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Blutige Begegnungen

Teil 7 des Detektiv Conan-Noir Crossovers
von

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Kirikas erster Schuss

Hallo liebe Lesenden,
 

und willkommen zum 10. Kapitel von blutige Begegnungen – Kirikas erstem echten Auftritt hier.

Zunächst einmal vielen Dank für alle eure Kommis zum letzten Kapitel. Wirklich, ich freute mich sehr, wenn der Cliffhanger angekommen ist. Und versprochen, vorläufig wird es nicht so dramatisch mehr, das war halt ein kleiner Höhepunkt. (But it's not the end yet...) ;ppppp

*Muhahahahahahaha*
 

So... *grübel*... ich sagte vor ner Weile ja mal, dass ich zwar versuche chronologisch vorzugehen, dass aber viele Ereignisse parallel statt finden und es konfus werden kann. Weiterhin gilt, fragt, wenn euch was nicht klar wird.^^

In diesem Sinne geht es jetzt richtig in die vollen, da ja angekündigt vier Schüsse gleichzeitig fallen und 15 Protagonisten noch aktiv sind. Daher wäre es möglich, mit geringen Veränderungen einiger Szenen, die nächsten drei Kapitel quasi untereinander beliebig auszutauschen, und die Reihenfolge hier ist ein Stück weit Geschmackssache. Vielleicht hätte Kirikas Schuss nicht gleich kommen sollen, sondern eher erst nach Kapitel 11, in welchem es nun um Shinto und Ran gehen wird, oder sogar ganz am Ende erst, an dem es jetzt die Auflösung Mireille – James gibt. Ich wäre am Ende, nach Kapitel 12, interessiert, was ihr von der Reihenfolge haltet, weil ich da wirklich auch ein bisschen nach Bauchgefühl entschieden habe, ohne dass es absolut notwendig gewesen wäre.
 

So, genug rumgelabert, Zeit, um einer gewissen Scharfschützin die Bühne zu überlassen. Bevor sie noch mit Kuchengabeln wirft. *gggg*

Viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Mal.

LG, Diracdet
 

P.S.: Ich glaube, in keinem Kapitel habe ich so oft das Wort 'unmöglich' verwendet, wie in diesem. Wäre auch ein guter Titel gewesen. XXXD
 

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Kapitel 10: Kirikas erster Schuss
 

Ran und Shinto hatten sich auf Wunsch des kleinen Jungen etwas abseits der Menge positioniert, um das nächste Feuerwerk zu genießen. Er suchte auch ganz frei die Position aus, die ihm am besten gefiel, während Ran nur nachfolgte. Etwas merkwürdig kam ihr die Wahl schon vor, wo sie da relativ einzeln standen. Aber es überwog immer noch der Gedanke, Shinichi endliche einmal wirklich helfen zu können, und nicht beim Versuch hängen zu bleiben.

Und schon zischten die ersten Raketen in ihrem typischen Geräuschmuster durch die Luft und entfachten ein weißes Meer, welches einer der flauschigsten Wolken glich, die die beiden je gesehen hatten. Aber im nächsten Moment wurde Rans Blick von etwas vor ihren Füßen in den Bann gezogen und getrübt. Die schnelle Bewegung der beiden Objekte konnte sie nur intuitiv wahrnehmen. Etwas war da aber definitiv gerade an ihren Schuhen vorbei geflogen, unmittelbar nach dem zünden des Feuerwerks. Sie suchte mit den Augen deren Flugbahn ab und entdeckte wenige Zentimeter vor ihren Zehenspitzen die zwei Einschusslöcher am Boden.

'Was zum...' Und zwei weitere, wieder gleichzeitig mit einer Raketenwelle, schlugen noch ein Stück näher an ihren Füßen ein, ließen ihre Beine reflexartig zurück schnellen und gewannen auch Shintos Aufmerksamkeit.

'Sie sind da!'

Ran brauchte noch einen weiteren Augenblick, um die Realität zu begreifen. Dann aber suchte sie einen der Punkte auf, von dem das Projektil abgefeuert wurde und fand in der Ferne das Fenster, an dem Chianti gerade lehnte.

„Eine... schwarze Person? Nein! Die... Organisation!?“

Ein dritter Schuss ließ sie wieder zurück weichen.

„Sie sind hier!“, wiederholte Shinto seine Gedanken nun laut. Ran blickte ihn schockiert an.

„Wieso....“

„Sie sind hinter mir her. Das sollte dich doch nicht überra....“ Doch bevor er ausreden konnte, hatte Ran's Wunsch, den Jungen zu schützen, über ihren Schock triumphiert und er fand sich mit einem Mal in ihren Armen, fest umschlungen und abgeschirmt von den Gewehrkugeln, wieder.

„Wir müssen dich hier raus bringen!“, flüsterte sie nur hastig, während sie loslief, die Schüsse unweigerlich ihnen folgend.

„Du läufst in die falsche Richtung, Ran!“,versuchte er auf sie einzureden, als er bemerkte wohin sie sich bewegte: sie floh vor den Schüssen. Ran hörte es, rannte aber zunächst weiter.

„Was? Wieso sollte das die falsche...“

„Diese Richtung ist eine Sackgasse, von der aus man den Park nicht verlassen kann. Sie versuchen uns in eine Ecke zu drängen! Lauf in Richtung der Gewehrschüsse, Ran!“ Nun blieb sie doch stehen, sah ihn verunsichert an. Ja, an seinem Gesicht war nichts kindliches, daraus sprach Ernst, aber auch Unruhe, Nervosität... und Überzeugung. Die Überzeugung, zu verstehen, was hier vor sich ging. Und die Schüsse blieben unmittelbar hinter ihr wieder stehen, lauerten auf den nächsten Schritt des Mädchens.

