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Dope

von

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I think…I wanna be forgiven…hmh, more than anything…!

10. Kapitel – I think…I wanna be forgiven…hmh, more than anything…!
 

Und hier, kurz vor Nikolaus, das nächste Kapitel *-*

Ich hoffe, dass ich es bis zum 6. Dezember schaffe, schon das nächste hochzuladen...noch ist es in Bearbeitung...und es würde dann kürzer werden als dieses ^^;;

Enjoy~
 

---
 

Musik: LOVEHOLIC – Singiru

Utada Hikaru – Simple and Clean
 

---
 

Nachmittags, ein Krankenhaus in Tokyo…
 

Zeros POV
 

Mit unbewegter Miene starrte er aus dem Fenster. Die Schwester, die ab und zu nach ihm schaute, sprach ihn nicht an, denn sie dachte, er würde mit trübem Herzen den Regen beobachten, der schon seit Stunden auf die Erde nieder fiel. Und sie ging davon aus, dass er überlegen würde, was ihm eigentlich passiert war. Warum er in dem Wald gewesen war und wie er sich verletzt hatte.

Die Ärzte gingen von einem Tier aus, das ihn gebissen hatte, obwohl sie den Abdruck des Bisses keinem Tier eindeutig zuordnen konnten.

Zero selbst hatte einfach gesagt, dass er sich an nichts erinnern konnte. Die Ärzte begründeten das ganz einfach damit, dass er unter Schock stehen würde.

Und so ganz Unrecht hatten sie nicht. Zwar konnte er sich an alles genau erinnern, er konnte noch genau Karyus Zähne in seinem Fleisch spüren und hatte sein Knurren und Fauchen in den Ohren, aber immer, wenn er an den Abend und an Karyu selbst zurück dachte, dann fing sein Herz ängstlich an zu schlagen und alles in ihm zog sich schmerzhaft zusammen.

Was Karyu getan hatte, verletzte Zero noch immer zutiefst. Natürlich war da der Schock, dass der Blonde tatsächlich einer dieser Blutsauger, ein Vampir, sein musste, aber genauso schlimm fand Zero es, dass er ihn gebissen, ausgesaugt und dann zurück gelassen hatte.

Was hatte sich Karyu dabei gedacht? Vermutlich gar nichts…

Ein leiser Seufzer verließ Zeros Lippen, während er die Augen schloss. Er kam nicht umhin zuzugeben, dass er nun wirklich ernsthafte Angst vor Karyu hatte. Und damit hatte er ihn verloren. Wie sollte er ihm je wieder gegenüber treten?

Mit aller Macht hielt Zero die Tränen zurück. Und wo sollte er jetzt hin? Bereits 3 Tage nun war er schon hier im Krankenhaus. Sobald er wieder laufen konnte, was in wenigen Tagen der Fall sein würde, würde er von hier weg müssen – aber wohin denn nur? Offensichtlich suchten die Banden der Stadt nach ihm und Karyu… Nirgends war es mehr sicher für ihn…

Aber eine Übergangslösung gab es vielleicht doch…
 

Karyus POV
 

3 Tage später, 17 Uhr, Karyus Villa…
 

Seit knapp einer Woche hockte ich nun schon in meiner Villa und schlug und verfluchte mich innerlich für das, was ich getan hatte. Zwar hatten sich meine anderen Probleme in der Zwischenzeit erledigt, aber der Preis, den ich dafür hatte zahlen müssen, war hoch gewesen. Von Michio würde ich wohl nie wieder etwas hören.

Ich wusste, dass er noch lebte. Ob das gut war, und wenn ja, für wen von uns beiden, das wusste ich nicht.

Als das Reh damals aufgetaucht war, hatte ich schon so viel Blut in mir gehabt, dass ich gemerkt hatte, dass ich da Michio gerade fertig machte. Anstatt ihn also zu töten, hatte ich meinen Blutdurst lieber an dem Reh gestillt. Später wusste ich nicht mehr, wo ich ihn genau zuletzt gesehen hatte. Aber ich hatte auch so gespürt, dass er nicht mehr im Wald war. Er musste also noch leben.

Ich hatte gleich am nächsten Tag, nachdem in meine Wohnung eingebrochen worden war, in Tokyos Krankenhäusern herum gefragt, ob sie einen Patienten mit dem Namen Michio Shimizu auf der Station hatten. Bei einem Krankenhaus hatte ich Glück gehabt. Auskunft über seinen Zustand hatte man mir nicht geben dürfen, aber ich hörte an dem Tonfall heraus, dass er nicht gerade im Sterben lag.

