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Weiße Weihnachten

von

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Viel Spaß mit dem zweiten Teil!

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Heiligabend. Das Fest der Liebe, das man zusammen mit Familie und Freunden feiert.

'Freunde, pah, dass ich nicht lache.', dachte Bela frustriert.

'Haben mich alle im Stich gelassen. Warum müssen die aber auch alle Familie haben... oder so wie Rod im Urlaub sein – an den Blonden denk ich jetzt lieber gar nicht, der ist eh ständig unterwegs... vielleicht hätte ich doch Dianas Einladung annehmen sollen.'

Mit solchen und ähnlichen Gedanken lag Bela auf dem Sofa und hatte sich in eine Decke eingewickelt. Bisher hatte er sich noch nicht mal dazu aufraffen können, den sinnloser Weise gekauften Christbaum zu schmücken.

Ergeben schloss Bela die Augen und versuchte zu schlafen. Das wäre wahrscheinlich das beste, Weihnachten einfach im Bett zu verbringen und nicht den schönen vergangenen Tagen hinterher zu trauern. Dass sich in diesem Moment eine große, dick vermummte Gestalt mit Weihnachtsmütze auf dem Weg zu seiner Haustür befand, konnte er nicht ahnen. So schrak er hoch, als es plötzlich stürmisch klingelte.

„Wer ist das denn jetzt?“

Murrend machte er sich nicht gerade eilig auf den Weg, um zu sehen, wer ihn denn hier seiner Melancholie stören wollte. Durch den Spion erkannte er nicht viel, so öffnete er die Tür vorsichtig. Als sich die Person zu ihm drehte und ihn anlächelte, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.

„JAN?!“

Hastig riss er die Tür nun zur Gänze auf und trat beiseite, um seinen unerwarteten Besucher ins Warme zu lassen.

„Ho, ho, frohe Weihnachten!“

„Wie... aber... warum...“, stotterte Bela fassungslos.

In der Zwischenzeit befreite Farin sich von Mantel und Schal, stellte seine Schuhe fein säuberlich neben Belas. Dann wandte er sich dem Kleineren wieder zu.

„Das chilenische Christkind hat mir von deinem Wunsch erzählt - um ehrlich zu sein, hat es mich eher zur Schnecke gemacht - und ich dachte mir, ich erfüll ihn dir dieses Jahr doch einfach mal.“

Mit der darauf folgenden Reaktion des Drummers hatte er nicht gerechnet. Blitzschnell hatte er ein schwarzhaariges Etwas an seinem Hals hängen, das sich fest an ihn drückte. Überrumpelt legte er seine Arme um Bela und hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten, weil er nicht gesehen hatte, wie viel dem Älteren wohl daran lag, mit ihm gemeinsam zu feiern.

„Tut mir Leid, dass ich die ganzen Jahre so blind war.“, murmelte er in die schwarzen Haare.

Endlich ließ Bela wieder von ihm ab und führte ihn ins Wohnzimmer.

„Tee?“

„Ja, gerne.“

Während der Drummer in der Küche verschwand, sah Farin sich etwas um. Natürlich fielen ihm sofort der nackte Baum und die eindeutig beschrifteten Kartons, die davor standen, auf. Als Bela mit dem Tee zurückkam, besah sich Farin gerade die noch verpackte Weihnachtsdeko und deutete dann fragend auf den Baum.

„Noch keine Zeit gehabt zum Schmücken?“

„Nein, eher kein Antrieb. Bereue es eigentlich schon, dass ich das Ding überhaupt geholt hab.“

„Warum denn, das gehört doch zu Weihnachten dazu. Na dann schmücken wir ihn jetzt eben zusammen.“

„Ernsthaft?“

Belas Augen leuchteten noch etwas fröhlicher, als ohnehin schon.

„Aber natürlich. Los, lass uns anfangen!“
 

Eine dreiviertel Stunde später standen sie zufrieden vor dem Baum und besahen sich ihr Werk.

„Sieht doch ganz gut aus, oder was meinst du?“

Mit diesen Worten legte Farin einen Arm um Belas Schultern und zog ihn etwas zu sich.

„Ja, wirklich toll.“

Der Blonde sah sich nun noch einmal im Raum um und stutzte dann kurz.

„Aber etwas fehlt noch, meinst du nicht?“

Fragend sah Bela zu dem Größeren auf.

