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Wenn das Schicksal dir eine neue Aufgabe erteilt

Und du dafür zuerst vergessen musst
von

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Wer ist Jismeu?

Kapitel 5: Wer ist Jismeu?
 

Immer noch fassungslos starrte Kagome den Schmied an. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber…

„Du, du bist von der anderen… aber wie – ich meine…“, stotterte die Schwarzhaarige. Ihr Verstand war momentan rettungslos überfordert. Hatte der alte Zausel ihr gerade wirklich eröffnet, ursprünglich gar nicht von hier zu sein?!

„Seit wann, fragst du? Oh, schon einige Jahrhunderte, noch weit bevor Inu Yasha oder“, erzählte er munter, wobei er das Knurren seitens des Yokais, welches dieser bei der Erwähnung seines Halbbruders hervorbrachte, geflissentlich ignorierte, „Sesshoumaru überhaupt geboren waren. Und ja, auch ich habe mich mit meiner anderen Hälfte vereint, allerdings nicht auf die gleiche Weise wie du. Es war vielmehr so, dass er mich absorbierte. Allerdings konnte ich nach langer Zeit meine Erinnerungen von der anderen Seite mit denen von dieser Welt verschmelzen. Leider habe ich meine Fähigkeiten fast zum größten Teil verloren, nur wenig ist mir davon geblieben.“

„Deswegen hat das Schwert keine Klinge…“, murmelte die Miko, wobei sie den erstaunten Blick seitens des Weißhaarigen jedoch nicht sah, da er ihr gegenüber saß und so von der Sphäre, die nachwievor über dem Tisch schwebte, verdeckt wurde.

„Ja, du hast Recht. Nur jemand, der über eine Ausbildung, wie auch bestimmte körperliche Merkmale, der anderen Seite verfügt, hat die Fähigkeit, aus ihm eine Waffe zu machen. Genauso verhält es sich mit dem Bogen. Und so, wie du immer auf die Pfeife starrst, nehme ich an, du denkst über ihr Material nach. Es kommt auf dieser Erde ebenso vor, wie auf der anderen, nur dass es hier, vor allem in der späteren Epoche, stark auf einen Nutzen reduziert wird.“, plauderte Totosai dahin, während er erneut an der Pfeife sog, „Sylvanit.“

Als würde der Lehrer ihr eine Frage bei einer mündlichen Prüfung stellen, spulte Kagome eine Antwort ab, die sie gelernt hatte: „Schrifterz, auch Weißgolderz oder Goldschmidtit genannt, ein seltenes Mineral der Sulfide und Sulfosalze. Monoklines Kristallsystem, besteht aus Gold, Silber und Tellur. Wird bei größerem Vorkommen zur Gold und Silbergewinnung verwendet…“ Irritiert runzelte sie ihre Stirn. Wollte ihr Erinnerungsvermögen sie jetzt vollkommen veräppeln? Spuckte wahllos irgendetwas, das sie irgendwo mal gelernt hatte, aus, aber weder bei ihren Freunden (sie hatte sicher welche), noch Verwandten (musste sie schließlich haben, sie war ja geboren worden), oder Bekannten (ob die Gruppe um den Yokai dazugehörte?) kam ein Output? Als ob alles, was ihre eigene Person betraf ausradiert worden wäre. Und nebenbei – was war denn nun überhaupt nochmal ein Yokai?

„Ja, in deiner Epoche wird es so sein. Aber, auf der anderen Seite, dort werden fast alle Materialien für bestimmte, vor allem magische Gegenstände verwendet. Wie eben Sylvanit. Gegenstände, die daraus gefertigt wurden, eignen sich vor allem dazu, bestimmte Dinge zu zeigen. Bedingt lässt sich damit auch in die Zukunft sehen, allerdings ist das sehr selten. Viel einfacher ist es, mit Hilfe dieser aus Schrifterz gefertigten Dinge, gegenwärtige, wie auch vergangene Orte oder auch Personen etwas… zu veranschaulichen. Was die gegenwärtigen der eben Erwähnten betrifft, lassen sie sich damit auch beobachten. Vorausgesetzt…“

„Vorausgesetzt sie sind dir schon einmal begegnet und an dem Ort musst du auch gewesen sein. Daher macht es die Hellsicht sehr schwer, jedoch ist sie sehr zuverlässig, wenn man sie beherrscht. Überragende Kenntnisse von Geographie, wie unzählige Reisen sind eine Grundvoraussetzung dafür, deswegen ist diese Art der Zukunftsvoraussage beinahe ausschließlich Vampiren, Elfen und anderen enorm langlebigen oder Unsterblichen vorbehalten.“ ‚Nicht schon wieder…‘, war ihr innerlicher Kommentar dazu. Die Miko seufzte.

