Zum Inhalt der Seite

Mango und Orange

Farben - Wettbewerb
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Es war ein trüber Samstagmorgen im November als sich Adriane aus dem Bett kämpfte. Es kostete sie all ihre Überwindung sich aus der warmen Decke zu schälen. Die Zimmertemperatur lag in der Früh immer etwas niedriger als es für sie angenehm war, wodurch sich sogleich eine Gänsehaut über ihren Körper zog, als dieser die vor Kälte schützende Hülle verließ. In Windeseile wechselte Adriane ihr Nachthemd gegen frische Unterwäsche und ihren Jogginganzug.
 

Nach einem kurzen Aufenthalt im Badezimmer führten ihre Füße sie in die Küche, wo sie sich ein Frühstück richtete und sich anschließend an dem kleinen Esstisch setzte um dieses zu verspeisen. Noch immer etwas müde lauschte sie in die Stille der Wohnung. Ihre Mitbewohner waren alle bereits ausgegangen, während sie allein zurück geblieben war.

Adriane seufzte.

Der November und der damit verbundene Winterbeginn nagten an ihren Nerven. Alles war Grau in Grau, ab und zu etwas weiß, wenn der frisch gefallene Schnee liegen blieb und nicht sogleich im Straßendreck unterging. Fast jeden Tag war es neblig oder zumindest bewölkt, dass sie schon glaubte zu vergessen wie die Sonne überhaupt aussah.

Plötzlich fing es laut an zu läuten und die Vibration des Handys brachte den kleinen Küchentisch zum Wackeln. Adriane zuckte merklich zusammen und angelte sich das Mobiltelefon, ehe sie es aufklappte und auf den grünen Knopf drückte, um den Anruf entgegen zu nehmen.

„Hallo?“, meldete sie sich, kaum das der Hörer an ihrem Ohr klebte.

„Guten Morgen! Ich bin’s Susi. Heute steigt eine Party bei Tim, wenn du Lust hast kannst du gern kommen. Maya und Bettina haben schon zu gesagt.“

Maya und Bettina waren ihre Mitbewohner, welche wesentlich umtriebiger waren als sie.

„Du brachst nichts mitzubringen, nur hübsch anziehen. Es geht um 18 Uhr los und dauert bis irgendwann in die Morgenstunden, solange halt wer da bleibt.“

Susanne war eine Studienkollegin. Als ‚Freundin’ wollte sie Adriane nicht bezeichnen, da sie kaum etwas zusammen unternahmen, geschweige denn redeten. Meistens lud Susanne sie nur zu Parties ein, um die Anzahl der ihr bekannten Gesichter zu erhöhen.

„Maya sagt gerade, dass sie dich abholen kann, du musst ihr nur rechtzeitig Bescheid geben.“

„Ich weiß noch nicht… Ich melde mich dann später bei ihr, wenn ich genaueres weiß.“

„Okay, dann hoffentlich bis später!“, verabschiedete sich Susanne und legte auf, bevor Adriane etwas erwidern konnte. Sie klappte das Handy zu und verfrachtete es wieder an den Platz, auf dem es für gewöhnlich lag. Das Mobiltelefon war so etwas wie der Ersatz eines Festnetzanschlusses.
 

Nach dem Frühstück wusch Adriane das Geschirr ab und stellte es zum Trocknen auf, da sie keine Lust hatte dieses auch noch abzuwischen. Mit einem Seufzen ließ sie sich auf die Couch fallen und hob ihr Buch vom Boden auf. Eine blonde, unbekleidete Frau lag schlafend auf einer Art Diwan, während einer ihrer Arme zu Boden hing. ‚Das Parfum’ stand in großen Lettern darunter.

Adriane studierte Literaturwissenschaften und Germanistik. Lesen und Schreiben hatten ihr schon als kleines Kind Spaß gemacht, doch den Universitätslehrgang hatte sie sich etwas anders vorgestellt. Es war viel anstrengender als sie gedacht hatte, aber sie war zu stolz und stur um aufzugeben.

