Schmerzliche Einsicht
Hi @ all!
Vielleicht kann sich der ein oder andere an mich noch erinnern. Dafür müsste er allerdings vor 4 Jahren schon hier gewesen sein ^^ (Gott bin ich alt geworden...) Wie bereits in der Kurzbeschreibung erwähnt, lasst bitte nachsicht walten... ich bin nach besagten 4 Jahren aus der Übung und das hier ist just für fun. Trotzdem würde ich mich über das ein oder andere Kommi freuen :)
Viel Spass beim Lesen.
Zeichensetzung:
~ ...~ Gedachtes / in Gedanken
... Pausen/Denkpausen
Prolog
…Denn du hast mir gezeigt, wie wertvoll Leben ist…
Stille…
Eine unheimliche noch dazu.
Es wurde alles immer unklarer bis die Umrisse der Umgebung in eine völlige Dunkelheit versunken waren.
Kälte… und die Aussicht auf ein großes, schwarzes Nichts…
Leere…
Einsamkeit…
Irgendwo in den tiefen dieser Hüllenlosen Existenz vernahm der junge Mann plötzlich ein leises Geräusch…
Es hörte sich an, wie ein Flüstern… ein Flüstern, dass langsam aber sicher zu einer Stimme wurde…
Die Töne und Laute immer klarer… und fügten sich schließlich zu einer ganzen Silbe und dann zu einem Wort zusammen welches schließlich einen Namen preisgab…
Seinen Namen…
Nebengeräusche traten auf, wurden immer lauter – es war das rauschen des Blutes in seinen Adern welches vom Adrenalin stoß seines Körpers dazu angetrieben wurde, das nun rasende Herz und alle anderen Organe mit dem so notwendigen Lebenstropfen zu versorgen.
Es dröhnte laut und deutlich in seinen Ohren.
Hinzu kam die Aktivität seiner Lungen.
Der Atem ging flach und stoßweise, zu überwältigt von dem, was sein Körper ihm durch diesen immer wiederkehrenden Traum fast jede Nacht erneut wieder antat.
Auch seine sonst so sonnengebräunte Haut zeigt erste Reaktionen von dieser Stresssituation; Schweißperlen überzogen sie und waren auf seiner Stirn am sichtbarsten.
Die zusammengepressten Augenlider verkrampften sich, die Muskeln bebten regelrecht unter diesem Szenario.
Sein gesamtes, schlafendes Wesen litt nach außen hin Höllenqualen… was aber kein Vergleich zu dem war, was seine Seele ertragen musste.
Mit einem Ruck riss er förmlich seine Augen auf, der Blick starr und gezeichnet von dem eben wieder durchlebten. Der nach Sauerstoff verlangende Körper des jungen Mannes schoss in die Höhe und blieb aufrecht und nach Luft japsend sitzen.
Zitternd fuhren seine Hände durch die pechschwarzen und zerzausten Haare, ehe er sie an beiden Seiten seines Halses herab zu seinen Oberschenkeln fallen ließ.
Ruffy kniff die Augen zusammen und rief seinen aufgewühlten Kreislauf innerliche wieder zur Ruhe auf. Doch so schnell und einfach gelang es ihm anfangs nicht…
Ein letzter, tiefer und weiter Atemzug; erst danach hatte er das Gefühl, sich halbwegs wieder im Griff zu haben. Der Rumpf und der Kopf wurden angehoben ehe er seine Beine zu einem bequemen Schneidersitz zu sich heranzog und seine Gedanken ordnen konnte.
Dabei glitten seine dunklen Seelenspiegel kurz über ihr kleines Lager und das schon fast erloschene Feuer. Die kleine Meute von Verbündeten, die Boa Hancook unterlagen, schliefen noch.
Ihre kleine Fregatte lag am Ufer der Insel und wog sich sanft in den dunklen Wellen des Meeres. Die große Kaiserin selbst hatte es sich mit ihrem treuen Begleiter, der Riesenschlange, nah am warmen Feuer bequem gemacht und ruhte schlafend auf ihrem Nachtlager aus einigen Decken und weichen Unterlagen.
Wie es schien, hatte die junge Frau auf vielen Inseln rund um ihren eigentlichen Staat kleine Gruppen, die sie zu ihren Verbündeten zählen konnte.
Diese Bande, bestehend aus zwölf Männern mittleren Alters, war hier Ortsansässig und hatte sogleich auf ihren Befehl hin, Informationen und Warengüter für sie beschafft.
Informationen, zum Verbleib seiner Crew.
Der Kapitän der zurzeit unfreiwillig getrennten Strohhutbande seufzte leise und sah zum klaren Himmel hinauf. In dieser Nacht hatten die Wolken sich aufgelöst und sein Blick auf die unzähligen Sterne waren frei.
~ Hoffentlich geht es euch allen gut und wir finden uns alle bald wieder… ich vermisse jeden einzelnen von euch schrecklich…. ~ dachte er bedrückt und erinnerte sich dabei an die klare Ansage von Hancook vor weniger als zwei Tagen zurück…
Er hatte sich endlich nach knapp zwei Wochen von seinen schweren Verletzungen erholt. Ace war Tod… und dies war nun einmal die bittere Wahrheit. Als er es durch Marco und die übrigen Whitebeard Piraten erfuhr, war für ihn eine Welt zusammen gebrochen.
Und nach der schweren Einsicht folgte der Schmerz… und die Leere.
Eine weitere tragische Schlussfolgerung war noch immer die Abwesenheit seiner zerschlagenen Mannschaft. Wären seine Freunde für ihn da gewesen…. Weiß Gott hätte er dann diesen schmerzlichen Verlust vielleicht ein wenig besser komprimieren können.
