Was ist schon anders, was ist schon gut.
Hi Leute,
ich weiß nicht was los ist, es fließt einfach durch meine Finger. Ich hoffe ihr habt spaß beim Lesen, sagt mir was ihr denkt.
Vielen dank für eure Kommies, ich freue mich sehr über eure Meinungen!
bye eure Lionness
-------------------------------------------------------------------------------
Ich spürte das Kribbeln so deutlich, es pulsierte nur so in meinem Magen und der Gedanke auch nur die kleinste Kleinigkeit zu mir zu nehmen, erschien mir als vollkommen unmöglich.
Das Jake mir schon zum dritten Mal seinen Teller von Gegenüber herüber schob machte das flaue Gefühl auch nicht besser, diese ganze Aufregung vor den Spielen wollte einfach nicht besser werden.
„Ich kann nicht.“ Meine leisen Worte überging der Parkinson wie sonst auch geflissentlich, ich hasste es wenn der Braunhaarige es wie immer besser zu wissen meinte. Was mich allerdings schon wunderte war das Neleah nicht gegen ihn hielt, ihre Spielchen wurden eigentlich seit Tagen feindseliger. Wahrscheinlich war sie ebenso nervös, anders konnte ich mir die Ruhe nicht erklären, sie machte stets alles mit sich selbst aus, das war als Freundin nicht immer einfach.
„Du solltest wenigstens eine Kleinigkeit zu dir nehmen.“
„Ich kann nicht.“
„Lass sie Jake, sie isst niemals etwas vor einem Spiel.“
Ich ließ mich zu einem dankbaren Grinsen hinreißen, was Scorpius einfach überging, doch dieses Verhalten störte mich nicht, er war vor solchen Spielen immer sehr starr und angespannt, während Jake noch mehr Witze als so wieso schon üblich riss. Gerade in dieser Situation zeigte sich deutlich wie unterschiedlich wir alle waren, mich beruhigte dieser Gedanke doch irgendwie.
Es war schließlich Elizabeth Nott die unsere nicht existierende Unterhaltung stoppte und ein Zeichen gab das wir schon Richtung Umkleiden könnten. Wir setzten uns in Bewegung , ich bildete den Schluss und wurde von Ryan Blaire überrascht der sich ebenfalls zurück fallen ließ.
„Hey.“
„Hey?“
Etwas verunsichert wäre ich beinahe stehen geblieben und schaffte es gerade so einen halbwegs normal wirkenden Schritt zu vollführen. Es war nicht so das Ryan nicht sprach, doch er war im siebten Jahrgang und eher ein ruhiger Zeitgenosse.
Abgesehen davon blieb Blaire allerdings ein ansehnlicher Junge, braunes, glattes Haar das er etwas länger hielt als die Meisten, dunkle Augen und feine Gesichtszüge die ihn ziemlich beliebt bei den Mädchen machten.
„Geht´s dir gut, du siehst etwas blass aus.“
Er lächelte leicht und es war das erste Mal das ich es sah, schließlich schien er es wirklich mir zu schenken, geschmeichelt von der Besorgnis schenkte ich ihm ebenso eines, hoffentlich mit der selben Eleganz.
„Ich bin ein heller Typ, außerdem bin ich immer etwas nervös.“
Das Grinsen welches meine Worte auf seinen Lippen erzeugte war zwar amüsiert aber kein Spott an mich, was es mir etwas leichter machte mit ihm zu reden.
„Du bist eine gute Jägerin, mit der nötigen Spielpraxis wirst du sogar noch besser. Außerdem... ich passe ja auf.“
Jetzt erst bemerkte ich was sein Versuch sollte, er flirtete doch tatsächlich mit mir und ich Unerfahrene bemerkte es nicht wirklich, entschlossen diese Chance nicht untergehen zu lassen stupste ich ihn leicht mit dem Ellbogen in die Seite und lächelte verführerisch.