Beruhigt hatte ich aufgelegt und versucht ihn zu vergessen. Das gleiche würde er jetzt sicher auch machen.

Einen Tag später war Hizashi zu mir gekommen wegen Michio, aber ich hatte ihm gleich gesagt, dass ich den Menschen wohl mit Sicherheit los war. Ich hatte ihm grob erzählt, was passiert war, allerdings hatte ich es mir gespart darauf hinzuweisen, dass ich Michio gebissen hatte und er nun wohl wusste, dass ich ein Vampir war.

Wohlwollend hatte er immerzu genickt und mir dann versprochen, sich um die Sicherheit meiner Wohnung zu kümmern, und den Banden ordentlich einzuheizen, damit sie mich in Zukunft in Ruhe ließen. Er hatte nicht mal gefragt, warum die so scharf auf mich waren. Er vertraute mir wohl… Dabei wusste er, dass vor einiger Zeit sehr viele Mitglieder einer Bande umgebracht worden waren. Doch wer es gewesen war, nämlich ich, davon hatte er keine Kenntnis…

Ein wenig dumm stellte sich Hizashi für meinen Geschmack schon an, und ich hatte die Befürchtung, dass er trotzdem bald hinter alles kommen würde. Was dann mit mir passieren würde, wollte ich lieber nicht wissen. Es würde wohl das Beste sein, schon mal für meine Flucht zu sorgen…
 

Die Aufträge, die ich weiterhin erhielt, erledigte ich nun nicht mehr hintereinander weg. Ich wurde langsamer und hatte irgendwie einfach keine rechte Lust mehr auf das Ganze.

Der Gedanke an Michio beschäftigte mich zu sehr.

Am nächsten Tag beschloss ich daher, ein letztes Mal nach ihm zu schauen.

Einen Blick auf ihn werfen, sehen dass es ihm gut ging, und dann konnte ich ihn endlich vergessen. Seit ich ein Vampir war, hatte ich natürlich wenig Menschen nah an mich heran gelassen und war ein engeres Verhältnis mit ihnen eingegangen, so wie zum Beispiel mit Michio. Deswegen war es schwer, diese Menschen einfach wieder zu vergessen, das war mir klar, aber in dieser Situation war es wohl besser für uns beide.
 

Während ich mich mit dem Auto auf den Weg zum Krankenhaus machte, musste ich wieder an den Abend vor einer Woche denken. Dass ich endlich von Michios Blut hatte kosten dürfen, erfreute mich in keinster Weise. So hatte es nicht passieren sollen. Diesmal war es aus einer Not heraus geschehen. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle gehabt, weil nur noch wenig Blut in mir gewesen war. Es war eine Verzweiflungstat gewesen.

Im Grunde war alles schief gelaufen. Nichts konnte ich mehr rückgängig machen.
 

Ich hielt auf dem Parkplatz vor dem großen Gebäude und stieg aus, lief in die Eingangshalle zur Rezeption, wo ich mich nach Michio erkundigte.

„Oh Shimizu-kun?“, fragte die Schwester noch mal nach und lächelte. Sie schien ja gute Erinnerungen an ihn zu haben…

„Nun, das tut mir leid, aber der junge Mann ist bereits gestern entlassen worden“, informierte sie mich und schaute traurig drein. „Er kann zwar wieder laufen, aber dennoch schien es ihm nicht sonderlich gut zu gehen…“ Sie seufzte. „Wir hätten ihn lieber noch etwas hier behalten sollen, wenigstens bis er sich wieder erinnert hätte, was überhaupt passiert ist…“

Ich hielt inne und starrte sie an. „Wie...? Sie meinen, er weiß gar nicht mehr, was ihm zugestoßen ist?“

Die Schwester schüttelte betrübt den Kopf. „Nein, leider nicht. Der junge Mann stand unter Schock, als er hier eingeliefert wurde. Er sagte, er könne sich an gar nichts mehr erinnern und wüsste nicht, wie er in den Wald gelangt sei geschweige dann was ihn da angegriffen hatte…“

Ich schluckte. Das war eigentlich gut! Das hieß, dass ich vielleicht doch noch eine Chance hatte! „Wissen Sie, wo er hin ist? Hat er irgendetwas gesagt?“, wollte ich hastig wissen, doch sie schüttelte schon den Kopf.

„Nein, das entzieht sich leider meiner Kenntnis… Er hat generell nicht sehr viel geredet…“

Ich bedankte mich für die Auskunft und verschwand auch schon wieder aus dem Krankenhaus.

