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Ich wünschte, ich könnte noch einmal von vorne beginnen
von

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Erste Begegnung (Frankreich)

Dieses Kapitel ist eine kleine Hommage an die Fußball-WM, ein kleiner Beitrag muss sein, habe mich vom Fußballfieber anstecken lassen XD

Hoffe, es gefällt euch trotzdem.

LG, Drachenengelchen
 

Erste Begegnung (Frankreich)
 

Ich glaube mich tritt ein Pferd. Das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich am nächsten Morgen erwachte. Was hatte mich denn nur geritten, dass ich vor Amerika so etwas in den Mund nahm? Wie peinlich… Am liebsten wollte ich hier und jetzt im Boden versinken… Doch dann hielt ich in meinem Gedankengang inne, als ich den Kleinen erblickte. Er hatte sich an mich gekuschelt und hielt mich fest. Ich lauschte seinen leisen, regelmäßigen Atemzügen. Verdammt, warum sah er immer so unschuldig und lieb aus, wenn er schlief? Dann konnte ich einfach nicht anders als ihm sanft durchs Haar zu streichen, ihn mit liebevollen Blicken zu betrachten, aber auch mit einem gewissen Stolz. Woher letzterer kam, fragt mich nicht, es war einfach so.
 

„Mhnh… England?“
 

Ah! Bitte nicht, ich war schon wieder ins Träumen und vielleicht sogar etwas ins Schwärmen geraten. Zwar nur gedanklich, aber nun hatte ich mich dabei kalt erwischt! Vor allem, weil Amerika nun aufgewacht war und mich fragend und mit Schlafzimmerblick musterte.
 

„Was ist?“

„Hast du Drogen genommen? Du grinst so dämlich! Und warum wirst du so rot?“
 

Grr, solche Fragen konnte auch nur er stellen… dieser Idiot! „Ich geb dir gleich Drogen!“, fuhr ich ihn an und schon war er auf den Beinen, jagte durch das Zimmer auf den Weg zum Bad, ich ihm auf den Fersen, doch ich erwischte ihn nicht, denn er hatte schon die Badezimmertür versperrt. „Yeah! 1:0 für den Hero!“, freute er sich. Hmm… das ließ mich nun doch grinsen. Wenn er nachher ein 1:0 haben wollte, sollte er auch eins kriegen. Also verschwand ich in die Küche, um Frühstück für uns beide herzurichten.
 

~
 

„England?“

„Hm?“

„Spielst du mit mir?“
 

Ich sah von meiner Teetasse auf und musterte ihn. Er sah mich mit himmelblauen Augenaufschlag an, wie es nur Kinder konnten, er wusste genau, dass ich ihm keine Bitte abschlagen konnte, wenn er mich so ansah…
 

„Nun gut, aber diesmal bestimme ich, was wir spielen…“
 

~
 

„England, das ist doof!“
 

Ich musste schmunzeln, denn ich wusste, dass er Fußball nicht so gerne mochte wie ich. Ich hatte in meinem Garten ein Tor aufgebaut und da er unbedingt Torwart sein wollte, hatte ich ihm diesen Wunsch gewährt. Eigentlich hätte ich gedacht, dass er im Fangen gut war, allerdings rollte der Ball, den ich nicht besonders sanft gekickt hatte, über die Linie. Inzwischen stand es 5:0 für mich im Elfmeterschießen. Tja, ich hatte so wie er auch einen Dickkopf. Immerhin wohnte er ja bei mir und er musste lernen sich anzupassen, da er ja schon selten genug in Europa war. Immerhin war er ja in dieser Kindergestalt wirklich noch lernfähig. Ich meine Fußball ist ein Weltsport und sehr beliebt, nicht nur in Europa!
 

„Du musst den Ball stärker kicken… und nicht immer in meine Richtung, sondern ins Tor, verstehst du?“, versuchte ich zu erklären, doch er zog nur einen Schmollmund und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich nahm den Ball und legte ihn wieder auf den Elfmeterpunkt. „Schau mal, so!“ Ich ging ein paar Schritte rückwärts, nahm Anlauf und kickte den Ball in Richtung Tor, doch bevor ich mich lachend zu Amerika drehen konnte, hatte jemand einen Hechtsprung gemacht und so mein Tor verhindert.
 

