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Subarashi

Eine nicht ganz so heile Welt
von

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Heile Welt

Wir schreiben das Jahr 3010. Die Menschheit wird von einem Königreich regiert und überall herrscht Frieden. Die Königin sorgt durch ihr Wissen und ihre Macht dafür und die Liebe ihres Mannes unterstützt sie. Ihr Name? Renge. Ihre große Liebe? Tsuchi. Sie haben, durch viel Anstrengungen ihrer Familien, die Regierung über den Weltfrieden in die Hand genommen. Durch eine gerechte und friedliche Monarchie ist ihnen der Rückhalt des Volkes sicher und das schon seit mehreren Generationen.

Subarashi, die Welt in der sie leben und lieben. Die Tochter des Königspaares, Eikyu, ist in der friedlichsten Zeit der Weltgeschichte aufgewachsen. Um sie herum waren ihre drei Wächter. Ryu, war ihr Leibwächter und ihr liebster Spielgefährte seit sie denken konnte. Die Familie sah sie in ihrer Zukunft schon als glückliches Ehepaar, die Regentschaft weiterführen. Neben ihm, waren da noch Iruka und Komori. Sie waren ein eingespieltes Team, wenn es um die Sicherheit ihres Schützlings ging. Iruka war hauptsächlich um sie Sicherheit in ihrer nächsten Umgebung zuständig und Komori kümmerte sich um sämtliche Gefahren die ihr von außen bevor stehen könnten. Da die Zeiten sehr ruhig waren, hatten sie nicht viel zu tun und konnte oft miteinander Zeit verbringen.

Für die Sicherheit der Regenten sorgten Boya und Yu. Wo auch immer die Königin und ihr Gemahl auftraten waren sie da und kümmerten sich darum jedem noch so kleinen Problem Einhalt zu gebieten.
 

Eikyu war 14 Jahre alt und begann langsam selber alles für sich zu entdecken und wollte nicht mehr auf Schritt und Tritt begleitet werden. Die Person die davon am meisten betroffen war, war ihr ständige Begleiter und Beschützer Ryu. Obwohl sie ihn sehr gern hatte, wollte sie auch ein wenig Zeit alleine verbringen und war so wie schon oft vor offiziellen Anlässen verschwunden.
 

„Ryo!“, rief der König den Leibwächter und klang leicht erbost darüber, dass seine Tochter schon wieder aus der Obhut ihrer Beschützer entkommen war.

„Erkläre mir bitte, weshalb sich die zukünftige Königin schon wieder alleine sonst wo herumtreibt. Das kann ich nicht erlauben. Zumindest nicht an einem Tag, an dem wir so einen hohen Gast empfange.“, tadelte er ihn und wartete auf eine Antwort. Seine Frau kam hinzu und legte ihre rechte Hand auf seine Linke.

„Liebling, sie wird langsam Erwachsen.“, sagte sie mit milder Stimme und lächelte Ryo an.

„Wir wissen, dass du nichts dafür kannst, aber sie sollte sich sputen damit sie hier ist, wenn Mori und seine Familie ankommen.“
 

Mori war der einzige Sohn eines wichtigen Außenpolitikers, der für den westlichen Bereich zuständig war. Seine Familie wünschte sich nichts sehnlicher, als das die Prinzessin Gefühle für ihren Sohn entwickelte und sie so vielleicht die Möglichkeit hatten zur Königsfamilie dazu zu gehören.
 

„Erlaubt mir das zu sagen, aber die Prinzessin legt keinen sehr großen Wert daran ihren Kindheitsfreund zu sehen.“, meinte Ryo und verbeugte sich ein wenig.

„Allerdings werde ich mich auf die Suche begeben und versuchen sie zur Vernunft zu bringen.“ Erneut verbeugte er sich und zog sich aus dem Thronsaal zurück.

„Ach sie wird jetzt bestimmt ganz schnell erwachsen und nicht mehr bei uns sein wollen.“, die Königin sah traurig ihren Mann an.

