Zum Inhalt der Seite

Zweite Seele

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erster Vollmond

Robin war also stehen gelassen worden.

Okay, sie nahm es ihr nicht übel, Nami schien wirklich fertig mit der Welt zu sein. Deswegen beließ die Schwarzhaarige es auch dabei und marschierte samt dem Buch zurück in die Kombüse.

Als sie die Tür öffnete, sah Chopper gleich auf und wie aus dem Häuschen rutschte er zurück auf seinen Stuhl und ließ Robin keine Sekunde aus den Augen.

„Darf ich?“, fragte er und streckte seine kleinen Arme aus, um das Buch entgegen zu nehmen.

Robin nickte freundlich und reichte dem Elchen die dicke Schwarte. Dieser nahm es gleich entgegen und legte es vorsichtig auf den Tisch. Zuerst mal begutachtete Chopper den Einband. Er war aus altem weinroten Leder und schon ganz schön abgegriffen. Die Aufschriften auf Deckel und Rücken waren sowohl eingestanzt als auch mit Blattgold beschichtet.

Die Schrift schien eine Gotische zu sein und man konnte sie ganz gut lesen.

Als nächstes schlug der Doktor das Buch sachte auf und besah sich das Titelblatt. Allgemein waren die Seiten schon recht braun gefärbt, wie bei alten Schriftrollen, aber sie waren noch sehr gut intakt und es roch eben typisch nach altem Papier. Vorsichtig wälzte Chopper Seite um Seite um und besah sich erst mal das Buch. Die meisten Seiten schienen Flecken zu haben, aber keine, die die Informationen bedeckten, zumindest nicht arg das Lesen beeinträchtigten.

Nachdem er ein paar Seiten umgeblättert hatte, befand sich auf einer Seite unten in der Ecke ein größerer Fleck und die Farbe ließ Chopper stutzen.

„R…Robin? Ka…kann es sein, dass diese ganzen Flecken alte Blutflecken sind???“ Es deutete nämlich alles darauf hin!

Die Schwarzhaarige hatte ihr Kinn auf ihre Handfläche gestützt und den kleinen Doc beobachtet.

„Ja, ich denke schon, das Buch ist durch viele wilde Epochen gegangen.“

„Uhwaaaaaaaaaa…“ Die Augen von Chopper weiteten sich und er riss im ersten Moment die Hufe von dem Buch. Wie konnte Robin da nur so ruhig und kühl bleiben???

Aber sie setzte dem ganzen noch eins drauf.

„Hast du dir mal die Schrift angesehen, ich glaube, dass sogar die Legende stimmt und es mit Blut geschrieben wurde!“

„Ghhhnnnggg…“ Der kleine Elch begann zu zittern und sein Fell stellte sich schon auf. War das etwa ihr Ernst? Man konnte noch nicht einfach ein so dickes Buch mit dem Blut eines Lebewesens schreiben. Das…Das sprach doch gegen alles Menschliche dieser Welt.

Aber vor über tausend Jahren war eben noch alles viel grausamer gewesen wie es heute war. Ja, es ging noch schlimmer. Oder besser gesagt, es hatte viel brutalere Zeiten gegeben.

Sanji, der Robin ihren gewünschten Kaffee brachte, sah nun wieder über ihre Schulter.

„Das ist ja grausam, ich schätze mal, dass es auch aus diesem Grund verboten ist.“

Die Archäologin nahm ihre Tasse Kaffee und nippte kurz daran.

„Ja Sanji, das denke ich auch, es ist eben ein Artefakt von uralter Grausamkeit.“

Seufzend strich sie sich eine Strähne nach hinten und legte dann eine Hand auf Choppers Schulter.

