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Baby Don't You Break My Heart Slow

von

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Chapter III

Ich habe furchtbare Kopf- und Halsschmerzen. Ich sollte mich wohl nicht wundern, dass ich mich erkältet habe. Das ist wohl logisch, wenn man nur mit T-Shirt und Jeans bekleidet in einem Schneesturm steht. Manchmal, aber nur manchmal, könnte ich mich für meine eigene Dummheit ohrfeigen. Okay, ich hatte eigentlich nicht geplant, heute noch zu leben.

Vorsichtig öffne ich die Augen. Ich liege in einem Bett. Das ist nicht mein Bett, aber es ist mir nicht fremd, es ist dein Bett. Aber wo bist du?

Langsam stehe ich auf. Ich fühle mich, als würde mein Kopf jeden Moment zerplatzen.

"Shinpei? Kleiner, du siehst aus wie ein Zombie. Was ist denn los?"

Noch bevor ich den Flur erreiche, fängst du mich ab und drängst mich zurück. Du trägst mich eigentlich mehr, ich kann kaum alleine gehen.

"Ich bin erkältet", flüstere ich heiser.

"Und das wundert dich? Denk nur an gestern! Ab ins Bett!"

Seufzend ergebe ich mich und lasse mich auf das Bett fallen. Wird wohl wirklich gesünder für mich sein. Ich frage mich, ob du mich heute wieder in meine Wohnung bringen wirst.

"Ich koche dir Tee. Hast du Hunger?"

Du setzt dich neben mir auf die Bettkante und legst deine Hand auf meine Stirn. Dein Blick wird besorgt? Um deine Frage zu beantworten, schüttle ich den Kopf.

"Hätte ich auch nicht gedacht. Du hast Fieber. Ich stelle dir trotzdem eine Kleinigkeit hin."

Wie liebevoll du mit mir umgehst... Nein, ich will nicht darüber nachdenken. Ich schließe die Augen und versuche, mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Mein Kopf dröhnt so schrecklich.

"Wie fühlst du dich?" Du stellst mir eine Tasse Tee hin. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass du in der Zwischenzeit das Zimmer verlassen hattest. Ein sicheres Zeichen, dass ich wirklich krank bin oder werde.

"Sinnlos. Überflüssig. Kopfschmerzen."

"Du bist nicht sinnlos und auch nicht überflüssig. Ich hab Tsukasa angerufen, er besorgt Fiebertabletten und irgendwas gegen Halsschmerzen und bringt es dann vorbei. Kopfschmerztabletten hab ich auch noch irgendwo, aber die gebe ich dir erst, wenn ich weiß, ob sie sich mit den anderen Medikamenten vertragen."

Und wenn du sie mir jetzt gäbest und sie sich nicht vertrügen, wäre doch egal. Trotzdem eine ganz nette Idee. Selbstmord durch Medikamenten-Cocktail. Aber nein, nachdem vom Hochhaus springen nicht funktioniert hat, wird der nächste Versuch ein bisschen... blutiger. Wenn du nicht wieder rechtzeitig kommst und mich rettest. Du bist der einzige Mensch, der mich davor bewahren kann, meinen eigenen Tod zu bestimmen.

Es klingelt an der Tür. Gequält halte ich mir die Ohren zu. Dieses schrille Geräusch tut mir weh. Auch nachdem es wieder still ist, klingt es noch in meinem Kopf nach.

"Hizumi, sagst du mir jetzt, wofür du die Tabletten brauchst? Du siehst gesund aus", höre ich Tsukasa sagen. Er ist der einzige aus deiner Band, den ich kennengelernt habe. Wir kommen gut miteinander aus und wenn wir anfangen, Fachgespräche von Drummer zu Drummer zu führen, sitzt du meistens nur da.

"Schlafzimmer."

"Schlafzimmer? Wen werde ich sehen und was hast du wieder verbockt?"

"Ich hab nichts getan. Er hat selbst Schuld."

Seufzend öffnet jemand die Tür.

"Shinpei? Oh nein." Er sieht mich an. Mit so vielen Gefühlen im Blick. Ich glaube, er ist wütend auf dich, will es mir aber nicht zeigen. Vorsichtig hockt er sich neben mich.

"Was ist denn mit dir passiert?" Er mustert mich besorgt.

"Nichts. Ich bin nur..."

"Er stand gestern in Jeans und T-Shirt auf dem Dach und wollte runterspringen." Jeder Gentleman hätte es für sich behalten, aber du musst natürlich gleich mit der Wahrheit rausplatzen.

"Wie bitte? Hizumi, was hast du wieder angestellt?" Er schreit dich fast an. Zu laut. Kopfschmerzen.

"Aua", melde ich mich. "Kopfschmerztabletten."

"Gomen ne, Kleiner... Du bekommst maximal eine."

"Also, um zu deiner ersten Frage zurückzukommen", lenkte Hizumi ein. "Ich habe rein gar nichts gemacht, außer ihn vom Dach zu holen."

Tsukasa verdreht entnervt die Augen. "Ich meinte eher, ob du weißt, warum er auf dem Dach gelandet ist."

Ich hasse es, wenn man über mich redet, als wäre ich nicht da.

"Ich hab ihm gesagt, dass die Affäre lang genug ging und ich keine Lust mehr hab."

Er seufzt. Ich glaube, dass er mich versteht, auch wenn er es dir nicht zeigt.

"Und du bist ganz sicher, dass du ein geeigneter Krankenpfleger bist?"

Er zweifelt. Er spürt zwar, dass ich deine Nähe brauche, aber auch, dass es so wieder schlimmer für mich wird. Wenn ich wieder allein bin.

"Immer noch besser, als ihn völlig im Stich zu lassen."

Er zweifelt immer noch, nickt aber. "Und vier Augen sind aufmerksamer als zwei. Ich helfe dir. Und ich passe auf, dass du keine Scheiße baust." Und wahrscheinlich auch, dass keine Tabletten in meine Nähe kommen, wenn ich unbeaufsichtigt bin.

"Von mir aus. Ich schlafe auf dem Sofa, ihr könnt euch das Bett teilen." Du gehst aus dem Raum. Tsukasa bleibt bei mir und mustert mich skeptisch.

"Du liebst diesen Volltrottel, oder?

Schwach nicke ich. Leugnen hat doch eh keinen Zweck. "Ich liebe ihn mehr als alles andere."

"Hast du's ihm gesagt?"

"Als er... es beendet hat. Ich habe ihn angefleht, mich nicht allein zu lassen."

Verdammte Tränen. Warum verschwindet dieser verdammte Schmerz nicht?

"Ich weiß. Du bist nicht der Erste, den er so behandelt. Aber du bist der Erste, der so reagiert."

Ich sehe auf meine Hände. Ih weiß nicht, was er denkt. Sanft nimmt er meine Hand und streicht über meinen Handrücken.

"Wirf dein Leben nicht für ihn weg. Er weiß nicht, wie er mit den Gefühlen anderer umgeht, er weiß nicht, wie sehr er sie verletzt, weil er selbst noch nie diese Gefühle zugelassen hat."

Ich bin erstaunt. Und gleichzeitig schockiert. Du hast noch nie richtig geliebt? Das kann ich nicht glauben, aber warum sollte er lügen? Woher weiß er das denn überhaupt über dich, wenn es stimmt?

"Ich habe ihn auch geliebt, aber ich habe es beendet. Er hat mich betrogen, meinte zu anderen, wir wären nicht mehr zusammen, hatte aber mit mir nie Schluss gemacht. Irgendwann ging es nicht mehr und Zero riet mir, die Beziehung zu beenden. Hizumi und ich mussten weiterhin miteinander auskommen und irgendwann hat er mir im Suff erzählt, dass er noch nie geliebt hat."

Oh. Unter Alkoholeinfluss sagen Menschen die Wahrheit. Und Tsukasa hat keinen Grund, mich anzulügen.

"Liebst du ihn auch jetzt noch?"

Er schüttelt den Kopf. "Nein, nicht mehr. Nur macht er denjenigen, den ich liebe, unglückich. Aber lass uns über etwas anderes reden."

Ihm ist das Thema unangenehm. Warum nur? Ich bin mir nicht sicher. Im Endeffekt kann es mir auch egal sein.

"Worüber willst du denn reden?"

Ich muss eigentlich gar nicht mit ihm reden. Ich denke, Tsukasa zählt zu der Sorte Mensch, mit denen man einfach schweigen kann, ohne dass es unangenehm wird. Einfach nur dasitzen und Ruhe genießen.

"Ich weiß nicht."

Er geht einmal um dein Bett und setzt sich auf der anderen Seite neben mich.

"Wenn ich dich fragen würde, ob ich dich küssen dürfte, was würdest du antworten?"

Seine Frage überrascht mich. Worauf will er hinaus? Warum fragt er das, wenn er doch weiß, dass ich dich liebe?

Leicht streicht er über meine Wange. "Ist schon okay."

Merkt er nicht, was für ein Chaos seine Frage in mir hinterlässt? Er küsst mich kurz auf die Wange. Es mag sein, dass ich im Moment ein bisschen schwer von Begriff bin, aber... Soll das heißen, dass er mich liebt? Sprachlos sehe ich ihn an.

"Du hast also verstanden", flüstert er ruhig. Wo bist du? Hilf mir, was soll ich tun?

"Bitte hör mir zu, bevor du etwas sagst. Ich liebe dich, aber ich erwarte nicht, dass du genau so fühlst. Gib mir trotzdem eine Chance. Ich will dich glücklich machen." Er sieht mich so flehend an. Was mache ich jetzt nur?

"Gib mir eine Chance. Ich weiß, dass du mich nicht liebst und das ist okay, aber wir könnten es doch trotzdem versuchen."

"Bitte lass mir ein paar Tage Zeit", flüstere ich.

Er nickt und küsst mich auf die Stirn. "Schlaf. Dann wirst du schneller wieder gesund", murmelt er sanft und nimmt mich in den Arm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-02-28T20:17:58+00:00 28.02.2011 21:17
Ach herje,...
*sprachlos bin*
Also ich weis nicht was ich schreiben soll, aber nicht im negativen Sinne sondern mehr, weil ich keine Worte der Begeisterung finde. Ich weis auch nciht aber ich bin irgendwie unglaublich berührt von der Story!
Wirklich genial!!!
LG -^.^-


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