„Keine Angst mein Sonnenschein. Sie liebt uns und das wird immer so sein.“, sagte er ruhig und gab seiner Frau einen sanften Kuss.
 

Währenddessen lief Eikyu durch den Wald des Schlossparks und genoss den schönen Sommertag im Freien. Sie verschwendete keinen Gedanken daran, dass sie Verpflichtungen hatte und lies sich in ihrem weißen weit fallendem Kleid in einer Lichtung in die Wiese fallen. Hier ist es so schön ruhig und man hört sie Vögel zwitschern. Sie schloss die Augen und genoss den Gesang der Vögel. Ihre Finger spielten bewegten sich zur Melodie im Gras und sie wusste das es nichts schöneres geben konnte.

„Prinzessin?“, rief eine Stimme durch die Baumstämme des Waldes und hoffte sie zu finden. Iruka ging wie immer ihrem Gespür nach jedoch dachte sie nicht daran, dass die Prinzessin wohl kaum zu ihre kommen würde, da sie ja weggelaufen war. Dieses Kind raubt mir noch meinen letzten Nerv. Seufzend ging sie die Wege entlang und suchte nach einem Lebenszeichen ihrer Schutzbefohlenen.

„Das bringt doch nichts...“, sagte Komori die ihr in leichtem Abstand gefolgt war.

„Sie will nicht gefunden werde, also warum sollte sie sich dir zeigen?“, meinte sie und lächelte Iruka an. Deren Wangen sich leicht rosa färbten, als ihre Freundin mit ihrer leicht rauen Stimme zu ihr sprach.

„Du hast wohl recht.“, sie seufzte und lies sich auf einer der zahlreichen Bänke nieder.

„Aber wie sollen wir sie nur finden?“, fragte sie und Komori setzte sich neben sie und lehnte sich zurück.

„Gar nicht?“, meinte diese frech und schloss die Augen.

„Aber das geht nicht, es ist wichtig das sie kommt.“, entschlossen erhob sich Iruka erneut und führte ihre Suche auf die gleiche Weise fort.

Das macht doch keinen Sinn. Komori stand ebenfalls auf und verschwand zwischen dem Unterholz und suchte nach abgeknickten Ästchen die sie auch bald fand und der Spur mit den Augen folgte. Etwas schon wieder auf der Lichtung?, dachte sie und lächelte, als sie sich daran erinnerte als Eikyu das letzte mal dort Zuflucht gesucht hatte. Mit einem eleganten Sprung zog sie sich auf einen Baumstamm und führte ihre Verfolgung fast lautlos durch die Baumwipfel fort. Nach kurzem erreichte sie die Lichtung und sah dort die Gesuchte auf der Wiese liegen. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, als sie von dem Baum herunter sprang und einige Meter neben der Prinzessin landete.

„Hallo, ich habe euch schon gesucht.“, meinte sie höflich.

„Darf ich euch daran erinnern, dass eure Eltern euch sehnlichst erwarten?“, fragte sie und grinste frech.

Die überraschte Eikyu erschrak leicht und setzte sich auf.

„Komori! Du hast mich erschreckt... Das gehört sich nicht“, sie verschränkte aufmüpfig die Arme und signalisierte so, dass sie hier bleiben wollte.

„Verzeiht. Aber so Leid es mir tut, ich muss euch zum Palast zurückbringen, sonst wären eure Eltern äußerst enttäuscht von eurem Verhalten.“, sagte sie mit ruhiger Stimme und reichte ihr galant eine Hand um ihr aufzuhelfen.

Wenn sie solche Bewegungen machte, konnte man sie für einen Mann halten. Ihre knabenhafte Statur und auch die Männeruniform ließen sie so wirken.

Wie schon des öfteren im letzten halben Jahr schlich sich ein rosa Schauer über die Wangen der Prinzessin und sie lächelte freudig.

„Ich will nicht...“, sagte sie traurig und nahm die Hand von Komori dankend an. Ach wenn sie ein Mann wäre, würde ich mich auf der Stelle in sie verlieben.

