Zum Inhalt der Seite

Spardas and Evas Story

Wie alles Begann
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neuer Körperschmuck

Als Eva zu sich kam, war der Regen bereits vorbei. Sie lag in einer Pfütze und zitterte wegen der durchdringlichen Kälte. Vorsichtig stand sie auf und schaute sich um. Keine Dämonen und auch die Flugbestie war nicht mehr da. Evas Schulter brannte und sie rieb sie mit der Hand. Abgesehen davon war sie unverletzt. Die Jägerin versuchte so gut es ging ihre Gedanken zu ordnen und die Gefühle zu verdrängen, wenigstens bis sie in Sicherheit war. Sie drehte sich zu Roland.

„Es tut mir Leid, alter Freund“, sagte sie mit zitternder Stimme und verließ die Hintergasse. Zu Fuß ging sie zu ihrem Haus.

Unterwegs hielt sie bei einer Telefonzelle an und rief die Polizei. Natürlich anonym. Wenigstens das wollte sie für Roland tun. Sie wollte nicht, dass er dort alleine liegenbleibt und als Insektenfutter oder Essen für hungrige streunende Tiere endet. Obwohl als Insektenfutter würden alle irgendwann enden, doch für seinen Freund wünschte sie, dass es dann anständig passiert, unter der Erde, wie es sich gehört.

Eva verließ die Telefonzelle und ging weiter, wobei sie versuchte so wenig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wie in ihrem Zustand nur möglich war. Vergebens versuchte sie sich in den völlig durchnässten Mantel einzuwickeln, um sich aufzuwärmen. Die Kälte reichte ihr bis ins Knochenmark. Eva schaute in den grauen Himmel, seufzte schwer und beeilte sich in ihre Wohnung zu kommen.
 

Als Eva ihr Mehrfamilienhaus aus rotem Stein erreichte, atmete sie erleichtert aus. Im Hausflur war niemand. Selbst ihre gesprächige Nachbarin Mamisita, die üblicherweise sich ständig im Flur aufhielt, um mit den Nachbarn zu tratschen, war heute nicht da. Es war Eva nur recht. Sie war nicht in der Stimmung etwas zu erklären. Und dass sie viel erklären müsste, war ihr klar, denn sie war sich sicher, dass sie genauso schlimm aussah, wie sie sich fühlte. Da ihr das glücklicherweise erspart blieb, schloss sie schnell ihre Wohnungstür auf und verschwand dahinter. Erschöpft lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Eingangstür und schaute aus dem riesigen Panoramafenster ihrer Einzimmerwohnung. Erst nach einer ganzen Weile wandte Eva den Blick von der blutroten, untergehenden Sonne ab und ging ins Bad. Unterwegs warf sie ihre Kleider ab und stieg sofort unter die Dusche. Die heißen Wasserstrahlen wärmten sie und die Tropfen vermischten sich mit ihren Tränen. Ihr wurde früh beigebracht, dass Tränen nicht helfen, doch trotzdem konnte Eva diese nicht unterdrücken. Sie wollte schreien vor Wut und Schmerz. Mit der Faust schlug sie mehrmals auf die geflieste Wand ein, bis ihre Knöchel zu bluten anfingen. Der physische Schmerz vermischte sich mit dem seelischen. Eva rutschte an der Wand der Dusche runter und blieb regungslos sitzen, während das warme Wasser auf sie fiel und sich weiterhin mit stummen Tränen mischte. Erst nach ungefähr einer Stunde beruhigte sich Eva und als sie endlich aus der Dusche stieg, hatte sie ihre Fassung wieder und war sie selbst. Nur etwas trauriger als üblich, doch es war niemand mehr da, um dies zu bemerken.

Als Eva nach dem Handtuch griff, erwartete sie eine Überraschung. Ihre linke Schulter schmückte eine Tätowierung.

„Was zum...“, sagte Eva laut und eilte zum Spiegel.

Sie wischte mit der Hand über die beschlagene Oberfläche, um klare Sicht zu kriegen.

„Wow!“, brachte sie nur heraus, als sie ihren neuen Körperschmuck anschaute.

Die Flugbestie, die Evas Meinung nach einem Drachen ähnelte, war dieselbe, wie bei Roland. Die, die sich auf sie stürzte. Eva strich über die Schulter mit der anderen Hand. Die Haut war glatt und schmerzte auch nicht mehr.

„Unter anderen Umständen, würde ich sagen, dass es eigentlich extrem cool aussieht.“ Eva schaute sich wieder von allen möglichen Winkeln an.

Die Bestie saß auf ihrer Schulter, den langen Schwanz um ihren Oberarm gewickelt und der starke Kopf ruhte in der Halsbeuge.

Eva zog sich an und verließ das Bad. Sie schmiss sich auf das große Bett und drehte sich zum Fenster. Schlafen konnte sie nicht. Die ganzen Ereignisse des Tages und insbesondere Rolands Worte gingen ihr durch den Kopf. Diese warfen die meisten Fragen auf. Eins war Eva klar, die Bestie war kein einfaches Tattoo. Sie hatte irgendeine Bedeutung, die sie herausfinden musste. Vielleicht war das auch, was Roland von ihr wollte. Entschlossen es so schnell es geht heraus zu finden, schlief die junge Jägerin schließlich doch ein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück