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Forever in my heart

Dangerous passion
von

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Memories

Helen saß auf der Terrasse, sah in den Himmel. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien, die Vögel sangen und in den Blättern der Ahornbäume rauschte der Wind. Es wäre eigentlich einer jener Tage gewesen, an denen Helen glücklich war zu leben, doch ungeachtet der wunderschönen Kulisse, die sich ihr bot, rollten feine, glitzernde Tränen ihre Wangen hinunter.

Ihre Augen waren gerötet, sie biss sich auf die Unterlippe, um weitere Tränen zu unterdrücken.

Sie hatte geträumt... sie hatte von jemandem geträumt, der tot war, den sie eigentlich hassen müsste.

Reala...

Helen schluchzte und wischte sich mit dem Ärmel einmal übers Gesicht.

Es war kein Albtraum gewesen, und doch war sie schweißgebadet und schwer atmend aufgewacht. Was war noch geschehen? Helen versuchte sich zu erinnern.

Aber sobald die Erinnerung in greifbarer Nähe war, entglitt sie ihr wieder und ließ die Blondine in ihrer Verwirrung zurück.

An die Geschehnisse im Traum konnte sie sich nicht erinnern. Doch das, was sie in seiner Nähe empfunden hatte, alle Gefühle, die dort auf sie eingestürmt waren, klangen noch in ihrem Herzen nach.

Seltsamerweise... sie hatte sich willkommen gefühlt, geborgen, geliebt und... sehnsuchtsvoll?

Ein schmerzlich-süßes Verlangen nach Realas Nähe packte Helen. Sie senkte den Kopf, schniefte. Warum? Reala war ihr Feind... gewesen.

Nun war er tot. Wie NiGHTS. Es war zuende, bevor es angefangen hatte.

Helens Herz krampfte sich zusammen. Sie spürte unglaubliche Leere, sie spürte nur den Wunsch, bei Reala zu sein.

Sie wusste nicht, wieso.

Was faszinierte sie so an ihm?

Eine leise, kaum hörbare Stimme, die aus Helens Herzen zu kommen schien, begann die Gründe aufzuzählen, die Reala interessant machten:

"Seine wunderschönen Augen, die Muskeln, seine Arroganz, seine Stimme, diese sinnlichen Lippen..."

Helen senkte den Kopf, presste die Lippen fest aufeinander. Ja, seine Augen... diese wunderschönen, hellblauen Augen, die denen von NiGHTS so sehr ähnelten und doch irgendwie ganz anders waren.

Das Mädchen seufzte. Realas Stimme, seine wundervolle, raue Stimme echote in ihrem Kopf: "Du bist doch nur ein hilfloses, kleines Mädchen."

Und er hatte Recht. Helen war hilflos. Hilflos verloren in ihren Gefühlen für den starken Reala, der immer die Ruhe bewahrte, der immerzu grinste.

Helen nahm ihre Geige, die bis dato neben ihr gelegen hatte. Sie spielte ein langsames, trauriges Lied, zum Gedenken an Reala, dessen Platz in ihrem Herzen sie erst bemerkte, als es bereits zu spät war...

Helen hielt in ihrem Spiel inne, der letzte Ton verklang.

"Bitte", betete sie leise. "Reala soll hören, was ich auf der Geige spiele."

Sie spielte weiter, legte in jede Bewegung ihrer Hand, in jeden Ton, jede daraus geformte Melodie einen Teil ihrer Seele und hoffte, das Lied würde all das zu Reala tragen.

Irgendwann legte Helen die Geige beiseite und ging über die Wiese.

Dort ließ sie sich irgendwann ins Gras fallen und atmete tief durch.

Ruhe flutete sie. Sie fühlte sich eins mit der Natur.

Helen beschloss, bald wieder in den Wald zu gehen, jenen Wald, der als ihre Nightopia einer der Orte war, an dem sie Reala getroffen hatte...
 

Es war still in dem Wald, Helen ging den Trampelpfad entlang.

Dieser Wald ähnelte dem aus ihren Träumen zwar, doch mit einem leisen Lachen dachte Helen an die Karussels, die in ihrer Nightopia gestanden hatten.

Trotzdem, Helen glaubte im Wind Realas Stimme zu hören:

"Du siehst also, dass ich die Wahrheit sage?

Oh armer, armer Besucher... verraten von jemandem, den sie für einen Freund hielt... und nun bist du mutterseelenallein."

Helen hätte am liebsten gerufen: "Nenn mich nicht Besucher!"

Zu gerne hätte sie einmal ihren Namen aus seinem Mund gehört...

Und bei dem Gedanken an seine Stimme kehrte die Trauer zurück.

Der Tod, so endgültig, so unwiderruflich traf sie wie ein Faustschlag.

Helen sank zu Boden, vergrub die Finger in der weichen Erde.

Der Geruch von Gras, von Erde und Bäumen drang ihr in die Nase, als sie die Stirn auf den kühlen Boden legte.

Es war ihr gleichgültig, dass ihre Kleidung dreckig wurde.

Sie fühlte sich verloren, verlassen... Er war fort.

"Ich liebe dich, Reala", wimmerte sie. "Es tut mir so leid."

Lieber wollte sie wieder Alpträume haben, in Wizemans Welt gefangen sein, als weiter ohne Reala zu leben.

Sie schluchzte. Es war so ungerecht!

Unweigerlich kam in ihr die Frage auf, wie Reala wohl gewesen wäre, wenn es Wizeman nicht gegeben hätte?

Wäre er genauso gewesen wie NiGHTS? Oder genauso böse wie er als Wizemans Diener war?

Sinnierend erhob Helen sich. Wäre er anders gewesen?

Vielleicht, vielleicht...

Eigentlich wusste sie ja so gut wie nichts über Reala. Nur, dass er NiGHTS Bruder war, dass er Wizeman treu ergeben war und dass er ziemlich hinterhältig sein konnte...

Sonst nichts. Aber trotzdem.

Eine seltsame Anziehungskraft ging von Reala aus, von seinen Augen...

Er war etwas besonderes. Das wusste Helen.
 

Es war mitten in der Nacht, doch Helen konnte nicht schlafen.

Unruhig wälzte sie sich im Bett herum. Doch sie blieb wach, egal wie sie sich hinlegte.

Die ganze Zeit spürte sie wachsame Augen auf sich ruhen, doch als sie in die Richtung sah, aus der sie den Blick zu spüren glaubte, war da nichts.

Langsam glaubte die Blondine, sie sei paranoid geworden.

Überall glaubte sie Kleidung rascheln zu hören.

Das war doch zum verrückt werden!
 

~Reala's PoV~
 

Er saß vor dem Fenster, blickte leer hindurch auf Helen.

Sie konnte ihn nicht sehen. Weil er es nicht wollte.

Bestimmt hätte sie ihn angegriffen, wäre auf ihn losgegangen.

Sinnierend lehnte Reala die Stirn an die kühle Fensterscheibe.

Die Persona hatte er längst abgelegt. Wizeman existierte nicht mehr, von daher gab es keinen Grund, sie weiterhin zu tragen.

Und dieses Mädchen hatte NiGHTS geholfen, Wizeman zu besiegen.

Eigentlich sollte Reala deswegen wütend sein, sie hassen und verachten für das, was sie seinem geliebten Meister angetan hatte, und doch... Er konnte nicht.

Es war zum verrückt werden.

Diese Göre war Realas Feindin, trotzdem konnte er die Zuneigung nicht unterdrücken.

In den letzten Tagen war er öfters zu ihr gekommen, wenn sie das Fenster aufgelassen hatte, hatte er sich ans Bett gesetzt, sich manchmal auch kurz zu ihr gelegt.

Und auch diese Nacht hatte er vor, dies zu tun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Grazia
2012-07-01T17:30:01+00:00 01.07.2012 19:30
hab das kapitel mal wieder gelesen bin immer noch total ergriffen, weil es so gefühlvoll geschrieben ist.
Bitte schreib doch weiter.
Von: abgemeldet
2012-02-26T20:28:08+00:00 26.02.2012 21:28
Wenn ich Helen wäre, wäre ich bestimmt auch so traurig und verzweifelt.
Es muss furchtbar sein, wenn man erkennt, dass man jemanden liebt, wenn man glaubt ihn schon für immer verloren zu haben.
Und es ist irgendwie süß von Reala, dass er so oft bei ihr ist, auch wenn Helen keine Ahnung davon hat.
Bitte schreib irgendwann noch einmal weiter, ich würde gerne wissen, wie sich das noch zwischen Reala und Helen entwickelt.
Von:  Grazia
2011-01-30T17:54:38+00:00 30.01.2011 18:54
ich hoffe sehr dass du weiter machst. die fanfiktion ist klasse und ich bin total happy dass sie auf deutsch ist. bislang hab ich nur welche auf englisch gefunden und obwohl ichs ganz gut kann fesselt es mich so mehr, vor allem weil ich manche wörter sonst immer nachschlagen muss.
außerdem finde ich reala heiß.
bitte bitte mach weiter
Von: abgemeldet
2010-06-29T00:48:21+00:00 29.06.2010 02:48
Ohje wenn Helen wüsste das Reala sie beobachtet
wäre sie bestimmt nicht so traurig T.T
Schreibst du noch weiter?
ich würds auf jedenfall lesen ^^


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