der es auch nur wagen sollte, an so etwas Bescheuertes zu denken. Der sollte mal brav am Leben bleiben, er hatte verdammt noch mal seine Mutter geheiratet! Dann hatte er jetzt auch seine ehelichen Pflichten zu erfüllen, fand der Schwarzhaarige grantig, als er gemeinsam mit Neisa bei den anderen im Kreis derjenigen stand, die an der Bestattung teilnahmen. Puran Lyra selbst hatte ihren Geist losgesprochen und ihren toten Leib in Brand gesteckt, den sie auf der Tundra aufgebahrt hatten mit allem, was Saidah besessen hatte. Nur den goldenen Anstecker hatte der König von Kisara an sich genommen und behalten. Zoras fasste unsicher selbst nach seinem eigenen Anstecker, der auf seiner Brust den Umhang zusammenhielt, den Neisa ihm genäht hatte. Das Symbol der Geisterjäger... das Zeichen von Macht und Einfluss im ganzen tharranischen Zentrum. Es hatte auf Tharr mehrere solcher Räte der Magier gegeben, aber der Rat der Geisterjäger in Kisara war das oberste, mächtigste Gremium von allen gewesen. Wer diesem Rat nicht beitreten konnte, versuchte es in der zweiten Liga in Janami. Janamis Bevölkerung hatte genau wie die von Kisara zu einem sehr großen Anteil aus Magiern bestanden und beide Länder galten seit den Anfängen ihrer Geschichte als größte Konkurrenten. Demzufolge fand Zoras es ziemlich beeindruckend, dass die beiden Könige der Kontrahenten sich in diesen schweren Zeiten so vorbehaltlos verbündet hatten und nicht im Ansatz den Eindruck machten, als gäbe es zwischen ihnen überhaupt noch Konkurrenz. Der König von Janami war auch Schwarzmagier und soweit Zoras es mitbekommen hatte auch Mitglied des zweitrangigen Rates aus Janami. Er und Puran Lyra dürften sich ungefähr die Waage geben, dachte der junge Mann weiter und betrachtete beide Monarchen von weitem, denn vermutlich hatte Puran als Herr der Geister eine größere Macht inne, aber der Herr von Janami hatte dafür definitiv mehr und reichhaltigere Erfahrung als Regent eines Reiches.

Was Konkurrenten anging, hatte Zoras Derran seine ganz eigenen Probleme in Zukunft, mutmaßte er, als er den Blick zu Karana schweifen ließ, der in einiger Entfernung stand, absolut reglos, nebst Hund und seiner wiedergefundenen Braut. Zwischen ihm und Iana Lynn schien es keinerlei Probleme mehr zu geben; da sie bereits gemeinsam ins Lager zurückgekehrt waren, hatte Zoras die Hoffnung, dass ihre Versöhnung nur zufällig jetzt gekommen war und das nicht auf Saidahs Kosten ging. Es wäre erbärmlich, wenn die erste Flamme erst hätte sterben müssen, damit Karana sich von ihr lösen konnte. Karana und er waren jetzt um viele seltsame Ecken verwandt; erstens war seine Mutter, Pakuna, jetzt Purans Frau und das machte den Herrn der Geister zu seinem Stiefvater und Karana damit zu seinem Stiefbruder. Zweitens hatte er, Zoras, Neisa geheiratet, Karanas Schwester, was ihn also zugleich zu Karanas Schwager machte... was für ein alberner Stammbaum.

Sie hatten weder Zeit noch Mittel, großartig Hochzeiten zu feiern. Nachdem Karana etwas melancholisch verkündet hatte, dass er und Iana während ihrer Abwesenheit beschlossen hatten, sich ebenfalls zu vermählen, hätte es drei Hochzeiten zugleich geben sollen; aber nach den aktuellen Ereignissen war niemandem nach feiern zumute. Es gab zudem keine Institutionen, die für so eine Eheschließung normalerweise benötigt worden wären, so waren alle drei Hochzeiten nicht mehr als der Austausch einiger ritueller Floskeln, was reichlich unromantisch war, zugegeben; nicht, dass Zoras sich je viel aus Romantik gemacht hätte. Eigentlich war es ihm sogar lieber, dass darum kein Brimborium gemacht wurde, er war jetzt einfach Neisas Mann. Wie um es gleich noch einmal zu beweisen nahm er ihre kleine Hand in seine, als sie neben ihm erzitterte. Sie war mitgenommen von Saidahs plötzlichem Tod... dabei hatte sie selbst kaum Draht gehabt zu der Frau, die Zoras' ganzes Leben verdreht hatte mit dieser einen Wahrheit, die sie ihm offenbart hatte.

„Du bist vom selben Blut wie ich... und damit der rechtmäßige Erbe des Chimalis-Clans. Deswegen trägst du Yamirs Hellebarde... du bist einst geboren worden, um Großes zu bringen, Zoras Derran.“

Er schauderte bei den unangenehmen Erinnerungen. Die Welt verwirrte ihn immer noch... da war er in dem Glauben aufgewachsen, einer Verliererfamilie anzugehören, und stellte jetzt fest, dass er vom Blut eines der mächtigsten Clans Tharrs war. Dumm nur, dass er nicht Chimalis, sondern Derran hieß, er trug einen Namen, der seinem Blut nicht gerecht wurde. Aber er käme sich vor, als würde er seinen Vater verraten, würde er sich künftig einfach Chimalis nennen... Ram Derran hatte ihm das Leben gerettet und war für ihn gestorben. Er schuldete ihm definitiv, seinen Namen in Ehren zu halten... und Neisa dürfte es gleich sein, ob sie jetzt Neisa Chimalis oder Neisa Derran hieß.

Saidah... wache über uns aus der Geisterwelt, wenn du kannst. Ich habe... dir nie sagen können, dass ich dir danke für alles, was du für mich getan hast in den letzten Monden... für alles, was du mir erzählt und beigebracht hast. Ich werde deinen Namen in Ehren halten... wenn ich Führer des Clans werde, von dem ich jetzt der letzte Erbe bin.
 

Die Träume raubten ihm den Schlaf. Vielleicht redete er sich das auch ein und in Wahrheit war es die definitiv zu volle Hütte, die er plötzlich mit lauter Leuten teilen musste, an denen ihm nicht allzu viel lag; das galt insbesondere für Karana, der jetzt irgendwie sein Bruder und Schwager war. Es war stockfinstere Nacht, als Zoras sich mit einem genervten Stöhnen von dem Lager herunter rollte, das er mit seiner Frau teilte, seinen Umhang und seine Hellebarde schnappte und die Hütte verließ, in der die anderen schliefen. Er war unruhig... in seinem Inneren wisperten die Schattengeister und zogen ihn aus unerfindlichen gründen nach draußen... weg von der Hütte. In den letzten Tagen und Nächsten hatten sie viel gesprochen, aber das Meiste hatte Zoras nicht verstanden oder nicht deuten können. Jetzt sprachen sie von Aufbruch... er fragte sich, was für ein Aufbruch, und vor allem, wohin.

„Die Zeit der Sieben ist jetzt gekommen. Die Zeit, in der du dein Schicksal... annehmen solltest. Seelenfänger...“

Zoras hielt auf einer kleinen, unbewohnten Anhöhe etwas entfernt von der Familienhütte an und starrte argwöhnisch nach Norden. Er war allein; kein Mensch im Lager schien noch wach zu sein. Die Sagal-Spione oder die aus Tejal waren es bestimmt, aber die verbargen sich in der Finsternis und er konnte sie nicht sehen. Als Zoras seufzte und den Stab seiner Waffe unsicher umklammerte, hörte er hinter sich das Schlagen von Flügeln. Er war nicht überrascht, als der Schattenvogel zu ihm kam – auch nicht, als er sich auf seinem Unterarm niederließ, sobald Zoras ihn ausstreckte.

„Nun?“, fragte er seinen geisterhaften Gefährten düster, „Du warst lange nicht hier.“

„Jetzt, wo Saidah fort ist, bist du der alleinige Herrscher des Clans.“, erwiderte der Schattengeist und bewegte seinen Flügel; davon fiel eine schwarze Feder herab, die Zoras mit der Hand fangen konnte. Für eine Feder war sie schwer – und der Schamane wusste, dass es nicht die Feder war, die viel wog, sondern ihre Macht und die Bürde, mit der sie verbunden war. Als er den Vogel auf seinem Unterarm ansah, legte der den schwarz gefiederten Kopf schief. „Dies ist die Paktfeder. Das Bindeglied zwischen dem obersten Herrn und dem Clan der Schattenvögel. Hüte sie gut... sie macht dich zum Herrscher, wie es Saidah vor dir war. Es wird Zeit, dass du deinen rechtmäßigen Platz einnimmst.“ Zoras starrte abwechselnd den Vogel und die Feder an und sagte lange nichts. Als er es doch tat, grinste er flüchtig.

„Ah. Ich bin jetzt also der absolute Herr und Meister? Was wird aus meiner Seele?“

„Die kriegen wir, wenn du stirbst. Du bist auf ewig an unser Schicksal gebunden... und wir an deines, Seelenfänger.“

„Wieso nennen sie mich immer alle so?“, murrte der junge Mann und hörte den Vogel amüsiert kichern.

„Weil du einer bist... weil du die Seelen einfängst und sie zu Geistern machst. Oder sie für immer zerschmetterst... die Zeit der Sieben ist gekommen.“ Mit diesen Worten flatterte der Vogel davon in die Nacht und Zoras zischte, weil das blöde Federvieh sich mal wieder davon machte, ehe es anständig antworten konnte.

„Sadist...“, grollte er missgelaunt und umklammerte die schwarze Feder, die er bekommen hatte. Als er hinter sich eine Stimme vernahm, erschrak er sich fast zu Tode.

„Die Geister sprechen... eine ganze Menge, oder? Aber sie sprechen in Rätseln... du trägst eine schwere Bürde jetzt als Geisterjäger, mein Sohn.“ Er fuhr herum und sah Pakuna, die zu ihm gekommen war, in ihren Wintermantel gehüllt und mit einem flüchtigen, bitteren Lächeln. Als sie direkt neben ihm war, neigte er förmlich den Kopf.

„Du bist noch auf?“, fragte er sie prompt.

„Wie es aussieht.“, entgegnete sie leise, „Ich konnte nicht schlafen.“ Er schwieg eine Weile.

„Fühlst du dich wohl?“, fragte er dann und sah, wie sie den Kopf in seine Richtung drehte. „So, wie es jetzt ist... jetzt, wo du Purans Frau bist?“

„Es ist bloß eine Zweckehe.“, sagte sie und lächelte flüchtig, „Er und der Rest seiner Familie waren seit der Hochzeit sehr liebevoll und gut zu mir. Puran würde nie Hand an mich legen, Zoras. Er hat mich nicht mal im Moment der Eheschließung geküsst.“

„Selbst dann nicht, wenn du es verlangtest?“, murrte der Schwarzhaarige und seine Mutter erstarrte kurz.

„Was?“

„Du bist viel geschändet und benutzt worden, nichts desto trotz bist du ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen. Wenn du aus irgendeinem Grund einmal... wollen solltest... hätte er seine ehelichen Pflichten zu erfüllen, Mutter.“ Pakuna lachte leise.

„Ah, das lass mal meine Sorge sein. Das wird nicht passieren; jedenfalls nicht so schnell. Ich trauere immer noch um deinen Vater und er ist der einzige Mann, den ich je von ganzem Herzen begehrt habe.“

„Der wird dich aber nicht mehr befriedigen können, so leid mir das tut.“, seufzte Zoras, „Hör mal, mir ist völlig egal, was Puran mit dir tut oder lässt, es ist nur... wenn ich einmal...“ Er wusste nicht, wie er es formulieren sollte, was in seinem Kopf herum spukte. „Wenn ich einmal... fort bin, möchte ich gewiss sein, dass du glücklich bist. Dass du in guten Händen bist. Es ist nicht so, dass ich deinem neuen Mann misstraue... wenn ich hier jemandem vertraue, dann ihm. Aber der Gedanke, dass du bloß... aus einem Zweck heraus die Frau von jemandem bist und nicht, weil dieser Mann dich begehrt und... dich will, wurmt mich irgendwie.“ Er sah, dass Pakuna lächelte, und gegen seinen Willen errötete er, als sie ihn zärtlich umarmte, mit aller Liebe, die eine Mutter für ihren Sohn nur empfinden konnte.

„Du wolltest mich dein Leben lang immer beschützen.“, wisperte sie, während er ihre Umarmung unruhig erwiderte, „Hab keine Angst, Zoras. Ich bin stark... ich schaffe das alles. Puran... wird mir ein wundervoller Mann sein. Du kannst beruhigt... deiner Aufgabe nachgehen. Ich bin in guten Händen.“ Er seufzte und vergrub das Gesicht in ihrer Schulter, während er die schützende Wärme spürte, die von ihr ausging, die er als kleines Kind so innig geliebt hatte. Wie lange war das her... und wie viel hatte sich doch seitdem verändert.
 

Mit einem lauten Krachen zerschmetterte der Feuerschlag den Felsbrocken am Abhang in tausende Stücke, die dann zur Erde herab rieselten. Die Sklaven in der geräumigen Höhle, die als Lager gedient hatte seit sie Ahrgul verlassen hatten, schrien vor Angst und zogen sich tiefer in das Gebirge zurück. Yamuru jedoch konnte sein Amüsement nicht verbergen und grinste dreckig, während er Ulan Manhas Wutanfall zusah und wie der ältere Mann vor Zorn tobend mit Feuer um sich warf, um wahllos unschuldige Felsbrocken zu zerstören.

„Also wirklich, Meister, die armen Felsen haben auch Gefühle. Zumindest bei euch Schamanen hat doch alles einen Geist, oder?“

„Du elender, verdammter... Bastard!“, brüllte Manha ihn an und schleuderte als nächstes einen Schwall magisches Feuer auf ihn. Yamuru hatte wenig Mühe, auszuweichen, davon abgesehen konnte der Mann es sich gar nicht leisten, ihn umzubringen. „Die scheißverdammte Batterie ist weg und du grinst mich schadenfroh an?! Ich reiße dir alle Eingeweide heraus, Yamuru!“

„Eigentlich müsste Euch der Stand der Dinge doch gefallen, Ihr seid Saidah Chimalis los. Und das ganz ohne Fluchmal.“

„Aber dass der Preis mein eigener Spion ist, den sie gekillt hat, war nicht eingeplant!“, brüllte der Mann ihn wutentbrannt an und Yamuru feixte.

