Zum Inhalt der Seite

Leiden eines Kriegers

Mia und Keysha
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schmerz der Verwirrung (*)

Schmerz der Verwirrung
 

Zischend öffneten sich die Türen des Gravitationsraumes und er hörte, wie jemand auf ihn zugeeilt kam. „Vegeta, alles in Ordnung?“, fragte eine sanfte Stimme. Er spürte noch immer den immensen Druck, der sich in seinem Körper aufgebaut hatte. Zarte Hände griffen nach ihm, um ihn nach draußen zu zerren. „Geh raus! Es ist zu gefährlich für dich!“, keuchte er und versuchte sich aufzurichten. Doch es gelang ihm nicht. Erst jetzt bemerkte er, dass sie nicht allein war. „Was ist los mit ihm?“, fragte die zweite Frau und legte die Stirn in Falten. „Keine Ahnung, aber wir müssen ihn hier raus bringen. Bulma wird wissen, was zu tun ist.“, sagte Mia entschlossen. Beide Mädchen griffen nach Vegeta und stemmten ihn nach oben. Er spürte, wie die Gravitation auf seinen Schultern lastete. Nein es war nur Einbildung. Eine neue Wahnvorstellung. Unter der Gravitation, die er zum trainieren nutzte, wären die Mädchen nicht im Stande gewesen auch nur über die Türschwelle zu kommen. Er biss die Zähne zusammen und verfluchte sich für die Schwäche, die er gezeigt hatte. Keysha schien zu bemerken, was in ihm vorging. Lange genug hatten die Mädchen mit ihm zu tun gehabt, um zu wissen, wie er tickte und was in ihn beschäftigte. „Keine Sorge. Wir werden niemanden davon erzählen.“, flüsterte sie und griff dann in ihre Tasche, um den Pieper zu aktivieren, der Bulma signalisierte, dass sie dringend gebraucht wurde. Vegeta blickte ihr dankbar entgegen und ließ sich von den Mädchen in einen der nahe gelegenen Medicenter führen.
 

*
 

Dunkelheit herrschte um das kleine Raumschiff, das nun schon seit Monaten heimatlos durch die Galaxie trieb. Sie hatten sich schlafen gelegt und hofften, dass sie bald einen Planeten erreichen würden, der ihnen genug Platz zum Leben bot. Noch immer waren die Gedanken der Krieger von dem Verlust ihres Planeten und ihrer Familien aufgewühlt. Die Unruhe, die sie umgab, schien greifbar nahe. Es war das erste Mal in dieser Zeit, wo er, der kleine Prinz unter Wahnvorstellungen aufwachte. Er hörte kleine, nackte Kinderfüße, die lachend die Gänge auf und ab rannten. Er hörte sie die Lieder summen, die sie immer zusammen gesungen hatten. Er spürte, wie sie nach seinen Händen griffen und ihn damit immer weiter in die Dunkelheit seines Selbst schickten. Oft schrie der Prinz und schlug um sich, sodass er von Nappa oder Radditz beruhigt werden musste. Er atmete apathisch und blickte wild um sich oder er verzog sich ganz in sich selbst und redete Tage lang nicht mit seinen Leidensgenossen. Er sehnte sich nach der harschen Hand seines Vaters. Er vermisste die gütigen Augen seiner Mutter, in denen er sich stets hatte verlieren können. Er vermisste es, mit den Fingern durch ihr glattes, schwarzes Haar zu fahren. Er vermisste Kali, die ihm die schwersten Fragen stellte. Zu gern hätte er jetzt nach Antworten gesucht. Und er vermisste Leokardia, die unbeholfen versuchte auf seinen Schultern Halt zu finden und ihre kleinen Finger in seinen Haaren vergrub, um nicht herunter zu fallen. Er vermisste jede Sekunde und jedes noch so kleine Detail. Sein Herz schien in tausend Teile zu zerspringen.
 

*
 

„Glaubst du wir haben bei der Entwicklung des Raumes etwas übersehen?“, fragte Mia leise. „Nein, unmöglich. Wir haben fast ein Jahr daran gearbeitet und Tests durchgeführt. Ich war vorhin auch dort gewesen und habe nachgesehen. Es war nichts zu sehen und nichts messbar, was ihn hätte so außer Gefecht setzen können. Es gibt keine Erklärung für all das.“. Er öffnete langsam die Augen und hörte, wie jemand neben ihm scharf die Luft einsog. „Oh mein Gott. Seht euch das an.“, keuchte Bulma und die Mädchen eilten zu ihr, ohne ihm Beachtung zu schenken. „Redet er mit jemanden? Ich kann niemanden sehen.“, sagte Mia und schnalzte mit der Zunge. Er hatte sich hinter die drei Frauen gestellt und blickte auf das Video, das immer und immer wieder vor ihnen ablief.

Dort war er. Verstört, wild um sich schauend. Er suchte etwas. Die Quelle der Stimmen. Er drehte sich immer wieder um sich selbst und begann seinen unsichtbaren Gegner ausfindig zu machen. Dabei redete er wirres Zeug. Seine Augen wirkten hysterisch. Er erkannte sich selbst kaum wieder. Schließlich bekam er einen Wutanfall, schlug wild um sich und brach zusammen.
 

