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Indispensable

Adventskalender 2010 / Tag 12
von

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Seishi´s Chronicle

Hallo Unbekannte, was hältst du von Gott?

Eine schwierige Frage ich weiß…

Ich selbst dachte nie wirklich darüber nach, hielt ich ihn doch bloß für eine Art Erfindung, die Antwort auf die Fragen, die kein Mensch beantworten kann. Du kennst sie…

„Was kommt nach dem Tod? Wieso leben wir?“

Zwei Fragen von hunderten. Aber ist es so wichtig die Antwort zu kennen?

Für das Leben hier spielen sie doch keine Rolle. Das einzige was der Glauben bringt, sind trügerische Hoffnungen auf Verbesserungen, darum beten Menschen.

Gebete habe ich als kleines Kind sehr oft gesprochen, bis ich wie so viele die Hoffnungen aufgab. Wenn Gott so allmächtig ist, wieso lässt er all das Leiden auf der Welt zu?

…Wieso ließ er meine Leiden zu?

Am Ende warf ich den Gedanken an „den Herrscher der Welt“ für immer weg…
 

Entschuldigung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Sasuke Uchiha.

Früher habe ich mir nie solch tiefgründige Gedanken gemacht, doch alles was passiert ist hat mich zu denjenigen gemacht, der ich heute bin. Du weißt nicht, dass die Menschheit kurz davor war ausgelöscht zu werden. Ich möchte die meine Geschichte erzählen, also bitte nimm dir ein wenig Zeit und lausche meinen Worten:
 

Meine Kindheit war geprägt durch seelische Schmerzen und vielen Verlusten. Ich verlor recht früh meine Eltern und sogar meinen älteren Bruder, ich hoffe jedoch du hast Verständnis dafür, dass ich die einzelnen Umstände nicht offenbaren möchte. Dennoch ist es wichtig diese dunkle Zeit meines Lebens zu erwähnen, damit du verstehst, was sie für mich bedeuten.

Denn es gab bestimme Personen, die mir halfen, denen ich mich öffnete und die meine Hoffnungen verwirklichten, als Gott es nicht tat.

Zuerst war da der Blondschopf Naruto Uzumaki, ein ziemlich chaotischer Typ, der auch ehrlicherweise oft einfach nur nervte, trotzdem habe ich ihm viel zu verdanken. Er war ein guter Freund, der mir immer zur Seite stand…
 

Doch der wichtigste Mensch in meinem Leben, war Sakura Haruno. Es ist schwer meine Gefühle für sie zu beschreiben. Ich liebte sie…

Verstehe mich nicht falsch, es war keine sexuelle Liebe, sie war vielmehr wie eine Seelenverwandte, eine kleine Schwester, welcher ich mich völlig öffnete und die mir den Mut gab weiter zu leben. Man sagt die Zeit heilt alle Wunden, doch zusammen mit ihr brauchte es nur ein paar Stunden.

Wie gesagt, es ist schwer die richtigen Wörter und Formulierungen zu finden, aber vielleicht kennst du dieses Gefühl ja auch und besitzt ebenfalls solch einen Menschen. Dann lass mich dir eines sagen: Kämpfe mit allen Mitteln, um diese Person nicht zu verlieren…sei du für sie da, wie sie für dich da ist.
 

Denn außer wenigen Menschen, hatte ich niemanden…es war mir sogar Recht. Ich erzählte nicht gern etwas über mich und mein Leben und es gingen die verschiedensten Gerüchte um, natürlich, Menschen reden über einen, egal ob sie dich wirklich kennen wie du bist oder nicht. Ich glaube sie hielten mich sogar für unheimlich. Selbst zu meinen Freunden war ich wortkarg. Sie akzeptierten es und Sakura hatte kein Problem damit, mehr über sie zu reden.
 

Es geschah jedoch, als ich gerade volljährig geworden war, dass alles sich plötzlich änderte. Sie wirkte niedergeschlagen und mehr als traurig. Egal was ich versuchte, sie wich aus und erzählte mir nichts. Weder Naruto noch ihre beste Freundin Ino Yamanaka wussten, woher diese Veränderungen gekommen waren. Sakura probierte sogar noch, sich nichts anmerken zu lassen und ihre Traurigkeit zu überspielen. Wir kannten sie, konnten ihre „Maske“ leicht durchschauen und machten uns nur umso mehr Sorgen.
 

Einmal besuchte sie mich und wir gingen gemeinsam in die Natur hinaus. Vielleicht bist du ja der gleichen Meinung, ich denke Spaziergänge beruhigen und lassen einen gewissen Frieden spüren. Abschalten und die Welt vergessen…doch da erblickte ich erneut ihr Gesicht und ihre Mimik holte mich wieder in die Realität zurück. Allerdings hielt ich es für besser, sie nicht noch einmal darauf anzusprechen, ich würde sowieso keine Antwort von ihr bekommen.

Nach einer Weile legten wir uns auf irgendein größeres Stück Wiese und beobachteten den Sternenhimmel, denn es war bereits Abend. Ohne Worte verging eine längere Zeit, bis sie die Stille unterbrach. „Ich werde dich bald verlassen müssen, Sasuke.“

Geschockt und überrascht stützte ich mich ab, um in ihre smaragdgrünen Augen zu schauen. Sie wich jedoch meinem Blick aus und nur aus den Augenwinkeln erkannte ich, wie Tränen sich ihren Weg zum Kinn erkämpften. „Wieso? Was ist los? Wenn du weg musst, komme ich mit dir…“ Ich erwartete eine Antwort, sie stand aber nur auf und flüsterte leise:„Nein, diesmal kann mir niemand helfen, ich muss es selbst erledigen…“

Plötzlich rannte sie in die dunkle Nacht davon und ließ mich alleine. Wie abwesend schaute ich ihr wehendes rosa Haar hinterher. Sollte ich ihr folgen und sie aufhalten?