„Aber... wollen sie dich nicht... töten?“

„Dann hätte der erste Schuss gesessen. Das sind ganz klar Profis. Sie wollen mich lebend. Ich erkläre es dir, wenn das Feuerwerk vorbei ist, aber lauf erstmal los, Ran. Bitte!“

„Bist du dir sicher...?“

„Ja, Ran! Ich... ich bin mir sicher.“

Ein überzeugtes, überzeugendes, motivierendes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, welches Ran automatisch an Conan erinnerte. Und wie bei Conan machte es ihr Mut. Mut zu handeln, wie es der kleine Junge vorschlug. Mut, wegen des Vertrauens in seine Einschätzung der Sachlage. Er würde wissen, was er tat.

Einmal atmete sie tief durch und dann drehte sie sich auf der Stelle um, lief, sich zwingend die Augen offen zu halten, aber ansonsten kaum noch etwas um sich wahrnehmend – am wenigsten die Gewehrpatronen, die vor ihr einschlugen – genau die Richtung zurück, aus der sie kam.
 

„Puuh. Das war knapp!“, stöhnte Chianti unzufrieden, während sie weiterhin immer vor die Füße Rans zielte und ihr so förmlich den Weg aufzeigte, den sie zu folgen hatte.

„Diese Mori macht nichts als Ärger! Nimmt den Bengel einfach hoch und läuft doch echt vor den Schüssen weg!“

„Das ist nun mal der erste Gedanke von Menschen, die nicht wirklich mit Schusswaffen zu tun haben und von ihrem Gebrauch nichts verstehen.“, konterte Korn trocken.

„Einfach weg laufen vor der Gefahr.“

„Aber sie ist Tochter eines Detektivs! Glaubt sie alles, was sie im Fernsehen sieht, oder was? Hat sie noch nie mit einem Scharfschützen zu tun gehabt? Niemand schießt so präzise daneben, ohne es zu wollen!

Tse... gut, dass wir Shinto haben, der wunderbar unsere 'Falle' durchschaut hat und in die richtige Rich–ah!“

Es war nur ein kurzer Schrei, dann verstummte Chianti sofort und lediglich ein dumpfes Geräusch wie vom aufkommen auf dem Boden war von Korns Seite aus noch zu hören. Es war nicht wie vorhin, als sie innehielt beim Anblick des Todes in Form von Kirikas Gestalt. Diesmal schien wirklich etwas physisch auf sie eingewirkt zu haben.

„Chianti!“, schrie Korn durch das Telefon. Er sah sie da, durch sein Fernglas, hinter der Fensteröffnung, am Boden des Raumes liegen. So als wäre sie plötzlich ausgeknockt wurden. Von vorne, also von... 'außen?'

„Uhh... ahh... oohhh, mein Kinn.“ Vorsichtig griff Chianti mit ihrer linken Hand von unten an besagtes Kinn, welches höllisch schmerzte und sich sogar anfühlte, als könnte schlimmeres damit gschehen sein.

„Ooh... was... was war das denn?“ Sie spürte, wie auch ihre Hände allmählich immer mehr weh taten, so als habe eine große Kraft an ihnen gezogen. Mühselig rappelte sie sich hoch.

„Bist du... in Ordnung?“, fragte Korn unsicher nach.

„Klinge ich so?“, konterte Chianti gewohnt aggressiv und hatte das Gefühl ihre Stimme wirkte so unnatürlich, als wäre ihr Kinn wirklich angeknackst.

„Was ist denn passiert, wenn man fragen darf?“

„Ein... ein Kinnhaken... oder so was ähnliches... hat mich getroffen, von unten!“

„Wie, von unten? War etwa jemand mit dir im Zimmer und hat dich nieder gestreckt?“

„Hier war ganz sicher niemand, so unvorsichtig bin ich nicht! ... Idiot!“ Er nahm die Beleidigung gar nicht wahr, über sowas stand er schon lange. Er kannte Chianti gut genug, um zu wissen, wie schnell ihr Temperament mit ihr durchging und sie dann unvorsichtig, sowohl in ihren Aussagen, als auch ihren Handlungen, wurde. Er glaubte ihr auch, dass sie bemerkt hätte, wenn jemand anderes mit ihr im Raum gewesen wäre. Allein schon, weil sie so lange sich dort befand, über eine Stunde mittlerweile, dass sie jede noch so kleine Veränderung darin bemerkt hätte. Dennoch entsprach ihre Analyse auch genau dem Bild, dass sich ihm bot. Ein Schlag ans Kinn, mit voller Wucht, der sie so einfach, unkontrolliert, weil kurzzeitig bewusstlos, nach hinten fallen ließ...

„Wo... wo ist es?“

„Wo ist was?“

„Mein Gewehr!“

„Dir aus der Hand gefallen, als du ausgeknockt wurdest. Du hast es so weit raus gehalten aus dem Fenster, dass es über die Brüstung gefallen ist. Es liegt da unten vor der Häuserwand. Sieht aber nicht mehr sehr gut aus. Der Lauf ist irgendwie verbogen.“

„Das... Gewehr! Natürlich.“ Ihre Erinnerung über den Moment vor dem Blackout kehrte langsam zurück. Teilweise zu sich selbst, teilweise zu ihrem Kollegen versuchte sie die Situation zu rekapitulieren.

„Es war nicht ein Mensch, der mich ausgeknockt hat. Es war... mein Gewehr.“ Erneut fuhr sie mit der rechten Hand unter ihrem Kinn entlang. Wie erwartet, die Stelle, an der der Schmerz am deutlichsten war und sie am stärksten auf diesen Schmerz reagierte, war nicht groß- und breitflächig, wie von einer Faust, sondern eher dünn und länglich, und reichte vom Kinn selbst bis zum Halsansatz.

„Wie, dein Gewehr?“

„Jemand... etwas, hat es mir... förmlich aus den Händen geschlagen. Eine plötzliche... Kraft, die von vorne, vom Lauf aus, es mit voller Wucht runter drückte. Mir aus den Händen schlug und dabei... hat der Griff mich mit ebenso voller Wucht am Kinn getroffen.“

Korn schluckte unruhig.

