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Das Geheimnis des Wassers

Spontane Auslebung für den ein oder anderen Wasserfetisch
von

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Dem König war in den folgenden Tagen nichts anzumerken, dass er etwas zu verdauen hatte, doch Alexander flüchtete sich in seine Familie und genoss jede Sekunde mehr als zuvor. Doch dann kamen Nachrichten aus Norden, die nicht von guten Neuigkeiten sprachen. Die Stämme die dort lebten hatten nicht vor, sich dem neuen Großkönig unterzuordnen. Daher musste er ihnen selbst entgegen treten, weshalb er und seine Familie mit dem Heer wieder aufbrachen und Babylon verließen. Hephaistion und Nereus waren dabei sicher in einer Sänfte untergebracht, die von der Leibgarde des Prinzgemahls bewacht wurde. Welche noch viel engagierter waren, seit dieser sich mit der Königin Mutter angelegt hatte und diese besiegte. Doch von der Laune ihres Herrn bekamen sie nicht viel mit, da dieser zu verbergen versuchte, wie unglücklich er über die Kriegstreiberei war. Nur sein Gemahl bekam es leicht mit und versuchte ihn immer wieder zu beruhigen, indem er ihm erklärte, dass er es für das Wohl seiner Familie tat, damit dieser nichts passierte.

„Das verstehe ich ja… aber ich sorge mich…“ Ganz ängstlich wiegte der Langhaarige seinen schlafenden Sohn in den Armen. „Auf einem Schlachtfeld passieren böse Sachen.“ Er wurde in starken Armen gehalten und das dreckige Gesicht Alexanders versuchte aufmunternd zu lächeln.

"Ja, das stimmt. Aber wenn ich die Stämme nicht abfange, werden sie sich verbünden und uns in Babylon vernichten."

„Ich weiß…“ Hephaistion seufzte schwer. „Lass mich Nereus hinlegen, dann wasch ich all die bösen Sachen von dir ab.“ Ihm wurde sanft über die Wange gestrichen, womit Alexander einen dunklen Streifen dort hinterließ.

"Das bedeutet mir viel!" Dann gab dieser seinem Sohn einen sanften Kuss. "Träum schön, mein Schatz!" Er entließ seinen Mann, damit dieser das Baby hinlegen konnte. Hephaistion kehrte dann mit einer Schale Wasser zu ihm zurück. Alexander begann sich dabei sogar schon auszuziehen. "Aber ich kann dich hoffentlich trösten, wir können vorerst, nicht weit von hier, in einem Palast bleiben und dann gibt es die nächste Zeit keine Kämpfe."

„Das klingt schön, dann haben wir auch endlich wieder Zeit nur für die Familie!“

Er nickte und stimmte zu. "Ja, das wird schön!" Zärtlich begann sein Mann ihn zu waschen.

„Es wird Nereus gut tun, dich öfter zu sehen.“

"Ich hab viel verpasst.", gestand der Blonde. "Nereus kann jetzt ja schon allein sitzen."

„Und er vermisst seinen Papa.“ Die Nase des Blonden wurde sauber gewischt und dann geküsst. Der lehnte sich den Berührungen inzwischen entgegen.

"Der vermisst ihn und seine Mama auch!"

„Dann werde ich mich heute ganz besonders gut um dich kümmern!“ versprach Hephaistion ihm sanft lächelnd. Da erblickte er einige Verletzungen, die sein Mann unter dem ganzen Dreck gut verborgen hatte und wohl selbst nicht bemerkte. „Alexander…“ erklang es da auf einmal ernst von dem Älteren.

"Mh?", fragte dieser und sah ihn fragend an.

„Warst du bei dem lieben Herr Doktor??“

"Warum?", fragte der Blonde ruhig nach und stahl ihm einen Kuss.

„Du bist ganz viel verletzt!“

"Oh, wird aber gar nicht so schlimm sein, ehrlich!", versprach er Hephaistion.

„Das soll der Herr Doktor mir sagen!“

Da stahl Alexander ihm noch einen Kuss und nickte. "Gut, dann kann Phillip mich gleich untersuchen, versprochen!" Das schien seinen Mann wieder gut zu stimmen.

„Das ist lieb.“

Der bekam einen zarten Klaps auf den Hintern. "Dann schick einen Boten, ich lege mich hin, ok?"

Der König erhielt dafür einen dicken Kuss. „Mein braver Liebling!“

Und Alexander tat, was er versprach, wobei er seinen harten Tag langsam in seinen Knochen spürte. "Hmm..." Auch von dem Arzt hatte er sich artig versorgen lassen, sodass sich Hephaistion, eine Weile später, zufrieden an ihn kuschelte. "Siehst du, alles halb so wild!", lächelte der Blonde und zog ihn fester an sich. "Musste auch nur einmal genäht werden!"

„Schlimm genug“ nuschelte der Langhaarige gegen seine Schulter. „Ich will gar nicht daran denken, was so passieren kann.“ Er wurde gestreichelt und geküsst.

"Ich werde immer zu dir zurück kehren, das verspreche ich dir!"

„Das erwarte ich auch!“

"Wenn wir morgen in den Palast gehen, können wir ja, wenn alles so hergerichtet ist, wie wir es möchten, gucken, ob wir irgendwo Gewässer für dich und Nereus finden...", schlug der Jüngere vor.

„Oh ja und dann machen wir ein schönes Familienbad!“ freute sich der Langhaarige bereits auf das Vergnügen.
 

Am nächsten Tag sollte es aber etwas anders kommen, als sie geplant hatten, denn Alexander hatte viel mehr zu organisieren, als er vermutet hätte. Seine Liebsten waren darüber zwar enttäuscht, machten ihm aber keine Vorwürfe. Doch am späten Nachmittag hatte er endlich Zeit für sie und kam gehetzt in ihre neuen Gemächer. "Da bin ich!"

„Alexander!“ Freudig stand Hephaistion auf und eilte ihm entgegen. Der küsste ihn und zog ihn an sich.

"Bin fertig für heute!"

„Wie schön!“ Liebevoll wurde der König umarmt. „Heißt das, der Abend gehört jetzt nur uns?“

"Uns ganz allein!", bestätigte er grinsend. Freudig wurde der Blonde geküsst.

„Nereus wird sich so freuen!“

"Dann lass uns ihn holen, damit wir uns umsehen können!", grinste er und wollte sein Versprechen halten. Er bekam noch einen freudigen Kuss, bevor Hephaistion zur Wiege eilte. Von Bagoas ließ er sich helfen sich ein Tuch umzubinden, indem Nereus liegen konnte, da er langsam zu schwer wurde, um ihn nur zu tragen.

"Ihr seht niedlich aus!", kommentierte das der König verträumt lächelnd.

„Das hilft meinen Armen!“ erklärte sein Mann strahlend und kam, mit Nereus vor dem Bauch hängend, zu ihm. „Er wird mir sonst zu schwer.“ Er bekam einen Kuss.

"Ja, dass ist mir bewusst, aber ich finde es schön, wie Nereus sich an dich kuschelt."

„Der ist auch ganz begeistert!“ Hephaistion deutete auf das zufrieden gurgelnde Kind. Er und somit auch ihr Sohn wurde näher an Alexander gezogen.

"Das sieht man!"

Der Kleine gurgelte und streckte die Hände nach seinem Vater aus.

"Willst du zu mir, mein Schatz?", fragte der ganz lieb und zog ihn an sich und somit aus dem Tuch. Lachend krallte der Kleine seine Händchen in die Robe seines Vaters.

„Guuh!“

Der Kicherte und küsste ihn den Schopf. "Soll dich dein Papa zum Wasser tragen?"

Nereus hatte seit neuestem eine Vorliebe für menschliche Geräusche entwickelt, weshalb er allerlei Unsinn von sich gab. „Gah! Bah!“

"Dann macht der Papa das!", lächelte dieser und nickte Hephaistion zu. "Wir nehmen das Tuch besser mit. Nereus ist auf dem Rückweg bestimmt müde."

„Eine gute Idee!“ Hephaistion kuschelte sich an seine Seite, als sie losgingen. Er wurde aus dem neuen kleinen Palast geführt, wobei sie ganz neugierig von den besiegten aber nicht gefangen Genommenen beobachtet wurden.

"Da vorn hab ich mir sagen lassen, soll ein Fluss sein.", erklärte Alexander und deutete nach Norden. Sein Mann grinste und deutete gerade aus.

„Da lang sind wir schneller.“

Er wurde ganz verdutzt angeguckt. "Woher weißt du...?"

Der jünger Aussehende sah Alexander wissend an. „Wir reden hier schließlich über mein Element.“

"Ah... ach ja!", grinste da auch Alexander wieder und schlug die angegebene Richtung ein. Sein Ehemann kicherte und auch sein Sohn schien darüber zu lachen. Der wurde nun wippend gehalten. "Findest du das lustig, Schatz?"

„Gahh!!“ gluckste der Säugling vergnügt. Er wurde noch unruhiger als das Wasser immer näher kam und Alexander hatte Schwierigkeiten ihn richtig zu halten.

"Vorsicht!", bat er ihn daher.

Sein Sohn tat jenes aber erst, als Hephaistion ihn in ihrer Muttersprache zurecht wies. Dann zog er eine beleidigte Schnute und kuschelte sich enger an Alexanders Brust.

Das Wasser, welches ihnen versprochen worden war, stellte sich als klarer Fluss heraus, der direkt aus den Bergen kam. „Oh, wie schön!“

Natürlich war auch Nereus sofort begeistert und hüpfte wieder in den Armen seines Vaters. Hephaistion bückte sich da bereits zum Wasser herunter und steckte die Hand hinein. „Oh.“

"Was?", fragte der Blonde und kam näher.