So viele Gedanken schossen in diesem Moment durch meinen Kopf, doch unfähig zu handeln, blickte ich erneut liegend zum Himmel hinauf und sah ein kleines, rötliches Licht am Firmament blinken.

Ein Flugzeug…

Ich weiß, für dich klingt es vielleicht lächerlich, aber ich wollte dieses Flugzeug einfach für eine Sternenschnuppe halten…denn ich konnte wirklich einen Wunsch gebrauchen.

Ungeplant fielen meine Augen zu und ich schlief ein.
 

Am nächsten Morgen weckte mich der blutrote Sonnenschein. Im Halbschlaf dachte ich an die gestrigen Ereignisse. Gerade als ich aufstehen wollte, hielt mich irgendetwas davon ab und stieß mich zu Boden. Ich schaute mich um, konnte jedoch nichts erkennen. Erschrocken stützte ich mich an den durch Morgentau gekühltem Gras ab, als ich ganz klar und deutlich eine dunkle, jedoch auf eine Art und Weise liebliche Stimme wahrnahm:

„Sei gegrüßt, Menschenkind. Habe keine Angst, ich werde dich nicht verletzen.“

Unsicher blickte ich mich weiter um.

„Wer bist du…Was bist du und was willst du von mir?“

„Du kannst mich Isamu nennen, junger Uchiha. Was ich bin? Ich bin ein Diener des Obersten, des Herrschers dieser Welt und des Paradieses, des Wesens das ihr Gott nennt…“
 

Es konnte nicht sein…
 

„Verstehe, komm raus Naruto. Wie hast du nur deine Stimme so verstellt? Zeig dich, du hast es geschafft. Ich war im ersten Augenblick echt etwas geschockt.“

„Ich bin nicht dein Freund Naruto…okay, ich dachte du würdest nicht so reagieren, aber Menschen sind nun mal wie sie sind. Hör jetzt zu und ich werde dir alles erzählen, danach kannst du immer noch entscheiden, was du glauben willst.“
 

Instinktiv schloss ich meine Augen und konzentrierte mich. Etwas sagte mir, dass dieses Wesen, was immer es auch tatsächlich war, die Wahrheit sprach. Und ich musste die Fragen klären, die mir in meinem Kopf herumschwirrten.

„Wenn du wirklich ein Diener Gottes bist, bist du also ein…“ Mir kamen meine Wörter komisch vor, doch es war mein Herz das sprach.

„…ein Engel?“

„Komisch, diese Bezeichnung hatte Sakura auch erwähnt und bevor du weiter nachfragst, ja, ich habe auch schon mit deiner Freundin Sakura gesprochen. Doch nun lasse mich alles erklären…

Ich weiß nicht, was ihr Sterblichen unter dem Begriff „Engel“ versteht, aber uns nennt man die Seishi, die Wächter der Sterblichen. Seishis wurden geschaffen, um den Menschen zu beschützen. Jedem Seishi wird ein ganz bestimmter Mensch zugewiesen…kein Mensch lebt ohne Seishi. Wir dürfen jedoch nicht in eurer Leben eingreifen, doch wo immer der Mensch ist, da ist auch sein Beschützer. Hast du nicht manchmal etwas Übersinnliches gespürt? Wenn du traurig warst, wütend, fröhlich, enttäuscht oder verletzt? Er war immer bei dir… Berechtigt stellst du dir jetzt die Frage, wieso wir „Beschützer“ sind, obwohl wir nichts tun können. In dem Moment, wo der Mensch stirbt, begleiten wir dessen Seele ins Paradies, wo alles weitere nicht vorhersehbar ist…mir ist es auch verboten mehr zu erzählen.

Doch nicht alle Seishis wurden künstlich geschaffen, manche Seelen verlieren die Erinnerungen ihres Lebens im menschlichen Körper und werden ebenfalls zu Wächtern.

Es ist das erste Mal, das ein Seishi sich einem Sterblichen zeigen darf.“
 

Du kannst dir vorstellen, Unbekannte, wie ich mich gefühlt habe. Es war alles…so viel.

Aber tatsächlich…irgendwie konnte ich jetzt „Isamu“ spüren und dieses Gefühl war mir nicht unbekannt.

„Isamu…du bist mein Seishi habe ich recht?“

Die Stimme begann zu lachen. „Ja, Sasuke…ich kenne dein ganzes Leben und dich wahrscheinlich besser, als du es selbst tust.“

„…Wieso hast du mit Sakura gesprochen und wieso bist du gezwungen, dich mir zu zeigen und das alles zu erzählen?“
 

„Es gab eine Gruppe Seishis, die sich dem Schöpfer widersetzten und sich weigerten weiterhin ihren „Schützlingen“ beizustehen…Kami, das Wesen das ihr Gott nennt, hatte Verständnis dafür und überließ es uns allen eine Entscheidung zu treffen.