'Ja... das ginge und das würde auch den verbogenen Lauf erklären... aber... das wäre ein perfider Trick und nur ausführbar, wenn man wüsste, dass Chianti ihre Waffe weit genug... hinaus hielt.'

„Halt mal, Chianti. Das geht nicht, da unten liegt nichts außer deiner Waffe. Du meinst, jemand hat einen Stein oder was ähnliches von oben auf den Lauf fallen lassen und die Hebelwirkung ausgenutzt, aber nichts dergleichen ist da zu sehen.“

Chianti klammerte sich an die Fenstermarkise, immer noch leicht benommen, blickte über die Brüstung zu Boden. Ein Schrecken durchfuhr sie auf einmal und sie zuckte zurück und zur Seite hinter die Hauswand, wo sie abgeschirmt war von den Blicken der Außenwelt.

„Hast du eine Idee?“

„Was... was wäre... hast du jemanden, einen Schützen, auf dem Dach gesehen, Korn?“

„Hm... Nein... und eigentlich meine ich auch, dass da niemand war, aber auch niemand das Dach verlassen konnte.“

„Gut. Ich habe auch niemanden vorbei kommen hören und es ist zu weit vom Dach hier her, um es während der Phase, als ich nicht bei mir war, zu schaffen.“

„Chianti, das wäre ein ganz schön gewagtes Manöver. Du meinst wirklich... jemand habe vom Dach auf deine Waffe... geschossen?!“

„Das ist doch naheliegend. Oben vom Dach könnte ein guter Scharfschütze auch den Lauf mit einer eigenen Schusswaffe getroffen haben. Die Patrone siehst du von deiner Position aus auch nicht.

Na warte, den hol ich mir!“

„Warte, Chianti!“, unterbrach Gin sie. Korn hatte ihn direkt mit auf die Leitung gelegt, als Chianti umfiel und sich nicht mehr meldete. Bis jetzt verhielt er sich allerdings still, um die Situation in Ruhe zu bewerten.

„Gin? Ich...“

„Wenn oben auf dem Dach wirklich jemand sein sollte, klingt das doch ganze nach einer Falle von Kanin.“

„Mhm... schon klar, so weit war ich auch. Ein versteckter Schütze auf dem Dach, der von da aus auch alles überblicken und ausfindig machen kann. Aber nun, da wir Bescheid wissen, können wir ja Vorkehrungen treffen, nicht wahr?“

Sie holte ihre versteckte Pistole aus dem Halter unter dem rechten Bein hervor, entsicherte sie geräuschvoll, so dass auch ihre Kollegen ihre Pläne am Telefon mitbekamen.

„Und genau das macht mir Sorgen, Chianti!“, gab Gin ruhig zu bedenken.

„Wenn wirklich da oben einer war, oder ist, und geschossen hat, macht es eigentlich keinen Sinn, nur auf das Gewehr zu zielen. Er hätte dich doch eher selbst treffen sollen, oder nicht?“

„Insbesondere, trotz des nicht so großen Höhenunterschiedes, ist es ziemlich schwierig, mit einer Schusswaffe den Gewehrlauf so genau zu treffen. Das muss ein ziemlich guter Schütze sein.“ Korns Gedanken kreisten um die merkwürdigen Ereignisse heute, die Beobachtungen, die jeweils immer nur einer der beiden Schützen gemacht hatte. Er und Chianti sahen unabhängig je eine Frau, die als Scharfschützin sehr wohl durch ging. Hatte das etwas mit diesem geheimnisvollen Gegner zu tun?

„Ihr meint also, es ist eine Falle, um mich auf das Dach zu locken?

Dann gib mir gefälligst Feuerschutz, Korn!“, schnauzte sie ihn in den Hörer an.

„Auf die Entfernung wird das schwierig, Chianti.“

„Aber gesehen hattest du niemanden auf dem Dach, das sagtest du doch?“, hakte Gin nochmal nach und verfiel auf die Bestätigung hin in tiefes Grübeln.

„Na schön, geh hoch, Chianti, aber sei vorsichtig!“

„Klar.“
 

Langsam schlich sich die Scharfschützin, darauf trainiert, kein Geräusch zu verbreiten, durch das Treppenhaus nach oben.

„Woran denkst du, Gin?“ Chianti hatte ihre Verbindung gekappt, um die mögliche Geräuschquelle auszuschalten, so dass sich nur noch Korn und der Mann mit der Physiognomie des Todes im Gesicht unterhielten.

„Irgendwie... passt das nicht.

Über Chianti gab es keine weiteren Fenster mehr, sondern nur noch etwa fünf sechs Meter Hallenwand, bevor das Dach kam, richtig?“

„Richtig, der Schütze konnte nicht in einem anderen Raum sein. Und Hubschrauber oder ähnliches hätten wir auch bemerkt. So ein Schütze kann nur vom Dach geschossen haben.“

„Hm....“
 

An der Tür zum Dach angekommen hielt Chianti kurz inne, beruhigte sich mit der Waffe in der Hand, schaltete die Handyverbindung auf der Freisprechanlage wieder ein und stieß dann mit einem Gewalttritt den Weg zum Dach auf. Im hellen Licht der Tagessonne, welches sie einen Augenblick blendete, tat sich vor ihr, wie erwartet, die weite, freie Dachterrasse auf: grauer Deckenbelag, nicht geputzt, staubig, an der Markise am Rand teilweise von Spinnweben bewohnt. Ansonsten kahl... und seit Jahren scheinbar nicht mehr betreten, bis jetzt von ihr.

„Korn?“, flüsterte sie ins Mikro am Kopf.

„Von hier aus ist wirklich keiner außer dir zu sehen, Chianti. Einzig der Vorbau vom Ausgang aufs Dach kann da als Versteck dienen.“

'Achso...' Ein finsteres Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus.