„Es ist sehr kalt, wir können Nereus also nicht lange hinein lassen.“

Er nickte und kam näher. "Ein paar Minuten gehen doch, oder?"

„Sicher, wir wickeln ihn danach einfach warm ein“ versicherte Hephaistion ihm ruhig.

Da begann Alexander seinen Sohn bereits auf seinen Armen zu entkleiden. "Magst du mit dem Papa schwimmen?"

„Guuhhh!!“ lachte der Kleine und wurde richtig zappelig. Doch er wurde noch einmal weiter gereicht an seine Mutter.

"Ich zieh mich nur eben aus, dann können wir rein."

Hephaistion steckte bereits mit den Füßen im Wasser und träufelte dann erst einmal einige Tropfen auf die kleinen Beinchen. Nereus schüttelte sich und sah ihn mit großen Augen an. „Kalt, nicht Fischchen?“

"Brrr!", machte dieser und sah wieder auf das Wasser.

„Trotzdem versuchen?“ Seine Mutter steckte die Hand ins Wasser, um es Nereus schmackhaft zu machen.

"Brrr!", machte er wieder, jedoch nun mit Begeisterung. Da kniete sich der Langhaarige ins Wasser und hielt ihn hinein. Doch nun blieb das Baby unbeweglich und starrte mit großen Augen ins Nass.

„Das Wasser ist kalt, Schatz!“ erklärte seine Mutter einmal so und einmal im Gesang. Er antwortete ihm, indem er ihm erklärte, dass das Gefühl sehr aufregend für ihn sei. Das kleine Gesicht wurde da lachend geküsst. Hephaistion wurde nun gefragt, ob er mit ihm und Alexander ins Wasser kam. Da seine Mutter sich bereits entkleidet hatte, als er bei seinem Vater auf dem Arm gewesen war, setzte sich jener nun richtig zu ihm ins kalte Wasser und auch der König kam zu ihnen und erschrak sich fast.

Hephaistion kicherte. „Etwas zu frisch?“ Er sah deutlich, wie Alexander schrumpfte.

"Es geht... was sagt ihr?"

Kichernd sah sich Hephaistion das ganz genau an. „Nereus findet es sehr interessant, wenn auch unheimlich.“ Das beschämte seinen sonst so offenen Ehemann doch ein wenig und er wurde rot.

"Dann lass uns weiter rein gehen."

„Wird er dann noch kleiner?“

Nun noch roter, wandte Alexander seinen Blick ab. "Komm Nereus, lass uns tiefer ins Wasser gehen!"

Unschuldig legte Hephaistion den Kopf zur Seite. „Hab ich was Falsches gesagt?“ Er wurde wieder angesehen und konnte durch die Worte die sein Liebster sprach erkennen, dass dieser auch Scham empfinden konnte. "Das ähm ist... ähm... im kalten Wasser so!"

„Das ist ja interessant!“

"Ah ja... Ich finde es eher unangenehm, weil es meine Männlichkeit dezimiert!", erklärte Alexander. Sein Ehemann kicherte vergnügt und beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen.

„Unsinn! Es wird doch im Warmen sicher wieder normal.“

"Natürlich!", bestätigte er sofort vehement. "Und mach dich bloß nicht wieder über ihn lustig, das mag er nicht!"

Zurechtgewiesen, wich Hephaistion zurück. „Das tue ich doch gar nicht!“ Und entschuldigend wurde nach seiner Hand gegriffen.

"Ich weiß, aber es ist ein Reflex..." Alexander überlegte um es erklären zu können. "Das ist so eine Art Männlichkeitssymbol... Er zeigt von stärke und all das Ganze. Wir fühlen uns sofort angegriffen, wenn jemand Ihn klein nennt."

„Wie seltsam…“ Hephaistion beugte sich hinab und küsste Nereus’ Köpfchen. „Die Menschen sind eine komische Rasse.“ Er wurde jetzt näher an den Blonden gezogen, der ihn ebenso küsste.

"Ich wollte dich nicht vor den Kopf stoßen, tut mir leid!" Noch immer leicht peinlich berührt, präsentierte sich Alexander nun. "Wenn... wenn du magst... guck dir alles an." Lächelnd rieb der Langhaarige ihre Nasen zusammen.

„Ich finde ihn immer noch sehr groß.“

Das brachte Alexander gleich wieder zum strahlen. "Wirklich?"

Froh, dass er seinen Mann glücklich gemacht hatte, bestätigte Hephaistion das noch einmal. „Sogar sehr groß!“ Dafür bekam er einen Kuss, als Nereus wieder ihre Aufmerksamkeit forderte und sie mit dem kalten Wasser nass spritzte. „Wuahh!“ Lachend tauchte seine Mutter ihn etwas tiefer ins Wasser und begeistert versuchte er sich sofort zu lösen und weg zu schwimmen. Doch da es eine ziemlich starke Strömung gab, wurde er fest gehalten. Deshalb fiepte der Kleine und beschwerte sich, weil sein Vater nun frei um sie herum schwamm. So ließ Hephaistion ihn los, aber erst, als Alexander so positioniert war, dass Nereus direkt gegen ihn getrieben wurde. Fröhlich kuschelte der sich an die warme Brust und wollte dann wieder losgelassen werden.

„Pass auf ihn auf, er wird hier viel zu leicht weggespült!“

Nereus streckte seiner Mutter die Zunge raus. "Buäh!" Während sein Vater zustimmte.

"Endlich bist du mit mir einer Meinung, was das Wasser betrifft!"

„Er schwimmt gut, aber nicht so gut.“ Hephaistion erwiderte das Zunge rausstrecken.

„Ja... trotzdem...!", träumte Alexander und hielt Nereus fest, als er diesen um sich herum schwimmen ließ.

„Warum sollte ich auch anderer Meinung sein?“

Das überging Alexander, weil er sich nicht streiten wollte, stattdessen schwamm er lieber etwas mit seinem Sohn. Der quietschte vergnügt, auch wenn seine Lippen langsam einen blauen Schimmer annahmen. So schwamm sein Vater mit ihm zu seiner Mutter. "Wir sollten wieder raus gehen, sonst wird Nereus noch krank!"

Hephaistion nickte und hob das protestierende Kind auf die Arme. „Du hast ganz recht!“ Sie bekamen einen Kuss.

"Dann gehen wir zurück und wenn wir schön aufgewärmt sind, wird es ein Fest geben!"

„Ein Fest?“ Man sah gleich, die Vorfreude in seinem Mann, als dieser aus dem Wasser watete.

"Natürlich!", bestätigte Alexander und erklärte, als er die Beiden an sich zog um sie zu wärmen. "Das Heer braucht das Fest, für den Sieg..." Das er selbst immer großen Spaß daran hatte, war allgemein bekannt, verschwieg er aber gern.

Kaum aus dem Wasser wickelte Hephaistion seinen Sohn in eine Robe und rubbelte ihn trocken. "Brrr!", machte der wieder und zitterte auch wenn er weiterhin begeistert war und beleidigt, dass er wieder aus dem Wasser musste.

„Bald ist dir wieder warm, meine kleine Garnele!“ Liebevoll wurde Nereus nasses, blondes Haar geküsst. Alexander zog sich derweil schon pitsch nass an, während der Prinz nun mit den Zähnen klapperte, weshalb er besonders fürsorglich warm gerieben wurde. Da löste sich der König wieder von ihnen und sammelte Holz zusammen.

"Gleich wird es dir wieder war, Nereus!", lächelte der König. "Wenn wir zurück sind, mache ich uns gleich die Feuerstelle an..." Er meinte zwar, er würde es dem Pagen auftragen, doch er fand, der Gedanke zählte auch.

Als sie dann angezogen waren ging es eilig zurück in den Palast. Nereus war dabei auch mit in die Roben seiner Mutter eingewickelt, um warm zu werden, was an dessen Brust sehr gemütlich war und ihm bibbernd immer wieder die Augen zufielen. Dabei wurde ihm auch der Kopf gekrault, sodass er bereits am schlummern war, als sie ihre Gemächer erreichten.

Mit einem Wink gab Alexander einem Pagen zu verstehen, das Feuer zu entzünden und er selbst bereitete eine kuschelige Decke davor aus. "Sollen wir?"

„Gerne.“ Lächelnd kuschelte Hephaistion sich mit ihm ein, wobei er Nereus weiter an sich hielt um ihn zu wärmen. Dabei genossen sie die Nähe und der Prinzgemahl erhielt zärtliche Streicheleinheiten.

„Erzähl mir von dem Fest“ bat ihn jener da sanft und er sollte die Erklärung auch bekommen.

"Na ja, es ist zum einen für die Männer, die Soldaten. Weil sie so gut gekämpft haben, damit ihre Moral weiter hoch gehalten wird." Alexander überlegte. "Außerdem ist es für das Volk, das wir besiegt haben. Ich möchte ihm zeigen, dass ich es nicht unterdrücken will, daher soll es mitfeiern.

„Das ist eine so schöne Idee!“ lobte sein Ehemann ihn und kuschelte sich dichter an. „Können Nereus und Bagoas denn auch mitkommen?“

"Natürlich, es würde mich sogar freuen, wenn Nereus mitkommt und das du Bagoas dabei haben möchtest, wärmt mir das Herz!", bestätigte Alexander lächelnd.

Hephaistion hätte vor Freude gelacht, hätte das nicht Nereus in seinem Schlaf gestört. „Wie schön!“ Er wurde geküsst und weiter verwöhnt.

"Mit dir an meiner Seite und Nereus ist es für mich das Größte auf Erden!"

„Dann werde ich uns auch ganz besonders hübsch machen!“ So unangenehm es Hephaistion auch war angestarrt zu werden so hatte er doch realisiert, dass sein Mann ihn und ihren Sohn immer gerne präsentierte, da ihn das stolz machte.