„Was denn, Ihr habt Henac Emo wohl wirklich gern gehabt, oder? Weil er sich so treudoof von Euch von hinten hat bumsen lassen?“

„Halt dein scheißverdammtes Maul, Zuyyaner, oder ich bumse dich von hinten!“

„Ah, kein Bedarf, ohne Euch enttäuschen zu wollen.“ Manha zischte ihn wutschnaubend an und der Zuyyaner zwang sich, sein Grinsen zu unterdrücken, um ihn nicht noch mehr zu verärgern. Emos Tod hatte ihn sichtlich aufgebracht; was Yamuru recht verblüfft hatte. Nun, so wie Scharan sich nicht leisten konnte, ihn zu töten, konnte er selbst sich nicht leisten, die Kooperation des Mannes hier zu vergraulen. Dazu stand zu viel auf dem Spiel... der Imperator war zwar jetzt tot, aber die Anhänger des Imperiums würden nicht im Nichts verschwinden. Und er war nicht gewillt, den Rest seines Lebens hier mit diesen Spinnern vom Imperium zu fristen; er hatte bessere Pläne.

Wer hätte das gedacht, was, Chenoa? Du hockst jahrelang beim Kaiser und hättest jede Gelegenheit gehabt, ihn umzubringen... schon so lange, du elende Verräterin. Und dann war es so einfach... ihn auszumerzen, diesen Hurensohn. Wenn du die Batterie hast, Chenoa... freue dich. Und glaube ja nicht, du wärst mich los... im Prinzip ist mir egal, wie es im Moment läuft; im Endeffekt jedenfalls werde ich am längeren Hebel sitzen. Und dann... wird es dir überhaupt nichts mehr nützen, Chenoa, dass du die kleine Thira so mit deinem Wissen vollgestopft hast und sie zu deiner hörigen Lakai abgerichtet hast. Am Ende wird sie mir gehören... und ich weiß, dass du Angst davor hast.

Er unterbrach seine Gedanken, als Manha wutentbrannt weiter fluchte und einen weiteren Feuerstoß auf den Grat schmetterte, auf dem sie standen. Als Yamuru ihn ansah, war das Gesicht des Mannes rot vor Zorn und seine Fäuste so fest geballt, dass die Knöchel hervor traten, während sich seine Fratze zu einer bizarren Grimasse verzog. Er bebte am ganzen Körper vor Wut darüber, einen seiner besten Handlanger verloren zu haben, und das Feuer jetzt bei sich behaltend schien er seinen Zorn jetzt anderweitig auszutoben; Yamuru lächelte mit einem leisen Seufzen.

„Vorsicht, Scharan... bring Puran Lyra nicht um, wenn du jetzt deine ganze Wut auf sein Mal lenkst. Dann hättest du doch niemanden mehr, der vor dir kniet und deine Macht spüren kann...“ In der Tat schloss der Zuyyaner die Augen und konnte das amüsierte Lächeln nicht mehr unterdrücken, als er sich fragte, ob er den König von Kisara wohl vor Schmerzen schreien hören würde, wenn er sich genug konzentrierte – trotz der massiven Entfernung zum Lager der Allianz musste die Macht, die Manha jetzt auf das Fluchmal lenkte in all seinem Zorn, so gewaltig sein, dass man es sicher bis hierher hören konnte.
 

„Um Himmels Willen, Mutti, tu doch irgendwas, Vati krepiert ja!“

Etwas anderes war wirklich kaum anzunehmen und Karana konnte Neisa ihr hysterisches Schreien nicht verübeln, während er senkrecht auf dem Schlaflager saß, erstarrt wie eine Säule, und noch nicht mal ganz begriffen hatte, was hier vor sich ging, während sein Vater auf der anderen Seite der Hütte sich die Seele aus dem Leib schrie und wie wahnsinnig ob der brutalen Schmerzen, die Scharans Bannmal ihm zufügte, wirklich den Eindruck machte, als läge er im Sterben. Der Morgen graute vermutlich; in der Hütte war es zu jeder Tageszeit stockfinster, sodass Karana es nur instinktiv spüren konnte. Er war aufgewacht, als sein Vater plötzlich aus heiterem Himmel wie wahnsinnig zu schreien angefangen hatte, und im Nu war vermutlich das gesamte Lager ebenfalls wach gewesen, jetzt versuchten Tante Alona und seine Mutter verzweifelt irgendwie, den Mann festzuhalten und irgendetwas zu tun, was die Schmerzen linderte.

Das Problem war, sie konnten gar nichts tun. Der Einfluss dieses Mals lag komplett bei Ulan Manha, und solange der nicht aufhörte, wie ein Verrückter, die Schmerzen zu steigern, würde Puran Lyra gar nichts helfen, nicht einmal der stärkste schmerzlindernde Zauber, den Leyya beherrschte. Karana fühlte eine eiskalte Furcht von ihm Besitz ergreifen, während er nebst Iana nur da sitzen und fassungslos zu dem Spektakel herüber starren konnte. Neisa fing vor Panik zu weinen an und Zoras zerrte sie unter wüsten Protesten ihrerseits aus der Hütte; er fuhr sie mit irgendetwas an, was Karana nicht verstand, und Neisa schrie zurück, so keiften sie sich vor der Hütte in heller Aufregung an, doch Karana hörte ihnen nicht zu und starrte nur. In dem Moment fuhr sein Vater drüben herum und schlug seine Cousine mit einer ungeahnten Brutalität zur Seite, die versuchte, irgendwie seinen Arm zu packen, und Alona flog zurück und gegen die Wand, sodass beinahe die ganze Hütte eingestürzt wäre.

„Fass mich nicht an!“, fuhr der Herr der Geister sie völlig besessen von seinen Schmerzen an und fletschte dabei die Zähne wie ein verwundetes Raubtier, ehe er mit derselben Kraft im Arm nach Leyya zu schlagen versuchte, die sich duckte und panisch aufschrie.

„Liebling, um Himmels Willen! Liebling, ich bin es doch, erkennst du mich nicht?! Kämpfe dagegen, Puran! L-lass die Schatten nicht von dir Besitz ergreifen, d-das ist doch alles nur Scharans Willkür, die dich so verändert... Puran, bitte!“

„Rührt mich nicht an, keiner von euch!“, geiferte er vollkommen wahnsinnig und sank im nächsten Moment wie verrückt schreiend in sich zusammen, als die Schmerzen ihn wirklich umzubringen schienen, und er griff fuchsteufelswild an seinen Hals, grub die Fingernägel in die Wunde, als wollte er sich selbst die Kehle herausreißen und schrie immer lauter und lauter, ohne dass er auch nur einen Moment zuließ, dass seine Frau oder seine Cousine ihm wieder näher kamen.

„Um Himmels Willen, w-was machen wir denn jetzt?! Hört das gar nicht mehr auf?!“, schrie Iana neben ihrem Mann erbleichend und Karana fuhr aus seiner entsetzten Starre hoch, während draußen Neisa heulte, Zoras wutentbrannt irgendetwas zeterte und noch viel mehr Stimmen dazu kamen; offenbar kamen auch die Anderen aus der Nachbarhütte jetzt dazu, allen voran Simu, dessen Stimme Karana am lautesten hörte und der offenbar versuchte, Zoras und Neisa zur Ruhe zu bringen.

