Zum Inhalt der Seite

Another Supernatural Story

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

New case

Abby war mehr als froh, dass sie den Job so schnell erledigt hatten. Sie konnte auch nicht verstehen, wie das Ehepaar in diesem Motel wohnen konnte. Was machten sie denn, wenn einmal die Gäste ausblieben, weil zum Beispiel die Saison vorbei war? Abby würde nach nur einer Woche schon durchdrehen in dieser Einöde. Ayu versuchte während der Fahrt mehrmals ein Gespräch mit Abby anzufangen, doch diese sagte entweder nur ein paar Worte oder gar nichts. Sie war traurig, was dieser Familie passiert war. Und sie fand es noch schlimmer, dass es so viele Jahre über niemand geschafft oder auch nur in Erwägung gezogen hatte, diesen Fall zu lösen. Was aber immer noch an ihr kratzte war, dass sie sich nicht erklären konnte, wieso der Großvater seinen Enkelsöhnen die Hände angeschnitten und in einem Kreis auf dem Tisch platziert hatte. "Abby, komm schon. Das geht mir gewaltig auf die Nerven. Sonst nimmst du dir auch nichts so zu Herzen, wieso jetzt?" fragte Ayu ihre Freundin. Ihr war klar, dass Abby sich schon die ganze Fahrt über darüber Gedanken machte. Doch Abby seufzte nur. Im Moment wäre sie lieber alleine unterwegs. Es vergingen einige Minuten, bevor sie antwortete. "Ist dir das denn völlig egal, was dieser jungen Familie und vor allem den Kindern passiert ist? Ich mein, stell dir das doch mal vor. Wie kann man seine eigene Familie umbringen? Lässt dich das völlig kalt?" Somit machte Abby ihren Gedanken wenigstens ein bisschen Luft. "Nein, aber ich steigere mich auch nicht so rein, wie du das machst. Es ist passiert und daran kannst du nichts mehr ändern. Du solltest lieber froh sein, dass wir den Geistern ihre wohlverdiente, letzte Ruhe gegeben haben." Damit hatte Ayu natürlich Recht, doch das änderte für Abby nicht viel an der Situation. Sie wusste ja, dass Ayu sowas immer gern positiv sah, aber das war selbst für Abby ein bisschen zu viel positive Energie.

Als die beiden bei Bobby nach den Stunden Autofahrt angekommen waren, wartete dieser schon auf die beiden. Sam und Dean waren natürlich nicht da, doch saß jemand anderes mit ihm am Küchentisch. Abby wusste zuerst gar nicht, was sie sagen sollte. Geschockt stand sie halb in der Küche, halb auf dem Flur und sah den jungen Mann unentwegt entgeistert an. Ayu hatte keine Ahnung, was denn nun Abby´s Problem war. Im Gegensatz zu Abby ging Ayu auf den jungen Mann zu, reichte ihm die Hand und stellte sich vor. "Mike.. Was machst du hier?" fragte Abby dann nach einigen Momenten, stand jedoch immer noch auf dem selben Fleck. "Nach deinem plötzlichen Abgang hab ich dich gesucht und da du mir damals ausnahmsweise mal erzählt hast, wo du gewohnt hast, bin ich hergekommen.", "Verfolgst du mich also?" fragte Abby sofort, während Ayu verwirrt zwischen den beiden hin und her sah. Bobby verstand ebenfalls nicht wirklich, was genau hier vor sich ging. Abby hatte ihm zwar von Michael erzählt, dass er ihr Freund war, doch hatte sie kein Wort darüber verloren, seit sie wieder Zuhause war. So wusste Bobby also auch nicht, was das Problem der beiden war. Als er gerade fragen wollte, was denn eigentlich los war, klingelte sein Telefon, weshalb er den Raum verlassen musste. "Ich verfolge dich nicht, Abby. Ich will nur wissen, wieso du so plötzlich das Weite gesucht und nicht ein Sterbenswort darüber verloren hast. Als ich einschlief lagst du noch neben mir und als ich aufgewacht bin, warst du weg. Zuerst dachte ich, du bist unterwegs, doch als du auch in der nächsten Nacht nicht nach Hause kamst, fing ich an mir Sorgen zu machen. Ich dachte, du bist bei einem