Zum Inhalt der Seite

Dich zu finden

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Endlich Klarheit

Name: o9. Endlich Klarheit

Datum: 15.o4.2o1o

Autor: Chiaki

Starring: Ibuki (D=out); Hikaru (D=out); Minase (D=out); Reika (D=out)

[Die Bands müssen nicht wie wie im Realen existieren bzw. können sich auch erst finden. Die Charakter der einzelnen Figuren/Mitglieder sind frei erfunden / interpretiert. Ich habe außerdem keine 'Verbindung' zu den Bands – Sie gehören nicht mehr, etc.]
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
 

Hikaru hatte gesagt, dass er am nächsten Morgen anrufen würde. Obwohl er es nicht aussprach, wusste Ibuki, dass Hikaru wahrscheinlich Angst hatte, dass er selber ihn wieder versetzen würde.

Ungeduldig saß Ibuki vor dem Telefon und starrte es beschwörend an.

„Klingel, klingel...“, murmelte er und trommelte mit den Fingern auf den kleinen Tisch, auf dem das Telefon stand. Unruhig warf er einen Blick auf die Uhr. In zwanzig Minuten musste er los zur Arbeit. Wenn der Kleine bis dahin nicht anrufen würde...

Das Telefon klingelte keine drei Sekunden, da hatte Ibuki schon abgenommen.

„Hey!“, rief er erfreut in den Hörer.

Stille. „So erfreut habe ich dich noch nie gehört“, kam es verwundert zurück.

„Oh. Reika... Du bist das.“ Enttäuscht sackte der Rothaarige in sich zusammen.

„Ja, ich bin es. Dein bester Freund. Reika. Den, den du schon seit zwei Wochen nicht mal mehr mit dem Arsch angeguckt hast.“

Man konnte deutlich den beleidigten Ton aus der Stimme des Anderen heraus hören. Genervt stöhnte Ibuki auf und blickte gehetzt auf die Uhr.

„Kann ich dich später anrufen? Ich erwarte noch einen wichtigen Anruf und in einer viertel Stunde bin ich weg“, fing Ibuki schnell an, doch als Antwort kam erst einmal nur ein Schnauben.

„Bitte“, bettelte er.

„Du hast mir Mal gesagt, dass du mir alles erzählst, erinnerst du dich noch? Da hatten wir uns jeden Tag alles erzählt. Wie kleine Mädchen, weißt du das noch?“

„Reika..“, murmelte Ibuki entschuldigend. Er wusste, dass er sich ehrlich nicht fair gegenüber seines besten Freundes verhalten hatte. Keine Anrufe, keine Treffen... 'Aber Hikaru..', rief er sich ins Gedächtnis.

Der Andere seufzte nur und meinte: „Ruf mich an, wenn du wieder Zeit für deine Freunde hast, okay? Wenn das in den nächsten Wochen noch einmal der Fall sein sollte...“

Ibuki wollte noch etwas erwidern, aber sein Kumpel hatte schon aufgelegt.

„Mist“, fluchte er und starrte wieder auf den Telefonhörer, als wäre dieser an allem Schuld.

„Warum muss das Leben nur so kompliziert sein?“
 

* * *
 

„Junger Mann? Ich habe Sie gefragt, ob es diese Hose noch in eine anderen Größe gibt“, meckerte eine kleine Frau, deren Augen ihn stechend durchbohrten.

Ibuki warf der Frau einen grimmigen Blick zu und meinte kühl: „Nein, gibt es nicht.“

„Unverschämtheit, dieser Kundenservice heutzutage, ich sollte mich echt beschweren..“, fing die Frau an, doch der Rothaarige hörte schon lange nicht mehr zu. Hikaru hatte ihn nicht mehr angerufen und Ibukis Laune war auf dem absoluten Tiefpunkt.

Der lange Arbeitstag war für ihn unerträglich, doch auch als er gegen 16 Uhr das Geschäft verließ, hatte er keine Nachricht von dem Kleinen erhalten. Er wusste nicht, ob er enttäuscht, wütend, traurig oder besorgt sein sollte.

