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All Hallow's Love

Eine Halloween-Story
von

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2005

If you’re for real and not pretend

I guess you can hang with me

Robyn, “Hang with me”
 

„Ich will nicht da rein“, jammerte Kobato-chan und zitterte vor Kälte oder vor Unbehagen. Wenn man es genau bedachte musste es das Unbehagen sein. Zugegeben, in jenem Jahr war der Oktober überraschend kalt ausgefallen und an den Straßenrändern türmten sich braune Matschberge; traurige Überbleibsel des ersten Schnees. Doch Kobato steckte in einem kuschelig warmen Häschen-Kostüm, sie spürte die Kälte kaum.

„Du musst aber, sonst ist es keine Mutprobe“, kommentierte Syaoron in einen trockenen Tonfall, den man selten bei Neunjährigen antraf. Er zog die Krempe seines Cowboyhutes tiefer, sodass der Ausdruck seiner braunen Augen im Schatten verborgen war.

„Aber es ist unheimlich!“, flüsterte Sakura, die sich ängstlich hinter Syaoran versteckte. Die Beiden boten zusammen wirklich ein niedliches Bild – die Prinzessin in ihrem rosa Kleidchen und der strahlende Ritter, der sie vor den unbekannten Gefahren schützen musste, die direkt vor ihnen lagen. Auch wenn das Einzige, mit dem der chinesische Junge momentan zu kämpfen hatte die Röte seines Gesichts war. Er mochte Sakura-chan, aber leider sah er sie viel zu selten, denn sie war kein Waisenkind. Aber ihre Mutter war eine Freundin von Sayaka-san und da Sakuras Mutter an Halloween arbeiten musste, durfte das Mädchen mit den leuchtend grünen Augen mit den Li-Zwillingen und Kobato-chan auf Süßigkeiten-Pirsch.

Sie standen an einem mit Disteln und verdorrten Sonnenblumen überwucherten Grundstück, auf dem ein grauer Backsteinweg direkt zu einem alten, holzvertäfelten Häuschen mit krummen Schornstein führte, dessen Fassade von der untergehenden Sonne strahlend orange gemalt wurde.

„Ihr müsst ja nicht mitkommen“, schlug Fye vor und sein gönnerhaftes Lächeln ließ zwei spitze Plastik-Eckzähne aufblitzen. Er hüllte sich in seinen schwarzen Umhang wie in einen Schild und seufzte dann theatralisch. „Dann müssen Kuro-sama und ich uns eben allein hinein wagen.“

„Mein Name ist Kurogane! Ist das denn so schwer zu merken, verflucht?“

Fye ignorierte die Beschwerden des Schwarzhaarigen. Heute war sein einziger Tag in der Menschenwelt und den würde er sich ganz sicher nicht von Mr. Spielverderber vermiesen lassen. „Ich weiß nicht? Ist es denn so schwer sich zu merken, dass ein Feiertag wie dieser nach einem Kostüm verlangt?“

„Ich trage ein Kostüm“, behauptete Kurogane und steckte die zu groß geratenen Hände in die Taschen seiner Jeans, damit der Schriftzug auf seinem T-Shirt auch nicht zu übersehen war. Dort stand orange auf schwarz geschrieben: ’This is my costume’.

Fye piekte Kurogane ärgerlich auf die Brust, genau auf den i-Punkt des Wortes ’is’. Das konnte er mittlerweile tun, denn er war die letzten zwei Jahre enorm gewachsen, er war schon fast so groß wie Sayaka-san. Gut, er würde nie so groß werden wie Kurogane aber wenigstens war die Kluft zwischen ihnen nicht mehr so groß, dass es albern aussah, wenn Fye den Anderen zornig von unten her anfunkelte.

„Dieses Kleidungsstück ist eine Lüge. Du solltest dich seiner entledigen, Kuro-pii.“

„Und du solltest aufhören so einen hoch gestochenen Mist zu brabbeln“, knurrte der Größere zurück.

„Aber ich bin ein Gentleman-Vampir des viktorianischen Zeitalters, also muss ich mich benehmen wie einer.“ Unter normalen Umständen hätte Fye jetzt elegant und zugegeben auch ein wenig feminin sein blondes Haar zurück geworfen, doch für diesen Abend hatte er es im Nacken mit einem schwarzen Seidenband zusammengebunden. Er sah tatsächlich sehr aristokratisch aus, trotz der wirren blonden Zotteln, die ihm in die Stirn fielen. Viel war nicht mehr von dem kleinen, verunsicherten Jungen aus der Annwn übrig geblieben, dem Kurogane zwei Jahre zuvor zum ersten Mal begegnet war; vielmehr hatte sich der Andere zu einer wahren Nervensäge entwickelt. Er war quirlig, laut und für jeden Kinderkram zu haben. Unnötig zu erwähnen, dass die Kinder ihn liebten.

Und Kurogane selbst?

Er konnte nicht aufhören zu Fragen, wie er nur in die Sache hinein geraten hatte. Er hatte nicht das Gefühl für die Blonde Nervensäge verantwortlich zu sein, aber so anstrengend Fye auch war; er war mit Feuereifer dabei, wenn es darum ging, die Kleinen auf ihrer Süßigkeitsbettelei zu begleiten. Und wenn der Blödmann schon seine Freundschaft aufdrängte, konnte er sich so wenigstens nützlich machen. Außerdem wurmte es Kurogane tierisch, dass der Andere ihm noch immer ein Rätsel war. Kreuzte jedes Jahr zu Halloween vor der Türe des Kobayashi-Waisenheims auf und verschwand noch am selben Abend wieder durch dieses Tor. Ihm war klar, dass der Blonde kein menschliches Wesen war, aber wenn man ihn fragte, was er nun eigentlich war, dann folgte ein ziemlich sprunghafter Themenwechsel, begleitet von einem dümmlichen falschen Grinsen oder er machte eine blöde Bemerkung, die den Schwarzhaarigen dazu bringen würde den Blonden unter Androhung von Schlägen durch die halbe Vorstadt zu jagen.

„Das Problem ist nur, meine Lieben…“, erklärte Fye gerade schulmeisterlich der Gruppe von Knirpsen, „dass wenn Kuro-tan und ich im Versuch, die finsteren Gefilde jenes Hauses zu erkunden, die Geister des Gewölbes aufschrecken – wer soll euch dann beschützen, wenn sie zu fliehen versuchen? Wer wird sich als Opfer anbieten um die Geister wieder milde zu stimmen?“

Das leuchtete ihnen ein. Also schritten sie im Gänsemarsch den Backsteinweg entlang, allen voran Fye, dessen Idee es überhaupt gewesen war zu diesem Haus zu kommen. Kurogane bildete das Schlusslicht. Sie schlichen sich schweigend an, nur hin und wieder hörte man das Rascheln der bemalten Papiertüten der Kinder.

Fye klopfte vorsichtig an die dunkelblaue Tür, wobei kleine Flocken der von Rissen durchzogenen Lackfarbe abblätterten. In der abendlichen Stille hörte das Geräusch sich überraschend laut und hohl und verlassen an.

„Warum hast du das getan?“, quiekte Sakura überrascht. „Was, wenn du jetzt irgendwas geweckt hast?“

„Aber, aber, Sakura-chan, es wäre unhöflich nicht anzuklopfen. Egal, ob man das Haus eines Menschen oder eines Geistes betritt. Wenn man den Besitzer verärgert, dann kann er einem wenigstens das nicht zur Last legen.“

Kurogane hob fragend eine Augenbraue, aber die Kinder schienen mit der Antwort hellauf zufrieden. Auch bemerkten die Kleinen nicht, wie die Finger des Blonden auf dem grünstichigen Bronzeschloss lagen oder das bläuliche Leuchten, das dabei von ihnen ausging. Sekunden später schwang die Tür knarrend auf.

„Na so was, es ist ja offen.“

Die Mädchen hüpften aufgeregt und drängten sich enger aneinander, während Syaoron seinem Bruder zuwisperte: „Sieht aus als hätte das Haus uns erwartet.“ Was diesen zittern ließ, bis seine Plastikrüstung schepperte.

’Bastard’, dachte Kurogane während seine Augen sich verengten und er den Blonden musterte, der die Kinder herein winkte.
 

Das Haus wirkte von innen ebenso unbeholfen und verlassen wie von außen und doch knarrten die Dielen nicht, wenn man darauf trat; die Ecken waren nicht durchzogen von Spinnweben und keine Ratten huschten über den Boden. Nicht einmal das Ungeziefer wollte sich hier lange aufhalten.

Der Mangel an ungeliebten Mitbewohnern wurde durch eine unfassbare Anzahl an Büchern wieder ausgeglichen, die sich ohne erkennbares System an jeder Wand hoch stapelten. Direkt gegenüber der Tür ruhte der Kamin wie ein tiefer Schlund, der sie zu verschlucken drohte.

„Scheint, als wäre das das Wohnzimmer gewesen“, murmelte Kurogane. Der Kamin war das einzige Indiz dafür, denn Möbel waren nicht zu sehen. Links von dem Kamin begann eine kleine Treppe, die wohl in das Obergeschoss des Hauses führte.

„Das, was wir suchen ist oben“, verkündete Fye und fing sich vier entsetzte Blicke ein.

„Wir suchen etwas?“, fragte Kobato-chan.

„Aber Fye-san, wir dürfen nicht einfach etwas mitnehmen, das wäre Diebstahl!“, sagte Sakura-chan und schlug sich entsetzt die Hände vors Gesicht. Der Blonde gluckste und stupste das Mädchen auf die Nase. „Wer hat denn gesagt, dass wir es mitnehmen, hm? Obwohl das vielleicht besser wäre…“

„Besser für wen?“, fragte Kurogane, nicht ohne eine gewisse Schärfe.

Dann knallte die Tür hinter ihnen zu.

„Wie von Geisterhand…“, flüsterte Syaoran und zuckte zusammen, als er ein Fauchen hörte. Etwas plumpste in den Kamin, schüttelte sich. Ein blaues und ein goldenes Licht leuchteten in der Dunkelheit. Gleichzeitig waren von der Treppe tapsende Laute zu hören. Ein Kätzchen schlich sich aus dem Kamin, weiß, mit schwarzen Öhrchen und einer schwarzen runden Zeichnung um die heterochromen Augen, die fast wie eine Brille aussah und die Treppe hinunter kam gemächlich ein Hund gelaufen, schlank und in einer Farbzeichnung, die noch kein Sterblicher seit Fürst Pwyll jemals erblickt hatte: weiß, mit spitzen, rostroten Ohren. Der Hund setzte sich an den Fuß der Treppe, machte aber keinen besonders bedrohlichen Eindruck.

Dann geschah das Undenkbare: wie von der Tarantel gestochen zappelte die Katze herum und fauchte den Hund an, wobei das Fauchen klang wie… Worte. „DU KÖNNTEST WENIGSTENS BELLEN, DU BLÖDMANN! WAS FÜR EIN INKOMPETENTER WÄCHTER BIST DU EIGENTLICH?“

Der Hund quittierte das mit Schweigen; seine goldenen Augen fixierten Fye und der Wächter bellte ein knappes „Yo“ zur Begrüßung.

Fye schmunzelte. „Guten Abend Doumeki-kun, Watanuki-kun. Ich bin hier um eure kleine Feder zu entführen. Ich hoffe, ihr Befinden lässt einen kleinen Ausflug zu?“

Ein Regen aus Lichtern tanzte um die Tiere, als ihre Gestalten wuchsen und sich veränderten… bis zwei junge Männer an ihrer Stelle standen.

Die Augen der Sterblichen waren groß wie Suppenteller.

Schweigen.

„Ja, ihr geht’s gut“, sagte Doumeki nach einer gefühlten Minute, was seinen Partner wieder auf die Palme trieb. „WAS SOLLTE DAS MIT DER ÜBERFLÜSSIGEN SPANNUNGSPAUSE?“, kreischte Watanuki und wie er da so mit den Armen fuchtelte sah er noch mehr wie eine Katze aus, wie zuvor als Kätzchen. Doumeki hielt sich einfach die Ohren zu und ignorierte seinen Freund komplett.

Die Kinder fingen an zu lachen, weil sie das Ganze für einen Sketch hielten.

„Ihr könnt unten bleiben“, schlug Fye der kleinen Waisenhaus-Gruppe vor, „Die beiden sehen vielleicht nicht so aus, aber bei ihnen seid ihr sicher vor Monstern oder ähnlichem. Ich kann leider nur einen von euch mit nach oben nehmen, denn wisst ihr, sie hat lange keinen Besuch mehr gehabt und ich weiß nicht, ob so viele auf einmal sie nicht überfordern.“

Während er sprach wanderten seine blauen Augen hinüber zu Kurogane, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Seine ganze Körpersprache verriet, dass er überhaupt nicht glücklich damit war, wie die Dinge sich entwickelt hatten. Aber er folgte dem blonden Idioten.

Die Treppe schlang sich um eine Ecke und führte dann direkt zu einer Tür aus blassem Holz, die halb offen stand. Gerade als Fye anklopfen wollte, wurde er am Ellebogen gepackt und zurück gezogen.

„Dir ist klar, dass du mir dafür eine Erklärung schuldest!“, knurrte Kurogane. Sein Griff war fest wie ein Schraubstock, aber der Jüngere verzog keine Miene. „Und zwar eine verdammt gute.“

Aber Fye schmunzelte nur (es war eines dieser höflichen Lächeln, das man anderen schenkte, auch wenn einem gar nicht nach Lächeln zumute war) und vertröstete ihn auf später. Wie immer.