Als ich in meinem Auto saß, musste ich mich erstmal beruhigen. Die Gedanken purzelten kreuz und quer durch meinen Kopf. Ich musste Michio finden, egal wo er sich gerade rumtrieb! Wenn er sich wirklich nicht mehr erinnerte, dachte ich mir irgendwas aus und konnte ganz normal mit ihm weiter leben, als sei nichts passiert!

Mit einem euphorischen Gefühl verließ ich den Parkplatz und überlegte, wo ich zuerst suchen sollte. Es gab so wenige, und doch so viele Möglichkeiten wo er sich aufhalten konnte.

Vielleicht war Michio ja zur Villa gegangen? Er wusste, dass er mich dort immer finden würde. Und wenn er sich tatsächlich nicht mehr an den verhängnisvollen Abend erinnern konnte, dann würde er ja keine Angst haben mich aufzusuchen.

So entschied ich mich dazu, erstmal zurück nach Hause zu fahren.
 

Als ich die Villa betrat, merkte ich aber gleich, dass er hier nirgendwo war. Trotzdem durchstreifte ich nachdenklich ein paar Räume, und unter anderem auch den Überwachungsraum für meine Villa samt der Eigentumswohnung.

Aus Gewohnheit schaute ich mir die Bildschirme an und stockte bei einem der letzten, die in der Wohnung angebracht waren. Da war jemand im Schlafzimmer…

Ich trat näher an den Monitor und beobachtete das Ganze genau.

Das war auf jeden Fall Michio! Er stand gerade auf und durchquerte den Flur um in die Küche zu gehen.

„Strike…“, murmelte ich und verließ hastig die Villa um mich auf den Weg in die Wohnung zu machen.

Wenn ich das richtig gesehen hatte, dann humpelte er noch wenig vor sich hin…

Ich brauchte keine 10 Minuten um zu meiner Wohnung zu gelangen. Vorteil eines Vampirs: seine Geschwindigkeit!
 

Ich straffte mich und machte mich zu allem bereit, dann schloss ich leise die Wohnungstür auf und betrat kaum hörbar den Flur. Vorsichtig schaute ich ins Schlafzimmer, aber dorthin war er nicht zurück gekehrt, auch in der Küche war er nicht.

Ich ging ein paar Schritte weiter, diesmal ließ ich sie ihn hören, damit er wusste, dass ich hier war. Vielleicht dachte er jetzt ja aber auch, dass es wieder ein paar Leute aus der Bande waren…

Ich tat einen Schritt ins Wohnzimmer und entdeckte ihn dort.
 

Michio sah auf und blickte mich überrascht an, dann wandelte sich sein Gesichtsausdruck in einen ängstlichen.

Allein an seinen Augen konnte ich erkennen, dass er noch alles wusste. Sie waren ein einziger Vorwurf.

Ich seufzte leise und blieb stehen, während ich die Hände hob. „Ganz ruhig, Michio, ich will dir nichts tun“, versicherte ich ihm und schaute ihn mit leicht geneigtem Kopf an.

Trotzdem stand er hastig auf und wich etwas vor mir zurück. Er sagte nichts, sondern starrte mich nur an. Wieder war ich kurz davor, einfach seine Gedanken zu lesen, damit ich wusste, was ich machen sollte.

„Du…du kannst dich also doch noch an alles erinnern, nicht wahr?“, wollte ich von ihm wissen. „Den Ärzten im Krankenhaus hast du nur erzählt, du könntest dich nicht daran erinnern, aber das war gelogen…“

Leicht nickte Michio. „Die Geschichte hätte mir eh keiner geglaubt…“, sagte er leise und sah mich unsicher an. „Warst du im Krankenhaus?“

Ich nickte. „Ja, vorhin erst…aber sie haben mir gesagt, dass du gestern schon entlassen wurdest…obwohl du dich noch nicht erinnern könntest, was passiert sei..wegen des Schocks…“, erwiderte ich ebenso leise. Ich hob den Blick und sah ihn an. „Ich hatte gehofft, dass es die Wahrheit ist, was sie sagten“, gab ich zu, weswegen Michio mich verwirrt ansah. „Ich hatte gehofft, dass du dich wirklich nicht erinnern kannst…dann hätten wir ganz normal weitermachen können…“

Er senkte den Blick und schwieg. Ich hatte ihn verletzt. Nicht nur körperlich. Auch seiner Seele hatte ich Schaden zugefügt; ich sah es an seinen Augen, an seiner Haltung mir gegenüber.