dieser.... Jobs, wie du das immer so schön bezeichnet hast, gestorben!" Abby wusste einige Sekunden lang nicht, was sie darauf antworten sollte. In diesem Moment winkte Bobby Ayu zu sich, die daraufhin ein Buch aus dem obersten Regal für ihn holen sollte. "Mike, bitte. Es ist besser so, glaub mir. Du bist in Gefahr, wenn du in meiner Nähe bist, verstehst du das nicht? Du hast doch gesehen, womit ich es zu tun habe! Ich habe dir gesagt, weshalb meine beiden Freunde von der Uni gestorben sind! Ich wollte nicht, dass die auch sowas passiert." Doch Mike hatte seinen eigenen Kopf, wollte seine eigenen Entscheidungen bezüglich dieses Themas treffen. "Ich bin doch kein kleines Kind, dass du vor bösen Monstern in Wandschränken oder unter dem Bett beschützen musst! Ich hätte dir helfen können! Hast du auch nur eine Sekunde daran gedacht, wie es mir ergangen ist, seit du verschwunden bist? Nicht mal eine kleine Nachricht, keine SMS, kein Anruf, gar nichts! Und das auch noch kurz nachdem ich dich gefragt habe, ob du meine Frau werden willst!" Abby sah kurz zu Bobby und Ayu, die scheinbar wegen Sam und Dean irgendwas nachschlugen, woraufhin sie zum Kühlschrank ging, um sich ein Bier zu holen. Sein letzter Satz versetzte ihr einen Stich ins Herz. Sie hatte ihm keine Antwort auf diese Frage gegeben, nur, dass sie darüber nachdenken müsse und eine Woche später war sie weg. "Mike, hör auf! Du solltest ein normales Leben führen! Mit einer normalen Frau, deinen Job machen, deiner Frau ein Haus kaufen in einer normalen Gegend und ein ganz normales Familienleben haben. Jemanden wie mich brauchst du nicht. Mein Job ist zu gefährlich, aber wir alle hier können damit umgehen. Die meisten Jäger sind damit aufgewachsen, oder durch spezielle Vorfälle in ihrem Leben darauf gekommen. Aber du.. Du brauchst das nicht. Und du solltest das auch nicht. Und wollen schon mal gar nicht." sagte sie, nachdem sie an ihrem Bier getrunken hatte und ihn dabei ansah. Mike stand auf, ging zu Abby, nahm ihr das Bier ab und stellte dieses neben die Spüle. "Baby, ich will mit dir zusammen sein und da schrecken mich auch keine Geister oder andere... Wesen ab. Wir könnten zusammen Menschen retten, die von sowas bedroht werden." Mike meinte es todernst. Er wollte Abby nicht einfach aufgeben und schon gar nicht jetzt, wo er sie gefunden hatte und wusste, dass es ihr gut ging. Abby konnte seinem Blick nicht standhalten und es fiel ihr schwer, nein zu sagen, weshalb sie nun einfach schwieg. Es war nicht so, dass er ihr egal war, im Gegenteil. Immerhin hatte sie eine kurze Weile bei ihm gewohnt und zwei Jahre Beziehung war ja auch nicht gerade wenig. Man lernt den anderen Menschen kennen, gewöhnt sich an ihn und liebt diese Person auch. Aber genau deswegen konnte Abby es nicht mit ansehen, wie Mike sich mit so einer Entscheidung in diese Gefahr begab. Sie stieß ihn nicht weg, als er sie in den Arm nahm, es tat ihr sogar ziemlich gut. Ja, Abby hatte Mike vermisst, es bisher jedoch immer wieder, wenn Erinnerungen aufkamen, verdrängt. Derweil hatte Bobby das Gespräch mit Sam beendet. Sam und Dean hatten ihren Job erledigt, jedoch hatte Sam noch eine spezielle Frage an Bobby, weshalb er anrief. Ayu sah zu Abby und Mike, anschließend zu Bobby, der ihr das Buch wieder in die Hand drückte, damit sie es wieder zurück in das Regal stellte. Ayu war froh, dass sie keine Beziehungsprobleme oder sowas hatte. Für sie war ihr Leben auch so schon stressig genug. Natürlich, manchmal hatte sie auch den Drang nach Liebe und Geborgenheit, doch meistens verwarf sie solche Gedanken sofort wieder mit dem Satz "Schwachsinn. Bringt nur noch mehr Probleme. Brauch