„Aber es enthält auch viel Wissen, gerade über Dinge, die hätten verborgen bleiben sollen und ich denke, es könnte dir helfen, mehr über das herauszufinden, was unseren Schwertkämpfer so quält.“

Chopper war sich immer noch nicht ganz sicher, ob er wirklich Hilfe von so einem Buch annehmen sollte, aber andererseits hatte Robin Recht. Zorro verließ sich ja auch auf ihn, also musste er herausfinden, was mit ihm los war und wenn das nur mit diesem grässlichen Zeugen der Zeit ging.

„Also…, also schön. Ich werde es mir ansehen, aber dazu brauche ich meine Ruhe und muss vielleicht auch das ein oder andere notieren.“

Robin klopfte ihrem Kameraden auf den Rücken und nickte.

„Dann tu das, wir werden dich sicher nicht daran hindern.“

„Jawohl!“ Chopper sprang also auf, schnappte sich das Buch und tapste dann aus der Küche.

Erst mal musste er es lesen und vielleicht fand er ja den Ursprung von Zorros „Krankheit“ oder sogar etwas über den Virus. Das wäre natürlich der Idealfall!

Als der Doktor die Küche dann verlassen hatte, wandte sich der Koch an die Schwarzhaarige.

„Sag mal…Robin, glaubst du, dass unser schwertschwingender Marimo zu dem wird, was ihn angegriffen hat?“, fragte er dann und im gleichen Zug holte sich Sanji eine Zigarette aus der Tasche und zündete sie sich an.

Robin zuckte mit den Schultern und seufzte auf.

„Ich weiß es nicht, aber möglich ist alles… Und eins steht fest, es ist irgendetwas sehr seltsam an der Sache. Ich hoffe, dass ich Chopper mit dem Buch helfen konnte. Er wird am ehesten wissen, was mit ihm passiert.“

Gedankenverloren nickte Sanji und blies den ersten Qualm aus.

„Ja… möglich ist alles…“

Robin leerte ihre Tasse Kaffee und stand dann auf, einen letzten Blick warf sie auf Sanji und lächelte ihn an.

„Mach dir mal nicht zu viele Sorgen, das wird schon alles wieder, wir haben schlimmeres überstanden.“

Der Blonde schloss aber nur die Augen und nahm noch einen tiefen Zug von seinem Glimmstängel.

„Sorgen? Ach so ein Quatsch, ich will einfach nur wissen, ob er dir oder Namilein gefährlich werden könnte.“ Natürlich machte sich Sanji Sorgen, genau wie jeder andere hier, aber das würde er nicht zugeben.

Robin hob nur leicht den Kopf und nickte dann. „Ach so ist das, naja dann.“

Sie wusste aber genau, was in ihm vorging, so gut schauspielerte Sanji nun auch wieder nicht.

Schließlich verließ aber auch sie die Küche und begab sich an Deck. Das Wetter war viel zu schön, um nur drinnen zu sitzen. Deshalb schnappte sie sich ein anderes Buch und eine der Liegen und machte es sich an der frischen Luft bequem.

Chopper hatte sich indessen in seinem Arbeitszimmer verbarrikadiert und ging Seite um Seite in dem Buch ganz genau durch. Neben sich hatte er einen Block und einen Stift liegen und oft notierte er sich einige Daten aus dem Buch.

Mit jeder Seite aber bestätigte sich, was Chopper schon längst geahnt hatte und er war fest entschlossen, auch dafür eine Lösung zu finden.

Auch wenn das Buch, so alt und auf grausige Weise entstanden war, war es doch eine zuverlässige, sehr gute Quelle. Vieles war bis ins kleinste Detail beschrieben und es gab sogar sehr gut erhaltene Abbildungen zu sehr vielen Absätzen. Das alles erleichterte seine Arbeit ungemein.

Ja, sogar zu den Fremdkörpern, die er in Zorros Blut gefunden hatte, fand er Bilder und Beschreibungen und als er alles sorgfältig miteinander verglich, da sah er es schwarz auf weiß, es war wie er schon vermutet hatte.