„Wie willst du das denn machen?“ Das ich ihm bei meinen Worten etwas näher als nötig gekommen war schien ihn keineswegs zu stören, im Gegenteil er senkte seinen Kopf etwas zu mir hinab.
„In dem ich dich einfach nicht aus den Augen lasse.“
„Gute Idee.“ Damit beschleunigte ich meine Schritte absichtlich etwas und platzierte mich gekonnt zwischen Elizabeth und Neleah, die Beide ein offensichtliches Grinsen demonstrierten. Sofort war mir klar das sie gelauscht hatten.
„Kein schlechter Zug Rose.“ Ich sah zu meiner Linken, wo Elizabeth sich gerade einen hohen Zopf band und es trotz allem noch schaffte mich gekonnt zu triezen. Ihre dunkle Haut leuchtete wie schmelzende Zartbitterschokolade in der Sonne und ihre ebenso dunklen Augen sprühten stets voller Kampfgeist, es war für mich ein echtes Vergnügen mit der Älteren zusammen zu sein.
„Was für ein Zug bitte?“
Diesmal war es Neleah zu meiner Rechten die überraschenderweise mit in das Spiel einstieg.
„Na hör mal Rose, es war nicht zu übersehen wie du mit ihm geflirtet hast, gute Arbeit, ich denke den hast du an der Angel.“ Obwohl ich es nicht wollte stieg mir peinliche Röte auf die Wangen, beleidigt reckte ich stolz mein Kinn in die Höhe.
„Denkt doch was ihr wollt.“ Erneut ließ ich die Reihe hinter mir und trat noch einmal neben jemanden.
Diesmal war es Eric Nott, noch war der Junge ziemlich schmächtig, immerhin war es auch erst sein zweites Jahr, zwölf junge Jahre die man noch Formen konnte und ich hielt es für sehr gut möglich das Scorpius ihn schon zurecht biegen würde.
Er hatte die selben Augen wie Elizabeth, das selbe holz farbene Braun, doch seine Haare und der Teint waren eine ganze Spur heller als bei ihr.
Eric war trotz seiner Jugend nur ein Kopf kleiner als ich, was mich schon vermuten ließ das er eines Tages ein sehr großer Mann werden würde. Er sagte nichts als ich neben ihm blieb und ich tat es ihm gleich, nicht immer war es der richtige Zeitpunkt zu reden, diese Stille tat mir selber gerade gut.
Schon viele Schüler waren auf den Tribünen und das Getöse der Menschen rauschte in unseren Ohren, für einen Moment wurde mir mehr als nur Flau im Magen, doch als ich den Blick von Scorpius sah, voller Wille und Überzeugung verblasste selbst dieses.
Er wollte den Sieg, er konnte ihn haben.
Ich glitt mit einer geschickten Rolle an dem Arm eines Gegners vorbei und passte den Quaffel ohne hinzusehen hoch, keine Absprache war nötig damit Neleah ebenso blind wie ich den Ball durch das höchste Loch schoss, keine Chance für Melissa Garden, die eine wesentliche Spur zu langsam war.
Neunzig Punkte, obwohl die Ravenclaw´s wirklich schnell waren und wesentlich härter spielten als man es ihnen zu traute, fehlte es ihnen doch am letzten Funken Können. Hinzu kam das Eric heute eine echt klasse Partie lieferte, er war einfach überall.
Ich sah nach links und wich im letzten Moment dem Klatscher aus, spüren konnte ich den zischenden Windzug trotzdem, die Zeit reichte nicht um Neleah noch zu warnen, die ebenfalls in der Flugbahn stand. Umso erleichterter war ich als Jake den harten Ball noch rechtzeitig stoppte.
Ryan schaffte es galant den Quaffel an sich zu reißen und sofort stürzte ich im steilen Flug zu ihm hinauf, er passte den Ball perfekt, somit war es ein Kinderspiel für mich ihn auf dem Schweif meines Besens zu nehmen und ihn mit einer Rolle zu versenken.
