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Verbotene Liebe

Das Geheimnis einer Schülerin
von

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Ein schwieriges Versprechen

Claire war gerade an ihrer Straßenecke eingekommen, da begann es schon zu regnen. Regentropfen so groß wie Murmeln klatschten auf die Straße. Innerhalb von Sekunden war Claire klitschnass. Sie fror.

Sie bog um die letzte Ecke und stutzte: Vor ihrer Haustür stand ein Rettungswagen.

Erschrocken schnappte Claire nach Luft und begann zu rennen, da fuhr er auch schon los. Keuchend sah Claire dem Wagen hinterher und begann zu weinen.

Mit zittrigen Fingern schloss sie die Haustür auf und stolperte in den Flur. Sie hatte gerade genug Kraft, die Tür zuzuschlagen, bevor sie zusammenbrach.

"Fabien!", kreischte sie panisch. "Marc! BITTE!" Ihr dreizehnjähriger Bruder kam die Treppe hinunter. "Claire! Was ist denn los?", rief er erschrocken, als er sie an die Wand gestützt auf der Fußmatte stehen sah. "Was los ist? Sie haben sie mitgenommen!", schluchzte Claire und sank erneut zu Boden. "Sie haben Mama mitgenommen. Und sie kommt nicht mehr zurück. FASS MICH NICHT AN!". Fabien, der seiner großen Schwester hatte aufhelfen wollen, zuckte erschrocken zurück. "Aber natürlich kommt sie zurück!", versicherte er und versuchte, die Tränen aus den Augen wegzublinzeln. "Sei nicht dumm!", brüllte Claire. Sie war es leid, angelogen zu werden. "Sie wird nicht zurückkommen! Du hast die Mappe auch gesehen! Und wahrscheinlich...", Claire hauchte die Worte nun so leise, dass Fabien Mühe hatte sie zu verstehen. "Wahrscheinlich habe ich sie umgebracht.", beendete Claire den Satz und übergab sich auf die Fußmatte. Fabien, der teils verzweifelt, teils angeekelt auf sie hinunterschaute, seufzte und packte sie am Arm. "Was redest du. Du bist nicht Schuld an Mamas T...Unfall.". Claire riss sich los und sah ihn fassungslos an. "Sie ist schon tot?" "Nein", sagte Fabien zögernd, doch er sah zu Boden und schluchzte. Claire stürzte an ihm vorbei zum Kleiderschrank, riss ihre Jacke und einen Schirm heraus und öffnete die Tür.

"Wo willst du hin?", rief ihr Bruder ihr nach, doch Claire hörte ihn nicht mehr. Sie rannte gerade davon.
 

Als der erste Donnerschlag ertönte, saß Claire bereits seit einer Viertelstunde im Wartezimmer und sah auf die Uhr, die über der Eingangstür stand. Tick! Tack! Tick! Tack! Tick! Tack! Es war zum Verrücktwerden.

Endlich nickte die Frau hinterm Empfangsschalter ihr zu und lächelte. "Du bist dran. Kann ich dir helfen?" Claire stand auf und ging zu der Dame hinüber. "Ja.", sagte sie leise. "Ich möchte jemanden besuchen. Meine Mutter." "Der Name?" "Fontaine. Janette de la Fontaine." "Ah ja, die Franzosen, die vor einem Jahr hierher gezogen ist, nicht wahr? Deine Mutter arbeitete hier einen Monat, dann ging sie zu der Kinderpraxis auf die andere Seite der Straße. Eigentlich ist das ja unsere Konkurrenz, weißt du, aber im Prinzip geht es ja nur darum, Menschen und vorallem Kindern zu h...". Claire unterbrach sie. "Bitte!" sagte zu nachtrüglich. "Ich habe es wirklich eilig. Wenn sie also bitte..." "Ha! Natürlich!", meinte die junge Dame eingeschnappt. Beleidigt vor sich hin murmelnd suchte sie im Computer nach :"De la Fontaine" und brummte schließlich: "Flügel C, Korridor 6, Zimmer zwei.". "Vielen Dank!", sagte Claire und stürmte die Treppen hinauf.
 

Ihre Mutter lag in einem Bett, ihr Lieblingsbuch in der Hand, weiß wie das Laken. Als Claire eintrat, legte sie das Buch weg und sah sie an. Claire trat näher und umarmte sie. "Du lebst noch", schluchzte Claire und nahm das Gesicht ihrer Mutter zwischen die Hände. "Jede kleinste Aufregung könnte mir den Todesschlag versetzen.", sagte ihre Mutter ernst. Das war es. Immer hatte Claire sich gewünscht, dass jemand ehrlich zu ihr war. Und jetzt war es endlich jemand und dann.... "Du wirst nicht sterben!", rief Claire. "Ich verbiete es!". Das brachte ihre Mutter tatsächlich zum Lachen. Die Maschinen piepsten schneller. "Nein, nicht lachen!", rief Claire entsetzt. "Das lässt den Herz schneller schlagen!". Jetzt hatte ihre Mutter Tränen in den Augen. "Du bist so ein liebes Mädchen.", schluchzte sie. Die Maschinen piepsten schneller, der Graph, der den EKG anzeigte, schwankte bedrohlich nach unten. "NICHT WEINEN!", kreischte Claire verzweifelt. Ihre Mutter griff sich an die Brust und keuchte. "Nein, nicht.", Claire nahm die Hand ihrer Mutter und tätschelte sie. "Alles wird gut. ALLES WIRD GUT!" Ihre Mutter sank in ihr Kissen zurück und schloss die Augen. "Claire.", hauchte sie. "Mama!", rief Claire und Tränen liefen ihr über die Wangen. "Mama, nicht..." "Versprich mir...", begann ihre Mutter. "HILFE!", brüllte Claire verzweifelt und schlug mit der Hand auf den Schwesternknopf. "Versprich mir, dass du durchhältst.", sagte ihre Mutter. "Deine BrÜder brauchen dich. Sei stark. Sei stark für sie...", sie atmete keuchend ein und aus, "und für mich.".

Claire nickte, dann schüttelte sie den Kopf, dann nickte sie wieder. "Versprich es.", flüsterte ihre Mutter leise. "Ich verspreche es.", sagte Claire mit fester Stimme. "Sing.", sagte ihre Mutter. Fast hätte Claire sie nicht verstanden. Singen? Aber was? Schließlich entschied sich Claire für ihr Lieblingslied.
 

Under the Gras

Deep in the Forest

in a chalet of Glas

don´t let me alone.
 

Water so deep

Air so high

Trust come true

in the place where i love you
 

i must such so long

the way was so strong

the question in my head

was darkness and wet
 

the question which knows

what is, and how,

the question is true

where is the place where i love you
 

under the gras

deep in the forest

isn´t the place

where i´m looking for
 

but deep in my heart

where answer is wart

where all it´s true

here is the place where i love you
 

Ihre Mutter hatte die Augen geschlossen. Das Lied war noch nicht zuende, doch Claire unterbrach sich. "Mama?", fragte sie. Keine Antwort. "Mama?", fragte Claire noch einmal. Der Mund ihrer Mutter formte sich zu einem warmen Lächeln. Und die Maschinen verstummten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: haki-pata
2011-06-18T09:50:28+00:00 18.06.2011 11:50
*snif*

Oh je! Und das mir! Da habe ich schon ein Herz aus Stein und... *snif*


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