Durch den Biss des Wolfes, hatte sich dessen Virus auf Zorro übertragen und dieser Virus arbeitete nun daran, ihm zu dem zu machen, was ihn angegriffen hatte. Seufzend legte der kleine Elch das Buch erst mal an die Seite… Er musste das alles erst mal sacken lassen und dann würde er noch etwas weiter lesen. Immerhin stand in dem Buch alles drin, vom Biss an. Ja vielleicht fanden sie sogar darin, wie man es heilen konnte. Aber so weit war er noch nicht.

Chopper würde auch das ganze Buch lesen, denn in dem Fall wollte er ganz sicher nichts übersehen, wer wusste schon, was das für Auswirkungen hatte?
 

Zorro stand eigentlich auch noch völlig im Dunkeln, obwohl er sich selbst nicht vorstellen konnte, dass das nur noch ein harmloser Biss gewesen war.

Die Nacht alleine hatte ihm das schon gezeigt und sein Verhalten heute Morgen, das hatte alles nur noch untermalt.

Seine einzige Hoffnung war wirklich, dass Chopper eine Lösung für sein Problem fand. Allerdings gab es eine Sache, die ihn noch viel mehr wurmte, während er nun doch im Ausguck saß und eher abwesend seine Gewichte stemmte.

Er hatte sich wirklich versucht zu entschuldigen, er hatte es auch nicht getan, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, nein, es war von Grund auf aufrichtig gemeint.

Die Navigatorin hatte ihm aber nicht verzeihen können, sie hatte ihn nicht mal ansehen können, oder auch nur ein Wort dazu sagen wollen. So glaubte er zumindest.

Es machte ihn schier verrückt, dass er ihr das angetan hatte! Immer hatte Zorro zugesehen, die Anderen und vor allem SIE vor Unheil zu bewahren und nun war er es… der Grund, warum sie Tränen vergoss.

Diese Sache an sich störte ihn weitaus mehr, als die Tatsache, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Aber Zorro selbst war sich schon immer egal gewesen.

Es ging ihm immer nur um die Anderen.

Im nächsten Moment allerdings rissen ihn Schritte auf dem Flur aus seinen Gedanken. Kurz darauf öffnete sich die Tür und klein Chopper steckte seinen Kopf hindurch.

Als Zorro ihn erblickte, war er leicht enttäuscht… er hatte insgeheim gehofft, dass es vielleicht Nami war.

Eigentlich hätte er die kleinen Hufe von ihren Absätzen unterscheiden können müssen, aber man hoffte eben immer bis zuletzt.

„Zorro…, ich…ich hab so einiges in Erfahrung bringen können“, teilte der Doktor ihm erst mal mit.

„Kommst du mit? Ich will es auch gleich den Anderen sagen. Es…es ist doch recht wichtig.“

Der Grünhaarige sah dem Elchen an, wie bedrückt er war und das hieß dann wohl, dass es keine allzu guten Nachrichten gab… Trotzdem blieb ihm ja nichts anderes über.

Der Schwertkämpfer stand also auf und nickte.

„Okay… dann lass uns mal…“

Da war er nun selbst gespannt, was Chopper zu sagen hatte. Allein aber sein Gesichtsausdruck sprach schon Bände und deswegen ging Zorro nun mit keinen großen Erwartungen an die Sache.
 

In der Küche hatten sich schon längst alle versammelt und Sanji deckte nebenher gleich den Tisch für das Mittagessen. Als dann die Tür aufging hoben alle ihre Köpfe und blickten sowohl zu dem Elchen, als auch zu Zorro, die nun den Raum betraten.

Während Chopper vorweg zu seinem Platz ging, schloss Zorro arg langsam die Tür hinter sich. Es war, als wolle er alles hinauszögern.

Allerdings half das nichts! Die Wahrheit musste auf den Tisch, die Fakten genannt werden, erst dann konnte man nach einer Lösung suchen.