Wir kamen zu dem Schluss, nichts zu ändern und aus Wut über diesen Schritt, erschufen die rebellischen Seishis heimlich ein Wesen, das die Menschheit vernichten und die Erde befreien sollte.“
 

„Aber warum sollte sich Seishis ihren Pflichten absagen? Ich denke mal ihre Aufgabe besteht schon seit Beginn der Menschheit?“

„Das ist korrekt, aber dennoch…du kennst ihre Gründe, bedenke wie sich die Menschheit entwickelt hat, bedenke ihre Taten und die Bedrohung, die sie nun für diesen Planeten hier darstellen.“
 

Ich dachte über Isamus Worte eine zeitlang nach und sein Schweigen ließ mich vermuten, dass er es wusste. Tatsächlich konnte ich den Widerstand der Seishis verstehen. Der Mensch vergewaltigt, führt Kriege, zerstört Mutter Erde, mordet…das Böse übernimmt immer mehr die Kontrolle. Auch du, meine Zuhörerin, kannst diese Wahrheit einfach nicht leugnen, oder?
 

„Das Wesen, wurde allerdings in einem Menschenkörper gesperrt, um sich unauffällig regenerieren zu können, denn der Weg vom Paradies auf diese Erde ist sehr anstrengend.

Bald wird es erwachen, die Kontrolle über seinen „Wirt“ übernehmen und seine Mission erfüllen. Es tut mir Leid dies sagen zu müssen, aber nach all der Zeit bin ich mir sehr sicher, Sasuke. Das Wesen, das die Wenigen, die um seine Existenz wissen, nur „Ketsueki“ nennen, ist in ihr…“

„Sa…kura? Aber…was hast du vor? Hast du ihr das alles auch gesagt?“

„Ja, doch sei unbesorgt, ich werde auch sie nicht verletzen. Es gibt einen Ort, einen Schrein in einem Wald, weit entfernt von hier. Dort könnte ich es schaffen, das Wesen in ihr aufzuhalten und auszulöschen, jedoch bleibt uns nicht mehr viel Zeit, sonst ist es zu spät. Du und dich, wir müssen Sakura dorthin begleiten und sie beschützen. Ich denke, ich liege richtig, dass du einverstanden bist. Bedenke aber, dass es nicht leicht wird, die Rebellen haben auch ihre Möglichkeiten, uns zu stoppen.“

„Es ist mir egal, ich werde alles für Sakura tun…auch wenn es meinen Tod bedeutet.“

„Ich weiß, doch eines solltest du wissen. Wenn es nötig ist können wir uns verbinden und du erhältst übermenschliche Kräfte von mir. Allerdings hat es seinen Preis…

Wenn alles vorbei ist, müsstest du mir dann ins Paradies folgen.“
 

Ohne eine Erwiderung nahm ich diese Information zur Kenntnis.

Nun hatte ich also alles gehört…auch wenn es mir noch alles zu unglaublich vorkam.

Es erklärte jedoch Sakuras Gefühle.

Ich ging nach Hause und packte die wichtigsten Sachen für eine längere Reise zusammen. Isamu erklärte mir den Weg, den wir gehen mussten und teilte mir mit, wann er Sakura gebeten hatte sich auf den Weg zu machen.

Wie sie wohl reagieren würde?, dachte ich.

Behutsam klopfte ich gegen ihre Wohnungstür, zum Glück wusste ich, dass ihre Eltern verreist waren. Ihre Augen erweiterten sich, als sie in meine schwarzen Augen blickte.

„Sa-Sasuke…was machst du hier? Wegen gestern…ich…“

Ich ging einen Schritt auf sie zu und legte sanft meinen Zeigefinger auf ihre Lippen.

Mit der anderen Hand hielt ich ihre linke Gesichtshälfte fest und wärmte ihre Wange.

„Psst…ich weiß alles. Isamu hat es mir erzählt und du wirst nicht alleine gehen. Egal was geschieht, ich bleibe bei dir.“ Geistesabwesend lief sie an mir vorbei nach draußen. Die ersten Schneeflocken und die eisige Kälte verkündeten den Winteranbruch.
 

Meine Blicke folgten ihr und als sie verharrte, sah ich nur, dass sie es nun war, die in den Himmel blickte und die weißen Flocken ließen sich auf ihr rosa Haar nieder.

Sie zitterte im Wind, wie das letzte Blatt an einem sterbenden Baum. Ich ließ sie meine Schritte hören. Sakura erstarrte nur für eine Sekunde. Als ich von hinten meine Arme um ihren Hals schlang, drehte sie sich um und presste ihre Stirn gegen meine, anschließend umarmte ich sie. „Danke, Sasuke. Ich dachte…ich bin gezwungen alleine zu gehen. Und alleine würde ich es nicht durchstehen.“
 

Wir gingen zurück in die Wohnung und warteten ab, bis der Schneefall geringer wurde. Sakura schrieb noch einen Zettel, sie würde eine zeitlang bei Ino übernachten und diese Ausrede war glaubhaft, denn es waren Winterferien.

Ich fühlte mich unsicher, als wir gemeinsam die Stadt verließen und die Reise antraten.