Ihre nächste Arbeit musste sie über Patrick Süßkinds Roman schreiben. Da sie es jedoch noch nie zuvor gelesen und auch den Kinofilm nicht gesehen hatte, musste sie dies nun nachholen. Zu Anfang hatte sie nicht wirklich gewusst, was sie von dieser Geschichte halten sollte, da sie zuerst die Inhaltsangabe gelesen hatte, doch kaum hatte sie sich eingelesen, fiel es ihr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Auch am Abend zuvor hatte Adriane bis spät in die Nacht hinein gelesen und war dann noch irgendwie in ihr Bett gekommen.

Sie machte es sich auf der Couch bequem, ehe sie den Roman aufschlug und dort ansetzte, wo sie zuvor aufgehört hatte.
 

Erst als ihr Magen sich lautstark zu Wort meldete, hob Adriane den Blick von den gedruckten Wörtern und sah zur Uhr über der Tür. Es war kurz nach 14 Uhr. Danach wanderten ihre Augen durch die Wohnung und schließlich zum Fenster hinaus. Grau. Es hatte sich seit dem Morgen nichts geändert.

Die junge Frau legte das Buch auf den kleinen Tisch vor der Couch und stemmte sich von dieser in die Höhe. Schnell hatte sie die wenigen Schritte in die Küche bewältigt und durchsuchte den Vorratskasten nach etwas Essbaren. Natürlich war alles genießbar, aber es war irgendwie nichts dabei, worauf sie Lust gehabt hätte. Schließlich musste ein Fertiggericht mit Hühnchen dran glauben.
 

Adriane beobachtete den Teller, wie er in der Mikrowelle seine Runden drehte. Sie sinnierte darüber ob sie zu dieser Party gehen sollte oder nicht. So wirklich Lust hatte sie nicht.

Endlich ertönte das Piepsen des Küchengeräts und Adriane holte das dampfende Essen heraus. Nachdem sie es mit der Gabel etwas durchgemischt hatte, kostete sie und setzte sich zum Essen an den Tisch.

Kaum hatte sie einige Bissen gemacht, läutete das Handy.

„Kann man nicht einmal in Ruhe essen?“, dachte sie bei sich und griff nach dem nervtötendem Ruhestörer. Es war Maya.

„Hallo Adri! Hast du dich schon entschieden?“

„Eigentlich will“, doch weiter kam sie nicht.

„Es wäre echt lieb wenn du mitkommst. Ich möchte nämlich nicht lange bleiben und da könntest du meine Ausrede sein, dass wir früher gehen.“

Adriane ging für gewöhnlich zwischen 21 und 22 Uhr schlafen, da sie meistens schon um fünf Uhr wach wurde, egal wann sie sich ins Bett legte. Dies war auch der Grund warum sie nicht so gerne auf Partys ging, da sie diese selten wirklich durchhalten konnte.

„Okay“, antwortete sie. Bei jedem anderen wäre sie vielleicht über diese Bitte böse geworden, aber sie wusste Mayas ehrliche Art zu schätzen und dass sie es nicht so meinte wie man glauben könnte. Ihre Mitbewohnerin hatte ihr nie das Gefühl vermittelt, dass sie sie ausnutzte, im Gegenteil, vielmehr hatte Adriane oft den Eindruck, dass sie diejenige war die zu viel entgegennahm.

„Sehr schön. Ist es okay, wenn wir um 18-19 Uhr los fahren? Bettina und ich kommen am späten Nachmittag zurück und machen uns dann fertig.“ Adriane hörte im Hintergrund Musik und einen Werbeslogan, was sie vermuten ließ, dass die beiden einkaufen waren.

„Ja, klar.“

„Gut, dann bis später“, verabschiedete sich Maya fröhlich und beendete das Gespräch.

Auch wenn Adriane immer noch etwas zerknirscht war, so hatte sich ihre Stimmung doch etwas gehoben. Mayas gute Laune schien, zumindest ein wenig, auf sie abgefärbt zu haben.
 

Nach dem Essen folgte das selbe Spiel vom Morgen, nur das sie zuvor das saubere Geschirr wegräumte.

