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Mein Lied für Dich

Eine Haruka x Michiru fanfic
von

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Annäherung

Michiru wurde am nächsten Tag entlassen, beschloss jedoch daheim zu bleiben. Ihre Eltern sahen das zwar überhaupt nicht gerne, konnten aber nichts dagegen tun. Sie saß in ihrem großen Zimmer in der Villa ihrer Eltern und blickte auf das Meer hinaus. Sie liebte das Wasser. Früher war sie oft schwimmen gegangen, doch als sie begann Konzerte zu geben, war dafür keine Zeit mehr gewesen.

Michiru hatte nie viel Kontakt zu Gleichaltrigen gehabt. Sie hatte sich damals einsam gefühlt und begann zu malen. Schon bald erkannte ein renommierter Kunstkritiker ihr Talent und empfahl ihren Eltern dies zu fördern. An diesem Tag hatte ihre Kindheit endgültig geendet. Die Türkishaarige schloss ihr Augen und wandte sich ab. Ihr Zimmer was in mehreren, kleinen Räumen unterteilt. Ihr Wasserbett war in einer Art Grotte, einige Stufen tiefer im Boden eingelassen. Diese „Höhle“ war beleuchtet und erinnerte ein wenig ein eine Unterwassergrotte mit ihrer gewölbten Decke, die die Person im inneren von allem außerhalb schützte. Michiru konnte die Vorhänge einfach zusammenziehen und sich so von allem abschirmen. Eine Flügeltür führte zu ihrem riesigen, begehbaren Kleiderschrank an dem ein eigenes Badezimmer angeschlossen war. Das Hauptzimmer war rund und hatte eine kuppelähnliche Decke. Hier standen einige Bücherregale und eine Sitzgarnitur. Die Wand, die zum Meer zeigte hatte eine umlaufende Sitzbank mit vielen Fenstern und eine Tür, die zum großen Balkon führte. Eine weitere Tür verbarg ihr Atelier und ihr Arbeitszimmer. Dort erledigte sie für gewöhnlich ihre Hausaufgaben. Dieser Raum war hell und lichtdurchflutet, was auch nötig war. Es standen überall Gläser mit Pinseln, Staffeleien, Hocker und Farbflaschen herum. Eigentlich sah es ziemlich chaotisch aus, wie die Fotos und Skizzen, Notizen und Requisiten im Zimmer verteilt waren und doch fühlte sich Michiru hier wohl. Dies war ihre Welt, in der sie sein konnte wie sie wollte. Das letzte Zimmer war ihr Musikzimmer. Es standen ein Klavier und viele verschiedene Geigen darin. Auf dem Schreibtisch lagen noch unbeschriebene Notenblätter herum. Sie hatte sich vorgenommen, einige neue Stücke zu komponieren, doch sie war nie in Stimmung gewesen.

An den Wänden hingen Plakate und Bilder von ihren Auftritten, was sie selbst als übertrieben fand, doch ihre Eltern waren der Meinung, sie sollte zu ihrem Erfolg stehen. Das Mädchen seuftzte und ließ sich auf ihr großes Bett fallen. Es fing sie Wellen auf und ließen sie ein wenig zur Ruhe kommen. Plötzlich ging ihr Notebook, welches auf dem erhöhten Boden lag, an. Es war im Stand-by Modus gelaufen. Jetzt zeigte es an, dass ihr jemand eine Nachricht im Chatroom geschrieben hatte.
 

Kaze: „Hallo. Hübscher Name, Ocean.“

Michiru war leicht verwirrt. Wer begann denn ein Gespräch so? Trotzdem schrieb sie zurück:

Ocean: „Danke.“

Kaze: „Ist das alles was du zu sagen hast?“

Ocean: „Was willst du denn hören?“ <Was will der?>

Kaze: „Keine Ahnung, erzähl mir was von dir“

Ocean: „Ich kenn dich nicht.“

Kaze: „Und?“

Ocena: „Ich erzähle fremden Leuten nichts über mich.“

Kaze: „ Das ist spießig. Dann sag mir wenigstens, was du für Hobbys hast.“

Ocean: „Ich zeichne gerne.“

Kaze: „Wahnsinn! Das war wirklich sehr informativ.“

Ocean: „Dann geh du mit gutem Beispiel voran….“

Kaze: „Ich liebe Sport.“

Ocean: „Du machst das mit Absicht!“

Kaze: „Ja.“

Ocean: „Ich logg mich dann mal aus.“ Michiru ging mit ihrem Mauszeiger auf das Kreuz und wollte die Unterhaltung schon beenden, als sie eine Antwort bekam.

