Zum Inhalt der Seite

Alle guten Dinge sind Drei

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kleine Kinder – Großes Chaos !

Der erste Tag, an dem Zowa bei ihrem Onkel war, hatte nun zwar sehr durcheinander begonnen, aber dafür war er schön ruhig weiter gelaufen.

Das hatte aber nicht zuletzt an Nami gelegen, die alles recht gut im Griff hatte.

Die Orangehaarige hatte eben ein Händchen für kleine Kinder.

Außerdem schien Zowa sie zu mögen und das war ja immerhin schon mal etwas.

Nami hatte ja aber auch gekocht, denn hätte Zorro das in Angriff genommen,

wäre sicher nur ein halb so tolles oder genießbares Mittag bei heraus gekommen.

Zum späten Nachmittag wurde draußen auch das Wetter besser und man konnte mal ein wenig an die frische Luft. Dass die Kleine gleich zu den Pferden wollte war ja klar, aber Zorro tat ihr den Gefallen.

Für Zowa war es jetzt wichtig, dass sie Ablenkung hatte und nicht ganz so stark an den schlimmen Unfall dachte.

Oft zeigte sie das nicht, nur Zorro sah es ihr dann schon an, wenn in ihrem kleinen Köpfchen wieder alles ratterte.

Zowa hatte ja aber auch ihren Vater verloren und nun stand noch nicht mal fest, ob ihre Mama wieder auf die Beine kam. Die Frage, was dann war, blieb aber noch offen, nur wenn Zoey auch sterben würde, dann hatte sie nur noch Zorro.

Ganz bestimmt würde Zorro sie nicht weggeben, aber es würde auch alles andere als einfach werden.

Was den Grünhaarigen allerdings fertig machte, war, dass der Arzt sich noch immer nicht gemeldet hatte.

Woran das lag, wusste natürlich keiner, aber Zorro vermutete mal, dass die in ihrem Stress und Chaos mal wieder die Hälfte vergessen hatten.

Wenn man sich nicht um alles selbst kümmerte, klappte aber eh nichts, das hatte er schon gelernt.

Zowa allerdings war gerade mal auf andere Gedanken gekommen und das wollte Zorro auch nicht kaputt machen. Nur gut, dass er Nami hatte! Sie merkte nämlich, dass er in Gedanken war und fädelte dann alles ein.

„Zorro, ich muss dich mal kurz etwas fragen. Allerdings ist das eine Überraschung für Zowa und da sie nicht mithören darf, kommst du mal bitte mit zum Stall, ja?“

Zowa wie auch Zorro blickten Nami völlig verwirrt an.

So richtig verstand der Grünhaarige nämlich nicht, was Nami nun von ihm wollte.

Zorros Nichte aber grinste bereits und war schon ganz neugierig, was nun kam.

„Und was soll ich machen?“, fragte sie und blickte die beiden Großen an.

Nami schmunzelte und beugte sich zu ihr vor.

„Du, du kannst schon mal zur Wiese gehen und die beiden rufen.“

Ohne noch mal auf die Orangehaarige zu achten oder etwas zu antworten, flitzte Zowa auch schon los.

Zorro sah nun fragend zu Nami, die offenbar etwas vorhatte.

„Was ist denn jetzt dein Plan?“, wollte er von ihr wissen und verschränkte die Arme. Sie aber grinste noch und legte die Arme um seinen Hals.

„Naja, du siehst so nachdenklich aus, es gibt doch sicher etwas, was dich bedrückt, oder?“

Seufzend atmete der Grünhaarige aus. Woher wusste das Nami nur schon wieder?

Sie las in ihm, wie in einem offenen Buch und manchmal fand er das schon unheimlich.

„Ja schon. Ich frage mich die ganze Zeit, warum die Ärzte sich nicht melden.

Ich hab gedacht, das Beste ist, ich ruf mal an, aber der Kleinen wollte ich auch nicht die Laune verderben.“

Namis Grinsen wurde breiter, zwar nicht, weil Zorro sich Sorgen machte, aber weil sie gewusst hatte, dass ihn etwas belastete.

„Pass auf, du gehst jetzt rein und telefonierst und ich hol mit ihr die Pferde und fang schon mal an, sie mit ihr zu putzen. Wenn du dann wieder da bist, gehen wir alle ein bisschen auf die Wiese.“

Das war doch mal ein Vorschlag, oder?

Außerdem war es dann wirklich eine Überraschung für Zowa.

In den letzten Monaten hatte Zorro schon gemerkt, was für eine wundervolle Frau Nami war, aber grade jetzt fragte er sich, was er eigentlich die ganzen Jahre zuvor ohne sie gemacht hatte.

Sie wusste anscheinend immer eine Antwort auf alles, so schien es ihm zumindest.

Nickend legte Zorro dann seine Stirn an die von Nami und lächelte.

„In Ordnung, machen wir so“, meinte der Grünhaarige und ließ seine Freundin dann auch schon los.

Wie er sich ins Haus begab, machte sich Nami auf dem Weg zur Koppel.

Dort Stand Zowa schon und beobachtete die silbergraue Stute und den schwarzen großen Hengst beim Grasen.

Als Nami jedoch kam, wandte sie sich um und grinste.

„Was machen wir denn jetzt?“

Die Orangehaarige verschränkte die Arme. „Na, was glaubst du wohl, hm?“

Die Augen des kleinen grünhaarigen Mädchens wurden immer größer und ihr klappe auch ein wenig die Kinnlade nach unten. „Reiten wir etwa?“

Einen Daumen hochhebend, grinste Nami weiter und nickte.

„Na klar, was dachtest du denn!“

Gerade noch hatte das Mädchen wieder an ihre Eltern gedacht, aber nun war das vergessen oder zumindest verdrängt. Zowa durfte jetzt reiten und das musste sie doch ausnutzen.

Gleich nahm sie Nami an der Hand und zog sie mit zum kleinen Stallgebäude.

