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Aus und vorbei

Wenn das Leben zur Qual wird
von

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Die Entscheidung

Kapitel 1: Die Entscheidung
 

Es war später Abend, als der blonde Chaosninja sie nach Hause begleitete. Beide schwiegen betroffen, keiner wusste wirklich, was sagen. Es dauerte nicht lange, da kamen sie bei Sakuras Wohnung an. Seufzend ergriff schließlich Naruto das Wort.

„Hey, Sakura… Tut mir echt leid, was heute passiert ist. Ich werd später mal mit Teme reden, dattebayo!“

„Ach, ist schon gut, Naruto. Er kann eben nicht anders.“, erwiderte die Kirschblüte, wobei sie lächelte.

Etwas unsicher trat der Uzumaki von einem Fuß auf den anderen. „Na ja, ich muss dann mal… Hina-chan wartet sicher schon.“, meinte er schließlich verlegen.

Verschmitzt grinste Sakura ihn an. „Na dann, geh schon. Ab morgen bist du ja wieder auf Mission.“

„Ja. Keine Ahnung, wie lange genau wir weg sein werden.“

„Wen meinst du mit „wir“?“, fragte die Haruno stirnrunzelnd.

„Kakashi, Sasuke und ich begleiten Shizune nach Suna. Sie muss für irgendwelche Verhandlungen hin, oder sowas in der Art.“, erzählte er kurz, wobei sich Sakura nicht sicher war, ob er es nun nicht genauer wusste, oder es nicht erzählen durfte. Stürmisch umarmte er die Rosahaarige, ehe er sie breit angrinste: „Also, wir sehn uns dann! Bis später, und halt ja die Ohren steif, dattebayo!“

Lächeln blickte sie ihm hinterher, winkte ihm nach. Als sie ihn nicht mehr sehen konnte – er war um eine Ecke weiter hinten gebogen – betrat sie seufzend ihre Wohnung. Erschöpft lehnte sie sich gegen die Tür. Wenn es nach ihr ging, sie hätte heute Morgen doch nicht aufstehen sollen. Es wäre bei Weitem bequemer und vor allem nervenschonender gewesen, das Training heute sausen zu lassen. Na ja, es war ja ganz okay gewesen, aber…
 

Du bist immer noch so schwach.
 

Ihre Miene verfinsterte sich schlagartig, ihre Augen wurden leer. Warum? Konnte er nicht einfach still sein? Sie einfach ignorieren, wie früher auch?
 

Du wirst immer nur ein Klotz am Bein sein.
 

Wie betäubt ging sie ins Bad, stützte sich auf dem Waschbecken ab. Matt betrachtete sie ihr Spiegelbild. Sie sah ausgezehrt aus, dunkel zeichneten sich die Ringe unter ihren Augen ab. Man sah sie immer deutlicher, je mehr Tränen in den Abfluss tropften, desto mehr Make-up löste sich von ihrem Gesicht. Hinterließ dreckige Flecken im Waschbecken, wurde mit der salzigen Flüssigkeit weggespült. Warum weinte sie denn? Hatte sie ihre Tränen denn nicht schon erschöpft? Sooft, wie sie schon SEINETWEGEN geheult hatte. Ihrer Meinung nach sollte sie mittlerweile nicht mehr in der Lage sein, überhaupt noch zu weinen.
 

Schwach.
 

Nur ein Klotz am Bein.
 

°Warum?°, fragte sie sich in Gedanken. Sie verstand es nicht, sie verstand IHN nicht. Er verletzte sie immer wieder, riss jedes Mal ihre Wunden aufs Neue auf. Auch heute wieder. Sie hatte mit ihm kämpfen müssen, hatte jedoch – wieder einmal – verloren. Nicht einmal sonderlich angestrengt hatte er sich. Und dann noch…
 

Tse, du wirst mich nie schlagen können. Du bist dafür einfach zu schwach.
 

Klirr.
 

Tropf, tropf, tropf.
 

Gleichgültig bemerkte sie, wie ihre Hand pochte. Scherben waren ins Waschbecken gefallen. Hellrotes Blut floss am Schränkchen herunter, fiel schließlich von der Kante, leise ploppte es, als die Tropfen zersprangen. Langsam ließ sie ihre Hand sinken, immer noch zur Faust geballt. Sie starrte auf ihre Gliedmaße, beobachtete, wie noch mehr Blut aus den frischen Schnittwunden lief. Das Pochen in ihrer Hand ignorierend zog sie sich aus. Ihre Klamotten von heute waren sowieso schon zerfetzt. Das bisschen roter Lebenssaft, der auf die Fetzten, die mal Kleidung gewesen waren, troff, machte auch keinen Unterschied mehr. Sie stellte sich unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Lange strömte rötlich verfärbtes Wasser den Abfluss hinunter, ehe sie ihre Hand notdürftig heilte. Ihr Chakra reichte nicht für eine vollständige Behandlung, sie wusste, dass Narben bleiben würden. Aber irgendwie war es nicht sonderlich schlimm, genau genommen hätte sie die Schnittwunden gar nicht heilen wollen. Das Brennen, welches von dem strömenden Wasser ausgelöst wurde, befreite ihre Gedanken, schaltete ihren Kopf aus. Zumindest für einige Momente.
 