„Raus mit dir, Iana.“, zischte Tante Alona von vorne in ihre Richtung, „Los, verschwindet, das wird ungemütlich hier! - Geh weg, Leyya, ich versuch es mal mit Seelenkontrolle.“

„D-das kannst du nicht, das ist gefährlich!“

„Schert... euch... weg!“, brüllte Puran Lyra unter einem weiteren Anfall, der ihn absolut unkontrolliert mit den Armen um sich schlagen ließ, ohne dass er eine der beiden Frauen erwischte. Dann hustete er und schrie erneut, ehe er plötzlich den Kopf hob und Karana spürte, wie sein Vater ihn direkt ansah. Seine grünen Augen waren geweitet von Wahnsinn, aus ihnen sprach der absolute Verlust von Verstand und Wahrnehmungsvermögen, hatte der Sohn das Gefühl, als beide einander nur für diesen kurzen Augenblick anstarrten.

So ähnlich musste er selbst ausgesehen haben, wenn der Schatten ihn besessen hatte. Es jetzt bei seinem Vater zu erleben war wie eine grausame Art des In den Spiegel sehens und Karana wurde übel bei der bloßen Vorstellung, der Schatten, mit dem Manha ihn infiziert hatte über das Mal, könnte seinen Vater für immer wahnsinnig machen.

„V-Vater... kämpfe dagegen!“, hörte er sich kleinlaut sagen und spürte, wie die nackte Furcht ihn packte und ihn zwang, sich aufzurappeln. Iana sprang ebenfalls auf und schnappte nach seinem Arm.

„W-was machst du?!“

„Gib nicht auf, Vater!“, rief Karana lauter, „Du bist nicht der Dämon, der dich verrückt macht! Sieh mich an!“ Und Puran Lyra sah ihn an, verzerrte das Gesicht vor Schmerz und Wahnsinn, fletschte die Zähne und verzog den Mund zu einem so diabolischen, grauenhaften Grinsen, dass den Anwesenden fast das Blut in den Adern gefror.

Das war Scharans Fratze. Und sein Grinsen. Und seine Worte, als Puran seinen Sohn anschrie.

„Ich... bringe dich um und zerfetze dich, du Hurensohn! Ich reiße dir die Gedärme heraus und du wirst... knien, für immer!“

Und es waren nicht die Worte, die Karana so fassungslos machten; er wusste, dass es Scharans Einfluss war und dass sein Vater so etwas niemals wirklich sagen würde, wäre er bei Verstand. Es war mehr das versteckte Zittern in seinen vor Wahnsinn und quälenden Schmerzen strotzenden Augen, ein kleiner Funken des Restes seines Bewusstseins, das in diesem Moment bis zu Karanas Instinkten vordrang und dem Anfall von spontanem Wahnsinn eine Nuance von heller Panik verlieh.

Da irgendwo hinter der Fassade aus Wahnsinn war sein Vater und versuchte mit aller schwindender Macht, die er hatte, dagegen anzukämpfen.

„Tu irgendwas, Karana... hilf mir! Bitte...“

In dem Moment, in dem er die Worte rein instinktiv erfasste, wusste er, was seine Aufgabe war.
 

Er rannte. Gepackt von einer wilden, bestialischen Entschlossenheit, gepaart mit einem ungebändigten Hass auf den Urheber all dieses Schlamassels hörte Karana nicht die Stimmen, die ihm nachriefen, als er aus der Hütte und quer durch das Lager rannte. Hinaus auf die Tundra, Richtung Nordosten. Er vernahm irgendwo in der Ferne Ianas Stimme, Simu rief auch irgendwas, aber es war ihm gleich. Alles, was in seinem Kopf war, war der bloße, nackte Wille, Ulan Manha zu zerfetzen und dem Fluch ein Ende zu bereiten.

Er war Karana Lyra, er war ein Nachfahre desselben Mannes, von dem auch Scharan abstammte. Und er war der Einzige, der ihn zu Fall bringen konnte, da war er plötzlich sicher. Aar bellte; offenbar versuchte der Hund, ihn einzuholen, gab die Verfolgung seines Herrchens aber schnell auf; Karana war froh darum. Nicht, dass Bruder Hund noch etwas geschah, weil er versuchte, ihn zu schützen. Er hatte nicht mal eine Ahnung, wo genau Zoras Scharan getroffen hatte, wie er erzählt hatte; er wusste nur, dass es in den Bergen im Norden gewesen war, also war das sein einziger Anhaltspunkt.

Du wirst heute sterben, Ulan Manha!, schwor der Schamane sich verbiestert und spürte die Macht und den Zorn in seinem Inneren kribbeln vor Aufregung, als er schneller rannte. Und wenn ich dich erwische, wird alles gut sein!

„Hörst du?! Ich töte dich, Scharan!“ Er brüllte so laut, dass sein Ruf von den fernen Bergen widerhallte, und Karana keuchte und schnappte schmerzhaft nach Luft, ohne seinem Körper zu erlauben, jetzt schlapp zu machen. Er musste rennen. Er musste schnell sein, ehe es für seinen Vater zu spät wäre... oder für den Rest der verdammten Welt.

Vielleicht war es Wille der Geister. Oder ein dummer Zufall. Karana wusste nicht mehr, wie lange er pausenlos gerannt war, als er den Mann auf der Tundra traf, den er gesucht hatte, mutterseelenallein und offenbar in der Erwartung, ihm hier zu begegnen. Scharan musste es gewusst haben – und jetzt war er da, als wartete er darauf, von Karana zerfetzt zu werden. Der Jüngere hielt in gebührendem Abstand vor dem Kerl inne und schnappte keuchend nach Luft, sein ganzer Körper angespannt und bebend in der Ekstase seiner Wut, als er die Fäuste verkrampft ballte und mächtig mit sich rang, um die Magie in seinen Fingern zurückzuhalten, statt sie dem Älteren blindlings um die Ohren zu hauen. Ein solch unkontrollierter Frontalangriff brachte erfahrungsgemäß gar nichts, das hatte schon bei Zoras nie gewirkt, wenn sie sich als Kinder geprügelt hatten.

„Sieh an... Karana.“, begrüßte der Sklavenkönig ihn mit einem feisten Lächeln, „Eine seltsame Eingebung, die mir sagte, du würdest kommen... wie wütend du doch bist, hmm?“

„Ich... bringe dich um!“, schwor der junge Mann wutentbrannt und zog mit einer blitzschnellen Bewegung sein Schwert, worauf der Himmel zu grollen begann und Karana fühlen konnte, wie sich die Macht in seiner Hand auf das Schwert übertrug und die Klinge glühen ließ. „Du tust deinen letzten Atemzug, Manha!“ Scharan streckte die Arme aus und knackte mit den Fingern, ohne wirklich beeindruckt zu sein, wie es schien; aber der Schein trog, fiel Karana auf, als das Gesicht des Gegenübers jetzt ebenfalls zu einer vor Zorn verzerrten Grimasse wurde, wobei er seine ungewöhnlich spitzen Eckzähne fletschte.

„Passt ja gut dann... weil ich mindestens genauso schlechte Laune habe wie du, Prinz Karana! Dich auszuweiden könnte mir definitiv den Tag versüßen... du elender Hurensohn!“

Ehe Karana eine Chance bekam zu reagieren, stürzte sich der Andere schon auf ihn, verblüffenderweise ohne jede Waffe, allein mit seinen bloßen Händen, aus denen er eine Wand aus Feuer auf seinen Kontrahenten schleuderte, die Karana mehr beeindruckte, als er zugegeben hätte.