„Was meinst du?“

„Na, ich seh hier noch keinen Mistelzweig.“

Der Blick des Drummers wurde zweifelnd.

„Äh... wen willst du denn küssen? Zu deiner Information, es sind nur wir beide hier.“

„Hey, wer weiß, vielleicht kommen ja noch ein paar süße Weihnachtsengel vorbei... Man muss immer auf alle Eventualitäten vorbereitet sein!“

Nun lachte Bela doch los.

„Du spinnst, hat dir das schon mal jemand gesagt?“

„Lass mich kurz überlegen... du sagst es mir ständig!“

Nun mussten sie beide lachen und Bela gab sich geschlagen.

„Na komm, gehen wir halt einen Mistelzweig suchen damit du glücklich bist.“
 

Nach erfolgreicher Suche kamen sie wieder zurück. Bela überließ es Farin, den Mistelzweig im Türrahmen der Wohnzimmertür zu befestigen – der Gitarrist war sowieso größer und er konnte in der Zwischenzeit noch mal Tee kochen.

„Dir ist aber schon klar, dass wir uns küssen müssen, wenn wir uns hier drunter begegnen, oder?“, kommentierte Bela den nun hängenden Mistelzweig.

„Als würde dir das was ausmachen. Du knutschst doch sowieso alles und jeden.“, kam es nur schulterzuckend von seinem Freund zurück.
 

Wie damals machten sie es sich, nachdem der Drummer noch schnell ein Feuer im Kamin entfacht hatte, nun mit Tee und den Plätzchen von Belas Mutter auf dem Sofa gemütlich. Weihnachtsmusik lief und sie redeten über belanglose Dinge, schwiegen zwischendurch immer mal wieder und genossen einfach die Zweisamkeit.

„Jan? Wie lange bleibst du eigentlich hier?“

Die Frage war nicht ganz unberechtigt, wie sich Farin eingestand. Er wusste genau, wie der Ältere es meinte und er das nicht als Rauswurf auffassen musste.

„Wenn es OK ist, würde ich gerne noch bis Silvester bleiben. Da könnten wir ja dann gemeinsam feiern. Und danach... mal schauen...“, er zuckte mit den Achseln.

Das freudige Aufleuchten in den grünen Augen seines Gegenübers war ihm keinesfalls entgangen.

„Da fragst du noch?! Ich freu mich, auch, weil wir dann mal wieder was zu dritt machen.“
 

Wieder hatte es angefangen zu schneien, was von den beiden Männern unbemerkt blieb, bis Bela frisches Holz holen wollte. Erstaunt starrten sie ins Schneetreiben.

„Wenn es so weiter schneit, wirst du wohl mehr von mir haben als dir lieb ist. Dann komm ich hier nämlich nicht mehr weg.“

Grinsend sah Bela den Blonden von der Seite an.

„Wäre auch nicht schlimm. Du kannst von mir aus auch gerne dableiben, egal, wie das Wetter ist. Wenn du willst, auch bis Silvester. Du weißt doch, dass ich immer einen Platz zum Schlafen für dich habe.“, meinte Bela leicht anzüglich.

Nun musste auch Farin grinsen. Die Idee gefiel ihm eigentlich ganz gut, musste er doch dann nicht ständig die Uhr im Auge behalten und sich Gedanken um die Wetterverhältnisse machen. Stattdessen konnten sie gemütlich vor dem Feuer sitzen und einen Film ansehen. Zum Glück hatten sie sich irgendwann angewöhnt, ein paar Klamotten beim jeweils anderen zu deponieren – man wusste schließlich nie, wie lange Gespräche über die Band, Proben oder gemeinsames Liederschreiben dauerten. Meistens war es dann zu spät, um noch nach Hause zu fahren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Erdbeerbluete
2010-12-25T15:22:06+00:00 25.12.2010 16:22
Hei :)

Erstens: Frohe Weihnachten!
Zweitens: Danke für eine Ärzte-Weihnachts-FF :)

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Sowohl vom Inhalt, als auch vom Stil her. Lässt sich flüssig lesen und ich habe zumindest für meinen Teil keine störenden Fehler gesehen. Man hätte vielleicht hie und da noch ein bisschen mehr ausschmücken können, aber ich glaube, dass ist Geschmackssache und Geschmäcker sind nun mal verschieden ;)

Wie auch immer, ich freu mich auf das nächste Kapitel.

Lg Erdbeerbluete


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