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Enjoying the pain.

von

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. O n e s h o t .

Titel: Enjoying the pain.

Kapitel: 1/1

Genre: /Drama

Rating: P12-Slash

Fandom: Vistlip

Pairing: ? x ?

Bemerkung: Gestern war scheiße. Und das ist das Endprodukt.
 

____________
 

Du warst wie eine streunende Katze. Du kamst und gingst, wann du wolltest. Und dann ließt du mich wieder alleine.
 

Heute war wieder einer dieser Tage, an denen ich allein aufwachen sollte. Das sagte mir schon die Kälte in meinem Bett voraus.
 

Ich öffnete blinzelnd die Augen. Die Sonne drang nur schwach durch die Jalousien. Trotzdem musste ich noch einen Moment innehalten, ehe ich mich umsehen und mich an die erneute Leere in meinem Herzen gewöhnen konnte.
 

Am ersten Morgen habe ich mich noch gefragt, ob du nicht vielleicht nur in der Küche oder beim Bäcker wärst. Aber die darauf folgenden Male sollten mich eines Besseren belehren.

Du warst schließlich nie noch am selben Tag zurückgekommen.
 

Dabei wirkte dein Gesicht doch so kindlich. Niemals würde man dich einer bösen Tat schuldig machen.

Dafür strahlten deine großen Augen zu vertrauensvoll. Wie zwei dunkle Edelsteine funkelten sie.
 

Auch ich war der Schönheit dieser Edelsteine zum Opfer gefallen. Ich war dir zum Opfer gefallen.

Und du nutztest meine Willenlosigkeit schamlos aus.

Wenn wir uns im Park begegneten, sprach ich dich wie von selbst an, obwohl ich mir nach jedem neuen einsamen Morgen schwor, dich zu vergessen. Aber du warst überall.
 

Heute würde ich einfach nicht nach draußen gehen. Dann würde ich dir auch nicht begegnen. Du würdest mich nicht mehr verletzen können. Und wenn ich es schaffte, würde ich dich auch schon bald vergessen haben. Dann könnte ich dir vielleicht auf der Straße begegnen und dich nicht sehen.

Ich würde nichts mehr für dich fühlen.
 

Ich hielt es nicht lang in meinem Bett aus, zu sehr roch das Kissen nach deinem süßen Parfum.

Ja, es roch süß – so süß, wie deine Küsse schmeckten.

Ich erhob mich und schlug die Decke zurück. Ich war nackt, aber da sonst niemand in dieser Wohnung lebte, konnte es auch niemanden weiter stören.

Trotzdem zog ich es vor, mich etwas zu bedecken, da es für Anfang August vielleicht doch langsam frisch wurde.
 

Ich trottete zu meinem Kleiderschrank und fischte wahllos einen Haufen Klamotten zusammen.

Dann beschloss ich, duschen zu gehen. Eigentlich duschte ich nur jeden zweiten Tag, da ein Teilzeitjob im Coffeeshop dann doch nicht so schweißtreibend war. Und zu viel Hygiene war sowieso nicht gesund.
 

Aber heute wurde ich auch meine Bettwäsche wieder wechseln müssen. Wir waren auch nur Menschen mit Bedürfnissen. Zumindest war ich mir bei mir sicher. Manchmal war ich mir nicht einmal sicher, ob du von dieser Welt warst.
 

Liebe machte wohl wirklich labil...

Ich lachte über mich selbst, während ich den Duschvorhang zur Seite schob, jedoch mit einem bitteren Unterton.
 

Wie lächerlich ich mich aufführte. Du würdest es ja doch nie sehen. Womöglich würden dich meine Tränen noch nicht einmal kümmern.

Du würdest sie wegwischen und mich küssen.

Dann wäre alles geklärt. Wir redeten ja schon nicht viel miteinander. Wir liebten uns einfach.
 

Oder vielmehr: Ich liebte dich und du warst einfach da, um diese bedingungslose und so naive Liebe zu empfangen.
 

Aber du liebtest mich nicht. Das wusste ich. Ausmachen tat mir das nichts.

Es reichte mir vollkommen, dass du da warst. Und dass ich dich lieben durfte.
 

Warme Tränen vermischten sich mit dem Wasser, das beruhigend über meinen blassen Körper floss.

Nachher würde ich im Geschäft anrufen und meinen Urlaub von vor zwei Monaten nachholen.
 

Nicht einmal eine Woche später traf ich dich erneut. Abends.

Du lehntest an dem großen, alten Kirschbaum, an dem ich dich auch schon das erste Mal gesehen hatte. Und auf deinen Lippen lag ein Lächeln.
 

„Tohya...“, sprachst du meinen Namen mit deiner melodischen Stimme aus, „Ich freue mich, dich zu sehen.“
 

„Ich mich auch...“ Meine Stimme war etwas heiser, aber dir fiel das hoffentlich nicht auf.

Stattdessen lächelte ich zaghaft, damit du nicht sehen konntest, wie schlecht es mir eigentlich ging.
 

Ich sah in deinen Augen, was du wolltest. Und du würdest es von mir jederzeit bekommen. Das wusstest du. Denn du wusstest, dass du jederzeit von mir alles bekommen könntest.
 

Nicht, weil du von meinen Gefühlen etwas wusstest, nein.

Weil ich dich in dem Glauben lies, ich bräuchte das. Ich würde auf so etwas stehen.

Weitaus besser als die Wahrheit.
 

Wir liefen ein Stück gemeinsam, schweigend.

Vor meiner Haustür blieben wir instinktiv stehen. Du blicktest mich an, deine Mundwinkel zucken nicht einmal. Nur in deinen Augen lachte der Schalk. Du wartest darauf.
 

„Willst du noch mit nach oben kommen, Tomo...?“
 

Menschen können anderen Menschen die Farbe nehmen.

Und du nimmst mir jedes Mal ein bisschen mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lydel-chan
2011-02-19T16:20:57+00:00 19.02.2011 17:20
das is wirklich wunderschön geschrieben...
man kann sich irgendwie richtig gut in tohya einfühlen...
sehr traurig aber wirklich wunderbar geschrieben
sehr gut ^^
Von:  Gedankenchaotin
2011-02-16T12:56:47+00:00 16.02.2011 13:56
Irgendwo kann ich es verstehen, dass er einfach nicht von ihm los kommt.
Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und für ihn ist es scheinbar zur Gewohnheit geworden und so kann er ihm wenigstens ein bisschen
nahe sein, wenn auch nicht so, wie er es gerne hätte.

Wirklich gut geschrieben, gefällt mir.

LG Gedankenchaotin


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