Adriane stellte sich ihren Wecker auf den Tisch neben der Couch, damit dieser sie um 16 Uhr aus ihrer Lesewelt zurück in die Realität holte. Sie wollte sich duschen, ihre Haare waschen und nach dem Trocknen glätten und sich für die Party herrichten, bevor ihre Mitbewohnerinnen nach Hause kamen. Wenn drei Frauen sich ein Bad teilten und alle zur selben Zeit fertig sein wollten, gab es des öfteren Überschneidungen was die Benutzungstermine anging. Adriane wollte Streitigkeiten vermeiden und mit dem Gröbsten fertig sein, wenn die anderen beiden nach Hause kamen.
 

Der Plan ging auf. Maya und Bettina hatten sich schnell abgestimmt wer zu erst duschte und den Föhn benutzte. Es gab zwar mehrere Steckdosen und jede besaß einen eigenen Föhn, aber die Sicherung legte sich meist quer, wenn zwei dieser Geräte in Betrieb genommen wurden.

Maya half Adriane bei der Auswahl der Kleidung, bevor sie schließlich alle fertig gestylt die Wohnung verließen.

Tims Haus lag nicht sonderlich weit entfernt, mit dem Auto dauerte es lediglich 20 Minuten, im Gegensatz dazu war es mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen.
 

Die Party war bereits voll im Gange, als die drei jungen Frauen sich ins Getümmel stürzten. Maya hielt Adriane bei der Hand, damit diese nicht verloren ging, da sie wusste, dass es für sie nichts Schlimmeres war als allein dazustehen. Bettina hatte sich freiwillig von ihnen getrennt und war schon einen Augenblick später in der Menschenmenge verschwunden.

Die beiden gesellten sich zu einigen Studienkollegen, mit denen sie eine lange Zeit plauderten. Doch dann hatte jemand Lust zu tanzen und schnell hatten sich Zweiergrüppchen gebildet, welche zur Tanzfläche hüpften.

„Hast du was dagegen? Oder soll ich bei dir bleiben?“, wollte Maya wissen, als diese von dem letzten Studenten aufgefordert wurde.

„Nein, geh ruhig!“, log sie und lächelte aufmunternd. „Ich tanze eh nicht so gerne.“ Am liebsten wäre es ihr natürlich gewesen, wenn sie bei ihr geblieben wäre, aber sie wollte ihr nicht den Abend verderben.
 

Alleine stand sie auf der Seite und lehnte sich gegen die Wand, während sie die Masse aus tanzenden Körpern beobachtete. Doch dann bemerkte sie einen jungen Mann, welcher ebenfalls abseits des Menschenhaufens stand und zu ihr herüber sah. Sogleich richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Tanzenden zu.

Allerdings wurde sie schon nach kurzer Zeit das Gefühl nicht mehr los, beobachtet zu werden. Ihr Blick ging wieder zu dem Fremden, der sie sanft anlächelte, als sie ihm ins Gesicht sah.

Ihr Puls beschleunigte sich.

Adriane musterte ihn, doch er kam ihr absolut nicht bekannt vor. Er hatte kurze braune Haare und dunkle Augen. Seine Gesichtszüge waren weder besonders markant, noch hätte sie ihn als ‚gut aussehend’ bezeichnet, was nicht bedeutete, dass er ihr nicht gefiel. Sie konnte sich nicht erklären warum er sie einfach so anlächelte.

‚Hab ich was im Gesicht?’, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf und sie versuchte in ihrer Umgebung etwas zu finden, worin sie ihr Spiegelbild erblicken konnte. Doch da war nichts.

Adriane blickte auf, als sie einen Schatten wahrnahm und zuckte etwas zusammen, da der Fremde neben ihr stand. Er war einen Kopf größer als sie, weshalb sie zu ihm hoch sehen musste, um in sein Gesicht schauen zu können.

‚Braune Augen mit gelben Sprenkeln’, stellte sie fest und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Er verströmte einen angenehmen Duft, welcher auch etwas Spur nach Alkohol roch. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Ernstes, zugleich aber auch etwas Freundliches, an sich.

Einen Moment lange standen sie einfach nur da und sahen sich gegenseitig an. Doch dann beugte er sich langsam zu ihr nach unten.