„Es tut mir leid, Michio. Ich habe das nicht gewollt…“, sagte ich leise, doch er hob den Blick nicht und schwieg weiterhin kurz, dann sprach er kaum hörbar.

„Ich hätte wohl schon viel früher merken müssen, dass mit dir etwas nicht stimmt… Ich hätte früher drauf kommen müssen, dass du ein Vampir bist…“

Ich senkte den Blick. Jetzt wusste er es also wirklich.

Natürlich. Legenden über uns gab es zuhauf. Und wenn man von jemandem das Blut ausgesaugt bekam, war wohl schnell klar, dass dies nur ein Vampir sein konnte…
 

„Tut mir leid, dass ich einfach so wieder hier in deiner Wohnung aufgetaucht bin“, sagte er plötzlich und machte ein paar Schritte auf mich zu, ohne aufzuschauen. „Ist wohl besser ich gehe jetzt.“

Er wollte an mir vorbeilaufen, doch ich hielt ihn instinktiv am Arm fest. „Nein, ich bitte dich, Michio, warte“, sagte ich leise, während er seinen Arm aus meinem Griff zog und mich kurz ansah. Ich nahm es als Aufforderung, weiter zu sprechen und zu retten, was noch zu retten ging.

„Wenn du möchtest, kannst du gerne hier bleiben, das ist das Mindeste was ich für dich tun kann“, sagte ich leise. „Die Wohnung ist wieder sicher. Die Leute der Stadtbanden haben es nicht mehr auf mich abgesehen. Das wurde…ihnen ausgeredet“, umschrieb ich es. „Aber dich jagen sie nach wie vor. Noch bist du in Gefahr. Sie wollen dich tot sehen, da du mit in den Tod von Keiichi verwickelt bist. Nirgendwo bist du jetzt sicher, außer hier oder in meiner Villa. Aber da ich davon ausgehe, dass du mich lieber nicht mehr in ständig in deiner Nähe haben willst, ist es wohl besser, du bleibst hier.“

Ich sah ihn forschend an, doch er hatte den Blick gesenkt und schien zu überlegen. Er biss sich hart und unentschlossen auf die Unterlippe, bis sie fast zu bluten begann.
 

„Nicht.“

Unwillkürlich hatte ich einen Finger auf seine Lippen gelegt, doch anstatt zurück zu schrecken, sah Michio mich lediglich etwas überrascht an, während er langsam seine Unterlippe zwischen seinen Zähnen entließ.

„’Tschuldige…“, murmelte er nun sogar und sah verlegen beiseite. Er hatte sich wohl gemerkt, dass es nicht sonderlich ratsam war in meiner Gegenwart zu bluten.

„Nein, du brauchst dich für nichts zu entschuldigen“, sagte ich sanft und sah ihn weiterhin an, ließ meine Hand auf seiner Schulter ruhen. „Aber nun sag, wie entscheidest du dich?“, fragte ich ihn leise. „Möchtest du hier bleiben?“

Michio schien es selbst noch nicht so richtig zu wissen und sah mir in die Augen. „Warum..machst du das für mich?“, wollte er wissen, anstatt mir eine Antwort zu geben.

Etwas überrascht erwiderte ich den Blick, bevor ich ehrlich antwortete. „Weil…du mir wichtig bist.“

„Aber ich bin nur ein Mensch…“, erwiderte er leise, weswegen ich den Kopf schief legte und ihm ernst in die Augen sah.

„Das weiß ich. Aber darf ich…einen Menschen nicht lieb haben, nur weil ich…kein schlagendes Herz mehr habe…?“, fragte ich leise und sah ihn sanft an.
 

Offensichtlich wusste er nicht, was er darauf antworten sollte und schaute mich nur aus großen Augen an. Aber er schien etwas besänftigt, nicht mehr so verletzt wie noch vor einigen Minuten.

Ein hauchzartes, sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, das er sogar ein wenig zu erwidern schien, dann reckte sich Michio sogar etwas zu mir hoch, weswegen meine Augen etwas größer wurden, aber bevor etwas geschehen konnte, spürte ich unvermittelt zwei Präsenzen hinter mir und hörte die wohlbekannte Stimme von Hizashi, die mir zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, einen leisen Angstschauer über den Rücken trieb.
 

„Karyu! Was muss ich da sehen und hören?!“

Ich drehte mich auf der Stelle um und stellte mich schützend vor Michio. Zu meinem Unglück war der Vampir neben Hizashi kein geringerer als Auron selbst, das Oberhaupt der in Tokyo lebenden Vampire. Kurzes, schwarzes Haar, eine Narbe, die sein eines Auge geschlossen hielt.