Eine Woche liefen wir schon durch die unberührteste Gegend, die man sich vorstellen kann. Niemals hatte ich mir solch wundervolle Landschaften auch nur vorstellen können. Wir überquerten Flüsse, kletterten über kleinere Berge, liefen über weite Ebenen und marschierten durch morastige Sümpfe. Doch nie hatte ich das Gefühl, wir könnten scheitern oder taten etwas Falsches. Unsere körperlichen Grenzen waren des Öfteren ausgeschöpft, dennoch war meist sie es, die meine Laune hochhielt. Jedes noch so kleine Lächeln, ließ mich meine Erschöpfung vergessen. Schlaf fanden wir in unseren Zelten und als Isamu begann, uns regelrecht zu hetzen, versuchte ich Sakura während sie schlief auf meinen Rücken zu tragen. Manchmal gelang es mir sogar, dabei wirkten der Rhythmus ihres Schnarchens und ihr leises Atmen wie eine friedliche Idylle, trotz der Gefahren, die uns bevorstanden.

Gut nur, dass sie mein Grinsen nicht sah…
 

So näherten wir uns Schritt für Schritt dem Ziel, hatten den Saum des Zielwaldes schon fast erreicht. Plötzlich sahen wir dunkle Silhouetten, die noch ziemlich weit auf unserem schmalen Pfad standen. Unsicher fragte ich Isamu, ob er wisse, um wen es sich handeln könnte.

Er verneinte. Ich befahl Sakura zu warten und ging eiligen Schrittes voraus.

Als ich näher kam, bemerkte ich, dass die Geschöpfe eine Art von Fell besaßen, jedoch aufrecht gingen, wie wir Menschen.

Hast du je von Werwölfen gehört, meine fremde Lauscherin? Natürlich, jeder Mensch hält sie zu Recht für fiktionale Wesen, doch im ersten Augenblick dachte ich, diese Wesen wären eben jene Sorte von Wölfen, denn sie sahen ihnen wirklich sehr ähnlich und ich war generell nun offen. Schließlich musste ich vor kurzer Zeit mein gesamtes Bild der Welt fallen lassen und neu sammeln.

Nun erkannte ich, dass es sieben „Wölfe“ waren. Sie sahen wütend aus und an ihrer langen Schnauze sah ich, wie sie ihre Zähne fletschten und viel Speichel herablief. Das Metall ihrer Äxte glänzte in Hüfthöhe und ihre ledernen Harnische trugen sie eng am Körper.

Der größte von ihnen, offenbar der Anführer, begann mit einer tiefen Stimme zu sprechen, was mich nicht wirklich verwunderte.

„Wer bist du und was willst du hier? Selten verirren sich Menschen hierher, es ist ein heiliger Ort. Wir sind die Wächter dieses Waldes und ihr könnt ihn nicht betreten.“

Ich fragte Isamu nochmals, ob er nun wisse, wer diese Wesen seien, doch ich vernahm keine Stimme und sein Schweigen machte mich mehr und mehr aggressiv.

„Mein Name ist Sasuke Uchiha und ich komme wegen Ketsueki.“

Als ich den Namen aussprach, spitzen die Wesen ihre pelzigen Ohren und nun blickten mich alle sieben Augenpaare an. Ich hatte ihre volle Aufmerksamkeit.

Eine Sache bereitete mir jedoch Sorgen, die Mimik des Anführers ließ sich leicht als Lächeln interpretieren. „Soso, der Meister hatte mir eure baldige Ankunft mitgeteilt, eigentlich hätte ich mir es denken können.“ Er blickte mich scharf an. „Hallo, Isamu. Hast du gedacht, du kannst einfach so hierhin kommen und dich seinen Befehlen widersetzen? Du und dein Pack, ihr seid Ausgestoßene, Vertriebene…Verräter. Dein Erdenkind wird nichts bezwecken, kannst du wirklich seinen Tod verantworten? Kehre um und Ketsueki wird zur rechten Zeit erwachen.
 

„Wovon redet er, Isamu?“, fragte ich laut, wie zu mir selbst, obwohl ich es eigentlich nur in meinen Gedanken sagen wollte. Der Waldwächter hatte es verstanden. „Deine Marionette weiß nicht einmal davon? Die Sache macht das ganze ja noch viel lustiger, nicht wahr Brüder?“ Nun war niemand von ihnen mehr aufmerksam und alle begannen zu lachen.

„Was hat er dir denn erzählt Menschenkind? Anscheinend nicht, dass er und ein paar andere Seishis rebelliert haben? Dass sie deinen „Gott“ verraten haben? Isamu, du weißt du kannst ihn nicht davon überzeugen, die Menschen am Leben zu lassen. Sie haben es ohnehin nicht verdient und sind an ihr baldiges Schicksal selbst Schuld…Akzeptier es!“
 

Nun begann ich zu verstehen, Isamu hatte mich angelogen. Aber warum nur? War er beschämt als Verräter und Rebell zu gelten? Gott hatte das Wesen also von sich aus erschaffen und es gab keine Gruppe von Seishis, die ihre Aufgaben nicht weiter erfüllen wollten. Er wollte es so und was er sagte, war Gesetz. Kaum zu glauben, dass er seine eigene Schöpfung auslöschen wollte…so weit war es also nun gekommen, waren wir Menschen wirklich so verkommen? Ich dachte an die schöne Natur, die ich auf die Reise dorthin gesehen hatte und daran, dass der Mensch wirklich eine Gefahr für sie darstellte…doch war das ein Grund, jede einzelne Person auszulöschen? Was war mit den Menschen, die das Böse in sich kontrollieren konnten und die Liebe für das Wichtigste im Leben hielten?

Nein, ich konnte nichts verstehen und das Wesen „Gott“ wurde mir immer fremder und unvorstellbarer. Alles was ich über ihn gehört hatte, was ich annahm, das er sein könnte, auch wenn ich nicht an seine Existenz glaubte, war vollkommen anders gewesen.

Er griff nicht in das Leben der Menschen ein, weshalb auch immer und ließ sie ihr eigenes Leben führen. Als Schöpfer hatte er doch eigentlich eine gewisse Verantwortung, obwohl ich seine Entscheidung, den Menschen die Macht über ihr Schicksal zu geben, für richtig hielt und auch immer noch am heutigen Tag halte. Dennoch…wieso wollte er sie dann auslöschen, anstatt sie aus sich selbst heraus untergehen zu lassen?
 

Ich wollte gerade mit Isamu sprechen, da spürte ich eine Hand auf meiner rechten Schulter. Instinktiv drehte ich mich um. Das Grinsen, das ich erblickte, kam mir nur allzu bekannt vor…es war das von Naruto. „Was machst du denn hier?“, platzte es aus mir heraus.

„Isamu ist nicht der einzige rebellische Seishi gewesen, schon vergessen, Baka? Wir stehen euch zur Seite. Die Menschheit retten, klingt doch cool…also los geht’s!“

Nun bemerkte ich auch, dass neben Naruto alle anderen unserer sonstigen „Clique“ standen.

Shikamaru Nara, Kiba Inuzuka, Choji Akimichi, Tenten, Neji Hyuga und von weiten sah ich, wie seine Schwester Hinata, Ino und Sakura angerannt kamen. Alle grinsten selbstbewusst und nickten mir zu, als ich einen nach dem anderen in die Augen blickte.
 

„Du hattest alles geplant, oder Isamu? …Ich danke dir.“

„Nein Sasuke, du brauchst dich für nichts zu bedanken. Ihr habt uns gelehrt, wie der Mensch sein kann und dass das Böse vom Menschen noch kontrolliert werden kann. Es tut mir Leid, dass ich dich belügen musste, doch ehrlich gesagt hatte ich meine Zweifel, ob du die Menschheit überhaupt retten willst. Und nun kommt, wir müssen uns beeilen, wir Seishis werden euch helfen.“
 

Die Wächter des Waldes waren verwundert gewesen, auf einmal so viele Menschen zu sehen, standen im nächsten Augenblick jedoch ebenfalls in Kampfposition und zogen ihre Äxte.

Als ich dies bemerkte, kamen in mir Zweifel auf. Ein paar von uns machten zwar regelmäßig verschiedene Kampfsportarten, allerdings besaßen wir keine wirklichen Waffen. Doch dann bemerkte ich, wie Neji eine alte Katana seines Großvaters zog und dass Naruto sein altes Holzschwert aus Kindertagen dabei hatte. Du kannst dir meinen Blick vorstellen…

„Was willst du denn damit?!“, fragte ich ihn und deutete auf seine „Waffe“.

Er grinste wie immer: „Na was wohl? Wölfchen töten!“

Gleich darauf sprang er auf einen außen stehenden Wächter zu und gab ihn einen kräftigen Hieb. Alle anderen taten es ihm gleich und bald herrschte ein chaotischer Kampf, ja, geradezu eine kleine Schlacht. Auch ich musste einen der Wolfswesen ausweichen und konnte nur um haaresbreite seinen Axthieb entgehen. Neun Personen gegen sieben göttliche Wesen. Doch trotz dieser beunruhigenden Tatsache, hielten wir gut stand. Selbst die Frauen kämpfen mit aller Kraft; ich hörte, wie das Genick eines der Wesen brach, nachdem Tenten einen speziellen Griff angewandt hatte. Auch Neji hatte bereits zwei der Feinde getötet.

Eine vertraute Stimme unterbrach meine Konzentration.
 

„Sasuke, pass auf! Der Anführer versucht Sakura zu entführen…“ Reflexartig schaute mich um und sah den größten der Geschöpfe auf allen Vieren zu Sakura hinüber springen. Verzweifelt blickte ich mich nach Hilfe um, doch jeder war in seinen eigenen Kampf verwickelt. Gerade noch konnte ich hören, wie Neji meinen Namen rief und mir seine Katana zuwarf. Ich hatte Glück, im rechten Augenblick gelang es mir, mich zwischen Sakura und dem Anführer zu stellen. Er knurrte nur und rannte mit gehobener Axt auf mich zu.

Das Metall unserer kreuzenden Waffen klirrte und für kurze Zeit glaubte ich, einen Funken zu sehen. Mit aller Kraft stemmte ich mich gegen ihn und ich schaffte es, ihn für kurze Zeit aufzuhalten, bevor er mich zu Boden stieß. Als ich auf die Beine kommen wollte, verkürzte er die Distanz zwischen uns und Biss mir in den linken Oberarm.

Warmes Blut spritze und mein Schmerzensschrei echote vom Wald zurück.

Anscheinend hatte dies die Aufmerksamkeit der übrigen Leute geweckt. Naruto vergaß seinen Kampf und sprang auf den Anführer zu, der mich gerade eben angegriffen hatte.

Er schlug mit seinem Holzschwert wie ein Berserker auf das Wolfswesen ein und wurde einige Meter weit weg geschleudert, gleich einer lästigen Fliege. Doch diesen einen Moment nutzte ich aus, trotz meiner blutigen Fleischwunde stach ich mit letzter Kraft zu und durchbohrte das Rückrat des mächtigen Gegners. Mit einem abschließenden Jaulen fiel sein Körper auf den Boden. Das Letzte, an was ich mich heute noch erinnern kann, ist das besorgte Gesicht von Sakura, als ich mich nach ihr umschaute und versuchte zu erkennen, ob sie in Sicherheit war.
 