Und da hieß es, der Kerl wäre mittelmäßig mit den Elementen... und wie kommt er an Feuer, wenn er Kelar Lyras Enkel ist, der seinerseits Windmagier war?

Dann musste wohl Manhas Vater ein Feuermagier gewesen sein... eigentlich konnte es Karana egal sein, als er mit einem wutentbrannten Hieb seines Schwertes das Feuer vernichtete und nach dem Älteren schlug, der seiner Waffe aber behände ausweichen konnte, um dann von der anderen Seite erneut anzugreifen. Karana keuchte und wirbelte herum, entkam dem nächsten Feuerschlag und stürzte sich seitlings auf Manha, ehe er mit seinem dank der Magie glühenden, bebenden Schwert ausholte und ein weiteres Mal nach seinem Gegner schlug; und er war verblüfft, als er sah, dass Scharan keine Anstalten zu machen schien, ihn abzuwehren oder auszuweichen. Stattdessen riss er plötzlich seine linke Hand empor, direkt in die Schusslinie des Schwertes, und Karana war nicht ganz sicher, ob er begriff, was hier passierte, als als Schwert gefüllt mit purer Windmagie die Handfläche des Mannes durchbohrte. Karana schnappte nach Luft und wagte nicht, seine Waffe loszulassen, als sie plötzlich in Manhas Hand steckte und der Mann ihn trotz offensichtlicher, brutaler Schmerzen durch diese Verletzung noch immer bestialisch angrinste.

„Ist das nicht witzig?“, zischte er dem Jüngeren zu und packte mit der freien Hand Karanas Arm, der das Schwert umklammerte, um ihn daran zu hindern, es loszulassen oder zurückzuweichen, als er sein ätzend ansehnliches Gesicht zu dem Jüngeren vorstreckte, so dicht, dass Karana seinen heißen Atem bereits spüren konnte. Er erstarrte und keuchte nur, benebelt von der Unruhe, die die Geister plötzlich in ihm verursachten... die Geister, die ihn anschrien, er sollte wegrennen.

Er konnte sich nicht rühren, als er in die grünen, wahnsinnigen Augen dieses Mannes starrte, der ihm so ähnlich sah... dessen grinsende Fratze Karanas Verstand plötzlich abschaltete.

„Es ist dein Schicksal, Karana... das an das des Dämons gebunden ist, weil du ein Teil von ihm bist.“

„Ist das nicht witzig, dass ich dich auf diese Art aufhalte... mit deinem Schwert in meiner Hand, hmm? Auf diese Weise, auf die... dein Vater in seinen besten Jahren den zuyyanischen Imperator ermordet hat. Glück für mich, dass deine Waffe kein Zuyyanerschwert ist... im Gegensatz zu König Puran, der zeitlebens seine verfluchte Zitterhand behalten wird nach diesem Kampf, wird meine Hand nachher wieder völlig heil sein. Fürchtest du dich... Karana?“

„Scher dich zum Himmelsdonner, Ulan Manha.“, war die Antwort des Jüngeren. „Denn dahin werde ich dich befördern, und wenn es das Letzte ist, das ich tue.“

Der Mann grinste ihn triumphierend an, als er den Kopf zurücklehnte und Karana dabei keinen Moment aus den Augen ließ.

„Das sagen sie alle. Das haben Kohdars gesagt. Das hat Königin Nalani gesagt. Das hat dein Vater gesagt. Und keiner von ihnen konnte es... ich werde dafür sorgen, dass du mich fürchtest. Nein, ich werde dafür sorgen, dass du mich anflehst, aufzuhören... und dein erbärmliches Leben zu verschonen.“

Er war zu schnell, als dass Karana hätte reagieren können. Als er noch die Augen weitete und fassungslos überlegte, was er tun sollte, senkte Manha den Kopf über seinen Arm, den er noch immer festhielt, und ohne ein weiteres Zögern vergrub er seine scharfen Fangzähne mit einer Brutalität in Karanas Fleisch, dass dem Jüngeren augenblicklich die Luft wegblieb.
 

„Dieser absolut hirnverbrannte Vollhorst!“, fluchte Zoras Derran wutentbrannt und rannte schneller. Iana hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten, der Mann war, obwohl kleiner als sie, unglaublich schnell zu Fuß. Nur Karanas Hund war noch schneller, der voraus rannte und sich immer wieder wild bellend nach den Menschen umsah, die ihm folgten in die Richtung, in die Karana gelaufen war. „Dieser behinderte, geisteskranke Hurensohn, dieser absolute Depp!“, fluchte Zoras ungehemmt weiter und Iana verdrehte im Rennen die Augen.

„Dass du auf ihn fluchst, macht es nicht besser, Zoras.“

„Was rennt der einfach blind aus dem Lager, ausgerechnet zu Scharan?! Als ob er seinem Vater ernsthaft helfen könnte, wenn er sich gleich hier und jetzt ans Messer liefert! Dieser Bastard ist die Wiedergeburt des Tyrannen Kelar, der ein gefürchteter und mächtiger Geisterjäger war, so einen legt selbst Karana nicht einfach so um, was bildet der sich eigentlich ein?!“

„Vielleicht betört er Scharan ja mit seiner berauschenden Aura. Das klappt ja auch bei den Frauen ganz gut und ich denke, Ulan Manha treibt es gerne mit Männern.“ Iana verdrehte die Augen und sah zu Yarek, der mit ihnen gekommen war. Dieser Kerl war einfach immer die Ruhe selbst. Sie verstand nicht, wie er jetzt Humor behalten konnte. Zoras war offenbar in diesem Punkt ihrer Meinung.

„Das glaubst du doch im Traum nicht, Yarek!“

„Aber es wäre so schön einfach. - Ist er das?“ Iana fuhr hoch, als sie alle plötzlich aus der Ferne ein gellendes Schreien vernahmen, das in der eisigen Luft widerhallte. Ihr fuhr es durch Mark und Bein; Karanas Stimme, sie würde sie selbst über tausend Meilen Entfernung erkennen. Zoras wurde auch augenblicklich noch schneller, als er es wohl auch gehört hatte, sodass die anderen beiden wohl auch schneller rennen mussten, um ihn nicht zu verlieren.

„Scheiße, Neisa bringt mich um, wenn ich zulasse, dass dieser Vollidiot stirbt!“, empörte der Schwarzhaarige sich dabei und Iana schnaubte.

„Sonst hast du natürlich keine Sorgen! Wenn er stirbt, bringe ich ihn für seine Blödheit gleich noch mal um, darauf kannst du wetten!“

„Wie liebenswürdig ihr alle seid.“, sagte Yarek trocken, schien sich aber nicht ernsthaft für das Thema zu interessieren.

Als sie Karana auf der Tundra fanden, lag er am Boden und war allein. Iana keuchte alarmiert, als er sich rührte und irgendetwas Unverständliches vor sich hin stöhnte, und sie drängte sich an Zoras und Aar vorbei zu ihrem Mann, um sich neben ihn auf den Boden zu hocken.