Chopper legte also das Buch auf seinen Platz und kletterte aus seinen Hocker. Dann wand er den Blick auf seinen grünhaarigen Freund und wartete, bis auch der sich gesetzt hatte.

Aus dem Augenwinkel hatte Zorro Nami erkennen können, aber er mied es, sie anzusehen und sie schien das Gleiche zu tun. Jeder aus seinem ganz speziellen Grund.

Das verrückte daran war nur, dass Nami nicht wütend auf ihn war, weil er sie angegangen war und Zorro gab ihr auch nicht die Schuld an seinem Zustand.

Dieses Verhalten, das sie sich gegenüber zeigten, war also völlig unnötig, aber darauf mussten sie erst mal kommen.

Nun saßen aber alle auf ihren Plätzen, mit Ausnahme von Sanji, der noch am Herd köchelte. Trotzdem war der blonde Koch aufmerksam und gab dem kleinen Doktor sein Zeichen. So konnte dieser damit beginnen, sein Wissen kund zu tun. Das fiel ihm allerdings sichtlich schwer…

Denn er kratzte sich verlegen am Kopf, ja er nahm sogar seine Kappe samt Hut ab und seufzte.

„Hört mal Leute… es, es ist irgendwie komplizierter, als ich zuerst dachte…“

Wäre es ein normaler Virus, eine normale Krankheit, dann hätte Chopper sicher etwas dagegen gefunden, aber unter diesen Umständen war selbst er ganz schön gefordert.

Zorro hatte sich ja nicht nur etwas eingefangen, nein, es war schon etwas Bedrohlicheres, vielleicht sogar für alle Beteiligten hier.

Die Worte des kleinen Doktors machten nicht gerade Mut. Die Gesichter der Crewmitglieder wurden nur noch länger.

Zorro selbst grummelte vor sich hin, Chopper sollte endlich mit der Sprache rausrücken und dann wusste er endlich, woran er war.

„Jetzt spann uns nicht so auf die Folter, sag endlich, was Phase ist!“ Er war wirklich ungeduldig.

„Okay…“, nuschelte Chopper etwas geknickt und schlug dann das Buch an einer bestimmten Stelle auf.

„A…also, es ist so…“, es fiel dem Kleinen wirklich nicht leicht, das zu erzählen.

„Durch den Biss dieses Wolfes hat Zorro sich eine Art Virus eingefangen. Allerdings handelt es sich um kein normales Virus, das man mit Medikamenten behandeln kann.“ Der Elch seufzte und blickte in die Runde. So etwas Verrücktes oder Seltsames war ihm wirklich noch nie untergekommen.

„Es handelt sich vielmehr um eines, das sich an der DNA eines Menschen zu schaffen macht. In dem Fall wird sie so verändert, dass sich die Sinne extrem schärfen und man sehr empfindlich auf den Mond reagiert. Bei Vollmond kann es sogar dazu kommen, dass man zu etwas ganz anderen mutiert, als man ursprünglich ist.“

Sanji seufzte und trat näher zum Tisch heran. Er konnte ja verstehen, dass Chopper es schonend rüber bringen wollte, aber das machte es doch auch nicht besser.

„Kurz gesagt, weil ihn das Vieh gebissen hat, wird er selbst zu einem Werwolf, nicht?“

Alles war still, als Sanji sich einmischte, aber Chopper nickte nur.

„Ja… so…so ist es leider“, gab er zu und klappte letztendlich das Buch wieder zu.

Nun wurde das Schweigen drückend, fast jeder wollte etwas sagen, brachte aber kein Wort raus. Wie zugeschnürt waren die Kehlen und die Lippen schienen allesamt versiegelt.

Das war mal ein Problem, was wahrhaftig nicht einfach zu lösen war.

Nami unterbrach dann aber als erste die Stille. Zuerst aber legte sie sanft eine Hand auf Choppers Schulter und blickte ihn, so freundlich es ging, an.