Schweißgebadet wachte ich in einem Zelt auf und war im ersten Augenblick sehr perplex, spürte anfangs nur die stechenden Schmerzen in meinem Arm. Ich sah Sakura und Ino, wie sie ein kühles nasses Tuch auf meine Wunde drückten, um sie zu reinigen.

„Was ist passiert, wo sind wir? Sakura, du bist nicht verletzt? Dann habe ich wenigsten meine Aufgabe bis hierhin erfüllt.“
 

Sie blickte mich ernst an: „Spare deine Kräfte Sasuke und ruh dich erst einmal aus. Wir sind im heiligen Wald, die letzten beiden Wächter suchten das Weite...Kiba erlag seinen Verletzungen und Hinata mussten wir mit dem Verletzen Neji zurücklassen, doch ich soll dir sein Schwert geben, es liegt draußen…“ Mit diesen Worten verließ sie das Zelt und ich schlief sofort ein. Ich denke ich war zu erschöpft, um das Grauen zu realisieren.
 

Am nächsten Morgen holte mich jedoch die Wirklichkeit schnell ein und ich dachte in einem Alptraum gefangen zu sein. „Isamu, kann es eigentlich sein, dass die Seishis der Menschen wechseln? Dass zum Beispiel ein natürlicher Seishi einen künstlichen ersetzt, ohne davon zu wissen? Einfach seine gesamte Erinnerungen übernimmt?“

„Ich weiß es nicht Sasuke, worauf willst du hinaus?“

„Ach, war nur so ein Gedanken…Ich sollte wohl lieber die anderen wecken. Ist es weit bis zum Schrein?“

„Vielleicht ein halbstündiger Fußweg. Doch kann dir leider nicht sagen, was uns dort erwarten wird.“
 

Alle Leute machten sich bereit, nur Sakura fehlte noch. Langsam ging ich zu ihrem Zelt und hörte draußen schon ein leises Schluchzen. Als ich das Zelt betrat, wischte sie sich mit ihrem die Tränen vom Gesicht und entschuldigte sich.

Die Luft war wie elektrisiert. Sie war ungewöhnlich weich und warm, und leicht wie eine Feder. Ihr Duft war wie ein süßes Versprechen, das mir Tränen in die Augen trieb. Ich sagte ihr, dass alles gut wird, dass ich ihr alle Angst nehmen und sie weit weit weg von hier bringen würde, wenn alles vorbei sein würde.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen…Tränen sind kein Zeichen der Schwäche.“

„Aber…aber ich muss stark sein, die andere erwarten von mir, dass ich stark bin. Ich muss bis zum Ende durchhalten. Kiba ist tot! Verstehst du nicht, Sasuke? Er ist wegen mir gestorben.“

„Nein, wage es ja nicht so was zu denken, Sakura! Kiba ist gestorben, um die Menschen zu retten, er wusste was er tat, ich vertraue Isamu und den übrigen Seishis. Sie haben jedem von uns die ganze Wahrheit gesagt – im Nachhinein. Keiner verlangt von dir, „stark“ zu sein.“

Nun war ich es, die ihre Tränen von den Wangen strich und sie lehnte ihren Kopf an meine unverletzte rechte Schulter an.

„Wieso ich? Sag es mir Sasuke. Wieso gerade wir? Ich wünschte das wäre alles bloß ein Traum…“
 

Wir gingen weiter und erreichten den Schrein. Ich vermag ihn kaum mit meinen Worten zu beschreiben. Die einzige, fast baumfreie Fläche im sonst sehr dichten Wald. Die Sonne strahlte in einer unglaublichen Schönheit auf diesen wirklich magischen Ort. Jeder staunte und blickte sich mit offenem Mund um. Plötzlich aber spürte ich eine Veränderung in der verzauberten Idylle. Als ich mich umschaute, bemerkte ich, dass etwas mit Sakura nicht stimmte.

„NEIN!“, schrie Isamu in meinem Kopf und ich eilte zu Sakura. Ich wollte sie berühren, doch eine mysteriöse Barriere warf mich zu Boden. Ihre Augen waren geschlossen und sie schien wie in Trance.

Mit einer Handbewegung, wurden auch alle anderen von den Beinen gerissen. Besonders Shikamaru wurde heftig getroffen, prallte gegen einen moosbedeckten Baum und blieb bewusstlos liegen. Verzweifelt dachte ich nach.
 

Es war die einzige Möglichkeit…
 

„Isamu! Vereine dich mit mir, übertrage deine Kräfte!“

„Bist du dir sicher, junger Uchiha?“

„Jetzt mach schon!“
 

Ich versuche dir was daraufhin geschah so gut wie möglich zu beschreiben, auch wenn du es dir vielleicht nicht vorstellen kannst.

Eine Macht durchfloss mich, es war zugleich das schönste Gefühl, was ich je gespürt hatte, aber auch zugleich die größten Schmerzen, die ich jemals durchleben musste.

Doch es war auch, als ob alle Sorgen und Zweifel fort waren. Es fühlte sich an, als ob nichts mich aufhalten konnte, ich war einfach so…so mächtig. Dass die Entscheidung meinen Tod besiegelt hatte, schwirrte mir nicht durch den Kopf.