ich nicht." an sich selbst. Bobby erklärte kurz auf Ayu´s Nachfrage, dass Abby und Mike zwei Jahre lang ein Paar waren, als Abby in Kalifornien war. Doch wusste auch Bobby nichts von Mike´s Antrag, was ihn verwunderte. Nach einigen, weiteren Momenten löste Abby diese Umarmung, nahm sich ihr Bier und entfernte sich einige Schritte von Mike. "Bitte, Mike. Mach es doch nicht noch schwerer, als es sowieso schon ist. Fahr nach Hause. Ich bitte dich. Fahr und konzentrier dich auf was anderes.", "Abby.." wollte er einen Satz beginnen, doch sie unterbrach ihn und drehte sich zu ihm um. "Michael!" mahnte sie ihn bei seinem vollen Namen an, wobei er wusste, wie ernst sie es meinte, denn so nannte sie ihn immer nur, wenn sie sich mal stritten. "Hör auf! Das hier ist mein Leben, nicht deins! Du gehörst hier einfach nicht hin, verstehst du das? Dein Leben ist in L.A. und nicht hier! Du solltest normale, menschliche Verbrecher jagen, eben das tun, was dein Job ist! Bitte, geh einfach." Das war das Letzte, was sie zu ihm sagte. Mit ihrem Bier, wovon sie bisher nur einen Schluck getrunken hatte, ging sie hinten aus dem Haus. Sie hoffte, wenn sie nach der Zigarette wieder reingehen würde, dass Mike ihrem 'Befehl' gehorcht hatte und gefahren sei. Nach der Zigarette atmete sie einmal schwer auf und ging mit der mittlerweile leeren Bierflasche wieder ins Haus. Sie sah Bobby und Ayu an, dass sie Fragen hatten, doch fragten sie nichts. Sie hätte so oder nicht geantwortet, sie behielt solche Dinge lieber für sich.

Vier Monate vergingen, in denen Abby jedem noch so kleinen Job nachjagte, jedem noch so kleinen Hinweis. Von Mike hatte sie nichts mehr gehört, dafür hatten sie Sam und Dean das ein oder andere Mal bei einigen Jobs angetroffen. Dort knobelten sie aus, wer den Job erledigte, was vor allem Ayu und Sam ziemlich ... kindisch fanden, doch Abby und Dean hatten ihren Spaß bei der Sache. Und auch, wenn die vier bei solchen Begegnungen mal einem Abend zusammen in einer Bar verbrachten, hatten Abby und Dean den meisten Spaß. Sam trank zwar auch, jedoch nicht in diesen Massen, wie sein Bruder das stets tat. Ayu war eine totale Anti-Alkoholikerin, dafür rauchte sie mindestens zwanzig Zigaretten am Tag, während Abby nur unter bestimmtem Stress zur Zigarette griff. Abby war froh, wenn sie nicht an die kürzlich endgültige Trennung von Mike denken musste, da kamen ihr solche Abende ziemlich gelegen. Aber auch, wenn sie mit Ayu alleine verschiedene Jobs erledigte, war Abby jedes Mal diejenige, die ins Motel gebracht werden musste. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass Ayu strikt etwas gegen Alkohol hatte. Die vier verstanden sich wirklich gut. Auch, wenn Dean bei den beiden jungen Frauen nicht immer seine Sprüche für sich behalten konnte. Einige Tage später bekam Abby einen Anruf. Es war Mike, der sie anrief und um Hilfe bei einem Fall bat, an dem er gerade arbeitete. Mike wurde an diesem Tag zu einem Tatort gerufen und einigen Zeugenaussagen zufolge, hatten die Menschen, wortwörtlich, Graf Dracula gesehen. Einen Tag zuvor hatte angeblich ein Werwolf in dieser Gegend sein Unwesen getrieben. Abby hatte ihr Handy auf Lautsprecher umgestellt, damit Ayu mithören konnte, da Abby zusätzlich noch fuhr. "Ja, in Ordnung. Wir sehen uns das mal an. Gib uns ein paar Stunden, dann treffen wir uns in der Bar." sagte Abby, woraufhin das Gespräch beendet wurde. Mike wusste, von welcher Bar die Rede war. Abby rief Bobby noch an, der selbst jedoch nicht helfen konnte. Abby versprach ihm, würden sie Probleme, egal welcher Art haben, da sie ja noch nicht wussten, womit sie es zu tun bekamen, dass sie sich melden würde. Bobby