Sie brauchten ja noch die Halfter, um die Pferde erst einmal von der Wiese zu holen. Ja und dann mussten sie auch die Putzkisten suchen.

„Wo ist denn Zorro?“, fragte Zowa nun und sah sich rings um um.

Nami lächelte sie an und setzte sie auf die große Futterkiste, die vor dem Stall stand.

„Der ist noch mal kurz rein, aber wir fangen schon mal an mit putzen, ja?“

Eifrig nickend blickte Zowa zu Nami hoch. „Au ja, das machen wir!“

Sie wackelte mit den Beinen und summte etwas vor sich hin, während Nami aus der Sattelkammer die Halfter samt Stricke holte. Als sie dann zurückkam, blinzelte die Kleine sie an.

„Nami? Darf ich auch ein Pferd von der Wiese holen?“

Erst überlegte die junge Frau kurz, aber sie kannte die Pferde und wusste eigentlich keinen Einwand.

„Na klar. Du nimmst dann Lucilla, das ist ja eine ganz Liebe“, antwortete sie ihr und hob sie von der Truhe.

„Nur das Halfter, das mach ich ihr um. Sie ist so groß und du kommst ja noch nicht dran.“

Zowa freute sich wirklich, dass sie ganz allein so ein großes Tier nehmen durfte, nur das sie das Halfter nicht drum machen durfte, fand sie natürlich doof. „Okay…“

Während also die Mädchen die Pferde von der Koppel holten, versuchte Zorro jemandem im Krankenhaus zu erreichen. Das war aber schwerer wie gedacht.

Eine ganze Weile ging keiner dran und dann verband man ihn von einer Station zur nächsten. Diese Warterei machte einen verrückt…

Endlich meldete sich dann aber Jemand und es war auch noch der Arzt von gestern, der Zorro alles mitgeteilt hatte. Der Grünhaarige stellte sich nun ein X-tes mal vor und verkündete sein Anliegen.

Dieser Dr. Zagner wusste auch gleich Bescheid und nahm in seinem Büro Platz, denn das Gespräch könnte eine Weile dauern.

Aber Zorro erfuhr dann endlich, was mit Zoey war und konnte so ein bisschen abschätzen, wie alles weiter ging.

Seine Schwester war also mehrfach operiert worden und daher hatte auch noch niemand angerufen.

Erst heute Morgen war sie endgültig aus dem OP gekommen und schlief nun auf der Intensivstation.

Die Eingriffe an sich waren gut verlaufen, nur einen Haken hatte die Sache.

Nämlich, dass sie noch immer nicht aufgewacht war und nun bestand die Gefahr, dass sie ins Koma fiel.

Grundsätzlich musste das nicht sein, aber man musste eben damit rechnen.

Wenn es dazu kommen würde, dann wusste auch keiner, ob und wann sie wieder aufwachte.

Zorro sagte erst mal nichts, er schwieg das Telefon an.

Durch seinen Kopf schossen so viele Dinge, die sortiert werden mussten, aber vielleicht auch nicht unbedingt jetzt.

Als er sich ein bisschen gefangen hatte, erhob er auch wieder die Stimme.

Er wollte immerhin wissen, ob man zu ihr durfte und ob es möglich war, ihre Tochter mitzubringen.

Man konnte ja ein Kind nicht einfach mit zu einem Elternteil nehmen, das vielleicht im Sterben lag und an alle möglichen Geräte angeschlossen war.

Bei Zoey war das wohl aber nicht so, also konnte Zorro morgen bestimmt mal mit Zowa hinfahren. Schön würde das nicht werden, aber es war auch für die Kleine besser, zu wissen, was los war.

Zorro war dann ja da, um sie später wieder zu beruhigen, wenn es doch zu viel war.

Nun wusste er aber, was los war und konnte ein bisschen ruhiger den restlichen Tag verbringen.

Die besten Nachrichten waren das zwar nicht gewesen, aber es hätte auch schlimmer sein können.

Draußen spürte man jedenfalls nichts von der schlechten Stimmung.

Zowa hatte ganz toll Lucilla zum Anbindeplatz gebracht und Nami den Hengst.

Gemeinsam hatten sie auch die Kisten mit den Putzsachen gefunden und waren nun fleißig bei der Arbeit.

Da Zorros Nichte ja noch zu klein war, um an den Rücken des Pferdes zu komme,n hatte Nami sie eben mal auf diesen gesetzt und ihr den Striegel in die kleine Hand gedrückt. Zowa fand das natürlich ganz toll, da sie „ihr“ Pferd nun ganz alleine zu Ende putzen konnte.

Zorro kam nun auch endlich nach draußen und klopfte den beiden Tieren den Hals.

„Na, wie weit seid ihr beidem, hm?“

Ganz mit sich zufrieden setzte sich Zowa aufrecht hin und stützte sich am Wiederrist der Stute ab.

„Also ich bin fertig! Nur die Hufe kann ich nicht auskratzen, die sind nämlich viel zu schwer für mich.“

Nami sah über den Rücken des Hengstes, dessen Name im Übrigen „Dale“ war, zu den beiden und grinste.

Zorro erwiderte ihren Blick dann, richtete sich aber gleich wieder an Zowa.

„Das kann ich ja machen, aber dann musst du dich jetzt gut festhalten, ja?“

Das Mädchen nickte dann und griff ein bisschen in die Mähne der Stute.

Zorro nahm den Auskratzer und hob dann nacheinander die vier Beine an.

Lucilla machte dabei immer gut mit und das ohne zu zicken, so ging die Prozedur auch schnell vorbei.

Nami hatte den Hengst dann auch geputzt und gesattelt, und getrenst waren die Zwei auch schnell.

Dann konnte es endlich auf die Wiese gehen.

Da die Stute ruhiger war, nahm Nami Zowa mit zu sich aufs Pferd, es musste ja nicht sein, dass noch etwas passierte. Alles in allem drehten die drei aber eher ein paar gemächliche Runden und ließen so den Tag ausklingen.