„Oh non, was für ein schwacher Schuss, mon ami!“
 

Warum legte er immer so einen Auftritt hin wie in diesen Hollywood-Filmen? Im Wind wallendes, blondes Haar, blaue Augen, ein freches Lächeln auf den Lippen… fehlte nur noch ein bisschen mehr Glitzer-Glitzer und es war perfekt. Francis. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Mit seinem Look-at-me-I’m-so-pretty-Image… mir wurde fast schlecht. Und er stand nun vor uns, hielt den Ball in den Händen.
 

„Bonjour, Arthur!“, grüßte er mich fröhlich lächelnd, während ich innerlich brodelte. Ich stritt ja häufig mit ihm, keine Frage, aber in Sachen Fußball verstand ich da keinen Spaß. Und ich glaube das wusste er auch. „Versuchst du mal wieder kläglich einem Kind das Fußballspielen beizubringen? Wie amüsant!“, lachte er, doch dann wanderte sein Blick zu Alfred, sein Lachen erstarb, seine Augen weiteten sich.
 

„MON DIEU, ARTHUR!!! WAS `AST DU NUR GETAN????“
 

Ich verdrehte die Augen.
 

„Klären wir das später, Francis!“

„Non, non, non, non! Arthur, das ist unverantwortlich!”

„Ich passe auf ihn auf, bis er wieder normal ist!“

„Bei dir ist `opfen und Malz verloren!“

„BITTE???“
 

„Isch zeigs dir, Cherie!“ Er ließ den Ball fallen und lief los, spielte ihn geschickt vorwärts. Immerhin war er ziemlich berühmt für sein Talent, aber ich war genau so gut, dem würde ich schon Paroli bieten. Es würde ihm noch Leid tun mich herausgefordert zu haben. Also jagte ich ihm hinterher, wollte mit allen Mitteln verhindern, dass er mich blamierte und ein Tor schoss…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich wusste ja schon immer, dass England und Frankreich so wie Feuer und Wasser waren. Grundverschieden und sie konnten nicht zusammen leben, ohne jedes Mal zu streiten. Ich war es gewohnt, in jedem Treffen gerieten die beiden aneinander, immer wieder. Manchmal waren es auch nur Kinkerlitzchen… Aber jetzt… irgendetwas war anders an ihnen. Als hätte man ihren Stolz verletzt. Vor allem den von England… das war unglaublich…
 

Ich konnte nur fasziniert verfolgen, wie die beiden über den Rasen jagten, den Ball führten, versuchten sich ihn gegenseitig abzuluchsen, um dann wieder in Richtung Tor zu jagen. Ich sah England zum ersten Mal so. Er war so anders, er steckte seine Kraft, seine Konzentration, seine Leidenschaft in dieses Spiel. Ich starrte ihn wie hypnotisiert an, als ein kurzer Seitenblick zu mir wanderte und ich wusste: er tat das für mich. Er wollte mir jetzt nichts mehr beibringen. Warum er das tat, wusste mit Sicherheit nicht einmal er, ich auch nicht, ich würde ihn auch nicht danach fragen. Stumm sah ich zu, wie Arthur nun in Richtung Tor lief, den Ball zwischen seinen Beinen hin und her balancierte, den Blick auf das Ziel gerichtet, fest entschlossen dieses Spiel, nein, diesen Kampf zu beenden.
 

„DAMN!“
 

Innerhalb von Sekunden hatte Francis in einem unaufmerksamen Moment den Ball weggekickt und Arthur stolperte, fiel hin, richtete sich sofort wieder auf, das Gesicht schmerzverzerrt. Doch das Spiel ging weiter, Francis steuerte nun seinerseits auf das Tor zu, aber mein Blick blieb auf Arthur hängen. Er sah dem Franzosen hinterher und lächelte. In diesem Moment durchzuckte es mich wie ein Blitz.
 

