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Sommerliebe

Wenn die Liebe zuschlägt...
von

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2. Kapitel

Der Vampir raste vor Wut. Er hatte sich im Wald ausgetobt nachdem er einfach abgehauen war wie ein Feigling. Aber nur noch eine Sekunde länger bei dieser Frau und er hätte sich an sie gebunden. Seinen Durst hatte er bei einem Spaziergänger gestillt, der noch unterwegs gewesen war. Trotzdem hatte es irgendwie nicht gereicht. Auch Stunden nach Sonnenaufgang konnte er sich nicht mehr einkriegen. Immerzu schwebte ihm der Geruch dieser Gefährtin in der Nase. Dabei hatte er sich schon mehrere Male geduscht. Alles probiert um ihn los zu werden. Doch er blieb hartnäckig. Salvatore bekam seine Gedanken auch gar nicht mehr von ihrem Bild los.

Er tigerte in seinem Anwesen auf und ab. Niemals zuvor hatte er sich je so gefangen gefühlt. Nur raus zu gehen hieß sich der Sonne aus zu setzen was dazu führen würde das er ein Aschehäufchen werden würde. Salvatore musste also warten bis es dunkel wurde und dann... Ja, und was dann? Etwa zu ihr gehen? Sie aufklären? Ausgerechnet er, der sich stets von allem zurück gezogen hatte. Es war doch wahrscheinlicher das er sie anfiel als das er auch nur ein Wort raus bringen konnte über das was sie war. Der Vampir konnte aber auch an nichts anderes mehr denken. Er wurde schon fast wahnsinnig, wenn er nicht wenigstens ein Stück von ihr bekam.

Er stützte sich auf einer Kommode in der Wohnstube ab und atmete tief durch. Der Geruch war so intensiv als würde sie direkt neben ihm stehen. Er drehte den Kopf nach links und schaute dort hin. Aber da war sie nun Mal nicht. Mit einem Aufbrüllen fegte er die Sachen von der Kommode. Der Atem ging ihm schwer als sein Blick von etwas gefangen wurde. Eine Blume die er vor zwei Tagen dort hingestellt hatte. Eine schöne violett-pinke Staudenblüte... Hyazinth! Unbekümmert der Wut des Vampirs stand sie unschuldig da und verströmte den süßen sinnlichen Duft, den er von der Gefährtin kannte.

Salvatore lachte über seine eigene Dummheit. Nur um im nächsten Moment zornig mittels eines mentalen Befehls die Blume quer durch den Raum gegen die nächste Wand zu schleudern. Er hatte sich wegen dieser dämlichen Blume verrückt gemacht! Nun... trösten tat es ihn nicht. Denn das Verlangen nach der Gefährtin blieb noch immer vorhanden. Das herum tigern ging somit weiter.
 

Azzurra war den größten Teil des Tages damit beschäftigt durch den Wald spazieren zu gehen und sich Gedanken um die nächtliche Begegnung zu machen. Er hatte ihr gesagt wo er wohnte. Sie war sogar an dem riesigen Anwesen vorbei gegangen. Es war alles verdunkelt gewesen, soweit sie es hatte sehen können, und sie hatte sich nicht getraut zu klingeln oder sonst wie auf sich aufmerksam gemacht. Eine Stunde lang hatte sie dort verbracht gehabt. In der stillen Hoffnung, dass er vielleicht im Garten war oder anderweitig zufällig auf sie aufmerksam wurde. Nur war nichts geschehen. So hatte sie sich auf den Rückweg gemacht. Dabei sehr viel herum getrödelt und war noch etwas am Wasser geblieben. Die Frauen mit denen sie die Hütte teilte kümmerte das herzlich wenig. Nur irgendwann kam sie nicht drum herum auch Mal zu ihnen zurück zu gehen. Die Veranstalter hatten sich etwas zum gemeinschaftlichen Zusammenleben ausgedacht und für diesen Abend Lagerfeuer errichtet und Feuerkörbe aufgestellt was für eine lustige Runde sorgen sollte und womit man sich das Abendessen machen konnte. Es gab Fleisch und Stockbrot. Azzurra konnte sich schon denken wie die Aufgabenverteilung unter ihnen Dreien ausging.