„Karana, um Himmels Willen, bist du verletzt?!“, rief sie erschrocken – weniger darüber, dass er verletzt war, sondern darüber, dass es sie so kümmerte. Dieser Vollidiot hatte doch selbst Schuld, wenn er ohne Rückendeckung los rannte. „W-was ist passiert?! Karana, sag doch irgendwas, du Vollhorst!“

„Fass mich nicht an...!“, stöhnte er und fuhr vor ihren Händen zurück, die versuchten, ihn auf den Rücken zu drehen, „Scher dich weg, na los! D-das ist... das ist gefährlich!“

„Gefährlich?“, schnarrte Zoras, der gemeinsam mit Yarek auch dazu stieß und selbstgefällig auf seinen ewigen Rivalen herab starrte. Iana kümmerte sich nicht um seinen Blick. „Was soll an einem halb toten, hirnamputierten Trottel wie dir gefährlich sein, Karana?! Was hast du dir dabei gedacht, alleine wegzurennen? Er hätte dich töten können.“

„Er?!“, zischte Iana, „Bist du Scharan begegnet, Karana?“ Sie fasste nach seinem Arm und registrierte beunruhigt, wie verkrampft sich seine rechte Hand an seinen linken Unterarm klammerte. Er blutete... „Verdammt, Karana!“

„Ich werde... ihn zu Fall bringen, das ist... das ist meine Sache, haltet euch da raus!“, fuhr er sowohl sie, als auch Zoras und Yarek an, und als er sich abrupt aufsetzte, ohne jemals seinen verwundeten Unterarm loszulassen, zischte er wie ein in die Enge getriebenes Raubtier, ehe er den drei anderen einen Blick schenkte, der Iana zurückfahren ließ. Einen Blick voller Zorn, voller wilder Entschlossenheit, das zu Ende zu bringen, weswegen er los gerannt war. Sie erwiderte seinen Blick und zwang sich selbst zur Ruhe, obwohl in ihrem Inneren plötzlich eine Panik rumorte, die sie nicht einzuordnen vermochte. Sie wusste nicht, was es war, aber es war ein ganz schlechtes Gefühl...

Sie hatte diesen Blick schon einmal gesehen in ähnlicher Form. Diesen Blick, aus dem derselbe, wahnsinnige Schmerz gesprochen hatte...

„Was ist mit deinem Arm?“, fragte sie monoton, ohne den Blick von Karanas grünen Augen zu wenden, und er verzog das Gesicht zu einer geifernden Grimasse, als hätte er vor, nach ihr zu schnappen wie ein Wolf, wenn sie näher käme.

„Scharan wird... sterben, dafür werde ich sorgen!“, grollte er bebend vor Zorn und rappelte sich schneller als gesund für seinen Zustand war auf die Beine; sein Körper dankte es ihm nicht, denn er taumelte sofort wieder und fiel gegen Yarek, der ihn unsanft an den Oberarmen festhielt und verhinderte, dass er sich wieder losriss.

„Nicht jetzt, Karana.“, sagte der rothaarige Söldner, „Jetzt kehren wir zum Lager zurück und lassen jemanden deine Wunde versorgen. Alles andere wäre idiotisch und das weißt du genauso gut wie wir.“

„Lass mich los!“, keuchte der Jüngere und wand sich heftig, aber Yareks Griff war zu fest und Karana keuchte, als er den Widerstand plötzlich aufgab und mit einem lauten, schmerzverzerrten Stöhnen zusammenfuhr. Iana rappelte sich ebenfalls auf und starrte ihn beunruhigt an, als er die Hand endlich von seinem Unterarm löste und bebend zum Vorschein brachte, was er so vehement zu verbergen versucht hatte.

„Er ist ein Dämon... und wir sind vom selben Blut...“, stöhnte Karana und sank in Yareks Griff so weit zusammen, dass der Söldner ihn gewaltsam an den Oberarmen wieder auf die Beine zerren musste, während sie alle fassungslos auf Karanas Unterarm starrten, auf dem dasselbe Symbol wie ein Brandmal prangte, das sein Vater am Hals trug. „E-es ist meine Aufgabe, ihn zur Strecke zu bringen, die Geister haben es ge-... argh-...!“

„Hör mir mal gut zu, du absolut verblödeter, schwachsinniger Vollidiot!“, keifte Zoras ihn dann an und beugte sich soweit vor, dass die Gesichter beider Männer sich fast an den Nasenspitzen berührt hätten. „Was hat dir deine Eskapade hier gebracht?! Du bist weggelaufen und wolltest Scharan umbringen – und jetzt hat er mit dir das gleiche gemacht wie mit deinem Vater... was den völlig aus dem Rennen geworfen hat, falls es dir entfallen ist?! Willst du uns verarschen, Karana?!“

„Verdammt, geh mir vom Leib, Zoras!“, fauchte Karana und versuchte vergeblich, etwas Kraft zu mobilisieren, was ihm nicht gelang. „Was weißt du schon davon?! Und wenn es mich alle Schmerzen dieser und der nächsten Welt kostet, ich werde ihn zerreißen für das, was er getan hat! Es ist der einzige Weg, ihn loszuwerden!“

„Und da dachtest du, du bist so heldenhaft und übernimmst das mutterseelenallein, damit alle dir huldigen?! Sieh dich an, Himmel und Erde noch mal! Du könntest in diesem Zustand nicht mal deine eigene Frau töten!“ Er zeigte wutentbrannt auf Iana und sie zog die Brauen hoch, ohne sich einzumischen – dazu wäre sie auch nicht gekommen, denn in diesem Moment veränderte sich Karanas Gemütszustand so drastisch und plötzlich, dass sie selbst fast unwillkürlich aufschrie, als er plötzlich an Yareks Armen riss und sich fast befreit hätte, das Gesicht zu einer dämonischen Fratze verzerrend und Zoras anfauchend wie ein zorniges Raubtier.

Der Schatten...

„Scher dich zum Himmelsdonner, du Hurensohn, du verdammter!“ Es war ein kurzer Schlag ins Genick, der Karana augenblicklich zum Schweigen brachte und ihm das Bewusstsein raubte. Zoras fuhr zurück und starrte Yarek an, was Iana ihm verdutzt gleich tat. Der Söldner warf sich Karana kommentarlos wie einen Mehlsack über die Schulter und machte sich an den Rückweg.

„Jetzt hält er endlich mal den Mund.“, knurrte er dann nur, „Darauf hab ich mich schon seit Monden gefreut. Gehen wir zurück; das sind ja großartige Neuigkeiten, dass wir jetzt zwei Irre haben, die durch dieses Mal verrückt werden.“ Ohne auf die anderen zu warten stampfte er davon, nur Aar folgte ihm auf den Fuß und ließ den Schwanz betrübt hängen. Iana blieb mit ihrem Schwippschwager zurück und schenkte ihm einen hohlen Blick.