würde Sam und Dean schicken, wenn es brenzlich werden würde. Sofern die beiden natürlich nicht an einer anderen Sache dran waren. Abby und Ayu missfiel es, dass Bobby die Brüder jedes Mal schicken wollte, wenn sie sagten, sie hätten Probleme. Doch es war auch verständlich, denn so brauchte Bobby sich nicht allzu große Sorgen machen. Stunden später in L.A. angekommen, trafen die beiden sich mit Mike in der Bar. Dieser hatte Obduktionsakten der Opfer, sowie die Zeugenaussagen dabei, die er den beiden zeigte. Natürlich waren die Bilder, die vom Tatort und den Leichen stammten, nicht gerade appetitanregend, doch hatten sie sowas schon zu oft gesehen, als dass sie sich auch nur annähernd übergeben mussten. Mike erlaubte den beiden, die Akten mit ins Motel zu nehmen, was sie auch taten. "Naja, so ganz unnormal ist das ja nicht." kam es von Ayu, die gerade dabei war, im Internet nach Informationen zu suchen und auf ihrem Kugelschreiber rumkaute. Abby sah von den Fotos der Opfer, die sie sich noch einmal genauer ansah, fragend zu ihrer Freundin auf. "Was meinst du?" fragte sie und richtete ihren Blick wieder auf die Fotos. "Vampire gibt es und Werwölfe auch. Ist also nicht ganz unwahrscheinlich, dass es sich darum handelt." stellte die Dunkelhaarige fest und gähnte. "Das stimmt schon. Aber Werwölfe und Vampire vertragen sich nicht sonderlich gut. Und die Opfer lebten im selben Viertel. Entweder haben sich ihre Ansichten bezüglich ihres Revieres geändert, oder es ist was anderes. Ich tippe auf Letzteres." sagte Abby, die sich die Fotos nahm und sie Ayu auf den Laptop legte. "Guck mal. Siehst du das? Auch, wenn man das nicht gut erkennen kann, die angeblichen Werwolfopfer haben dieselben Bisswunden am Hals, wie die anderen Opfer, wo angeblich Graf Dracula gesehen wurde." Ayu sah sich die Bilder genauer an, als ihr diese gezeigt wurden und nickte. "Ja, du hast Recht. Denkst du, dass das auch Vamipre waren? Aber wenn ja, wieso zerfleischen sie ihre Opfer dann so? Das machen die doch normalerweise nicht.", "Ich hab keine Ahnung. Weiß der Teufel, was in denen vorgeht. Ich glaube jedenfalls nicht, dass hier Werwölfe am Werk sind." Abby seufzte auf, fuhr sich mit den Fingerspitzen angestrengt durch die Haare und setzte sich mit den Fotos zurück auf ihr Bett. "Sag mal, was ist denn da eigentlich mit dir und Michael?" erkundigte Ayu sich nach einer Weile, die ja von Natur aus sehr neugierig war und es bis jetzt zurückgehalten hatte. "Nichts ist da. Was soll sein?" Abby schien nicht begeistert von dem Thema, weshalb ihre Stimme eher genervt und murrend klang, als alles andere. "Abby, komm schon. Sags mir. Bobby und ich hatten doch gehört, dass er dich heiraten wollte.", "Geh mir mit dem Thema nicht auf die Nerven! Wir sind nicht wegen Mike, sondern wegen dem Job hier." konterte Abby direkt, die daraufhin die Akten weglegte. "Du gehst mir mit deinen Geheimnissen auch auf die Nerven! Und dass wir wegen dem Job hier sind, weiß ich auch, ich bin ja nicht blöd!", "Ja also! Dann lass es einfach gut sein und uns den Job erledigen, damit wir hier wieder verschwinden können!" Abby war nun mehr als sauer, aber auch Ayu, der es wirklich gewaltig gegen den Strich ging, dass Abby nie über irgendetwas, was sie beschäftigte, sprach. Der nächste Morgen verlief nicht besser. Schon nach dem Aufstehen stritten sie sich darum, wer als Erste ins Bad ging. Auch wegen des Frühstücks wurde sich gestritten. Ayu wollte gesund frühstücken, Abby wollte irgendwas mit Fleisch, also gingen die beiden getrennt frühstücken. Später trafen sie sich wieder vor dem Motel. Dies ging einige Tage so, weshalb die Erledigung des Jobs nur schleppend