„Magst du uns sagen, was das jetzt noch genau bedeutet oder bist du noch nicht soweit?“

Der kleine Elch sah zu ihr auf und nickte, denn er verstand ihre aufmunternde Geste ganz genau.

„Ja. In dem Buch habe ich gelesen, dass alles mit dem ersten Vollmond nach dem Biss losgeht. Sobald man sich ihm aussetzt, wird der Körper versuchen, sich drastisch zu verändern, wohlmöglich setzt sogar schon die erste Metamorphose ein. Man kann es nur unterdrücken, indem man sich in einem Raum einschließt, in den das Licht des Mondes nicht eindringen kann. Trotzdem leidet man laut dem Buch elende Qualen. Schlecht geht es einem während den letzten Nächten der Mondphase, aber die Verwandlung droht nur, wenn wirklich Vollmond ist.

Dann konnte ich noch herausfinden, dass es wohl irgendwo ein Gegenmittel gibt, aber es ist nicht viel Zeit, um das zu finden. Ab dem Biss muss man es bis zum vierten Vollmond eingenommen haben, sonst bleibt man für immer, was man geworden ist.“

Nachdem Chopper seine Ausführungen beendet hatte, ließen die Gesichter der Anderen pures Entsetzen vernehmen.

Es war klar, dass das kaum zu schaffen war, vor allem, wenn man nicht mal wusste, wo man suchen sollte.

Der Schwertkämpfer fuhr sich durch die Haare, denn für ihn hörte sich das alles an, wie in einem Märchen. Vielleicht wollte Chopper ihm auch eins erzählen.

He he… dass er nicht lachte. Klar doch, er würde bestimmt bald im Pelz und auf allen Vieren übers Deck rennen. Absurd, das war einfach nur vollkommen an den Haaren herbei gezogen.

„Macht euch ja nicht wegen so einem alten Schinken da in die Hose! Es ist ein altes Buch, weiter nichts! Und es gibt absolut keinen Beweis, dass das stimmt, was darin steht.“

Er zweifelte ja nicht an seinem kleinen Freund, aber ein Buch… was wussten ein paar alte Blatt Papier denn schon.

Robin hob eine Braue, sie fand es ganz und gar nicht witzig, wie Zorro reagierte.

„Nimm das ja nicht auf die leichte Schulter! Du weißt nicht, was dir noch bevorsteht. Und das Buch ist echt, das kann ich dir versichern, außerdem wäre es nicht das erste Sonderbare, was wir erleben!“

Sanji konnte dem nur zustimmen.

„Echt mal! Stell dich lieber drauf ein, dass du hier bald die Wände hoch gehst. Wie haben schon genug durchgemacht, um zu wissen, dass das bitterer Ernst ist.“

Chopper nickte und sah Zorro dann eindringlich an.

„Bitte, du musst das unbedingt ernst nehmen, allein dein Verhalten heute Morgen und die Tatsache, wie schnell die Wunde geheilt ist. Das alles sind doch Anzeichen dafür, dass das Buch die Wahrheit beinhaltet.“

Nami wollte ihm zwar nicht in den Rücken fallen, aber er durfte die Sache keinesfalls als Hokuspokus ansehen.

„Überleg doch mal… g…gestern da, da bist du total abgedreht. Ich hab dir angesehen wie …wie schlecht es dir ging.“

Tssssss…

Warum mischten die sich jetzt alle ein und was sollte immer dieses Sorgen machen? Das war doch total überflüssig. Er kam doch wunderbar allein klar und das die Wunde wieder verheilt war, war doch gut. Was sollte schlecht daran sein, das etwas gut abheilte?

Als Nami sich dann auch noch meldete, schlug seine innere Aggressivität um in ein betretenes Schweigen. Hatte sie ihm hier gerade, vor allen anderen, vorgehalten, was gestern passiert war?

Unweigerlich musste Zorro sie ansehen.