„So ist es schön, danke euer Hoheit, dass ihr mir keine Probleme macht. Sonst müsste ich auch zurück tragen.“, sagte sie lächelnd und zog sie auf die Beine.

Kann sie so etwas nicht früher sagen?, dachte sie und würde sich am liebsten wieder hinfallen lassen. Jedoch wurde sie im nächsten Moment hoch gehoben und befand sich in den Armen von Komori.

„Wenn sie selber laufen müssen, dauert es zu lange, ihr wollt euch sicher noch umziehen.“, sprach Komori und trug sie durch einen nieder getrampelten Weg. Sie pfiff und man hörte etwas entfernt ein Pferd wiehern.

„Mit Nikko wird es sicher schneller gehen.“ Als sie mit der Prinzessin auf dem Arm aus dem Gestrüpp auf den befestigten Weg trat kam ihr grauer Hengst auf sie zu getrottet und blieb vor ihnen stehen. Langsam lies Komori die Kleine hinunter und schwang sich auf ihr Pferd. Nachdem sie ihn getätschelt hatte, reichte sie Eikyu die Hand und zog sie zu sich hinauf.

„Und nun lasst uns keine Zeit mehr verlieren.“, sie grinste als sie Iruka aus dem Wald auf sich zukommen sah und zwinkerte ihr zu.

„Wir sehen uns beim Empfang.“, rief sie ihr zu und trieb Nikko an. Eikyu kuschelte sich leicht an sie und hielt sich mit an den Zügeln fest. Wann darf ich endlich alleine ausreiten. , dachte sie sehnsüchtig und stellte sich vor einen ganzen Tag mit dem Pferd unterwegs zu sein und mit ihrem Prinzen ein Picknick an einem See zu machen. Vor lauter Schwärmereien bemerkte sie gar nicht wie schnell sie beim Palast ankamen und ein Bediensteter stand schon bereit um ihr vom Pferd zu helfen.

„Ich hole noch schnell Iruka, sonst kommt sie noch zu spät. Bis gleich und bitte, lauf nicht mehr weg, ja?“, ihre Stimme bettete sich in Eikyus Gehör ein und diese nickte.

„Versprochen.“, sie ging auch direkt in den Palast, so dass der Diener kaum hinterher kam.

Lächelnd trieb sie Nikko wieder an und ritt den Weg zurück bis sie ihre Freundin und Gefährtin fand.

„Hallo schöne Frau.“, sagte sie charmant und blickte vom Pferd zu ihr hinunter. Iruku ging ohne ein Wort weiter und wirkte leicht ein geschnappt.

„Kann ich euch mitnehmen?“, fragte sie erneut und hoffte, dass sie ja sagte. Langsam lies sie ihr Pferd neben Iruku hergehen und stellte sich dann direkt in ihren Weg.

„Komm schon. Ich konnte die Prinzessin doch nicht zu spät kommen lassen.“, sagte sie und Iruku lächelte sie an und sagte:

„Ja, ich weiß, aber ich liebe es dich ein wenig zappeln zu lassen.“ Sie reichte ihr die Hand und wurde auch schon hochgezogen.

„Einer so charmanten Einladung kann ich doch nicht wieder stehen.“, hauchte sie Komori ins Ohr und gab ihr ein sanftes Küsschen auf die Wange. Diese bekam rote Wangen und räusperte sich.

„Nicht doch... wir.. müssen los.“, sagte sie leicht abgehakt und trieb ihren Hengst wieder an.

Warum muss sie so etwas ausgerechnet in so einer Situation machen. Ihr Herz klopfte stark und sie drückte Iruku mit einer Hand an sich. Eng aneinander gedrückt kamen sie nur wenige Minuten später am Palast an.

„Da wären wir. Möchtest du dich noch umziehen, oder kehren wir gehen wir sofort in Thronsaal.“, fragte sie mit einem kecken Grinsen und half ihr herunter.