Auch wenn es eigentlich keine optimale Lösung war, beschloss Ibuki noch bei Reika vorbei zu schauen. Schließlich war er diesem auch noch einige Antworten schuldig...
 

Reika ließ seinen besten Freund wortlos in die Wohnung. Es war ungewohnt keine Scherze aus seinem Mund zu hören. Unsicher ging Ibuki in das Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch.

„Alles klar bei dir?“, fragte er vorsichtig nach.

„Ja. Und bei dir?“

Gequält lächelte der Rothaarige und schüttelte nur den Kopf. Dann murmelt er: „Tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Ich hatte totalen Stress und... Ach, ich weiß gerade nicht weiter. Ich verstehe mich selber nicht. Uah!“

Bei diesen Worten musste Reika doch lachen und setzte sich neben den Anderen. Ernst schaute er ihn an: „Was für einen Stress?“

„Naja“, fing Ibuki zögerlich an. „Es geht um den Typen..Hikaru.“

„Ah“, entgegnete der blonde Reika nur.

Kurz musste Ibuki nachdenken, wie er anfangen sollte. Dann erzählte er, wie sich Hikaru und er zufällig nach der Party wieder getroffen hatten. Als er erst einmal angefangen hatte, kam alles aus ihm heraus, was er in den letzten Tagen gemacht hatte – das Versetzten, die Suche, die Schlägertypen, die Krankheit... Er erzählte wirklich alles, mit Ausnahme von dem Kuss am ersten 'Fiebertag'.

Reika hörte ernsthaft zu, ohne irgendwelche Witze zu reißen. Deswegen war er Ibukis bester Freund – so fies er auch sein konnte, bei Problemen half er immer.

„Und das Problem ist...?“, fragte er schließlich langsam.

„Dass ich nicht weiß, was ich denken soll“, versuchte Ibuki sein inneres Chaos zu beschreiben. „Über Hikaru und...mich halt.“

„Im Klartext willst du wissen, ob du jetzt ehrlich anfängst auf Männer zu stehen?“ Reika hob eine Augenbraue und starrte seinen Kumpel an.

Bei diesen direkten Worten wurde der Rothaarige rot und senkte den Blick.

„Ja“, knurrte er lautlos.

Als Reika anfing zu lachen, schaute Ibuki verwirrt hoch, ehe sich sein Blick verdunkelte. War ja klar! Nie hätte er mit diesem Typen darüber reden sollen... Er verstand es einfach nicht.

Der Blonde holte tief Luft und schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid“, grinste er und klopfte Ibuki beruhigend auf die Schulter. „Ich musste mich nur daran erinnern, wie du noch vor kurzer Zeit protestiert hättest, wenn dir jemand gesagt hätte, dass du etwas Schwules in dir hast.“

Beleidigt verschränkte Ibuki die Arme.

„Das ist mir eine sehr große Hilfe“, schmollte er.

„Was willst du hören, Ibu-kun?“, fragte Reika mit einem Lächeln. „Ich kann dir nichts sagen, außer dass du auf dein Herz hören sollst. Lass dich nicht von jemandem wie Kouki oder mir beeinflussen. Wir sind nun einmal miese Idioten. Da kann man nichts machen. Aber ich glaube kaum, dass wir dich hassen werden, wenn du das... Ufer wechselst.“

Dankbar lächelte Ibuki seinem Freund zu.

„Danke“, meinte er.

„Immer wieder gern“, kam es postwendend zurück.

