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Sweet Masochism

Tsunayoshi X Byakuran
von

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Sweet Masochism

Langsam, nur sehr schwerlich, konnte Tsunayoshi die Augen öffnen. Sein Kopf schmerzte, die Sicht war unklar und sein Körper fühlte sich an, als hätte er sich damit stundenlang von Lambo als Snowboard missbrauchen lassen. Natürlich war es Winter, das würde die kriechende Kälte erklären, doch warum konnte er sich nicht rühren, egal, wie sehr er es auch versuchte? Es war dunkel. Allerdings nicht so dunkel wie in einem Zimmer bei Nacht, mit großen Fenstern, vielleicht einem Vorhang davor, aber dies war... so ziemlich 'sehr' dunkel.

Davon abgesehen drangen keinerlei Laute, Geräusche, Krach an seine Ohren. Es war, als befinde er sich in einer Art Vakuum, denn selbst nach Luft zu schnappen fiel ihm schwer. Sobald er versuchte sich stärker gegen die Mächte auf zu lehnen, welche ihn gebunden hielten, vernahm er endlich ein ihm bekanntes Geräusch. Es klang als würde jemand mit einem Holzbalken über den Boden kratzen und sobald seine Panik für ein paar klare Gedanken Platz gemacht hatte, kam er auf die offensichtlichste Lösung aller Lösungen: Es saß auf einem Stuhl.

Jedoch wohl nicht ganz aus freien Stücken, denn seine Beine waren daran festgebunden, seine Handgelenke hinter ihm um die Stuhllehne und als wenn man ernsthaft Angst vor ihm haben müsste, gab es noch ein stramm gezogenes Seil um seinen Oberkörper, welches ihn garantiert daran hinderte sich irgendwie von diesem Ort, geschweige denn dem Stuhl, zu befreien. Wo und vor allem wie war er hier gelandet? Egal wie oft er sein Gedächtnis nach einer Antwort auf diese Fragen durchstöberte, es kam einfach keine zum Vorschein. All das hier war genauso verwirrend, wie eine von Spanners glorreichen Erklärungen. Es fehlte eigentlich nur noch, dass sich jemand vor ihm auf den Boden hockte und mit seiner Schutzbrille herum spielte, während er die buntesten und einfallsreichsten Begriffe um sich warf. So einen wunderbaren Durchblick hatte der Brünette gerade.

Plötzlich waren Schritte zu hören. Krampfhaft versuchte Tsuna sich ruhig zu halten. Er war ein Mafiaboss verdammt, er brauchte vor nichts Angst haben! Selbst, wenn ihm der Titel mehr als nur unfreundlich aufgezwungen worden war. Das zählte gerade nun einmal nicht! Bald war so etwas wie ein kleiner Lichtschlitz zu sehen, der wohl aus der Kombination von geschlossener Türe und Taschenlampe dahinter entstand. Sehr wohl, so weit konnte der Junge doch noch klar denken. Das Piepsen aus Panik ließ sich dennoch nicht vermeiden, als besagte Türe sich plötzlich mit unschöner Geräuschkulisse öffnete und ihm zu seinem Missfallen einen blassen, schneeweißen Schopf präsentierte. „Byakuran..?“ Fragte er ins Dunkel hinein, war sich immer noch nicht ganz sicher, ob er wirklich richtig gesehen hatte, bevor die Tür wieder ins Schloss gefallen war. „Interessantes Spielzeug hast du da, Tsunayoshi.“ Kam prompt die Antwort, selbst wenn es eigentlich gar keine war, aber sie bestätigte zumindest einmal Tsunayoshis ärgste Sorgen. Die sachten Schritte kamen immer näher an ihn heran, während er selbst verzweifelt darüber nachdachte, was der Feind aus der fernen Zukunft mit 'Spielzeug' gemeint hatte. Anders als das, machte sich der Brünette auch so unnötig weitere Gedanken um den Mann dessen Stimme er genau erkannt hatte.

Sollte er mit seinem Sieg damals nicht endgültig aus ihrer Welt verschwinden? War vielleicht doch etwas falsch gelaufen und er hatte Byakuran gar nicht wirklich besiegt? Hatten sie sich zu früh gefreut?

Desto näher der Führer der Millefiore an ihn heran trat, desto stärker wurde der penetrante, süßliche Geruch einer ihm doch bekannten Nascherei. Zumindest ging er gerade einmal davon aus, dass er sie kannte, denn der Geruch war ihm wirklich bekannt. Ehrlich nun! Vielleicht mochte er gerade nicht darauf kommen, wie die Dinger heißen, aber früher oder später würde ihm der Gedankenblitz schon kommen! Ganz bestimmt. Vielleicht. Irgendwann.

In all seinen Überlegungen hatte Tsuna seine Augen fest geschlossen, denn wenn er schon nicht auf den Namen kam, wollte er zumindest ein Bild vor seinem geistigen Auge aufrufen können! Allerdings schlug auch dies fehl, denn bald verstummten die Töne der sachten Schritte und die süße, schwere Geruchswolke befand sich mittlerweile direkt vor seinem Riechorgan. Nein, er wollte seine kleinen Äuglein nicht öffnen um sicher zu gehen, ob seine Nase nun richtig mit der Vermutung lag, dass Byakuran nun gerade in diesem Moment direkt vor ihm stand! Zumal ihm immer noch nicht eingefallen war, wonach er da gerade suchte. Es war irgendetwas mit 'M' zu beginn, soweit wusste er es wohl noch. Aber weiter kam er nicht unbedingt damit. Es gab eindeutig zu viele Dinge, die mit 'M' anfingen! Herr Gott, was machte er denn da gerade? Es gab Wichtigeres um das er sich gerade vielleicht Sorgen machen sollte! Langsam, ernsthaft zögerlich, entkrampfte der Brünette eines seiner fest zusammen gepressten Augen und musste ein paar Male blinzeln um sich mit dem blendenden Weiß vor sich anzufreunden, welches trotz der Dunkelheit immer noch stechend auf seine Augen traf und dabei wurde es wenn, dann nur von dem schwachen Schimmer der Taschenlampe bestrahlt.

Doch sobald die erste Überwindung getan war, öffnete sich beinahe ruckartig auch das zweite der braunen Augen und Tsuna begutachtete teilweise schockiert die kleine Kiste, welche dort von langen zarten Fingern umspielt wurde. „Natsu!“ Leicht panisch versuchte der Brünette nach der kleinen Box zu schnappen, sie wieder an sich zu reißen, doch mit dem leisen Wimmern aus der kleinen Kiste kam auch Tsunayoshi der Einfall, dass er sich gar nicht derart bewegen konnte. Hoffnungsvoll, als könnte er erwarten, dass Byakuran ihm seinen kleinen Freund zurück geben würde, sah er zu dem Älteren auf. Dieser legte den Kopf nur neugierig zur Seite, schnippte mit der anderen Hand leicht gegen die kleine Box in seinen Händen, bevor er sie hinter sich warf und den polternden Lauten kaum Beachtung schenkte.

“Natsu!“, entfloh es den Brünetten erneut, in Sorge, dass seinem kleinen Löwen etwas passiert sein könnte. Er wollte sich gar nicht erst ausmalen, auf was für kranke Ideen Byakuran gekommen war, während er selbst bewusstlos hier unten in seiner kleinen Zelle gehockt hatte. Ein fester Griff packte sich plötzlich sein Kinn zog ihn nahe an das Gesicht des Anderen und während blasse Augen in seine Braunen bohrten, krallten sich die scharfen Fingernägel in seine zarte Haut und ein Schauer lief ihm den Rücken runter. Was hatte Byakuran nur mit ihm vor? Bevor er auf eine Lösung hätte kommen können, platzierten sich mit einem kräftigen Ruck ein paar kalte Lippen auf seine, pressten ihn förmlich mit all ihrer Wucht zurück in seinen Stuhl, dass er schon Sorge haben musste, er würde bald nach hinten umkippen. In seinem Schrecken drückte sich noch ein feuchtes Etwas zwischen seinen Lippen her und drückte ihm seine Zunge unangenehm an den Gaumen. Küsste Byakuran ihn da gerade etwa!?

In einem erstickten Keuchen und mit übermannender Panik kämpfte Tsunayoshi gegen den Eindringling an, drückte und presste mit seiner Zunge gegen das, was ihn infiltriert hatte. Natürlich hielt Byakuran dagegen an und etwas wie ein kleiner Zweikampf entfachte zwischen den beiden Bossen und obwohl Tsuna sich über seine momentane Lage im klaren war, so gefesselt an einen Stuhl, entschloss er sich dazu der Zunge des Anderen einen kräftigen Biss zu verpassen. Nun einmal ehrlich, dazu hatte er jedes Recht! Irgendwie musste er sich ja verteidigen, wenn er schon wehrlos an einen Stuhl gefesselt war! Doch was war das? War das...?

„Ngh.“ Und statt den auf gezwängten Kuss zu unterbrechen, wurde er weiter geführt. Die rote, metallische Flüssigkeit flutete seine Geschmacksnerven, raubte ihm jeden Rest von Verstand, den er noch besaß. Ekel reizte ihn dazu sich abzuwenden und doch, so sehr er es versuchte, konnte er es nicht. Die Augen des Anderen waren fest geschlossen, das blasse Gesicht plötzlich in einem tiefen Rot verfärbt. Kleine Vibrationen kitzelten an seiner Zungenspitze, mit jedem weiteren, schnurrenden Ton den Byakuran von sich gab. Marshmallows. Das war es, wonach er gesucht hatte. Und das war es, wonach die blutige Kombination schmeckte.



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