„Danke. Ja, ich werde mich noch schnell umziehen.“, sie wusste genau, dass sich in ihren langen glatten Haaren Ästchen und Blätter verhangen hatte.

„Kommst du mit?“, hauchte sie ihr entgegen, als ihre Freundin vom Pferd stieg, welche das Gleichgewicht verlor und sich gerade noch an ihrem prächtigen weißen Hengst festhalten konnte. Mit einem viel sagenden Blick nickte sie und meinte:

„Dann werde ich mich wohl auch umziehen müssen.“, lachend gab sie ihren Hengst die Obhut eines Stallburschen und beide gingen in das Schloss.
 

Nachdem Eikyu sicher im Palast angekommen war, wurde sie von einem Diener zu ihrem Zimmer begleitet. Auf halben weg rannte ihr der aufgebrachte Ryo entgegen.

„Prinzessin!“, rief er und blieb dann direkt vor ihr stehen.

„Ihr raubt mir noch meinen letzten Nerv.“, sagte er lächelnd und nahm ihre Hand um ihr einen Handkuss zu geben.

„Mein lieber Ryo ich bin kein Kind mehr, warum sollte ich nicht auch einmal alleine aus dem Haus gehen?“ Das sie den Palast als Haus bezeichnete war wohl ein Anzeichen dafür, dass sie in einer völlig eigenen Welt lebte.

„Ich muss mich jetzt umziehen und für den Empfang vorbereiten.“, sagte sie leicht wichtigtuerisch.

„Und möchte das du mich begleitest.“, als sie das sagte, wurde ihre Stimme ein klein wenig sanfter und ihre Wangen färbten sich leicht rosa.

Ryo nickte dem Bediensteten zu, welcher sich zurückzog und bot Eikyu seinen Arm an um sie zu begleiten.

„Danke“, meinte diese lächelnd und hackte sich bei ihm ein.

„Komori hat mich mal wieder gefunden.“, sagte sie leicht enttäuscht.

„Ich werde sicher nie von hier wegkommen...“, ihrer Kehle entwand sich ein leiser Seufzer und sie gingen auf die Zimmertür zu.

„Kopf hoch Prinzessin, es geht euch hier ausgezeichnet und wenn die Zeit reif ist, könnte ihr euch etwas freier in eurem Land bewegen. Bis dahin werde ich weiterhin euer Schatten sein und wenn ich nicht zugegen bin, wird Komori oder Iruku bei euch sein.“; sagte er mit seiner sanften tiefen Stimme und öffnete ihre Türe um sie ihr aufzuhalten.

„Ich weiß...“, meinte sie missmutig und betrat ihr helles großräumiges Zimmer. Ihre Möbel waren alles miteinander weiß und zu einer Seite hinaus, waren zwei Fenster, so groß wie der Raum und weitere kleinere. Durch die großen Fenster konnte man hinaus auf einen großen Balkon mit weißen Bögen eingefasst. Gegenüber der Fensterwand waren zwei Türen. Die eine führte in ihr Badezimmer und das andere lies einen in ihren großen begehbaren Kleiderzimmer gehen. Außer dem großen Himmelbett und der kleinen Sitzecke waren noch eine einladende Sitzecke in dem Raum und überall standen rosa Orchideen.

„Aber das heißt nicht, dass es mich glücklich macht.“, sie seufzte und ging auf ihren Kleiderschrank zu.

„Warum kann ich nicht einfach wie alle anderen Kinder aufwachsen...“, sie ging hinein und lies die Tür offen um sich weiterhin mit ihrem guten Freund zu unterhalten.

Plötzlich ist sie doch wieder ein Kind, dachte Ryo während er sich lächelnd auf einem bequemen Sessel mit blick zu dem Schrank, niederließ.