Totosai hingegen lachte nun laut auf. „Ich sehe, du kannst dich daran erinnern, sonderlich begeistert wirkst du allerdings nicht. Wie ich jedoch vermutet habe. Dass die andere Hälfte deiner Seele zu dir gekommen ist, lässt mich allerdings Schlimmes ahnen.“

Wieder vollkommen Ernst schwenkte er erneut seine Hand um die Sphäre. Kurz zog der Nebel sich zu, ehe er sich wieder lichtete. Dabei offenbarte er nicht nur ein differenziertes, sondern zugleich ein grauenhaftes Bild. Gleich einem Reflex packte Kagome das kleine Mädchen bei den Schultern, zog sie vom Stuhl und drehte sie von der Sphäre weg. „Geh doch etwas zu Ah-Uhn, er hat sicher Hunger.“

Rin blickte der Schwarzhaarigen in die Augen, irgendetwas sagte ihr, dass es der Miko sehr wichtig war, dass sie raus ging. Zwar verstand sie nicht ganz wieso, aber sie nickte.

Kaum war das Mädchen zur Türe raus, nahm Kagome wieder Platz. Ihre Augen wanderten wie magnetisch angezogen zu der Sphäre. Nun konnte sie das Bild ganz klar erkennen und je genauer sie es sich ansah, desto mehr weiteten sich ihre Seelenspiegel. Bei dem, was sie nun sah, wurde ihr speiübel und sie fühlte sich, als ob ihr Magen zu einem kleinen, harten Klumpen geworden war.

Alles war verwüstet, Rauch schwellte zwischen verkohlten Baumskeletten, überall waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen zu sehen. Sie bildeten skurrile Posen, teilweise konnte man zwischen dem zerfetzten Fleisch Knochen und Gerippe erkennen. Fast wie ein Film bewegte sich die Szene in der Sphäre, zeigte noch mehr entstellte Leichen, deren Körperteile verstümmelt und teilweise abgerissen waren. Stellenweise waren Bäume entwurzelt, unter ihnen lagen seltsame Wesen begraben, auch ihnen war das Leben mit Gewalt entrissen worden.

Nun näherte sich das ekelerregende Bild einem Hügel, um ihn herum türmten sich die Toten, einige der Leichenberge rauchten noch. Auf der Anhöhe stand ein gewaltiger Baum, knorrig und alt. Er war krumm und schief gewachsen, kein einziges Blatt hing daran. Als Kagome den Baum sah, keuchte sie auf. Ihr war, als ob sich ihr die Luft abschnürte. Jetzt wurde das Bild vergrößert, doch je mehr die Schwarzhaarige erblickte, desto weniger Luft wollte in ihre Lungen kommen. Nicht nur das, was sie gerade sah, setzte ihr zu, sondern immer mehr Bilder fluteten ihr geistiges Auge, malträtierten es. Ihr wurde schwindlig und alles begann sich zu drehen. Irgendwo, weit entfernt, glaubte sie, jemand rief sie. Jemand den sie kennen sollte. ‚Leandra!‘, tönte es dumpf in den weiten ihres Verstandes, doch sie konnte nicht mehr reagieren. Um sie herum wurde alles schwarz…
 

Sie rannte, wie noch nie in ihrem Leben zuvor. Überall Schrei, Panik, Blut und Rauch erfüllte die Luft. Unweit hinter ihr explodierte etwas. Alle Luft wurde aus ihren Lungen gepresst, als sie von der Druckwelle erfasst und zu Boden geschleudert wurde. Verwirrt registrierte sie, wie jemand sie grob am Oberarm packte und auf die Füße riss.