'Du willst dich also hinter mir verstecken und sobald ich zu dir rumkomme, abdrücken? Na warte, das Spielchen kann man auch zu zweit spielen.'

Sie fixierte die Pistole langsam wieder an ihrem Körper, um beide Hände frei zu haben und drehte sich auf der Stelle um zur Tür. Mit einem geübten und sicheren Griff mit beiden Händen hievte sie sich relativ mühelos auf das Dach des kleinen Ausbaus und legte sich dort flach hin.

Die Waffe wieder aufnehmend, winkelte sie die Beine an und setzte zum Sprung an und...

„Hab ich dich... äh... Was?“

Sie blickte sich suchend nach allen Seiten um. Nirgends auch nur die Spur eines Menschen oder etwas vergleichbarem.

„Korn?!“ Diesmal war sie keineswegs mehr leise.

„Da ist niemand, Chianti.“

„Ja... niemand...“, musste auch sie nun eingestehen. Sie sprang herunter auf das Dach, und suchte den Boden kurz ab. Wo sie lang ging, verursachte sie Aufwirbelungen im Staub und Dreck, der sich über Jahre angesammelt hatte. Aber überall sonst war es so, als hätte nie etwas die Ruhe dieser Partikel auf dem Dach gestört.

„Absolut... niemand...

Aber... von wo hat dann der Schütze geschossen?“

„Gute Frage...“, stellte auch Gin nachdenklich fest.

„Wenn es keine Möglichkeit gab, von oben zu schießen... dann womöglich von unten?“

„Wie bitte? Ich werde doch wohl merken, aus welcher Richtung eine Kraft auf mein Gewehr einwirkt und, in welche Richtung sich dadurch der Griff dreht. Und nochmal, er hat mich am Kinn getroffen. Du musst es nicht erst aufmalen um zu wissen, von wo die Kugel kam.“

„Das habe ich auch nicht bezweifelt, Chianti. Aber vergiss nicht, dass solche Geschosse am Ende immer runter fallen, egal, in welche Richtung man zuerst zielt.“

Nicht nur Chianti, sondern auch Korn gingen für einen Moment die Augen mehr als nur über.

„Du meinst... jemand hätte von unten... aus dem Park... nach oben geschossen und eine Art Bogenlampe produziert...?“

„Habt ihr beide jetzt völlig den Verstand verloren?“, brüllte Chianti aufgebracht in den Hörer.

„So ein Schuss ist absolut unmöglich!“ Sie schnaubte wutentbrannt mehrfach auf, wusste nicht wohin mit ihrer zu entladenen Anspannung.

„Da muss ich ihr zustimmen, Gin.“, versuchte Korn, die Situation etwas zu entschärfen, ohne das aus seiner Sicht ebenfalls unmögliche als sinnvoll hinzustellen.

„So ein Schuss ist unmöglich. Eine Pistolenkugel ist einfach zu schnell. Ihre Bahnkurve wird viel zu hoch und dauert viel zu lange.“

Langsam analysierte Gin den Gedanken, den er eben schon hatte. Und er kannte die Argumente selber. Nur... unmöglich war einfach nicht ganz die korrekte Bezeichnung, die ihm einfiel. Und doch... unglaublich traf es schon ganz gut.

„Kannst du es quantitativ abschätzen, wie schwierig so ein Schuss ist, Korn?“, erkundigte er sich schließlich, als hätte er die Einsprüche seiner Kollegen ignoriert. Was er vermutlich getan hatte, wie beiden klar war.

„Wir sagten doch schon, unmöglich, Gin.“, agitierte Chianti wieder hinein.

„Innerhalb des Parks müsste eine Kugel, die von oben kommt, quasi auch nach oben geschossen werden. Ihre Bahnkurve zeigt also steil nach oben, ist fast senkrecht. Aber eben nicht ganz, weil man ja einen entfernten Lauf treffen will. Man müsste auf Bruchteile eines Grads genau still halten. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Geschosses müsste man schon die Veränderung der Gravitation in größeren Höhen berücksichtigen, den Wind und insbesondere die verschiedenen Strömungen in unterschiedlichen Höhen, so eine Kugel fliegt nach oben locker mehrere Kilometer, den Luftwiderstand der Kugel...

Verdammt Gin, wenn man einen Lauf von zwei Zentimeter Breite anvisieren will mit so einem Schuss, müsste man sogar die Verschiebung durch die Coriolis-Kraft berücksichtigen!“ Wie konnte er nur so eine Frage in den Raum stellen? Er wusste doch selber genau so gut wie sie, wie viele absurde Faktoren zusammen kommen müssten, um so einen Zauberschuss hinzukriegen.

'Kein Sterblicher kann sowas!' Und im gleichen Moment raste durch ihren Kopf das Bild von Kirika, wie sie da stand und lächelte... wie der Tod.

'Nein! Unmöglich.' Sie schüttelte heftigst den Kopf.

„Was man noch berücksichtigen müsste....“, begann Korn noch die zentrale Ergänzung.

„... bei einem nahezu senkrechten Schuss nach oben ergäbe sich für ein Geschoss mit 500 Metern pro Sekunde Geschwindigkeit eine Flugzeit von 100 Sekunden. Selbst wenn wir von einer langsameren Kugel ausgehen, müsste die Person sie wohl mindestens eine Minute vor dem Einschlag abgefeuert haben und das bedeutet, diese Person müsste gewusst haben, wie Chianti ihr Gewehr bewegt.“

„Ich sagte doch... UN-MÖG-LICH!“, betonte sie noch mal mit aller Macht, aber ihre Stimme klang auffallend unsicher auf einmal, so als belaste sie eine ungewohnte innere Anspannung.