Die Moderatorin Jennifer Grass war unparteiisch genug um mein Tor in großen Tönen zu loben und sogar unsere klare Überlegenheit in dem Spiel auszudrücken, das rechnete ich der stolzen Gryffindor hoch an.
Die Partie bekam die letzte Spannung als Scorpius den Schnatz erblickte und im halsbrecherischen Tempo hinab raste, weit dem anderen Sucher voraus nahm er den goldenen Ball mit den zarten Flügeln an sich und entschied das Spiel für uns.
Der Applaus war Ohrenbetäubend aber wahrlich verdient wie ich fand, im Freudentaumel erwiderte ich sogar die Umarmung von Jake, der wohl ebenso wie ich begeistert schien. Der Blick mit dem Ryan mich bedachte war eine Mischung aus Stolz und Unbehagen, deshalb löste ich mich vom Parkinson und schenkte Blaire ein leichtes Augenzwinkern, er verstand sofort.
„Ich muss sagen Rose, deine Taktiken taugen wirklich etwas.“
Beinahe hätte ich dem Malfoy vor Schreck eine verpasst, hatte ich doch so gar nicht mit einem Überfall von hinten gerechnet, Scorpius hatte einen Arm um meine Schultern geschlungen und sich mit vollem Gewicht auf mich gestützt. Das er dabei noch meine rechte Hand abfangen konnte war schon fast beachtlich. Meine Tat entlockte ihm nur das lockere Heben seiner Augenbraue, diesmal rollte ich die Augen absichtlich so das er es sehen konnte. Sein darauf folgendes Grinsen schien im höchsten Maße amüsiert aber keineswegs erbost- Mist.
Mürrisch löste ich mich von dem Blonden und sagte trotz allem aber danke, wir hatten uns den Sieg geholt, so konnte es weitergehen.
„Nicht so schnell.“
Erneut legte sich der Arm fest auf meine Schultern und diesmal war es seine Hand die mein Kinn fasste und es in die Richtung der Gryffindortribünen lenkte, im selben Moment als ich die Frage nach dem Warum stellen wollte, gingen um die hundert Feuerwerkskörper los.
Viele der Schüler schrien vor Schreck auf und man konnte deutlich sehen das die größte Menge unter den Sitzen meiner Familienmitglieder gelegen hatte, denn dort stieg der Qualm am meisten hoch.
„Wie...?“ Es wurde schon zur Gewohnheit das der Malfoy Spross mich mit seinem Können und Tun sprachlos machte, dunkel erklang sein süffisantes Lachen an meinem Ohr.
„Ich dachte mir schon das wir heute gewinnen, also müssen wir das auch feiern.“
Ich lehnte mich lachend etwas an ihn zurück und reichte ihm etwas umständlich über meine Schulter die rechte Hand, die er ergriff.
„ Lass uns Freunde werden... wenn es irgendwie möglich ist.“
Obwohl ich noch lächelte war mir der Satz mehr als ernst, ihm wohl ebenso, denn das Grau seiner Augen glänzte dumpf.
„ Es erscheint mir immer mehr, mehr als nur möglich Flamme.“
Ich wollte ihm zu diesem komischen und auch irgendwie diskriminierenden Spitznamen bezüglich meiner Haarfarbe etwas sagen, doch in dem Moment wurde Scorpius von einigen Mädchen aus unserem Haus weg gerissen. Schmunzelnd ließ ich es geschehen und trat lieber zu Elizabeth und Neleah, die sich ebenso freuten wie der Rest des Teams.
***
Es gab noch viel für ihn zu tun, Rose müsste wohl einiges lernen ehe er sie als vollwertige Slytherin in die Gesellschaft entlassen konnte.
Nicht mit an zu sehen wie Rose dort stand, schlichte Kleidung, schlichtes Verhalten, alles an ihr war unvollkommen blass, unwichtig, kaum mit an zu sehen.