Doch er war allein…. Allein in und mit dieser Situation.
Und mit seinem Schmerz…
Sein Bruder war Tod.
Er würde ihn nie wieder sehen.
Erneut begannen seine Augen durch diesen Gedankengang in seiner Erinnerung zu brennen… doch Ruffy schämte sich nicht für die stummen Tränen, welche sich beständig ihren Weg aus seinen Augen bahnten.
Der Strohhutjunge wusste weder ein noch aus, zog sich einige Tage lang an ihrem damaligen Standort bedächtig zurück.
Boa Hancook war es schließlich, die zu ihm ging und ihn klipp und klar aufforderte, sich nicht aufzugeben. Aber das war leichter gesagt als getan.
Doch schließlich konnte sie ihn dazu überreden, dass sie ihn auf seiner Suche nach seiner Crew begleiten würde. So lange, bis das er für ihr und sein eigenes Seelenheil wegen, den ersten oder die erste aus der Bande wieder gefunden hatte. In seinem jetzigen Zustand wäre er für die Marine oder feindliche Piraten ein gefundenes Fressen …. Deshalb wollte die Kaiserin sichergehen und ihn gesund und heil bei wenigstem einem seiner Freunde wissen.
Sicherlich würde er dann auch bald wieder der alte Ruffy sein, wenn jemand vertrautes bei ihm war, mit dem er über das Erlebte sprechen konnte.
…
Der Aufbruch war jetzt fünf Tage her.
Die Alpträume kehrten jede Nacht zurück…
Jedes Mal aufs Neue sah er seine Freunde machtlos vor seinen Augen verschwinden… hörte sie ängstlich und verzweifelt seinen Namen rufen …. Genauso wie Ace….
Auch er kehrte Nacht für Nacht im Schlaf zurück und starb genauso grausam vor Ruffy`s Augen wie einst in der Realität.
Der junge Mann war total am Ende… Hancook meinte es nur gut mit ihm und wollt helfen…. Doch er sprach nur das nötigste mit ihr.
~ Ich stehe tief in ihrer Schuld...~ dachte der Schwarzhaarige bedrückt.
Am liebsten wäre Ruffy jetzt aufgestanden und hätte sich jemand zum reden gesucht… aber er konnte sich der jungen Frau nicht mit seinem Schmerz anvertrauen.
Natürlich vertraute er ihr und hatte sie in den letzten Woche ein wenig besser kennen gelernt aber sie war nicht so eine Vertraute wie jemand seiner Freunde.
Seine Gedanken drifteten wieder ab und er zwang sich zu einem kurzen lächeln als vor seinem inneren Auge die acht ihm vertrauten Gesichter seiner Freunde erschienen.
~ Jeder einzelne von euch musste auch schon Schmerz und Leid erfahren… Chopper hat seinen guten Freund, Doc Bader , verloren…. Er würde mich jetzt sicher sehr gut verstehen… oder Zorro seine Weggefährtin Kuina… Robin… ihre Mutter und sogar noch ihre Heimat... und Nami ….~
Plötzlich schreckte er kurz auf und sah geschockt drein.
„Nami…“ flüsterte er anschließend kaum hörbar und musste dann schlucken.
Sie war die erste auf ihrem gemeinsamen Weg gewesen, bei welcher er mit Verlust und Schmerz konfrontiert wurde.
Damals… im Eastblue hatten er und seine bis dahin drei weiteren Mitstreiter sie aus ihrer Aussichtslosen Lage befreit.
Tag für Tag musste sie den Mörder ihre Mutter sehen und still halten… still halten für ihre Tag täglich bedrohten Freunde im Dorf Kokos. Ein falscher Schritt, ein falsches Wort von ihr und es wäre aus gewesen. Täglich dieser Druck auf ihren Schultern... und immer war es an sie gerichtet, nicht etwas falsches zu tun…
... und sofort waren seine Gedanken wieder bei Ace…
Auch er musste mit ansehen, wie ihm das Leben genommen wurde… und er konnte nichts tun…
Diese Einsicht zerrte erneut schrecklich hart und brennend an seiner geschundenen Seele…. Und ließ ihn sogleich noch einige Meter tiefer in die unergründliche Leere in seinem Inneren stürzen.
Ruffy versuchte diese schlechten Gedanken über seine Untätigkeit abzuschütteln….
Doch es gelang ihm nicht.
Zusammenkauernd legte er sich wieder auf seinen Schlafplatz und wischte die letzten Tränen fort ehe er in einen unruhigen Schlaf fiel.
~ Bitte kommt alle wieder zu mir zurück! Ich brauche euch doch …ich schaff das nicht allein, nicht ohne euch! ~ war sein letzter verzweifelter Gedankengang, ehe die Erschöpfung ihn übermannte…
So, einmal überarbeitet. Wie schon angekündigt, ich hab net die Welt geändert aber halt etwas doch schon ^^
Ich weiß, ich bin nach über *nachrechnen* knapp 2 oder waren es schon 3 oder sagar 4 Jahre? ... ganz schön raus gekommen aber ich versuch mein bestes. Auf den alten Status wie bei meinem Auftackt hier zu "Der Traum vom Leben" werd ich es nicht mehr bringen aber das schreiben hilft mir im Moment doch sehr, um mich abzulenken (hat viel mit der langen Pause zu tun...)
Also, lasst bitte gnade vor REcht walten ^^*
Hoffe auf eure Kommis
Vlg Easy