„Leandra, beeil dich, sie kommen! Du musste fliehen!“, sagte der Ritter zu ihr, seine Stimme kam ihr seltsam bekannt vor.

„Aber was ist mit dir? Ich werde nicht ohne dich gehen!“, hörte sie sich sagen. Es war, als wäre sie zwar in ihrem Körper, aber wieder (wieso wieder?) nur Beobachter.

„Geh, ich komme nach. Jetzt geh, geh endlich!“

Unfähig, sich dem Befehl zu wiedersetzen, nickte sie und rannte weiter. Hinter sich vernahm sie ein tiefes, röhrendes Brüllen. Kurz blickte sie über ihre Schulter, der Anblick ließ ihr Blut in ihren Adern gefrieren. Im Sturzflug schossen schwarze, von dunkler Energie erfüllte Drachen herab. Ihre Flügel waren aus zerfetztem Leder, faulender Gestank wehte von ihnen herüber. Ihre Schuppen waren teilweise herausgerissen, über dem ganzen Körper waren Wunden, Knochen verdreckt von Blut und daran hängendem Fleisch blitzten hervor. Am Kopf hatte jeder gewundene Hörner, die in einem Bogen hinter dem Schädel führten und an den Wangen vorbei weit nach vorne ragten. Gerade schoss einer in die kämpfende Menge, mehr als ein Dutzend verbrannte er mit blauem Feuer aus seinem Maul, andere riss er mit seinen Klauen auseinander, einer – ein Minotaure – wurde von seinem linken Horn aufgespiesst und flog gegen einen Baum, als das Untier den Kopf ruckartig nach rechts schwang.

Ohne reagieren zu können, beobachtete sie, wie genau dieser Drache nun in ihre Richtung blickte und erst jetzt merkte sie, dass jemand auf seinem Rücken saß. Es war eine Frau, ihr langes, schneeweißes Haar war offen und wallte um sie herum, eine Aura der Finsternis und des Todes umgab sie. Kaum hatte die Frau sie bemerkt, begann der Drache auf sie zuzustürmen. Rücksichtslos fegte er alles und jeden, was ihn behinderte mit seinen Pranken und seinem Feuer weg. Wie von der Tarantel gestochen jagte sie nun weiter, immer weiter in Richtung des Hügels. Irgendetwas musste sie tun, ihr war in diesem Moment klar geworden, was.

In ihrem Rücken hörte sie, wie die Schreie der Verwundeten immer näher kamen, knapp schoss ein Feuerstrahl an ihr vorbei. Höhnisches Gelächter drang an ihre Ohren. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, von wem es kam.

„Gib endlich auf, Leandra, und ich lasse dir den erbärmlichen Zustand, den du Leben nennst!“

Ohne weiter darauf einzugehen, rannte sie weiter, trieb sich weiter an, noch schneller zu werden. Ihr war klar, wenn sie jetzt an Tempo verlor, dann wäre es nicht nur ihr Ende. Unbarmherzig stürmte sie weiter, ihr Atem rasselte, ihre Lungen brannten. Sie jagte den Hügel hinauf, hinter ihr brüllte der Drache. Als sie sich schließlich umwandte, konnte sie sehen, wie das Ungetüm und seine Reiterin die Reihen ihrer Leute weiter lichteten, fast mühelos, denn jeder der starb, wurde von der unheimlichen Frau widererweckt und kämpfte prompt gegen seine ehemaligen Verbündeten. Jene, die einen Wall gebildet hatten, um sie zu schützen, wurden immer weiter zurückgedrängt, immer mehr fielen in dem sinnlosen Kampf, nein. Nein, das war kein Kampf mehr, das war ein Gemetzel. Tränen füllten ihre Augen, doch keine verließ dieselben.

„Gib auf, mein Angebot steht noch, Leandra. Ich würde sogar deinen ach so geliebten Corbinian verschonen, doch dafür musst du endlich einsehen, dass du machtlos bist.“, säuselte die Nekromantin.