Dabei müsste allein ihr Haar, flammend Rot doch schon auffallend genug sein, es müsste ihr so einfach fallen Aufmerksamkeit zu bekommen. Er schüttelte den Kopf und machte einen Schritt nach vorn, so ein trauriges Schauspiel konnte er sich nicht länger mit ansehen. Doch er kam nicht weit, Linda Harrisford, eine heiße Brünette mit langen schmalen Beinen und einer üppigen Oberweite trat zwischen ihn und sein Ziel.
Es dauerte eine Sekunde zu lang in der er Hilfe und Vergnügen abwägen musste, da hatte sich das Bild der einsamen Weasley schon geändert, sein Kollege Ryan Blaire hatte sie zu sich auf die breite Couch gezogen.
Somit konnte er das letzte Fünkchen Mitgefühl einfach verenden lassen und es sich mit der hübschen Linda gut gehen lassen. Er schenkte Rose einen kurzen Blick die ihm anerkennend zu seinem Fang gratulierte in dem sie nickte, das hätte er der Rothaarigen nicht zu getraut.
***
Es wunderte mich wirklich nicht das Scorpius sich schon nach weniger als fünf Minuten auf der Party ein hübsches Mädchen an seine Seite gelacht hatte. Das musste ich doch glatt bewundern, wirklich interessant war allerdings sein Versuch mir Gesellschaft zu leisten, registriert aber vereitelt, Ryan kam da viel überraschender.
Etwas verdutzt ließ ich mich neben ihn auf die Couch fallen und nahm das Glas Butterbier von ihm entgegen, er war wirklich ein netter Typ.
„Du wirkst so verloren..“ Typisch Slytherin, ohne Rücksicht auf Verluste ehrlich, ziemlich schmerzhaft.
„Ach findest du? Vielleicht ist das meine Masche, allein und einsam wirken damit ein Kerl verpflichtet fühlt sich um mich zu kümmern.“
Obwohl man die Ironie deutlich heraus hörte, ging ich davon aus dass meine Stimme genug Sexappeal versprühte um seine Interesse zu wecken.
Er lachte rau und schenkte mir eines von seinen fast schon umwerfenden Lächeln.
„Wenn ja hat es bei mir sehr gut funktioniert, ich will mich deiner annehmen.“
Ich unterdrückte jegliche überrumpelte Mimik und zeigte ihm damit nicht das seine impulsive, direkte Art mich schockte.
„Und wie soll das aussehen?“
Er grinste, hob kurz den Zeigefinger und zog mich dann auf die Tanzfläche, ein langsames Lied lief und ich gab mich locker als er seine Hände auf meine Hüften legte. Diese Jungens Sache war leichter als es immer erzählt wurde, für mich jedenfalls ein Klacks.
Ich hörte den Knall, zuckte zusammen, Ryan packte mich, versteckte mich hinter sich und doch schrie keiner der Schüler auf. Slytherin rechneten mit allem, jeder zückte seinen Stab, weshalb ich einige Sekunden brauchte um die Verursacher ausfindig zu machen.
Allerdings wurde es ziemlich offensichtlich als die laute und ungehaltene Stimme Neleah´s im Raum erklang, Parkinson der am Boden saß hielt mit Unschuldsmiene die Hände hoch.
„Wie kannst du es wagen, du unterbelichteter, ungebildeter Harems süchtiger Kerl ? Sollte ich deine Hände jemals wieder auf meiner Haut oder auch nur in der Nähe spüren, werde ich den Unverzeihlichen benutzten, das schwöre ich dir.“
Ich sah wie Jake zur Gegenwehr ansetzen wollte, löste mich hastig aus Ryan´s Umarmung und griff nach seiner Hand um ihn hinauf und anschließend raus aus dem Raum zu ziehen. Es glich einem Wunder das er nicht Protestierte, Scorpius kam uns auf dem Weg zu Jake´s und seinem Zimmer, etwas wild aussehend entgegen.