voran ging. Sie fanden keinerlei Anhaltspunkte, ob es sich denn nun um Werwölfe oder Vampire handelte. Sie konnten nicht einmal sagen, ob sie es hier überhaupt mit etwas Übernatürlichem zu tun hatten. Abby und Ayu waren so genervt voneinander, dass sie den Job abbrachen. Bobby war alles andere, als begeistert. "Könnt ihr euch nicht einmal zusammenreißen und wie Erwachsene verhalten? Das ist ein Job, wie jeder andere auch! Wenn ihr den aber nicht alleine hinkriegt, dann schick ich euch Sam und Dean vorbei!" hatte Bobby am Telefon laut von sich gegeben. Er kannte Streitereien auch von Sam und Dean, doch bei Frauen ist sowas immer etwas anderes. Ayu ging am nächsten Abend nach dem Telefonat nach draußen, um eine zu Rauchen, da man auf dem Zimmer nicht rauchen durfte. Abby ging die weiteren Hinweise, die die beiden doch irgendwie sammeln konnten, noch einmal durch. Ayu traf draußen auf Sam und Dean, die gerade eingetroffen waren. Durch Bobby wussten die beiden ja, in welchem Motel Abby und Ayu sich aufhielten. Doch waren Abby und Ayu noch immer mehr als schlecht gelaunt, was die jungen Männer sofort bemerkten. "Und wegen eurem Zickenkrieg mussten wir hierher kommen? Weil ihr es nicht auf die Reihe bekommt, den Job durchzuziehen?" Dean war der Meinung, dass er und Sam sich mit etwas anderem hätten beschäftigen können, anstatt den Job zweier anderer Jäger zu erledigen, die sich in den Flicken hatten. Abby wollte gerade ihr wütendes Wort an Dean richten, doch Sam unterbrach sie, noch bevor sie einen Laut von sich geben konnte. "Zeig mal, was ihr bis jetzt habt." sagte er und setzte sich ihr am Tisch gegenüber. Abby legte ihm die Akte, in der die Zeugenaussagen, Fotos und Obduktionsberichte lagen. Sie erzählte ihm auch, während er sich das alles ansah, dass sie nirgendwo auch nur einen einzigen Anhaltspunkt gefunden hatten, dass es sich um Vampire, Werwölfe oder sonst etwas handeln könnte. "Dean, kommt dir das nicht irgendwoher bekannt vor?" wandte sich Sam an seinen Bruder, der auf Abby´s Bett saß und Waffen reinigte. "Was denn?" fragte Dean und sah zu Sam. "Damals, der Trickster? Da haben wir uns auch gestritten, weil ich dachte, du hast meinen Laptop verschwinden lassen und du dachtest, ich wäre für die platten Reifen von deinem Impala verantwortlich. Der Geist, die Aliens und der Alligator in der Kanalisation. Weißt du das nicht mehr?" Ayu und Abby hatten davon keine Ahnung. Sie wussten zwar, worum es sich bei einem sogenannten Trickster handelte, jedoch nicht, dass Sam und Dean mal mit so einem zu tun hatten. "Der hat uns doch später auch in dieser Fernsehwelt sitzen lassen, oder? Und du denkst, dass hier auch wieder einer zugange ist?" fragte er, während Abby und Ayu zwischen den beiden hin und her sah. "Keine Ahnung, aber wäre gut möglich. Wie seid ihr an den Fall gekommen?" richtete Sam sein Wort dann an die beiden. "Ich kenn einen Detective, der arbeitet im LAPD. Er rief mich an und bat uns zu kommen." antwortete Abby und achtete sehr darauf, dass sie nicht zu viele Einzelheiten preis gab, doch Ayu gab mehr Informationen ab. "Ihr Ex-Freund, als sie hier gelebt hat, weiß von dem, was sie tut und deswegen hat er sie angerufen. Und trotz, dass er wusste, was sie macht, wollte er sie heiraten und sie hat sich verdrückt.", "Ayu!" fauchte Abby sofort, da dies einfach nicht hierher gehörte. Ayu erzählte schon immer gern über sich und ihr Leben, doch dies bedeutete nicht, dass Abby das auch tun musste. Sam und Dean sahen verwundert zu Abby, die stinksauer auf ihrem Stuhl saß und sich keinen Millimeter bewegte. "Ja, was denn? Sam hat doch gefragt." kam es nur von Ayu, woraufhin Abby ihre Brauen zusammenzog. "Ja, genau! Und das, was ich gesagt habe, hätte vollkommen ausgereicht! Du musst nicht immer der ganzen Welt private Dinge von mir ausplaudern! Und da wunderst du dich, wieso ich alles für mich behalte!", "Hey, jetzt regt euch ab, ok?" unterbrach Dean den Streit. "Also. Was wissen wir, Sam?" wand er sich dann an seinen Bruder. "Naja. Den Zeugen zufolge haben sie in der Nacht von den ersten beiden Tatorten etwas, was wie ein Werwolf aussah, gesehen. In der zweiten Nacht soll Graf Dracula in der Nähe gesehen worden sein. Die Zeugen schwören darauf, was sie gesehen haben. Außerdem sagen sie, dass die Opfer wohl nicht gerade die nettesten Menschen gewesen sein sollen. Das würde auf einen Trickster passen, würde ich sagen." erklärte Sam, während Dean die gesäuberten Waffen zurück in die Tasche legte. "Und wie töten wir diesen Trickster?" fragte Ayu dann. "Nicht ihr, sondern wir. Und Sam und ich brauchen dazu nur einen Holzpflock. Der wird dem Trickster ins Herz gerammt und die Welt hat ein Problem weniger.", "Wieso ihr? Wieso arbeiten wir nicht zusammen?" kam es wieder von Ayu, die das wieder ziemlich aufregte. "Weil wir damit schon zu tun hatten. Ganz einfach." antwortete Dean, was zwar keine sonderlich gute Antwort war, doch es war wenigstens eine. Abby passte es jedoch auch nicht, dass die Jungs das alleine erledigen wollten. "Und wie wollt ihr diesen Trickster finden? Ich glaube ja kaum, dass er einfach so auf der Straße rumläuft." wollte Abby wissen, die erstens ziemlich genervt klang und zweitens aber auch etwas darüber wissen wollte. Ayu sah ebenfalls zu den beiden Brüdern, woraufhin Sam antwortete. "Wir gehen noch mal alles durch, checken die Umgebung und sehen dann weiter. Die Opfer wohnten alle im selben Viertel, nicht weit voneinander entfernt, also muss sich der Trickster irgendwo in der Nähe aufhalten." Kurz darauf waren die Sam und Dean aus dem Motelzimmer der beiden verschwunden. Abby entschied für sich, dass es vielleicht doch einfach besser war, wenn sich die beiden darum kümmerten, immerhin hatten sie schon einmal damit zu tun. Da sie ihren Frust, der durch die Streitereien und der Begegnung mit Mike entstand, loswerden wollte, schnappte sie sich ihre Jacke und ging in eine Bar, die gegenüber von ihrem Motel zu finden war. Auch, wenn es nicht viel Abstand war, hatten die beiden Frauen dadurch doch ein wenig Luft, was vielleicht gar nicht mal so schlecht war. Abby war einfach nur froh, dass sie morgen wieder von hier verschwinden würden. Sie saß an der Theke und trank einen Schnaps nach dem anderen. Auch rauchte sie, hauptsächlich aber nur, um ihre gereizten Nerven zu beruhigen. Als sie schon bei ihrem Xten Drink war, fing sie an, dem Barkeeper irgendwas zu erzählen. Wie nervig es doch ist, ständig mit jemandem unterwegs zu sein, sich mit demjenigen zu streiten und wie scheiße doch alles ist. Der Barkeeper ließ sie einfach reden, spülte und trocknete dabei Gläser und bediente den ein oder anderen Gast, der sich noch in der Bar aufhielt. Abby war eigentlich kein Mensch, der sich über das Leben oder über andere Menschen beschwerte, doch wenn sie getrunken hatte, sprudelte es beinahe aus ihr heraus. Letztendlich bezahlte sie und verließ die Bar Richtung Motel. Ein wenig schwankend kam sie dann im Zimmer an, welches dunkel war. Ayu schlief schon. Ayu schlief immer, wenn es besonders stressig oder aufregend war. Doch Abby wollte noch nicht schlafen, weshalb sie sich wieder umdrehte und nach draußen 'ging'. Dort lies sie sich auf einer Bank, die vor dem Motel stand, nieder und sah sich den Himmel an. Sterne sah man nicht, dafür waren viel zu viele Lichter in der Stadt.