„Sicher... alle eure Argumente sind korrekt. Aber überlegt das nochmal rückwärts. Erstmal ist der Schuss selbst nicht unmöglich. Wenn eine Kugel von oben getroffen hat, dann gibt es auch eine Position, Geschwindigkeit und Richtung, von der aus man schießen kann und trifft. Es wirkt nur unrealistisch von der Seite des Schützen aus, das vorher berechnen zu können. Aber grundsätzlich ist es nicht unmöglich.“

„Naja, aber auf einen Glückstreffer spekulierst du doch auch nicht, oder Gin?“

„Ich spekuliere noch gar nichts, Korn. Ich will nur wissen, wer hier so konstant unsere Pläne sabotiert. Und ich weigere mich, das alles als Aneinanderreihung unglücklicher Zufälle anzusehen.

Etwas mehr als eine Minute vor dem Einschlag, das fällt doch ziemlich mit dem Beginn des Feuerwerks zusammen.“ Kurzzeitig stockten Chianti und Korn der Atem.

„Und diesen Anfang haben wir ja auch genutzt für unsere kleine Show, nicht wahr? Und das Feuerwerk war noch lange nicht vorbei und die Verschiebung eurer Gewehre innerhalb dieser Zeit weniger als ein paar Zentimeter, weil sich auf die Entfernung Shinto und die Mori-Göre kaum bewegt haben. Das heißt, wenn man davon ausgeht, dass jemand unsere Pläne kennt, fällt diese ominöse Voraussicht des Schützen weg.“

„Soldats?“

„Vermutlich.“ Chianti lehnte sich über die Brüstung, die Hände fest in das Gestein gekrallt, sah auf das Gewehr am Boden.

„Ihr redet doch beide Schwachsinn. Selbst wenn wir das rausnehmen, Gin, der Schuss bleibt aus Sicht des Schützen einfach nur unmöglich!“ Dann überkam sie die Idee.

„Und das werde ich euch jetzt beweisen! Es war keine Kugel, die das Gewehr traf. Irgendein anderes Objekt, was nicht so hoch fliegt.“ Damit rannte sie los, zurück durchs Treppenhaus. Hörte die Diskussion zwischen Gin und Korn über Sinn und Unsinn dieser Idee gar nicht mehr.

'Nein, es gibt keinen leibhaftigen Tod! Es gibt keine Shinigami, oder Sensenmänner, oder sonst welche übernatürlichen Inkarnationen. Es gibt keine reale Person, die solche Schüsse abgeben kann!'
 

„Aber, Gin, nur mal angenommen, jemand könnte wirklich solch einen Schuss produzieren, bewusst... ich meine...“

„Ich weiß.“ Man merkte auf einmal einen dunklen Unterton, einen noch dunkleren Unterton als es normal bei ihm war in Gins Stimme, der eine gewisse Unruhe beinhaltete.

„So ein Schütze wäre besser als alles, was ich je gesehen habe. Und euch beide würde er locker in die Tasche stecken. Das wäre dann mehr als ein kleines Problem.“ Innerlich überlegte er fieberhaft, wie man sonst es hinbekommen haben könnte, sie so auszuknocken. Aber es blieb dabei, dass etwas auf ihr Gewehr gefallen sein müsste, was man eigentlich sehen sollte. Aufgrund von Korns Entfernung konnte er zwar nicht alles präzise mitbekommen, gleichzeitig war es aber auch undenkbar, dass ihm ein größeres Objekt vor Chiantis Fenster entging. Der Sichtbereich war einfach zu groß. Und da er seit dem Schrei ihr Fenster beobachtete und auch den Bereich davor im Blick hatte, konnte auch niemand das corpus delicti nachträglich entfernt haben. Sie müsste also die Kugel finden.
 

Chianti lief wild entschlossen, ihre Umgebung ignorierend, unten durch den Eingangsbereich, was Gin definitiv als zu gefährlich angesehen hätte, aber es war ihr egal. In dieser Sache musste ihr Kopf Klarheit bekommen. Es konnte doch nicht sein, dass ein halbes Kind sie so vorführte und ihre Sinne so trübte, dass sie nicht mehr logisch denken konnte.

Das Gewehr lag, wie von oben gesehen, unmittelbar vor ihrem Fenster, aber eben 15 Meter darunter, hatte vom Fall selbst einiges abbekommen, klang beim aufheben so, als sei es auch von innen brüchig geworden, hatte Risse bekommen. Jeder weitere Schuss würde Lebensgefahr für den Schützen bedeuten.

„Das ist schon mal Schrott.“, stellte sie gespielt ungerührt fest. Ein wenig bedeutete ihr diese Waffe, die sie schon seit Jahren benutzte, doch. Sie hatte sich an sie gewöhnt, an ihre Art, ihre individuellen Feinheiten, die jedes einzelne Gewehr besaß. Nun musste sie sich an ein neues erst wieder in dem Maße anpassen. Auch wenn sie es selber als vollkommen belanglos hinstellte, etwas Wehmut schwang in ihrer Aussage mit.

'Schluss damit, beherrsch' dich endlich!'

„Der Lauf ist deutlich verbogen und an seiner Spitze... ist... genau in der Mitte eine Eindellung... Abschürfung... Ich glaub's nicht...“ Sie suchte akribisch den Boden um das Gewehr herum ab und wurde schließlich tatsächlich fündig. Etwa zwei Meter entfernt vom Gewehr hatte sich das Projektil kaum in die Erde gedrückt, aber dennoch eine deutliche Markierung hinterlassen. Es zeigte leichte Druckspuren, war aber noch nicht zusammen gepresst, wie sonst üblich. So als hätte es etwas getroffen, wovon es nicht aufgehalten, sondern mehr abgelenkt wurde in seiner Flugbahn und daher nicht mit voller Wucht auf dem Boden aufkam.

Sie verglich es mit der Kerbe an der Spitze des Gewehrs. Kein Zweifel.

„Es war... die Gewehrkugel...“, sagte sie mehr im Schock zu sich selbst. Unsicher schwankte sie ein zwei Schritte nach hinten, lehnte sich an die Wand des alten Gebäudes, Halt suchend.