Es war um Mitternacht rum, Sakura saß auf ihrem Balkon und starrte vor sich hin. Nur in eine dünne Decke gewickelt, nicht mehr als Unterwäsche darunter. Sie konnte nicht schlafen, jedes Mal, wenn sie ihre Augen schloss, sah sie IHN vor sich. Ja, sie dachte oft an IHN, aber sie wurde nur noch traurig. Aber was hatte sie erwartet, wenn sie mal ehrlich war, wie es sein würde, wenn ER wieder da war? Wie ER sein würde? Dass er freundlich war? Oder zumindest nett? Sie war sich nicht ganz sicher. Aber erhofft… Erhofft hatte sie sich etwas anderes. Ihr kam vor, dass ER noch abweisender war, als früher. Nein, nicht abweisend… ER führte sich auf, als sei sie an irgendetwas Schuld, doch sie wüsste nicht, woran.

Gedankenverloren nippte sie an ihrem Tee, der schon lange nicht mehr warm war. Mittlerweile war sie die Einsamkeit, mit der sie leben musste, gewöhnt. Drei Jahre lebte sie schon allein, ihre Eltern waren damals verunglückt, als sie verreisten. Es sollte eine sehr besondere Reise werden, zur Feier ihrer Silberhochzeit. Ja, so lange waren ihre Eltern verheiratet gewesen, doch nicht einmal der Tod konnte sie scheiden. Auf dem Weg zu ihrem Ziel, einer kleinen entlegenen Siedlung fernab von Konoha, am Rande des Feuerreichs, waren sie in einen Sturm geraten. Damals war sie in ein tiefes Loch gefallen, wären ihre Freunde nicht gewesen, sie hätte sich umgebracht. Immer noch weinte sie um ihre Eltern, zwar nur noch selten, aber manchmal überkam die Trauer sie mit einer Übermacht, gegen die sie sich nicht wehren konnte. Die Rosahaarige hatte schwere Depressionen gehabt, nur mit großer Mühe fand sie den Willen, weiterzuleben. Aber immer wieder, wenn sie niedergeschlagen war, fragte sie sich, ob sie irgendetwas getan hatte, dass das Leben sie so strafte.

Noch wesentlich öfter grübelte sie über den Grund, dass ER sie so schlecht behandelte. Oft genug hatte sie IHN gefragt, doch nie bekam sie eine Antwort. Sie hatte es auch inzwischen aufgegeben. ER würde es ihr weder erklären, noch würde ER sich ändern. Wusste er überhaupt, wie sehr er sie verletzte? Müsste er doch eigentlich, Naruto lag IHM ja damit in den Ohren. Aber es war ihm schlichtweg egal. Ja, ziemlich sicher sogar.

°Warum bin ich eigentlich hier? Außer mit Naruto und Hinata, hab ich zu den anderen kaum noch Kontakt.°

Traurigerweise wegen ihrer Arbeit im Krankenhaus und den Missionen. Wenn sie nochmal einen ihrer ehemals guten Freunde sah, dann wenn sie sie behandeln musste. Es kam ihr vor, als würden viele sie meiden, aber es war ihr irgendwo auch Recht.

*Vielleicht sollten wir verschwinden.*

°Meinst du? Aber Naruto würde uns sicher suchen.°

*Hm…*

°Was?°

*Sag Tsunade, du willst eine Trainingsreise machen. Muss ja keiner wissen, dass wir nicht mehr zurückkommen.*

°Hm…°

Vielleicht war dieser Einfall ihrer inneren Stimme der Beste, den sie je gehabt hatte. Einen Versuch war es allemal wert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Chieri_Sono
2010-12-03T07:39:19+00:00 03.12.2010 08:39
Hallo^^

Ich muss sagen, das mir deine FF wirklich gut gefällt.
Hoffentlich schreibst du bald weiter, denn ich bin wirklich gespannt darauf, ob Tsunada Sakura wirklich auf Trainingsreise gehen lässt und warum Sasuke Sakura so schlecht behandelt.

Schreib bitte schnell weiter.

LG
Kago-Higu


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