Er konnte durch einen der vielen Spiegel in dem Umkleideraum sehen, wie sie ihre Träger von den Schultern schob und ihr Kleid mit leisem Rascheln auf den Boden sank. Zufrieden lächelte er und sah, dass sie zart rosa Seidenunterwäsche trug. Um sie nicht in Verlegenheit zu bringen wandte er schnell seinen Blick ab. So jung und schon so verführerisch..., dachte er für sich und wünschte sie wäre schon etwas Älter und er ein wenig jünger. Seiner Meinung war der Unterschied von 16 Jahren doch gewaltig und nie hätte er damit gerechnet, dass sie auch nur das geringste Interesse an ihm hegen könnte.

„Seid doch froh, dass ihr es so schön habt. Oder glaubt ihre andere Mädchen wachsen mit so einem Luxus auf?“, meinte er lächelnd und streckte sich.

„Nein, dass vielleicht nicht, aber sie können gehen wohin sie wollen und haben gleichaltrige Freunde... und zwar nicht so etwas wie diesen Langweiler Mori.“, sagte sie spitz und sah zur Tür heraus. Als sie bemerkte, dass er ihr keinen Blick gönnte war sie eingeschnappt, da sie sich doch nur für ihn so umzog, dass er es auch sah. Wann wird er in mir nicht mehr nur das kleine Mädchen sehen. Sie ging wieder in das Zimmer und zog sich ein schlank geschnittenes rosa Kleid, im gleichen Ton wie ihre Unterwäsche, an. Es viel vorne bis zu ihren Knien und fiel nach hinten in Rüschen bis auf den Boden. Mit passenden Schuhen ausgestattet kam sie heraus und lehnte sich theatralisch an den Türbogen.

„Ryo...“, hauchte sie. „Ich habe es satt als kleines Mädchen behandelt zu werden.“, sie warf ihm einen lang geprobten Schlafzimmer blick zu und war gespannt auf seine Reaktion.

Als die Prinzessin heraus trat, sah er zu ihr und war sichtlich beeindruckt von ihrem Verhalten. Er musst sich stark zusammenreißen um seiner Schönen nicht seine Gefühle zu gestehen. Langsam erhob er sich und ging ein paar Schritte auf sie zu.

„Ihr seht bezaubernd aus...“; sagte er lächelnd und kniete sich vor ihr hin um ihr einen Handkuss zu geben.

Während Ryo sich ihr näherte begann ihr Herz wild um sich zu schlagen und lies sie einen Moment nach Atem ringen. Sie sah ihm sanft in die Augen, als er ihre Hand küsste und wünschte sich, dass dieser Augenblick nie vorbei gehen würde.
 

Plötzlich klopfte es an der Tür. Beide sah zu ihr und fragten sich wer wohl diesen schönen Moment stören konnte. Da hörten sie als Antwort die Stimme von Komori:

„Prinzessin? Darf ich reinkommen... Es ist so weit, die Gäste treffen ein“, meinte sie höflich und trat ein, ohne weiter zu warten. Mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte sie die Situation die sich ihr an der Wand gegenüber bot an.

„Stör ich?“, fragte sie grinsend und verbeugte sich leicht.

Etwas überrascht, sah Eikyu zu ihrer Beschützerin und lies langsam ihre Hand aus der von Ryo sinken, der sich parallel dazu erhob.

„Nein. Wie kommst du nur da drauf.“, meinte die junge Dame zickig und ging auf Komori zu. Während sie auf sie zuging, musterte sie die schöne Paradeuniform. Sie sieht viel zu männlich darin aus. Ein Seufzer glitt über ihre Lippen und sie konnte nicht mehr böse sein.

„Wir sollten wohl wirklich gehen.“, sie drehte sich zu Ryo um und sah ihn einen Moment traurig an. Dieser folgte den zwei Frauen in sicherem Abstand und war ein wenig erleichtert, dass seine Kollegin die Situation gestört hat. Ihm war nicht klar wie lange er sich wohl noch zurückhalten hätte können. Immerhin ist sie noch ein Mädchen und die Prinzessin noch dazu. Komori hielt ihr den Arm hin, als wäre sie ein Mann und ging mit ihr gemeinsam vorne weg.