Da Zorros Nichte so begeistert von den Pferden war und auch ganz brav oben gesessen hatte, versprach Nami ihr an der Longe ein bisschen Reitunterricht zu geben.

Klar, sie hatte nicht immer Zeit, aber wenn das Wetter passte und sie da war, ging’s dann ab nach vorne!

Nach dem Reiten war dann aber Schluss mit draußen sein, immerhin wurde es bald wieder dunkel. Man merkte eben doch, dass es schon Herbst war.

Während Zorro dann Zowa in die Badewanne steckte, richtete Nami das Abendessen her.

Großartig kochen tat sie nicht, aber ein paar Brote und etwas Salat reichten ja zum Abend auch.

Da Zowa beim Abendessen schon in ihrem Schlafanzug war, wurde ausnahmsweise mal in der Stube gegessen. Zorro hatte gestern und heute schon eine Ausnahme gemacht, aber normal wurde in der Küche gegessen.

Nami hatte beschlossen, dann auch gleich bei Zorro zu übernachten, nach dem Essen war es dann doch spät geworden und sie hatte daher keine Lust, noch nach Hause zu fahren. Morgen würde es auch nicht stören, wenn sie etwas später in den Laden fahren würde.

Vivi war ja da und auf die konnte sie sich verlassen. So lange Nami kurz mal durchrief, dass sie später kam, war das eh kein Problem. Irgendwie war es ja praktisch, sein eigener Chef zu sein, aber es war auch anstrengend.

Die kleine Grünhaarige bekam ab heute dann auch das Gästezimmer, was gleich neben dem Schlafzimmer war.

Wenn Zowa nicht schlafen konnte, musste sie ja nur nach nebenan kommen.

Nur Zorro fand es erst mal besser, wenn sie ihr eigenes Zimmer hatte.

Morgen wollte er dann eh mit ihr ins Krankenhaus und dann noch zur Wohnung seiner Schwester, um einige Sachen für seine Nichte zu holen.

Nachdem die Kleine dann endlich im Bett lag, suchten auch Nami und Zorro ihr selbiges auf und machten es sich bequem. Zwar wurde noch nicht gleich geschlafen, da der Grünhaarige noch den Fernseher anstellte, aber es tat schon mal gut, zu liegen. Zorro konnte morgen auch etwas ausschlafen und dann alles in Ruhe erledigen.

Nami musste da schon eher raus, aber es störte sie nicht, dass er noch Fern sah.

Im Gegenteil, sie schmiegte sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust. Die Finger der Orangehaarigen strichen dann ein wenig über seinen Bauch und sie drückte ihm auch kurz die Lippen auf seine Haut. Zorro sah schmunzelnd zu ihr rüber und drehte sich dann schließlich auch zu ihr auf die Seite.

Nami rückte nun auch etwas näher und schob eines ihrer Beine zwischen die seinen.

Gleich darauf spürte sie, wie Zorros Arme sie fest umschlungen und dann konnte sie auch fühlen, wie er ihr sanfte Küsse auf den Hals hauchte.

Ihre Hände strichen über seinen Rücken und ihr Körper schmiegte sich noch mehr an den des Grünhaarigen. Wohlig seufzte Nami, denn es tat wirklich gut, hier so zu liegen. Bei dem Stress, den sie gerade hatte, sahen sie sich nicht ganz so oft.

Trotzdem musste sie dann schmunzeln, als Zorro sie etwas wilder küsste und seine Hand unter ihrem Hemd verschwand. Auch wenn sie es nicht gern tat, hielt sie die Hand aber fest und lächelte ihn an.

„Ich glaube, das lassen wir lieber, Zowa ist nebenan und ich will nicht, dass sie uns hört.“

Sofort war von Zorro ein Schnaufen zu hören, als Nami ihn unterbrach.

Er blieb aber so liegen und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.

„Ich glaube nicht, dass sie uns hört.“

Nein, natürlich glaubte Zorro das nicht, er war aber auch ein Kerl und die hatten eben gewisse Bedürfnisse.

Nami drückte ihre Stirn gegen seine Brust und lachte leise.

„Doch, ich denke schon!“

Zorro aber ließ sich nicht weiter beirren und begann wieder damit, Namis Hals zu küssen und ihren Rücken zu streicheln. Dabei ging er schon zu einer leichten Massage über und presste sich wieder an sie.

Zuerst hatte Nami Mühe, sich das Lachen zu verkneifen, aber dann konnte sie ihm ja doch nicht widerstehen.

Die Orangehaarige schmiegte, nein drückte sich an ihn und keuchte schon leise auf.

Wie machte er das nur? Er wusste genau, wie er sie berühren musste, um sie schwach zu machen.

Das war einfach nicht fair, ganz und gar nicht.

Es kostete wirklich Beherrschung, nicht laut zu keuchen oder dergleichen, aber das bekam sie schon irgendwie hin, außerdem konnte sie ja immer noch ihre Lippen auf die Seinen pressen, um nicht laut zu werden.

Das heißt, wären sie überhaupt so weit gekommen, wie sie wollten!

Nami hatte sich nämlich gerade mit Zorro gedreht, sodass er halb auf ihr lag und sie sich ihm entgegenstrecken konnte, da hörte sie irgendwas auf dem Flur.

Der Grünhaarige hatte schon ihr Hemd nach oben geschoben und wollte sich gerade ihren vollen Rundungen widmen, da ging die Türklinke runter und Zowa stand im Zimmer.

„Ich kann nicht schlafen…“, verkündete sie schniefend und rieb sich müde die Augen.

Zorro zuckte dermaßen zusammen und setzte sich grade im Bett auf, aber das realisierte die Kleine gar nicht.

Nami sah nur noch zu, dass sie ihr Oberteil wieder gerade bekam und richtete sich dann auch auf.