Als sie wieder zur Hütte zurück kam lag Monic auf einer Decke auf dem Rasen. Dazu hatte sie ein Kopfkissen. Mit einem knappen Bikini bekleidet und genügend Sonnencreme schien sie den ganzen Tag über nichts anderes gemacht zu haben als in der Sonne zu liegen. Sandra saß auf der Verander und schnitzte bereits ein paar Stöcke für das Abendessen zurecht. Als sie die Kommende erblickte nickte sie kurz zur Begrüßung und machte sich dann wieder an das Werk. Azzurra erwiderte es knapp und ging hinein um sich erst einmal etwas anderes an zu ziehen. Dabei fiel ihr Blick auf eine Kühlbox und Zutaten für den Teig. Da es offensichtlich war das noch keiner sich daran gemacht hatte übernahm sie eben diese Aufgabe, bevor wirklich Eine alles alleine machte. Der Teig musste noch ein wenig gehen. Bis dahin vertrieb sie sich die Zeit um draußen ein wenig mit Sandra zu reden. Nur nach bereits einer halben Stunde war ihr die kühle, arrogante Art der Frau zu viel. So ging Azzurra noch einmal zum See hinunter. Dort hielt sie nach Salvatore Ausschau. Zugeben würde sie es aber nicht. Sie guckte sich einfach nur die herrliche Landschaft an, ihrer Meinung nach.

Der Hunger war es der sie wieder zu den Hütten zurück trieb. Mittlerweile hatte die Dämmerung eingesetzt. Also wirklich Mal Zeit das sie etwas Festes zwischen die Zähne bekam. Zurück bei ihren Mitbewohnerinnen für diese Woche musste feststellen das nur Sandra draußen am Feuer etwas Teig garrte.

„Monic ist drinnen und heult sich darüber aus das so etwas doch nicht gut für ihre Figur ist. Außerdem das sie einen Sonnenbrand bekommen hat. Sie ist nur ein wenig rot geworden. Was erwartet sie auch mitten im Juli? Sie macht sich auch nicht die Finger schmutzig. Das täte ihrem Nagellack nicht gut. Und überhaupt über alles.“ Ließ sich Sandra aus. Sie war sichtlich genervt.

Azzurra seufzte innerlich, nickte einfach nur als Zeichen dafür das sie die andere Frau gehört hatte und machte sich dann daran die Kühlbox und die Pfanne zu holen. Etwa zehn Meter von dem Lagerfeuer entfernt stand der Feuerkorb. Auf diesem lag ein Gitter, wo sie die Pfanne dann drauf stellte. Aus der Kühlbox holte sie Fleisch sowie Butter zum anbraten heraus. Auch hatte man Knoblauchsoße, Ketchup und Ähnliches rein gepackt. Ja, mit einer guten Gesellschaft würde das sogar ein wundervolles Festmahl sein, dachte sich Azzurra.

„Hast du etwas gesagt?“ Fragte Sandra. An ihrem Tonfall konnte man hören das sie nicht gerade begeistert war.

„Wie?“ Fragte die Hamburgerin verwirrt. Das war nicht Mal gespielt. Sie hatte es nur gedacht und doch schien es gehört worden zu sein. Es passierte ihr öfters. Jedes Mal fragte sie sich ob sie wohl nicht doch leise sprach ohne es mit zu bekommen. Musste ja so sein.

„Ich dachte, du hättest etwas gesagt.“ Meinte Sandra, zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder dem Teig zu.