Ein heimlicher Blick wanderte von der Prinzessin über ihre Begleitung. Ihr gefiel es besonders wenn sie diese blaue Offiziersjacke trug und dazu die weiße Hose in Reiterstiefeln steckten. Die behandschuhten Hände sahen elegant unter den Manschetten heraus. Die Jacke war mit silbernen Kordeln besetzt und auch ihre Abzeichen waren in Silber aufsetzt.

Nach ein paar Metern gingen sie um eine Biegung und dort trafen sie auf Iruka. Sie trug eine ähnliche Uniform wie Komori allerdings mit einem kurzen Faltenrock.

„Da seit ihr ja...“, sagte sie freundlich und ging neben Ryo den beiden hinterher. Als sie den Thronsaal erreichten öffnete Ryo und Iruka die Tür und folgten hinter ihnen. Der König und die König lächelten.

„Schön das du da bist. Wir hatten schon Angst, du hättest dich verlaufen.“, sagte die Königin in freundlichen Ton und schloss ihre Tochter in ihre Arme.

„Die Kozues werden jeden Moment ankommen.“, unterbrach er seine Frau und setzte sich auf seinen Thron und seine Frau setzte sich daneben auf ihren, auch Eikyu machte es sich bequem und warf noch einen sehnsüchtigen Blick zu Ryo der sich hinter ihr aufbaute. Iruka und Komori positionierten sich zu beiden Seiten der Tür.

Nur wenige Augenblicke später kam eine hochgewachsene sehr schlanke Frau in knalligen Farben gekleidet herein.

„Renge...“, rief voller Freude auf und lief auf direkt auf die Königin zu, die sich erhob und ihr entgegen lief. Die beiden alten Freundinnen kannten sich noch aus ihrer Jugend und umarmten sich.

„Wo bleibt denn dein Mann und dein Sohn?“, fragte die Königin lächelnd und kurz darauf trotteten ihr beleibter Ehegatte und der gut aussehende Sohn herein. Der Mann verbeugte sich vor der Königin und auch vor dem König um sich der Prinzessin zu zu wenden.

„Hallo meine Kleine, bist du groß geworden.“; sagte er und konnte sich anscheinend gerade so zurückhalten ihr nicht in die Wange zu kneifen.

„H... hallo...“, sagte Mori zaghaf und schüchtern und verbeugte sich leicht. Er war die Schüchternheit in Person und konnte nicht einmal seine Kindheitsfreundin ansehen. Sie sieht wunderschön aus und ich stammel so dumm herum. Eikyu lächelte ihn an und nickte. Ihre Gedanken kreisten nur darum, wann dieses gezwungene freundliche Getue vorbei war. Und lehnte sich zu Ryu.

„Wie lange dauert das?“, fragte sie leise und bekam als Antwort nur ein Lächeln, da Ryu sich über ihre Ungeduld amüsierte. Sie stand auf und gesellte sich zur der kleinen Runde. „Hallo...“; sagte sie leicht gelangweilt zu Mori.

„Eine gute Reise gehabt?“, fragte sie höflich.

„Ja... d... danke...“, bekam er gerade so heraus.

„Wir sind gerade erst angekommen.“, schallte sich seine Mutter ein.

„Wäre es für euch in Ordnung wenn wir nach den Strapazen des heutigen Tages erst einmal unsere Zimmer aufsuchen?“, fragte die Dame in pink, die Königin.

„Aber natürlich, wir werden euch dann zum Dinner erwarten.“, die Königin verabschiedete sich mit einer kurzen Umarmung von der Freundin und sah der Familie nach, als sie den Saal verließ.

„Und? War das so schlimm, meine Kleine?“, fragte sie ihre Tochter und lehnte sich gegen ihren Gatten.

„Mori ist gewachsen, langsam wird aus ihm ein richtiger Mann“, meinte sie belustigt zu ihrem Gatten.

