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Erzwungene Liebe kann auch andere Wege nehmen

Zwischen Liebe und Freundschaft liegt nur ein schmaler Pfad (Kapitel 21 ONLINE!)
von

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Verloren und gefunden

Kapitel 4: Verloren und gefunden
 

Als ich heute Morgen aufstand, lag nur wieder ein Zettel auf meinem Nachtschränkchen.

Wie sollte es anders sein,war er von Tekka.

Fugaku, der Sklaventreiber rief ihn, kaum war er angekommen, zu sich und überreichte ihm seinen neuen Dienstplan. Das hieß, dass er nicht hier war, da er Frühschicht hatte und ich mir mein Essen wieder selbst machen musste. Welch Freude. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, nur am Frühen morgen konnte ich mir auch andere Sachen vorstellen, als in der Küche zu stehen und mir mein Bento zu machen.
 

Jedoch wusste Tekka noch nichts von meiner Kündigung, würde aber nicht gerade erfreut darüber sein. Ich hoffte nur, dass er Fugaku selbst nicht zur Rede stellen würde. Das könnte gefährlich werden, besonders bei einem Menschen wie Tekka.

Er war sehr impulsiv, was solche Sachen anging oder Allgemein, Sachen die mich betrafen.Das einzige, was ich jetzt noch tun konnte war zu beten und zu hoffen.Beten dafür, dass er Fugaku nicht an die Kehle sprang und hoffen dass er seinen Job behalten würde.
 

Langsam schwang ich die Beine aus dem Bett und machte mich für die anstehende Mission fertig.
 

Als auch mein Stirnband und mein Katana an der richtigen Stelle saßen,setzte ich nur noch meine Maske auf und verschwand zum Fenster heraus, in Richtung Konoha Haupttor.

Immer wieder überkamen mich bei dem Gedanken Yuuno wieder zu sehen, kleine Schauer, die von einer Gänsehaut und Schmetterlingen in der Magengegend begleitet wurden. Doch ich untersagte mir diese Gefühle, setzte mein monotones Gesicht auf und konzentrierte mich auf die Mission. Im Geiste ging ich noch einmal alles über unsere Rute durch, konnte dabei aber eigentlich keine sonderlichen Gefahren entdecken. Wieso also mussten die ANBU einen adligen Jungen beschützen, der dazu selbst noch ein Shinobi war??
 

Das war mir erst etwas später aufgefallen, aber er trug das Konoha Stirnband um die Stirn gebunden. Seine Klamotten sahen zwar teuer aus, aber waren gut missionstauglich. Wahrscheinlich machte der Dritte sich nur Sorgen darüber, dass der werte Sohn des Daimyo verletzt werden könnte, würde er so ganz allein nach Tsuchi-no-kuni müssen. Auf mich machte er aber nicht gerade den Eindruck, er würde schwach sein.

Zwar nicht sehr starke, aber doch sehr gut erkennbare Muskeln zeichneten sich unter der leicht gebräunten Haut ab, was Arbeit eines harten Trainings war und seine Züge verrieten auch schon deutlich, das er kein verwöhnter Bengel aus reichem Hause war, sondern ein „normaler“ Junge, der in Konoha als Shinobi tätig war und aus reichem Hause stammte. Also konnte der erste Gedanke täuschen.
 

Ich musste nur gut aufpassen meine Gefühle während der Mission zu verbergen, ansonsten konnte mich das meinen Ruf UND meinen verbliebenen Job bei den ANBU kosten. Und wenn ich ehrlich war,wollte ich diesen Job behalten. Er machte Spaß und man traf auf den Missionen die unterschiedlichsten Leute. Auch meine Kameraden waren immer nett zu mir. Das einzige,was mich daran störte, war, dass ich Kakashi auf jeder Mission mindestens ein Mal sehen musste und mir das wieder die gut verdrängten Erinnerungen zurückbrachte.

In zwei Wochen war es so weit.

Zwei Wochen hatte ich noch, von denen mir eine Woche für diese Mission geraubt wurde. In zwei Wochen würde sich mein Leben, so wie ich es kannte vollkommen verändern, da war ich mir sicher. Stumm seufzte ich. Wieso musste mir das alles nur passieren?! Ich verstand es nicht.
 

Das Haupttor kam in Sicht und wie schon vermutet waren das Team und Yuuno bereits da, nur einer fehlte: Kakashi.

Dieser.....!
 

Schnell drehte ich um, machte mich auf den Weg zu dem Platz, wo ich den feinen Herrn vermutete.

Ich wusste nicht wieso ich ihn jetzt holen wollte, konnte ihn ja auch ans offene Messer liefern, indem ich gar nichts tat, doch das erschien selbst mir zu hinterlistig und zu feige. Wahrscheinlich war ich einfach neugierig, wollte mehr über ihn wissen. Darum suchte ich jetzt diesen Platz auf.