Ihre großen braunen Augen fixierten ihn und ihre Zähne zogen die Unterlippe leicht unter die Obere. Die Hände hatte die Orangehaarige in ihren Schoß gelegt und ihre Finger krallten sich in den Stoff ihrer Hose.

Sie sah nicht aus, als war sie sauer… Sie sah eher aus, als wäre sie mehr besorgt als jeder andere.

Und… Sah Zorro da richtig??? Gl…glänzte da schon wieder etwas in ihrem Augenwinkel???

Ja, er sah richtig… Denn Nami fühlte sich nun noch viel schrecklicher.

Würde sich Choppers Diagnose bewahrheiten, dann war sie schuld daran! Sie war schuld, dass Zorro das alles durchmachen musste.

Der Grünhaarige hatte aber trotzdem genug von all dem, deshalb stand er auf und schob seinen Hocker abrupt zurück.

„Hört auf, herumzuheulen, das gibt sich schon alles wieder!“

Immer dieses Kindertheater hier… Er war doch nicht aus Zucker, egal was das war, er würde schon damit klar kommen. Bisher hatte er alles überstanden.

„Von mir aus jammert noch rum, was aus der Sache wird, aber ich hör mir das nicht länger an!“

Wie von der Tarantel gestochen, rauschte Zorro davon und griff nach der Türklinke. Bevor er aber aus dem Raum verschwand, drang noch die Stimme des Kochs an seine Ohren.

„Mach doch, was du willst! Wirst schon sehen, wie es dir nachher ergeht, weil heute ist Vollmond!“
 

RUMS…
 

Die Tür fiel nur ins Schloss und Zorro war verschwunden. Genervt, gereizt und noch so vieles mehr, trabte er ab. Schnurstracks ins Krähennest, um zu trainieren, um sich abzureagieren.

Ja! Das war es, was er jetzt brauchte und keine Crew, die sich von Märchen Angst machen ließ.

Waren die in den zwei Jahren denn alle weich in der Birne geworden?

Waren alle zu Schisshosen geworden?

Nein! Sie hatten nur gnadenlos Recht und das musste Zorro am eigenen Leib erfahren.

Als die Sonne im Meer versank, sich die Nacht über ihnen ausbreitete und der Mond voll am Himmel stand, hatte der Grünhaarige das Gefühl, es würde ihn zerreißen. Nicht eine Sekunde länger hielt er es im Wachturm aus.

Hastig stolperte Zorro nach unten, in sein Zimmer, riss die Vorhänge zu und sank dann auf die Erde. Aber selbst die Vorhänge konnten das Mondlicht nicht ganz verbergen.

Er musste irgendwo hin… Nur wo war kein Licht? Wo erreichte es ihn nicht?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-10-08T09:51:31+00:00 08.10.2011 11:51
Sou meine Liebe, ich hoffe das du ich über die Kommis freuen kannst..
Ich wusste das ich die anfangs Kapitel noch nicht kommentiert hatte weil ich die nach dem ich die FF gefunden hatte in einem Zug durchgelesen habe und erst ab den 'letzten' Kapitel das da war einen Kommi da gelassen habe ..

Zur Story: Sie war wirklich sehr gut und der Plot war originell ( also ich hatte soetwas in der art zuvor noch nie gelesen ..) Deshalb nich mal Respekt ! Mit dem schreiben& storys überlegen hast du es echt drauf !

Lg <3
Von:  missfortheworld
2011-05-21T06:15:41+00:00 21.05.2011 08:15
neeeeein! zorrroooooo :( der arme...
ich hoffe dagegen gibt es irgendwann ein gegenmittel^^
lg
Von:  fahnm
2011-05-19T23:53:47+00:00 20.05.2011 01:53
Klasse Kapi^^
Von: abgemeldet
2011-05-19T18:54:52+00:00 19.05.2011 20:54
Jetzt wird's ernst...arg, ich will weiterlesen!!! ;D
Kann das nächste Kapitel kaum erwarten.

lg Luna ♥


Zurück