"Oh Phai! Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich lieb!"

Lächelnd küsste der Ältere ihn. „Doch, ich habe eine ziemlich gute Idee!“

Erst nach einer Weile begann Alexander seinen Sohn wach zu streicheln, denn irgendwann mussten sie sich für das Fest fertig machen. Da wurde ihm das erwachende Kind auch schon in die Arme gelegt. „Du kannst ihn ja sicher frisch machen, er brauch auch eine frische Windel.“

"Dafür ist die Amme da!", stellte er fest und nickte entschieden. "Das ist nicht meine Arbeit.", erklärte er dann und trug Nereus zärtlich zu der Anrichte, auf der er gewickelt werden würde.

„Wieso? Du bist doch sein Vater“ fragte Hephaistion ihn unschuldig.

Das dies keine Männeraufgabe sei, wollte der Blonde ihm nicht sagen, denn er wollte ihn nicht abwerten, denn sie waren nun mal gleich viel wert. Dennoch wollte Alexander dies nicht tun, so versuchte er es anders zu erklären. "Das ist ähm... Ammen und Mütteraufgabe... Väter sind dafür da, dass die Familie alles hat. Ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen, Kleidung und all so etwas."

„…Saubere Kleider?“ fragte sein Mann lächelnd weiter.

Natürlich verstand Alexander den Wink und küsste ihn auf die Nase. "Das sie dir jederzeit zur Verfügung stehen, ja." Besagte Nase kräuselte sich und sein Blick richtete sich stur auf Alexander. Dann wurde Hephaistion vor die Anrichte gezogen. "Pass kurz auf, dass Nereus nicht fällt, ich hole die Amme." Störrisch wurde er jedoch festgehalten. "Was?", fragte er daher unschuldig.

„Hast du schiss?“

"Was?", fragte Alexander nun entsetzt nach.

„Hast du Angst vor einer vollen Windel?“ wiederholte der Ältere sich ruhig. Er erntete einen skeptischen Blick.

"Die Frage ist nicht dein Ernst!"

„Doch, sonst hätte ich sie nicht gestellt.“

"Natürlich habe ich keine Angst!", erklärte Alexander vehement, während sie ganz neugierig von Nereus beobachtet wurden.

„Dann beweis es!“

Seinen Ehemann und König so perfekt manipuliert habend, konnte Hephaistion sehen, wie dieser ganz unerfahren, verärgert und mit gerümpfter Nase an der Windel seines Sohnes fummelte. Um ihn nicht gänzlich zu verärgern gesellten sich ein Paar Hände zu den Seinen. „So geht es leichter.“ Und er ließ sich führen.

"Wenn man bedenkt, dass wir auch mal so klein waren..."

„Sonst würde man ja auch gar nicht in den Bauch der Mutter passen.“ Hephaistion küsste ihm die Wange und half ihm Nereus zu säubern. So wurde der kleine Prinz frisch gewickelt.

"Es ist einfach unglaublich, ich finde es jedes Mal, wenn ich Nereus sehe, wie ein Wunder!"

„Er ist unser Wunder“ ergänzte Hephaistion ruhig. Der Grund ihrer Unterhaltung wurde auf Alexanders Arme gehoben und geknuddelt.

"Ja, das bist du!"

„Er ist aber auch schon ganz schön gewachsen, seit seiner Geburt.“

"Und schwer geworden!", bestätigte Alexander und zog Hephaistion auch näher zu sich. "Wollen wir uns jetzt für das Fest fertig machen?“

Der Wassermensch nickte. „Ja, das wollen wir.“

Als sie das waren, wurden sie noch immer neugierig von ihrem Sohn beobachtet. "Mscht!", versuchte er dabei die Kussgeräusche der Erwachsenen zu imitieren. Jenes brachte seine Eltern zum kichern, wofür er dann am Bauch gekrauelt wurde. "Mscht!", machte er nochmal und lächelte zufrieden, als er schließlich wieder in den Armen seiner Mutter lag. Hephaistion präsentierte dann sich und Nereus.

„Gefallen wir dir so?“

"Ihr seid perfekt!", erklärte Alexander stolz und zog sie an sich. "Dann können wir jetzt los." Lächelnd schmiegte Hephaistion sich an seine Seite.

„Das freut mich.“

So wurde er dann aus ihren Gemächern geführt und niemand musste ihnen sagen, wo es hin ging, denn das Fest war schon von weitem zu hören. „Sie feiern dich aber schon fleißig.“

Alexander schmunzelte. "So ist nun mal mein Volk... Es feiert sehr gern!"

„Ich mag die Feste auch“ gestand Hephaistion ihm, „bis auf den bösen Wein.“ Dafür wurde er freudig geküsst.

"Das ist schön! Und den Wein musst du ja nicht trinken!"

„Du aber auch nicht so viel, sonst tut dir wieder der Kopf weh!“

Die sanfte Warnung verstehend, nickte der König. "Gut, dann werde ich mich etwas zurück halten. Aber mach dir keine Sorgen, ich hab nicht vor, das Selbe zu tun, wie mit Kleitos."

„Ich danke dir sehr.“ Lächelnd küsste er dem König die Wange. Dann betraten sie den Festsaal, indem alle hohen Persönlichkeiten bereits anwesend und am Feiern waren. Jene schienen sofort zu verstummen und alle Augen richteten sich, wie gewohnt, auf das Königspaar. Alexander nickte ihnen erhaben zu und führte seinen Liebsten dann zu ihren Plätzen. Die Blicke und das leise Getuschel verfolgte sie auch bis dahin.

Der König seufzte und wurde verärgert. Dann wandte er sich an Ptolemaios. "Was kommt heute Abend auf uns zu?"

„Nun nach dem, was unseren Gastgebern bereits über deinen Gemahl erzählt wurde, wird er sicher die Hauptattraktion. Ansonsten ist viel Tanz und Gesang geplant.“

Er nickte und seufzte. "Dann bring mir zuerst unseren obersten Gastgeber, auf das ich mich gebührend bedanken kann." Ptolemaios grinste ihm zu und winkte dann den ehemaligen Herrscher des besiegten Volkes zu ihnen.

Jener brachte ein junges Mädchen mit zu Alexander. Der beäugte diese ziemlich desinteressiert und sah dann wieder zu dem alten Mann. Ein Übersetzer regelte die üblichen Begrüßungen zwischen ihnen und stellte dann auch das junge Mädchen als Prinzessin Roxane vor. Sie erntete ein Lächeln des Königs, der höflich bleiben wollte und ihr und ihrem Vater wurde danach einen Platz an Alexanders Seite angeboten. Unüblicher Weise wurde das Mädchen zwischen ihren Vater und den König gesetzt. Als es dann alle bequem hatten begann endlich wieder die Musik. Doch so sehr sie sich auch bemühte, dem König ein zweites Lächeln abzuerringen, sie schaffte es einfach nicht. War dieser doch viel zu sehr mit seinem Gemahl beschäftigt. Jener war nämlich, verschüchtert durch all die fremden Augen, dichter an ihn herangerutscht. Doch er und Nereus konnten sich sicher an Alexanders Seite fühlen, denn mit einem Trick, wurden sie etwas geschützt. Der Blonde winkte nämlich einen Pagen zu ihnen und flüsterte ihm zu, er sollte hauchdünne Vorhänge vor ihnen fallen lassen. Der Jüngling verstand das zwar nicht so richtig, befolgte den Befehl aber dennoch sofort.

"Besser?", flüsterte der Blonde danach seinem Liebsten ins Ohr.

„Ja, vielen Dank.“ Liebevoll wurde der König geküsst.

"Schön, dass dir meine Überraschung gefällt! Ich hatte mir überlegt, dass unsere Auftritte so vielleicht leichter für dich werden.", erklärte Alexander und kuschelte weiter mit ihm.

„Es rührt mich sehr, dass du so lieb für mich handelst.“

"Ich liebe dich eben!", bestätigte Alexander und grinste dabei wie der kleine Junge, wenn er glücklich war, wie der, den Hephaistion vor Jahren immer beobachtet hatte. Genauso vergnügt wie jener lachte nun auch Nereus, als seine Mutter die zärtlichen Worte erwiderte. Braune Augen, ebenfalls hinter dem Vorhang, beobachteten sie genau und wurden immer wieder angestoßen, auch etwas näher zu rücken.

Nach einer Weile schien sich aber alles zu beruhigen und die Feierstimmung kehrte zurück. Doch dann wurde der Prinz müde und quengelig. Seine Mutter hob ihn sich deshalb ab die Brust und summte ihm leise ins Ohr, damit er besser einschlafen konnte.

"Sollen wir uns zurück ziehen?", fragte da Alexander leise, damit sein Sohn auch weiter zur Ruhe kam. Liebevoll lächelte der Ältere ihn darauf hin an. „Du musst noch nicht aufhören zu feiern, du magst es doch so.“

"Ist es denn in Ordnung, wenn ich euch allein gehen lasse?", fragte er weiter und strich ihm über die Wange.

„Natürlich, mein Alexander. Amüsier dich nur.“

Hephaistion wurde liebevoll geküsst. "Dann freue ich mich auch darauf, anschließend in deine Arme zu kommen!" Der Wassermensch lächelte freudig und erwiderte den Kuss zärtlich.

„Darauf freue ich mich auch.“

"Dann zieh dich mit Nereus zurück. Ich liebe dich, mein Schatz!"