Ich schluckte und schwieg, während mich die beiden ernst ansahen.

„Entferne dich sofort von diesem Menschen, Karyu-san“, donnerte die tiefe Stimme Aurons, aber ich regte mich nicht und schüttelte den Kopf.

„Nein, das werde ich sicherlich nicht. Verschwindet von hier“, forderte ich, aber Hizashi trat einen Schritt auf mich zu und funkelte mich an.

„Du treibst es eindeutig zu weit, Karyu. Wir haben Nachforschungen angestellt und leider musste ich dabei feststellen, dass du mir einiges verschwiegen hast, was diesen Menschen hier angeht.“ Mit abfälligem Blick sah er kurz zu Michio, der sich hinter mir hielt. Er war ein Stück zurück gewichen.

„Gut, dann weißt du eben alles. Ich tue eine Menge für ihn, und?“

„Ja…und er weiß über Vampire Bescheid, dank dir. Wir müssen ihn töten. Und so leid es mir tut, dich wird auch eine harte Strafe treffen, das ist dir sicher bewusst. Sich auf diese Weise mit einem Menschen einzulassen…das geht so nicht!“

Auron nickte grimmig an seiner Seite und die Wut stieg in mir hoch. Warum nur wollte ständig jemand den Kleinen umbringen?!

Ich starrte die beiden kalt und feindselig an, während sich meine Augen eisblau verfärbten.

Hizashi und Auron blieben hart. „Karyu-san! Beuge dich unserem Willen! Oder es wird noch schlimmeres geschehen!“, drohte Auron, doch ich hörte nicht darauf.

„Nein! Ich werde nicht zulassen, dass ihr ihm auch nur ein Haar krümmt!“, stellte ich klar und spürte diese seltsame Macht in mir. Es war genau das, was die anderen Vampire immer an mir gefürchtet hatten…
 

Zeros POV
 

Er trat einen weiteren Schritt zurück und beobachtete Karyu. Irgendwas ging wieder mit ihm vor, das sah man. Ein blauer Nebel bildete sich um ihn herum…

„Karyu! Lass das sein! Du musst dich unseren Regeln und Vorschriften fügen!“, rief der Vampir, den Zero letztens schon im Streit mit Karyu gesehen hatte.

„Verschwindet!“, knurrte Karyu mit tiefer Stimme. „Oder ich garantiere für nichts!“

Kalt sah der schwarzhaarige, andere Vampir auf.

„Wir verstehen, du stellst dich gegen uns.“ Mit einem gefährlich Funkeln trat er einen Schritt auf Karyu zu, um den sich der merkwürdige Neben verstärkt hatte.

„Auron, sei vorsichtig! Du weißt, wozu Karyu fähig ist!“, rief Hizashi beunruhigt, während dieser sich ihm aber weiterhin näherte.

Karyu blieb ruhig und regte sich nicht. Es schien fast, als würde er auf etwas Entscheidendes warten…
 

„Du willst also deine Existenz für diesen dreckigen, unbedeutenden Menschen aufgeben?“, höhnte der Vampir namens Auron und blieb vor Karyu stehen, um den sich nun sogar schon leichte, helle Blitze bildeten, weswegen Hizashi langsam zurückwich, ebenso wie Zero selbst, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Was war nur mit Karyu los?

„Ich hätte vielleicht Nachsicht gehabt, wenn du ihn wenigstens als laufende Bar benutzt hättest. Sein Blut scheint dir ja sehr geschmeckt zu haben, als du ihn ‚aus Versehen’ gebissen hast. Aber das hier… ‚Einen Menschen lieb haben’…“ Er schüttelte den Kopf. „Das geht zu weit.“

Karyu gab ein Knurren von sich, doch Auron reizte ihn weiter.

„Du hättest ihn gleich ganz aussaugen und töten sollen. Oder ihn zu einem Vampir machen sollen… Vielleicht sollten wir das sogar machen, was hältst du davon?“

Zeros Augen wurden groß. Er hoffte inständig, dass Karyu sich nicht dazu überreden ließ. Er wollte keiner von diesen Blutsaugern werden, so gern er Karyu auch hatte!

„Ich würde dir sogar die Ehre geben es selbst zu tun!“, meinte Auron nun etwas ernster. „Beiß ihn noch mal, mach ihn zu einem Vampir! Oder wir werden ihn töten!“
 

Dann ging alles ganz schnell. Zero begriff so rasch gar nicht, was da passierte.