Ich musste ich mich jetzt schon langsam daran gewöhnen, zukünftig mehr mit Kakashi zu tun zu haben. Darum wollte ich ihn nun noch einmal daran erinnern, dass er nicht immer zu spät kommen durfte, besonders nicht bei solchen Personen. Ob das bei Menschen wie ihm etwas bringen würde, bezweifelte ich strak, doch ein Versuch war es wert!
 

Da stand er nun, wie die Ruhe selbst vor dem Gedenkstein und schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein. Tenzou, mein jüngster Teamkollege sagte mir, dass Kakashi hier zu finden sei, wenn er zu spät kam.

Ich konnte in seinem Auge deutlich Reue, Trauer und Wut erkennen. Wahrscheinlich Wut über sich selbst.

Ich wusste worum er trauerte: Obito

Als er starb, war ich gerade einmal sieben Jahre alt gewesen, doch mochte ich ihn sehr. Er half mir -irrsinniger Weise- immer beim Training für die Akademie Prüfungen, welche ich dann mit Bravour bestand.
 

Nur ein Dreiviertel Jahr nach seinem Tod,bestand ich die Akademie mit acht Jahren, bevor ich mit 9 Chu-nin wurde und schließlich mit 12 Jo-nin. Ich dankte ihm sehr dafür. Für alles, was er für mich getan hatte. Oft kam ich nach seinem Tod hier her und machte Hausaufgaben oder trainierte, in dem Glauben, er würde mir zuschauen. Das glaubte ich heute noch. Ich hatte aber durch die Missionen nicht mehr die Zeit gefunden sein Grab zu besuchen und dort zu beten. Doch ich war froh, dass Kakashi es wenigstens noch tat.
 

Obitos Eltern kamen bestimmt nicht mehr her. Sie hatten kurz um ihn getrauert, ihn dann vergessen. Schließlich hatten sie ja noch einen zweiten Sohn: Shisui. Das einstiege Wunderkind des Clans. Im Gegensatz dazu war Obito für sie nichs gewesen, obwohl er doch so mutig war.

Noch nicht einmal nach seinem Tod erkannten sie seine wahre Stärke an. So etwas war nur ignorant. Aber was erwartete man auch von dem Bruder des Oberhauptes, dessen Wesen selbst so machtgierig war? Mehr konnte man da nicht erwarten.
 

Doch Shisui war immer da. Er stützte ihn, wenn er Schwierigkeiten hatte, füllte seine Seele wieder mit dem Gefühl geliebt zu werden.

Shisui kam oft hier her, um Obitos Opfer zu gedenken. Er war da aber auch schon der einzige des Clans. Leider.

Doch er trauerte immernoch, weinte Stunden an seinem Todestag um ihn, jedes Jahr. Ich sah es, da ich auch dort hin ging, um dann wieder zu verschwinden, da ich andere nicht stören wollte. Doch ich dachte trotzdem noch an ihn. Vergessen würde ich Obito nie, so wie es andere, die er so geliebt hatte, es getan hatten.
 

Vorsichtig trat ich zu Kakashi, berührte seine Schulter leicht. Sofort zuckte er zusammen und drehte sich zu mir hin. Verwirrung machte sich in seinem Blick breit.

„Was willst du hier?“, fragte er mich, schaute den dunkel blauen Stein vor uns an, wich meinem Blick aus.

„Du darfst heute nicht zu spät kommen. Das hast du doch selbst gesagt.“

„Mir ist das hier wichtiger, als irgendeine Mission. Ich hab es versprochen.“

„Komm.“ Sanft, übte ich Druck auf die stämmige Schulter aus, sprach einfühlsam.

„Nein.“

„Wie lange bist du schon hier?“

„Fast den ganzen Morgen.“

„Ich finde es schön, das du so oft hier bist, doch du musst nicht so lange bleiben. Irgendwann brechen dir die Schuldgefühle Obito und den anderen gegenüber , noch das Genick. Kakashi, das Leben geht weiter. Ich weiß zwar nicht wie du dich fühlst, doch ich weiß wie es ist einen Kameraden verloren zu haben. Mach dich nicht selbst fertig.“Ich suchte seinen Blick, vergebens. Immernoch starrt er stur auf den blauen Stein.

„Das geht nicht so einfach.“, erwidert er mit kalter Stimme.

„Ich weiß, aber nach all den Jahren muss man doch auch loslassen können.“

„ Du hast doch eben selbst gesagt, dass du nicht weißt, wie ich mich fühle, also tu‘ nicht so, als ob du es doch wüsstest!!“, fuhr er mich an. Sein Blick traf meinen. Seine Wut war nicht echt, war nur gespielt. Übertönte die Trauer.

„Ja, das habe ich gesagt und ich meine es auch so. Ich kenne dich nicht, kenne die Einzelheiten dieses Vorfalls nicht, weiß nicht wie nah dir deine Kameraden standen, doch ich weiß wie es ist zu trauern. Ich habe nie gesagt, ich wüsste wie du dich genau fühlst, doch ich habe auch schon gute Freunde und meine Eltern verloren. Deswegen weiß ich, wie es ist jemanden wichtiges verloren zu haben.“

Stille herrschte, in der wir uns wieder nur stumm anstarrten. Seine Wut wich, eröffneten mir wieder seinen Seelenspiegel.

