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Und Sasuke lachte, oder: Das Recht, nicht zu schweigen

Eine Kriegserklärung an Konoha
von

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Ich habe gelacht. Ja, das habe ich. Jetzt, wo ich in der dunklen Höhle liege und darauf warte, dass die Nachwehen der Operation vorbeigehen, erstaunt es mich fast ein wenig, wie weit mich mein früherer Sensei getrieben hat. Der Mann verdient die Aufmerksamkeit gar nicht, und er braucht von meinen Motiven nichts zu wissen. Ohne das Sharingan ist er bloß Mittelmaß, ein Verlierer von Ninja, dessen Anteil am Ruhm der Uchiha, mit dem er so plump herumgeprahlt hat, nichts als erstohlen ist. Und dann versucht er auch noch, es gegen mich einzusetzen! Welches Feingefühl, ich bin beeindruckt. Es ist eine Schande, dass ich ihn einst meinen Lehrer habe nennen müssen. Aber das ist jetzt egal. Soll er denken, was er will. Es geht hier schon lange nicht mehr um irgendjemandes Stolz oder um jenes lächerliche Spiel, wieviel Einfluss er zu haben glaubt. Tatsächlich – keinen. Hat er nie. Ich werde ihn sowieso umbringen.

Die Augenbinde juckt, ich wünschte, ich könnte kratzen. Verdammt, aber meine Hände sind ja festgebunden. Die Dunkelheit hinter meinen Lidern ist so absolut... Sieht so die Blindheit aus, vor der die Uchiha sich mehr gefürchtet haben als vor jedem anderen Gegner?

Itachi hat auch gelacht. In einer vergangenen Lebensphase, als ich ihn noch für einen Mörder gehalten habe... Die Wirkung dieses wahnsinnigen Lachens direkt ins Gesicht habe ich nicht vergessen. Dabei ist sein Ausbruch nicht einmal authentisch gewesen, es war alles nur vorgegaukelt... und ich habe nichts gemerkt, gar nichts, ich habe es geglaubt... vielleicht wollte ich es auch glauben.

Ich erinnere mich: Eine beliebte Erklärung für die Ermordung meines Clans durch meinen eigenen Bruder lautete damals, dass es die Tat eines Verrückten gewesen sei. Als ich noch jünger war und Itachis Tat beim besten Willen nicht verstehen konnte, habe ich diese Möglichkeit tatsächlich in Betracht gezogen, so unwahrscheinlich sie auch war. Die Leute im Dorf haben es geflüstert. 'Psychopath', 'Wahnsinniger'. Ich wusste, dass es nicht wahr war, aber eine Zeit lang... eine Zeit lang habe ich es beinahe gehofft, weil es so viel einfacher gewesen wäre. Dann hätte niemand etwas dafür gekonnt, und ich... ich hätte Itachi nicht hassen müssen.

Aber wäre es wirklich einfacher gewesen? Von wegen. Das ist doch auch eine Lüge gewesen. Ein weiterer Selbstbetrug. Oh was ich nicht alles versucht habe, der kleine Dummkopf, der ich war – das rationale Erwägen von Gründen, die hilflosen Erklärungen für Itachis Tat, die halbherzigen Entschlüsse, ihn dafür zu bestrafen – nutzlos. All das hat mich nie zur Wahrheit geführt. Und den Schmerz konnte es immer nur ausblenden. Es konnte ihn nicht verschwinden lassen.

Warum habe ich auf einmal das Gefühl, als müsste ich gleich weinen? Liegt das an mir oder an den Augen, die ich jetzt in mir trage? Weint mein Bruder? Seine Augen, in meinem Körper. Ist es nicht eigentlich wunderbar: Wir sind uns näher als je zuvor. Nicht wahr, Itachi, jetzt kannst du gar nicht anders, jetzt musst du mich unterstützen...

Ich muss aufpassen. Die Wunden sind noch nicht verheilt, und die Tränenflüssigkeit würde unseren Augen schaden. Das kann ich nicht zulassen. Vielleicht hilft es ein bisschen, wenn ich die Hände zu Fäusten balle und die Nägel in die Handflächen bohre? Es wird die Reaktion in eine andere Richtung lenken... Ah, ich kann es. Ich kann es immer noch. Keine Träne verschwenden.

Schlafen kann ich jetzt bestimmt nicht. Warum fühle ich mich so unruhig? Gibt es irgend etwas, das ich noch bedenken sollte? Habe ich etwas übersehen? Ich frage mich... sollte ich vielleicht in meine Pläne einkalkulieren, dass ich möglicherweise selbst...

Wenn man möglicherweise wahnsinnig ist, weil man seinen ganzen Clan ausgelöscht hat, ist es vielleicht nicht so weit hergeholt, dass es ebenfalls einen gewissen Grad an Wahnsinn erfordert, um seinen eigenen Bruder zu töten. Darüber habe ich doch schon nachgedacht, noch bevor ich überhaupt Konoha verlassen habe. Ich habe nach innen geblickt und mich bereit gefunden, alles in Kauf zu nehmen, wenn es mich nur meinem Ziel näherbringen würde – ich hätte meinen Körper, mein Leben und sogar meine Existenz im Jenseits gegeben, warum also nicht auch meine geistige Gesundheit? Ist es damals bereits ein Zeichen von Wahn gewesen, das alles aufgeben zu wollen, meinen Körper, mein Leben? Und jetzt, was ist jetzt mit mir?

Pah, kann schon sein, dass meine persönliche Entwicklung ein klitzekleines bisschen anders verlaufen wäre, wenn ich das gehabt hätte, was man so schön ein 'normales Leben' nennt. Die Erkenntnis. Ich glaube, sowas läuft gemeinhin unter dem Begriff Trauma. Aber heißt das, ich muss mich jetzt mein ganzes Leben wie ein Opfer verhalten? Heißt das etwa, ich darf nichts anderes können als jammern und schwach sein?

Das ist es doch, was diese falschen Prediger aus Konoha die ganze Zeit wollten. 'Bleib schön brav zu Hause, Sasuke' hier, 'komm schön brav zurück, Sasuke' da, 'wir setzen dir eine Dosis heile-Welt-Fassade und dafür vergisst du am besten einfach alles, ist doch sowieso nichts gewesen, war da was?' Ich könnte kotzen.

Aber warum eigentlich nicht, wirklich beurteilen kann das sowieso niemand. Dann bin ich eben verrückt. Fein, in Ordnung, ich erkläre mich hiermit für nicht zurechnungsfähig. Bekomme ich jetzt meine Familie zurück?

Nein, es ist doch, wie ich es schon vermutet habe. Ich habe überhaupt nichts davon, mir vorzustellen, ich wäre verrückt. Es reicht nicht einmal aus, mich für ein paar langweilige Minuten zu amüsieren. Denn selbst wenn ich es wäre – macht das mein und Itachis Leid etwa weniger real?

Verrückt oder nicht, die ganze Frage ist völlig irrelevant. Die Ältesten wären immer noch Mörder, und ich wäre dennoch zu allem bereit, das ist es, was zählt.

Was zählt, ist all die Zeit, in der mein Bruder hätte leben können, richtig leben, nicht als Ausgestoßener, als Verbannter, sondern in Ruhe und Frieden, mit mir zusammen... Was zählt ist, dass ihm all diese Zeit geraubt worden ist, dass andere das Glück gestohlen haben, das ihm gehört hätte!

Es tut so weh, daran zu denken, aber die Wahrheit ist: Solange ich der Welt meinen Standpunkt klarmachen kann, kann ich es ertragen. Von außen mögen mir ruhig Attribute angehängt werden, die von 'gefallen' bis 'des Wahnsinns' reichen, sollen sie mich doch Verbrecher oder Mörder nennen – ich weiß, dass ich im Recht bin. Diese unerträgliche Konzentration aus Schmerz in meinem Inneren muss einen echten, realen Grund haben. Ich weiß, dass sie einen Grund hat, ich kann ihn zurückverfolgen, und deswegen wird auch mein Verstand diesen Irrsinn überleben.

Schamlosigkeit, Zynismus und Doppelmoral durchdringen die großen Nationen bis zum Kern, das ist der Grund. Diese alten Monster, die sich 'weise Ratgeber' nennen, haben viel zu viel Macht über das Schicksal einzelner Menschen. Noch ein Grund. Es macht mich ganz krank. Sie können einfach mit dem Finger schnipsen und ein Leben zerstören, einen ganzen Clan ausrotten, und dann erlaubt man ihnen, so weiterzumachen wie zuvor. Ein Leben in Ehren, mit Vetorecht und Vorbildfunktion. Was für ein System soll das sein? Erwartet irgendjemand ernsthaft, ich würde auch nur ein Fünkchen Motivation verspüren, mich dafür einzusetzen? Wie verblendet muss man sein?

Natürlich. Da muss ich ja nicht lange überlegen. Naruto, mal wieder. Meinetwegen kämpfen wir zuerst, mir ist egal, mit wem ich anfange. Ich werde nicht versagen, weder gegen ihn noch gegen den ganzen Rest. Ich werde meine Wahrheit um jeden Preis gegen sie verteidigen, und wenn ich dabei jede atmende Seele unter der Sonne gegen mich aufbringe. Was Konoha meiner Familie angetan hat, ist zum Himmel schreiendes Unrecht, und niemand hört hin. Alle pressen sie fest die Augen zusammen und halten sich die Ohren zu und hoffen in ihrer feigen Scheinheiligkeit, das Unwetter schon irgendwie zu überstehen. Aber das Unwetter, das ich über die Welt bringe, wird nicht einfach vorbeigehen. Ich werde dafür sorgen, dass ihnen wahrlich Hören und Sehen vergeht, ganz so wie sie es sich wünschen: Denn wenn ich mit ihnen fertig bin, werden sie weder Augen noch Ohren haben, die zu verschließen sie sich so anstrengen.

Niemand hat hingesehen, niemand seine Stimme erhoben, als sie Itachi gezwungen haben, seine Gefühle zu verraten und seine Menschlichkeit zu verkaufen. Er sollte Konoha den Frieden erkaufen und das ganze Reich beschützen, doch wer hat ihn beschützt? Was hat Konoha für seinen wertvollen Frieden getan? Hört, hört: Konoha hat die ganze Bürde der Verantwortung für seine Zukunft, tausende von Menschenleben, große Worte wie Glück und Hoffnung und Liebe auf die Schultern eines einzigen jungen Mannes geladen, und tat selbst nichts, absolut nichts, für ihn.

Ach was. Sie sind noch viel niedrigträchtiger als das! Sie haben ihre eigene Schande, die ganze Last ihres Versagens ihm aufgeladen, um das Gesicht zu wahren! Sie haben sich gierig seine Fähigkeiten als Ninja und seine menschliche Güte zunutze gemacht, und als sie ihn nicht mehr brauchten, haben sie ihn weggeworfen und wie Dreck behandelt. Ist es das, was du unter Glück verstehst, Konoha? Ist dies das Fundament, auf dem deine Zukunft gebaut sein soll? Was ist dein Frieden wert, wenn er durch das grausamste, unmenschlichste Verbrechen erkauft ist? Ich sage: Das ist überhaupt kein Frieden. Es ist eine Perversion von Frieden, es ist ein einziger Abgrund aus Lügen und Korruption.

Oh, ich kann es fühlen. Mit jedem Gedanken, den ich denke, mit jedem Bild von Hass und Zerstörung, das mir in den Sinn springt, binden sich seine Augen enger an mich. Ich kann spüren, wie unsere Nervenbahnen zusammenwachsen. Er sieht jetzt, was ich sehe, und er feuert mich an.

Wenn Opfer wie das meines Bruders „Alltag“ wären, wie Danzou es hingestellt hat, warum hatten sie dann solche Angst davor, es könnte herauskommen? Warum habt ihr strahlenden Helden von Konoha nicht auch einfach mich aus dem Weg geschafft und riskiert, dass Itachi redet? Dass ich noch hier bin, ist Beweis genug: Was ihr getan habt ist unverzeihlich und ihr konntet es euch nicht leisten, dass die anderen Nationen davon erfahren.

Aber woher diese Arroganz, diese Selbstgefälligkeit? Ihr müsst doch gewusst haben, dass das Schicksal euch irgendwann dafür holen würde. Was jetzt über euch kommt, habt ihr selbst hervorgerufen, und ihr seid Narren, wenn ihr euch diese zehn Jahre zurückgelehnt und in ein falsches Gefühl der Sicherheit gewiegt habt. Klar, zunächst lief ja alles nach Plan für euch: Mich habt ihr auch benutzt, wie es dreister kaum geht, ihr habt Itachi durch mich aus dem Weg geräumt. Er ist keine Gefahr mehr für euch. Aber ich bin nicht tot, ich bin hier und am Leben und ich habe vor, unangenehm zu werden. Sehr unangenehm. Ich, um dessen unwissendes kleines Leben ihr damals so hochmütig verhandelt habt, bin nicht mehr klein und unwissend. Zu dumm, nicht wahr, Danzou?

Mein Bruder und ich, wir hätten ein Leben haben können. Eine Familie, eine glückliche Kindheit, Freunde. Ich habe nie besonders sein wollen, es hätte mir nichts ausgemacht, der ewige Zweite hinter Itachi zu sein, solange mir sein Herz sicher war und das unserer Eltern. Konoha hat das alles zerstört. Warum soll ich nun plötzlich Einsicht haben und Verständnis zeigen, wo den Uchiha über Generationen hinweg nichts als Vorurteile und Misstrauen entgegengebracht worden sind? Sie haben ihren Anführer und Kriegshelden verstoßen, weil sie keinen Krieg mehr wollten! Sie wollten verhandeln statt kämpfen! Und was bekamen sie dafür? Ausgrenzung, Diskriminierung und den Tod.

Den Teufel werde ich tun und das alles einfach schlucken. Den Teufel werde ich tun und mich einfach umbringen und mundtot machen lassen!

Konoha ist die Verkörperung von allem Verachtenswerten auf dieser Welt: Der Kopf eine vergreiste, verknöcherte Führungsriege, die vor keiner Niedrigkeit und keiner menschenunwürdigen Untat zurückschreckt, der Bauch fett und aufgedunsen vor gestohlenem Wohlstand, die Füße an den Wurzeln verrottet und verfault. Jede Zelle in seinem Körper nährt das Ungetüm und trägt seine Verbrechen mit. Jede einzelne Zelle ist ein Teil davon und lacht meinen Bruder aus, wie leicht er sich hat ausnutzen lassen, wie dumm er gewesen ist, wie einfach zu manipulieren. Sie lachen, weil sie noch am Leben sind und er nicht. Sie alle sind Itachis Folterknechte. Dieses aufgeblähte Monstrum hat auf meinen Bruder und meinen Clan gespuckt und sie unter seinen Sohlen zermalmt, während es immerfort lachte, lachte, lachte, und nun werde ich es endlich zu Fall bringen und seiner widerwärtigen Existenz ein für alle Mal ein Ende setzen.

Itachi, höre meine Worte: Ich trete gegen einen Giganten an, und ich habe die Macht dazu. Du hast sie mir gegeben. Ich als Einziger kann und werde nicht stillschweigen, und wenn ich dabei den letzten Rest von dem zerstören muss, was wir einst Heimat genannt haben. Und wenn ich dadurch für immer der Einsamkeit in die Hände falle, weil niemand mehr da sein wird, der die Hand nach mir ausstreckt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Goetheraserei
2013-12-21T10:25:32+00:00 21.12.2013 11:25
Hey-ho!

Hatte gerade etwas Zeit, die ich mit Fanfics lesen verbracht habe und deswegen bekommste nun auch ein Kommi von mir. Ich teile gerne meine Meinung anderen Leuten mit, also wunder dich nicht! ;D

Zum Titel:

Mir persönlich gefallen solche Titel wie: "Und Sasuke lachte, oder: Das Recht, nicht zu schweigen" eher nicht so sehr, da es für mich den Eindruck macht, als hätte sich der Autor nicht für einen Titel festlegen können. Kurze knackige Titel, die einen Leser "catchen" sagen mir einfach viel mehr zu. Ich hätte an dieser Stelle den Titel: "Breakout" gewählt, weil "Gefühlsausbruch" irgendwie so seltsam klingt. Aber dies ist nur meine Meinung, also fühl dich bitte nicht davon angegriffen. =/

Zum Cover:

Das Cover finde ich echt genial, da Sasuke auf dem Bild wie ein wütender junger Mann wirkt, der in seinem Nukenindasein gefangen ist. Er hält das Stirnband Konohas mit der Einkerbung direkt vor der Nase des Betrachters, als würde er sagen wollen: "Hier bin ich. Sieh, was du aus mir gemacht hast, Bruder. Seht, was ihr aus mir gemacht habt, Shinobis aus Konoha." Er ist sozusagen durch Konoha und seinen Bruder in seinen Hass gefangen, kann dem nicht entfliehen. Obito wirkt wie ein Beobachter, der Sasukes jetziges Leben im Auge behält. Zudem sieht man auch noch den kaputten Uchihawappen im Hintergrund, der für das zerstörte Band der Uchihafamilie steht. Die Familie liegt in Trümmern und vom einstigen Glanz ist nicht mehr viel übrig geblieben.

Ich bin echt gespannt, womit ich in der Geschichte konfrontiert werde. ^^

Kurzbeschreibung:

Die Idee mit dem Interview finde ich sehr interessant, also so eine Hervorhebung. Bisher bist du die Erste, die ich kenne, die das gemacht hat. Wirklich cool! :D

Mehr kann ich dazu nicht sagen, ich lasse mich von der Story überraschen. ^^

Geschichte:

In Anbetracht darauf, dass die Geschichte etwas älter ist, muss ich dich wohl nicht mehr auf Fehler hinweisen, denn ich habe ja gesehen, dass dein Schreibstil sich sehr verbessert hat. =)

Sasuke scheint ziemlich sauer auf seinen Sensei zu sein, bezeichnet ihn sogar als Verlierer. Offenbar denkt Sasuke, dass sein Weg, wofür er sich entschieden hat, der einzig Wahre ist und die anderen eben geblendet sind von Konoha.

Ich finde es ziemlich interessant, wie Sasuke versucht mit dem Mord an seinen eigenen Bruder umzugehen und wie er dabei auch Konoha mit einbezieht. Viele mögen ihn für wahnsinnig und krank halten, doch hatte er als Kind auch nur ein Herz, welches ihm gebrochen worden war. Wenn ein Mensch nicht so wirklich lernt Trauer zu verarbeiten und der Bruder einem vorgaukelt, er wäre ein Massenmörder, weil er seine Fähigkeiten testen wollte, dann kann es schon passieren, dass man auf die schiefe Bahn gerät. Man möchte den Menschen um jeden Preis aus dem Weg räumen und gibt sich dafür sogar selber auf. So ist es ja auch viel einfacher. Einfach zu agieren.

Konoha ist die Verkörperung von allem Verachtenswerten auf dieser Welt: Der Kopf eine vergreiste, verknöcherte Führungsriege, die vor keiner Niedrigkeit und keiner menschenunwürdigen Untat zurückschreckt, der Bauch fett und aufgedunsen vor gestohlenem Wohlstand, die Füße an den Wurzeln verrottet und verfault. Jede Zelle in seinem Körper nährt das Ungetüm und trägt seine Verbrechen mit. Jede einzelne Zelle ist ein Teil davon und lacht meinen Bruder aus, wie leicht er sich hat ausnutzen lassen, wie dumm er gewesen ist, wie einfach zu manipulieren. Sie lachen, weil sie noch am Leben sind und er nicht.

Ich find diesen Teil echt cool geschrieben und irgendwie hat er mich auch zu etwas inspiriert. Mal sehen, ob ich es irgendwann zu Papier bringen kann. =)

Früher habe ich nur aus der Ich-Perspektive geschrieben, weil ich der Meinung war, dass man dort am meisten die Gefühle eines Charakters beschreiben kann und der Leser sich so am besten mit dem Protagonisten identifizieren kann. Genau aus diesem Grund finde ich es cool mal wieder eine Geschichte aus der Ich-Perspektive zu lesen und ich finde, du hast es echt gut gemacht! :D

Fazit:

Insgesamt hat mir die Story gefallen, besonders wegen Sasukes Gefühlen Konoha und Itachi gegenüber. Ich konnte sie sehr gut nachvollziehen. :3
Von:  jyorie
2013-11-24T23:03:49+00:00 25.11.2013 00:03
Hallo

man kann es total gut nachvollziehen, was Sasuke meint und
wie Himmelschreien diese Ungerechtigkeit ist die Itachi und
Sasuke da wiederfahren ist, wie unglaublich wütend und fassungs-
los das ist, was geschehen ist. Und wieso Sasuke so halb wahn-
sinnig wirkt und es allen zurück zahlen will.

Gut geschrieben, wie Sasukes Gedanken sein könnten, nachdem
er alles erfahren hat.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  L-San
2013-07-11T14:22:57+00:00 11.07.2013 16:22
Yo. ;D


Wie zu erwarten wieder ein Meisterwerk.
Mir gehen langsam meine Lobeshymnen aus.

Also, was hat mir gefallen?
Ich fand es beeindruckend, wie du trotz Sasukes Gedanken mich berührt hast, ohne dabei auf seine Körperreaktionen usw. einzugehen.
Chapeau.
Und dann noch diese Tiefgang.
So was liebe ich ja immer. ;]
Ich konnte mich wunderbar in Sasuke hineinversetzen.
Und ja, ich konnte seine Beweggründe verstehen.
Bis jetzt hab ich noch keine beeindruckendere Erklärung/Darstellung von Sasuke gelesen.
Aber du hast es wirklich geschafft, mich wieder einmal zu überraschen.
Es ist wirklich gut erklärt und nicht bloß eine oberflächliche Ich-will-meine-Rache-Erklärung.
Es wundert mich, dass hier so wenige Reviews sind.
O/.\O
Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll. ;DD
Ich mein, jedes Wort hat gepasst und ist wahr.
So unglaublich wahr und hart.
Was für ein schweres Leben Itachi doch hatte ...

Nun, was hat mir nicht gefallen?
Also, mir hat alles gefallen.
Zu meckern hab ich nichts.
Und ich denke, dass ich als Erstes diesen OS empfehlen werde.
Ich finde wirklich, dass diese OS es wert ist, gekürt zu werden.
Eigentlich alle deine Geschichten, die ich bis jetzt gelesen habe.
Sind nur noch wenige übrig, die ich noch nicht gelesen habe.
Ich sollte mir Zeit lassen ...
Nicht dass ich dann in Depression verfalle, weil ich kein Lesestoff von dir mehr habe ...
;DDDD

L-San
Von:  Rockjunkie
2011-06-21T22:06:47+00:00 22.06.2011 00:06
Wahnsinn. Ich hab noch nie eine beeindruckendere Darstellung von Sasukes Motiven gelesen als diese hier. Du machst seinen Schmerz und seine Wut richtig greifbar. Ich bewundere dich um so viel... Einfühlsvermögen. Ich glaube, dein Oneshot kann vielen Narutolesern und -sehern "die andere Seite", nämlich Sasukes, sehr gut erklären. Auch wenn Naruto und seine Freunde in Konoha ihre über alles geliebte Heimat sehen, ist sie nicht der Inbegriff des "Guten". Auch Konoha hat seine Schattenseiten. Das erschlagendste Argument für mich war, wie du geschrieben hast, dass sie Itachis Menschlichkeit geopfert haben - der Gedanke ist wirklich unheimlich erschütternd und erschreckend, weil er so entsetzlich wahr ist.
Ich muss noch mal sagen, ich bin total beeindruckt. Ich gehöre eindeutig zu denjenigen, die in Sasuke nicht nur den grundlosen, verrückten Rächer sehen, aber seine Motive hätt ich nie im Leben so gut erklären können und auch nie so "tief durchdacht". Ein großes Kompliment von meiner Seite!
Schade, dass es Kakashis Seite nicht zu lesen gibt!

Liebe Grüße,
Rockjunkie


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