Nach einem weiteren Kuss ließ sich der Prinzgemahl, der den Prinzen auf den Armen trug, von dem Diwan helfen und wurde dann von einem seiner Leibgardisten hinausbegleiten. Verträumt seufzend sah Alexander ihnen nach, bevor er eine Stimme in einer fremden Sprache hörte und sich kurz darauf der Dolmetscher räusperte. Dieser wurde bester Laune angesehen und der blonde König nickte. "Ich höre." Der Übersetzer deutete eine Verbeugung an und erklärte dann, dass sein Herr nach Alexanders Befinden fragte und ob diesem das Fest gefalle. Alexander nickte und lächelte dann. "Ja, das Fest ist ganz nach meinem Geschmack. Ich hoffe, es ist umgekehrt genau so."

Nach der Übersetzung lachte der Gastgeber ihm freudig zu. „Mein Herr sagt, dass seine Tochter eine begabte Tänzerin ist und wenn ihr es wünscht, würde sie für euch tanzen?“

"Ich mag gute Tänze zu schätzen!", erklärte der König und machte eine auffordernde Handbewegung.

Nach dem ihr Vater sie regelrecht von dem Diwan geschoben hatte machte Roxane eine tiefe Verbeugung vor ihrem neuen König, wobei sie ebenso tiefe Einblicke gewährte. Der wies ihr weiter mit seiner Hand an, nun die freie Fläche zu betreten, welche die anderen Tänzer nun für sie frei gemacht hatten.

Der Tanz der nun folgte war ihr in den letzten Tagen regelrecht eingeprügelt worden und so mancher Makedone hielt es für sehr barbarisch, da sie ihren Frauen und Töchtern nicht erlauben würden sich so öffentlich zu entblößen. Daher war auch Alexander etwas erzürnt und er wies einen Pagen sofort an, sie an die Seite ihre Vaters zu bringen. Jener hingegen schien eher mit seiner Tochter verärgert, als mit sich selbst. Doch bevor er sie beschimpfen konnte, erhob sein König wieder das Wort. "Ich habe nichts gegen andere Kulturen, als die Meine..." Der Dolmetscher übersetzt und der Vater sah ihn sofort aufmerksam an. "Aber!", setzte Alexander ernst fort. "Das eigene Kind derartig zu prostituieren ist meiner Meinung nach in jeder Kultur eine Schande!" Der ältere Mann wirkte brüskiert und ließ Alexander versichern, dass Roxane ihm nur hatte eine Freude machen wollen. Und der blonde König wies ihn an, seine Tochter dann etwas bedeckter zu halten, denn wenn der Vater soviel Freizügigkeit erlaubte, war es normal, dass die Kinder das nutzten. Verärgert schnauzte jener dann das Mädchen an zu verschwinden. Wieder winkte der König einem Pagen und flüsterte diesem zu, er sollte der Prinzessin ein Geschenk bringen. War ihm doch bewusst, dass diese nur aufgrund ihres Vaters so gehandelt hatte. Dann wand er sich wieder den normalen Tänzern zu.
 

Am nächsten Morgen pfiff Hephaistion vergnügt und zufrieden vor sich hin, als er aus der Wanne stieg und sich abtrocknete. Denn wie seit seinem ersten Treffen mit Alexander, hatte dieser sein Versprechen wahr gemacht und sie hatten einander sehr viel Freude bereitet, in der Nacht. Alexanders graue Augen beobachteten ihn dabei anzüglich und er musste grinsen, als er daran dachte, wie er Hephaistion in Ägypten versprochen hatte, dass sie jeder Zeit die körperlichen Freuden miteinander teilen könnten. Denn natürlich hatte er es sich gewünscht, doch er hätte nie gedacht, dass sein Liebster nach der ganzen Zeit noch immer so daran festhielt und er genoss es selbst. Sein Liebster bemerkte seine Blicke bald und tänzelte deshalb regelrecht vor ihm her.

"Du bist wunderschön!", hauchte er dann nach einer Weile und zog den nackten Körper an sich. "Ich kann nie genug von dir bekommen!" Kichernd schmiegte der Dunkelhaarige sich an ihn.

„Dabei warst du gestern Nacht so gesättigt!“

Hephaistion erhielt einen brennenden Kuss. "Jeder Mensch braucht Pausen... doch genug von dir, werde ich nie haben!"

„Ohh!“ Geschmeichelt rieb der Ältere ihre Nasen zusammen.

"Magst du jetzt mit mir frühstücken?", fragte Alexander und hielt ihren Körperkontakt.

„So?“ Hephaistion deutete seinen nackten Körper an.

"Ja!", bestätigte sein Liebster und kicherte. "Du kommst zwar gerade erst aus dem Wasser... Aber du könntest wieder rein gehen und ich hole uns, was wir für ein Wasserpicknick brauchen..."

„Ein Wasserpicknick? Was ist das?“ fragte sein Liebster ihn amüsiert und glücklich. Er wurde angelächelt und Alexander erklärte.

"Du bist gern im Wasser und ich überall wo du bist. Außerdem bin ich noch nicht gewaschen. Wir könnten uns das Essen um die Wanne stellen und dann wieder zusammen ins Wasser..."

„Das klingt schön“ schwärmte sein Mann da schon. Ihm wurde sacht in den Hintern gekniffen.

"Dann geh schon mal ins Wasser. Ich komme mit dem Frühstück nach."

„Ok!“ Alexander bekam noch einen Kuss, dann eilte der Ältere zurück zu der großen Wanne. Dieser grinste wie ein Honigkuchenpferd und verschwand für eine viertel Stunde. Dann kam er mit einem großen Tablett wieder und stiefelte sofort zur Wanne. „Alexander!“ freute sich der Prinzgemahl, als er ihn erblickte.

"Schatz!", grüßte der und stellte das Tablett ab um zu ihm in die Wanne zu kommen. Hephaistion zog ihn zu sich, noch bevor er sich gänzlich hatte ausziehen können.

„Hab dich!“

Alexander kicherte und schmiegte sich an ihn. "Jetzt bin ich ja ganz nass!"

„Wirklich? Wie ist das nur passiert?“ lachend küsste der Langhaarige ihn.

"Ich weiß nicht...", log Alexander und führte seine Finger an die nassen Sachen.

„Soll ich dir dann vielleicht helfen, die klitschnasse Kleidung los zu werden?“

Er grinste frech und nickte. "Dafür wäre ich dir sehr verbunden, mein Liebster!"

Kichernd zog und zerrte der Langhaarige an den nassen Stoffen, um Alexander genauso nackt zu haben, wie er selbst es schon war. Das dauerte nicht lange und bald schon war Haut an Haut im Wasser. „So ist es doch viel schöner“ gurrte der Blauäugige.

"Sehr viel schöner!", bestätigte Alexander und griff nach dem Essen um ihm einen Happen an die Lippen zu führen. Genüsslich ließ Hephaistion sich füttern. "Schmeckt es dir?", wurde er sanft gefragt.

Hephaistion kicherte und küsste ihm die Hand. „Die Früchte oder deine Finger?“

"Beides...?"

„Köstlich!“

Der Jüngere kicherte und machte weiter. "Das freut mich!"

So genossen sie die Nähe des Anderen und fütterten sich dabei gegenseitig. Bis es an der Türe des Raumes klopfte und der Störenfried hereingerufen wurde. Es war ein Page, der verkündete, dass Prinzessin Roxane im Flur um Eintritt bat. Verwirrt sah Hephaistion seinen Mann an. „Das Mädchen von gestern Abend?“

Der nickte und zuckte dann mit den Schultern. "Sie hat gestern Abend noch getanzt. Aber ich hab sie danach fort geschickt, weil es ein Tanz war, der eher käufliche Frauen machen. Es war deutlich, dass sie es tat, weil ihr Vater es wollte. Also hab ich ihr zum Trost ein bisschen Schmuck geschickt und geschenkt. Vielleicht ist sie deshalb hier." Sein Ehemann hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und kletterte dann aus dem Wasser.

„Das war aber sehr nett von dir.“

"Danke!", lächelte er ihm nach und folgte. Sie trockneten sich nur schnell ab, damit sie sich eilig in ihre Roben werfen konnten, um das Mädchen zu begrüßen.

Als Roxane dann eintrat, war sie in edle und hübsche Kleidung gehüllt und es folgten ihr ihre Dienerinnen und der Dolmetscher. Doch bevor sie irgendetwas sagte, kniete sie sich vor das königliche Paar und brachte ihr Gesicht auf den Boden. Verdattert über diese Reaktion sah Hephaistion zwischen Alexander und dem Dolmetscher hin und her. „Was hat sie denn?“

Da Alexander es ebenfalls nicht wusste, erhob sich der Dolmetscher, der sich genau so wie die Dienerinnen verbeugte, um es zu erklären. "Es ist hier Brauch und Sitte, dem Herscher so die gebührende Ehrerbietung zu erbringen."

„Auf dem Boden? Wie interessant“ kommentierte Hephaistion, der sich an seinen Mann schmiegte. Der verstand und gab mit einem Wink seiner Hand zu verstehen, dass sich jetzt alle erheben konnten.

"Was verschafft mir die Ehre eures Besuches, Prinzessin Roxane?"

So hübsch, wie sie konnte lächelte sie ihn an und ließ ihm vom Dolmetscher ausrichten, dass sie das Verlangen gespürt hatte zu ihm zu kommen, um sich persönlich zu bedanken. Der König nickte ihr zu und lächelte, während er Hephaistion streichelte.

"Es ist mir eine große Freude."

Man sah, dass das Mädchen versuchte ein Gespräch am Laufen zu halten. „Die Prinzessin hofft, sie gestern nicht verärgert zu haben, jenes war nicht ihre Absicht.“

Da schüttelte Alexander den Kopf. "Es war nicht eure Schuld. Ich hätte vorher erahnen müssen, was sich euer Vater erhofft."

„Sie möchte euch versichern, dass ihr Vater keinerlei böse Absichten hatte und nur gehofft hatte ihn zu erfreuen.“

"Dann will ich es noch einmal vergessen!", entgegnete er ruhig. Wieder richtete sie ihm ihren ergebensten Dank aus.

"Möchtest du sonst noch etwas?", fragte Alexander nach.

Sie schien unsicher zu werden. „Sie möchte euch nur noch ihre ergebensten Dienste anbieten.“

"Ich werde bestimmt einmal darauf zurück kommen.", sprach Alexander nun sanft. Nun blieb ihr nichts anderes übrig, als sich bei ihm zu verabschieden, auch wenn sie sich dabei noch mehrfach bedankte. Als sie weg war, seufzte der König und ließ sich niedergeschlagen auf einem Diwan nieder.

„Ein seltsames Weibchen“ kommentierte sein Ehemann und setzte sich zu ihm um sich an ihn zu kuscheln.

"Sie ist ein armes Ding!", erklärte er und zog ihn an sich.

„Wieso das?“

"Ihr Vater hat sie wohl erzogen. Doch er ist sehr ehrgeizig." Alexander seufzte. "Er will mit allen Mitteln versuchen, sie mit mir zu verheiraten." Blaue Augen blinzelten ihn unschuldig aber auch verwirrt an.

„Wie soll das gehen, wir sich doch verhochzeitet.“

Automatisch lächelte er, da er diesen kleinen Wortfehler unglaublich niedlich fand und küsste Hephaistion liebevoll. Dann erklärte er ruhig. "Es ist möglich, dass ein Mann mehrere Ehepartner hat..."

Die schöne Stirn des Prinzgemahls kräuselte sich. „Das verstehe ich nicht.“ Er wurde noch einmal geküsst, bevor der Blonde zu erklären versuchte.

"Ich liebe dich, über alles in der Welt! Ich würde für dich sterben und du bist der Einzige, den ich liebe!" Alexander lächelte, verliebt, wie am ersten Tag. "Aber es ist möglich, dass jemand mehr als einen Menschen liebt oder das ihm nahe gelegt wird, wenn er eine zweite Person heiratet, dass es besser für die Familie ist oder sonst etwas... Daher ist es möglich."

„Und warum dürfen das nur die Männchen? Das hast du doch gesagt.“ Hephaistion legte den Kopf schief und sah seinen Mann schräg an.

Jetzt überlegte Alexander, weil ihm das gar nicht so klar war. "Ähm... Es ist leichter um zu wissen, wer der Vater welcher Kinder ist."

„Das ist auch möglich, wenn die Frau darauf achtet, wann sie sich mit wem paart.“

Hephaistion wurde sanft über die Wange gestrichen. "Wenn man so schwanger werden kann wie du, also wenn bestimmte Voraussetzungen stimmen. Aber eine von unseren Frauen kann jetzt mit einem und fünf Minuten später mit dem nächsten Mann schlafen." Alexander überlegte kurz. "Du weißt doch selbst, wie sehr uns der Sex spaß macht. Würdest du warten wollen, nur um zu wissen, wer Vater deines Kindes ist?"

„Hm…“ Das konnte der Ältere nicht abstreiten, dennoch gefiel ihm das Ganze noch immer nicht. „Aber dennoch verstehe ich nicht, warum die Menschen immer alles mit zweierlei Maß messen… hab ich das richtig gesagt, dass Sprichwort habe ich vom lieben Herrn Doktor gehört.“

Der Blonde nickte. "Ja, das Sprichwort ist richtig." Dann zuckte er mit den Schultern. "Viele unserer Bräuche sind schon uralt. Ich bin auch mit ihnen erzogen worden und es gibt Dinge, die sollte man nicht auf einen Schlag ändern... Ich bin froh, dass meine Idee davon die Völker zusammen zu führen, nicht gleich auf Revolten trifft."

„Hm… dann gebe ich mich damit auch zufrieden.“

Hephaistion wurde dafür mehr als umwerfend geküsst. "Aber mach dir keine Sorgen! Ich werde immer nur dich an meiner Seite wollen!"

Da begann der Wassermensch zu strahlen. „Versprichst du es?“

"Ich schwöre es, bei allem, was mir heilig ist!"

Hephaistion lachte glücklich auf und küsste seinen Ehemann innig.
 

Aber die folgenden Wochen sollten nicht so leicht werden, wie sie vermutet hätten, denn Roxane wurde immer wieder von ihrem Vater geschickt und war nicht selten, sehr reizend angezogen. Und auch wenn Hephaistion an seinem Mann nicht zweifelte begann es ihn zu ärgern und er fing an die Besucherin selbst in Empfang zu nehmen, damit sie nicht zu Alexander konnte. So auch an diesem Tag und sie verbeugte sich wie immer tief vor dem Prinzgemahl.

„Was kann ich für dich tun?“ fragte er unterschwellig angesäuert.

"Mein Vater schickt mich...", erklärte sie leise und verunsichert, jedoch servierte sie Hephaistion aus ihrer Haltung einen perfekten Einblick von ihrem Kinn bis tief unter ihren Bauchnabel.

„Das habe ich mir gedacht.“ Der Prinzgemahl seufzte theatralisch. „Was will er diesmal?“

"Er bietet für den baldigen Aufbruch an, dass ich mit euch reisen soll. Damit sich mein König keine Sorgen macht, dass hier etwas passieren könnte. Daher schickt er mich, dieses Angebot zu unterbreiten.

Beinahe schon verärgert winkte Hephaistion ab. „Ich werde meinen Ehemann darüber in Kenntnis setzen, aber er hat bereits andere Pläne!“

Verschüchtert und ängstlich, weil sie ja doch noch als halbes Kind war, nickte Roxane und legte sich zitternd eine Hand über die Brust. "Wenn ich offen sprechen darf?" Nun richteten sich blaue Augen überrascht auf sie, war es doch denkbar ungünstig durch einen Dolmetscher ein offenes Gespräch zu führen.

„Nur zu.“

So begann die junge Prinzessin eine lange Erklärung zu geben, die kurz übersetzt wurde. "Mein Vater wird dem großen Alexander nicht in den Rücken fallen, dafür bürge ich mit meinem Leben."

„Kinder sollten sich in solche Dinge nicht einmischen. Überlass den Erwachsenen die Politik und lerne von ihnen. Mehr hast du nicht zu tun.“

Roxane zuckte und nickte, als sie die Worte in ihrer Sprache zu hören bekam und ihr traten die Tränen in die Augen. "Bitte verzeihen!", versuchte sie sich in leisem und schlechtem Griechisch, doch sie hatte versucht zu lernen.

„Schon gut. Geh jetzt wieder zu deiner Mutter.“

Er sah, wie diese Aussage wieder Angst in ihr auslöste. dennoch verabschiedete sich die Prinzessin höflich und zog sich wieder zurück. Auch der Dolmetscher wurde mit wedelnden Hanfbewegungen entlassen. Als sie fort waren, machte sich Nereus wieder bemerkbar, der immer Still war, wenn seine Mutter besuch bekam.

"Bäh!"

Hephaistion kicherte und trat zu ihm an die Wiege. „Du magst sie nicht, was?“

"Bäh!", machte er wieder und streckte ihm die Ärmchen entgegen. Nur zu gerne wurde er an die mütterliche Brust gehoben.

„Meine kleine Garnele.“

Jetzt kicherte Nereus und schmuste sich an, wobei er wie ganz nebenbei die Bedeutung des Wassers flötete.

„Du möchtest baden?“

Ein typisches Kinderlachen erklang, was eindeutig eine Bejahung war. Dafür wurde ihm die kleine Wange geküsst. „Gut, dann üben wir etwas schwimmen!“ Wieder erklang dieses Lachen, doch diesmal wirkte es wie das eines Kleinkindes, welches seiner Mutter sagte:

"Aber Mama, ich brauch doch nicht mehr üben!"

Dem Jungen wurde zart die Nase geküsst und er wurde zur Wanne getragen, die den ganzen Tag über halb gefüllt war, damit sie, sollte es gewünscht sein, schnell warm aufgefüllt werden konnte.
 

Nervös trat der König von einem Bein auf das andere und überlegte fieberhaft, wie er erklären könnte, was sie am nächsten Tag wirklich tun würden. Hephaistion, der dabei war Nereus in den Schlaf zu wiegen, sah ihn aufmunternd an. „Hast du etwas, Schatz?“ Er biss sich kurz auf die Lippen, bevor er nickte.

"Ja..." Dann trat er zu ihnen und streichelte seinen Sohn.

„Worum geht es denn?“

Vorsichtig wurde der Prinz aus den Armen seiner Mutter genommen, weil Alexander ihn weiter wiegen wollte. "Um morgen..."

„Verzögert sich unsere Heimreise?“ fragte sein Liebster sanft nach.

"Ja...", war er ehrlich und sah ihn fast schon flehend an. Es war offensichtlich, dass Hephaistion sich auf die Heimkehr gefreut hatte, doch er wollte es Alexander auch nicht so schwer machen. Was es diesem noch schwerer machte, da es keine Vergnügungsreise wurde. "Wir... wir müssen weiter nach Osten..."

„Noch weiter…?“ Völlig verdattert sah der Ältere ihn an. „Aber… warum? Du sagtest doch…“

"Ich... ich möchte..." Es brach Alexander das Herz, dass sein Wunsch nicht mit dem seines Ehemannes übereinstimmte. Daher schloss er kurz die Augen und ging mit dann mit seinem Sohn auf dem Arm zu einem Fenster um hinaus in den sternenklaren Nachthimmel zu sehen.

„Alexander?“ Sich ans Herz greifend sah Hephaistion auf seinen Rücken.