Adriane war klar was er vor hatte, aber die Zeit reichte ihr einfach nicht um sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Wahrscheinlich hätte sie auch keine Wahl treffen können, wenn sie mehrere Tage zum Überlegen Zeit gehabt hätte. Wie erstarrt blieb sie still stehen.

Sachte legten sich seine Lippen auf ihre. Sie waren angenehm warm und weich. Ihre Augen schlossen sich, während es in ihrem Bauch zu kribbeln begann. So etwas war ihr nie zuvor passiert. Es war überhaupt nicht ihre Art, sich einfach so von einem Wildfremden berühren zu lassen.

Ihre Augen öffneten sich und sie blickte ihn verwirrt an, als er den Kuss löste. Doch dann spürte sie seine Hand, wie sie sanft über ihre Wange strich.

Erneut suchte sein Mund den ihren, doch diesmal spürte sie seine Zunge über ihre Lippen streichen. Auch wenn sie ihm dankbar war, dass sie nicht die Initiative ergreifen musste, so ging es ihr doch zu schnell, um die Situation richtig erfassen zu können.

Ihre Lider schlossen sich, als sie kapitulierte und ihm Einlass gewährte. Der süße Geschmack von Mango und Orange erfüllte sie und berauschte ihre Sinne. Es war ein neues Gefühl für sie, ungewohnt, aber nicht unangenehm. Alle schlechten Gedanken schienen mit einem Mal wie weggeblasen und alle Probleme nicht mehr wichtig. Im Augenblick zählte nur das Hier und Jetzt. Der fruchtige Kuss. Die Wärme seiner Lippen. Die Hand, welche vorsichtig über ihre Wange strich.
 

Wie aus einem Traum erwachend, öffnete sie ihre Augen, als er sich zurück zog. Verlegen lächelte er sie an.

„Hi“, sagte er leise.

„Hi“, erwiderte sie.

Einen Moment lange sahen sie sich schweigend an, ehe Adriane wieder ihre Sprache fand.

„Sollte das nicht normalerweise andersrum gehen?“ Sie lächelte ihn schüchtern an.

„Vielleicht, aber was ist schon ‚normal’.“

Gerade als sie zu einer weiteren Frage ansetzen wollte, erschallte es laut: „Adri, wir gehen!“

‚Wieso müssen wir gerade heute früher gehen?’, fragte sie sich und seufzte leise. „Ich“, doch weiter kam sie nicht, da er sie erneut küsste. Etwas stürmischer als zuvor, aber genauso zärtlich.

„Wir sehen uns!“, sagte er überzeugt, sodass sie nicht weiter darüber nachdachte und verträumt zu ihren Freundinnen tapste.
 

Am nächsten Morgen wachte Adriane auf.

‚War das wirklich passiert?’ Sie konnte sich an kaum mehr etwas von gestrigen Abend erinnern, nur der Fremde und seine Küsse hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt.
 

Den ganzen Sonntag saß Adriane auf der Couch, starrte in das Buch und war gedanklich wieder bei ‚ihm’. Immer noch hatte sie keine Ahnung wer er war, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass er sehr wohl wusste, wer sie war. Weder hatte er ihr seine Telefonnummer gegeben, noch hatte er nach ihrer gefragt. Adriane war es unverständlich, wieso er so überzeugt gewesen war, dass sie sich wiedersehen würden.
 

Montagmorgen ging sie wieder auf die Universität. Mit nur einem Ohr lauschte sie der Vorlesung des Professors und schlich sich nach dieser sogleich in die Bibliothek. An einem der kleinen Tische nahm sie Platz, was in den Morgenstunden ein leichtes Unterfangen war, da die meisten frei waren. Gerade als sie ein Buch aufgeschlagen hatte, nahm sie eine Bewegung im Augenwinkel war und sah auf.

Der junge Mann von der Party setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und lächelte sie freundlich an.
 

„Morgen!“, meinte er fröhlich.

Adriane erwiderte seinen Gruß und sah ihn perplex an.

„Möchtest du nachher etwas Essen gehen?“, wollte er wissen.

Zögernd nickte sie. Adriane blickte zu ihm hoch, als er sich erhob und über den Tisch zu ihr hinüberbeugte. Seine Lippen streiften die ihren.