Am nächsten Tag, Abby hatte es noch ins Bett geschafft, machten sich Abby und Ayu nacheinander fertig, redeten jedoch kein Wort miteinander. Sie packten ihre Sachen, brachten sie zum Auto und gingen wieder getrennt frühstücken. Als Abby gerade an einem der Tische saß und auf ihr deftiges Katerfrühstück wartete, mit der Sonnenbrille auf der Nase, kamen Sam und Dean rein, die sich kurz darauf zu Abby setzten. Abby schob kurz ihre Sonnenbrille hoch und sah sich die beiden genauer an. "Man, seht ihr scheiße aus." stellte sie murrend fest und lies die Sonnenbrille wieder runter. Scheinbar hatten die beiden den Job kurzerhand erledigen können, was Abby und Ayu innerhalb einer Woche nicht geschafft hatten. Dean hatte eine Platzwunde links an der Unterlippe und Sam an der rechten Augenbraue. "Und du siehst aus, als hättest du ne harte Nacht hinter dir." sagte Sam, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte, so auch Dean nicht. "Ihr könnt mich mal" murrte Abby wieder und lies den Kopf auf den Tisch sinken. "Wieso so schlecht gelaunt? Ist doch ein super Tag heute. Der Trickster ist erledigt und.... hier gibts wirklich tolle Aussichten.." Es war natürlich klar, dass dieser Satz von Dean kam, der der Kellnerin im kurzen, roten Rock hinterher sah. Sam gab nur ein kurzes, leises Lachen von sich und bestellte. "Kannst du auch mal an was anderes denken, als an Frauen?" fragte Abby, die ihr Frühstück bekam, sich aufsetzte und ihre Sonnenbrille auf den Tisch legte. "Was denn? Ich mach doch überhaupt nichts." stellte Dean fest, der seinen Blick nun an Abby hinunterwandern lies. "Dean, lass das." murrte sie wieder, bevor sie an ihrem schwarzen Kaffee trank. "Was soll ich lassen?" fragte er wieder und grinste, doch Abby schien das im Moment nicht witzig zu finden. Wenn sich die vier trafen und mal wieder einen oder zwei Abende gemeinsam verbrachten, hatte Abby nichts dagegen, sie machte sogar mit, doch nun war die Situation ein wenig anders. Sie war verkatert, schlecht gelaunt wegen dem Stress mit Ayu und dazu kam, dass sie Sorge hatte, Mike würde auftauchen. "Sam, krieg deinen Bruder mal in den Griff." murmelte sie, bevor sie sich die Zeitung schnappte und begann zu essen. "Was? Nein. Wenn er meint, dann soll er doch machen." Abby verdrehte die Augen und sagte einfach nichts mehr. Heute war ihr einfach nicht nach sowas zumute. Nach dem Frühstück, bei dem Abby auf die beiden gewartet hatte, gingen sie zusammen zurück zum Motel, wo Ayu schon am Auto wartete und wieder mal am Rauchen war. Auch Abby hatte sich nach dem Essen eine Zigarette angezündet, die beiden bezeichneten diese Zigaretten als 'Nachtisch' oder 'Verdauungszigaretten'. "Wo fahrt ihr jetzt hin?" fragte Abby, die ihre Sonnenbrille wieder auf der Nase trug. "Wir haben noch kein Ziel. Es wird langsam immer ruhiger. Außer den ständigen Geistern ist nicht mehr so viel los, wie es einmal war." antwortete Sam, während Dean seinen Blick an Abby auf und ab schweifen lies. Aber auch Abby, die den Schutz ihrer Sonnenbrille hatte, musterte den Älteren der Brüder. Es dauerte einige Momente, bis Abby, die ein ganz leichtes Grinsen auf den Lippen hatte, wieder das Wort erhob. "Also Ayu und ich fahren wieder zurück zu Bobby. Kommt doch mit." bot sie an, woraufhin die beiden kurz überlegten. Ob sie nun ohne Ziel durch die Gegend fuhren, oder sich noch einmal bei Bobby blicken ließen, war ziemlich egal, so entschieden sie sich für Bobby.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KiaraKitsune
2010-08-27T15:55:05+00:00 27.08.2010 17:55
Klar ey, kaum sage ich dir, das Ayu Raucherin ist, machst du sie zum Kettenraucher xD
Vielen Dank auch xD
Wie immer toll gewesen, ich bin gespannt was noch so kommt xD


Zurück