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Das Bild im Spiegel

Kaoru X Hikaru
von

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Hilfe!

Die Nacht hatte Kaoru nicht im gemeinsamen Bett mit Hikaru verbracht.
 

Zu seinem Bruder sagte er, er wolle noch ein wenig auf bleiben und etwas für die Schule vorbereiten. Doch eigentlich saß er lediglich auf dem Fensterbrett in einem dunklen Wohnraum, in dem neben einem Klavier auch eine große Couch und ein Wohnzimmertisch standen.
 

Sein Blick war starr nach draußen in das regnerische Dunkel der Nacht gerichtet. Seine Gedanken waren genauso wirr wie die einzelnen Regentropfen, wenn sie in eine Pfütze mündeten. Nachdem Kaoru aus dem Bad verschwunden war und Hikaru unvollendeter Taten zurückgelassen hatte, hatten die Beiden fast kein Wort mehr miteinander gewechselt.
 

Kaoru war das mehr als unangenehm gewesen, wie Hikaru ihn verwöhnte. Es war eigentlich weniger die Tatsache an sich, sondern mehr der Gedanke, dass Hikaru sich eben für ein Mädchen interessierte, das war wie er. Und dann wollte er seinem Bruder einen runter holen? Was hatte dies nun in Hikarus Kopf für eine Bedeutung. Wollte er ausprobieren, wie seine Kaoru-Freundin reagieren würde, sollte er sie mit seinen Händen verwöhnen? Aber einem jungen Mann einen runter zu holen ist doch was gänzlich anderes, als eine junge Frau zu fingern..., kam es Kaoru in Gedanken.
 

Honey und Mori waren eigentlich mitten im Abschlussstress, konnten es sich aber nicht nehmen lassen, dennoch im Host Club vorbei zu schnuppern. Dies hatte Kaoru beinahe prophezeit, denn sobald die Beiden einen Fuß in das Musikzimmer 3 setzten, schnappte er sich jeweils eine Hand der Beiden und zog sie in ein leeres Klassenzimmer.
 

„Was...?“, stammelte Honey verwirrt und ließ dabei beinahe seinen Hasen fallen. „Was ist los, Kaoru?“, fragte Mori in einem ruhigen Tonfall, mit dem er beabsichtigte, Kaoru ein wenig zu beruhigen. Schwer atmend und unsicher auf seinen Beinen stand der Zwilling nun vor zwei seiner besten Freunde. Er wusste eigentlich gar nicht so genau, was er wollte, aber schon seit Tagesanbruch verspürte er den Drang, irgendjemandem von den Geschehnissen des Vorabends zu erzählen.
 

Kaoru atmete einmal tief ein, in der Hoffnung, er würde sich tatsächlich ein wenig beruhigen, und begann dann zu erzählen. „Also...“, setzte er an. „Ich... ich brauche eure Hilfe.“ Mori nickte darauf lediglich, da er vermutete, sein Freund würde ihnen gleich den Grund verraten. Doch Honey dagegen sprang auf wie ein junges Rehkitz und fuchtelte wild mit seinem Hasen vor Kaorus Gesicht herum. „Was ist denn? Hat dich der böse Tama-chan wieder geärgert?“
 

Der Fuchsbraunhaarige verneinte dies lediglich leise. „Es geht um mich und meinen Bruder...“ Wieder nickte Mori nur und diesmal hielt auch Honey seinen Mund, als er den giftigen Blick seines Freundes sah. „Wir hatten gestern eine eigentlich ganz normale Unterhaltung über Liebe und so... Aber irgendwie hat das ganzen eine vollkommen falschen Weg eingeschlagen.“ Kaoru zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er das wirklich erzählen konnte, denn war dies eine schon recht intime Sache. Noch dazu, da die Beiden Brüder waren.
 

Aufmunternd legte Mori seine Hände auf die Schultern des Jüngeren. Er schien ein Gefühl dafür zu haben, im richtigen Moment das richtige zu tun. Gleich fühlte sich der Zwilling besser und ermutigt genug, um von diesem peinlichen Zwischenfall zu erzählen. „Hikaru meinte, er würde gerne ein Mädchen wie mich haben. Und als ob das nicht Verwirrung genug war, wollte beziehungsweise hat er beim gemeinsamen Bad gestern angefangen, mir einen...“ Er musste Schlucken. „... einen runter zu holen...“, flüsterte er mit rotem Kopf.
 

Beinahe gleichzeitig mit dem Ende seiner Erklärung nahm Mori die Hände von den Schultern des Jungen. „Was soll ich denn jetzt machen? Ich mein, wie soll ich seine Handlung verstehen...?“, fragte Kaoru schließlich und kam sich aus unersichtlichen Gründen wahnsinnig schlecht dabei vor. „Nun...“, brummte Mori distanziert. „Ich weiß auch nicht, wie wir dir dabei helfen können...“ Kaoru nickte. „Ich glaube, ihr habt mir insoweit schon geholfen, dass ihr mir ein Ohr geliehen habt...“
 

„Und was willst du?“, fragte Honey schließlich. „Ich mein, du hast zwar gesagt, Hikaru wolle ein Mädchen, das wie du ist. Und dann hat er eben das getan, was du gesagt hast und du? Du hast mit keinem Wort irgendeine Wertung vorgenommen.“ Kaoru schwieg einen Moment. „Was ich will?“, wiederholte er dann und schaute mit fragenden Augen in die des Kleinwüchsigen. „Na, willst du lieber, das Hikaru ein Mädchen wie dich findet oder... willst du nicht, dass es jemand anderes gibt in seiner Nähe, der ist wie du?“ Darauf fand Kaoru keine Antwort.



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