„Dann kommst du halt zu uns, Schätzchen, dann geht‘s bestimmt besser.“

Ohne dann noch zu zögern; tapste Zowa auf das große Bett zu und kletterte mit zu Nami unter die Decke.

Die junge Frau nahm sie auch gleich in ihren Arm und ließ sie sich an sie kuscheln. Kurz strich Nami ihr auch durch die zerzausten Haare und drückte sie an sich.

Die glühenden, noch leicht feuchten Wangen machten deutlich, dass sie geweint hatte, es war eben nicht gut gewesen, sie gleich heute allein zu lassen.

Zorro kratzte sich am Kopf und warf dann die Decke zurück.

„Ich komm gleich wieder!“

Kurz nachdem er dann den Raum verlassen hatte, konnte Nami die Dusche hören und sie musste zweifelsohne loslachen.

Zowa sah zu ihr auf und rieb sich wieder die Augen.

„Warum lachst du?“, fragte sie Nami und blinzelte sie an.

Nami strich ihr wieder über den Kopf und schüttelte den Kopf.

„Das ist nicht so wichtig.“

Tja, da hatte sich eben jemand abkühlen müssen!

Zorro kam dann auch wieder ins Bett, woraufhin Zowa in die Mitte kletterte und sich an alle beide kuschelte.

Als sie die Augen dann endlich schloss, konnte sie zumindest träumen, dass sie bei ihren Eltern lag…

Nami legte ihren Arm über das Mädchen und griff dann nach Zorros Hand, so schlief auch sie dann gut.

Der Grünhaarige war noch einige Zeit wach, er wusste wirklich nicht, was das alles noch werden sollte. Aber irgendwann schlief dann auch Zorro und das war auch gut so, er musste ja für morgen ausgeruht sein.

Zowa ließ das aber nicht zu! Sie wühlte im Schlaf und drehte sich ständig.

Immer wieder hatte Zorro einen Arm oder Fuß im Gesicht, oder sie kringelte sich ein und murmelte laut irgendetwas.

War dann zwischendurch mal wieder Stille, dann nickte Zorro weg, nur um dann wieder einen Tritt abzubekommen oder eben die Finger seiner Nichte im Gesicht zu haben.

Eins stand fest, so ging das nicht ewig!

Wie Nami dann am nächsten Morgen leise aufstand und sich anzog, bekamen die beiden aber nicht mit.

Sie lagen zusammengerauft und eng aneinander gekuschelt da.

Nami konnte nicht mal mit Bestimmtheit sagen, wer von den Zweien schnarchte, aber es kam wohl mal von diesem und von jenem.

Die Orangehaarige schlich sich also raus und machte sich dann fertig.

Als Zowa und Zorro dann irgendwann aufstanden, war Nami schon lange weg, aber sie hatte ihnen noch das Frühstück vorbereitet und Zorro einen Zettel da gelassen. Er wusste ja, dass sie auf Arbeit war, aber nachdem er den kleinen Brief gelesen hatte, wusste Zorro auch, dass Nami heute Abend noch mal herkommen würde. Darüber freute sich aber nicht nur er, Zowa fand es auch toll, dass sie wieder kam.
 

Der Tag war dann aber auch gut ausgefüllt.

Zuerst ging es in die Klinik, dort blieben sie aber nicht sehr lange.

Zoey war noch nicht ansprechbar und auch, wenn Zowa eine ganze Weile still an ihrem Bett gesessen hatte, nahm es sie doch zu sehr mit. Trotzdem hatte sie sich später noch bei Zorro bedankt, dass er mit ihr hingefahren war.

Ja! Und sie wollte auch jeden Tag zu ihrer Mama. Zowa war sich eben sicher, wenn sie sie immer besuchte, dann wachte sie auch bald wieder auf und dann kam sie bestimmt auch bald nach Hause.

Im Gespräch mit dem Arzt war allerdings auch etwas mehr Hoffnung aufgekeimt, was die Genesung von Zorros Schwester anging. Die OPs waren ja gut verlaufen, das wussten sie schon und ihr Zustand stabilisierte sich auch ständig.

So konnte man auch davon ausgehen, dass sie diese komaartige Phase wohl bald überstanden hatte.

Nach dem Besuch im Krankenhaus ging es dann zu Zowa nach Hause, dort packte Zorro erst mal etliche Sachen von ihr ein und sie konnte sich ein paar Spielsachen zusammensuchen.

Außerdem nahmen sie ihre Schulsachen mit. Zorro wollte auch noch zur Schule und sich die Hausaufgaben holen, vielleicht konnte er auch irgendwo ein paar Kopien von den Mitschriften bekommen.

Letzten Endes war das dann aber gar nicht so kompliziert, denn Zowa war ja noch in der ersten Klasse und da übten sie ja bestimmte Dinge und groß Hausaufgaben gab es da auch nicht.

Trotzdem versprach die Lehrerin, jeden Tag etwas zusammenzustellen, das Zorro dann holen konnte, sodass Zowa nicht so viel verpasste.

Es wäre blöd, wenn sie gleich das erste Jahr wegen ein paar Wochen Fehlzeit wiederholen musste. Das wollte er wirklich nicht.

Mehr wie zwei Wochen fehlte dann Zowa aber auch nicht, schließlich musste Zorro wieder zur Arbeit und er konnte sie nicht jeden Tag alleine lassen.

In der Schule war sie dann doch besser aufgehoben.

Außerdem entstand auch gleich ein Rhythmus, an den sich die zwei gewöhnten.

Morgens ging es zeitig aus dem Bett, dann wurde gefrühstückt.

Anschließend brachte Zorro sie in die Schule und fuhr auf Arbeit.

Da er meist bis 16:oo Uhr arbeitete, blieb Zowa im Hort, dort machte sie aber auch gleich ihre Schularbeiten und hatte dann Freizeit.

Nach der Schule wurde die Mama im Krankenhaus besucht und dann war der Tag schon fast rum.

Wenn Zorro noch einkaufen oder andere Dinge erledigen musste, dann blieb auch nichts anderes über, als Zowa noch mitzunehmen. Ab und zu setzte er sie aber auch bei Nami im Blumenladen ab. Ihr war dann nicht so langweilig, da Nami sie mithelfen ließ und Zorro hatte alles schneller erledigt.

Heute war das genauso.

Zorro war ein paar Amtsgänge erledigen gewesen und kam dann wieder zu dem Laden.

Es war schon gleich 18:oo Uhr und dann würde auch Nami Schluss haben.

Die letzte Zeit war Nami zwar mal bei Zorro gewesen und wie schon gesagt Zowa auch bei ihr im Laden, aber viel hatten sie nicht voneinander gehabt.

Als Zorro dann die Glastür öffnete, sah die Orangehaarige grinsend hoch und rief dann nach Zowa, die hinten im Büro gemalt hatte.

„Na, alles erledigt?“, fragte Nami und grinste den Grünhaarigen an.

Er sah wirklich fertig aus, aber er kam ja auch gar nicht mehr zur Ruhe.

Müde nickte Zorro und fuhr sich dann durch die Haare.

Nami band noch ihre Schürze ab und hing sie dann an den dafür vorgesehenen Haken.

Anschließend trat sie auf Zorro zu und legte ihre Arme um seinen Hals, um ihm einen langen, innigen Kuss zu geben. Zowa kam dann auch mit ihren Bildern und sah zu den Zweien hin.

Sie sagte aber nichts und beobachtete ihren Onkel und seine Freundin nur.

Zorro legte erst mal seine Arme um Nami und drückte sie wohlig seufzend an sich.

Das tat so richtig gut, sie nach so einem stressigen Tag im Arm zu haben und küssen zu können. Da fiel einem gleich alles leichter.

Als es Zowa dann doch zu lange dauerte, meldete sie sich auch zu Wort.

„Ich bin fertig, wir können jetzt fahren“, rief sie und wippte auf ihren Füßen auf und ab. Dabei grinste sie auch und legte den Kopf schief.

Nami löste sich von Zorro und sah dann lachend zu Zowa.

„Na, dann mal ab mit euch, was?“

Zorro zog gleich eine Braue hoch und sah Nami an. „Kommst du nicht mit zu uns?“ Die Orangehaarige schüttelte den Kopf und klopfte mit ihren Händen auf seine Brust, ehe sie sich ganz von ihm löste. „Nein, ich muss noch einiges zusammenstellen und überarbeiten und das mach ich lieber bei mir.“

Seufzend nickte Zorro. Das kannte er von Nami gar nicht, dass sie sooo viel zu tun hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass da was nicht stimmte…

Nami bemerkte, wie er schwer ausatmete und lächelte gleich wieder.

„Ach komm, du hast doch deine kleine Lady hier, die kümmert sich um dich!“

Sie nahm Zowas Hand und drückte sie in Zorros.

„So und nun fahrt ihr schön nach Hause und macht es euch gemütlich, am Freitag komm ich auf jeden Fall zu euch und bleib auch das Wochenende, versprochen!“

„Au jaaaa!“, rief Zowa und drückte Nami noch mal.

Dann trennten sich die Wege der drei auch schon und Zorro ging mit Zowa zum Auto. Wie sie dann im Wagen saßen, hielt Zowa ihm gleich mal die Bilder hin und wedelte damit.

„Guck mal, die hab ich für Mama gemacht, morgen nehme ich sie ihr mit.“

Zorro grinste schwach und nahm ihr die Zeichnungen ab.

Er blätterte sie durch und sah sich jede einzeln an.

„Die hast du schön gemacht, da freut sie sich bestimmt.“

Er gab sie ihr wieder und ging ihr noch mal durch die Haare, dann startete er den Wagen und los ging’s.

Zowa nickte grinsend und lehnte sich dann an.

Ihre Mama war nun zwar wieder wach, aber sie schlief viel wegen der Schmerzmittel, zwar bekam sie mit, dass sie jeden Tag Besuch hatte, aber das würde sich auch bald geben.

Zu Hause lief dann alles wie gewohnt ab und das war auch ganz gut so.

Nur das Wochenende, das verlief anders. Nami kam nämlich nicht!

Sie rief am Freitagabend an, dass sie nicht könnte. Sie hatten einen Großkunden bekommen und nun war so viel zu tun, dass sie sich es einfach nicht erlauben konnte, sich Samstag und Sonntag frei zu nehmen.

Zowa fand das doof, tat es dann aber auch gleich wieder ab.

Sie hatte ja Zorro, der sich mit ihr beschäftigte.

Zorro sah das aber anders. Klar, er glaubte ihr, aber irgendwie fand er es auch seltsam, dass Nami immer weniger Zeit hatte, seit Zowa da war…

Vielleicht war es ihr ja doch zu viel, dass er nun für ein Kind sorgte und es entsprach nicht ihren Vorstellungen.

Aber nicht nur das, Zorro war auch total müde und kaputt.

Immer das zeitige aufstehen und dann bis spät abends auf den Beinen sein, das schlauchte einfach.

Er konnte aber auch Zowa nicht woanders hinstecken, das wollte Zorro ja auch gar nicht, aber langsam wurde das alles dann doch etwas viel.

Sonntag war dann aber die Krönung!

Zorro hatte am Samstag ein bisschen lange mit der Kleinen Fern gesehen und deshalb schlief sie auch noch, als er aufstand. Das war ja aber eigentlich ganz gut, denn er wollte den Stall ausmisten und da musste sie ihm ja nicht zwischen den Beinen rumturnen. Außerdem ging das allein schneller und wenn sie schlief, dann musste er sich keine Beschäftigung einfallen lassen.

Der Grünhaarige hätte aber nie im Leben erwartet, dass sie aufstand und einfach in die Küche ging!

Zowa meinte es nur gut, denn sie hatte aus dem Küchenfenster gesehen, dass Zorro im Stall war und wollte für sich und ihn Frühstück machen.