Er hörte nur noch Karyus wütende Stimme, den Schrei des anderen Vampirs, der immer weiter vor Auron und Karyu zurück gewichen war und instinktiv hob Zero die Arme vors Gesicht und duckte sich etwas, während er durch seine Augenlider nur noch blaues Licht sah.

Ein merkwürdiges Knistern hing in der Luft, jemand schrie fassungslos Aurons Namen, dann hörte der Schrei abrupt auf und es war unheimlich still.

Fest hatte Zero die Augen geschlossen und atmete schwer vor Angst, sein Herz schlug wild in seiner Brust und er traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Waren sie weg? Was war mit Karyu?

Bevor er sich entscheiden konnte und die Neugier siegen konnte über seine Angst, spürte er plötzlich eine Hand auf seinem Arm, den er sofort sinken ließ.

Zögernd öffnete Zero die Augen und bekam fast einen Schock, als er in Karyus eisblaue sah, die gefährlich funkelten. Der Vampir war nur wenige Zentimeter von ihm entfernt.

„Michio, ist alles in Ordnung?“, fragte er ihn atemlos und wich ein paar Schritte zurück, da er wohl merkte, dass er Zero Angst machte.

Er schluckte und nickte, während er sich langsam aufrichtete. „Ja…ich denke schon“, meinte er leise und sah fragend zu Karyu auf. „Was ist passiert? Was ist mit den..beiden Anderen?“, fragte er leise, woraufhin Karyu zur Seite trat und man nur noch einen Vampir auf dem Boden liegen sah, offenbar bewusstlos.

„Auron hab ich volle Kanne erwischt, seine Überreste ist die Asche da“, er deutete auf den grauen, krisseligen Staub, „aber Hizashi…der wird bald aufwachen…und bis dahin müssen wir von hier verschwunden sein.“

Er machte eine Pause und sah Zero ernst an, der etwas angeekelt den Blick von der Asche löste und zu ihm hochsah.

„Wie meinst du das?“, wollte er mit großen Augen wissen, weswegen Karyu seufzte und den Blick senkte. Als er ihn wieder hob und ihm in die Augen sah, da waren seine Augen glücklicherweise wieder braun und nicht mehr so furchteinflößend. Erleichtert atmete Zero aus und wartete, dass Karyu ihm antwortete.
 

„Michio…sieht so aus, als müssten wir aus der Stadt verschwinden.“
 

Zero hörte nur die Worte „Wir“ und „verschwinden“. Ungläubig sah er Karyu an, der aber schon weiter sprach.

„Hier ist es für uns nicht mehr sicher, das hast du sicher gemerkt, oder? Ich hab grade Auron, das Oberhaupt der Vampire dieser Stadt, aus dem Dasein befreit, und Hizashi, ebenfalls ne große Nummer hier in Tokyo, hat das alles mitbekommen. Sie werden mich jagen. Und dich ebenfalls, so wie die Leute der Stadtbanden. Es ist das Beste, wenn wir hier so schnell wie möglich verschwinden, verstanden?“

Er machte eine Pause und sah Zero eindringlich in die Augen. „Ich will dir helfen. Und dich beschützen. Glaubst du mir das?“

Zero erwiderte den Blick und erkundete ganz genau, was in den Augen Karyus geschrieben stand, dann nickte er. „Ja, okay. Ich glaube dir.“
 

Erleichtert, wie es schien, nickte Karyu. „Gut, dann hör mir jetzt zu. Schnapp dir eine Tasche und sammel alles zusammen, was du hier findest und für wichtig hältst.“

Als Zero den Kopf schief legte, erklärte Karyu rasch weiter. „Wir haben nicht viel Zeit. Pack zusammen, was du in den nächsten Tagen brauchen wirst. Klamotten, was zu essen, Geld, wenn du hier was davon zu liegen hast…so was halt! Mach jetzt!“

Aufgeschreckt nickte Zero und begann in der großen Wohnung herum zu rennen.

Dabei hörte er Karyus Stimme. „Wir müssen dann noch schnell rüber zu meiner Villa. Ich muss ein paar Daten vernichten und dann können wir vielleicht da noch etwas einsammeln.“

„Okay!“, erwiderte Zero nur keuchend, als Zeichen, dass er es gehört hatte. Ob Karyu wohl auch Blut aus der Villa mitnehmen würde? Oder war er eher…jemand, der Frisches bevorzugte?

Zero schluckte und konzentrierte sich lieber wieder auf die Suche.

Er hatte einen Rucksack gefunden, in den leider nicht ganz so viel reinpasste wie er sich das gewünscht hätte. Als er nach einer Weile zurück ins Wohnzimmer kam, waren Karyu und der bewusstlose Vampir weg.
 

„K-karyu…?!“

Unsicher trat Zero ein paar Schritte vor, passte dabei auf nicht in die Asche zu treten.

„Können wir?“

Zero zuckte zusammen und wirbelte auf dem Absatz herum. Karyu war hinter ihm erschienen.

Verwirrt nickte er. „Ja…denke schon.“

Karyu nickte und winkte ihm. „Na dann los. Hüpf auf meinen Rücken.“

Zeros Herz setzte kurz aus. „Was?! Warum das denn?“

Mit ernster Miene drehte sich der Vampir noch mal zu ihm um. „Michio…rauf da. Stell keine Fragen, wir haben keine Zeit.“

„Es heißt Zero…“, grummelte Zero und schulterte den Rucksack, dann nahm er seinen Mut zusammen und ging zu Karyu, sprang mit einem Satz auf seinen Rücken.

Er klammerte sich an ihm fest und kam sich im selben Moment noch ganz schön doof vor.
 

„Mach lieber die Augen zu. Ich leg den Turbogang ein.“

Anstatt nachzufragen, machte Zero einfach das, was Karyu von ihm wollte. Zum Glück.

Ehe er es sich versah, spürte er plötzlichen Wind um seine Ohren pfeifen. Wie waren sie verdammt noch mal so schnell nach draußen gelangt?

Der Wind und die Kälte waren das einzige, was er wahr nahm. Karyu schien nichts zu sagen, nicht mal zu atmen, er hörte ihn nicht. Manchmal glaubte er, Autos zu hören, aber er traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Es würde schon einen Grund geben, warum Karyu ihm geraten hatte, sie geschlossen zu halten.
 

Nach nur wenigen Minuten war alles vorbei. Der Wind hatte aufgehört zu pfeifen und er konnte Karyus Stimme hören, in der eine gewisse Hektik lag.

„Wir sind da…“

Zögernd öffnete Zero die Augen und rutschte langsam von Karyus Rücken runter. Sie standen vor dem Eingangsportal der Villa.

„Du wartest hier in der Eingangshalle, bis ich fertig bin. Schrei, wenn irgendwas ist…“, meinte der Vampir, während er die Doppeltür öffnete und sie reingingen.

Mit großen Augen sah Zero ihm hinterher. „Und wenn ich nicht schreien kann, weil man mich schon längst abgemurkst hat?“, fragte er, weswegen sich Karyu leicht lächelnd zu ihm umdrehte.

„Dann…haben wir wohl beide großes Pech gehabt…“

„Hmmm…“

Ein wenig bedrückt sah er ihm nach und setzte sich kurzerhand auf den Marmorboden. Ob er wohl je wieder in diese Villa zurück kehren würde? So richtig wissen tat er es nicht. Und auch, wenn er diesen Ort noch nicht allzu oft gesehen hatte, so gefiel es ihm hier. Es war ruhig…und strahlte einfach etwas Angenehmes aus. Hier fühlte er sich wohl.

Er seufzte und wartete dann weiter auf Karyu. Er bedauerte es, keine Kamera zu haben um ein paar letzte Fotos machen zu können.

Kurzerhand entschloss er sich, noch ein bisschen umher zu laufen, bis Karyu fertig war, und sich die einzelnen Zimmer genau einzuprägen, damit er nie vergessen würde, wie es hier aussah.
 

Nach einer unbestimmten Zeit hörte er Karyus Stimme und lief hastig zurück zur Eingangshalle, wo er schon wartete und ihn mit hochgezogener Augebraue musterte. „Wie war das? In der Eingangshalle warten?“

„’Tschuldige…“, murmelte Zero und lächelte schüchtern, dann folgte er Karyu hinaus und zur Garage. „Weißt du schon…wohin es geht?“

„Weg von hier.“

Zero traute sich nicht, weiter zu fragen. Offensichtlich wusste Karyu es ja eh nicht.

Schweigend stiegen sie in den Wagen und fuhren los. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Karyu nicht zurück geschaut hatte.
 

„Denkst du, dass wir…hierher zurück kommen werden…?“, fragte Zero deswegen leise und sah zu Karyu.
 