„Es tut mir leid, wenn es sich für dich so angehört haben mag. Aber komm bitte schnell. Wir müssen schon langsam los und du bist der Teamführer. Ohne dich geht das nicht“, sagte ich ruhig und fast wurden meine Worte vom Wind davon getragen, doch hörte sie Kakashi noch.
 

Es war jetzt das beste für ihn wenn ich ihn allein ließ. Ich wollte keinen Streit mit ihm haben, wollte nur mehr über ihn erfahren. In der Hoffnung, das er es mir doch noch einmal erzählen würde, ließ ich ihn allein, ging wieder zurück.
 

Es dauerte eine Stunde, in der wir hier saßen und uns beschäftigten. Yuuno war schon gegangen, wollte sich noch etwas zu Essen holen gehen. Er würde aber zurück kommen. Währenddessen saß ich im hohen Gras, welches die Mauern umgab und lauschte den Geschichten meiner Teamkollegen, die sich im Kreis neben mich gesetzt hatten.

Und da tauchte auch schon Kakashi auf. Niemand sagte etwas dazu. Sie hatten es mir vorher bereits gesagt. Aber etwas schien anders zu sein. Kakashi begrüßte niemanden, fragte nur wo Yuuno sei. Tenzou antwortete ihm. Kakashi seufzte und setzte sich in Gedanken versunken ins Gras. Weit weg von uns.

Schon fast zeitgleich traf auch nun Yuuno ein und sah nicht sehr glücklich aus, als er Kakashi sah. Wahrscheinlich wurde er noch nie von jemanden warten gelassen, naja bis jetzt. Kakashi war in allem was er tat, besonders. Das merkte ich selbst auch gerade.
 

Ich stand auf und ging auf Yuuno zu.
 

„Sind sie bereit für die Abreise Yuuno-dono?“, fragte ich höflich.

„Natürlich, meine Blume.“, Er lächelte charmant, ließ mein Herz höher schlagen. Schließlich beugte er sich zu mir herab und flüsterte:“ Du musst nicht so höflich sein. Du kannst das „dono“ weglassen. Dir gebührt es viel mehr Schönheit.“
 

Und als ob das nicht schon gereicht hätte, gierten seine Augen nach meinen Hals Gerade wollte er sich noch etwas weiter in diese Richtung gegeben, wurde er ruppig an der Schulter zurück gezogen.

„Zu Ihrer Information Yuuno-dono, das ist sexuelle Belästigung. Unterlassen sie das bitte.“

Kakashi stand hinter ihm. Sofort ließ er von mir ab.
 

„Kakashi!, du kannst ihn doch nicht so behandeln. Entschuldige dich!“, zischte ich ihm gefährlich nahe ans Ohr.

„Ganz. Sicher. Nicht. Warst du etwa damit einverstanden, was er gemacht hat?“

Er funkelte mich böse an. Ertappt stieg mir die Röte ins Gesicht. Einglück sah er mein Gesicht nicht, da es durch die Maske verborgen lag, die ich immernoch trug.

„N-Natürlich nicht.“, antworte ich ihm nur.

„Dann solltest du das aber auch ohne Hilfe hin kriegen dir so jemanden von Hals zu schaffen.
 

Man könnte ja das Gefühl bekommen du stehst auf ihn!!!“, giftete er mich an.
 

„Nein!!! Du hättest ja nichts machen müssen!“, zischte ich zurück. Ich fühlte mich doch sehr ertappt. Kakashi hatte genau ins Schwarze getroffen.

„Du hättest es aber zugelassen.“, sprach er mit normaler Stimme weiter.

„Vielleicht, aber nur weil du nicht mitbekommen hast, was er zu mir gesagt hat.!“ Ich war auf 180.

„Jedem Kerl, der so etwas versucht hätte, hättest du eine reingehauen, aber ihm nicht“

„Ich war zu überrascht! Und komm‘ ja nicht auf den Gedanken, dass ich ihn besser behandele, als euch. Er ist nun mal ein Adeliger,da muss man schon anders reagieren!“

„Tz. Von wegen. Du warst total erstarrt. Normalerweise würdest du Adlige auch anders behandeln. Das hatten wir doch schon ein paar mal, daher weiß ich das. Was ist den mir dem Kerl? Was macht ihn so besonders?!“, du Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben.
 

Moment, aber-
 

„Bist du eifersüchtig?!“

Sofort erstarrte er. Sein Wort bleib ihm wortwörtlich im Hals stecken.
 

Es herrschte Stille
 

„Bestimmt nicht!!!“, keifte er noch entsetzt und drehte sich um.

„Wir gehen.“, war das einzige, was er sagte, als er auch schon losrannte.

Natürlich setzten wir uns dann auch in Bewegung und folgten ihm.
 

Das war ja nicht zum aushalten. Stimmungsschwankungen wie eine schwangere Frau und Weltansichten wie ein 68 Jähriger Mann. Was war denn bloß los mit ihm?



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