Azzurra gab dem Fleisch auch wieder ihre Aufmerksamkeit. Sie gab etwas Butter in die Pfanne und sah dabei zu wie es zerfloss. Irgendwie bekam sie den Gedanken von Salvatore nicht los. Wie schön es wäre mit ihm jetzt Essen zu machen. Es dann in gemütlicher Zweierrunde zu verspeisen mit einem Glas lieblichen Rotweines dazu. Sie seufzte und legte das Fleisch in die Pfanne. Und nach diesem wundervollen Essen? Einen kleinen Spaziergang vielleicht. Am See entlang oder über sein gewaltiges Grundstück. Danach in ein weiches Bett zurückziehen, sich an ihn kuscheln... Azzurra führte den Gedanken nicht weiter, sondern stand auf und ging in die Hütte hinein um sich von dort eine Gabel zum Wenden holen ging. Sie begrüßte Monic nur knapp, die fleißig dabei war sich einzucremen. Der Geruch von süßlichen Parfum war stechend. Als sie wieder raus kam schien die Luft hier doppelt so frisch zu sein.

„Essen wir draußen?“ Fragte Sandra nach. Scheinbar hatte sie versucht witzig zu sein. Nur durch ihre kühle Art ging das verloren.

„Drinnen ist es etwas zu warm, finde ich.“ Meinte Azzurra mit einem leichten Lächeln und begab sich wieder zu dem Feuerkorb.

Da die andere Frau nicht die beste Gesprächspartnerin war hatte sie kaum Ablenkung von ihren Gedanken, wo der attraktive Mann sein Unwesen trieb. Irgendwie war sie erleichtert das endlich das Fleisch fertig war. Aber in einem kleinen Teil von sich wiederum überhaupt nicht.

„Monic? Magst du dir ein Stück Fleisch holen?“ Rief sie in die Hütte hinein, während sie für Sandra ein Stück auf einen Pappteller legte und es ihr reichte.

Dasselbe tat sie auch für sich und Monic. Sandra legte jeweils einige der fertigen Teige hinauf. Ohne groß zu warten setzte sie sich wieder an das Lagerfeuer und begann schon zu essen.

Die Gerufene kam heraus. Trotz das es spät war und sie wohl auch nirgendwo mehr hingehen würde, war sie aufgedonnert als würde sie auf ein Festival gehen. Azzurra hielt ihr den Teller hin und erntete damit eine Miene die Abscheu und Ekel zeigte.

„Das ist viel zu viel Fett.“

„Dann geh in den Wald und pflück dir Beeren.“

„Da sind Spinnen und Insekten und ähnliche Viecher. Und dann ist das doch nicht Mal sauber.“

„Dreck reinigt bekanntlich den Magen.“

„Viecher haben dagegen gemacht.“

Azzurra seufzte und hielt ihr weiterhin den Pappteller hin. „ Das hier ist Rind. Da ist kein Fett dran. Und der Teig hat kaum Kalorien.“ Meinte sie. Ihr war es egal ob sie log oder nicht.

„Der ist geröstet. Davon kann man Krebs bekommen.“

„Es ist nicht verbrannt und nicht frittiert.“

„Da schwimmt etwas.“

„Das ist Butter um das Fleisch zart zu halten und damit es beim Braten nicht schwarz wird. Du kannst es abtupfen oder du nimmst dir einfach etwas Sauce dazu. Wir haben Knoblauch, Zigeuner, Schaschlik und noch etwas. Dazu noch Ketchup und etwas Mayonnaise.“

„Von Saucen wird man fett.“

„Du brauchst ja nur etwas zu nehmen. Es war auch nur ein Vorschlag gewesen.“

„Von Knoblauch stinkt man immer.“

„Wir haben ja auch noch etwas anderes da.“

„Gibt es denn keinen Salat?“

„Nein, so etwas war nicht dabei. Das Essen ist aber genauso gut wie ein Salat.“

„Um diese Uhrzeit sollte man aber nicht mehr so viel Essen.“

„Hast du denn heute schon etwas gegessen?“

„Heute Morgen etwas Brot.“

„Dann solltest du das jetzt besser essen. Und sei es nur den Teig. Sonst kippst du um bei diesem Wetter. Und dann kannst du auch nicht mehr in der Sonne liegen.“

„Gibt es etwas zu trinken?“

„Wasser und etwas Cola, soweit ich gesehen habe.“

„Cola enthält viel zu viel Zucker. Das macht dick.“

„Du kannst ja auch Wasser trinken.“

„Ähm.. Mädels? Ich will euch ja nicht in eurer Debatte stören. Aber... wo sind die Anderen?“ Mischte sich Sandra ein.