„Denkst du, wir sollten nach Scharan suchen? Wir sind immerhin zwei.“

„Vergiss es.“, sagte Zoras Derran, schulterte seine gigantische Stabwaffe und machte sich daran, Yarek zu folgen. Als er an Iana vorbei kam, hielt er noch einmal inne. „Du bist... hier diejenige mit dem stärksten Einfluss auf Karana. Wenn der Schatten durch dieses Fluchmal auf ihn fällt, wie er auch Puran verrückt macht, dann schlag ihn zu Brei, wenn du musst. Beherrsche das, Iana... vielleicht bist du von uns die Einzige, die das vermag.“ Er ging und sie starrte ihm nach, ehe sie ihm spöttisch nachwarf:

„Wo ist denn deine Arroganz geblieben? Ich dachte, du hältst dich für besser als ihn? Dann solltest du es doch genauso können.“

„Tja, vielleicht kann ich das.“, entgegnete er schulternzuckend, „Aber ich habe keinen Bock, tagein, tagaus als Karanas Leibwächter wie ein Schatten an ihm zu kleben.“ Das gesagt setzte er seinen Weg fort und Iana hielt es für sinnvoller, ihn schnell wieder einzuholen, wo Yarek ja schon so eilig voraus stampfte, als beabsichtigte er, sie alle abzuhängen. Als sie wieder zu Zoras aufschloss, schnaubte er unwirsch. „Sie sagen, du bist zur Hälfte Lianerin und zur anderen Hälfte Schwarzmagierin? Das ist eine verblüffende Wendung.“

„Scheint so.“, machte sie desinteressiert. „Offenbar war mein Vater Schamane, ohne dass ich es je wusste. Was kümmert es dich?“

„Gar nichts.“, sagte er und zuckte erneut mit den Schultern, „Aber es bestätigt das Gefühl, das ich in deiner Gegenwart habe.“

„Wovon redest du?“

„Manche Schamanen können mit... bestimmten Voraussetzungen wahrnehmen, wenn ihr Gegenüber ebenfalls ein Schamane ist. Es ist wie ein Ziepen in meinem Unterbewusstsein, und es ist ganz definitiv da, wenn du auch nur zwanzig Fuß von mir entfernt stehst. Ich habe das erst, seit ich diese Hellebarde besitze, vermutlich hängt es irgendwie mit diesem Medium zusammen. Ich kann... in dir die Geister wahrnehmen. Auf eine... ganz seltsame Weise... und es fühlt sich an wie Schatten, die irgendwo in meinem Unterbewusstsein herumschwirren wie lästige Fliegen.“ Iana starrte ihn ungläubig an; doch der Mann ihrer Schwägerin schien nicht vorzuhaben, seine seltsamen Empfindungen von Schatten näher auszulegen, er würdigte sie keines Blickes und ging schweigend weiter. Iana fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte; kurz griff sie mit der Hand nach dem Griff ihres Kurzschwertes, der Schattenklinge Kadhúrem. Vielleicht, dachte sie sich unsicher, war es mehr als bloß väterliche Zuneigung und Stolz auf die einzige Tochter gewesen, die ihren Vater damals dazu veranlasst hatte, ihr diese Waffe explizit zu vermachen... dieses uralte, wertvolle Medium, das die gefährlichste Waffe von Karanas Großmutter Nalani Kandaya gewesen war...

Der Frau, die man Schattenkönigin genannt hatte.
 

Die Neuigkeiten waren ernüchternd. Scharan schien seine schlechte Laune jetzt eingebüßt zu haben, jedenfalls waren die Krämpfe des Fluchs sowohl bei Karana, als auch bei seinem Vater verschwunden, als die Übrigen den aktuellen Stand der Dinge an jene im Lager verbreiteten, die etwas zu melden hatten. Sie alle mussten vor Ulan Manha auf der Hut sein... er war ein gefährlicher Gegner und wie es aussah absolut unberechenbar. Und dass er die Reihen ihrer vertrauenswürdigsten Führer so mit seinem Fluch infiltrierte, bereitete den Oberhäuptern des Lagers gewaltiges Kopfzerbrechen. Und dennoch war es noch etwas anderes, was die Allgemeinheit der Allianz beunruhigte.

Der König von Tejal saß mit ausgestreckten Beinen an der Wand seiner Hütte und warf kleine Messer auf die Landkarte von Suyuhhr, die er sich noch in Ahrgul von Chenoa hatte beschaffen lassen. Die Messer markierten exakt die Punkte, die der Geheimdienst des Königreiches zu überwachen gedenken sollte, um das feindliche Lager der Imperialisten im Auge zu behalten.

„Ulan Manha ist nicht unser Problem, sondern das des Lyra-Clans.“, stellte seine Gemahlin klar, die mit etwas Abstand auf der anderen Seite der Hütte saß und ihrer kleinen Tochter das lange, schwarze Haar flocht. „Die Geister machen es eindeutig... Manha hat andere Ziele als Tejal, Madanan.“

„Manha will der König der Welt sein.“, erwiderte Madanan Ayaghil finster, „Das tangiert dann zwangsläufig auch Tejal.“ Er warf ein weiteres, kleines Messer auf die an der Wand hängende Landkarte, wo es in dem Holzbalken stecken blieb, der die Behausung stützte. Bei jedem seiner Würfe zuckte Thakani kurz zusammen, um dann von ihrer Mutter sanft ermahnt zu werden, sie sollte still halten.

„Manhas Ziel ist nicht, König dieser Welt zu sein...“, murmelte Thamila im Flechten, ohne ihren Mann dabei anzusehen, und ihre nahezu schneeweißen Augen huschten nervös hin und her, während sie sprach. Ihre Stimme war apathisch, wie immer, wenn die Worte, die sie sprach, keinesfalls in ihrer schwerwiegenden Tragweite unterschätzt werden sollten. Sie war Telepathin... sie war eine gute Seherin. Wenn auch zweifelsohne nicht von demselben Genie wie Ryanne der Yalla, was sich darin äußerte, dass die Königin von Tejal nicht so hirnkrank war. Madanans eigene Sehensgabe war nicht so extrem wie die seiner Frau, aber er wusste, dass sie sich nie irrte mit dem, was sie sah.

„Welche andere Welt soll das sein?“, fragte er monoton, ehe er seufzend ein weiteres Messer aus seiner Tasche zog und es schweigend betrachtete.

„Ich sehe nur das, was ich sehe, mein Gemahl.“, stellte sie förmlich klar und vollendete Thakanis hübsche Frisur, dabei leicht lächelnd. „Ich sage ja nicht, dass uns die Lyras egal sein sollen. Ich weiß, du sorgst dich um deinen Jugendfreund. Ich sage, wir müssen uns auf die weltlichen Gegner konzentrieren... vorerst. Die da wären die Imperialisten. Der Kaiser mag tot sein, aber wie die Späher berichten gibt es noch genug Anhänger des zuyyanischen Imperiums. Und sie machen unser Lager für den Tod des Imperators verantwortlich. Sie haben Alymja und Senjo eingebläut, dass es... des Kaisers Lieblingswort... Blasphemie sei, sich gegen Kataris Willen zu stellen, das bedeutet, wir werden sie über kurz oder lang an der Backe haben.“

„Und?“, machte er, „Was schlägst du vor? Soll ich die Truppen rüsten?“ Thamilas Lächeln verschwand und sie ließ von ihrer Tochter ab, die verwirrt zwischen ihren Eltern hin und her blickte.