Kaze: „Nein, warte. Das war nicht so gemeint.“

Michiru hob eine Augenbraue und schrieb:

Ocean: „Wie hast du es denn dann gemeint?“

Kaze: „Na ja, dein anderer Chatpartner, Runner Nr.1, meinte, du seist ganz nett. Da hab ich dich halt mal angeschrieben.“

<Runner Nr.1. Das ist doch Elsa.>

Elsa Grey war Michirus einzige Freundin und die wohl beste Läuferin an der Schule. Damals hatten sie sich eher durch einen Zufall kennen gelernt. Elsa hatte für die Meisterschaft trainiert und war am Strand joggen gegangen, wo sie mit der Türkishaarigen zusammengestoßen war. Sie hatten anfangs ziemlich wenig gemeinsam, aber Elsa begann sich für Kunst zu interessieren und so kamen sich beide näher. Mittlerweile gingen sie beide in die gleiche Klasse und trafen sich so oft es ging. Das Mädchen mit den violetten Haaren hatte für ihre Freundin immer nur das Beste gewollt. Warum hatte sie dann Michiru vor Kaze erwähnt?

Ocean: „Wie heißt du? Und wie alt bist du?“

Kaze: „Warum interessiert dich mein Name? Bist du neugierig, wer am anderen Ende der Verbindung sitzt, Schätzchen?“

<Eindeutig ein Kerl! So dumm kann nur ein Typ daher schwätzen.>

Ocean: „Vielleicht kenne ich dich ja.“

Kaze: „Selbst wenn, ich bezweifle, dass du das wissen willst.“

Ocean: „Dann schick mir ein Bild von dir. Ich sag dir schon, wenn ich nichts mehr mit dir zu tun haben will.“

Kaze: „Ich schick dir was Besseres. Warte bitte einen Moment.“

Michiru blickte gespannt auf den Bildschirm, als eine Nachricht mit einem Anhängsel reinkam. Es war eine Musikdatei. Neugierig öffnete die Geigerin sie und wartete kurz. Als die ersten Töne erklangen, war das Mädchen überrascht. Es war ein Klavierstück, sanft und langsam und doch so tiefgründig. Es war wunderschön und Michiru konnte nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Als das Stück geendet hatte schrieb sie:

Ocean: „Das war wunderschön. Von wem ist es?“

Kaze: „Von mir. Ich habe es geschrieben, als ich an ein Mädchen gedacht habe.“

Ocean: „Du! Das hätte ich nicht erwartet. Das Mädchen kann sich glücklich schätzen. Ist sie deine Freundin?“

Kaze: „Nein. Sie weiß nichts von dem Lied.“

Ocean: „Und warum schickst du es dann mir?“

Kaze: „Du wolltest doch eine Beschreibung von mir, ich glaube das Musik manchmal mehr sagt als tausend Wörter.“