Azzurra war doch recht gereizt obwohl sie sich bemüht hatte ruhig zu bleiben. Ihr war gar nicht aufgefallen das sie nur noch zu dritt in diesem Lager waren. Alle Anderen... verschwunden.

„Ich habe Angst.“ Wimmerte Monic leise.

„Rein in die Hütte.“ Murmelte Azzurra. Ihre Nackenhaare haben sich aufgestellt.

Etwas war hier ganz und gar nicht richtig. Monic ließ es sich nicht zweimal sagen und war auch schon drinnen. Laut krachten die Fenster zu, als sie diese schloss.

Sandra stellte den Pappteller neben sich und stand auf. Wachsam schaute sie in die nur von den Feuern und Feuerkörben erhellten Nacht. Mit dem Rücken zur Tür zog sie sich langsam zurück. Sie griff noch nach der Kühlbox und nahm sie mit hinein.

Azzurra spitzte die Ohren. Sie war der Meinung über dem Knacken der Feuer hinaus ganz leise etwas Rascheln zu hören. Es war Windstill, also nicht das Laub der Bäume. Dann ein Knurren. Aus einem Reflex heraus schnappte sie sich die heiße Pfanne vom Feuer und rannte in die Hütte. Donnernd knallte sie die Tür zu, packte sich einen Stuhl und klemmte ihn unter den Griff. Im gleichen Moment stieß Monic einen schrillen Schrei aus. Vor Schreck erstarrt zeigte sie panisch auf eine Gestalt am Fenster. Auch die beiden anderen Frauen stockte der Atem.

Augen wie glühende Kohlen starrte die Drei an. Die Züge waren animalisch. Die dunklen Haare wirkten wie eine Mähne aus Schatten. Der Blick war von Wahnsinn gezeichnet. Und er grinste sie an wobei er riesige Fangzähne entblößte.

„Also wenn das hier eine Spuknacht werden soll, okay. Habt ihr echt super hinbekommen. Und jetzt hau ab. Ich hab Hunger.“ Die trockene Stimme von Sandra schnitt durch den Raum. Sie klang dabei extrem gelangweilt.

Nur schien sie die Einzige zu sein, die diese Situation so eiskalt betrachten konnte.

Der Mann am Fenster legte die Hände auf die Scheibe, grinste weiter und leckte sich über die Reißzähne. Die sahen, Azzurras Meinung nach, verdammt echt aus. Was dann auch Sandra wieder sehr erstaunen ließ und Angst eintrieb war das Klicken am Fenster als sich der Riegel einfach umlegte. Wie von unsichtbarer Hand gesteuert.

„Okay... Der Trick war ja auch ganz nett.“ Gab Sandra zu. Ihre Stumme zitterte, was ihre Anzeichen für hohe Unruhe zeigte. „Das reicht jetzt aber auch. Hau endlich ab.“

Die Gestalt drückte sich gegen das Fenster, was nun langsam aufschwang. Bei seinem guten Körperbau hatte man allerdings keine Zweifel daran das er die Scheibe nicht auch einfach so zertrümmern könnte. Er spielte mit ihnen, schoss Azzurra der Gedanke durch den Kopf.