"Ich habe Verantwortung... Es ist nicht der Krieg...!", versuchte der sich direkt zu rechtfertigen, bevor er überhaupt sagte, worum es ging. "Aber ich kann nicht aufhören! Ein innerer Drang treibt mich weiter. Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll. Aber, ich muss... ich will das Ende der Welt sehen. Alles in mir treibt mich dahin..." Sein Liebster unterdrückte unterdessen den Drang dem König zu sagen, dass die Welt kein Ende hatte.

„Und das würde dich glücklich machen?“

Unsicher zuckte der Blonde mit den Schultern und wiegte, seinen inzwischen schlafenden Sohn weiter. "Ich weiß nicht... Aber ich glaube, das ist die Aufgabe, die mir zugeteilt wurde..." Seufzend kam der Langhaarige zu ihm und schmiegte sich an den starken Rücken.

„Dann ist es in Ordnung… auch wenn es schade ist…“

Bei seinen letzten Worten zuckte Alexander und drehte sich dann langsam um. "Aber ich verspreche dir... nein! ...Ich schwöre dir, bei allem, was mir etwas bedeutet! Ich werde dich irgendwann wieder nach Hause bringen!" Etwas melancholisch lächelnd küsste der Dunkelhaarige ihn nun.

„Ich danke dir.“

Sich daran gewöhnt habend, dass es Hephaistion nichts aus machte, bei dem, was er nun vor hatte, legte Alexander Nereus in seine Wiege und trat dann zu seinem Liebsten um ihn zärtlich an sich zu ziehen. Jener ließ sich auch gerne in die Arme nehmen, vor allem jetzt, da ihn die Ereignisse doch mitnahmen. Im direkten Anschluss wurde er auf Alexanders Arme gehoben und küsst, als dieser ihn zum Bett trug. "Wir werden bestimmt Unmengen von Wasser finden, wo wir schwimmen gehen können..."

„Das wäre sehr schön“ gurrte der jünger Aussehende ihm zu.

"Ich liebe es nämlich, dich in deinem Element zu sehen!", raunte der Blonde und streichelte ihn. Grinsend begann der Ältere sich unter ihm zu winden.

„Nur dort?“

"Ich liebe es immer, dich zu sehen!", verbesserte sich der König. "Aber wenn du im Wasser bist, strahlst du wahrhaft glücklich."

„Bei dir bin ich immer glücklich!“ erklärte der Langhaarige und küsste ihn brennend. Sanfte Finger schlichen sich unter seine Roben und kraulten ihn.

"Das kann ich nur zurück geben!"
 

So brachen sie am nächsten Morgen auf, immer gen Südosten. Die Tage und Wochen zogen dabei nur so an ihnen vorbei, doch sie hatten auch Glück, denn die Heere, die ihnen dabei entgegen traten, waren alle samt unerfahren und Alexander gewann problemlos gegen sie und führte die Völker näher zusammen. Doch so einfach er es auch gegen die Menschen hatte, so weniger hatte er mit den Gefahren des Wetters gerechnet, denn kaum waren sie in Indien begann dort die Regenzeit.

Nereus, der inzwischen gewachsen war und problemlos allein laufen konnte, fand das toll und es war wie ein Fest für ihn, denn er hatte dort Wasser von oben und von unten. Doch der Armee tat es nicht so gut, gingen doch ihre Vorräte in den Wochen des Regens sehr stark zurück. Außerdem rosteten ihre Schwerter und es sammelte sich Schimmel in ihrer Kleidung. Auch Hephaistion fing an besorgt zu werden, da nicht jede Wasserquelle auf die sie trafen auch sauber war. Dennoch versuchte sein Sohn in alles hinein zu tauchen, was er erreichen konnte.

„Nein Nereus! Das ist böses Wasser!“

"Mama!", beschwerte er sich, ebenfalls nun gut sprechen könnend und stampfte mit dem Fuß auf.

„Nein!“ beharrte der Langhaarige und hob ihn auf die Arme. „Das ist böses Wasser, da darfst du nicht rein!“

"Wasser kann uns gar nichts böses!", versuchte sich der kleine Junge zu rechtfertigen und zog eine Schmolllippe.

„Doch, wenn es verschmutzt ist, dann wird man krank, wenn man darin schwimmt.“

"Mama! Böse!", maulte der Kleine jetzt und drehte seinen königlichen Kopf weg. Hephaistion seufzte schwer, gab seinem Sohn aber nicht nach und trug diesen zurück zu ihrem Zelt. Dort begann er aber wieder in seinen Armen zu zappeln und wollte lieber zu seinem Vater, der mit hängendem Kopf auf der Bettkante saß. Damit Nereus Ruhe gab, wurde er neben jenem auf das Bett gesetzt.

„Alexander?“

Doch der Angesprochene kam nicht zum Antworten, da der Prinz ihm bereits um den Hals fiel. "Mama böse!"

Alexander schmunzelte und zog seinen Sohn an sich. "Das glaub ich aber nicht! Die Mama ist ganz lieb! Was hat er denn getan?"

„Nix Wasser!“ erklärte der Kleine und schob die Unterlippe vor. Ihm wurde sanft über die Wange gestrichen.

"Aber da hat die Mama Recht!" Nereus bekam einen kleinen Kuss. "Ganz viele von den Soldaten sind krank, weil sie an das Wasser gekommen sind und andere sind schon gestorben." Sein Sohn verzog nur noch mehr das Gesicht.

„Er liebt das Wasser wohl zu sehr, um es zu verstehen.“

Alexander nickte zustimmend und tippte seinem Sohn dann auf die Nase. "Was hältst du von einer Abmachung, mein Schatz? Dein Papa verspricht dir, einen ganzen Tag mit dir im Wasser zu verbringen, aber wir müssen warten, bis der Regen vorbei ist und das Wasser wieder gut ist."

„Ein Tag?“ fragte sein Sohn skeptisch nach.

"Einen ganzen Tag!", versprach der König ruhig.

„Hm.“ Nereus legte den Kopf schief und imitierte die nachdenkliche Haltung seiner Mutter. „Ok!!“ Dafür wurde er geknuddelt und geherzt.

"Du bist ein lieber Junge!"

„Papa lieb!“

Alexander lächelte und sah zu Hephaistion. "Die Mama ist auch lieb!"

Wieder schien Nereus zu überlegen, nickte aber dann. „Mama lieb!“ Da wurde der Prinzgemahl zu ihnen gezogen und sanft von seinem Mann geküsst.

"Ja, die Mama ist auch lieb!"

Der Kleine nickte und kuschelte sich nun an beide Eltern. Als er einige Stunden später schlief, ließ sich der König wieder seufzend auf sein Bett nieder.

„Du siehst schlecht aus“ erklang da besorgt die Stimme seines geliebten Ehemannes.

"Ich weiß nicht mehr weiter!", gestand er und sank noch mehr in sich zusammen. Warme Arme umfingen ihn da zärtlich.

„Alexander?“

„Der ganze Regen! Unsere Vorräte sind fast vollständig aufgebraucht. Wenn das nicht langsam aufhört, werden wir einer nach dem anderen drauf gehen!", erklärte er und schüttelte seinen Kopf. "Ich hab uns alle ins Unglück gestürzt!"

„Gibt es in der Nähe keine Dörfer? Niemand der uns hilft?“

Er schüttelte den Kopf. "Alle die uns helfen konnten, haben es bereits getan."

„Aber… was sollen wir jetzt tun?“

Alexander sah auf und zuckte hilflos mit den Schultern. Dann zog er Hephaistion an sich. "Ich weiß es nicht! Ich habe keine Ahnung! Wenn der Regen noch weitere zehn Tage fällt, ist es vorbei!"

„Oh, Alexander…“ Fest wurde der König in die Arme gezogen.

"Es tut mir so leid!"

„Shh, ruh dich aus und schlaf, dann wirst du morgen eine Lösung finden.“ Mit sanften Händen wurde der König zum Liegen gebracht und dieser hielt sich an dem Älteren fest.

"Ich... ich sollte... ich muss! Dich und Nereus von hier fort bringen!"

„Du musst jetzt erst mal nur schlafen!“

Wie in einen Bann gezogen, nickte Alexander und schloss die Augen. "Ich liebe dich!"

„Ich liebe dich auch und jetzt schlaf.“ Als hätte er eine Zauberformel gesagt dämmerte Alexander weg.

Erst am nächsten Mittag erwachte er wieder und leicht orientierungslos. "Was?"

„Hallo Schlafmütze.“ Ertönte es da bereits fröhlich von der anderen Seite des Zeltes.

"Morgen!", gähnte er zurück und war noch immer irritiert. Fehlte doch etwas sehr wichtiges. Das tropfen des Regens auf dem Zelt.

„Es ist trocken draußen!“ klärte sein Mann ihn sofort lächelnd auf und rückte Nereus auf seinem Schoß zurecht, damit er ihm die Haare kämen konnte. „Nun zumindest so einigermaßen trocken.“

Abrupt setzte sich Alexander auf und sah sich um. "Was?"

„Es regnet nicht mehr!“

Ein vorsichtiges Lächeln huschte über sein Gesicht und er lief so aus dem Zelt wie er war. "Ja!!!"

„Dein Papa scheint sich zu freuen“ kommentierte Hephaistion das ruhig.

Nereus nickte und lachte. "Ja! Papa wird dann morgen mit mir schwimmen! Den ganzen Tag!"

„Ja, Spatz, aber nur, wenn das Wasser wieder gut wird.“ Der blonde Schopf wurde geküsst. „Schließlich wollen weder dein Papa noch ich, dass du krank wirst.“

"Aber Papa hat gesagt...!", bestand er und schmollte.