„Ich hoffe es…“
 

---

tbc
 

Wow, was soll ich sagen? Die Reise beginnt~ ...und ich muss Plätzchen backen gehen xD Und Weihnachtsgeschenke sollte ich langsam auch mal besorgen gehen x.x Bin da nur so schrecklich unkreativ...

Ich wünsch euch ein schönes 2. Adventswochenende :3

*Kekse & Kakao hinstell*

Bis bald :D
 

Aaaaaber ganz zum Schluss kommt noch ein weihnachtliches Danke schön~
 

@ Temari2011: Nya Karyu hat Zero schon erkannt, nur...war der vampirische Instinkt leider zu stark ûu Und an das arme Reh denkt doch keiner xDD Ich jedenfalls nicht...gibt doch genug von den Viehchern xDD Hauptsache Zero lebt .o. Aber vielen Dank für das Lob >///<
 

@ Sixty69Nine: Die Nächste, die an das 'arme' Reh denkt xDD Ist doch nicht weiter schlimm, Zero leeeeebt, das ist wichtig xDD Und 'SIE' ist völlig unbedeutend und wird niiiie wieder auftauchen xD Frauen gab es in Zeros Leben schon genug ><'
 

@ Lucel: Neeein ich will euch gar nicht ärgern ;____; Und das Ende jetzt war ja nicht ganz so dramatisch xD Das nächste und übernächste Kapitel wird etwas entspannter~ Die Distanz zwischen Karyu und Zero muss endlich verringert werden ;) Und jaaa ich weiß...Zero leidet und tut einem Leid...und das wird er noch mehr ._. Eigentlich quäl ich sonst immer Karyu mit Vorliebe xDD'''
 

@ Fascination-Street: xDDDD Ich kenn den Film ;D Den Soundtrack nicht so gut..aber den Film bzw DIE FILME xDD Jedenfalls...aaawwww~ x3 Vielen lieben Dank für das Lob! >///< Ich freue mich wirklich sehr, dass es dir so gut gefällt ^_^ Ich hoffe stark, dass es auch so bleibt. Ich kenn das Gefühl ja selbst, wenn man eine gute und spannende FF liest :3
 

@ Asmodina: Irgendwie bin ich beruhigt, dass du Karyu noch magst^^ Er hat das ja nicht direkt mit Absicht gemacht...bleibt nur noch die Frage offen, auch wenn er versprochen hat, es nicht mehr zu tun und Michio nicht mehr zu verletzen - kann er das Versprechen wirklich halten?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-12-04T16:15:14+00:00 04.12.2010 17:15
Wieder mal ein super Kapitel, bin aber auch nichts anderes von dir gewohnt.
Es ist schön das Zero und Karyu immer noch sowas wie Freunde sind, denn Zero hätte ja allen Grund gehabt Karyu nun zu hassen.
Gut zu wissen das Karyu immer noch Zero beschützen will, auch wenn ich glaube das es immer schwieriger für ihn wird, denn er hat ja den ´Chef` der Vampire dieser Stadt getötet und das gibt bestimmt noch Ärger.
Die beiden brauchen jetzt echt mal etwas ruhe, damit sie wieder etwas Kraft für ihre Zukunft sammeln können.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Bis denn. LG Temari
Von: abgemeldet
2010-12-03T20:18:58+00:00 03.12.2010 21:18
OH MEIN GOTT! so mehr ich lese, desto mehr verliebe ich mich in die FF.
Dieses Verhältnis zu denen ist viel intensiver als bei jeder Beziehung ehy.. Kami *~*
Was ich auch geil finde, dass Zero ihn verziehen hat.
"Och, mein freund hat mich gebissen. Shit Happens.." XDDD
Ich hoffe, dass die ein sicheren Ort finden und dass sie sich näher kommen *evil laugh* . Beinahe hätten sie sich geküsst, wenn ich nicht falsch gelesen habe, als diese Verf*piep* Vampire reinkamen. ô___ô

Von: abgemeldet
2010-12-03T20:04:16+00:00 03.12.2010 21:04
ja? schön, da freu ich mich ^_^
und Karyu geht ganz schön ran um Zero immer wieder zu retten xD
...lebt der andere eigentlich noch oder hat er ihn verschwinden lassen?

(wobei mir deine ankündigung ja wieder sorgen macht >.<)

und danke für die kekse und den kakao *schmatz & schlürf*
Von:  Asmodina
2010-12-03T18:56:17+00:00 03.12.2010 19:56
Nun...ich denke, er wird es nicht halten^^..und trotzdem liebe ich Karyu. Ich warte auf das nächste Kapitel.


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