„Ja, toll...“; sagte Eikyu nur.

„Und deswegen musste ich hier sein...“, seufzte und ging ohne ein weiteres Wort aus dem Thronsaal und wieder in die Richtung ihres Zimmers.

Ryu tauschte viel sagende Blicke mit den anderen aus und lief ihr schnell nach und holte sie auch auf halber Strecke ein.
 

„Typisch... sie wird nie lernen sich wie eine Prinzessin zu benehmen, sie will ja nicht einmal.“, beschwerte sich Iruka bei Komori.

„Immer läuft sie weg und wir müssen wieder alles gerade biegen. Langsam macht es mir nicht mehr Spaß. Wenn ich dich nicht hätte, hätte ich schon längst alles hingeworfen.“, sagte sie wieder etwas ruhige und lehnte sie gegen Komori während die beiden Frauen vor dem Fenster standen und nach draußen sahen.

„Keine Sorge, sie wird schon noch verantwortungsbewusst.“ Zumindest hoffe ich das. Sie streichelte Iruka über den Kopf und gab ihr ein Küsschen auf ihre Haare.

„Ich mag es wenn du so etwas sagst, da fühle ich mich richtig wichtig.“, meinte sie grinsend und sah wie ihre Freundin errötete. Mit einem Finger hob sie Irukas Kinn an und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

„Ko...Komori... nicht doch..“, hauchte sie und wurde zum Glück von den Armen ihrer Freundin gehalten um nicht den Stand zu verlieren.

„Wenn uns jemand sieht“, sie verlor sich in ihren tiefblauen Augen.

„Keine Sorge, es wird immer angeklopft bevor jemand unser Zimmer betritt.“, meinte sie grinsend und küsste sie erneut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vogel87
2010-01-09T19:56:43+00:00 09.01.2010 20:56
Hi, ich freue mich das du die Fanfic doch noch hochgeladen hast. Echt super.
Und ich habe sie gelesen, ich mochte die beschreibungen von den Figuren, bis auf die von Prinzessin und König. Bei der Prinzessin hast du geschrieben "manchmal wirkt sie", da dachte ich mir: ich bin der Leser, ich stelle fest wie sie wirkt... das fand ich schade. Beide Figuren schienen nicht wirklich objektiv beschrieben sondern schon eher in eine Schublade gesteckt zu sein. Finde ich kompliziert und wie gesagt bei den anderen wesentlich besser.
Der Anfang der Geschichte: Ist mir zuviel nacherzählt worden. Ich mag Romane, die mir langsam Imformationen geben, und keine lange Einladung in der alles erzählt wird. Meiner Meinung nach sollte eine Geschichte mich durch diese Dinge geleiten und führen, bis ich sie als Leser erfahre. So finde ich es spannender

"Eikyu war 14 Jahre alt und begann langsam selber alles für sich zu entdecken und wollte nicht mehr auf Schritt und Tritt begleitet werden" Ist ein Beispiel dafür, entweder hättest du es aus der Ich-Persektive von Eikyu schreiben können. "Ich habe genug, ständig überwachen mich alle..." sowas in der Art, oder aber du hättest sie weglaufen lassen können und dann über Dialoge herausarbeiten können wo das Problem steckt... auf die Art hättest du auch erarbeiten können wie Ryo zu ihr steht. Ich hätte es so spannender gefunden, weil ich als Leser ja soetwas selber rausfinden möchte. Das selbe gilt dafür als du sagtest die Familie des Außenpolitikers möchte das sie zur Königsfamilie gehören, dass hätte halt auch über die Geschichte besser geklappt.
Manchmal finde ich deine formulierungen seltsam z. B. er klang leich erbost, dafür hätte ich andere Worte gewählt.