„Jismeu, du solltest mich doch besser kennen, denn du weißt genau, dass ich dir den Rubiscaya nie aushändigen werde! Eher sterbe ich!“

Mit einer schnellen Bewegung nahm sie aus einem kleinen Beutel einen Edelstein, von blutroter Farbe. Sie hoffte inständig, dass die große Göttin ihren Wunsch erhören mochte, es war ihre einzige Chance. Die Schwarzhaarige schloss die Augen und nahm den Stein zwischen ihre gefalteten Hände. Nun sank sie auf die Knie und begann zu beten.
 


 

In dieser dunkelsten aller Stunden erbitte ich deiner Gunst, oh große Herrin,

bitte verleihe mir ein letztes Mal noch die Kraft, das Rechte zu tun.

So leite mich an, damit dieser Kampf ein für alle Mal zu einem Ende kommen möge.

Oh allmächtige Krytar, ich flehe um deinen Beistand, erhöre meinen Ruf!
 

Sie wiederholte das Gebet beständig und langsam fühlte sie, wie eine Präsenz sie zu erfüllen begann. Währenddessen nahm sie nur am Rande ihres schwindenden Bewusstseins wahr, dass die Weißhaarige mit dem Drachen gleich durchbrechen würde. Sie hoffte inständig, dass sie ihren Plan würde in die Tat umsetzen können, was sonst geschehen würde wollte sie sich nicht im Geringsten ausmalen. Immer weiter wurde ihr selbst aus ihrem Körper gedrängt, während sie fühlte, wie die Göttin die Kontrolle über sie übernahm. Sie schwebte in die Luft, die Arme zur Seite gestreckt, der Rubiscaya schwebte vor ihrer Brust und begann immer stärker zu pulsieren.

Just in dem Moment, als die Nekromantin durchbrach, erstrahlte ein gleißendes Licht über das ganze Schlachtfeld und ließ die Kämpfenden abrupt innehalten. Die Untoten und Dämonen erstarrten in Furcht, spürten sie doch die deutliche Präsenz der himmlischen Schöpferin, während ihre Gefolgsleute sehr erleichtert waren. Sodann erhob sie ihre Stimme, doch es war nicht Leandra die sprach, sondern die Allmacht der großen Göttin:

Weichet, ihr schändlichen Diener Therianus! Ihr habt meine Welt mit dem Blut meiner Kinder besudelt, so ereile euch ihr Schicksal und sterbt, ohne jedwede Möglichkeit der Wiederkehr!

Kaum war die letzte Silbe ihrer Rede verklungen, brandete heilige Energie kreisförmig vom Hügel aus über das gesamte Schlachtfeld. Jeder der Untoten wurde durch die Woge gereinigt und fiel in sich zusammen. Die Dämonen lösten sich auf, sobald das Licht sie berührte und die Krieger, die der Schwarzhaarigen gefolgt waren, wurden geheilt.

Langsam kam Leandra wieder auf den Boden und seufzte, als die Präsenz der Göttin sie verließ. Gerade, als sie die Augen öffnen wollte, spürte sie einen brennenden Schmerz in ihrer Brust und ihren Händen, im Rücken hörte sie das Knirschen von Holz. Als sie ihre Seelenspiegel nun öffnete, erblickte sie das Gesicht der Nekromantin, um sie fühlte sie die Finsternis deutlicher denn je. Hasserfüllte Augen starrten ihr entgegen, ihre Hand war noch um den Dolch umschlossen, den die Schwarzhaarige nun in der Brust stecken hatte. Darauf mitaufgespießt der Rubiscaya.

Lächelnd blickte sie zurück. Milde trat in ihre Augen, sie merkte, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb. unter größter Kraftanstrengung zog sie ihre linke Hand herunter, durch einen kurzen Seitenblick sah sie, dass sowohl die, als auch die rechte ebenfalls mit Dolchen an den Baum genagelt waren. Fast wie in Zeitlupe löste sie ihre Linke, klappernd fiel die Waffe zu Boden, als sie aus ihrer Wunde rutschte. Sie biss die Zähne zusammen, um keinen Schmerzenslaut auszustoßen, was ihr bis auf ein zischendes Luftholen auch gelang.