Ocean: „Ja, finde ich auch.“

Kaze: „Das heißt, ich darf dich wieder anschreiben?“

Ocean: „Wenn du dich benimmst…“

Kaze: „Gut, du hörst von mir.“

Kaze loggte sich aus und auch Michiru klappte ihr Notebook zu. Die Melodie immer noch in Gedanken vor sich hin summend verließ sie ihr Zimmer und ging die Treppe hinab ins Foyer. Der weiße Marmorboden war soeben geputzt worden, weshalb sie auf Zehenspitzen zur Tür schlich und hinaus trat. Sie lief ohne ein bestimmtes Ziel zu haben weg vom Meer, raus aus der Stadt. Fast zwei Stunden blickte sie nicht auf, bis sie plötzlich an der Autorennstrecke stehen blieb. Dort standen etwa 20 Leute um ein Motorrad herum und schraubten daran rum. <So viele Leute für eine Maschine.> Dann trat jemand aus der Box. Es schien der Fahrer zu sein. Er trug seinen ledernen Rennanzug und seinen Helm. Die Mechaniker machten Platz und ließen die Person aufsteigen. Diese klappte das Visier herunter und fuhr dann mit quietschenden Reifen los. Michiru setzte sich auf die Tribüne, in der Nähe der Box und sah dem Motorradfahrer zu, der immer schnellere Runden drehte. Als er schlussendlich in die Box zurückkehrte atmete die Geigerin erleichtert aus. Sie wusste nicht warum, aber sie hatte Angst um den Rennfahrer gehabt. Er war unglaublich schnell gefahren und jeder normale Mensch hätte bei der Geschwindigkeit auf die Bremse gedrückt, aber dieser hier hatte einfach noch mehr Gas gegeben. Jetzt blickte der Fahrer in ihre Richtung und nahm den Helm ab. Blondes Haar leuchtete in der Sonne und wurde vom Wind zerzaust. Es war Haruka. Sie sah Michiru verwundert an, lächelte aber dann und stieg zu ihr hoch. „Hey.“ „Hey.“ „Was machst du hier? Solltest du dich nicht ausruhen?“ „Ich wollte an die frische Luft.“ „Dann bist du aber hier falsch.“ „Ich weiß, ich war nur etwas müde.“ „Bist du mit dem Auto hier?“ „Nein, zu Fuß.“ „Von der Stadt bis hier her?“ „Ja ich habe unter dem laufen die Zeit vergessen.“ „Willst du etwas trinken?“ „Ist nicht nötig.“ „Okay.“ Haruka setzte sich neben sie und blickte auf die Rennstrecke. „Das ist also das, was du machst, wenn du nicht gerade armen Mädchen in Not hilfst.“ „Ja.“ „Ist das nicht gefährlich?“ „Doch, natürlich. Aber ich liebe die Geschwindigkeit und das Risiko. Es ist, als ob ich dafür gemacht wäre.“ „Muss ich mir deshalb Sorgen machen?“ „Um mich?“ Der/ Die Blonde wandte sich zu Michiru und sah sie lächelnd an. Die Türkishaarige konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern. Sie verstand es einfach nicht. Sie kannte Haruka erst seit kurzem und doch fühlte sie sich so sehr mit ihm/ihr verbunden. Alles an ihm/ihr schien perfekt. Sein/Ihr Gesicht, die Augen, die Stimme und selbst der Duft, der von ihm/ihr ausging. „Ja um dich. Du hast mich schließlich gerettet.“ Bei diesen Worten wurde sie rot. Sie hatte noch nie gut Lügen können und auch das soeben gesagte entsprach nicht ganz der Wahrheit. Haruka schien das zu ahnen, ließ es jedoch auf sich beruhen, für was Michiru sehr dankbar war. Beide saßen noch eine Weile schweigend nebeneinander, bis die Blonde meinte: „Erzähl mir was von dir.“ „Was denn?“ „Irgendetwas. Hast du Geschwister? Lebst du schon immer hier?“

„Ich habe keine Geschwister und ja, ich lebe schon immer hier, aber ich bin wegen den Konzerten oft unterwegs.“ „Und wie machst du das mit der Schule?“ „Ich habe einen Privatlehrer.“ „Verstehe. Du scheinst aber trotzdem eine sehr gute Schülerin zu sein.“ „Ich gebe mein bestes.“ „Das sollten wir wohl alle.“ „Und du? Warum bist du hier her gezogen?“ „Ich hab ein Stipendium bekommen. Außerdem steht hier der Hauptsitz meiner Sponsoren. Es war einfach besser.“ „Wo warst du vorher?“ „Auf einem Sportinternat.“ „Und deine Eltern?“ Haruka blickte bedrückt zu Boden. „Sie wollten nichts mehr von mir wissen.“ „Was! Das kann ich nicht verstehen.“ „Ist nicht so wichtig.“ „Sind sie tot?“ fragte Michiru vorsichtig. „Nein, sie haben mich einfach nicht mehr haben wollen. Das ist alles.“