Völlig erstarrt konnte sie nur mit ansehen was Monic machte. Die Frau, bei der man am ehesten erwartet hatte das sie in Ohnmacht fiel oder in wilder Panik ausbrach, stürmte auf den Tisch zu, schnappte sich von dort etwas und rannte weiter auf den Mann zu. Bei ihm angekommen blieb sie abrupt stehen, riss den Arm hoch und sprühte ihm etwas ins Gesicht. Er heulte auf vor Schmerz. Ein beißend süßlicher Geruch machte sich breit. Er hielt seine Hände vor sein Gesicht und taumelte etwas zurück wobei er wild knurrte.

Monic zog sich eilig zurück. Nun hatte wieder die Angst Besitz von ihr ergriffen. Doch mit der Aktion mit ihrem Parfum hatte sie Azzurra dazu gebracht ebenfalls zu reagieren. Nun war sie es die zum Fenster lief. Gerade in dem Augenblick in der die Gestalt die Hände weg nahm fasste die den Griff mit beiden Händen und holte weit aus. Er blickte sie wütend an und war wohl kurz davor sie anzufallen. Doch die Frau war um eine Sekunde schneller. Mit voller Wucht eines Adrenalinschubes schlug sie ihm die gusseiserne Bratpfanne ins Gesicht. Etwas wurde zu Brei geschlagen und das Zischen ließ deutlich vernehmen, dass sie gerade erst vom Feuer runter gekommen war. Auch der üble, süße Geruch von verbranntem Fleisch gab einen guten Hinweis darauf. Azzurra wurde schlecht von dem Geruchscocktail. Die Gestalt heulte vor Schmerzen auf. Dieses Mal ging sie weitere Schritte zurück und landete dann auf seinen Knien. Blut floss in Strömen aus seiner zertrümmerten Nase. Die Frau kletterte aus dem Fenster, war nach wenigen Schritten bei ihm und donnerte die Pfanne seitlich gegen seinen Kopf. Reglos fiel die Gestalt zu Boden. Die Pfanne fest im Griff starrte sie auf den Mann hinunter. In ihren Ohren rauschte es. Ihr entging der panische Schrei einer Frau, der plötzlich verstummte.

Dafür aber nicht Monic und Sandra. Die Beiden waren ebenso aus der Hütte gekommen und starrten auf den Mann hinunter.

„Wow. Erinnert mich bitte daran, dass ich mich nicht mit euch anlegen sollte.“ Meinte Sandra, wie üblich ziemlich trocken. „Wir müssen hier weg. Zu den Autos“

„Aber meine Sachen.“ Entrüstete sich Monic.

„Nun.. Du hast die Wahl deine Sachen zu packen und deine drei Koffer den Weg entlang zu schleppen mit der großen Garantie in einem Leichenschauhaus zu landen. Oder du nimmst deine Handtasche mit und kommst mit dem Leben davon.“

Monic versuchte noch etwas zu erwidern. Ein Blick auf den Mann am Boden später rannte sie in die Hütte und kam wirklich keine Minute später mit einer Handtasche heraus. Auch die der anderen Frauen hatte sie mitgenommen. Dazu noch Mal zwei Parfumfläschen. Eine davon drückte sie Sandra in die Hand. Sie sah zu der Dritten ihrer Runde, die sich neben dem Kerl gekniet hatte.

Azzurra schaute sich das zertrümmerte Gesicht an. Ihr war so als hätte sie ihn schon einmal gesehen. In Verbindung mit diesem Landheim.

„Komm schon.“ Forderte Sandra kaltschnäuzig auf.

Sie nickte knapp und erhob sich wieder um dann auch schon an den Beiden vorbei zu marschieren in Richtung des Weges der zum Parkplatz führte. Doch ehe sie ihn auch nur erreicht hatten kam ihnen ein junger Mann entgegen. Er war Blutüberströmt und völlig panisch. Er lief vor etwas weg. Dieses Etwas sprang ihn gerade dann an als Azzurra zu ihm hatte hinlaufen wollen um ihm zu helfen. Ein massiger Körper riss ihn zu Boden, wo der junge Mann sich wehrte. Versuchte weg zu kommen. Die Gestalt riss ihren Kopf nach oben, wobei es mit einem Aufbrüllen seine Fangzähne offenbarte die scheinbar seinen ganzen Mund ausfüllten und rammte sie ihrem Opfer in den Hals. Der Mann schrie entsetzt, doch nicht lange danach rührte er sich gar nicht mehr. Schlürfende Geräusche untermalten die Szene welche die drei entsetzten Frauen mit ansahen, die regelrecht aus einem einem Horrorfilm stammen könnte.