„Aber... aber das kann doch nicht sein... Niemand... Niemand kann so schießen. Absolut niemand! Es ist... es ist doch unmöglich...?“ Es war mehr als ungewöhnlich, Chianti in so einer verunsicherten Situation nicht einfach wütend zu erleben. Eigentlich war ihre leicht verstörte, an ihrem eigenen Verstand zweifelnde Art ein vollkommenes Novum für die beiden Zuhörer.

Die Vorstellung, dass jemand nicht einfach nur besser war als sie – mit der konnte sie ganz gut leben, niemand war perfekt – aber gleich um solche Welten besser, dass sie sich die Fähigkeiten einfach nicht vorstellen konnte, dass sie, bevor sie es mit eigenen Augen sah, diese ohne die geringste Unsicherheit als unmöglich abtat... ließ etwas am Willen in ihr kaputt gehen. So gut würde sie niemals sein, das wusste sie instinktiv. Sie hatte ihren Meister gefunden. Und dieser Meister hatte seine Waffe auf sie ausgerichtet.

Aus ihrer Sicht war es damit egal, ob das Mädchen vorhin eine reale Person, oder ein Dämon, oder der Tod höchst persönlich gewesen war. Auch ob es wirklich sie war, die geschossen hatte oder jemand anderes. Nein sie war es, das Mädchen, daran zweifelte sie nicht. Dieses Mädchen hatte sie... mit einem einzigen Schuss... im wahrsten Sinne des Wortes aus der Bahn geworfen. Sie hatte sie schon... halb getötet.
 

„Ich... ich muss nur meine... zweite Waffe holen, sonst können wir den Plan so ziemlich vergessen.“, sprach sie emotionslos, innerlich gebrochen. Sie nahm das kaputte Gewehr und die Kugel mit und schritt langsam zu ihrer Viper los. Gut, dass sie ihr Ersatz-Gewehr mit hatte.

„Warte, Chianti!“

„Lass sie, Korn!“, hielt ihn Gin auf.

„Im Moment kannst du nichts machen und sie hat Recht. Mit nur einer Schusswaffe können wir den Plan in dieser Form vergessen.“

„Aber Gin... der Plan... sollten wir ihn wirklich so weiter verfolgen? Ich meine, erst verschwindet Kir und jetzt wird Chianti...“

„Ich weiß. Jemand betreibt hier psychologische Kriegsführung. Und das leider sehr erfolgreich.“

„Wir sollten uns um den Jungen kümmern, und Mori und dann abhauen.“

„Nein. Noch nicht. Wenn jemand so mit uns spielen kann, dann ist das eine Gefahr für die Organisation. Außerdem... ich versteh es noch nicht... wenn es einen so guten Schützen gibt, der gegen uns arbeitet, warum... ist Chianti dann eigentlich nicht drauf gegangen? Was für ein Ziel verfolgt der Kerl?“

Korn atmete lautstark aus, traute sich aber nicht mehr Protest zu.

„Das heißt, ich versuche mal Mori und den Kleinen wieder zu finden.“

„Warte, Korn. Ich hab vorher was anderes wichtiges, was du erledigen müsstest. Es wird Zeit hier mal Ordnung rein zu bringen.“
 

„Sie verlässt den Bereich um das Gebäude, holt sich ein Ersatzgewehr.“, flüsterte der Mann in sein Telefon.

„Und hat sich ihre Hypothese bestätigt?“

„Offenbar... aber das scheint mir trotzdem unmöglich. Genau wie denen.“

„Nun, wer immer ihnen da auch feindlich gesonnen ist, uns kann das ja nur nützlich sein. Verfahren Sie weiter im Plan wie gehabt. Und passen Sie auf, wenn sie zurück kommt.“

„Sicher, Herr... Kanin.“ Als er aufgelegt hatte, lehnte er sich etwas an die Wand der dunklen Ecke und starrte auf herum sausende Staubpartikel im einfallenden Licht eines Fensters zur Südwestseite.

'Hm... das wird ja wirklich noch witzig.'
 

Eine Minute vor drei im Wald

So schnell wie Conan seinen Weg weg vom eigentlichen Pfad legte, konnte Jodie ihm gar nicht folgen und meinte, ihn schon fast aus dem Blickwinkel verloren zu haben.

„Auf dem unwegigen Gelände bist du wohl der schnellere von uns beiden, was?

Aber was meintest du, warum sollten wir von dem Hauptweg runter?“, sprach sie mehr zu sich selbst, denn er verließ allmählich den Bereich, in dem er sie bei dieser Lautstärke noch hörte.

„Well then....“

„Halt! Stehen bleiben!“, wurde sie dann unerwartet von einer aufgebrachten Männerstimme unterbrochen. Erschrocken drehte sie sich um und sah zwei Männer auf sie zu rennen. Einer war definitiv Kogoro Mori und sie gab in dem Moment, in dem sie ihn erkannte, ein Stoßgebet als Dank dafür ab, dass sie sich noch nie vorher begegnet waren. Der andere zückte eine Polizeimarke, die ihn als Kommissar des Morddezernats auszeichnete.

„Oh... the police. Was gibt es, Officer?“, säuselte sie in süßesten Tönen. Aus dem Augenwinkel suchte sie Conan, aber der war bereits weg und offenbar hatte ihn niemand bemerkt.

„Verzeihung Miss, sind Sie Jodie Starling?“ Es kam nicht so unerwartet, dass es sie schockiert hätte. Dennoch machte es sie nervös, dass offenbar explizit nach ihr gesucht wurde. Ihre Mundwinkel wanderten etwas nach unten, während sie ihren Personal- und Dienstausweis heraus holte.

„Yes... Ich bin Agent Jodie Starling, FBI. Was gibt es denn, Herr Kommissar?“

Beide sahen kurz zum jeweils anderen hinüber. Was war das eben für ein Stimmungswechsel zwischen überdreht naiv und todernst? So als wäre das eine nur... gespielt.