„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht bedrängen.“ Die Geigerin senkte verschämt die Augen. „Ach was. Schon okay.“ Haruka hob ihr Kinn mit den Fingern an und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Es wird spät. Soll ich dich nach Hause fahren? Auf dem Motorrad sind wir schnell wieder in der Stadt.“ „Auf dem Motorrad?!“ Der Türkishaarigen gefiel dieser Gedanke überhaupt nicht, nachdem sie gesehen hatte, wie die Blonde fuhr, willigte aber dann ein. „Gut, dann komm mal mit.“ Sie verließen die Tribüne und gingen zum Parkplatz. Dort stand ein einzelnes Motorrad. Haruka reichte Michiru einen Helm und sieg dann auf. Die Geigerin setzte sich dahinter, wusste aber nicht, wo sie sich festhalten sollte. Zum Glück, oder auch nicht, nahm ihr Haruka diese Entscheidung ab. Sie griff vorsichtig nach der Hand der anderen und legte sie um ihre Hüfte und ihre Taille. Michiru musste sich dabei an Harukas Rücken lehnen, was ihr erneut die Schamesröte ins Gesicht trieb. Sie brausten davon und eine Weile fuhren sie ohne zu wissen wohin umher, bis Haruka fragte: „Wo wohnst du?“ „Am Strand, ich zeig dir dann das Haus.“ So kamen sie nach kurzer Zeit an und die Blonde hielt an. Michiru, stieg ab und gab ihren Helm zurück. Zwischen den Beiden herrschte ein peinliches Schweigen, bis die Türkishaarige fragte: „Möchtest du vielleicht reinkommen und was trinken?“ „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre. Du hast deinen Eltern mit deinem Verschwinden schon genug Sorgen bereitet. Ich bezweifle, dass sie mich auch noch hinnehmen.“ Haruka zwinkerte ihr zu, klappte das Visier herunter und fuhr davon. Die Geigerin sah ihr nach und spürte dabei, wie ihre Einsamkeit zurückkehrte.

Mit hängendem Kopf betrat sie das Haus, wo ihre Eltern sie bereits vollkommen aufgelöst erwarteten: „Michiru, Schatz. Geht es dir gut? Wo warst du denn? Und wie kommst du auf dieses Ding?“ „Ding?“ „Ja das Motorrad. Und wie erklärst du uns bitte den jungen Mann, der dich gefahren hat? Sind wir jetzt auf Kurzzeitbeziehungen aus? Du weißt, die Presse hat ihre Augen überall. Es wäre nicht gut, wenn sie dich mit einem viel älteren Mann sehen würden.“

„Haruka ist im meinem Jahrgang.“ „Hört, hört. Haruka. Der Kerl hat sogar einen Namen.“ Michirus Vater zog eine Augenbraue in die Höhe. Er mochte es nicht, wenn seine Tochter sich heimlich mit Männern traf, die er nicht kannte. „Was habt ihr gegen ihn? Er war es, der mich gerettet hat.“ „Und dann bekommt er einen Freifahrtsschein um dich anzufassen?“ „Er hat mich nicht angefasst. Er ist höflich und freundlich und sehr zuvorkommend. Er würde so etwas niemals tun.“ „Ich bitte dich. Du bist ein junges, hübsches, unschuldiges Mädchen. Kein Mann würde dich mitnehmen, ohne etwas von dir zu verlangen.“ „Warum nicht? Glaubst du alle sind so schrecklich?“ „Nein, aber du solltest nicht ...“ „Dad. Ich bin alt genug um zu entscheiden, was gut für mich ist.“ Michiru hatte sich noch nie ihren Eltern widersetzt. Ihr Ex-Freund war der Sohn eines Anwalts und einer Architektin gewesen und hatte genau in ihre Vorstellung gepasst, nur aus diesem Grund hatten sie ihr erlaubt mit ihm auszugehen. Jedoch wurde jeder Schritt der beiden von ihren Eltern beobachtet. Das hatte schlussendlich einen großen Teil zum Ende ihrer Beziehung beigetragen und das wollte sie bei Haruka, falls sie wirklich einmal näher kennenlernen würden, vermeiden. Sauer ging Michiru an ihren Eltern vorbei in ihr Zimmer, wo sie Tür laut zuknallte. Das war einfach nicht fair. Warum konnte man ihr ihr Glück nicht einfach gönnen? Müde legte sie sich auf ihr Wasserbett und schloss die Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-06-04T01:59:22+00:00 04.06.2010 03:59
me encanta!!!!!!! por favor continúa escribiendo.
Estaré esperando la próxima actualización...

Saludos desde Chile
Von:  KittyGrey
2010-05-23T18:33:12+00:00 23.05.2010 20:33
Schön :)
Ich will nicht klugscheißen, aber ich würde dieses "ihm/ihr" weglassen.
Klar ist Haruka eine Frau, aber Michiru weiß es ja noch nicht, deshalb solltest Du vllt nur bei *ihm* bleiben, das verwirrt sonst beim Lesen voll^^

Ansonsten: schreib schnell weiteeeeeeeeeeeeeeeer <3


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