Die beschreibung von Eikyu im Park ist dagegen sehr gut, dass mochte ich. Die Gefühle von der Prinzessin werden sehr gut wiedergegeben. Der Punkt: "Hier ist es sehr..." Passt nicht, schließlich ist der Leser nicht dort und du schreibst nicht in der Ich-Form daher hätte "Dort ist es..." besser gepasst.
Rief eine Stimme und hoffte sie zufinden" ist auch seltsam. Die stimme hoffte es wohl eher die Prinzessin zu erreichen.
Dieses Kind raubt mir noch meinen letzten Nerv." Sollten ihre Gedanken sein, dass hättest du durch ein: seufzte sie, dachte sie zeigen können. So wirkt es fast wie ein persektiven wechsel´.
Deren Wangen sich leicht rosa färbten, als ihre Freundin mit ihrer leicht rauen Stimme zu ihr sprach." Ist vom Satz her auch nicht perfekt. "Ihre Wangen färbten sich leicht rosa...." hätte ich an dieser stelle besser gefunden, weil das Wort derren, für gewöhnlich bei einen Teilsatz(also nach einen Koma weil eine genauere Beschreibung folgt) und nicht bei neuen Sätzen steht.
Der Satz danach "Das machte doch keinen Sinn", finde ich auch unpassend...
Den Teil danach finde ich wieder gut beschrieben
Danach der Teil ist toll, die Gefühle der Personen ist schön zu sehen. Sie verschrenkte die arme und signaliesierte dass.." ja da hätte ich "um zu signalieserien besser gefunden. Oder du hättest beschrieben wie sie das ganze signaliesierte.
Danach kommen wieder einige Gedanken. Die sollten wirklich getrennt gehalten werden: also durch kursiv schreiben oder durch ein: dachte sie.

Em der Teil danach ist wieder sehr gut, man merkt wirklich wie du während deiner Geschichte besser wirst, toll finde ich das du sie schon jetzt von den See und ihrem Prinzen träumen lässt.

Ja das der Diener der Prinzessin kaum hinterher kommt... aber vorhin musste sie getragen werden weil sie zu langsam war...

Der nächste Teil wo die Freundin mit den Pferd abgeholt wird ist von den Dialogen schön. Nur einmla verwendest du das Wort wangen in zwei Sätzen hintereinander.
war der Pferd vorhin grau? am palast wirkte er weiß
Ja die Sache das sie den Palast als Haus bezeichnest, da interpretierst du die Geschichte, das ist wieder aufgabe der Leser
Ja dann: wieso ist die Prinzessin denn traurig das sie nie von Komorie los kommen wird, ich dachte sie wäre etwas in sie verliebt oder würde zumindest für sie schwärmen. Außer dem, schreibt man in diesem Zusammenhang zusammen ;-)also bei der Beschreibung des Zimmers, die ich sehr gut finde

Oder glaubt ihre andere Mädchen, hier sollte es Ihr heißen, nicht ihre. Schreibt man Ihr nicht als anrede auch groß?
Als die Prinzessin dann Mit Ryo redet sit das gut, dass erklärt sehr gut ihre Gefühle und das eingebettet in eine Geschichte wirklich schön.

Als Ryo dran kommt ist es nicht mehr sooo toll. Weil die Formulierungen nicht mehr so gelungen sind und doch wieder viel interpetiert wird.
"Der gutaussehende Sohn", dass kann verdammt viel heißen, aber wie sieht er nun aus?

Ja das Ende finde ich wieder ganz toll (Du merkst, ich habe keine beschwerden und zitate) besonders dieses: keine sorge es wird immer geklopft, dass erhöht die spannung, weil: wird wirklich immer geklopft?
An sich also eine gute einleitung in die Geschichte in der die Verhältnisse vieler Personen zueinander klar werden. Schön fände ich wenn aussehen, Ort und ähnliches mehr beschrieben und weniger aufgezählt werden. Aber ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und durch die gesamte Geschichte merkt man, wie sehr sich dein Schreibstiel verbessert hat. Natürlich ist das auch nur alles eine subjektive Einzelmeinung, andere sehen das vielleicht ganz anderes;-)
Ich wünsche viel Spaß beim weiterschreiben.


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