Rechtzeitig fing es erneut an zu schneien, wie bei unserem Aufbruch, so sollte es sein, der Schnee würde den Anfang und das Ende um den „Kampf der Menschheit“ bezeugen können.
 

Ich öffnete streckte meinen Arm nach vorne und öffnete meine Handfläche. Ein weißer Lichtblitz schoss aus direkt auf die Aura, die Sakura anscheinend umgab. Meine Ohren nahmen einen lauten Knall wahr und ich wurde geblendet.

Als ich wieder sehen konnte, sah ich dennoch nur schwarz, obwohl meine Augen geöffnet waren.
 

„Wo-wo…wo bin ich?“, murmelte ich vor mich hin.

„Du bist überall und nirgendwo. Du bist hier, weil ich es so will.“

„Bin ich tot? Habe ich versagt? Ihr seid es…Gott…“

„Diesen Namen habt ihr Sterblichen mir gegeben, aber ja, du hast Recht, ich bin euer Schöpfer. Und nein, du bist noch nicht tot. Ich habe deinen Geist hierhergeschickt um mit dir zu reden. Ihr könnt Ketsueki nicht vernichten, ich habe es in diesem Menschenkind gebunden und ich bin der einzige, der es wieder auslöschen kann.“

„Aber wieso? Wieso wollt Ihr die Menschheit vernichten? Eure eigene Schöpfung? Ihr erschafft sogar noch Wesen, die über uns Menschen wachen sollen.“

Meinst du es fällt mir leicht? Ich hatte sehr lange über diesen Schritt nachgedacht. Selbst ich bin nicht perfekt und habe Fehler bei eurer Erschaffung gemacht. Das Gefühl des Hasses zum Beispiel. Aber ich bereue sie. Wenn die Welt erst einmal gesäubert ist, will ich eine neue Art von Wesen erschaffen, die wie die Menschen sind, jedoch ohne…Fehler.“

„Wisst Ihr, als Isamu mir vom Plan, die Menschheit zu vernichten erzählte, war es mir vollkommen egal…ich konnte ihn sogar teilweise nachvollziehen. Aber nicht meine Freundin Sakura, was hat sie mit der „Bestrafung“ der Menschen zu tun? Ihr habt mir gezeigt, dass es kein Schicksal gibt. Ihr verhindert es, indem Ihr nicht in das Handeln der Menschen eingreift. Selbst wenn Ihr vielleicht sogar gerne die Gebete der Menschen erhören wollt.

Und ich halte es für richtig, jeder ist selbst für sein eigenes Schicksal verantwortlich.

Außerdem werde ich dich jetzt duzen, denn ich merke, du bist dem einfachen Menschen gar nicht so unähnlich. Verstehst du denn nicht? Deine „Erschaffungsfehler“ sind das menschliche in uns. Sie machen uns zu dem wer wir sind. Okay, vielleicht sind einige von uns zu gierig, wollen nur Macht und Materielles, haben die wirklichen Werte im Leben vergessen.

Auch ich habe dich einmal gehasst. Ich dachte du hast mir meine Eltern und später auch meinen Bruder genommen und ich wollte mich umbringen. Aber dann erfuhr ich dieses schöne Gefühl, als ich Sakura und die anderen kennenlernte und ich wusste, was Liebe und Freundschaft bedeutete. Und diesen beiden Sachen beherrschen den Menschen, nicht das Böse. Der Großteil der Menschen ist auf der Suche nach Glück…sie werden verhindern, dass das Dunkle in der Welt zum Herrscher wird.“
 

„Du sprichst weise und bewegst etwas in mir, Sasuke Uchiha. Wären alle meine Schöpfungen so wie du, hätte ich mein Zeil erreicht. Ich wusste was ich tat, als ich dich erschaffen habe und dir die Mission auferlegte.“

„Wovon redest du? Ich habe freiwillig entschieden, Sakura zu begleiten. Oder hattest du sie absichtlich ausgewählt?“

„Nein, in welchen Sterblichen Ketsueki gebannt wurde, darauf hatte ich keinen Einfluss.

Allerdings habe ich etwas getan, was einmalig war, ich schickte einen Seishi auf die Erde und ließ ihn unter den Sterblichen wandeln. Hast du dich nie gefragt, wer Sakuras Seishi ist?

Du bist es. Isamu ist nicht dein Seishi, er ist nur eine Seele die auf dich aufpassen sollte, während du automatisch auf Sakura aufpasstest. Eine verzwickte Sache, ich weiß, aber es war notwenig. Und es war ebenfalls eine Lüge, als Isamu dir mitteilte, dass du bei einer Verbindung mit ihm sterben wirst. Es gab keine Verbindung, erstens weil er kein Seishi ist und weil er nur deine Kräfte als Seishi in deinem sterblichen Körper freigesetzt hat.

Doch Sasuke, ...deine Aufgabe ist eigentlich abgeschlossen. Du hast Sakura gut beschützt, musst nun zu deinem unsterblichen Leben kehren und deinen sterblichen Körper verlassen. Isamu wollte dich mit seiner Lüge nur an den Gedanken gewöhnen, die Welt der Sterblichen zu verlassen...und als du bereit warst, die "Verbindung" einzugehen, wusstest du, was passieren würde.
 

