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Shit Happens

Vampire haben's auch nicht leicht
von

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Die Wächterin

Anmerkung: Minako
 

„W-wo… wo bin ich??“

Mein Körper fühlte sich schwer an, irgendwie taub. War das denn mein Körper…? Und warum konnte ich meine Arme nicht heben? Wo waren meine Arm überhaupt? Wie heißt das Wort, das man ruft, wenn man nicht mehr weiter weiß? Ah, ja richtig.

„Hilfe!! Hört mich jemand, hallo!!“

Doch mir antwortete niemand. Warum auch… Wenn ich diesen stummen Hilfeschrei gehört hätte – von einem körperlosen Etwas – dann hätte ich womöglich auch nicht geantwortet. Aber sei es drum. Wenn mir keiner helfen wollte, musste ich mir eben selber helfen. Aber… Wer war ich denn überhaupt? Ich konnte mich absolut nicht an meinen Namen erinnern, egal wie sehr ich mich auch anstrengte. Na toll. Nicht nur körperlos, sondern auch noch namenlos. Das wurde ja immer besser, verdammt! Also gut, Fräulein X. Ich war doch ein Fräulein, oder…? Argh, das war doch zum Mäusemelken. Wieso eigentlich Mäuse… Haben die überhaupt Milch? Hilfe…

„Hilf mir, Artemis…!“

Artemis! Ich wusste zwar nicht mehr, wer das war, aber aus irgendeinem Grund fiel mir dieser Name ein und so eine merkwürdig ausschauende, weiße Masse geriet mir ins Gedächtnis. Wenn ich mich ganz doll stark auf diesen weißen Klops konzentrierte, könnte ich vielleicht mit ihm kommunizieren. Auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, ob ich bisher über telepathische Kräfte verfügte oder nicht. Aber man muss ja mal alles ausprobieren, ne!

„Konzentrier dich…“

Hach, das war leichter gesagt, als getan, irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich schon immer Konzentrationsprobleme hatte…

„Ach, Minako, stell dich doch nicht so an!“

Minako! Das war’s, genau! So lautete mein Name. Und sobald ich mich an ihn erinnerte, kamen auch all die anderen Ereignisse des letzten halben Jahres zurück. Ich konnte mich an unsere neuen Verbündeten erinnern, diese Vampire – der kleine Kraftprotz und der süße dümmliche Typ. Aber vor allem konnte ich mich daran erinnern, dass mich diese doofe Hexe gestaubsaugt hatte! Und jetzt hing ich hier im Nirwana, mitten im Nirgendwo. Und ich hatte noch nicht mal mehr meinen schönen Körper! Den hatten hoffentlich meine Freunde mitgenommen. Ich hing hier als schwebendes, orangefarbenes Minako-Licht herum und wartete auf mein Schicksal…

„Ich will nach Hause!!“

„Hab keine Angst, kleine Sailor Kriegerin“, sagte eine ruhige, leise Frauenstimme.

Schon merkwürdig, wenn man keine Ohren hat und trotzdem komische Stimmen hört, oder? War das jetzt ein Grund zur Panik? Ach, ich wusste es einfach nicht.

„Ähm, hallo? Minako-Licht an Stimme? Ha-lllll-o-o-o-o?“

„Alles wird gut.“

Äh… Joah. Oder so ähnlich.

„Komm raus und zeig dich!“

Das Gute daran, wenn man kein Gesicht mehr hatte, war, dass dein Gegenüber auch nicht sehen konnte, dass man die Hosen bis zum Rand voll hat. Das heißt, wenn man denn Hosen trug. Ach egal, ich drehte mich im Kreis.

„Wie du wünschst.“

„Woah…!“

Memo an mich selbst; das nächste Mal die Klappe nicht so weit aufreißen. Vor mir erschien ein sagenumwobenen weißes Licht und kurz darauf stand ein kleines Mädchen vor mir. Sie hatte langes silbernes Haar, welches ihr bis zu den Knöcheln ging. Ihre azurblauen Augen strahlten die gleiche Ruhe aus, wie ihre Stimme verriet. Was mich nun störte, war, dass dieses kleine Kind die Stimme einer erwachsenen Frau hatte!

„Aber… Aber… Nimm’s mir nicht übel, aber wie geht’n das?!“

Die Kleine war wunderschön, auch wenn ihre Miene keinerlei Emotionen verriet.

„Du bist bestimmt über mein Äußeres erstaunt.“

Heftig nickte ich mit meinem Kopf, bis mir einfiel, dass ich ja gar keinen Kopf mehr hatte. Allerdings schien dieses Wesen hier trotzdem mein Nicken erkannt zu haben.

„Zeit ist nur eine Illusion und dennoch… Das Rad der Zeit ist für mich schon vor langer, langer Zeit stehen geblieben.“

Begierig hing ich an ihren wohlgeformten Lippen, auf dass sie mit ihrer schönen Stimme fort fuhr. Doch leider kam da nichts mehr.

„Hm, okay… Und wer bist du? Äh, ich bin übrigens Minako Aino… oder so…“

Sie lachte kurz auf. Es war wunderschön und beängstigend zugleich. Egal, wen ich hier vor mir hatte, sie besaß ungeheure Macht.

„Ich bin die Hüterin des Chaos-Pentagramms. Ich habe im Laufe der Jahre viele Namen bekommen, aber nenn mich einfach Sayuri.“

„Sayuri…“, hauchte ich.

Also eines musste man ihr lassen; sie hatte das Talent, dass man wollte, sie spreche immer weiter. Aber zu Wichtigerem. Sie hatte gesagt Chaos-Pentagramm… War das ‚das hier‘??

„Ja.“

Äh…

„Du kannst Gedanken lesen?“

„Ja, hier in meinem Reich schon.“

Oje…

„Keine Sorge. Dein Herz ist rein und ich erkenne keinerlei Böses in dir.“

„Sayuri. Erzähl mir bitte von diesem Ort. Ich weiß eigentlich gar nichts über dieses Chaos-Pentagramm. Das Letzte, an das ich mich erinnere, ist, dass eine verrückte Hexe auf mich losgegangen war und mir die Energie ausgenuckelt hat! Und als ich aufgewacht bin, schwebte ich hier als orangefarbenes Licht herum.“

„Die Magierin Sasaki hat dir deine Venusenergie gestohlen.“

„Und wie geht das wieder rückgängig?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Das weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass sie keine guten Absichten hegt. Sie braucht die Energien der Inner Senshi, damit sie Königin Perillia die Macht verleiht, 1000 Dämonen in sich aufzunehmen.“

„1000 Dämonen…“

Vielleicht war es ja doch ganz gut, dass ich hier war und nicht an vorderster Front stand.

„Was will sie denn mit 1000 Dämonen?“

Traurig blickte Sayuri in die Ferne.

„Das Tor zu Kraft und Unsterblichkeit öffnen.“

„Was? Das ist ja furchtbar! Das müssen wir verhindern!“

„Das geht nicht. Ich kenne die Zukunft schon lange und konnte sie dennoch nicht verhindern. Es tut mir leid.“

„Aber…!“

„Selbst wenn ich es wollte, ich kann diesen Ort nicht verlassen. Und du, meine liebe Minako, bist nicht mehr an deinen physischen Körper gebunden und kannst ebenfalls nicht einschreiten.“

„Aber ich kann doch nicht einfach zusehen, wie sie meine Freunde ausschlürft!“

Ich war wie gebannt vor Zorn und Trauer und ein einzelner, kristallener Tropfen löste sich aus meinem Lichterwirbel und fiel zu Boden.

„Minako… Nein, Sailor Venus. Du musst jetzt auf deine Freunde vertrauen. Mehr können wir nicht tun.“



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