Zu allem Überfluss kam eine weitere hünenhafte Gestalt aus dem Wald. Diese bewegte sich relativ ruhig. Trotz der bernsteinfarbenden, glühenden Augen und den leichten wilden Veränderungen erkannte Azzurra um wen es sich handelte. Hatte sie schon den ganzen Tag über nur an ihn denken können. Nun aber freute sie sich nicht Salvatore zu sehen. Nicht wie er auf die Bestie zuging als wäre das nicht Außergewöhnliches um sie dann zu packen und in den Schutz der Bäume zu schleifen.
 

Salvatore hatte kaum ein paar Stunden Schlaf finden können. Er war unruhig und voller Träume gewesen, die von Azzurra gehandelt hatten. Am Ende war er soweit das er, wenn er ihr Blut schon nicht bekommen konnte, eben den körperlichen Reiz mit ihr befriedigen würde den sie bei ihm auslöste.

Als es dunkel war marschierte der Gen-Eins nicht gerade langsam um den See herum, immer weiter seinem Ziel entgegen. Doch bevor er dort ankam wurde seine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes gelenkt. Es war verdammt ruhig hier. Keine Tiere schienen in der Nähe zu sein. Nicht Mal Vögel. Denen war es im Grunde egal ob Menschen bei den Hütten waren oder nicht. Nur jetzt hatte sie etwas verschreckt. Er sog die Luft tief ein. Rogues waren nicht in der Nähe, soweit er das einschätzen konnte. Trotzdem war er vorsichtiger geworden.

Salvatore schlich sich durch den Wald entlang weiter auf das Landheim zu. Nicht viel weiter hörte er bereits panische Schritte. Scheinbar ein Mensch der von etwas verfolgt wurde. Blutgeruch stieg ihm in die Nase und bewirkte bei seinem Durst eine sofortige Veränderung. Seine Fangzähne schossen hervor und seine Augen verfärbten sich. Im Dunkeln hatte er eh schon gut gesehen schärfte sich das nun noch weiter. Er konnte eine junge Frau sehen, die Bisswunden am Hals und am Arm hatte. Hinter ihr, leise und unauffällig, jagte ein Vampir her. Dieser schien den weiteren Ankömmling zu bemerken und raste auf seine Beute zu, die er dann auch schon anfiel. Ein Schrei von ihr schallte durch den Wald, was dann in ein Röcheln überging.

Salvatore knurrte wütend auf und rannte hin. Er riss den Anderen von ihr runter und schleuderte ihn gegen den nächsten Baum. Ein Blick nach unten zeigte ihm das die Frau tot war.

„Verdammt, was sollte das?“ Knurrte er.

Der Spanier schaute zu dem anderen Vampir. Dieser schien nicht Mal hundert Jahre auf dem Buckel zu haben.

„Verpiss dich, Alter. Das ist unser Jagdgebiet.“

Salvatore kniff die Augen etwas zusammen und fixierte den Burschen misstrauisch. Um ihn herum hörte er noch weitere gehetzte Schritte. Weitere schwere Verfolger. Blutclub, schoss ihm das Wort durch den Kopf. Sein nächster Gedanke war Azzurra. Wenn diese Bastarde ihr auch etwas angetan haben würde er sich jeden einzelnen Kopf von ihnen holen.

„Geh lieber nach Hause, bevor ich dir zeige was ich hiervon halte.“ Sagte Salvatore mit rauer, tiefer Stimme.