Bulma seufzte leise und drehte sich dann um, um nach ihrem Liebsten zu sehen. Sie erschrak, als sie ihn direkt hinter sich bemerkte und gab einen erstickten Schrei von sich. Er starrte auf das Video und biss sich auf die Lippe, während er die Hände zu Fäusten ballte. „Werde ich wirklich verrückt?“, fragte er leise und legte die Stirn in Falten. Dann wandte er sich ab und verließ den Raum. Zurück blieben die drei Frauen. Als er den Gang entlang lief, ließ er noch einmal das Bild passieren, welches sich ihm auf dem Video geboten hatte. Er hatte auf dem Boden gelegen und hatte sich nicht mehr rühren können. Es war verdammt noch mal unmöglich für ihn gewesen, da die Gravitation ihn tief auf den Boden gedrückt hatte. Es hatte ihm sogar die Verdammte Luft aus den Lungen gedrückt. Er hatte gedacht, er müsse sterben. Was ihn an der ganzen Sache nicht losließ war, dass er ganz genau gespürt hatte, dass sich die Stärke der Gravitation nicht verändert hatte, als die Mädchen ihn dort heraus geholt hatten. Er hätte es doch Gott verdammt noch mal spüren müssen, schließlich hätten sie das nie im Leben überlebt. Aber es war so gewesen, als wäre alles gleich geblieben. Er wurde wirklich verrückt.
 

*
 

„Du Vegeta?“, fragte Kali und blickte nach oben in den Himmel, wo kleine Wolken vorbei zogen, die sie mit dem Zeigefinger nachmalte. Er blickte zur Seite und betrachtete seine kleine Schwester, die zufrieden auf der Wiese lag. „Ja?“, fragte er und bedeutete ihr somit, dass er ihr zuhören würde. „Glaubst du, dass ich irgendwann mal genauso stark sein werde wie du?“, fragte sie lächelnd und blickte ihn mit großen, erwartungsvollen Augen an. „Natürlich wirst du das. Und wenn du fleißig trainierst, dann wirst du vielleicht einmal stärker sein als ich.“. Sie quiekte vergnügt auf und legte dann ihren Zeigefinger auf seine Stirn. „Du spinnst doch großer Bruder. Ich werde nie stärker sein als du. Wen soll ich denn dann bewundern?“.
 

*
 

Vegeta schluckte hart, als er den Flur entlang ging. Er rechnete fest damit, dass sein innerer Dämon ihn wieder quälen würde, sobald er etwas Ruhe fand. Doch da war nichts. Innerlich wusste er, dass er sich dem Übel stellen musste, dass ihn seit so langer Zeit geißelte. Doch er wusste nicht wie. Als ihm plötzlich eine Idee kam, wandte er sich um und lief bestimmt in die Richtung des Gravitationsraumes. Er musste dagegen ankämpfen. Als er um die Ecke bog, sah er, wie ein Schatten in den Raum huschte. Er bildete sich das nur ein! Seine Gedanken spielten ihm einen Streich! Es kostete ihn nur ein müdes Lächeln. Ja, er musste sich nur besser darauf konzentrieren, dann würde so etwas nicht mehr passieren, das wusste er mit Bestimmtheit. Er hatte es als Jugendlicher schon einmal geschafft diese quälenden Gedanken abzuschalten, er würde es auch wieder schaffen. Er musste stark bleiben. Entschlossen trat er in den Raum und spürte, wie die Gravitation versuchte ihn in den Boden zu rammen. Hatten die Mädchen nicht gesagt, dass sie hier gewesen waren, um nach den Rechten zu sehen? Wieso war der Raum dann noch voll in Funktion? Hatte er sich doch nicht eingebildet, was geschehen war? Sie waren hier herein spaziert, als wäre nichts gewesen und hatten ihn ohne Probleme nach draußen bringen können. Er wurde wahrlich verrückt. Oder… Waren sie doch nicht die, für die sie sie alle gehalten hatten. Er kniff die Augen zusammen, als er auf die Zeituhr des Gravitationsraumes blickte. Die Uhr hatte weiter gezählt. Sie hatten die Gravitation nicht unterbrochen, sonst wäre die Uhr wieder von vorn gestartet. Er wandte sich um und blickte dabei zu Boden. So viele Fragen schossen ihm durch den Kopf. Vor allem stand die Frage aus, was ihn nur immer wieder zu diesen Wahnvorstellungen trieb. Doch das war jetzt nicht das Hauptproblem, was es zu lösen gab. Er musste herausfinden, was es mit den Mädchen auf sich hatte – irgendetwas war komisch an der ganzen Sache. Denn je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Situationen kamen ihm in den Sinn, wo sie sich durchaus eigenartig benommen hatten. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie, als sie den Gravitationsraum bearbeiteten, ihn zu Hilfe gebeten hatten, weil das Material zu schwer war. Selbst der kleine Roboter, der aus dem gleichen Material gemacht war, wog einige hundert Kilo. Doch als sie ihm diesen überreicht hatten, waren sie damit umgegangen, als würden sie ihm ein Stück Watte in die Hand drücken. Warum war ihm das nicht sofort aufgefallen? Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Etwas schien hier voll und ganz aus den Rudern zu laufen. Er musste mit Bulma darüber sprechen. Als er aufsah, um den Raum zu verlassen, blickte er direkt in die Augen von Mia.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück