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Shit Happens

Vampire haben's auch nicht leicht
von

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Im Anmarsch

Anmerkung: Eleane
 

„Nein, wie schrecklich. Du liebe Güte…“

Mehr bekam ich nicht heraus. Es heißt, Damen fluchen nicht, aber sei es drum; verdammt! Warum musste dies geschehen? Warum mussten die Dinge immer nur so kompliziert sein? Nun gut; Ruhe bewahren, Panik half hier schließlich auch nicht weiter. Gerade eben war ich aus meiner Bewusstlosigkeit erwacht und die Ereignisse überschlugen sich schon wieder. Also, wenn meine Chiyo und ihre Freunde immer so ein turbulentes Leben hatten, dann würde ihnen niemals langweilig werden, so viel gewiss.

„Also nochmal zum mitschreiben; was genau ist passiert, während ich weg war?“

Ich stand einem betrübten Ryo und einer verschwiegenen Michiru gegenüber.

„Ich weiß es nicht, ich wurde ja ausgeschaltet…“, flüsterte der sanfte Vampir, doch in seiner Stimme schwang keinerlei Missgunst gegenüber seiner Peinigerin.

Eines war sicher; die beiden hatten ein Geheimnis und wollten es nicht mit uns teilen. Das war natürlich ihr gutes Recht und ich würde das respektieren. Jedoch durften sie dann nicht von mir erwarten, dass ich so schnell alles verstand. Und je eher ich verstand, desto rascher würde ich auch helfen können. Allerdings musste ich nun mal eben erst wissen, was genau denn von mir verlangt wurde; was das Problem war. Also sah ich mir meine beiden Gegenüber eingehender an. Sanft lächelte ich ihnen zu und bedeutete ihnen, dass ich jederzeit ein offenes Ohr für sie haben würde.

„Nun gut. Makoto?“

Das groß gewachsene Mädchen erschrak, als ich sie bei ihrem Namen nannte.

„Wie geht es eigentlich eurer Freundin Ami?“

„Ähm… gut! Ich weiß nicht warum, aber sie wird von Tag zu Tag kräftiger, es ist fast wie ein Wunder!“

„Das ist schön“, sagte ich ruhig.

„Ach, zum Kuckkuck! Was soll das, Eleane? Du weißt genau, was passiert ist, also tu was, verflucht nochmal!!“

Ich schüttelte leicht den Kopf und meine braunen Locken wippten mit.

„Ich weiß eben NICHT genau, was passiert ist.“

„Was-!“

„Wir wissen, dass Chiyo mit der kleinen Hotaru verschwunden ist. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das drum herum wissen wir nicht.“

„Das ist doch alles unwichtig! Wir-!“

Mit einem gütigen Blick brachte ich sie zum Schweigen. Sie hatte verstanden, dass ich sie verstehen konnte. Betreten blickte sie zu Boden.

„Lady Eleane, könnt Ihr die beiden nicht finden?“, äußerte sich Rei.

„Ich kann es versuchen. Die Frage ist jedoch, ob ihr auch dazu bereit seid, was vielleicht getan werden muss, wenn wir die beiden gefunden haben.“

„Was meinst Ihr damit?“, fragte Ryo.

Traurig sah ich ihn an.

„Ich glaube nicht, dass Chiyo eine Kindermörderin ist. Aber wir müssen dennoch auf alles gefasst sein. Es sei denn“, wehleidig warf ich ihm einen weiteren Blick zu, „es gibt etwas, dass ihr uns verschwiegen habt.“

Verschmitzt sah er zu Michiru, die ihm auswich.

„Also… Wir-!“

„Es gibt nichts, dass du wissen musst! Finde einfach die beiden, das ist jetzt das Wichtigste! Bitte, Eleane!“, warf die Senshi des Meeres nun endlich ein.

„In Ordnung.“

Mit einem Fingerschnippen erschien meine Glaskugel auf dem Mahagonitisch. Neugierig sammelten sich die anderen um den Tisch. Ich sammelte meine Kräfte und legte daraufhin behutsam meine Hände auf die Glasfläche. Flüsternd sprach ich mit der Kugel in der alten Sprache und versuchte mich, auf Chiyo zu konzentrieren. Aber aus irgendeinem Grund konnte ich keine anständige Verbindung zu ihr aufbauen.

„Und was ist?“

Hoffnungsvoll sah mich Haruka an, doch ich konnte nur den Kopf schütteln.

„Nichts. Ich kann sie nicht finden.“

„Hm, eine technische Störung vielleicht?“, fragte Makoto und Rei stieß sie für diese Bemerkung unsanft in die Rippen. „Au! Ich hab das ernst gemeint…“

„Warum bezeichnest du das Teil nicht gleich als Schneekugel?!“

Ich musste schmunzeln.