Der jüngere Mann lachte nur hämisch, was ihm im Hals stecken blieb als er mit einem Mal an der Kehle gepackt wurde. Der Gen-Eins schlug dreimal hart auf ihn ein bis er bewusstlos liegen blieb.

Der ältere Mann kümmerte sich nicht weiter um ihn sondern setzte hastig seinen Weg zu den Hütten fort. Dabei versuchte er den Geruch von Hyazinth zwischen allen Anderen heraus zu filtern und diesem zu folgen. Er hoffte und bangte, bis er ankam und die Frau erblickte, die er gesucht hatte. Sie schien unverletzt zu sein und bewaffnet mit einer Pfanne. Die Beiden, die er in der Hütte mit ihr zusammen gesehen hatte waren ebenso bei ihr. Erleichtert von diesem Umstand erblickte er nun einen weiteren Vampir, der sich über einen Menschen her machte. Dieser lebte nicht mehr lange, weshalb jeder Grund sich zu beeilen verflogen war. Der Spanier ging auf den trinkenden Vampir zu, um mit ihm dann wenig später auch schon im Wald zu stehen. Wenn er ihn bearbeitete dann nicht vor den Augen der Frauen. So gerne er ihm auch die Eingeweide raus reißen wollte vor Wut drehte er ihm nur den Kopf um, bis ihm das Genick brach. Den Rest ließ er die Sonne machen, wenn sie aufging. Dieser hatte kein Welpenschutz gehabt, da er doch einige Jahrhunderte schon gelebt hatte. Er hätte dem Jugendlichen diese Flausen austreiben sollen und nicht hier mitmachen.

Salvatore kam wieder aus dem Wald hervor. Die Frauen standen noch immer da wo er sie zuletzt gesehen hatte. Nun starrten sie ihn voller Schrecken an. Es war verständlich, doch tat es weh zu sehen wie Azzurra die Pfanne fester griff und bereit hielt zum zuschlagen.

„Kommt mit. Bei mir seid ihr in Sicherheit. Ich schwöre es.“ sagte der Vampir beschwichtigend.

Keine von ihnen rührte sich.

„Wenn wir hier noch länger stehen kommen Weitere wie der von eben. Sie wollen euch töten. Rein aus Vergnügen. Bei mir wird euch wirklich nichts geschehen.“

„Und wie kommst du darauf? Du siehst nicht anders aus.“ Giftete Sandra ihn an.

„Nun.. Ich kann euch beschützen und erklären was hier los ist.“

„Wir brauchen nur zum Auto und dann sind wir hier weg.“

Salvatore seufzte etwas entnervt. Warum konnten Frauen nicht einmal mehr heutzutage das machen was man ihnen sagte? Von einer Sekunde auf die Nächste stand er vor Sandra. Die anderen Beiden wichen erschrocken zurück, sie konnte nicht weil er sie am Arm gepackt hatte.

„Keine gute Idee.“ Knurrte er und zwang sie sich in die andere Richtung zu drehen. „Da entlang bitte, die Damen.“ Es war vielleicht höflich formuliert aber doch im Grunde nichts weiter als ein Befehl. Die Frau in seinem Griff wollte sich dagegen wehren, nur gegen seine Kraft kam sie nicht an.

Monic schaute zu Azzurra, die hin und her gerissen war. Doch diese wollte Sandra nicht alleine lassen und auch nur zu gerne verstehen was hier los war. So blieb ihnen nichts anderes übrig als mit ihm mit zugehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mamawolf
2010-07-06T09:42:45+00:00 06.07.2010 11:42
Pause in der Berufschule und ich konnte das zweite Kapitel lesen da ich heute in der Pause mit meiner Klasse im Computerraum war ^^
Zweite Kapitel auch echt klasse. Bin schon gespannt auf das dritte doch dazu komme ich jetzt nicht mehr Pause is gleich vorbei ^^
Aber schreib weiter so schön ^^


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