„Wir waren auf der Suche nach Ihnen und Ihren Kollegen, Agent Starling. Es gab einige... unerwartete... Probleme und wir würden gerne Ihre Meinung dazu zu Rate ziehen.“, begann Shiratori mit eigenem Meisterschauspiel verlegen stammelnd.

„Oh... a problem. Nun meine Kollegen sind, wie Sie sehen, gerade nicht hier, also müssten Sie mit mir Vorlieb nehmen. Was ist denn passiert, wenn ich fragen darf?“

„Nun, das ist es, was wir eigentlich Sie fragen wollten.“ Jodie zuckte etwas zurück. Auch der Kommissar war alles andere als schlecht darin, jemandem Geheimnisse zu entlocken.

„Sehen Sie, eine Dame von der Presse ist spurlos verschwunden. Und die Zeugenaussagen stimmen darin überein, dass zum Zeitpunkt des Verschwindens eine Ausländerin mit blonden Haaren am vermeintlichen Tatort gesehen wurde.“

„Oh, aber es gibt viele blonde Frauen mit ausländischem Akzent, Mister... Shiratori if I pronounced that correctly. Selbst in diesem Park, zu dieser Eröffnung. Ich meine, das lockt doch Touristen an.“

„Natürlich. Aber ein Kameramann beschrieb eine Amerikanerin, die nach besagter verschwundener Person fragte, die mit Ihrem Äußeren perfekt übereinstimmte. Und zwar auch zur etwa gleichen Zeit und diese entfernte sich dann in Richtung des besagten möglichen Tatorts.“

„Oh no, that was only...“ Sie stockte und hatte Mühe sich nicht zu sehr zu verschlucken und einen Hustenkrampf zu bekommen.

'She... tricked me?!' Allmählich wurde es ihr klar. Die ganze Vorgehensweise, die sie zeigte, die Standard-Methoden, die Jodie anwendete, um an Rena Mizunashi ranzukommen... Mireille Bouquet hatte genau diese perfekt ausgenutzt und damit nicht nur sich selbst ein Alibi verschafft, sondern gleichzeitig Jodie in Erklärungsnot gebracht. Sie war da gewesen, sie hatte nach Rena Mizunashi gefragt und der Kameramann würde sie eindeutig identifizieren. Das heißt, sie musste nicht nur erklären, woher sie Rena Mizunashi kannte, wenn sie offiziell nur für ein paar Formalitäten in Japan war, sondern auch, was sie von ihr wollte, und dass es nicht sie war, die bei den Toiletten gesehen wurde. Das wäre auch alles möglich, sie kannte die Wahrheit und konnte sie sicher untermauern... im Prinzip, aber genau das durfte sie gar nicht. Sie würde ihre ganze Mission auffliegen lassen, und nebenbei einen NOC-Agenten des CIA, ihre einzige Verbindungslinie in die Organisation, verraten und damit zum Tode verurteilen. Und die einzige Alternative, war zu schweigen, bis Rena Mizunashi wieder auftauchte. Sie wusste nun, wo die Agentin war, dank Conan... aber wenn sie rauskäme und Jodie entlastete, würde das nur wiederum ein zweifelhaftes Licht auf Kir werfen, die folglich nicht die Gelegenheit genutzt hätte, eine gefährliche Feindin der Organisation aus dem Verkehr zu ziehen. Ob nun rechtlich korrekt, oder durch eine Lüge, hätte niemanden mehr interessiert.

So breitete sich vor ihr das perfide Netz aus, gespannt aus den Lügen von ihr und Kir, um die jeweilige Position aufrecht zu halten, in welchem Mireille Bouquet einen kleinen Schnitt nur ausführte, als sie Kir festsetzte und dann einfach die Fäden zuzog. Ja, es war perfide, vor allem aus einem Grund. Es waren ihre Lügen, nicht Mireilles. Diese hatte nicht einmal etwas falsches behauptet, sondern ihre eigenen Waffen gegen sie gerichtet. Sie hielt dem FBI und dem CIA förmlich einen Spiegel vor, zeigte ihre Fehler und Grenzen gnadenlos auf.

'Yes... she is way above us. But... who the hell is she?'

Conan hatte den Trick kurzerhand durchschaut und wollte noch Gegenmaßnahmen ergreifen, aber dafür war Jodie einfach zu langsam gewesen. Sie... behinderte ihn bei seiner Arbeit mehr, als dass sie ihm half. Mireille hatte auch hier nicht ganz unrecht. Sie... störte nur.
 

Dann fuhr die erste Rakete in den Himmel. Und explodierte. Die drei Personen drehten sich erschrocken vom Feuerwerk weg.

„War das... eine Rakete von der falschen Seite?“, erkundigte sich der Kommissar beunruhigt.

„Nein...“, kam es von Mori und Jodie gleichzeitig. Das Geräusch würden beide aus eigener Erfahrung heraus überall erkennen.

„Eine Schusswaffe, getarnt durch das Feuerwerk! Wir hörten es nur, weil wir so nahe dran waren.“, erklärte Kogoro. Jodie lief augenblicklich in die Richtung los, aus der der Schuss kam. Die Richtung, aus der sie gerade erst kam.

„Halt, warten Sie, Agent Starling! Wir kommen mit!“

„No! James! Jaaaaaaaaaaaaames!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Shelling__Ford
2013-10-09T15:35:32+00:00 09.10.2013 17:35
Hey Diracdet,

also das ist jetzt schon sehr Gruselig! Ich war grade am Kommi schreiben als deines Reingeflattert kommt dabei wollt ich noch vor dir Kommentiert haben T//T Egal nu is es so...