Allerdings habe ich eine Entscheidung getroffen…ich werde Ketsueki vernichten. Die Erdlinge sollten dir danken. Sasuke, du hattest gedacht, ich halte die Menschen für ein schief gelaufenes Experiment, doch du irrst dich, mir liegt das Wohl der Menschen am Herzen und wollte ihnen nur ihr selbstausgesuchtes Ende ersparen. Aber…wie du gesagt hast, sollte dies eintreffen sind sie selbst dafür verantwortlich.“
 

„Ich nehme deine Entscheidung zu Kenntnis und weiß, du wirst meine Bitte abschlagen, hier auf der Erde bleiben zu können…aber trotzdem bitte ich dich wenigstens mich von Sakura verabschieden zu können.“

„Lege sie auf das weiche Gras, vor dem Schrein. Sie wird geheilt werden. Und ja…aber danach wirst du sie von meiner Welt aus bewachen müssen.“
 

Es war nur ein kurzer Wimpernschlag und ich wachte in der Wirklichkeit auf.

Sakura lag auf den Boden, die anderen schienen wie im Schlaf. Sanft nahm ich Sakura in meine Arme und legte sie vor dem Schrein nieder, so wie er es mir befohlen hatte und tatsächlich, erneut blendete mich ein helles Licht und ich schlug meine Hände vors Gesicht.
 


 

Als ich zu Sakura schaute, öffnete sie gerade die Augen. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, seit sie von der Barriere umgeben war.
 

Isamu…die einfache Seele, die mich all die Jahre über beschützt hatte, sagte Lebewohl und in dem Moment sah ich seine wahre Gestalt, die er einmal auf Erden angenommen hatte.

Ich lag mit meiner Vermutung also doch richtig…
 

Isamu war mein verstorbener Bruder Itachi gewesen.
 


 

Die Reise nach Hause verlief ohne nennenswerte Ereignisse. Und sie war glücklicher denn je.

Doch ich…konnte mich nicht richtig freuen.

Ich wusste, ich würde sie vielleicht nie wieder sehen, nicht bei ihr sein können.

Nicht körperlich…

Aber ich habe sie beschützt und konnte ihr etwas für ihre Hilfe zurückgeben.

Ein geringer Trost…
 

„Sakura, ich muss mit dir reden.“

Ein Satz, denn du wahrscheinlich auch kennst und hasst…doch jeder im Leben bekommt ihn einmal gesagt oder sagt es selbst, eine lästige Notwendigkeit…allerdings weiß man was einen erwartet.

Wörter sind noch nie zuvor so schwer von meinen Lippen gekommen wie diese. All die Erklärungen und die Wiedergabe des Gespräches mit Gott, jede einzelne gesprochene Silbe, war so schmerzhaft wie tausende Bisse der Wolfswächter. Doch sie musste verstehen…
 

…und mich gehen lassen
 

Langsam gingen wir nach draußen, in die nun völlig von Schneebedeckte Landschaft.

Ein Letztes mal umarmte ich sie.

„Wie soll ich ohne dich leben, Sasuke? Ich brauche dich an meiner Seite, du bist unersetzlich!“ Ihre Tränen schmerzten unbeschreiblich, doch ich konnte nichts dagegen tun, die Wassertropfen nicht stoppen.

„Ich werde eine Möglichkeit finden, dich wiederzusehen. Ich verspreche es, Sakura.“
 

Und gerade als ich ihr einen Kuss auf die Stirn gab, löste sich mein menschlicher Körper langsam auf.
 

Es dir weiter zu beschreiben macht keinen Sinn. Vielleicht hältst du mich für einen Lügner, weil du mich gerade physisch vor dir stehen siehst. Doch ich habe mein Versprechen gehalten…Die ganze Geschichte ist jetzt schon ein ganzes Jahr her und ich habe lange mit Gott geredet. Er hat entschieden, mich jeden zwölften Dezember auf die Erde zu lassen, um Sakura zu besuchen. Zwölf Tage darf ich bleiben, bis wir – Entschuldigung – bis die Sterblichen Heiligabend feiern. Zwölf Tage…

Ich bin gespannt wie sie reagieren wird, bei den Gedanken grinse ich jetzt schon.
 

Wieso ich dir all das erzählt habe? Ich weiß es nicht, doch ob du mir glaubst oder nicht, ich danke dir, dass du mir zugehört hast. Willst du mitkommen? Sakura ist immer offen für neue Menschen und du wirst schon nicht stören. Komme am besten Morgen um diese Zeit hierhin.
 

Bis dann!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jessa_
2010-12-13T21:12:38+00:00 13.12.2010 22:12
Wirklich ein schöner OS. Ein sehr nachdecklicher, besonderer. Ich mag so etwas. Vorallem die letzten Abschnitte finde ich sehr schön, wie Sasuke und praktisch einlädt, Sakura mit ihm zu besuchen. Sehr schön.
Grüße
Jessi ;)
Von:  sama
2010-12-13T14:26:19+00:00 13.12.2010 15:26
Schöne Idee und man kann sagen DEFINITIV mal was anderes. Aber ich mag dieses andere. Du hast es schön rübergebracht und das Gespräch mit Gott war auch sehr schön.
Und wie Gott zugegeben hat, dass er sich geirrt hat.. Da bekommt die Wendung 'Irren ist menschlich' gleich ne ganz neue Deutung. ^^

Jo.. Hatte was angenehmes. War gut zu lesen.

x3 sama
Von:  BlackVelvet87
2010-12-13T10:04:25+00:00 13.12.2010 11:04
Tolle FF.
Diese Idee ist einfach klasse und auch anrührend.


LG Mizuni-Chan


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