Immer noch langsam schloss sie nun ihre freie Hand um den Edelstein und die Klinge. Fest war ihr Griff, als ihr Gegenüber daran zog. Der Schmerz drohte ihren Verstand zu vernebeln, doch durch ihre große Konzentration schaffte sie es, ihre Gedanken klar zu halten. Nun begann der Stein zwischen ihren Fingern unheilvoll hindurch zu leuchten.

„Warum? Warum konntest du es nicht bleiben lassen? Ich… Ich wollte doch nicht…“, vernahm sie plötzlich die traurige Stimme von Jismeu.

„Ich weiß. Aber dir war doch von Anfang an klar, dass es darauf hinauslaufen würde, nicht?“, erwiderte sie, ein letztes Mal lächelte sie, „Keine Sorge, jetzt ist es vorbei.“

Kurz blitzte es, dann sah man plötzlich, wie hunderte von Sternschnuppen davonflogen.

„Du bist so dumm.“, wisperte die Nekromantin, bevor sie sich abwandte und die Tote zurückließ. Sie würde viel zu tun haben, der Rubiscaya war in tausende kleine Splitter zerbrochen worden, die sie jetzt auf der ganzen Welt würde suchen müssen. Und im Gegensatz zu Leandra hatte sie kein Gespür für sie. Erneut würde sie die Welt durchkämmen müssen, dabei war das Ziel doch gerade noch zum Greifen nahe gewesen…
 

‚Holz. Die Decke ist aus Holz.‘, das war das erste, was sie feststellen konnte. Ohne weiter nachzudenken setzte sie sich auf. Neben ihr war ein alter Mann, hinter ihm konnte sie einen Tisch ausmachen, über dem eine Rauchkugel schwebte. Irgendwer saß noch am Tisch, doch sie sah die Person nicht, sie saß hinter der Rauchkugel. ‚Ach ja, ich erinnere mich.‘

Bevor Athanasius/Totosai etwas sagen konnte, ergriff sie auch schon das Wort: „Wie lange war ich ohnmächtig?“

„Etwa zwanzig Minuten. Hier, trink einen Schluck Tee.“, beantwortete er ihre Frage, ehe er ihr eine Schale mit dampfenden Inhalt reichte.

„Ich glaube, ich habe mich gerade an etwas erinnert… Wenn ich mich nicht täusche, wie ich gestorben bin. Auf der anderen Seite, meine ich.“

Der Schmied nickte und setzte sich wieder an den Tisch. Kagome schlürfte von dem Tee und nahm ebenfalls wieder an dem Möbelstück Platz. Sie richtete ihren Blick wieder auf das Bild vor sich und sah genauer hin. Der Anblick war zwar immer noch grausig, aber sie konnte es nicht ändern. Sie starrte auf den Baum, den sie gerade noch im Rücken gehabt hatte und nahm die Gestalt genauer in Augenschein. Sie stand an den Baum gelehnt, ein Ebenbild ihrer Selbst. Das Herz war von einem Dolch durchbohrt, ihre rechte Hand an den Baum genagelt, die linke hing schlaff herunter. Wären diese Details nicht gewesen, hätte man an dem friedlich lächelnden Gesicht, das man auf dem leicht nach links vorn geneigten Kopf erspähen konnte, meinen sie schliefe. Was Kagome jedoch stutzig machte, war der Efeu, der um ihren Körper gewachsen war, und ihn wie eine Decke einschloss, dazu wuchsen um den Baum sowohl Weinrauten, als auch Blausterne, zuhauf. Links und rechts neben dem Baum wuchsen zwei kleine Zypressen.

„Woher kommen die Pflanzen?“

„Deine Schwester hat sie wachsen lassen, nachdem du gestorben bist. Ihre andere Hälfte hier ist Kikyo. Wie ich annehme dürfte auch sie ihr Selbst vervollständigt haben.“

„Und wer ist meine Schwester?“, hakte Kagome matt nach.

„Jismeu. Sie, die dein Lebenslicht gelöscht hat.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  bella-swan1
2010-06-28T05:44:18+00:00 28.06.2010 07:44
Hi super Kapi.
Warum wohl ihre Schwester sie getötet hat?
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
lg.^^
Danke für die ENS.^^


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