Ich hoff es is Okay wenn ich nach jedem fünften Kapp nen Kommentar schreib (bei der nächsten gibts natürlich auf jedes wieder eines) aber anders passts glaub ich Zeitlich einfach nicht und eins am Ende ist ja beinahe Unmöglich *lach*

Also hier Kapitel 6 bis 10

Sieht ganz so aus als würde Noir sogar das FBI nervös machen wenn man sich Black da so anhört. Und der Ist ja eigentlich nicht ganz unerfahren wenn es um Kriminelle geht, dennoch da rät er seinen Mitarbeitern dannn doch zur Vorsicht... wohl nicht ganz ohne Grund. Was mich ein wenig Überrascht hat muss ich gestehen war der Redeanteil von Akai... irgednwie hatte ich ihn weniger Gesprächig im Kopf, aber wahrscheinlich ist das auch eher wenn noch wer anders dabei ist als wenn er nur unter seinesgleichen ist.

Aber ein Junge wie Conan? Jetzt bin ich ja mal gespannt und Gin lekt doch glatt die Aufmerksamkeit seiner Leute auf Mori und nicht zu letzt auch Conan, zumindest erwähnt er ihn. Die Tatsache das Conan bei Kid ziemlich präsent ist und dann aber bei den Morden im Hintergund bleibt ist in der Tat verdächtig. Was mich alleridngs gewundert hat ist das Gin ihn gerne "Kennenlernen" würde... ich weiß ja noch nicht wie du dir das genau gedacht hast, aber das er einfach so auf den Knirps zu geht kann ich mir eigentlich eher schwer vorstellen, grade wenn man bedenkt das sie sich eigentlich Versteckt halten wollen... na ich bin jedenfalls mal gespannt!

Ahhh es passt Mireille also nicht wirklich das dieser Junge jetzt bei Ran ist? Wohl weil sie weis das die Org. es auf ihn abgesehen hat und sie Ran lieber in Sicherheit weiß, schließlich will sie ja etwas ganz bestimmtes von Shinichi, soviel is mir wohl klar bisher, da ist es wichtig das alles um ihn herum erst einmal intakt bleibt.

*lach* Ran ist echt hartneckig und bringt damit alle in helle Aufregung ^^, wenn die wüsste.

Na das is ja Super ^^, jetzt ist die Polizei auch noch zusätzlich abgelenkt vom FBI ( ich nehm mal an zu der Zeit wo du die FF geschrieben hast kannten die beien Parteien sich noch nicht als solche?) Auf jedenfall wissen die jetzt das da etwas größeres auf sie wartet als nur die verschwundene Reporterin.

Ahh also war es wohl Kirika die da ein Auge auf Chianti geworfen hatte und kein Freundliches wohl... ob sie wohl einschreiet wenn es wirklich ernst wird? Bisher haben wir sie ja noch nicht wirklich in Aktion geshene.

Jetzt bin ich allerdings verwirrt... das Sharon ihre Eltern bei einem Feuer verloren hat is das ne Tatsache? Oder von dir erdacht? Nicht das ich da was im Manga vergessen hab. Jedenfalls finde ichs echt intressant das hinter dem Bran damals noch mehr stecken soll! Wer weis... vielleicht ist dem wirklich so.

Aber erst mal wieder zu dem kleinen.... das er wie Conan ist kann ich irgendwie noch nicht ganz glauben... dann wären sie Ai und ihm schon lang auf die Schliche gekommen, vielleicht einfach nur ein super Intelligentes Kind. In jedmfall weiß es aber drum und auch das er besser den Mund halten sollte und nicht noch weiter in der Öffentlichkeit hervor stechen sollte.... DAS wiederrum erinnert natürlich wieder an Conan ;D nicht zu letzt ist sein Verhalten ja auch ein Grund warum Ran nicht los lässt. Den kleinen Vortag den sie ihm da hält finde ich echt schön, besonders wenn man bedenkt für wen der eigentlich gedacht wäre ^^, wenn ich das mal so sagen darf. Und als Bedingung dafür das sie bleiben darf will er was über Conan wissen... ich bin ja mal wirklich gespannt was es mit dem Kleinen auf sich hat.

Möp. Also noch bin ich jetzt nich allzu viel schlauer, (auch wenn mir das hin und her zwischen Black und Conan gut gefallen hat ^-^) aber ich hätte nun wirklich gerne gewusst was mit Joides Eltern ist, bzw. was es wirklich damit auf sich hatte.

Also Black weiß definitiv mehr als er preis geben will... auch wenn es ja schon seltsam ist zu sehen wie er um das Leben seiner Agens bittet...

Insgesammt jagt mir diese ganze Noir geschichte immer noch einen Schauer über den Rücken. Auch wenn ich ebenso gestehen muss das es es für mich manchmal ein wenig schwer macht dem ganzen zu folgen, deine Story ist ja eh schon sehr Komplex, wenn man sich da mit einem Part nicht auskennt ist es glaub ich nicht ganz so einfach eigene Vermutungen an zu stellen.

Der Schuss von Kirika war allerdings schon sehr cool! Eine Warnung an Chianti auch wenn die ja absichtlich daben geschossen hat so geht sie doch auf Nummer sicher und lässt die Organisation dann auch gleich wissen mit wem sie es zu tun haben... denn offensichtlich ist es ja nicht ihre erste Begegnung wenn sie direkt Schlussfolgern können wer zu dieser Übermenschlichen Tat im stande ist.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt ^.^

Bis demnächst,
LG
Shelling__Ford
Von:  R3I
2011-06-23T14:33:27+00:00 23.06.2011 16:33
Also echt! Das Kapitel ist UNMÖGLICH! ^^
Klasse wie du darauf gekommen bist mit der Kugel. In der Hinsicht, zahlt es sich aus Physiker zu sein! ^^ Und nebenbei noch ein wenig psychologische Kriegsführung. Geil!
Freu mich auf das nächste! Bis dahin
Grüße R3I
Von:  fahnm
2011-06-21T22:12:02+00:00 22.06.2011 00:12
Wow.
Das reinste Katz und Maus Spiel.
Da fragt man sich jetzt wer der Jäger und wer gejagte.
Das wirdf ein Spass.
Freue mich aufs nächste kapi^^


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