Doch sie war doch noch viel zu klein dafür und darum ging das auch nach hinten los!

Als Zorro nämlich wieder rein kam, um selbst Frühstück zu machen, traf ihn fast der Schlag.

Auf dem Herd stand eine Pfanne, die in Flammen stand. Überall klebte Mehl und Öl. Eier lagen zerbrochen auf dem Boden, der zylinderförmige Mixer OHNE Deckel stand halb voll auf der Arbeitsfläche und der Rest des Inhaltes war anscheinen auch überall in der Küche verteilt.

Nein… Zorro stellte fest, dass doch die Hälfte an der Decke klebte, weil ihm die klebrige Masse auf den Kopf tropfte.

An der Kaffeemaschine lief alles über und trippte schon auf den Boden, die Mikrowelle lief und irgendwas darin schlug Funken. Mittendrin stand Zowa und versuchte mit einem völlig verkleisterten Lappen, etwas vom Schrank zu schrubben, das nach getrocknetem Ketchup aussah.

Laut seufzend fuhr sich Zorro mit den Fingern durch die Haare und sah sich um. „Sag mal, was machst du hier eigentlich???“

Zowa sah nun auf und grinste Zorro an.

„Ich mache Frühstück, aber ist noch nicht fertig.“

Zorros Miene wurde nun aber finsterer und er betrat die Küche, er nahm Zowa am Arm und schleifte sie aus der Küche. „Du gehst dich jetzt waschen, am besten in die Wanne und wehe du richtest da auch so ein Chaos an.“

Die Kleine verstand gar nicht, was los war, sie wollte doch nur lieb sein und was zu essen machen. Darum begann sie auch gleich zu schluchzen und die ersten Tränen kullerten ihr über die Wangen.

Zorro biss sich auf die Unterlippe und hockte sich zu ihr hin, er nahm sie in den Arm und drückte sie an sich. „Hey… Zowa, es tut mir leid, aber du sollst doch nicht alleine kochen, ich mach das doch für uns.“

Mit glasigen Augen sah sie Zorro nun an.

„Aber ich wollte doch nur, ich wollte doch nur helfen!“

Leicht schmunzelnd wischte ihr der Grünhaarige aber erst mal die Tränen weg und nahm sie dann hoch. „Das weiß ich doch, aber erst mal steck ich dich in die Wanne und räum dann auf, okay?“

Zowa nickte. Sie beruhigte sich dann auch langsam wieder und lehnte sich an Zorro. Der ließ ihr Wasser ein und setzte sie dann in die Badewanne.

Viel sollte da ja nicht passieren.

Das Bad blieb dann auch trocken, Zowa wusch sich ordentlich und spielte dann noch ein bisschen mit ein paar ihrer Sachen im Wasser. Zorro sah derweil, dass er die Pfanne mit dem brennenden Öl ausbekam und dass auch die Küche überhaupt wieder begehbar wurde.

Alles in allem dauerte das zwar einige Zeit, aber irgendwann war es dann geschafft.

Da gab es dann auch nur noch eines zu sagen: Was für ein Wochenende!

Die nächste Woche begann ganz normal, außer, dass von Nami immer noch nicht viel zu hören oder zu sehen war.

Bei Zorro verstärkte sich das Gefühl nur noch, dass sie lieber Abstand hielt, während Zowa bei ihm war.

Nur wusste er nicht, wie lange er sie noch bei sich hatte.

Das Beste würde wohl sein, wenn er mal in ihren Laden fuhr und mit ihr redete.

Nicht, dass es noch auseinanderging, nur weil er gerade die Eltern der Kleinen ersetzte.
 

Mittwoch holte Zorro die Kleine also von der Schule ab, ging mit ihr einkaufen und fuhr dann zu Namis Geschäft.

Auf dem Parkplatz stellte er dann den Wagen ab und sah zu seiner Nichte.

„Hör mal Mäuschen, ich muss mit Nami mal alleine reden, du bleibst so lange hier und wartest, ja? Ich lass auch den Schlüssel stecken, dann kannst du Musik hören.“

Zowa nickte und legte dann den Kopf schief.

„Ist was Schlimmes? Sonst darf ich immer mit.“

Zorro seufzte und schüttelte dann den Kopf.

„Nein, alles gut ich komm dich auch gleich holen, versprochen.“

Seine Nichte nickte noch mal. „Okay, aber beeil dich, ja?“

Der Grünhaarige grinste und wuschelte noch mal ihre Haare.

„Na klar, mach ich“, erwiderte er dann.

Nami verabschiedete sich gerade noch von Vivi und machte sich dann daran, den Laden wieder auf Vordermann zu bringen. Das war vielleicht eine harte Woche gewesen, aber wenn sie Glück hatte, lohnte sich das richtig!

Gleich noch die Kasse machen und dann konnte sie endlich nach Hause und entspannen.

Gerade als sie dann den Schlüssel holte und gehen wollte, stand plötzlich Zorro vor ihr.

„Hu, nanu!“, meinte sie und lächelte dann. „Schön, dass du mal vorbeikommst.“ Ihre Augen suchten gleich nach Zowa, aber die war nicht dabei.

„Wo hast du denn die kleine Maus gelassen?“

Als sie dann in Zorros Augen sah, wurde ihr auf einen Schlag ganz anders. Er wirkte so, so … sie wusste auch nicht, aber irgendwas stimmte nicht mit ihm.

Zorro seufzte und blickte abwechselnd zum Boden und zu Nami vor sich.

„Sie wartet im Auto, ich wollte nämlich mal allein mit dir reden.“

Bei dem Satz hatte Namis Herz dann einen Aussetzer. Nicht nur, dass Zorro sie nicht gleich drückte und küsste, jetzt wollte er auch noch mit ihr allein reden und ein ernstes Gesicht machte er auch.

Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und umgriff dann zittrig den Riemen ihrer Tasche, bevor sie sich auf die niedrige Fensterbank des Schaufensters setzte. „O..o..kay…“

Hoffentlich war nicht noch mehr passiert und hoffentlich wollte er jetzt nicht, nicht…

Nami konnte nicht zu Ende denken, denn Zorro stellte schon seine Frage.

„Sag mal… hältst du mit Absicht Abstand von mir? Weil seit die Kleine da ist, sehen wir uns kaum noch.“

Der Orangehaarigen klappte der Mund auf und sie sah Zorro entsetzt an.

„Wie kommst du denn jetzt da drauf?“ Sie glaubte nicht, was sie da hörte und ihr Magen zog sich auch zusammen.

Zorro fuhr sich durch die Haare und zuckte mit seinen Schultern. Vielleicht war es ja einfach nur Einbildung, aber er musste es wissen, sonst würde er noch verrückt werden.

„Hab ich ja grade gesagt. Seit ich Zowa da hab, ist es immer weniger geworden, dass wir uns sehen.“

Nami drückte sich erst mal die Hände vors Gesicht und atmete tief durch.

Dann sah sie aber wieder zu dem Grünhaarigen auf. „I...ich hab dir doch aber erklärt, dass so viel los war!“

Sie war nun völlig von der Rolle und verstand sein Problem gar nicht.

Zorro setzte sich langsam neben sie und stützte die Arme dabei auf den Knien ab.

„Schon, aber es war irgendwie auffällig, dass es grade dann war, als …“

Nami unterbrach ihn sofort und griff nach seinem Arm.

„Zorro! Das war vielleicht alles ein ungünstiger Zeitpunkt, aber das alles hat doch nichts miteinander zu tun.“

Fast schon flehend sah Nami ihm in die Augen, in der Hoffnung, dass er ihr das glaubte.

„Ich mag Zowa doch und ich hätte lieber Zeit mit euch verbracht. Das musst du mir glauben! Nur wir hatten den Auftrag für eine Hochzeit, sämtliche Gestecke und die ganze Dekoration zu machen. Schatz, das war so viel Arbeit, aber das ist auch eine gute Chance für uns, uns einen Namen zu machen. Ich meine, stell dir mal vor, wenn das alles nur so hin gewurschtelt ist, dann gefällt das vielleicht den Gästen nicht und das spricht sich doch rum! Tja und wenn es jetzt aber gut ankommt, dann kann es sein, dass wir mehr solche Aufträge bekommen und das wäre einfach toll!“

Nami musste jetzt erst mal Luft holen und durchatmen.

Leicht fahrig strich sie sich eine Strähne aus ihrem Gesicht und seufzte dann.

„Wenn es richtig läuft dann stell ich auch noch Leute ein, aber erst mal musste das so gehen.“

Das verstand er doch hoffentlich, oder? Er konnte doch nicht verlangen, dass ihr Geschäft ganz hinten anstand.

Wie Zorro ihr zu hörte merkte er erst mal, wie blöd er doch gewesen war und wie albern er sich anstellte.

Sicher, das lag daran, dass er ganz schön kaputt war und Nami fehlte ihm auch, aber das war ja kein Grund zur Übertreibung.

Kurz schüttelte er über sich selbst den Kopf und sah dann in die braunen Augen von Nami.

„Tut… tut mir leid, ich dachte eben nur, dass dir das vielleicht zu viel ist…“

Ganz erleichtert stand Nami nun lächelnd auf und setzte sich bei Zorro auf den Schoß.

Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und drückte ihm einen Kuss auf.

„Du bist mir schon einer! Ich würde dich doch nicht verlassen, weil du dich so liebevoll um deine Nichte kümmerst, das ist doch eher ein Grund, dich noch mehr zu lieben!“

Sie legte nun ihre Stirn an seine und schloss die Augen.

„Es gibt nicht viele Männer in deinem bzw. unserem Alter, die das tun würden. Die sind alle nur mit sich selbst beschäftigt. Du aber nicht, du bist verantwortungsbewusst und auch familiär und das wünscht sich doch jede Frau.“

Schmunzelnd drückte Zorro ihr nun einen Kuss auf die weichen Lippen und legte seine Arme um Nami.

„So, findest du?“, fragte er und grinste dann.

„Es gibt aber auch genug junge Frauen, die es nicht so toll finden, für ein Kind zurückstecken zu müssen.“

Nami hob aber direkt mal ihre Hand und wuschelte durch seine grünen dichten Haare.

„Ach du! Ich bin aber nicht irgendeine und ich find es super-süß, was du da tust! Außerdem weiß ich dann gleich, dass du ein guter Papa wirst!“

Bei ihrer Bemerkung schreckte Zorro aber schon ein wenig hoch, „Wie jetzt?“

Die junge Frau aber lachte wieder und küsste seine Nasenspitze.

„Keine Sorge“, beruhigte sie ihn. „So weit ist es nicht, noch nicht!“

Da war Zorro dann doch erleichtert, denn im Moment hätte das wirklich noch gefehlt.

Trotzdem hob er nun seinen Blick und sah Nami ganz genau an.

„Was heißt nun aber wieder, noch nicht?“

Zorro war zwar nicht auf den Kopf gefallen und konnte sich das denken, aber er wollte es von Nami hören.

Sie drückte sich also von ihm weg und grinste.

„Naja, ich will auch nicht ewig nur zu zweit mir dir sein.“

Nein, nein. Nami wollte auch mal ihre eigene kleine Familie haben und bei dem Grünhaarigen, auf dessen Schoß sie gerade saß, konnte sie sich das einfach nur zu gut vorstellen!

Dieser lächelte sie aber auch sanft an und nickte. „Wieso auch nicht.“

Ers tmal war aber Zowa wichtig, denn die saß noch allein im Auto und das war nicht so gut.

Dem kleinen Mädchen war nämlich langweilig geworden und sie hatte sich zum Spielen auf den Fahrersitz gesetzt. Dort zerrte sie am Lenkrad und warf sich auf dem Sitz hin und her, zusätzlich gab sie noch Fahrgeräusche von sich.