~Ich wusste es… ich wusste es…~
 

Nein… dieser Blick… die Tränen in seinen Augen…
 

„TOR!“
 

„NEIN!“
 

Einen Moment blieb die Zeit stehen…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich hatte die Augen zugekniffen, als ich den Schrei hörte, ich wusste, dass dieser Kampf verloren war und ich war diesmal der Verlierer, das war doch klar. Mein rechter Unterschenkel schmerzte heftig, ich konnte nicht mehr aufstehen, Francis hatte freie Bahn… wieso jubelte er nicht? Wieso lachte dieser Idiot denn nicht? Mich hatte nun doch die Neugier gepackt und ich öffnete langsam meine Augen, gleichzeitig fiel mir die Kinnlade runter:
 

Francis stand wie paralysiert vor dem Tor und Amerika lag im Dreck, den Ball fest in den Händen… Er war instinktiv auf das Feld gerannt und hatte ihn gefangen. Unglaublich… wie hatte er das nur auf einmal zustande gebracht?
 

„Unentschieden, Francis…“, meinte er lächelnd, den Ball fest umklammernd. Ich wusste nicht warum, aber ich war ihm in diesem Moment wirklich dankbar, dass ich Tränen unterdrücken musste.
 

„Anscheinend… konnte er dir doch noch etwas beibringen…“, meinte Francis schließlich und lächelte wieder, ehe er dann kehrt machte und zu mir kam, um mir aufzuhelfen. Ich konnte nicht richtig stehen, er musste mich bis in mein Wohnzimmer stützen, bis ich mich endlich in meinen Lieblingssessel sinken lassen konnte. „Je suis desolé…“, meinte er schließlich leise, doch ich winkte ab. So war das nun einmal beim Fußball, dieses Risiko musste man auf sich nehmen.
 

„Lass uns morgen reden… bitte…“, sagte ich leise, denn heute hatte ich wirklich keine Lust auf Erklärungen. Und Francis nickte, er schien verstanden zu haben. „Nun… bien… reden wir morgen…“ Ich sah ihm an, dass das nicht besonders leicht für ihn war, denn immerhin hatte er sicherlich massig Fragen bezüglich meiner Situation… Doch er nahm es hin und verließ mein Haus. Daraufhin atmete ich tief durch, ehe ich fragend blinzelte, als Amerika vor mir stand, eine Tasse in den Händen. „Ich habe Tee für dich!“, sagte er und ich nahm sie entgegen. Ein kurzer Schluck, ich war beeindruckt: mein Lieblingstee: Schwarz – English Breakfast Broken, mit etwas Zucker – köstlich. Der Kleine überraschte mich immer wieder. Gerade, als ich mich bedanken wollte, war er schon wieder verschwunden und kehrte mit einem in ein Tuch gewickeltes Kühlpack zurück, welches er vorsichtig auf mein schmerzendes Bein legte. Was für eine Wohltat!
 

„Danke… Alfred…“

„Ruh dich aus… heute werde ich mich um dich kümmern, ja?“

„Ist schon gut… ach… Alfred?“

„Ja?“

„Danke.“

„Das sagtest du bereits.“

„Nicht für den Tee oder das Kühlpack.“

„Was denn?“
 

Ich antwortete nicht, lächelte ihn nur dankbar an…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chatterbox
2010-07-10T13:37:13+00:00 10.07.2010 15:37
OMG, ist das niedlich...
das fußballspiel ist super und alfred einfach nur zu knuffig!!!!!
armer arthur!
schön find ich, dass du auch von alfreds PoV geschrieben hast *freu*
weiter!!!!
Von:  taiyo83
2010-07-04T20:29:56+00:00 04.07.2010 22:29
>>Warum legte er immer so einen Auftritt hin wie in diesen Hollywood-Filmen? Im Wind wallendes, blondes Haar, blaue Augen, ein freches Lächeln auf den Lippen… fehlte nur noch ein bisschen mehr Glitzer-Glitzer und es war perfekt. Francis. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Mit seinem Look-at-me-I’m-so-pretty-Image… mir wurde fast schlecht.<<

WAS MUSSTE ICH BEI DIESEM ABSATZ LACHEN!! So oft ist mir genau das durch den Kopf gegangen, wenn Francis die Bildfläche im Anime betreten hatte... xD Sehr schön und bildhaft beschrieben! ^^
Und der kleine Alfred ist im Kinderkörper ja ein ganzes Stück erwachsener als sonst. ^,~
Ich freu mich schon auf die Forsetzung, hoffe die Motivtion hält an. ^^


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