„Bitte, vergesst niemals das starke Band, das euch alle verbindet. Letztendlich wird es euer Kraftspender sein. Nun ja, wie auch immer… Technische Störung ist gar nicht so verkehrt. Aber wohl eher eine magische Störung. Sie müssen an einem Ort sein, der von magischen Einflüssen abgeschottet ist. Ich glaube, ich weiß sogar, wo sie sind.“

„Wirklich? Das wäre wundervoll!“, rief Michirus Freundin sichtlich erleichtert aus.

„Lasst uns Setsuna holen. Wo ist sie?“

„Sie ist bei Ami. Soll ich sie holen?“

„Das wäre nett, Rei.“

Und schon lief sie hinaus.

„Wir sollten uns überlegen, wer zu ihnen reist, schließlich kann Setsuna maximal fünf Leute mitnehmen.“

Ein einstimmiges Nicken ging durch die Reihen.

„Wir wissen nicht, was uns erwartet. Daher möchte ich gerne gehen. Vielleicht bin die Einzige, die Chiyo aufhalten kann.“

„Wir gehen auch!“, rief Ryo entschlossen auf und packte Michirus Handgelenk.

Ich bemerkte, dass sie aufzuckte, sagte jedoch nichts.

„Dann lasst mich auch mit!“

„Nein, das wäre nicht gut, Haruka, du hast dich nicht im Griff… Wie Eleane bereits sagte, wissen wir nicht, was uns dort erwarten wird. Und wenn du Chiyo ohne Grund angreifst, könnte es ein Chaos geben. Bitte bleib hier.“

Sanft legte Michiru ihre Hände um Harukas Gesicht und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen.

„Aber…“

„Glaub mir, es ist besser so.“

Sie knurrte etwas Unverständliches, stimmte letztendlich aber doch zu.

„Okay. Wen könnten wir noch mitnehmen?“

„Mich!“

Verwirrt und erstaunt zugleich drehten wir uns alle zur Türe um und ein Mädchen mit langen, blonden Zöpfen stand im Türrahmen. Sie keuchte nach Luft, anscheinend hatte sie sich beeilt. Langsam ging ich auf sie zu.

„Bunny?! Was machst du denn hier?“

„Wenn mich nicht alles täuscht, bist du die Mondprinzessin, nicht wahr? Ich bin Eleane aus der Drachenzunft. Angenehm.“

Ich deutete einen Knicks an und sie errötete.

„Nicht doch, nicht doch! Dafür haben wir jetzt keine Zeit! Wir müssen schließlich Hotaru finden, Luna hat mir alles erzählt.“

Nun, alles wohl nicht. Ich warf noch schnell einen Blick zu Ryo und Michiru, die sich anscheinend immer noch nicht äußern wollten. Ryo sah bedrückt aus und die junge Frau machte mir den Eindruck, als kämpfe sie mit ihrem Gewissen. Und wenn ich mich nicht irrte, war es auch wegen unserem Pazifisten. Interessant.

„Mutest du dir nicht zu viel zu, Bunny? Ich meine…“

„Ich glaube, ich war lange genug untätig!“, sagte sie.

„Gut, dann wären wir zu viert. Einen Platz hätten wir zwar noch, aber wir müssen die Kapazitäten ja nicht völlig auslasten.“

Doch plötzlich ergriff Ryo das Wort.

„Lasst uns noch Hikari mitnehmen.“

Entsetzt riss Michiru die Augen auf.

„Bist du des Wahnsinns?? Was soll das?“

Mit verschleiertem Blick sah er sie an.

„Denk doch mal nach… Vielleicht brauchen wir sie noch. Und…“

Also doch…

„Sie kann es wieder gutmachen“, vollendete ich den Satz für ihn und er wirkte sichtlich überrascht.

„Woher…?“, hauchte er, doch ich winkte ab.

Er hatte mir zwar niemals etwas gesagt, doch ich wusste, dass Hikari für seine Verwandlung verantwortlich war und auch Genbas Schicksal ging wohl auf ihre Kappe. Ich hatte Ryos Vergangenheit in einem seiner Träume gesehen, doch das würde jetzt zu lange dauern. DAS ist eine andere Geschichte. Haruka wurde sofort hellhörig.

„Ihr meint doch nicht…“

„Das tut jetzt nichts zur Sache, verlegen wir es auf später“, warf ich ein und beendete dieses Thema damit.

Und auf das Stichwort genau erschienen Rei und Setsuna in der Tür. Entschlossen nickte mir die Zeitwächterin zu.

„Ich wäre soweit.“

„Wunderbar.“

Mit einem Nicken in Ryos Richtung bedeutete ich ihm, dass er seine Cousine rufen solle, damit wir uns schleunigst auf den Weg zu Hotaru und Chiyo machen konnten.



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