Bevor er nach einer Erklärung verlangen konnte bedeutete ich ihm mit einem Wink zurück ins Zimmer zu gehen, das mir dabei seine neue Eroberung entgegen kam fand ich leider unter diesen angespannten Umständen nicht so lustig wie unter normalen.
Nicht einmal Scorpius schenkte der Brünetten Beachtung und wir traten zu dritt in den Raum, kaum hatte sich die Tür hinter uns geschlossen erklang der wirklich harte Ton Malfoys.
„Was geht hier vor?“
Auffordernd und mit verschränkten Armen vor der Brust sah ich Jake an. Er sollte das erklären, ich wusste ja selber nicht einmal was genau passiert war.
Als er nicht bereit war zu reden, stieß ich ihn noch tiefer in das Loch.
„Frag ihn Scorpius, es wird schon seinen Grund haben warum Neleah ihn mit einem Zauber quer durch den Gemeinschaftsraum fegt.“
Das bohrende Grau hörte auf mich zu verschlingen und erleichtert nicht mehr im Visier zu sein atmete ich laut aus.
„Jake, spuck es aus, was hast du gemacht?“
„Nichts.“ Er wandte sich von uns beiden ab und verschwand im Bad, über so ein stures Verhalten konnte ich nur den Kopf schütteln.
„Er ist dein Freund.“ Damit war für mich das Thema erledigt, ich musste mich um Neleah kümmern und nicht um die gekränkte Eitelkeit eines Parkinson.
Malfoy hielt mir die Tür auf und ich verabschiedete ich mich wie auch sonst mit einem knappen Wink.
„Keine schlechte Partie Weasley.“ Fragend drehte ich mich zu ihm, verstand ich doch nicht worauf er hinaus wollte.
„Bitte?“
„Blaire.“ Das anzügliche Grinsen auf seinen Lippen gefiel mir nicht wirklich, obwohl es ja auch gleichzeitig irgendwo versteckt ein Kompliment war.
„Mal sehen.“
Ein offenes Ende für viele offene Fragen, so langsam fand ich gefallen am Slytherin sein.
***
Es mochte auf den ersten Blick so wirken als schlafe Neleah, doch ich kannte diesen Trick bereits zu genüge, wandte ich den doch selbst oft an, deshalb zeigte ich keinerlei Mitleid und sprang zu ihr aufs Bett.
Sie sprach nicht sondern sah mich einfach nur starr an und ich gab diesen Blick wieder, versuchte hinter die Fassade zu sehen. Irgendwie war es traurig für mich das Neleah seit kurzem so viel kälter und härter wirkte, ich vermisste das ruhige, liebliche Mädchen.
„Manchmal vermisse ich dich.“
Diesmal war es einfach für mich ihre Verwirrung zu erkennen, doch mein Satz brachte sie so wieso zum Sprechen.
„Wieso vermisst du mich?“
„Ich habe das Gefühl das du einen Schritt gemacht hast, einen großen, weitreichenden Schritt...und damit von mir weg.“
Es war nicht mein Art jemandem absichtlich oder auch nur unabsichtlich zu verletzen, doch diese Sache musste aus mir raus. Ich konnte nun mal nicht mit vielen Freunden aufwarten, selbst wenn die meisten jetzt einen auf furchtbar nett machten. In der wirklichen Welt, hatte ich nun mal nur sie, die einzige und beste Freundin meiner Welt.
„Ganz egal was passiert, ich werde niemals weggehen, nicht ohne dich Rose.“
„Dann werde ich weiter warten, bis du mit mir reden möchtest.“
„Danke.“
***
Es war einer dieser verfluchten Tage, Stunden in denen ein Unglück das nächste jagte. Pech in einem solchen Ausmaß, das ich mich kurz weilen doch still fragte ob diesmal nicht meine Cousins am Drücker waren. Doch diese tappten zu meinem einzig verbliebenen Rest Glück, noch im völligen Dunkeln.