Das Radio lief zwar und sie musste ja eigentlich nicht am Schlüssel spielen, aber für so eine Siebenjährige war das doch zu verlockend. Zowa setzte sich also vernünftig auf den Sitz und nahm den Schlüssel in die kleinen Finger.

Dann drehte sie ihn einmal komplett um und es gab einen heftigen Ruck.

Zorro hatte den ersten Gang eingelegt gelassen, um nicht die Handbremse anziehen zu müssen.

Das Auto startete also kurz und machte einen Satz nach vorne, bevor es wieder absoff und völlig ausging.

Als der Wagen nach vorn sprang gab es einen lauten Knall, denn er donnerte genau vor einen Laternenpfosten.

„Oh oh…“, murmelte Zowa und machte sich hinter dem Steuer ganz klein.

Nun war es auch egal, ob die Musik aus war oder nicht, das gab sicher Ärger!

Im Laden war der Knall natürlich auch zu hören und Zorro, der eh gerade vorschlagen wollte, dass sie mal nach Zowa sahen, zuckte zusammen und sprang dann auf. Nami war genauso erschrocken und eilte gleich zur Tür.

„Um Gottes Willen, hoffentlich ist da nicht passiert.“

Als sie dann aber rausgestürmt kamen, sah man das Übel schon.

Der schwarze Opel Calibra klebte mit der Schnauze am Pfosten und war etwas, naja verbeult.

Da Zorro glücklicher Weise genau mittig vor dem Pfeiler stand, war kein Scheinwerfer und auch kein anderes Licht beschädigt.

Der Kühlergrill war allerdings eingedrückt und die Haube hatte auch etwas abbekommen.

Der Grünhaarige schlug vor Entsetzten die Hände überm Kopf zusammen und Namis Augen verengten sich leicht.

„Zorro? Du hast jetzt nicht wirklich den Schlüssel stecken lassen, oder?“

Der junge Kerl neben ihr nickte aber und grinste dann verlegen.

Nami gab ihm einen Schubs gegen die Schulter.

„Du bist echt clever, weißt du das?“

Wieder nickte Zorro. „Hm hm…“

„Du kannst doch so ein kleines Kind nicht mit dem Schlüssel alleine im Auto lassen! Oh, und wehe du schimpfst jetzt mit ihr. Das ist allein deine schuld!“

Er sagte da mal nichts dazu, klar, er hatte gedacht, dass sie wenigstens Musik hatte, aber nach dem Wust in der Küche am Sonntag hätte man sich das ja denken können.

Zowa saß nun auch ganz steif und summend auf dem Beifahrersitz und hoffte einfach, dass es nicht so schlimm war, wie es geklungen hatte. „Hm hm hm…“

Zorro machte dann aber erst mal die Tür auf und linste rein.

„Alles okay bei dir?“

„Japp!“, erwiderte Zowa und sah gar nicht erst zu Zorro.

Der setzte sich jetzt aber erst mal hinter das Steuer und setzte den Wagen zurück.

Anschließend stieg er wieder aus und ging zu der Schnauze.

Nami kaute schon auf ihren Nägeln und hoffte, dass da nicht so viel passiert war, sie wusste ja, wie Zorro mit seinem Auto war.

Der Opel war sein Heiligtum und wenn mehr hin war, bekam er sicher die Krise. Als er sich dann aber zu ihr umdrehte und abwinkte, fiel ihr ein Stein vom Herzen.

„Nix schlimmes?“, fragte Nami noch und trat dann auch näher.

Zorro schüttelte den Kopf.

„Nein, nichts wildes, das richte ich morgen auf der Arbeit wieder.“

Gleich stieg Zorro dann auch wieder ein und beruhigte seine Nichte, die hatte ja Angst gehabt, dass sie nun Ärger bekam, was dann aber nicht der Fall war.

Es ging dann auch gleich nach Hause, denn es war auch wirklich schon spät und Zowa musste ins Bett.

Nami hatte auch keinen Stress mehr, die Arbeiten für den Kunden mit den Hochzeitswünschen waren ja abgeschlossen.

Deshalb fuhr sie auch gleich mal mit zu ihren beiden.

Vorgehabt hatte es die Orangehaarige eh noch, bei Zorro vorbei zu fahren, so ging es dann aber auch.

Er musste sie ja nur morgen hier wieder absetzen und das klappte schon.

Nach den ganzen Strapazen war aber die Ordnung wieder hergestellt und die drei waren wieder zusammen.

Zowa freute sich auch, dass Nami wieder da war, sie mochte sie nämlich wirklich.
 

Ende Kapitel 2



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -B-chan-
2011-10-16T14:19:25+00:00 16.10.2011 16:19
Ein wirklich schönes Kapitel :D
Nami kümmert sich wirklich toll um die kleine Zowa und das mit den Pferden war eine super Idee^^
Ich bin auch froh, dass dass es Zoey wieder besser geht :)

Und es ist richtig amüsant, wie sie sich nachts im Bett verhalten, weil Zowa nebenan war.

Schön, dass die Zeit, in der Nami fast nicht da war, wieder vorbei ist...Zowa ist gleich viel fröhlicher :D

Liebe Grüße
B-chan
Von:  DarkDragon
2011-03-11T19:14:11+00:00 11.03.2011 20:14
Oha, die kleine hat es in sich. Erst die Küche, dann das Auto^^ Aber wenigsten geht es ihrer Mama besser und bei Zorro und Nami ist auch alles im Lot. Bin gespannt wie es weiter geht.
lg
Von:  missfortheworld
2011-03-07T20:48:41+00:00 07.03.2011 21:48
wuhuuuu :) zorro würde sicher eien super süßen papa abgeben ;)
echt respekt...das kapitel ist voll lang...das hat sicher seine Zeit gedauert :)
freu mich voll aufs Nächste :)
glg


Zurück