„Lass uns allein, Thakani.“, ordnete sie dann an und die Prinzessin erhob sich zitternd, um dem Befehl sittsam zu gehorchen. „Geh deinen Bruder suchen und sag ihm, ich habe gesagt, er soll dich beschäftigen.“ Die Tochter verschwand und als die beiden Herrscher alleine in der Dunkelheit waren, erhob sich auch die Königin und kam herüber zu ihrem Mann, wo sie sich vor ihn setzte. „Wir werden über kurz oder lang Schwierigkeiten haben mit den Imperialisten. Sie bereiten sich auf einen Angriff vor. Was wir tun sollten, ist uns mit den anderen Herrschern zusammensetzen und einen Plan erstellen.“

„Sie haben in Senjo fast keine Magier und in Alymja auch nicht.“, sagte Madanan, „Dafür haben sie die Zuyyaner, wie wir wissen sind die skrupellos und gefährlich. Wir haben zwar so gut wie keine Zuyyaner, dafür aber alle anderen Arten von Magiern in der absoluten Überzahl.“

„Ich will nicht, dass wir noch einen Krieg ausfechten, der unser Volk um den Großteil reduziert, weil wir auf den Befehl von Chenoa Jchrrah verrecken.“, zischte seine Frau mit ungewohntem Zorn in der Stimme, als er ihr in das hübsche Gesicht sah. „Was immer diese Frau hinter unserem Rücken mit den Sagals ausheckt, ich werde garantiert keinen einzigen meiner Landsmänner dafür hergeben.“

„Im Moment dient sie unserer Gemeinschaft aber ganz gut und ihre Fähigkeiten sind gegen die Imperialisten vermutlich ziemlich von Nutzen.“, behauptete Madanan gelassen, „Sagen wir, solange diese Frau so agiert, dass es uns allen im Lager von Nutzen ist, kann sie ja gerne weitermachen. Und wenn sie uns nicht länger von Nutzen ist... töte ich sie.“

Die Frau lächelte ihn zärtlich an, als sie eine Hand hob und ihm das Messer entwendete, ehe sie sich vorbeugte und ihr Gesicht so dicht vor seines hielt, dass ihre Nasenspitzen einander berührten und er in der Erwartung, sie würde ihn küssen, bereits die Augen schloss. Aber sie sprach zuerst.

„Du weißt, wie du mich glücklich machen kannst... das hast du schon immer gewusst, schon seit dem ersten Tag, den wir einander angesehen haben. Ich schätze dich dafür... Madanan Tevvy.“ Jetzt küsste sie ihn mit einer Leidenschaft, die ihre weiterführenden Absichten im Moment mehr als nur deutlich machte, sodass er nicht zögerte, ihren innigen Kuss zu erwidern und mit den Fingern an ihrem Gewand zu nesteln, um sie gleich noch einmal glücklich zu machen.
 

Als Dasan Sagal zusammen mit seinem Enkel zurück ins Lager kehrte, war Chenoa nicht überrascht, beide lebend wiederzutreffen. Sie hatte es ja bereits vor Wochen in der Reikyu gesehen – dass der Tag kommen würde, der das Ende der Wartezeit einläuten würde. Es wurde Zeit, die Sieben mit ihrer Aufgabe zu betreuen und sie loszuschicken... damit alle Übrigen sich derweil den letzten Imperialisten widmen und sie ausmerzen konnten, wenn es sein musste.

„Wurde auch Zeit.“, begrüßte sie den alten Telepathen, als er alleine zu ihrer Hütte kam, vor der sie bereits wartete. „Die Feinde warten schon säbelrasselnd am anderen Ende des Tals, um den Tod des Imperators zu rächen. Was hat so lange gedauert?“ Sie zwang sich aber zu einem gönnerhaften Lächeln, als der Mann vor ihr zum Stehen kam und in seinen Umhang griff, um das Ding zu Tage zu fördern, das ihnen allen so lange den Schlaf geraubt hatte.

„Lästige Schmeißfliegen sind sie, die Zuyyaner, die loszuwerden ist ein Akt, unglaublich.“

„Und da sollte man doch meinen, in Eurem Alter schockt Euch nichts mehr.“, erwiderte sie sarkastisch und nahm ihm die Endlosbatterie ab, die er ihr mit Azans Hilfe beschafft hatte. Sie unterschied sich äußerlich nur wenig von den normalen Batterien und das Glas, in dem die komprimierten Seelen in einem Zwischending aus Flüssigkeit und Gas vor sich hin waberten, war noch verdreckt von der Erde, in der das Objekt geruht hatte. Chenoa spürte die grausame Macht, die in dieser Batterie steckte, und die Macht der Seelen, die ihre Erschaffung gekostet hatte, und es fühlte sich an wie ein sanftes Vibrieren in ihren Händen, das sie allein beim bloßen Gedanken daran, dass sie endlich in den Händen hielt, was sie gewollt hatte, euphorisch machte, als wäre die Ausstrahlung dieser einen Batterie pures Aphrodisiakum.

Es war in der Tat günstig, dass Sagal wieder da war, fiel ihr als Nächstes ein, und sie hob den Kopf, um ihn nach einem eindeutigen Blick auf die Lippen zu küssen. Er machte keinen Hehl daraus, dass ihm die Vorstellung nicht missfiel, jetzt mit ihr zu schlafen.

„Eine letzte Nacht... bevor ich sie aufbrechen lasse.“, verkündete die Zuyyanerin frostig, entgegen ihrer plötzlich Hochstimmung, „Die Zeit der Sieben ist gekommen... und das Schicksal von Khad-Arzas Seele liegt jetzt nicht länger in meinen... oder Euren Händen, Sagal.“
 


 


 


 

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Dödöööh. Ich hab Spekulatius *___* Noch ein kapitel, ööööy! *dance* Schön dass die Kapiteltitel immer weniger aussagen und immer weniger Sinn machen, aber egal... xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Izumi-
2012-12-02T14:31:07+00:00 02.12.2012 15:31
... die Titel machen ja wohl mehr Sinn als meine, oder? XDD

Gut, mal sehen. Lalalaa, da ist offenbar Zoras. Und... Saidah, mehr oder weniger. Puran geht es nicht gut... schön, wie Zoras über die ganze Sache denkt. XD
Die Szene zwischen ihm und Pakuna war auch süß. Ich meine, wie geil er sich einfach Gedanken um das Sexleben seiner Mutter macht. XDDD Der hat echt Nerven. Aber er herzt halt. Ach ja, das mit dem Vogel kam mal wieder ziemlich poser rüber, nebenbei. XD
Haha, die Szene mit Scharan und Yamuru war so cool! XDD Er ging so ab und Yamuru dachte sich einfach nur, LOL. Und ich hab leider herum gekawaiit, weil OMG, er trauert um Emo, er hat ihn geliebt!!!11111!!1elf
Und unter dieser Liebe, hust, muss dann der arme Puran leiden. Irgendwie ist die Vorstellung von Psycho-Puran ja seltsam, aber interessant... und Kanara hat gefailt. Ich dachte nur so, nein, bitte, du bist doch jetzt nicht wirklich so doof... aber hey, Scharan konnte sich immerhin ein bisschen abreagieren. Scheint ja Spaß zu machen, Leute anzuknabbern. Sein Rettungstrupp hatte da auch eine interessante Zusammenstellung, ich hab mich dran erfreut. Yarek lieb ich ja eh, der ist viel zu selten da.
Oh und ein Herz für die Szene mit den Bollywood-Leuten! Die sind eh viel zu selten da, dabei sind sie cool. Also: ♥.
Und auch ein Herz für Sagal und Chenoa... ich kann mir ja nicht helfen, aber irgendwie mag ich die beiden als Paar! XD

Mochte Kapitel ^o^



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