Es war natürlich noch die Spitze des Ganzen das ich auf dem Höhepunkt meiner Unfähigkeit, wie gar nicht anders möglich, Scorpius über den Weg lief.
Er lachte, kaum das seine Augen meine nass triefende Gestalt erblickten. Zugegeben ich sah wirklich beschissen aus aber ausgelacht zu werden war nicht zum Lachen.
„Spare es dir.“
Entschlossen mir keine weitere Blöße zu geben, als meine ohnehin schon zu viel preisgebende Bluse es tat, stolzierte ich mit möglichst erhabenem Gesichtsausdruck an dem noch amüsierten Malfoy vorbei.
„Weasley!“
Ich verfluchte meinen Körper der auf den Ausruf meines Namens sofort stramm stand und wandte meinen Kopf mit einem mehr als verbissenen Ausdruck noch einmal nach hinten.
„Hm?“
„Du tropfst.“
„Ich hasse dich.“
Damit war diese Angelegenheit wohl geklärt.
Ich hinterließ eine sehr feuchte und klar schimmernde Spur, quer durchs Schloss würde man ihr mit Leichtigkeit folgen können. Seufzend rieb ich mir die kalten Arme und versuchte möglichst ungesehen mein Zimmer zu erreichen.
„Was ist denn mit dir passiert Rose?“
Auch wenn ich Neleah´s Stimme deutlich hören konnte blieb ich nicht eine Sekunde stehen, sondern behielt meine schnellen Schritte bei. Ich brauchte eine heiße Dusche, dringend, das kalte und schmierige Wasser des See´s gab mir ein dreckiges Gefühl.
Als ich nach einer guten Viertelstunde wieder ins Zimmer trat, saß Neleah bereits auf meinem Bett und ihre blauen Augen funkelten erwartungsvoll.
„Es war ein verdammter Unfall, klar?“
„Sicher doch, Details bitte.“
Schnaufend fiel ich neben ihr, nur mit dem feuchten Handtuch bekleidet aufs Bett.
„Der Tag war ne einzige Katastrophe.“
Beleidigt und müde wälzte ich mich auf die rechte Seite um das Profil meiner Freundin sehen zu können, sie starrte mich einfach weiterhin an.
Stöhnend holte ich weiter aus.
„Ich habe verschlafen, was nebenbei erwähnt deine Schuld war, schließlich hättest du mich wecken können. Anschließend habe ich das Frühstück verpasst, habe zu spät meinen Arthimatikkurs erreicht, Zwanzig Punkte Abzug kassiert. Habe durch diese Diskussion und das anschließend zusätzlich auf gebrummte Nachsitzen das Mittagessen nicht mehr gekriegt. Aber...“
Ich hob bedächtig den Zeigefinger.
„Aber... das war ja noch nicht das Beste, nachdem ich dann hungernd und zornig war, wollte ich mich beim Fliegen abreagieren, ja, ein toller Plan. Ich blieb irgendwie, frag mich nicht wie das überhaupt möglich sein kann, ich blieb wirklich mit meinem Armband am Besenstiel hängen und machte einen spektakulären Sturzflug in den doch wieder ziemlich kalt geworden See. Das war echt ein Highlight, tja und dann durfte ich mich noch von Malfoy auslachen lassen.“
Mit jammernder Miene versteckte ich mich unter dem Kopfkissen und konnte dabei doch nur an Essen denken, wie auf Kommando knurrte mein Magen, das war alles so peinlich.
„Das... das ist echt lustig Rose, du gibst dem Wort Pechsträhne eine ganz neue Bedeutung.“
Mein Stolz litt Höllenqualen während Neleah sich ebenfalls zu einem mehr als nur belustigten Lachen hinreißen ließ.