Nun musste der Rothaarige lachen. „Weißt du ... ich bereue es, dir nicht früher davon erzählt zu haben.“

„Jo“, grinste Reika frech. „So etwas bereuen viele.“

Beide lachten, dann wurde Ibuki wieder ernst und schaute traurig in die Luft. „Was ist, wenn Hikaru mich .. nur als Freund ansieht? Und wenn er gar nicht so fühlt wie ich?“

Schnell schüttelte der Blonde den Kopf und meinte: „Ganz ehrlich? Nach dem was du erzählst hast ... auch wegen gestern und so. Versuch dein Glück. Der Typ wird dich nicht brutal abweisen, dass weiß ich einfach.“

„Hellseher oder was?“, scherzte Ibuki, auch wenn er tief in sich drinne erleichtert über diese Zuversicht war.

„Klar.“

Glücklich strahlte der Rothaarige vor sich, während Reika ihn neugierig beobachtete. Schließlich schmunzelte der und fragte: „Was machst du eigentlich noch hier? Renn zu deinem Traummann und stell dort einiges klar!“

Verlegen nickte der Andere und sprang auf. „Okay“, stimmte er zu. „Ich werde zu ihm gehen und dann weiter sehen... Aber dieses Mal berichte ich dir alles!“

„Das hoffe ich auch.“

„Jo.“

Die beiden Freunde verabschiedeten sich und Reika schaute Ibuki noch nach, als dieser sich schnell von seiner Wohnung entfernte. 'Was für eine seltsame Wendung in deinem Leben, Ibuki', dachte er und schloss kopfschüttelnd die Tür.
 

* * *
 

„Ibuki“, rief Hikaru erstaunt aus, als er die Tür geöffnet hatte und diesen vor seinem Haus vorgefunden hatte.

„Ah... Hikaru“, keuchte der junge Mann, welcher die letzten Meter bis zu dem Haus gerannt war, um keine Zeit zu verlieren. „Ich muss mit dir reden...“

Der Kleine wurde leicht rot und nickte verwirrt. Zögernd warf er einen Blick über die Schultern und antwortete dann: „Okay, aber muss das jetzt sein?“

„Hä?“, kam es dumm von Ibuki.

„Ich habe Besu...“, fing der Blonde an, da hörte Ibuki Schritte hinter Hikaru und dann eine Stimme: „Wer ist denn da?“ Wie versteinert starrte der Rothaarige auf den fremden Typen, der neugierig über Hikarus Schulter starrte.

Der Kleine schien sich gar nicht wohl in seiner Haut zu fühlen, als er eine Handbewegung in Ibukis Richtung machte und murmelte: „Das ist Ibuki-san... Er hilft mir bei der Suche nach meiner Mutter und ... ähm. Das hier ist Mina..se-kun. Ein... Freund aus meiner alten Wohngegend.“

Minase strahlte Ibuki an und klopfte Hikaru – kam es nur dem Rothaarige so vor, oder war diese Bewegung wirklich zärtlich? - auf die Schulter.

„Oh“, entfuhr es Ibuki und ließ die Schultern sinken.

'Verdammt', brüllte es in ihm. 'Verdammte scheiße, hau ab du Idiot!' Dabei war er sich noch nicht einmal sicher, ob er damit diesen fremden Typen oder sich selber meinte.

„Komm doch rein – Hika-chan hat mir schon was über dich erzählt“, rief dieser Minase fröhlich und zwinkerte Hikaru zu.

Verlegen ging Ibuki einen Schritt zurück und schüttelte irritiert den Kopf.

„Nein“, antwortete er tonlos. „Es war nichts Wichtiges. Ich kann ja morgen wieder kommen, hai? Ich rufe dich dann an. Wirklich.“

Mit diesen Worten drehte sich der junge Mann um und entfernte sich so schnell es ging von dem Haus. Sein Hals war trocken und seine Augen brannten, als müsste er gleich los heulen. 'Reiß dich zusammen', ermahnte er sich. 'Minase ist nur EIN Freund.'

Er wollte es sich einreden, doch irgendetwas in Ibuki schrie etwas anderes.

'Wieso habe ich das Gefühl Hikaru verloren zu haben, bevor er überhaupt zu mir gehörte?', fragte sich der Rothaarige, während er alleine die verlassene Straße in Richtung Bahnhof entlang ging.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück