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Beyond Years

Jokerwichtel-FF für Capoeira, Märchenwichteln der Durchgeknallten FF-Autoren
von

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Beyond Years

Liebe Capo,
 

ich hoffe dir gefällt die FF. Sie ist schneller fertig geworden als erwartet, da ich einen Schreibflash hatte, aber meine Hoffnung ist, dass sie dennoch gut gelungen ist und deinen Gefallen findet. Also in diesem Sinne wünsche ich dir und allen anderen Lesern viel Vergnügen.
 

Alles Liebe,
 

Bells
 

Beyond years
 

Es war einmal ein kleines Mädchen, dessen Mutter war gestorben. Es mochte nicht, dass ihr Vater, die beiden großen Brüder und der Kleine, der das alles noch nicht begreifen konnte, traurig deswegen waren. Und auch sie selbst wollte deswegen nicht traurig sein. Natürlich ließen sich die Tränen nicht verhindern, doch beschloss sie stark zu sein und das beste aus ihrem Leben zu machen. Sie hatte den Traum andere Menschen zum Lachen zu bringen, den Traum eine Superheldin zu sein. Ihr Name war Ito Miura.
 

Ito hatte sich nach dem Tod der Mutter die niedlichen Zöpfe abgeschnitten, die sie nur störten. Denn sie wollte sein wie ihre beiden großen Brüder: Yuto und Ryuya.

Die Zwillinge waren stark und sie konnten kämpfen wie Löwen. Das wollte Ito auch. Darum lernte sie nun mit ihnen die Kunst des Karate im Dojo ihres Vaters.

Natürlich war sie noch lange nicht so stark wie ihre Brüder, doch lag es nicht in ihrer Natur aufzugeben. Immerhin hatte sie sich ein hohes Ziel gesteckt: Ito wollte Kinder und andere Menschen zum Lachen bringen, sie begeistern, ihre Heldin sein. Um diesen Traum zu verwirklichen, musste sie Actionschauspielerin werden. Darum war sie auch in die Schauspielgruppe ihrer Grundschule eingetreten.

Zu dieser Zeit begab es sich, dass die Schauspielgruppe „Dornröschen“ aufführen wollte. Ito war besonders stolz darauf, dass sie die Rolle des Prinzen spielen durfte, denn der Prinz hatte viele Actionszenen. Das machte viel mehr Spaß, als die langweilige Rolle des Dornröschens, das die ganze Zeit schlief.

Stolz lief sie gerade mit dem Skript für das Stück in der Hand durch den Park, als sie sah, dass zwei ältere Jungen ein Mädchen in ihrem Alter ärgerten. Ganz die Superheldin, die sie im Geiste bereits war, konnte sie nicht tatenlos zusehen, wenn ein Unrecht geschah.

Das kleine, schwarzhaarige Mädchen stürzte sich wütend in den Kampf, um dem weinenden Mädchen zu helfen. Sie schlug so hart sie konnte ihre kleine Faust in das Gesicht des nächst stehenden Jungen. „Lauf weg!“, rief Ito dem Mädchen zu und war schon wieder dabei ihre volle Konzentration auf die beiden Gegner zu richten.

Das fremde Mädchen schluchzte, rappelte sich auf und tat wie geheißen. Mit heißen Tränen auf den Wangen rannte es davon, so schnell die kurzen Beinchen es trugen.

Nach wenigen Minuten schon, musste selbst Ito einsehen, dass es keine gute Idee gewesen war, sich diesen beiden Jungen entgegen zu stellen, denn die beiden waren wesentlich stärker als sie es schon sein konnte. Schon wieder war sie zu Boden gegangen. Doch sie konnte und wollte nicht aufgeben. Einfach weil Weglaufen nicht in Frage kam, denn die beiden Fieslinge wären sicher schneller gewesen als sie. Zwar tat ihr jeder Knochen im Leib weh, doch biss die kleine Kämpfernatur die Zähne zusammen und stand wieder auf.
 

Die ganze Szene blieb nicht unbeobachtet. Ein Junge, etwa in Itos Alter, spazierte den Weg entlang. Er war wieder einmal von zu Hause ausgerissen und durchstreifte nun den Park. Er wollte einfach dem trübsinnigen Leben entfliehen, welches ihm vorbestimmt war.

Sein Vater wollte, dass er eines Tages das Kung Fu – Dojo übernahm und hatte ihm bereits sogar eine Braut auserkoren. Doch das alles wollte der Junge nicht. Deshalb nutzte er die seltenen Gelegenheiten, in denen er für sich war, und verschwand, so weit weg er nur konnte. Das nützte ihm jedoch wenig, denn Dank seiner kurzen blonden Haare, die in diesem Lande unüblich waren, fiel er auf und wurde immer schnell gefunden.

Nun war er für einen Augenblick wie angewurzelt stehen geblieben. Da stand dieses Mädchen. Schrammen überzogen ihr Gesicht und ihren Körper. Und dennoch blitzte in ihren Augen der Kampfgeist eines Löwen. Sie wirkte so unfassbar stark, dass er sich wünschte genau so stark sein zu können, wie dieses Mädchen, welches dort, nur wenige Meter entfernt, einen aussichtslosen Kampf ausfocht.

Der Junge rannte los, doch bevor er das Mädchen erreichen konnte, betraten zwei große Jungen die Bühne, die sich bis aufs Haar glichen. Der Rechte packte das Mädchen am Kragen und zog es zurück. „Immer hat man nur Ärger mit dir, Ito“, knurrte er.

Ito wollte offenbar protestieren, doch legte der Junge eine Hand auf ihren Mund und erklärte: „Lass das Ryuya machen.“ Damit warf er Ito über seine Schulter und wandte sich ab. „Kommst du klar, Ryuya?“

„Sicher doch, Yuto. Bring die Göre nach Hause. Vater wird sich schon Sorgen machen“, antwortete der Angesprochene, der die beiden Gegner seiner kleinen Schwester bereits mit den Augen fixiert hatte.

Sein Bruder hingegen machte sich auf dem Weg, fort vom Schauplatz des Kampfes, als der kleine, blonde Junge Ryuya sagen hörte: „So, ihr vergreift euch also gerne an kleinen Mädchen, ja?“ In seinen Augen blitzte die gleiche wilde Entschlossenheit, die der Junge schon zuvor an der jüngeren Schwester des wesentlich Größeren bemerkt hatte.

Es geschah nicht viel, denn Itos ehemalige Gegner zeigten sich ob der deutlichen Überlegenheit Ryuyas recht schnell einsichtig und verabschiedeten sich unter Schlägen und Tritten des Zwillings in Windeseile aus dem Park. Itos großer Bruder streckte sich und folgte seinem Zwillingsbruder, der noch immer die Kleine auf der Schulter hatte, die protestierte, dass sie ja wohl selbst laufen könne.

Der kleine, blonde Junge, der dies alles beobachtet hatte, trat aus dem Schatten der Bäume und bewegte sich langsam auf den verlassenen Platz zu. Wehmütig sah er den drei mutigen Menschen nach, die ihn so beeindruckt hatten und schwor sich genau so mutig zu werden.

In dem Augenblick, in dem er sich das schwor, blickte Ito auf und ihre Blicke trafen sich für einen Moment, bevor Yuto und Ryuya mit ihr um die nächste Ecke verschwanden.

Der Junge wandte sich ab und wollte schon gehen, als ihm auf dem Boden etwas auffiel. Es war das Skript für ein Theaterstück. „Dornröschen“ murmelte er leise den Titel, als er das Skript aufhob. Ihm fiel ein, dass das Skript bestimmt dem Mädchen von eben gehört haben musste, doch er kam nicht dazu ihr nachzulaufen, denn in diesem Augenblick spürte er eine warme, leichte Hand auf der Schulter. „Meinst du nicht, dass du lieber wieder mit nach Hause kommen solltest?“

Der Junge seufzte und drehte sich zu seiner älteren Schwester um. „Akane... Ich will nicht...“, murmelte er bittend, doch er wusste, dass sie ihn auch dieses Mal wieder zurück bringen würde. Sie kannte ihn viel zu gut, als dass sie ihn nicht jedes Mal, wenn er weglief, gefunden hätte.
 

Jahre später war der Junge bereits groß geworden. Er hatte beschlossen sich nicht in das Schicksal zu fügen, dass sein Vater ihm bestimmt hatte. In seiner Rebellion musste er sich als Frau verkleidet unter den Menschen bewegen. Doch das störte Makoto Narita wenig. Er wusste, wenn er lange genug durchhielt, würde sein Traum in Erfüllung gehen. Und er war nicht allein. Er hatte gelernt zu lieben und die Liebe erfüllte ihn. Sie gab ihm Kraft. Ihr Name war Ito.

Makotos Traum war es Schaupieler zu werden, darum hatte er sich in seiner Verkleidung als Frau in der Schauspielgruppe seiner neuen Schule eingeschrieben. Ihr neuestes Stück sollte „Aschenputtel“ sein und seine Ito spielte die Cinderella.

Er grinste als die anderen Mädchen in der Umkleidekabine der Theater-AG sie in ein wunderschönes Prinzessinnenkleid steckten. Makoto wusste wie wenig sie es mochte wie ein richtiges Mädchen auszusehen. Doch er liebte es, wenn Ito ihre weibliche Seite zeigte.

Und nun stand sie vor ihm, in diesem Kleid. Unwillkürlich schlich sich ein verliebtes Lächeln auf seine Lippen. „Was grinst du denn so doof, Mako!“, beschwerte sich Ito grummelnd. Und es war eigentlich mehr eine verlegene, protestierende Feststellung, denn eine Frage.

„Ich grinse nicht“, antwortete er amüsiert und achtete dabei darauf wie ein Mädchen zu klingen. „Ich finde nur, dass dir das Kleid sehr gut steht.“

Grinsend mischte sich nun Misaki ein: „Tja wer hätte gedacht, dass du mal die weibliche Hauptrolle spielst?“

„Stimmt“, erklärte Nobuko, „immerhin hat sie vor ein paar Jahren noch regelmäßig Skripte verloren.“

Ito sah das Grinsen auf den Gesichtern ihrer Freundinnen und es war ihr peinlich, wenn vor Makoto diese alten Geschichten ausgeplaudert wurden. „Ich hab... NEIN! Das war einmal... Nur ein einziges Mal wirklich. Das war 'Dornröschen' ... Seitdem habe ich nie mehr ein Skript verloren“, verteidigte sie sich nervös.

„Schon gut, Ito. Wir gehen eben die anderen Kostüme holen.“ Lachend verließen die beiden Mädchen den Raum. Makoto und Ito blieben alleine zurück.

Wortlos wandte der Junge seiner Freundin den Rücken zu und öffnete seinen Spint.

„Mako? Hast du etwas?“ Neugierig blickte sie auf den Rücken ihres Freundes, doch er blieb stumm.

Makoto lächelte als er das etwas vergilbte Papier betrachtete, das auf dem metallenen Regalboden vor seinen Augen lag. Vorsichtig nahm er den Schatz aus dem Spinnt, den er seit so vielen Jahren gehütet hatte. „Ja, ich habe etwas.“ Lächelnd wandte er sich ihr zu. „Ich habe etwas, das dir gehört.“

Gerade war ihm aufgefallen, dass es Schicksal sein musste - Das alles hier. Jahrelang hatte er das Mädchen gesucht, dass ihn in Gedanken angetrieben hatte. Das Mädchen, dass das Schriftstück, welches er wie einen Schatz gehütet hatte, verloren hatte. Und zielsicher, ohne es zu bemerken, hatte er sie gefunden.

Er reichte Ito das „Dornröschen“-Skript, welches sie vor Jahren verloren hatte. Das Mädchen blickte etwas rat- und fassungslos auf das verloren geglaubte Stück. „Wie hast du? Wo?“ Ihre Augen trafen seine.

Leise lachte er. „Ist das wichtig?“ Langsam trat er zwei Schritte auf sie zu, bis er ganz nahe bei ihr stand.

Als Makoto so nahe bei ihr stand, stieg ihr die Röte in die Wangen. Sie wurde immer ganz nervös, wenn er ihr so nahe kam. Als er dann auch noch die Arme um sie legte und grinsend „Naaa?“ fragte, klopfte ihr Herz so schnell und laut, dass sie schon dachte, er müsse es hören.

„Ich... äh ähm...“

Leise lachte er und für diesen Moment hatte er die tiefe männliche Stimme, die sie so mochte und die ihr immer dieses Gefühl der Geborgenheit schenkte. Wieder einmal verschlug ihr genau dieser Umstand die Sprache.

Sanft schlang Makoto seine Arme um sie. Er lächelte. Zärtlich flüsterte er in ihr Ohr: „Du musst nichts sagen.“

Für einen Moment, der unendlich schien, blickten sie einander in die Augen, bevor er sanft die Lider senkte und seine Lippen auf ihre legte. Sie spürte seinen warmen Atem an ihren weichen, roten Lippen und schmiegte sich in die Umarmung. Es war ihr egal, wo sie waren oder wer sie erwischen konnte. Für das hier und jetzt, gab es nur noch sie und ihn.
 

Und wenn sie nicht gestorben sind, lieben sie sich noch heute.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Capoeira
2010-03-25T20:58:11+00:00 25.03.2010 21:58
Wow! Es ist wunderschön!
Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin echt... auw.... DANKE *quitsch* Das ist so lieb... ich bin echt... baff...
Die sind alle so... so echt, also, so gut getroffen. Es ist der hammer. ich kann mir das so gut vorstellen. Vielen vielen DANK!!!


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