Ich dachte schon sie würde sich nie mehr einkriegen, als sie mir beruhigend den Rücken tätschelte und das Beste sagte, was es in diesem Moment zu sagen gab.
„In einer halben Stunde gibt es Essen Rose, ich helfe dir auch unverletzt dort hin zu kommen. Du wirst deine Kürbispastete bekommen, versprochen“
Misstrauisch lugte ich unter dem Kissen hervor.
„Ist das ein wirkliches Hilfeangebot oder nur der reine Spott den du dir hier auf der Zunge zergehen lässt?“
„Hilfe, versprochen.“
„Na gut.“
Und dann schloss ich die Augen, dieser verdammte Tag musste schnell rum gehen, noch mehr Peinlichkeiten konnte mein schwaches Herz nicht ertragen.
Verdammter Malfoy.
***
Er hatte wahrlich schon lange nicht mehr ein solch schönen Anblick genossen, mit einem vergnügten Grinsen schlenderte er weiter Richtung Vertrauensschüler Räume.
Rose hatte wirklich komisch ausgesehen und er nahm sich fest vor noch raus zu bekommen was ihr zugestoßen war, er glaubte aber zu wissen das ihre natürlich angeborene Tollpatschigkeit an ihrer nassen Gestalt schuld mitgewirkt hatte.
Die Situation hatte ihm gerade aber wieder deutlich gemacht, wie viel Vergnügen es ihm mal bereitet hatte sie zu ärgern, es gab nichts besseres als ihre Augen wenn sie vor lauter Wut sprühten und ihm eine Gänsehaut des Respekt´s bescherten, ein weiteres, kleines Geheimnis das er nie Jemandem erzählen würde.
***
Ich ignorierte die Blicke einfach, sie waren gar nicht da, sie bohrten sich nicht in meinen Körper und wollten mich auch nicht voller Gemeinheit verspotten. Mürrisch biss ich in meine Kürbispastete und spülte das ganze mit dem Namensgleichen Saft hinunter. Blödes Pack, den würde ich niemals erzählen was passiert war, nur über meine Leiche.
„Was hast du angestellt?“
Den gab es ja auch noch, mein blondes Unglück.
Schnaubend wandte ich meinen Kopf zur Seite und entging dadurch seinen grauen Augen die mich von Gegenüber belauerten. Mir blieb nur zu hoffen das er an seinem schadenfrohen Grinsen, zusammen mit seinem Hühnchenschenkel, erstickte.
„Weißt du Malfoy...“ Ich setzte zu einer Kunstpause an und schenkte dem Blonden ein falsches Lächeln.
„.... Ich war heute fliegen und dabei musste ich leider an dich denken, augenblicklich überkamen mich Selbstmordwünsche und ich habe mich in den See gestürzt.“
Ich stand auf nach dem ich mein Besteck auf den Tisch geknallt hatte und stolzierte davon, leider nicht schnell genug.
„Weasley Weasley Weasley, dabei wollte ich dich einladen.“
Er sprach so deutlich und laut, das sämtliche Slytherin Schüler auf sahen, genauso wie der Nachbartisch der Hufflepuff´s.
Ich drehte sofort um und stemmte fest meine Hände auf dem Tisch ab, er ließ sich von meinem wütenden Blick nicht beeinflussen.
„Was?“
Diesmal war er es der sich ruckartig erhob und plötzlich war ich wieder kleiner, ich hasste diesen Kerl manchmal so abgrundtief, das ich davon träumte ihn in der Nacht ab zu stechen.
„Mund zu Flamme.“Er legte den Zeigefinger unter mein Kinn und schob meine Lippen zusammen.
„Du und ich, heute Nacht.“
Und wieder, wieder ließ mich Scorpius, verwirrt, sprachlos und auch fassungslos zurück.
Vielleicht sollte man meinen sich dran zu gewöhnen, ich konnte mit Sicherheit sagen, das tat man nicht.