„Dein Papa hat gesagt, dass er mit dir schwimmen geht, wenn es aufgehört hat zu regnen UND das Wasser wieder gut ist.“

"Aber Mama! Der Regen ist weg, also ist das Wasser nicht mehr böse!"

„So leicht ist das leider nicht, meine kleine Garnele.“

"Aber... aber..." Ihm fielen keine Argumente mehr ein. "Mama!" Wieder wurde er geküsst.

„Tut mir leid, Schatz.“

"Warum ist es denn sonst so langweilig?", fragte der Kleine nach einer Weile und niedergeschlagen. Sanft wurde er an die mütterliche Brust gedrückt.

„Wenn du möchtest, spielen wir heute ganz viel zusammen.“

Und er schmiegte sich bereitwillig an. "Oh ja!"
 

Nereus schlummerte friedlich in seinem Bettchen, als Hephaistion sich erlaubte ihn mit der Amme allein zu lassen. Den Männern ging es nicht gut und der Prinzgemahl wusste, dass es sie immer aufmunterte ihn zu sehen, so unangenehm es ihm auch oft war. Doch sein Weg sollte nicht lange für ihn allein bleiben, kam doch sehr schnell ein bekannter General auf ihn zu. Kaum merklich kräuselte Hephaistion die Nase, als er ihn erkannte.

"Hephaistion!", grüßte der ihn dennoch freundlich und überheblich, auch wenn er ihm den Respekt erwies, den er als sein Vorgesetzter verdiente.

„Kleitos!“ erwiderte der Ältere den Gruß. „Du siehst nass aus!“

"Und du trocken!" Der General lachte und sah dann ziemlich grimmig aus. "Für einen Wassergott ziemlich ungewöhnlich!"

„Das Wasser hier ist giftig, ich setze mich dem also, so gut es geht, nicht aus.“

"Als Alexanders Mann, der natürlich nur sein Bestes will, hättest du es doch bestimmt verhindern können?!", fragte der General ganz ungeniert, ob Hephaistion wirklich nur für Alexander sein Reich verlassen hatte.

Blaue Augen wurden gerollt und der General genervt angesehen. „Ich bin nicht allmächtig und selbst als ich noch im Wasser lebte konnte ich den Regen nicht kontrollieren, weil dieser von anderen Dingen als dem Wasser bestimmt wird!“

"Mh... Ich dachte immer, Regen ist Wasser!", damit beendete Kleitos das Thema und legte den Kopf schief. "Und sonst, geht es dir gut?"

Hephaistion hob das Kinn an. „Sollte es nicht?“

"Doch... doch...", antwortete der Älteraussehende ruhig. "Es ist nur... Alexander deutete an, ihr wollt noch ein weiteres Kind. Das macht ihn sehr glücklich. Daher wollte ich mich explizit nach deinem Empfinden erkundigen."

Etwas unwillig drehte der Langhaarige den Kopf beiseite. „Es wäre töricht hier an die Zeugung eines Kindes zu denken… wer weiß schon, wann und wie wir nach Hause kommen.“

"Das weiß Alexander auch!" Kleitos lachte. "Vor ein paar Nächten, als er großen Durst hatte und besonders viel Wein intus hatte, meinte er, dass er für dich und die Familie alles aufgeben und beenden würde. Du tätest dem Heer also einen großen Gefallen, wenn du ihn so zur Umkehr zwingst."

Verärgert runzelte Hephaistion die Stirn. „Ich würde mich nie gegen Alexanders Träume stellen… im Gegensatz zum Heer…“ Der Blauäugige sah etwas in die Ferne, wo eine Gruppe Soldaten saß. „Böse Geister begleiten uns schon lange, sie nähren sich von den dunklen Gedanken der Männer… Sie sprechen von Kampf und Krieg…“

"Wir sind im Krieg!", tat Kleitos das ab. "Natürlich sprechen sie davon!"

„Ich meine die Geister…“ Hephaistion sah nun wieder ihn an und ergänzte dann flüsternd. „Und sie sprechen von Verrat.“

Man sah Kleitos an, wie ernst er diese Warnung nahm, dennoch waren sie zu öffentlich um das er darüber reden konnte. Daher legte er dem Prinzgemahl einen Arm um die Schultern und erklärte ihm ruhig. "Die Männer lieben ihren König, du brauchst dir da wirklich keine Gedanken drum machen."

„Ich habe Alexander längst gewarnt… dennoch fürchte ich mich…“

Der General nickte ergeben und auch wenn man immer wieder merken konnte, wie er im Gespräch mit Hephaistion, diesem deutlich machte, wie skeptisch er ihm gegenüber war. Hatte sich Kleitos zu einem ergebenen Diener des Prinzgemahl entwickelt und er ließ niemals zu, dass schlecht über den Gemahl des Königs geredet wurde. "Ich werde ein besonderes Auge auf euch haben, bis du mir sagst, dass diese angeblichen Dämonen verschwunden sind!"

„Danke, das macht mir das Herz leichter.“ Hephaistion schenkte dem General ein ehrliches Lächeln.

Kleitos machte mit seinem Kopf einen kaum merkbaren Knicks, bevor er einen Schritt zurück trat. "Wenn du mich entschuldigst. Wir haben morgen eine große Schlacht vor uns."

„Ihr wollt die Stadt erobern, nicht? Die mit den großen Mauern?“

Er nickte und lächelte. "Wenn wir das geschafft haben, so hörte ich, liegt ganz Indien in Alexanders Händen."

„Gut… Dann achte aber auch darauf, dass er sicher zu mir zurückkehrt!“ Ohne Abschiedsworte wandte Hephaistion sich ab und nahm seinen Weg wieder auf. Als er wieder zurück in seinem Zelt war, kehrte auch kurz danach sein Liebster zurück. Von einer tiefen Unruhe befallen sprang Hephaistion sogleich auf und fiel ihm in die Arme. Er lächelte und streichelte ihn.

"Oh Liebster!"

„Alexander! Bitte ziehe morgen nicht in die Schlacht! Ich flehe dich an!“

Doch der Blonde lächelte noch immer und küsste ihn zart. "Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen, es wird alles gut!"

„Es gibt überall böse Omen, Alexander… bitte…“

Nun hielt er Hephaistions Gesicht fest und sah ihm völlig überzeugt in die Augen. "Wir haben vorhin einen Stier geopfert. Seine Vorhersagen sprachen alle von einem überragendem Sieg morgen!" Sein Mann gab nichts auf diese Rituale, weshalb ihn das auch nicht beruhigte.

„Und wenn ich dich anflehe?“

Noch immer wurde ihm das Gesicht gestreichelt. "Hephaistion, mein Schatz, mein Liebster! Es wird alles gut!"

„Ich habe keine solche Zuversicht…“ Der Ältere seufzte, da er wusste, dass sein Mann nicht umzustimmen war.

Da glänzten graue Augen. "Ich habe versprochen, dass ich dich zurück nach Hause bringen werde, daher kann ich gar nicht scheitern, denn dass ist mein Auftrag, den ich unter allen Umständen einhalten werde!" Dann schlossen sie sich und Alexander küsste seinen Liebsten voller Inbrunst.

„Hmm…“ Hephaistion konnte gar nicht anders, als den Kuss genießen. Dabei wurde er sanft zum Bett geschoben und nicht einmal wurde er losgelassen. "Ich werde immer bei dir sein!"

„Kannst du das versprechen?“ wurde er flehend gefragt.

"Egal was die Zukunft bring, ich schwöre, ich werde immer bei dir sein!"

Nur schwach vermochte Hephaistion ihn dafür anzulächeln. „Danke.“ Jetzt wurde er auf das Bett gesetzt und Alexander setzte sich neben ihn.

"Lass mich dich halten diese Nacht, damit du meine Liebe für dich spürst!"

Die Arme des Wassermenschen schlangen sich da bereits um ihn. „Ja, ich bitte dich.“ Und so geschah es, dass Alexander ihn die ganze Nacht hielt und streichelte um ihm zu zeigen, dass er immer für ihn da war. Doch als Hephaistion am nächsten Morgen erwachte, lag sein Mann nicht mehr neben ihm und von draußen ertönten die Klänge einer marschierenden Armee.

Des Sieges sicher führte Alexander sie auf das geplante Schlachtfeld und war in Gedanken schon wieder zurück in den Armen seiner Familie. Doch die Omen des Stieres schienen auf sich warten zulassen, da seinen Männern der Kampfgeist zu fehlen schien. So kam es, dass Alexander zuerst auf die großen Mauern los preschte. Geschockt, dass seine Soldaten ihm nicht auf dem Fuße folgten erklomm er alleine die Leiter und überquerte so die Mauern, nur um alleine einer Scharr Männer gegenüber zu stehen. Dennoch würde er nicht aufgeben und begann mit lautem Siegesgeschrei zu kämpfen. Doch als seine Männer ihm endlich nachkamen, konnten sie nur noch mit Schrecken sehen, wie ein Pfeil ihren geliebten König nieder streckte. Jener durchbohrte seine Brust kurz überhalb des Herzens und er fiel nach hinten und blieb bewegungslos liegen. Während er gen Himmel sah und sich sein Blickfeld rot färbte preschten seine Männer los und mähten die Feinde in einem blutigen Gemetzels nieder. Aber Alexander realisierte dies nicht mehr wirklich, kam es ihm doch vor, als würde er in diesem Meer aus roter Farbe schwimmen. So spürte er auch nicht, wie er hoch gehoben und fortgetragen wurde.

"Phai...", erklang es leise gurgelnd, als er in die Nähe seines Zeltes kam, als würde er durch ein inneres Band fühlen, dass er diesem näher kam.

„Alexander…“ Sein Ehemann hatte das Zelt verlassen als die Rufe des Hofstaates panisch geworden waren und sah sich nun mit seinem Albtraum konfrontiert. Vor ihm trug man seinen verletzten König und Liebsten und als man an ihm vorbei ging um ihn auf schnellstem Wege zu seinem Bett zu bringen, erkannte er, dass dieser noch den Pfeil in der Brust stecken hatte und kaum noch bei Bewusstsein war. Die sonst so strahlenden grauen Augen blickten wirr umher und fixierten nichts, der geliebte rote Mund bewegte sich auf und zu, wie ein Fisch, der auf dem Trockenen lag. Außerdem war der Körper leichenblass, neben dem Blut, dass ihn befleckte. Nur Augenblicke nachdem er abgelegt worden war, war auch schon eine Scharr Ärzte da, um ihn zu versorgen. Wovon Hephaistion nicht viel bemerkte, da er wie versteinert stehen geblieben war. Aber er sollte aus seiner Trance gerissen werden, als Alexander wieder seinen Namen leise sprach.

„Alexander.“ Den Tränen nahe eilte der Langhaarige nun zu ihm ans Bett. Anscheinend schaffte nur er es, bis tief in den Zustand des Königs vorzudringen.

"Nach Hause...", hauchte dieser.

Hephaistion ergriff seine Hand und drückte diese liebevoll. „Shh, lass die Ärzte nur machen, dann können wir bald Heim.“

„Ich kann es sehen... Unser Heim... im Meer... so schön...!" Alexander hustete und ein großer Schwall Blut verließ seinen Mund.

„Shh! Sprich nicht mehr! Ruh dich aus!“

Er verdrehte die Augen und nur kurz darauf erklang ein markerschütternder Schrei aus dem königlichen Körper, als der Pfeil hinaus gezogen wurde. Hephaistion schluchzte auf und presste sein Gesicht gegen die geliebte Hand, welche ganz schlaff wurde, als Alexander nun sein Bewusstsein völlig verlor.

Die Stunden flogen dahin und wurden zu Tagen, in denen das ganze Heer um Alexander bangte. Doch jener schwebte am Rande des Todes ohne Aussicht auf Besserung. Die wenigen Momente wo er seine Augen dabei aufschlug, war es, als hätte er die diesseitige Welt bereits verlassen, denn er faselte leise Dinge vor sich hin, berichtete von Orten, die es so nicht auf der Erde gab. Die Ärzte wussten sich nicht zu helfen und auch wenn sie Hephaistion alles versprachen, spürte jener, dass sein Mann ihm entschwand, was deutlich wurde, als dieser nur noch ganz schwach atmete und sonst schon stundenlang nichts weiteres mehr von sich gab.

So kam es, dass Hephaistion die Ärzte verzweifelt wegschickte und am Bett des Geliebten zusammen sackte. „Mein Alexander…“ Da schlich sich ihr einziger Sohn Nereus zu ihnen und wirkte völlig verängstigt.

"Mama?"

Weinend drehte der Langhaarige sich zu ihm und öffnete die Arme für das Kind. „Nereus.“ Schnell lief der Kleine hinein und kuschelte sich weinend an.

"Mama!"

„Oh mein Schatz! Wie lieb ich dich habe!“ Von Weinkrämpfen geschüttelt drückte Hephaistion sein Kind fest an sich. Nereus weinte ebenfalls heftig und erklärte sich.

"Die Menschen haben so viel Angst! Und... und ich hab Papa gesehen... in einem roten Meer!"

Zart wurde dem Kind die Stirn geküsst. „Du warst immer schon sensibel für die Geister der Anderen.“ Er schniefte und presste sich wieder an.

"Rotes Meer böse!"

„Ja… sehr böse…“

Wieder schniefte Nereus, doch dann erklang ein Räuspern vom Zelteingang. "Auch wenn es unverzeihlich ist, bitte ich dich um Vergebung!" Verweinte blaue Augen richteten sich auf den Zelteingang.

„Kleitos…“

Schnell kam er näher und drückte Hephaistion als auch den Prinzen an sich. "Wie steht es um Alexander?"

Ein Schluchzen schüttelte den Körper des Prinzgemahls. „Er stirbt.“ Sofort wurde er wieder festgehalten.

"Bei allen Göttern!"

„Ich verliere ihn… für immer…“

"Aber... aber... du bist doch so mächtig...!", versuchte Kleitos ihn irgendwie abzulenken oder auch selbst Hoffnung zu schöpfen.

„Meine Macht ist nichts mehr als ein Taschenspielertrick, seit ich das Wasser vor vier Jahren verließ!“ Verzweifelt und erschöpft begann Hephaistion sein weinendes Kind zu wiegen. Nun nahm Kleitos seine Wangen in die Hände und schüttelte den Kopf.

"Kein Taschenspieler kann ein Kind zur Welt bringen oder die Menschen nur mit seinem Anblick derart faszinieren! Kein Mensch kann das!"

„Viel mehr als ein Mensch bin ich auch nicht mehr… meine Mutter hätte ein solches Wunder vollbringen können… aber…“

"Das stimmt nicht! Das weißt du selbst!", wollte Kleitos weiter auf ihn einreden, doch Hephaistion schüttelte den Kopf.

„Nur sie hätte die Macht dazu, aber ich habe sie verlassen…“

Er wurde noch fester gehalten und gezwungen den General anzusehen, als diesem eine Idee kam. "Würdest du dein Kind verstoßen? Würdest du es zurück weisen, wenn es seine eigene Familie hat und dann deine Hilfe braucht? Würdest du Nereus das antun?"

„Nein, niemals!“ Feucht, aber klar sahen ihn die blauen Augen an. „Der Fluss… der Fluss hier in der Nähe, führt doch zum Meer, oder?“

Der General nickte und sah ihn noch immer an. Diesmal aber verwirrt. "Ja, warum?"

„Nur zum Meer erschlossene Gewässer sind uns zugänglich“ murmelte der Prinzgemahl beinahe nebensächlich, bevor er ihn wieder ganz klar ansah. „Du musst mir helfen ihn zum Wasser zu bringen… vielleicht erhört sie meine Bitte…“

"Was? Aber... in seinem Zustand?"

„Hier wird er sterben!“ machte Hephaistion ihm die Situation noch einmal deutlich. „Hier kann ihn gar nichts retten!“ Kleitos nickte und ließ ihn los.

"Gut, ich helfe dir!"

„Danke… danke…“ hauchte der Prinzgemahl und kam wackelig auf sie Beine, wobei er Nereus absetzen musste. Der hielt sich aber noch immer an ihm fest und sah mit verweinten Augen auf.

"Mama?"

„Du musst jetzt ganz tapfer sein, mein Spatz. Wir bringen deinen Papa ans Wasser. Schaffst du es bis dahin mitzulaufen?“

Der kleine Blondschopf nickte und ließ ihn los. "Kommt Papa dann aus dem bösen roten Meer wieder?"

„Ich hoffe es sehr, mein Liebling.“

Ihm wurde über den Kopf gestrubbelt und Kleitos lächelte mit seinem zerknautschten Gesicht und zwinkerte ihm zu. "Du hast einen starken Papa und eine ganz tolle Familie! Dein Papa kommt zu dir zurück!"

Danach hatten Hephaistion und Kleitos alle Mühe Alexander auf eine Trage zu hieven und unbemerkt aus dem Zelt und dann aus dem Lager zu schmuggeln. Hilfreich war dabei, dass sich eine Art Bannkreis um das königliche Zelt gebildet hatte, weil niemand die trauernde Familie stören wollte. Nereus hielt sich dabei dich an seiner Mutter und steckte einen Finger in den Mund, bis er das Wasser hörte und vorlief. Doch er sprang nicht hinein, wie er es sonst getan hätte sondern kniete nur am Ufer und steckte die Hände ins Wasser.

Mit einem "Uff" legten Kleitos und Hephaistion den Sterbenden am Ufa ab und der General sah noch einmal zu seinem Prinzgemahl. "Wenn du ihn ertränkst, gehst du mit unter!" Ernst sahen ihn blaue Augen an.

„Ich weiß… geh jetzt.“

Er nickte und klopfte Hephaistion noch einmal auf die Schulter. "Wir sehen uns!" Dann drehte er sich um und ging vom Fluss weg.

Der Prinzgemahl drehte sich dem Wasser zu und legte seine Hände auf die seines Mannes. „Mutter… bitte… wenn du mich hören kannst… rette ihn… ohne ihn…ohne ihn kann ich nicht leben…“
 


 

Als Kleitos einige Stunden später wieder zurück kam, fand er nur noch die Trage vor, in der sein König gelegen hatte. Doch Alexander, Hephaistion und Nereus selbst waren fort. Wohin sie waren konnte man kaum vermuten, doch das unnatürlich blaue Wasser sprach davon, dass sie es betreten hatten und nie wieder in das Reich der Menschen zurück kehren würden.

So kam es, dass das riesige Reich von Alexander in Stücke gerissen wurde, weil niemand von den ‚Freunden‘ nachgeben wollte oder verstanden hatte, was ihr König und Freund aufgebaut hatte. Der leere Sarkophag wurde dabei wie ein Spielball hin und her getrieben, weil jeder Einzelnen ihn als Statussymbol benutzen wollten.

Schlussendlich wurde er von Ptolemaios nach Ägypten entführt, wo Alexander mit einer regelrechten Götterverehrung begegnet wurde.
 

Jahre später, als das Alter Ptolemaios Haare weiß gefärbt hatte, machte sich der mächtige Pharao dann daran die Geschichte seines Königs aufzuschreiben…

…Als er bei den Geschehnissen in Indien ankam, schrieb er, dass Alexander in Indien hätte sterben sollen, doch dass dies eine Legende gewesen wäre.

Nun dies war eine Legende.
 

Ende



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