Da war er wieder, der süße Geschmack von Orangen und Mango. Ihr schien als würde sich der ganze Raum durch diese leichte Berührung aufhellen, als ob nicht der Winter, sondern der Frühling anbrach. Sie fühlte sich leicht.

‚Süß… wie Mango und Orange’, dachte sie und erwiderte sein Lächeln.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ninjagirl
2010-12-09T19:59:16+00:00 09.12.2010 20:59
Vielen Dank für deinen Beitrag zu meinem Wettbewerb, hier folgt nun das versprochene Kommentar.
Gleich nach dem Fertiglesen ist mein Gefühl erstmal, dass ich gefühlte einhundert Fragen im Kopf habe. Wieso? Wer? Wodurch? Du hast auf jeden Fall eine Menge Antwortbedarf in mir wachgerufen, was natürlich immer was Gutes sein kann.

Dein Stil ist schön einfach zu lesen, auch wenn beispielsweise die Sätze manchmal zu lang sind und man dadurch nicht mehr ganz so durchsehen kann, wie hier:
Nach einem kurzen Aufenthalt im Badezimmer führten ihre Füße sie in die Küche, wo sie sich ein Frühstück richtete und sich anschließend an dem kleinen Esstisch setzte um dieses zu verspeisen.
Dieser Satz ist eindeutig zu lang und am Ende leicht falsch zu verstehen. Ein Wort zweimal zu benutzen oder zu umschreiben ist nicht verboten, besonders nicht, wenn man im Zweifel denken könnte, sie äße den Tisch.

Weitere inhaltliche Anmerkungen hätte ich hier noch:
Eine blonde, unbekleidete Frau lag schlafend auf einer Art Diwan, während einer ihrer Arme zu Boden hing.
Du erwähnst nicht, dass das auf dem Cover ist ;) Jetzt könnte man meinen, dass die einfach im Raum rumliegt.

den gedruckten Wörtern
Das gefiel mir als Umschreibung für ein Buch. :)

Die Party war bereits voll im Gange, als die drei jungen Frauen sich ins Getümmel stürzten.
Aus Erfahrung sprechend denke ich ehrlich gesagt, das Parties die um 18 Uhr beginnen (was an sich schon sehr zeitig ist), nicht vor 20 Uhr wirklich bevölkert sind.

Noch dazu gehen die Mädels ja wirklich superschnell wieder. Nach wie langer Zeit? Vielleicht einer halben Stunde? So kam es mir beim Lesen zumindest vor. Für 30 Minuten Party dann 40 Minuten Fahrt auf sich zu nehmen, das würde ich vermutlich nicht tun und wirkt auch etwas unlogisch.
Und dann kommt natürlich der Fragendschungel: wieso geht das so schnell? Hat er sie schonmal gesehen? Warum ist er dann in der Bibliothek?
Nach der Charakterisierung in der Geschichte (sehr viel direkte Charakterisierung übrigens) ging ich davon aus, dass Adri eher etwas konservativ eingestellt ist, wenn sie nicht lange auf Parties bleibt und vor zehn ins Bett geht. Da war sie meiner Vermutung nach niemand, der schnell mal mit jemandem rumknutscht.
Das lässt dann natürlich nur noch die Vermutung nach der Liebe auf den ersten Blick. Dafür waren mir ihre Gefühle beim 'ersten Blick' aber nicht stark genug. Ist natürlich alles ein subjektiver Eindruck, aber das waren meine Überlegungen dabei.

Die Verbindung zum vorgegebenen Thema reicht mir leider nicht aus. Was war nun die Farbe? War sie grau (in Bezug auf das Wetter und die anfängliche Stimmung) oder gelb/rot/orange (wegen Mango & Orange)? Dies lässt sich nicht so leicht herauslesen. Dein Titel kommt nur zweimal vor, und auch nur als Geschmack und nicht als Farbe. Vielleicht erläuterst du mir im Nachhinein noch einmal, inwiefern du dir das gedacht hast.

Alles in allem fand ich die Geschichte interessant, besonders den Charakter der Hauptfigur, nur die Rasanz der Entwicklung zum Ende hin hat mich nicht ganz überzeugt :) Vielen Dank für die Teilnahme!
LG, NiN


Zurück