Blasse Fingerknöchel klopften behutsam auf gräuliches Holz, dann stieß er die Tür auf.

„Kohane? Ich bin’s Fye. Ich habe dir etwas mitgebracht.“

Das Schlafzimmer war luxuriöser eingerichtet. Das orangerote Licht der Abenddämmerung fiel zum Fenster herein und streifte dabei das säuberlich hergerichtete, violette Himmelbett. Auf der anderen Seite des Raumes konnte man eine dieser großen alten Schminkkommoden sehen, in die eine große Spiegelfläche eingearbeitet war. Auf dem dunklen, mit rotem Samt bezogenen Hocker davor saß ein junges Mädchen mit wallenden, mattblonden Haaren. Ihr Gesichtsausdruck war teilnahmslos, als tolerierte sie die stille Pracht um sich herum nur anstatt sie zu würdigen und auch die Ankunft der beiden jungen Männer änderte daran nichts.

„Hallo Fye.“, sagte sie; ihre Stimme war leicht wie eine Feder. Kohane machte auf Kurogane einen unwirklichen Eindruck. In ihre Teilnahmslosigkeit hätte man sie mit einer Puppe vergleichen können, aber Puppen waren greifbar. Dieses Mädchen sah so aus, als würde man direkt durch sie hindurch greifen, wenn man die Hand nach ihr ausstreckte. Ihr linkes Auge war milchig weiß – blind. Das andere war von einem blassen Blau, ein ausgewaschenes Cyan.

Fye ging vor ihr auf die Knie und gab ihrer Hand einen sanften Kuss. „Wir sind hier, um dich abzuholen, mein Engel. Möchtest du nicht mal raus?“

„Aber Vater hat gesagt…“

„Vater hat dich genug bestraft, nicht? Und soweit ich mich erinnern kann, hat er dir nie befohlen, dich hier einzuschließen. Komm schon, es ist Samhain. Es ist Zeit, ein wenig Spaß zu haben.“

Das ausdruckslose Auge richtete sich auf Kurogane, der im Türrahmen stehen geblieben war.

„Er ist ein Sterblicher“, stellte Kohane fest und wies sich gleichzeitig als nicht-sterblich aus.

„Ich weiß. Sein Name ist Kurogane und er ist ganz nett. Aber erzähl es keinem, sonst wird er etwas Gemeines sagen oder tun nur um das Gegenteil zu beweisen. Und unten warten noch vier von Ihnen, Kinder, die dich liebend gern kennen lernen würden.“

„Aber…“

„Kein ’Aber’, Schwester. Du kannst wenigstens nach unten gehen und hallo sagen, meinst du nicht? Und Watanuki-kun und Doumeki-kun kommen sicher auch mal ohne dich zurecht.“

Sie streckte ihre Hände aus und Fye ergriff sie, zog die zerbrechliche Gestalt des Mädchens auf ihre Füße.

„Du wirst es nicht bereuen.“
 

Das menschliche Herz war kompliziert, doch im Regelfalle einfach zu gewinnen. Es störte die vier Waisenkinder nicht, dass ihre neue Bekanntschaft kaum Begeisterung zeigte und alles hinterfragte: im Gegenteil. Sie platzten fast vor Stolz, weil sie Kohane-chan so viel erklären konnten. Hin und wieder stahl sich sogar ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen, auch wenn es ihre Augen nie erreichte.

Fye ging in geringen Abstand hinter den Kindern her und beobachtete die Szene. Dieses Jahr würde es keine Süßigkeiten für ihn geben; er hatte seine Tüte Kohane gegeben. Außerdem machte ihm das Verkleiden ohnehin den meisten Spaß.

„Ist sie wirklich deine Schwester?“, fragte Kurogane, der bis dahin schweigend neben dem Blonden her gelaufen war. Er versuchte die Frage so beiläufig wie möglich klingen zu lassen, weil er wieder sich noch Fye eingestehen wollte, wie sehr es ihn störte nichts über den Anderen zu wissen.

„Sie ist meine ältere Halbschwester.“

„Sie ist höchstens zwölf.“

Fye lächelte ein mysteriöses und auch ein wenig trauriges Lächeln. „Das Aussehen kann täuschen, Kuro-rin. Sie ist 243 Jahre alt.“

Wäre es nicht so ein seltenes Ereignis, dass Fye etwas von sich preis gab, hätte Kurogane ihm für den Spitznamen eine auf den Hinterkopf verpasst. So fragte er nur: „Was ist mit ihr passiert?“

„Annwn. Das ist mit ihr passiert.“ Die Hände des Jüngeren ballten sich zu Fäusten.

„Und Annwn ist…“

„Die Anderswelt. Das, was ihr vielleicht die Unterwelt nennen würdet. Es ist ein Ort, der sich nie verändert und der ebenso wenig altert wie seine Bewohner. Es ist… nicht die Hölle, an die ihr Sterblichen heutzutage glaubt, aber schlimmer. Ich meine die Idee vom Fegefeuer ist ja ganz nett, aber Annwn ist mehr ein Ort des Wassers. Kalt und dunkel und feucht ohne auch nur eine natürliche Lichtquelle. Menschliche Herzen können da leicht abstumpfen.“

„Und ihr kommt von da?“, fragte Kurogane, weil er sich weigerte, das zu glauben, bevor er es nicht eindeutig aus dem Munde des anderen gehört hatte. Gleichzeitig fragte er sich, was Fye mit dem menschlichen Herzen gemeint hatte.

„Ja und nein. Die Anderswelt ist der Ort, an dem die Tuatha De Dannan leben. Die Legenden besagen, dass das Volk einst menschlich gewesen war, bevor es die Anderswelt bevölkerte, aber jetzt…“ Er machte eine kurze Pause und starrte ins Leere. Als Fye wieder zu sprechen anfing, setzte er anders an. „Weder Kohane, noch mein Bruder und ich wurden in Annwn geboren, weil unsere Mütter Sterbliche waren. Da Vater mehr oder weniger das Sagen dort hat ist die Frage unserer Herkunft nicht wirklich ein Problem, aber Kohane-chan hat den Fehler gemacht, sich zu beschweren, dass die anderen Dannan sich an Samhain Scherze mit den Sterblichen erlauben. Allerdings ist Sterbliche zu piesacken so ziemlich der einzige Zeitvertreib, den man in der Anderswelt hat, na ja, außer jagen und sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Man beschwerte sich bei Vater über sie; dass sie zu verweichlicht, zu menschlich wäre. Also hat Vater sie hierher verbannen müssen. Um dem Druck nachzugeben oder zu ihrem eigenen Schutz, ich weiß es nicht.“ Fyes Schultern zuckten, dann lächelte er freudlos. „Halbblüter sind nicht gerade viel Wert, weißt du?“

Er fühlte ein Gewicht, das sich auf seinen Kopf legte und im nächsten Moment wuschelte ihm eine Hand durch die Haare. [1]

„Blödmann. Ich weiß nur, dass ihr als Menschen genauso viel Wert seid wie alle anderen.“

Fye blickte zu seinem Freund auf, die blauen Augen vor Erstaunen geweitet. Dann breitete sich ein Lächeln im Gesicht des Jüngeren aus, so strahlend, wie er es bei Fye noch nie gesehen hatte.

„Du nicht, Kuro-pon. Du bist was Besonderes.“

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[1] Ich muss gestehen, an der Stelle habe ich etwas mit mir gehadert, ob ich das so drin lassen soll. Ich hatte Angst, dass ihr aufspringen würdet und schreit: „Das würde Kuro-pon nie tun!“ Aber das stimmt ja nicht, es ist nur eine Geste, die er in Tsubasa ausschließlich Syaoran gegenüber zeigt und die sehr schon das Vater/Sohn Verhältnis der Beiden zeigt.

Sollte ich es also drin lassen oder lieber eine Kopfnuss draus machen? (Nichts sagt „Ich liebe dich“ wie eine Kopfnuss 8D). Und dann dachte ich mir: Sch**** drauf, ich hab’ mir was dabei gedacht und die Einzigen, die meckern würden wären Leute, die KuroTomo oder FyeChii shippen. Ich meine, nennt es ein Vorurteil, aber wer diese Pairings supportet, der kann ganz offensichtlich keinen Subtext lesen.

Das Wuscheln soll in diesem Falle eine eher familiäre Beziehung der Beiden darstellen, á la großer Bruder/kleiner Bruder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-11-02T21:17:38+00:00 02.11.2010 22:17
Looooooooooooool XDDD
Der Auftritt von Watanuki und Doumeki ist eindeutig gelungen! *lach*
Besonders Watanuki als fauchender Kater gefällt mir XD~ Das find ich auch in Holic immer so lustig, wenn er über Doumeki schimpft und Himawari ständig das Bild einer wild fauchenden Katze im Kopf hat XD

Und jetzt gibts auch endlich mal ein paar Infos ^^
Spärlich, aber immerhin!
Dass Kurogane Fye durch die Haare wuschelt find ich an der Stelle übrigens besser als ne Kopfnuss ^_^

Bis denn~
Grüssle, Puffie~


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